Gewerkschaftsbewegung
Generalversammlung der Solzarbeiter.
In der am Dienstag abgehaltenen außerordentlichen General bersammlung der Bahlstelle Berlin des Holzarbeiterverbandes gedachte der Borfiende Siegle der Opfer der Demonstration am 18. Januar, unter denen sich auch einige Verbandsmitglieder befinden. Ginen ehrenden Nachruf widmete er dem verstorbenen Verbandsvorsitzenden Neumann. Ueber die durch die fürglich gefällten Schiedssprüche gefchaffene Situation teilte Siegle mit, dan nach dem die Lohnfrage betreffenden Echiedsspruch jedem Kollegen eine 3ulage bon 1 M. Für die Stunde zusteht. Die Unternehmer haben fich aber auf den Standpunkt gestellt, daß die im Dezember und Januar geirährten Zulagen auf die Zulage von 1 M. angerechnet werden sollen. Das ist jedoch nach Meinung der Arbeiter nicht zuläffig. Sie halten die Anrechnung der im Januar bezahlten Bulage für diskutabel, aber nicht die Anrechnung der Dezemberzulage. Auf Antrag der Ortsverwaltung wurde beschlossen, in allen Betrieben, wo seit dem 8. Januar feine Rulage oder weniger als 1 M. gewährt wurde, soll unverzüglich 1 M. gefordert und bei Ablehnung der Forderung das weitere durch die Werkstattfihung im Ginvernehmen mit der Ortsverwaltung beschlossen werden.
leber die gegenwärtig schtrebenden Branchenstreifs teilte Siegle mit, daß sich 4114 Mitolieber im Streit befinden, und goar 2318 Klavier- und Mechanifarbeiter, 444 Starofferiearbeiter ( feit dem 22. Januar), 450 Ristenmacher( feit dem 80. Januar). 504 Stamm und Haarschmudarbeiter( seit dem 29. Januar), 139 Garatifler. 70 Bobenleger.
Beschlossen wurde, zur Unterstübung der Streifenden einen obligatorischen Grtrabeitrag zu erheben, der minde stens 1 2. wöchentlich betragen soll. Es wird erwartet. Daß die Kollegen, die es irgend fönnen, bößere Extrabeiträge Iciften. Werner wurde beschlossen, daß die Steifenden zu ihren jebigen Unterstübungsfähen eine vom 1. Januar rückwirkend zu gewährende Zulare bon 80 M. für männliche, 20 M. für weibliche, 15 M. für jugendliche Mitglieder erhalten. Den Angestellten der Ortsverwaltung wurde eine monatliche Teuerungszulage bon 200 m. bewilligt, was der Teuerungszulage
der Solzarbeiter von 1 M. pro Stunde entspricht.
Generalversammlung der Fabrifarbeiter.
45 000 m. Lohn nachgezahlt!
Ginstimmig gutgeheißen wurde die Maßnahme des Saupfvor. Der Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands , Zahlstelle Groß- standes, die Beiträge vom 1. April 1920 ab um 35, 30 und 20 f. Berlin , hielt am Sonntag, den 8. Februar, seine Generalverjamin- wöchentlich, und dafür die Streifunterstützung ab 1. März 1920 unt lung ab. Dem Geschäftsbericht, den der 1. Bevollmächtigte W. Nei das Doppelte des jezigen Sazes zu erhöhen. Bedauert wurde, daß mann gab, ist zu entnehmen, daß die Hoffnungen, daß die wirt- diese Maßnahme nicht längst vorgenommen wurde, da Verdienst und fchaftlichen Verhältnisse für die Arbeiter fich günstiger gestalten Beitrag heute nicht mehr im gleichen Verhältnis ftehen wie früher. Als unbesoldete Verwaltungsmitglieder wurden wieder- resp. würden, leider nicht erfüllt worden sind. Die andauernde Preissteigerung für alle notwendigen Bedarfsartikel bedinge neue Lohn- nengewählt die Kollegen Pohl, Bringke, R. Reimann, Better, ä forderungen der Arbeiter, die, wenn der Vertrag kaum abgeschlossen bik, Wurst und die Kolleginnen Nöder und Frau Kolbe. In den ist, schon wieder durch die Teuerung überholt jeien. Schwierigkeiten Gewerkschaftsrat wurden delegiert: Karl Schulz, H. Buchholz, entstanden bei der Ausgleichsforderung für die Ablieferungsprämien. Baer , R. Albrecht und O. Breitkreuz. für Brotgetreide und Kartoffeln. Während ein Teil der Unternehmer der Forderung der Gewertschaftsfommiffion eine wöchent Vor der Berliner Schlichtungsfommission für Militärschnei liche Lohnerhöhung von 25 Mt. zu gewähren Rechnung trug, zum Teil jogar weit darüber hinausging, machte ein größerer Teil durch derei wurde Anfang Mai 1916 mit dem Schneidermeister Damm aus ungenügende Zugeständnisse. So hat der Arbeitgeberver- ein Vergleich abgeschlossen, worach derselbe sich verpflichtete. einband für die chemische Industrie seinen Mitgliedern empfohlen, den schließlich bereits gezahlter 5000 m. insgesamt den Betrag von irber 20 Jahre alten Arbeitern eine wöchentliche Teuerungszulage 45 000. au wenig gezahlter Löhne nachzuzahlen. Da er diesen ton 6 M., unter 20 Jahre alten 4 wt., außerdem für die Che- Vergleich nicht erfüllte, so erhob Kunze vom Schneiderverband frau und für jedes nicht gewerblich tätige ind 3 Mr. zu zahlen. für die beteiligten Arbeiter Klage beim Landgericht. Hier wurde Diefes Angebot ist ohne Mitwirkung der Organisation der Ar- Damm zur Zahlung rerurteilt, feine Berufung beim Kammerbeiter zustande gekommen und die Arbeiterschaft hat mit über gericht wurde zurückgewiesen. Gegen das Urteil des Kammergerichts großer Mehrheit unter Ablehnung des Angebots eine Erhöhung des legte Damm Revisionsklage beim Reichsgericht ein. Das ReichsTariflohnes um 50 Prozent gefordert. Hier scheine der Stamps, da gericht hat die Revision als unbegründet verworfen. Da das Urteil des Landgerichts gegen Hinterlegung für volles um die nadte Gyistenz der Arbeiter gehe, unausbleiblich. stredbar erklärt wurde, so hinterlegte der Verband der Schneider den berlangten Betrag. Hierauf zahlte Dammt den Gesamtbetrag. Nachdem das Urteil des Reichsgerichts vorlag, zahlte die Schlich tungsfommission vor einigen Tagen den Klägern, 88 an der Zahl, das Geld aus.
Aehnlich liegen die Dinge in der fünftlichen Blumen und Federnindustrie. Hier haben die Unternehmer nur 7,50 M. zugestanden, und dann auch noch ohne die verlangte Rückwirkung bom 1. Januar 1920. Es muß unter allen Umständen gefordert werden, dak Negierung und Unternehmertum, sollen schwere tvirtfchaftliche Stämpfe vermieden werden, den berechtigten Forderungen der Arbeiter Rechnung tragen.
fast für das gesamte Agitationsgebiet find im letzten Quartal, zum Teil nach sehr langwierigen Verhandlungen, Lohnabkommen getätigt worden. So für die chemische Industrie, für die Gummiindustrie, Papier und Pappen, Industrie der Steine und Erden usw. Bei der Eigenart des Agitationsgebietes waren viele Eingelbewegungen zu führen. Es sei ein Zeichen des guten Willens der Arbeiterschaft, daß dies fast immer ohne größere Arbeitsein. stellung möglich gewesen sei. Benn nicht immer allen Wünschen Die Versammlung nahm Stellung zum außerordent Rechnung getragen werden konnte, dann lag es daran, daß die lichen Verbandstag, der am 25. April in Berlin zusammen- Verhältnisse stärker waren als wir. Auch an unsere Kollegen muß tritt. Er hat sich in der Sauptsache mit der Erhöhung der Bei- die Mahnung auf mehr Mitarbeit und Aufklärung träge und Unterstitimasiäte zu beschäftigen, die mit Südficht auf unter der Arbeiterschaft gerichtet werden. Phrasen haben die gegenwärtigen Verhältnisse notwendig ist. Radau brachte wir im letzten Jahr genug gehört, jekt heißt es arbeiten im Dienste einen Antran zum Verbandstag ein, der besagt, daß die Arbeits - der Arbeiterbewegung. In diefem Sinne sei auch zu den kommen lofen und Krantenunterstübung abgeschafft und die Taktit des den Betriebsratsiahlen zu rüsten und hier nur nach dem GrundVerbandes nur auf die Kampforganisation eingeftelt fats zu verfahren, der rechte Mann an den rechten Platz. Ent werben soll. Der Antrag wurde nach kurzer Diskussion absprechend der Resolution der erweiterten Vorständekonferenz habe gelehnt. Angenommen wurde ein Antrag, der verlangt, daß die Verwaltung den Kampf gegen das Zustandekommen des Be das Statut dahin geändert werbe, daß auch zu außerordentlichen triebsrätegesetzes geführt; fcbt heißt es sich mit dem Gesek Berbenderagen die Delegierten neu netrählt werden. abfinden und es boll auszunnen.
An Stelle von zwei zurückgetretenen Beifibern im HauptvorStand wurden emfend oiich und als Angestellter der Ortsverwaltung Wilma gewählt. Für den Posten eines zweiten Angestellten machte fich eine Stichnabl nötig. deren Ergebnis bei Slug der Versammlung noch nicht festgestellt war.
Der Streik der Fischereitapitäne.
Mus Hamburg wird uns gedrahtet: Da ber Streit der Hochfeefischereifapitäne und Steuerleute durch Sineintragen tommunistischer Agitation des Seemansbundes drohte, die Versorgung gründlich zu gefährden, veröffentlicht der Garnisons ältefte in Hamburg eine Berfügung, wonach die Hochfeefischerei betriebe als lebenswichtig im Sinne des Gesetes über den Ausnahmezustand zu betrachten sind. Der Streit kann damit als erlebigt angesehen werden.
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Die Diskussionsrebner erklärten fich mit der Tätigkeit der Ortes verwaltung einverstanden, übten jedoch scharfe Kritik an dem Auf treten des Kollegen Urich vom Metallarbeiterverband anläßlich einer Runktionärversammlung in der chemischen Industrie. Hier
müsse gesagt werden: Kehre jeder vor seiner Tür.
Der Antrag, Rüdersdorf als Bezirk von Berlin loszulösen und den Hauptvorstand zu ersuchen, dort eine selbständige Bahlstelle zu errichten, fand einstimmige Annahme. Ebenso eine Resolution des Begiris Norden, die die Unterzeichnung des Aufrufs in der Freiheit" zur Demonstration gegen das Betriebsrätegesek gutheißt. Der Raffenbericht lag gedrudt vor und wurde einstimmig genehmigt. Da die tommende Zeit hohe Anforderungen an die Rotalfasse stellen wird, wurde beschlossen, für die Monate Januar, Februar und März einen Ertra beitrag in Höhe je eines Bodenbeitrages zu erheben. Ausgeschlossen wurde das Mitglied Bruch( Tegel ) wegen Streifbruchs.
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Vor der Auszahlung teilte Kunze mit, daß die Schlichtungsfommission an Hand der von ihr getroffenen Feststellungen die Verteilung vorgenommen habe. Mit dieser Auszahlung sei alles erledigt. Weitere Ansprüche könnten von feiner Seite geltend ge macht werden. Für diejenigen, welche Zweifel in die Rechtmäßigfeit der Entscheidungen der Schlichtungskommission gesezt habent, möchte er betonen, daß durch die Urteile der ordentlichen Gerichte, rie in diesem Falle des Land-, Kammer- und Reidsgerichts, diese Einwendungen als unbegründet dargetan feien. Die Tätigkeit der richtig anerkannt worden. Schlichtungskommiffion sei von dem höchsten deutschen Gericht als
Soweit die Kläger ihr Geld vom Gewerbegericht am Tage der Auszahlung nicht abgeholt haben, können sie sich dasselbe gegen Borzeigen einer ausreichenden Legitimation in der Zeit von 8 Uhr früh bis mittags 1 1hr beim Verband der Schneider, Sebastianstraße 37/38, abholen.
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Sandgranatenexplefion. Nach Zeitungsmeldungen ereignete sich Dienstag abend auf dem Bahnhof Dirschau , wo der D- 3ug 4 stand, aus unbekannter Ursache eine Handgranatener plosion. Es entstard ein helles Feuer, das sich mit großer Schnellig feit ausdehnte, aber bald gelöscht werben konnte. Der Reisenden bemächtigte sich eine Panit. Vier Personen sollen verlcht wor den sein.
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