Einzelbild herunterladen
 

Nr. 278 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Das girrende Chamäleon.

Beilage des Vorwärts

Der erfindungsreiche Odysseus   hatte nicht so viele Listen auf seinem Repertoire. Müßte nicht alle Welt wissen, es sei eine Lüge, eine Lüge im tiefsten und reinsten Sinne des Wortes, wenn ehemalige Nationalliberale den Titel Deutsche Volkspartei  " an ihre Werbebude nageln? Dennoch trifft man auf leibhaftige Mitlebende, die sich ohne Verlegenheit als neugewonnene Anhänger vorstellen. Der Himmel segne ihre unschuldigen Herzen.

Habt ihr schon einmal ein Chamäleon gesehen, das in allen Farben schillern kann? Ach was, ein Chamäleon ist ein

Ermäßigung der Preise für Auslandsfleischwaren.

Mittwoch, 2. Juni 1920

Schwedische Hilfe für unsere Kinder! Die Vereinigung Da die Reichsfleischstelle die Preise für ausländische Fleischwaren etwa hundert Kinder deutscher mittlerer Eisenbahn= der schwedischen Eisenbahnbeamten hat beschlossen. herabgesetzt hat, fönnen, wie der Berliner   Magistrat mitteilt, beamten für den Sommer in Schweden   unterzubringen. Der auch die Kleinverkaufspreise und zwar bereits für die in dieser Stockholmer Bahnvorstand Direktor Ericson trifft dieser Tage Woche zur Ausgabe kommenden Auslandsfleischwaren ermäßigt werden. in Berlin   ein, um die Reise vorzubereiten. Das schwedische An­Die Preise betragen jezt für amerikanischen   Speck 12,10 m.( bisher erbieten, das sich zahlreichen anderen schwedischen Liebeswerken 14,10 m.), für ausländisches Gefrierfleisch 9,50( bisher 12,10 m.) gegenüber der notleidenden deutschen   Jugend würdig anreiht, ist und für die aus Auslandsfram hergestellte Wurst 5, 20 m.( bisher aufs wärmste zu begrüßen. 8,20 m.) für das Pfund.

Wähler! Wählerinnen!

Heute

In den Vereinigten Staaten   ansässig gewesene Reichs­angehörige, die nach Beendigung des Krieges nach Deutschland  zurüdfehrten, haben von den schweizerischen Vertretungen in Amerika   gegen Hinterlegung deutscher Ausweispapiere provi­Die sonische schweizerische Schuhscheine erhalten. schweizerische Gesandtschaft in Washington   hat eine Anzahl der hinterlegten Ausweispapiere der hiesigen schweizerischen Ge sandtschaft übersandt, mo sie von den Interessenten gegen Rückgabe fönnen.

ewiger Felsblod gegen nationalliberale Wandelhaftigkeit. Und öffentl. Wählerversammlungen der S. P. D. bes schweizerischen Schutzpaſſes in Empfang genommen werden

doch nicht. Welches Geschöpf besäße auch nur den Anschein dieser unerschütterlichen Beharrlichkeit in der Charakterlosigkeit, um in der Jagd nach dem Vorteil um jeden Preis, aber um jeden, in der Unbekümmertheit um die Mittel zum Erfolg. Erfolg genommen als Börsen- oder Zahlwert selbst­verständlich. Wenn der Bismarcksche Kürassierstiefel auf den nationalliberalen Bäuchen trampelte, daß es quietschte, jauchzten die Inhaber mit triefenden Lippen und leckten die Wichse vom Stiefel. Vor langen Jahren widmete ihnen ein verstorbener Schriftsteller das Epigramm:

Was ihr erfandet, ist völlig neu,

die gesinnungstüchtige Kriecherei. Lebte der Mann noch, fäme er sich zweifellos bebauerlich vor mit seinem dünnen Sprüchlein. Man verglich sie mit Drehscheiben, mit Windfahnen; weiß der Teufel. mit welcher Anstrengung armselige Schilderer ihr Porträt zu malen ver­suchten. Es gelang feinem.

fteigen.

-

7 Uhr für Reichs, Staats- und Gemeindebeamte: Böhmisches Brauhaus, Landsberger Allee   11/18; Hohenzollernsäle, Moabit  , Bandelstr. 35/36; Striegervereinshaus, Chausseestr. 94; Happoldts Brauerei, Hasenbeide 32/38. Tagesordnung in allen Bersamm lungen: Wie stellt sich die Beamtenschaft zu den kommenden Reichstagswahlen? Wir bitten alle Beamten, Angestellten und Hilfsarbeiter von allen Behörden, in diesen Versammlungen zahlreich zu erscheinen.

Tempelhof  . 7% Uhr für die Eisenbahner in der Aula der Gemeinde­schule Werder Straße. Neferent: Genosse Brunner vom Eisen­bahnerverband.

Lichtenrade  . 7 Uhr: Waldrestaurant, Hilpertstraße. Referent: Genosse Karl Wermuth  . Referent: Genosse

Brig  . 7 Uhr bei Raddaß, Chauffeestr. 39. Lichterfelde  . Realgymnasium, Drakestr. 75. Eduard Bernstein  .

Referent: Genosse Dr. Dstrowsky. Bei Wollny. Giesensdorfer Straße, Ede Osdorfer Straße. 7 Uhr. Referent: Genoffe Kurt Heinig  . Wilmersdorf  . 8 Uhr: Wahlversammlung in der Oberrealichule. Vortrag des Staatssekretärs Heinrich Schulz   über: Sozial­demokratie und Schule.

Gesindel an der Arbeit.

"

Zirkus Busch. Die Nachricht, daß der Zirtus geschlossen ist, ist in­sofern irreführend. als der Zirkus Busch selbst wohl seine Vorstellungen be­endet bat, indessen erfolgen unmittelbar anschließend dauernde Gastspiele, in denen internationale Wettkämpfe, sowie ein bemerkens wertes Spezialitätenprogramm vorgeführt werden.

Das Lichtenberger Wohlfahrtsamt beabsichtigt, während des Sommers in dem städtischen Erholungsheim in Karls­ horst   bedürftige Kinder von morgens bis abends mit fünfwöchigem Wechsel unterzubringen und zu berpflegen. Der Kostenbeitrag der Eltern für die Berpflegung( Morgenfuppe, Mittagessen, Nach­mittagstaffce) beträgt 1 M. Gegebenenfalls findet Kostenerlaß statt. Anträge sind bis 5. Juni nach dem Stadthaus, Türrschmidtstr. 26 II, Bimmer 63, zu richten.

Lankwit. Bei den Elternbeiratswahlen haben von 560 Wahl­berechtigten nur 347 ihr Stimmrecht ausgeübt. Auf die entschie= denen Schulreformer entfielen 86 Stimmen; die übrigen Stimmen, von denen zwei ungültig waren, haben die Christ I ich­Unpolitischen erhalten. Der Elternbeirat setzt sich daher aus sechs Vertretern der letzteren und aus einem der entschiedenen Schulreformer zusammen.

Groß- Berliner   Lebensmittel. Mariendorf  - Südende. Auf A II, BI inb B II Bollmilchkarten für Kinder, auf Krantenmilch farten und auf Milchfarten für werdende Mütter für Monat Juni je 100 Gramm Kakao in den beiden Gemeindeläden. Für Juni drei Bädchen Süßstoff. 10 Bfd. Kartoffeln werden als Sonderration auf Ab­schnitt 28 der Lichtenberger   Lebensmittelfarte abgegeben. Johannisthal  . 2 Std. Suppenwürfel( 629), 125 Gramm Grauben In der Gemeindeverkaufsstelle 1 Bädchen Süßftoff( 630). Für

( 20). Jugendliche 250 Gramm Hillsenfruchimebl( 50). Für Stinder im after be gegen im Rathaus, Simmer 7, erhältlichen Gutschein 1 Dose Malzertrakt. zu 6 Jahren sowie für Strante, werdende Mütter und Kriegsbeschädigte

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, 2. Juni:

ftrage 68. Tagesordnung: Vortrag, der Stadtverordneten Frauenärztin 1. Abt. 7 the Mitgliederversammlung in der Schulaula Auguft­Dr. Wygodzinski: Klar zum Gefecht".

Sie, die Nationalliberalen, nannten sich nach der Revo­Tution nach damaligem allgemeinen Brauch Volkspartet. Man bedenke, die Nationalliberalen, die kein Fädlein mit dem Volke verband, die vom Volke nichts wußten und heute nichts wissen, nichts zu wissen begehren. Vielleicht das einzige, in welcher Weise aus diesem ihnen gleichgültigen Be- Mit welchen niedrigen Mitteln gewisse Politiker" versuchen, griff neue bare Münze zu schöpfen ist. Darauf verstehen sie unserer Partei das Wasser abzugraven, lehrt ein Vorgang, der uns fich. Lichtenberg  . Möglicherweise sizen bei diesen Volksmännern die aus dem Norden Berlins   gemeldet wird. In der Jasmunder meisten Millionen, die in Krieg und Not aus der deutschen Straße 22 wurden am 30. Mai in den einzelnen Wohnungen Stimmzettel für die Sozialdemokratische Partei ber­Gemeinschaft herausgesprengt wurden alle Stunstfertigteit teilt. Die freundliche Wahlunterstübung durch einen Unbekannten der agrarischen Rivalen und Grundherren in Ehren. Was gab stellte sich als ein niederträchtiger Bubenstreich her­Eisen, Kohle, Leder und anderes her und was blieb kleben trot aus, da der Stimmzettel die Kandidaten der vorjährigen Kriegsgewinnsteuer, Reichsnotopfer und so weiter! Hört ihr wahl zur tonstituierenden Nationalversamm= nicht die Millionen rasseln im Wahlkampf und die Masse der lung enthielt. Wenn auch durch unsere freiwilligen Wahl­Pfennigsucher auflauschen, die da laufen nach dem Klang des helfer in die einzelnen Wohnungen noch die richtigen vollen Beutels, gleich, ob es um Monetentum oder Reichstag  , Stimmzettel unserer Partei gebracht werden, so möchten wir um Monarchie oder Republik  , um das Atmen eines Neu- doch auch an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, daß die Ber­geborenen gegen einen Aktienschein geht, dessen Aussichten demokratischen Bartei mit den Namen der Kandidaten ugo liner Wähler darauf achten müssen, daß der Stimmzettel der Sozial. Heimann, Alara Bohm- Schuch und Richard Fischer Die wunderbare Volkspartei, die fürzlich pfiffig wie ein beginnt. Jagdhund verstand, um Herrn Kapp die Seelen ihrer Mit­glieder zu apportieren, falls er mit dem Rinaldinistückchen durchdrang, hat wieder einen Trick aus sich heraus geboren, der fast überwältigen könnte, wäre die Welt nicht gar so viel von ihr gewohnt. Sie ist die Verteidigerin des Christentums geworden! Seht die Zeitungsanzeigen und Reklamezettel für Wahlzwecke, aus denen hervorgeht, wie die Deutsche Volkspartei   eintritt für Erhaltung des christlichen Staates, wie sie wirft für eine von religiösem Geiste erfüllte Boltserziehung. Sie verspricht zwar auch mit durchaus ernst haftem Gesicht Rampf gegen Bucherer und Schieber, gegen Die Reichsbanknoten zu 50 Mart vom 20. Oftober 1918 haben freies Spiel der Kräfte, Schutz der ehrlichen Arbeit und des ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel feit 10. September Mittelstandes, sie redet mit pathos- schwellender Brust vom v. J. verloven; sie werden nur noch bis zum 10. September Adel der Arbeit und wahrer deutscher Freiheit, aber wie ge- d. 3. von der Reichsbank eingelöst, für die mit diesem Zeitpunkt jede Einlösungspflicht endet. Die Besizer solcher Noten fagt, alles übertrifft der Einfall von der Fahne mit dem werden in ihrem eigenen Interesse erneut an beren rechtzeitige Ab­Streuzeszeichen, die sie emporflattern läßt. lte Betschwester, gibts noch eine Qual der Wahl für lieferung erinnert. Es wird barauf hingewiesen, daß es sich hierbei nur um die Reichsbanknote vom 20. 10. 1918 mit der dunklen dich? Siehe das oftmals gewaschene Banner wehen mit quadratischen Umrandung auf der Vorderseite, dem neuen Emblem, gehe hin und wähle für die Deutsche nicht aber auch um die 50- Mart- Note vom 30. November 1918 Volkspartei! handelt.

441

Gegen der Erde.

H. G.

Roman von Knut Hamsun  . Aber er hatte keine rechte Ruhe und hielt sich nicht lange Bei einem Gegenstand auf. Die filberne Dose wurde wieder eingstedt, und er fing von etwas Neuem an. Aber wie grau doch die Wiese da draußen aussieht! Vorhin dachte ich, es fei der Schatten. Warum muß denn der Boden hier ver­brennen? Komm einmal mit mir, Sivert!"

Rasch stand er von dem gedeckten Tisch auf, wendete sich der Tür zu, sagte: Gejegnete Mahlzeit!" und verschwand. Sibert ging mit ihm.

11

Sie gingen nach dem Fluß. Geißler spähte die ganze Beit mit flugen Augen umber; plöblich blieb er stehen und jagte: Sier!" und dann erklärte er: Es geht durchaus nicht an, daß Ihr den Boden verbrennen laßt, wenn ihr doch einen allmächtigen Fluß habt, wo ihr Wasser holen könnte. Morgen soll die Wiese wieder grün sein."

Der erstaunte Sivert fagte nur: Ja."

Jetzt hebst du hier schräg herunter einen mäßigen Gra­ben aus, der Boden ist eben, hier und am Einlauf machen wir eine Rinne. Da ihr eine Sägemühle habt, habt ihr wohl auch ein paar lange Bretter? Gut! Hol Hacke und Spaten und fang hier an, ich komme gleich wieder und stecke die Linie ordentlich ab."

Die Juristische Sprechstunde fällt heute ans.,

angestellte

-

Hausangestellte! Ueber: Dienstbote Gesindeordnung, Haus­Anstellungsvertrag, Freis Arbeiterin Tarifvertrag spricht heute 7 Uhr in einer öffentlichen Versammlung im Herren­hause die Landtagsabgeordnete Luise Kähler. Anschließend freie Aussprache.

Hausangestellte, Wirtschafterinnen, Stöchinnen, Allein-, Küchen-, Hausmädchen, Jungfern, Kindermädchen, Kinderfräulein, Kinder­Pflegerinnen, sorgt für guten Besuch der Versammlung.

3. Abt. Alle Funktionäre und Wahlhelfer 7 Uhr bei Kracht, Lützow­straße 106, zur Entgegennahme von Mitteilungen.

5. Abt. 7 Uhr Sigung der Bezirksführer und Betriebsvertrauens­leute bei Reufner, Hagelberger Str. 20.

10. Abt. 7 Uhr in der Schulaula Reichenberger Straße, Ede Forster Straße, außerordentliche Versammlung. Genossen, die verhindert sind zu erscheinen, aber am Sonntag, den 6. Juni, Wahlhilfe leisten wollen, werden gebeten, dies beim Wahlleiter zu bestellen.

12. Abt. 7 Uhr Zusammenkunft sämtlicher Genossen in den be­tannten Lokalen. 13. Abt. 7 Uhr bei Steinte, Ritterstr. 115: Sizung der Bezirks. 14. Abt. 7 Uhr Mitgliederversammlung in der Stehbierhalle des Gewerkschaftshauses, Engelufer 15. Referent: Genoffe KStroste. Sizung jämtlicher Funktionäre.

führer, Betriebsvertrauensleute und Bahlbelfer.

16. Abt. 7 Uhr beim Genossen Schufert, Rüdersdorfer Str. 3,

20. Abt. Für wichtige Wahlarbeit treffen sich die Genossen um 8 Uhr bei Behrend, Liebigstr. 24.

23. Abt.( Bozowviertel). Das Zentralwahllofal befindet sich bis nach

Beendigung der Stadtverordnetenwahlen bei Sott, Stnieprodes Ece Barde lebenstraße. Pflicht aller Genossen, ist es, täglich dort nachzufragen, um die Wählerarbeiten ausführen zu helfen. Eichler, Gollnowstr. 13. Niemand darf fehlen. 25. Abt. 7 Uhr Sigung aller Betriebs- und Parteifunktionäre bei 27. Abt. 7 Uhr Mitgliederversammlung in der Schulaula, Ruppiner

Straße 48.

er ,,, mach nur so weiter, ich hab gleich gesehen, daß du ein| Wasser lief! Bis zum späten Abend gingen die drei Männer Brachtsterl bist! Die Linie muß nach diesen Pflöden laufen. umber, verbesserten und förderten ihre Arbeit und waren Triffst du auf große Steine oder Felsblöde, so weich aus, aber ernsthaft davon erfüllt; als die Flüssigkeit anfing, über die bleib bei demselben Plan. Verstehst du, in derselben Höhe!" ausgetrockneten Stellen hinzurieseln, blitte ein heller Wieder ging's zurück zu Isak. Jegt hast du eine Rinne Freudenstrahl in den Herzen der Hofbewohner auf. fertig, aber mir brauchen sechs. Spute dich, Jjat, morgen wird alles grün sein, und deine Ernte ist gerettet!"

Ich habe meine Uhr vergessen, wieviel Uhr ist es denn?" fragte Geißler. Ja, grün, morgen um diese Beit!" sagte er. Sogar in der Nacht stand Sivert auf und sah nach der Wasserleitung. Er begegnete seinem Vater, der zu dem­felben 3wed draußen war. Ach Gott, welche Spannung und welches Ereignis im Dedland!

Geißler sette sich auf den Hügel, legte beide Hände auf die nie und war entzückt; er plauderte, blitzschnell famen ihm die Gedanken. Hast du Pech, hast du Werg? Das ist ausgezeichnet, alles hast du. Denn im Anfang werden ja die Rinnen leden, dann aber ziehen fie an und werden so dicht Aber am nächsten Tag lag Geißler lange zu Bett und wie Flaschen. Du sagst, du habest Werg und Bech vom Boot- war schlaff; der Eifer hatte ihn verlassen. Er hatte feine bauen, nun, wo ist das Boot? Droben im Gebirgssee? Das Lust, das Boot droben anzusehen, und nur weil er sich schämte, will ich mir auch ansehen." ging er wenigstens nach dem Sägewerk. Nicht einmal für die Wasserleitung hatte er noch dasselbe Interesse. Als er fah, daß weder Acker noch Wiese über Nacht grün geworden war, verlor er den Mut; er dachte nicht daran, daß das Wasser immer weiter lief und sich immer weiter ausbreitete. Dody hielt er sich einigermaßen aufrecht, und so sagte er: ,, Mög licherweise fann es bis morgen dauern, ehe du den Erfolg siebit, aber du darfst den Mut nicht verlieren."

O, der Geißler versprach so viel! Er war ein flüchtiger Herr und war noch unruhiger geworden als früher, alles mußte bei ihm, sozusagen, im Sprung geschehen. Aber dann ging es auch, hast du nicht gesehen! Er war nicht ohne Ueber­hebung. Natürlich war er zu lebertreibungen geneigt. Acer  und Wiese konnten unmöglich über Nacht grün werden; aber Geißler war rasch im Erfassen und Beschließen, diesem merk würdigen Mann war es wirklich zu verdanken, wenn die Ernte auf Sellanraa gerettet wurde.

Gegen Abend fam Brede Olsen dahergeschlendert. Er brachte Gesteinsproben mit, die er Geißler zeigen wollte. ,, Wie viele Ninnen hast du jetzt? Das ist zu wenig. Je Sie sind meiner Ansicht nach außerordentlich merkwürdig," mehr Holzrinnen du hast, desto glatter läuft das Wasser. sagte er. Aber Geißler wollte Bredes Steine, nicht sehen. Wenn du zehn bis zwölf zehn Ellen lange Rinnen zusammen- reibst, du auf diese Weise Ackerbau hier, indem du herum­Er lief wieder ins Haus hinein, es quietschte in seinen nagelst, so fährst du gut dabei. Was sagit du, du habest läufft und Reichtümer entdecken will?" fragte er höhnisch. Stiefeln, so naß waren sie. Er stellte fat bei den Rinnen zwölf Ellen lange Bretter? Dann nimm fie, es bezahlt sich Brede wat indes nicht mehr der Mann, von seinem frühe­an; er müsse viele Stinnen machen, und sie müßten da und im Herbst." ren Schultheißen   Zurechtweisungen hinzunehmen, er gab es dort, wo der Boden nicht durch einen Graben aufgerissen Danach hatte Geißler wieder feine Ruhe mehr. Er stand ihm tüchtig heint, fing an ihn zu duzen und sagte: Ich werden durfte, gelegt werden. jak versuchte einzuwenden, auf und lief abermals zu Sibert hinauf. Großartig, Sipert, fümmere mich nicht um dich!" ,, Du tust ja heute noch nichts daß das Wasser vielleicht nicht bis dahin dringen würde, es jetzt geht's gut! Dein Vater hämmert die Rinnen zusam- Rechtes, treibst nichts als Zappalien," verjeßte Geißler. jei ein jehr weiter Weg, der trodene Boden werde es auf- men und dichtet fie, wir bekommen mehr, als ich mir zuerst und du etwa?" sagte Brede. Was hast denn du diese jaugen, ehe es bis an die versengin Stellen gelange. Geißler dachte, geh jetzt und hole die Rinnen, wir wollen anfangen!" ganze Zeit über getan? Du hast einen Berg da droben ge­erflärte, ja, es werde wohl eine Weile dauern, die Erde werde Den ganzen Nachmittag, herrschte ein großes Gehege, fauft, der gar nichts wert ist und nur so daliegt. Sehe, ja zuerst tüchtig aufschlucken, aber dann werde die Feuchtigkeit das war die tollste Arbeit, die Sivert je mitgemacht hatte, du bist mir der Rechte, du!" Mach, daß du fortkommst" weiter geben. Morgen um diese Zeit werden Ader und ein ihm ganz unbekanntes Tempo. Sie gönnten sich feine fagte Geißler. Und Brede hielt sich auch nicht länger auf, Bieje wieder grün sein!" So," sagte Fiat und nagelte Beit, zum Essen hineinzugehen. Aber jetzt lief das Waffer! er hob feinen Sack auf die Achsel und kehrte ohne Abschied aus Leibeskräften Rinnen zusammen. Da und dort mußten fie tiefer graben, da und dort mußte in fein Nest zurück. eine Rinne gehoben oder tiefer gelegt werden, aber das

Geißler ging au Sivert zurück. So it's redit," sagte

( Forti. folgt.)