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Wortbruch der Regierung?

Das Bielefelder Abkommen.

Von Herrn Minister Giesberts erhalten wir die fol­gende Zuschrift: In einem Artikel der Freiheit" mit der Ueberschrift Wortbrüchig" versucht der Abgeordnete Braß der Regierung bezüglich des Bielefelder Abkommens die Verantwortung für die blutigen Ereignisse im Ruhrgebiet   zuzuschreiben. Er schreibt u. a.:

" Die Regierung entsandte munmehr Minister ohne Vollmacht und den Reichsfommissar nach Bielefeld  , um Abmachungen zur Wiederherstellung normaler Zustände zu treffen. Nach zweitägiger Verhandlung kam das bekannte Abkommen zustande. Auf Vorschlag des Ministers Giesberts einigten sich beide Parteien, daß der unaufgeklärte Bruch des Waffenstillstandes vor Wesel   lokalisiert bleiben sollte. Keine Truppen sollten mehr anrollen. Was geschah? Gin Truppentransport nach dem anderen rollte aus Mittel- und Süddeutschland  heran. Die Operationen gegen das Ruhrgebiet   werden fortge­setzt. Aus Mitteldeutschland   drangen die schauerlichsten Nachrichten über den von den siegreichen Truppen ausgeübten weißen Schrecken ins Ruhrgebiet  . Eine Panifstimmung ergriff die Arbeiterschaft. Das Bielefelder Abkommen war erledigt."

neten Arbeiter nicht mehr. Staatskommissar Severing war I zwischen Frankreich   und Deutschland   nicht? Sit mit ausreichenden Vollmachten ausgestattet, die er später in denn während des Krieges die italienische interventionistische weitherzigster Weise benutzt hat, um immer wieder die Presse auch nur um einen Grad gemäßigter gewesen, als Grundlage für eine Einigung ohne Blutver- die französische? Ist nicht der Haß Italiens   gegen Defter­gießen zu finden. Wenn es trotzdem anders gekommen reich während des Krieges ebenso furchtbar gewesen, wie der ist, so liegt die Schuld, um es nochmals zu betonen, aus Deutschenhaß in Frankreich  ? Sind nicht verhältnismäßig schließlich an den widerspenstigen Führern der roten Armee, ebenso viel Italiener gefallen und zu Krüppeln ge­über deren Kampfziele und Absichten bis heute noch volle schossen worden wie Franzosen  , gibt es nicht auch in Italien  Unklarheit besteht. Der Versuch, der Regierung jezt Wort. Hunderttausende von Kriegswitmen und waisen? brüchigkeit vorzuwerfen und ihr damit die Verantwortung Warum ist feiner dieser Hinterbliebenen auf den Gedanken für die blutigen Ereignisse zuzuschreiben, muß mit aller gekommen, den österreichischen Staatsmann mit Gejohle oder mit Steinwürfen zu empfangen, wie dies unfehlbar geschähe, Entschiedenheit zurückgewiesen werden. über den Krieg hinaus jene Ritterlichkeit beibehalten wenn das deutsche Staatsoberhaupt nach Paris   reijen würde? Das liegt offenbar daran, daß die italienische Nation hat, die man bei den italienischen Völkern zu rühmen pflegte, hat, die man bei den italienischen Völkern zu rühmen pflegte, während das französische   Volk noch vollständig durch seine

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mit Bertretern der Bevölkerung des Ruhrgebiets, insbesondere der Die am Donnerstag geführte Besprechung der Reichsregierung Arbeiterschaft und der im Industriegebiet stehenden Truppenteile der Reichswehr befaßte sich mit der jetzigen Lage und den weiter hin zu treffenden Maßnahmen.

Es ist vorgesehen, daß am Freitag die Vertreter des Ruhr- nationalistische Presse vergiftet ist und weitervergiftet gebiets auch mit den Vertretern der Gewerkschaften und der beiden sozialdemokratischen Parteien eine Aussprache haben werden.

Kommunistische Volksbeglückung.

wird. Dieser Unterschied spiegelt sich in den Minister­präsidenten dieser beiden Länder wieder: Italien   wird von dem flugen, tapferen, vorausschauenden Nitti geleitet, Frankreich   dagegen von dem würdigen Nachfolger Clemen­ceaus, dem demagogischen, engherzigen, nur auf Augenblicks­erfolge bedachetn Millerand, dem Sieger von Frankfurt am Main  . Wann wird auch das französische   Volk sich von seinen Setzern befreien und, dem italienischen Bei­spiel folgend, den Weg der Versöhnung beschreiten?

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In Rom   ist Dr. Renner sehr freundlich empfangen worden.

Was sie im Ruhrrevier erreichten. Die Rote Fahne  " veröffentlicht an der Spite ihrer Soweit das Bielefelder Abkommen in Betracht kommt, an dem ich persönlich mitbeteiligt bin, möchte ich, um keine Donnerstagnummer einen Aufruf des Eſſener Zentralrats zur Legendenbildungen aufkommen zu lassen, folgendes feststellen: Sammlung für die Opfer der Kämpfe im Ruhrrevier. Die 1. Der erste Tag der Bielefelder   Verhandlungen wurde dort herrschenden Zustände werden folgendermaßen geschildert: Die Not hier ist furchtbar. Es gilt, entsetzlichstes Elend Ministerpräsident Nitti erwartete ihn auf dem Bahnhof und durch eine Generalaussprache der gesamten Konferenzteil nehmer und eine kurze Sigung der Kommission ausgefüllt. wenigstens zu lindern, die Hinterbliebenen der Gefallenen ichloß seine Begrüßungsrede mit den Worten: Sie arbeiten für An den Beratungen der Kommission an diesem Tage habe ich nicht auch noch dem Hunger und der Verzweiflung anbeimfallen den Frieden. So tun wir beide dasselbe. Ich drücke Ihnen erzlich die Hand." nicht teilgenommen. Die Kommission unterbreitete abends der zu lassen, die Verwundeten und die brotlos gewordenen Konferenz den Vorschlag eines Waffen stillstan- iüchtlinge vor dem Alleräußersten zu bewahren.

des. Der erste, die Reichswehr betreffende Teil dieses Ab- Der größte Teil der Arbeiterschaft hat wochenlang im Streit Oesterreichisch  - schweizerischer Zwischenfall.

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wurde.

Die Deputationen

Wien  , 7. April.  ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Die Verhaftungen in Neunkirchen   waren seit einer Reihe von Tagen be­reits von den Unternehmern, dem reaktionären Wiener   Bürger­und Ständerat" und der ihm nahestehenden Presse gefordert worden und darum hat ihre Durchführung so große Erregung unter der haben der Regierung und dem. Schweizer   Gesandten erklärt, daß Neunkirchener Arbeiterschaft hervorgerufen. die Arbeiterschaft gar nichts gegen die Untersuchung habe, sie vielmehr wünsche, daß sie sich aber entschieden gegen die Ginmischung der Reaktion wehre. Eine Vollversammlung in Neun firchen hat den gleichen Beschluß gefaßt. In Neunkirchen   ist fröß der erregten Stimmung Ruhe.

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tommens lautet: Die Gruppe Wesel   der Reichswehr steht nörd- gestanden, etwa 100 000 Mann waren an den Kampfhandlungen be= Terrorakte gefährden die Hilfsaktion. lich der Lippe, die Gruppe Münster   liegt mit rechtem Flügel teiligt. Viele Unternehmer blieben mit den Lohnzahlungen im Rück­Vor einigen Wochen war in Neunkirchen  , Niederösterreich  , der bei Buldern   dicht bei Münster   und östlich von Münster  . Kein stand, an die Kampftruppen sind nur in bescheidenem Umfange Löhne Soldat steht so weit südlich, daß, falls Gegner seine Bewe- gezahlt worden. Die Kämpfer tommen abgerissen von der Fabrikdirektor Zweifel, ein Schweizer   Bürger, von Arbeitern in ab­gungen hält, es heute und auch morgen zu Zusammenstößen Front zurück. Die Menschen in der Kampfzone sind fast voll- cheulicher Weise mißhandelt worden. Der Staatskanzler sprach dem Gesandten sein Bedauern aus. Jezt hat der schweizerifde kommen kann. Am gleichen Tage erließen die Vertreter des ständig verarmt, ihre Wohnungen leer, Kleider, Hausrat, alles fehlt. Gesandte an die Regierung im Auftrag des Bundesrates eine Ver­Reichswehrkommandos Münster   an ihre Truppenteile die ent- In die Schuld an diesen grauenhaften Zuständen teilen bainote gerichtet, wonach dieser sich zum größten Bedauern in die sprechenden Anweisungen. Ebenso wurde die rote Armee in sich die Diktaturapostel bei der Richtungen: der Rechts- und Lage versezt sehen würde, sich von der finanziellen Hilfe­gleicher Weise durch Herrn Braß und seine Freunde verständigt. der Linksputschisten. Ueber Gräbern und Trümmern fönnen aktion für Desterreich, welche einige alliierte Mächte im Verein Nach meiner Kenntnis sind irgend welche sich rot- und weißlackierte Kappisten die Hände reichen. Sie mit neutralen Mächten planen, zurückzuziehen, wenn nicht Kampfhandlungen seitens der Reichswehr haben's geschafft! in türzester Frist die Hauptbeteiligten an dem Anschlage gegen den nicht vorgenommen worden. Die Verschiebung ein­Wo es zu helfen gilt, werden unsere Parteigenossen nicht Schweizer   Fabrikdirektor Zweifel in Neunkirchen   in Haft ge­zelner Truppenteile kann nicht als Vormarsch angesprochen beiseite stehen. Hilfe den Unglücklichen gewiß: Aber auch nommen würden. Es sind daraufhin sieben Arbeiter verhaftef werden. Ich hatte bereits in der Konferenz bei der Besprechung Fluch über die Volksverderber! worden, wogegen aber eine lebhafte Protestbewegung inszenier des Waffenstillstandsabkommens darauf hingewiesen, daß noch Arbeiterschaft und Volkswehr. weitere Truppenteile der Reichswehr im Anrollen begriffen feien und die Möglichkeit bestände, daß die Führer dieser Generalversammlung der Revolutionären Betriebsräte. Truppenteile nicht rechtzeitig informiert werden könnten und Donnerstag abend traten die Revolutionären Betriebsräte infolgedessen möglicherweise mißverständliche Truppenauf- Groß- Berlins zu einer Generalversammlung in der Bözow­stellungen nicht ausgeschlossen seien. Solche Vorkommnisse Brauerei zusammen, um zu der politischen Lage Stellung zu nehmen. dürfe man aber dann später nicht als einen Bruch des Waffen- äumig schilderte die Lage als sehr ernst. Die Regierung stillstandsabkommens ansehen. Es ist deshalb unrichtig, wenn zwischen der Bourgeoisie, die ein schärferes Auftreten der Regierung pendele zwischen den Truppen, die um ihre Eristenz kämpfen, und Herr Braß sagt, daß vereinbart worden sei, es sollten feine verlange. Im Bürgertum habe man die Gewerkschaften wegen Truppen mehr anrollen. Die im Anrollen begriffenen ihrer 9 Punkte bereits als proletarisches Instrument abgestempelt. Truppenteile mußten nach ihrem Bestimmungsort befördert Die Massen wüßten freilich, was sie von der Gewerkschaftsbureau­werden. Maßgebend und ausschlaggebend war, daß keine fratie zu halten hätten. Die Besetzung Frankfurts   sei auf das Kampfhandlungen vorgenommen wurden. Dies ist Schuldtonto der Regierung(!) zu sehen und es sei bedauerlich, daß feitens der Reichswehr in jenen Tagen gehalten worden. durch das Vorgehen der Franzosen   die nationalistischen Instinkte 2. Wenn der Abgeordnete Braß schreibt, daß auf meinen auch in Arbeiterkreisen wieder aufgepeitscht würden. Nicht um der Vorschlag hin der unaufgeklärte Bruch des Waffenstill- nexionsgründen seien die Franzosen eingerüdt. Im Ruhrrevier armen Bergleute im Ruhrrevier willen, sondern aus reinen An­standes vor Wesel  " lokalisiert bleiben sollte, so ist dazu fol- ständen jetzt 31 Bataillone und 17 Schwadronen und der weiße Der Reichskanzler hat Donnerstag zwei Abordnungen aus dem gendes zu bemerken. Der Angriff der roten Armee auf Schreden habe furchtbar gehaust. Es sollen jekt Listen ausgelegt Kreise Monschau   und aus der Stadt Aachen   empfangen. Beide Wesel   wurde am zweiten Verhandlungstag, nachmittags werden, in welche sich die Arbeiter einzutragen haben, die in den haben in eindringlichster Weise auf die schweren Nachteile und Ge­4 Uhr, als die Kommission nahezu fertig mit ihren Beratun- Militärdienst eintreten wollen. Wir haben, so fuhr Däumig fort, fahren hingewiesen, die dem Kreise Monschau   und der Stadt Aachen  gen war, bekannt. Der erste Eindruck sowohl bei mir wie schon einmal die Dummheit gemacht, den Eintritt in die Einwohner. daraus erwachsen würden, wenn die von der Grenzkommission be­auch bei Staatskommissar Severing war der, daß nun- daß er für die verfassungsmäßige Regierung eintreten Gebiet an Belgien   Tatsache werden sollte. Die Stadt Aachen   ver­wehren abzulehnen, weil jeder den Revers unterschreiben mußte, schlossene Zuweisung der Gisenbahn Raeren- Kaltenherberge samt mehr alle weiteren Verhandlungen gegenstandslos wären, wolle. Rassen wir sie in den Revers reinschreiben, was sie wollen! liere damit die Verbindung mit ihrem letzten Gebiet landwirtschaft­da ein offener Bruch des Waffenstillstand 3- In Reserve bleibt uns die Waffe des Generalstreits als Abwehrlicher Erzeugnisse, der Kreis Monschau werde zur wirtschaftlichen abkommens seitens der roten Armee vorläge aftion gegen den verbissenen Militarismus, die Bourgeoisie und und man der Reichswehr nicht zumuten könne, dem untätig das Unternehmertum. Im Augenblick ist ein solcher Streit nicht Berkümmerung verurteilt, weil er nicht mehr in der Lage sei, seine zuzusehen. Ich machte dann persönlich den Vorschlag bei den möglich, weil weite Kreise der Beamtenschaft, der christlichen und Erzeugnisse auf dem einzigen möglichen Absatzmarkte der Stadt anwesenden Vertretern des Reichswehrkommandos, den Fall der Hirsch- Dunderschen Verbände nicht mitmachen würden. Was Aachen   zu verwerten. Der Reichskanzler hat den Abordnungen in Wesel   zu lokalisieren und daraus feinen Anlaß zu einem die Bewaffnung der Arbeiterschaft anbetrifft, so stehen die S. P. D. weiteren Vormarsch zu nehmen. Meines Wissens hat der brobende neue Militärputsch, der jetzt in Pommern  , Schlesien  , und die Gewerkschaften mit uns auf dem gleichen Standpunkt. Denn die Reichswehr in diesem Sinne gehandelt. Ostpreußen   vorbereitet wird, wird vor den Mehrheitssozialisten Die Frage an Herrn Braß und seine Freude, wie es fäme, nicht haitmachen. Däumig schloß mit der Mahnung, den großen daß bei Wesel   das Abkommen nicht gehalten würde, beant- Schlag für den richtigen Augenblick zurückzustellen. worteten die Herren nur damit, daß vermutlich ihre tele­phonischen und telegraphischen Anweisungen noch nicht bis dahin durchgedrungen wären. Sie erklärten, daß sie sofort ein Auto mit zwei zuverlässigen Kurieren nach Wesel   schicken würden, um die Führer der roten Armee zu veranlassen, die Kampfhandlungen einzustellen. Bekanntlich hat dieser Schritt auch keinen Erfolg gehabt, da die Kämpfe auch noch am folgenden Tage bei Wesel   fortgesezt wurden.

Das italienische Beispiel.

Renners Empfang in Rom  .

In dem gleichen Augenblick, in dem die Welt von neuem das Schauspiel erleben muß, wie ein von Haß und Miß­trauen erfüllter Sieger siebzehn Monate nach Einstellung Nicht die Regierung war in diesem Falle also wort- der Feindseligkeiten unter heuchlerischen Vorwänden mili­brüchig, sondern alles nachfolgende Unglück und Blutver- tärische Aktionen gegen wehrlose Städte unternimmt, kommt gießen und der notwendig werdende Einmarsch aus der italienischen Hauptstadt eine Stunde, die geeignet ist, der Reichswehrtruppen ist dadurch verandie Hoffnung auf einen wirklichen Frieden zwischen den lagt worden, daß die rote Armee ihre Kampf- Völkern dennoch aufrechtzuerhalten. Der deutsch  - österrei­handlungen trop der Weisungen von Herrn chische Staatskanzler, Genosse Renner, ist zum offiziellen Braß und seinen Freunden fortsette.

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Der Landraub im Westen.

erwidert, daß alles getan werde, um den Beschluß der Grenzfom­rüdgängig zu machen. Die deutsche Regierung werde die Zuweis mission, mit dem diese ihre Befugnisse überschritten habe, sung der Eisenbahnstrecke und des von ihr umschlossenen Gebiete. beiles an Belgien   niemals als zu Recht bestehend anerkennen.

Kopenhagener Putschdamen.

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Kopenhagen  , 8. April. Sozialdemokraten" berichtet: Die Kamarilla, die den König bearbeitete, bestand zum größic Teil aus einer Reihe hysterischer Frauen, nämlich der Kor­respondentin der Berlingske Tidende" in Flensburg  , Frau Char­lotte Haslund, der als Chauvinistin   bekannten Malerin Fau Slott Möller, sowie der Frau des englischen Sekretärs der Internationalen Kommission, Bruce, die eine Tochter des früheren dänischen Hafentapitäns Drechsel ist.

die

Die englische Arbeiterpartei hat beschlossen, am Genfer   Nongreß der 2. Internationale nicht teilzunehmen. Der Kongreß hat aber Schweizer   Sozialdemokratie ersucht, eine neue allgemeine Inter­den Beitritt zur Moskauer Internationale abgelehnt und nationale zustande zu bringen. Der Parteivorsitzende Philipp Snowden griff die Lintsrabitalen heftig an und berurteilte die Politik der gewaltsamen Revolution. Er sagte, ein dauernder Er­folg fönne nur durch den entwickelten Willen der intelligenten De­

Die russisch  - schwedischen Verhandlungen. Nach Meldung der Stocholmer Morgenblätter dauern die Unterhandlungen zwischen dem schwedischen Ministerium des Aeußern und Krassin   fort. Die Verhandlungen sollen einen günstigen Verlauf nehmen, aber nur einen provisorischen Charakter tragen. Die Abfahrt Krassins wird für heute oder mongen erwartet.

don hat die Regierung von Estland   beschlossen, dem Völkerbund   bei­Estland im Völkerbund. Nach einer Havasmeldung aus Lon­

Besuch der italienischen   Regierung in Rom   eingetroffen, er Wieso eine Panikstimmung über den weißen Schrecken ist respektvoll und sogar freundlich nicht allein von den die Arbeiterschaft ergreifen konnte, ist mir unerfindlich, noch Behörden, sondern auch von der Bevölkerung begrüßt unverständlicher ist mir die Behauptung von Herrn Brag, worden, auf dem Dach des Hotels, in dem er abgestiegen ist, das Bielefelder Abkommen sei damit erledigt gewesen. Die weht neben der italienischen Trikolore die deutschöster- motratie erzielt werden. Regierung hat sich von vornherein absolut auf den Boden reichische Flagge rot- weiß- rot mitten in Rom  ! dieses Abkommens gestellt und war bereit, die ganze Man wußte allerdings schon seit langem, daß im italie. Frage in diesem Sinne zu ordnen. Die gleiche Bereitwillig- nischen Volke der Haß gegen den früheren unmittelbaren keit haben auf der Konferenz die Vertreter aller Parteien Feind, Desterreich, längst verflogen sei, und daß auch die Ge­bekundet einschließlich Herrn Braß und seiner Freunde. Alle fühle der Italiener Deutschland gegenüber feine Spu nachfolgenden Verwickelungen sind dadurch entstanden, daß von Erbitterung mehr zeigen. Das ist zum großen die im niederrheinischen Gebiet stehenden roten Trup- Teil das Verdienst der sehr rührigen und mächtigen italie­pen das Bielefelder Abkommen nicht afzepnischen sozi alistischen Partei. Diese ist es gewesen, die tierten und durchführten, und durchführten, sondern vielmehr weitere als erste fich zum Anwalt des hungernden deutschösterreichi­Kampfhandlungen vornahmen, dagegen im bergischen Lande schen Volkes gemacht hat und bereits seit dem vorigen Herbit getreidestelle für die Versorgung der Juden mit Osterbrot eine Osterbrot für die Juden. Der neuen Heßerei, daß die Reichs­und in Hagen ehrlich versucht wurde, das Bielefelder Ab- wohnt man dem erhebenden Schauspiel bei, daß italienische größere Menge feinstes Weizenmehl zur Verfügung gestellt habe, kommen durchzuführen. Städte Taufende von unterernährten Wiener   steht folgende Tatsache gegenüber: Die Reichsgetreidestelle hat zur Nicht also die Regierung trifft die Verantwortung für Pindern eingeladen haben, um die Folgen der mörde- berstellung von sogenannter Mazze für die rituell lebenden Juden die letzten traurigen Ereignisse, sondern die Führer der rischen Blockade wieder gutzumachen. Die italienische Re- Weizenmehl in 75prozentiger Ausmahlung zur Verfügung gestellt. roten Armee, die es nicht über sich brachten, das Biele- gierung hat sich bald darauf an dieser Rettungsaftion offi- Selbstverständlich wird aber dieses Osterbrot mur gegen Abgabe der felder Abkommen anzuerkennen und loyal durchzuführen. ziell beteiligt. Der gegenwärtige Empfang des Genossen fann also gleichzeitig Osterbrot und gewöhnliches Brot beziehen. entsprechenden Brotfartenabschnitte verkauft. Niemand Es muß dabei noch ausdrücklich betont werden, daß irgendein Renner in Rom   ist nun eine prächtige Bestätigung dieses Die Kopfmenge an Brot beträgt 2,5 Silogramm für die streng Anlaß für das Verbleiben der roten Armee nicht gegeben ritterlichen Geistes. mar. Der Rabp- Butsch war längst erledigt. Zur Abwehr rituell lebenden Juden, die neben, gesäuertem Brot auch verschic­dene andere Speisen nicht genießen. Für weniger orthodox lebende Juden ist die Menge entsprechend geringer.

Und da fragen wir: Warum ist eine solche Versöhnung Dieser reaktionären Machenschaften bedurfte es der bewaff- zwischen Italien   und Oesterreich   möglich und

zutreten.