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Nr. 209 37.Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Keine Krankenversicherungspflicht bis 20000 m.

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Sonnabend, 24. April 1920

Gesamtgemeinde,

der Löhne und Gehälter nicht mehr aus. Das neue Groß- Berlin wird kein Staat im Staate sein; es wäre ein großes Unrecht, wenn Deutschlands   größte Stadt der Rechte beraubt wäre, deren sich jede andere Gemeinde erfreut. Die Gefahr einer linsradikalen Mehrheit fürchten wir nicht, weil die Einkommensteuer nicht mehr in den Die Nationalversammlung   erledigte am Freitag zu- Die Erweiterung der Krankenversicherung   aufgehoben! Händen der Kommune liegt und weil wir das Vertrauen zu dem nächst Auf der Tagesordnung steht dann ein Antrag Bartschat gesunden Sinn des Bevölkerung haben, daß er Auswüchse sehr schnell Kleine Anfragen. ( Dem.), worin die Aufhebung der vom Ausschuß für Boltswirtschaft rächen wird. Der legte Augenblid für die Herbeiführung der finanziellen Gesundung Berlins  Aus den Antworten der Regierung ergibt sich das Folgende: beschlossenen Verordnung über die Herauffezung des Grundlohnes Die Fonds für laufende, widerrufliche Familienunterstützungen und die Ausdehnung der Versicherungspflicht in der Kranken  - ist gelommen; deshalb empfehlen wir Annahme der Vorlage.( Bei­an Kriegerwitwen sind zum Teil aufgebraucht. Da allgemeine versicherung bis auf Einkommen in Höhe von 20 000 m. gefordert fall bei den Dem.) wird. Meichsmittel nicht für alle Bedürfnisse ausreichen, sollen andere Abg. Dr. Leidig( D. Vp.): Die Selbstverwaltung der einzelnen Unterstützungszweige herangezogen werden. Die Notreserven an Abg. Bartschat( Dem.) begründet den Antrag. Der Ausschuß Bezirke ist nur eine Scheinfelbständigkeit; denn sie beschränkt ihre Gemüsekonserven werden nicht einseitig an die Konsumgenossen- bat jede Höchstgrenze für den Grundlohn beseitigt und es besteht Entscheidung auf ganz nebensächliche Fragen. Wir haben gegen die schaften verteilt. Für den Schuß der deutschen   Minderheiten in daher die Gefahr, daß Krankengelder in einer Höhe bezahlt werden Vorlage die schwersten Bedenken, weil sie den Unabhängigen Berlin Bolen wird die Regierung nach Möglichkeit Sorge tragen. Das müssen, die zur Krankheitsfimulierung geradezu reizt. Die Kranten in die Hand spielen wird. Das Bürgertum darf aber nicht ent­Reichsiedlungsgeiez soll in den nächsten Tagen der Nationalversamm- tassen selbst waren gegen die Herauffezung der Versicherungsgrenze rechtet werden. Wir verlangen die auf 20 000 m. und wollten sich mit der von der Regierung vor­lung zugehen. Wegen der Verpachtung des grcßen Ritterguts des Grafen Gneisenau, das damit der gemeinnügigen Siedelung gefiehenen Grenze von 12 000 m. begnügen. Auch die Aerzte des Hauptmanns Schmude entzogen ist, wird sich die Reichs- baben scharfen Einspruch erhoben. Der Ausschußbeschluß wider- aus der sich ja später immer noch eine Einheitsgemeinde machen regierung mit der preußischen Regierung ins Einvernehmen feßen. spricht allen Gründen der Vernunft, wir beantragen seine Auf- läßt. Unterstaatssekretär Freund: Jh bitte, es bei der Einheits­Abg. Löffler( Soz.) fragt die Reichsregierung, was sie zu tun bebung und bitten die Regierung, eine neue Verordnung vorzu­gemeinde zu belaffen. Kommunistische Experimente werden in einem gedenkt, um die Verschacherung der Westfälischen Kohlengewerkschaft legen.( Beifall.) Hermann 1-3 an eine französische Firma hintanzuhalten, da sonst Abg. Molkenbuhr( Soz.) erklärt sich gegen den Antrag. Die demokratischen Groß- Berlin nicht drohen. Das von uns ange­37,5 Millionen Quadratmeter Koblengebiete dem deutschen   Interesse Einbeziehung der Einkommen bis zu 20 000 m. ist durchaus beratene Prinzip ist gesund und obendrein notwendig. Die ört­entzogen würden, was um so gefährlicher ist, als in Aussicht ge- rechtigt. Es müssen endlich einmal die wirklichen Löhne mit der liche Selbständigkeit muß allerdings zugunsten der Zentralisation nommen ist, daß der fünftige( französische) Befizer außerdem das Krankengeldberechnung in Uebereinstimmung gebracht werden. Die eingeschränkt werden; die Selbstverwaltung bleibt deswegen doch Vorrecht besonderer Kohlenzuweisung aus der Förderung erhalten Gestießung der alten Grenze auf 2500 m. recone man in Gold- bestehen. Das wefentliche ist die Durchdringung der beiden Ele­Es muß endlich mit den mente: Zentrale Einheitlichkeit und örtliche Selbstverwaltung. Die joll. Die Regierung erwidert, daß der Wert der Felder zweifelhaft währung, das wären heute 25 000 m. sei. Das Kohlensyndikat wird kaum die Erlaubnis zu einem Vor- Phantasiegebilden in der Reichsversicherungsordnung aufgeräumt Gesamtgemeinde wäre nichts anderes als ein 3 wedverband. taufsrecht der Koblenförderung geben; follte dies wider Erwarten werden. Bei dem fortwährenden Steigen der Ausgaben für Aerzte Ich bitte den Gefeßentwurf anzunehmen. doch geschehen, so wird der Reichskohlenkommissar die Ausfuhr herigen Beitragssummen nicht bestehen. und Krantenpflegeartitel fönnen die Krankenkassen mit den biss Aus all diesen Gründen diefer bevorrechteten Kohlenförderung nicht zulassen. Auf Anfrage Hoch( Soz.) über die Holzknappheit erwidert die halten wir an der Ausschußfassung fest und lehnen den Antrag ab. Regierung, Bau- und Möbelholz fei genügend vorhanden, werde( Beifall b. d. Soz.) aber von der verarbeitenden Industrie zurückgehalten.

Die Anfrage Simon( Soz.) über die ungenügende Zuweisung von Zucker an die Bienenzüchter wird dahin beantwortet, daß eine Erhöhung nur unter Kürzung der Grundration eintreten könnte. Es folgt die dritte Lesung des Gesezes über den

Schutz der Parlamentsgebäude.

Abg. Brodauf( Dem.): Das Gesetz droht Geldstrafe und Ge­fängnis für diejenigen an, die die Anordnungen des Präsidenten über das Betreten der Gebäude oder das Verhalten in ihnen grund­fäglich verlegen. Wenn in der Begründung festgestellt ist, daß der Bräfident von den gegebenen Befugnissen nur gegenüber dem Publikum, nicht aber gegenüber den Abgeordneten, den Mit­gliedern der Regierung oder des Reichsrates Gebrauch machen darf, so gilt dies wohl selbstverständlich auch für die Preise, die ja ohne weiteres als untrennbarer Bestandteil des Parlaments an geseben wird.( Beifall.)

Es folgt die

dritte Lesung des Reichswahlgefehes.

Die Abag. Behrens( Dnat.), Becker- Arnsberg( 3.) und Most( D. p.) sprechen für, Abg. Brühl( U. S.) gegen den Antrag. Der Antrag Bartschat wird darauf gegen die beiden sozia­ listischen   Frattionen angenommen.

Sonnabend 1 Uhr: Abfommen über die Zahlung der elsaß Lothringischen Benfionen, Verreichlichung der Staatsbahnen, Er­höhung der Postgebühren.

Schluß 62 Uhr.

Vereinheitlichung Groß- Berlins.

Der Gefeßentwurf angenommen.

Die Preußische Landesversammlung beriet am Freitag in zweiter Lesung das Gesetz über die

teien vor.

Bildung einer Stadt Groß- Berlin.

Dazu liegen eine große Anzahl Abänderungsanträge sämtlicher Bar­Abg. Wuhty( Soz.): Die Berrissenheit Groß- Berlins hat zu Ein sozialdemokratischer Antrag fordert wiederum wie in der Berhältnissen geführt, die wegen ihrer unerträglichkeit eine zentrale Berwaltungsstelle geradezu erzwingen. Zweckverband und Provinzial­

zweiten Lesung

das Wahlrecht für die Soldaten.

Der Antrag wird abgelehnt.

verband lehnen wir ab und fordern

die Einheitsgemeinde. Gegen die Vorteile, die die Vorlage bringt, fönnen Einwände nicht In namentlicher Gesamtabstimmung wird dann das Reichswahl aufkommen. Daß Berlin   unter sozialdemokratische oder gar, womit gesetz mit 301 Stimmen einstimmig angenommen. man uns abschreden will, unter unabhängige Herrschaft kommen könnte, ist eine geradezu törichte Behauptung. Wird die Vorlage au Fall gebracht, dann müßten verschiedene Groß- Berliner Gemeinden den Bankrott anmelden; sie ist also eine Notwendigkeit und muß

Koburg   und. Thüringen  .

Erste Beratung der Vereinigung Koburgs mit Bayern   und der Schaffung eines einheitlichen Bandes Thüringen  .

Reichsminister des Innern Koch: Das neue Land, das nach dem Wunsche aller Thüringischen Staaten geschaffen wurde, be­grüßen wir als vollberechtigtes wertvolles und liebes Glied des Reiches.( Lebhafter Beifall.)

In namentlicher Gesamtabstimmung werden beide Vorlagen mit 300 Stimmen einstimmig angenommen.

angenommen werden.

Abg. Leid( U. Soz.): Wir werden der Ausschußfassung zu stimmen, obwohl der Einheitsgedanke in ihr durchlöchert worden ist. Danach wird ein Schlußantrag angenommen.

Der Antrag Lüdice( Dnat.) auf Erweiterung des Zwed verbandes für Groß- Berlin wird abgelehnt. Ein Zentrums­antrag für die Gesamtgemeinde wird in namentlicher Abstimmung mit 134 gegen 121 Stimmen bei drei Stimmenthaltungen a b gelehnt.( Lebhafter Beifall links.) Abgelehnt wird auch der deutschnationale Antrag auf Beschränkung des einzugemeindenden Gebiets. Der§ 1 wird schließlich von den Demokraten, Sozial demokraten und Unabhängigen in der Ausschußfassung unverändert

angenommen.

Das Haus erledigt die Einzelberatung bis einschließlich§ 39 b und nimmt das Gesez bis dahin unverändert an. Sonnabend 12 Uhr: Weiterberatung. Schluß 5% Uhr.

Groß- Berlin

Einheits- Berlin  .

Die neue Stadtgemeinde beschloffen.

Nach bielen Fährnissen ist das neue Groß- Berlin, die Einhells. gemeinde, gestern von der Bandesversammlung beschlossen worden. Das Schidjal der 83 Gemeinden und Einzelbezirke des Rompleres Groß- Berlin pird damit kommunalpolitisch aufs engste berkettet und in neue Bahnen gelenkt, die hoffentlich recht bald zu einer Gea fundung des franken Riesenkörpers führen werden. Der Antrag des zuerst unschlüssigen Zentrums, nicht eine Einheitsgemeinde, sondern eine Gesamtgemeinde aufzubauen, wurde mit 134 gegen 121 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen abgelehnt. Es war also nur eine Mehrheit von 13 Stimmen, die der Einheitsgemeinde zum Siege verhalf. Abg. Gottwald( 3tr.): Ein gefunde Grundlage tönnte doch nur Es handelt sich jetzt vor allem darum, dem hohen Gedanken ber geschaffen werden, wenn die einzelnen Gemeinden mit der Neu- Einheitsgemeinde durch Schaffung eines umfassenden und gerechten regelung vollkommen einverstanden waren. Das trifft aber nicht Verwaltungssystems einen sicheren Boden zu verleihen. Dazu ist Wir verlangen eine Gesamtgemeinde, die ihren einzelnen es in erster Linie notwendig, eine Körperschaft, ein Parlament Gliedern mehr Selbständigkeit läßt. ins Leben zu rufen, das weitgehende Rechte besitzt, um alle Pläne, Abg. Lüdide( Dnatl.): Die Vorlage ist der Ansatz zu einem die sich an eine Verwirklichung der Einheitsgemeinde knüpfen, zu Freistaat Berlin  wäre erste Pflicht dieser Körperschaft, die wiederum, um entstehen verwirklichen. Ginen Magistrat der Einheitsgemeinde zu schaffen, netenwahlen bedarf. Niemand wird glauben wollen, daß der zu können, der schleunigen Ausschreibung von Stadtverord Abg. Dominicus( Dem.): Ein Teil von uns hält die Zentrali Gefeßentwurf in seiner heutigen Fassung schon einen Jdealzustand iation noch nicht für weitgehend genug. Der Zweckverband reicht darstellt. Notwendige Aenderungen werden sich, vielleicht schon im für so wichtige Fragen wie Gesundheitspflege, Schule, Regelung Laufe des nächsten Jahres, herausstellen; aber er ist eine gute haben. Hier ist keine Ranne und fein Eimer, die du dir nicht| Oline sinkt ohne weiteres auf eine Bant nieder, wie wenn sie im voraus ausgedacht hättest. Und mit einer Tenne, hast du ihre Beine nicht mehr tragen wollten. Sie läßt absichtlich gesagt, nicht wahr?" etwas ungewöhnliches ahnen, gerade indem sie zeigt, daß sie

zu.

Präsident Fehrenbach: Es ist auch ein Bedürfnis der National- im Freistaate Preußen.. Trotz der Verbesserungen bei der Ausschuß versammlung, dem neuen Lande Thüringen   die herzlichsten Glüd- beratung können wir der Vorlage nicht zustimmen. Wir wünschen wünsche zu übermitteln.( Beifall.) Roburg wünschen wir eine Ausgestaltung des gwedverbandes, also Gemeinschaftlichkeit nur da, glückliche Zukunft im Bayernland.( Beifall.) wo sie durchaus geboten ist.

Das Gesetz über die Gewährung von Straffreiheit und Straf­milderung in Disziplinarsachen wird ohne Aussprache in zweiter und dritter Lesung angenommen.

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Segen der Erde.

Roman von Knut Samsun. Oline bleibt den Tag über da. Sie spricht mit hat und lobt alles, was er getan hat. Ich höre, du haft nach jeder Richtung hin eine Meile gekauft, hättest du es nicht umsonst haben können? Wer hat es dir nicht gegönnt?"

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Jetzt bekam Jiat die Bobsprüche, die ihm gefehlt hatten, und er fühlte sich wieder mehr als der Herr. Ich kaufe es von der Regierung," antwortet er. Jawohl, aber sie joll nicht wie ein Raubtier gegen dich sein, diese Regierung. Was baust du?" Das weiß ich noch nicht. Es wird nichts Besonderes herauskommen."" Du schindest dich und baust, du hast gemalte Türen und eine Wanduhr in der Stube, denn bauft du wohl einen Saal an." Ach, schwätz nicht so!" erwidert iaf. Aber es gefällt ihm gut, und er sagt zu Inger: Kannst du nicht ein flein wenig Sahnengrüße für unfern Gast tochen?"" Nein," antwortete Inger, denn ich habe erst gebuttert."" Ich schmäße nicht, ich bin nur ein einfältiges Frauenzimmer, das Fragen stellt," beeilte sich Oline einzuwerfen. Na ja, wenn es kein Saal ist, so wird es wohl ein mächtiges Gebäude zu einer Scheune. Du hast Wecker und Wiesen, und alles wächst heran, und es ist so, wie in der Bibel steht, es fließt Milch und Honig hier." Sjaf fragt: Wie sind die Aussichten heuer in eurer Gegend?" Ach, es geht an. Wenn nur unser Herrgott nicht auch diesmal Feuer drauf fallen läßt und es verbrennt, Gott   verzeih mir meine Sünden! Alles steht in seiner Hand und Almacht. Aber so großartig wie hier bei euch steht es nirgends bei uns, o weit, weit entfernt!"

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Inger erkundigt sich nach einigen von ihnen anderen Berwandten, besonders nach dem Oheim Sivert, dem Bezirks­fassierer, der ist der große Mann der Familie, hat Fischgerech tigkeit und Fährhaus, er weiß bald nicht mehr, was er mit all feinem Reichtum anfangen soll.

Während dieser Unterhaltung berfinft fat mehr und mehr in Gedanken, und sein neuer Bauplan ist bergeffen. Schließlich sagte er: Num, da du es durchaus wissen willst, Oline, so ist es gerade eine kleine Scheune mit einer Dresch tenne, die ich zu bauen versuchen will."

" Das hab' ich gewußt," fagt Oline. Rechte Leute pflegen borwärts und rüdwärts zu denken und alles im Kopf zu

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Sfat ist ein großes Kind, Olines Lobhudeleien steigen am Umfinfen ist. Nun fann fich Inger nicht länger beherr­ihm zu Kopf, und er macht sich ein wenig lächerlich. a, schen, ihr Geficht ist verzerrt und drückt Wut und Entsetzen was das neue Haus betrifft, so soll eine Tenne drinnen sein, aus. Sie sagt:" Ich hab' einen Gruß von dir bekommen durch das ist meine Meinung und Absicht," sagt er. Eine Ds- Anders. Es war ein netter Gruß." Was denn?" Tenne!" fagt Oline bewundernd und wiegt den Kopf hin und Es war ein Hase." ,, Was du nicht sagst?" bersetzte Oline her. Ja, denn was sollen wir mit Korn auf dem Acer  , merkwürdig freundlich. Wage nicht, es zu leugnen!" ruft wenn.wir es nicht dreschen können?" fagt er. Es ist, wie Inger mit irren Augen. Ich schlage dir mit der Holzkelle ich sage, du denkst dir alles im Kopf aus," bersetzt Oline. hier mitten ins Gesicht! So, da!" Inger ist wieder unfreundlich geworden, das Gerede zwischen den beiden hat sie wohl aufgeregt, und sie fagt plök­wo soll ich denn die Sahne her­lich: Sahnengrüße nehmen? Gibt es etwa Sahne im Fluß?" Oline weicht der Gefahr aus. Liebste, beste Inger, versteh' mich doch recht! Du brauchst dich nicht wegen der Sahnen­grüße zu entschuldigen, oder auch nur ein Wort darüber zu verlieren. Wegen einer Person wie ich, die sich nur auf den Höfen herumtreibt!"

Jiaf bleibt noch eine Weile sizen, dann sagt er: Ei, hier size ich und sollte doch Steine zu meiner Mauer aus­brechen."" Ja, zu so einer Mauer wie diese hier braucht man viele Steine!" Viele Steine?" erwiderte Flak. " Ja, es ist gerade, als wären es niemals genug."

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Als Jiaf gegangen ist, werden die beiden Frauen wieder einträchtiger, fie haben so viel über das Dorf miteinander zu reden. Die Stunden vergehen. Am Abend bekommt Oline zu sehen, wie der Viehstand gewachsen ist. Zwei Kühe mit dem Stier, zwei Rälber, ein Gewimmel von Ziegen und Schafen. Wo will das noch hinaus!" sagt Oline und schlägt die Augen zum Himmel auf.

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Sie bleibt über Nacht.

Aber ant nächsten Tag geht jie. Wieder hat fie etwas in einem Bündel mitbekommen; da Jsak im Steinbruch ist, macht sie einen Fleinen Umweg, um ihn zu vermeiden. Zwei Stunden später erscheint Oline wieder in der An­siedlung; sie tritt ein und fragt: Wo ist Isak?"

Schlug fie? Ja, gewiß. Und da Oline nicht beim ersten Schlag zurüdtaumelte, sondern im Gegenteil aufsässig wird und sagt: Nimm dich in acht! Ich weiß, was ich von dir weiß!" da gebraucht Inger die Holzfelle weiter und schlägt Oline zu Boden, zwingt sie unter sich und setzt ihr das Knie auf die Brust.

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Willst du mich ganz töten?" fragt Oline. Sie hatte diesen schrecklichen Hasenmund vor sich, eine große, starte Frau mit einem wahren Prügel von einem Holzlöffel in der Hand. Oline hatte schon Beulen von den Schlägen, fie blutete, aber fie fnurrte noch mehr und gab nicht nach. So, du willst mich auch umbringen?"- a- dich umbringen," antwortete Inger und schlägt weiter. Da hast du! Ich werde dich tot­schlagen!" Sie hatte jetzt die Gewißheit, daß Oline ihr Geheimnis fannte, und es war ihr alles einerlei.- Da bast du eins auf deinen Sachen!" ,, Meinen Nachen! Du hast einen Rachen!" stöhnt Oline. Unser Herrgott hat dir ein Kreuz ins Gesicht geschnitten.

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Da Oline zu zäh ist, um überwältigt werden zu können, ja verdammt zäh, muß Inger mit ihren Schlägen aufhören; es nütt alles nichts, sie erschöpft sich nur selbst. Aber sie drohto sie droht Oline mit der Holzkelle dicht vor den Augen, o fie werde noch bekommen, sie werde noch für alle Beiten genug bekommen! Ich hab' auch ein Rüchenmesser, du wirst es gleich sehen!"

Sie richtet sich auf, um nach dem Messer zu greifen, nach dem großen Tischmesser; aber jegt ist ihre erste Aufregung Inger ist bei Geschirraufwaschen. Sie merkt, daß Oline vorüber, und sie gebraucht nur noch den Mund. Oline richtet bei jak und den Kindern, die im Steinbruch sind, vorbei- fich auch auf und setzt sich wieder auf die Bank, blau und gelb gekommen sein muß, und sie ahnt gleich Unrat. Oline, was im Gesicht, voller Beulen und blutig. Sie streicht sich das willst du von Isak?" fragt sie." nichts Besonderes! Haar zurüd, rückt ihr Kopftuch zurecht, spudt aus; ihr Mund Aber ich habe ihm nicht Lebewohl gefogt."- Schweigen. ist verschwollen! Du Kanaille!" jagt fie Corti. folgt.)