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Der Kampf um die freie Schule.

Sadisten der Zwietracht.

Am Geist des Parteiprogramms, wie ihn das Erfurter rung hat nicht nur fofort einen Polizeikommissar zur Aufklärung| Innern respektiert werden fönne. Weiterer Widerstand gegen die Programm zum Ausdruck bringt, ist grundsäßlich an Ort und Stelle beordert, sondern hat auch auf Veranlassung des Kontrolle babe besondere Maßnahmen, nötigenfalls die Uebergabe nichts zu ändern. Die Sozialdemokratie steht nach wie Ministers des Innern den Volkskammerabgeordneten Cast an der Mühlen in Selbstverwaltung des Kommunalvers vor auf dem Boden der soziologischen Entwicklungslehre, mie mit besonderen Vollmachten ins Vogtland ent- bandes, zur Folge. Marg und Engels sie ausgearbeitet haben, und die den Ein- fandt, damit der Vorfall auch politisch aufgeklärt werden kann. leitungssägen des Erfurter Programms zugrunde liegt. Die Regierung hat nicht nur nichts zu vertuschen, sondern im Aber die Form dieser Säße kann meines Erachtens nicht auf- Gegenteil das denkbar größte Interesse daran, daß solche Vorfälle Der gemeinsame Aufruf des Gewerkschaftsbundes, der recht erhalten werden. Was ich in dieser Hinsicht in meiner restlos aufgeklärt werden; sie wird mit Rücksichtslosigkeit gegen Sozialdemokraten, der Unabhängigen und der Kommunisten Zuschrift an den Stuttgarter   Parteitag von 1898, in meiner etwaige Schuldige vorgehen. zur Wahrung der deutschen   Neutralität hat sicherlich bei den Schrift ,, Die Voraussetzungen des Sozialismus" und in den allermeisten deutschen   Proletariern die höchste Befriedigung an diese sich anknüpfenden Aufsäßen geschrieben habe, hat erweckt, nicht nur wegen seines Zweckes, sondern auch wegen nach meinem Dafürhalten durch die seitdem vor sich gegan­Vor einiger Zeit traten die schulpflichtigen Kinder der der Tatsache, daß alle in Betracht kommenden politischen und gene Entwicklung in allen wesentlichen Bunften nur Beſtäti­" Freien Iternbereinigung" in Buer   in den gewerkschaftlichen Organisationen, ähnlich wie in den Kapp­gung erfahren. In ihrer seitherigen Fassung schildern die Streit, um die Errichtung einer fonfessionslosen Tagen, ihre Unterschriften unter einen gemeinsamen Einleitungssäge des Erfurter Programms in martigen Säßen Schule zu erzwingen. Von der Regierung wurde daraufhin eine Appell gejezt haben. Daß wenigstens bei wichtigen, das ge­unleugba e Tendenzen der wirtschaftlichen und-Notregelung in der Weise vorgeschlagen, daß für den Lehrer Ditt- famte deutsche   Volk berührenden Anlässen, die sonst so schmerz­zialen Entwidlung. Aber durch ungenügende Berücksichti- mar in Buer   an einer geeigneten Schule eine Klasse solcher lich vermißte Einigkeit wiederhergestellt werden kann, ist gung der ihnen entgegenwirkenden Kräfte stellen Schüler errichtet werde, deren Eltern die Befreiung vom Religions- ein Zeichen, das alle vernünftigen Arbeiter mit aufrichtiger sie die voraussichtlichen Ergebnisse dieser Entwicklung in einer unterricht beantragen. Die Freie Elternvereinigung" ist mit Genugtuung begrüßen müßten. Und, soweit Sozialdemo­Gestalt hin, die mit dem tatsächlich Gwordenen in verschiede- diesem Kompromiß nicht zufrieden, da es sich in Buer   um etwa fraten und Unabhängige in Frage kommen, so glauben wir ner Hinsicht nicht übereinstimmt. Man könnte nun diejem 3000 in der handelt, die vom Religionsunterricht befreit sind. behaupten zu können, daß hierüber kein einziger Mißton laut Fehler im einzelnen dadurch abhelfen, daß man gewissen Sie hat deshalb an das Ministerium für Kunst, Wissenschaft und werden wird. Ausdrücken ihre apodiktische Form nimmt. Indes bilden i Volksbildung einen Protest gesandt, in dem es u. a. heißt: betreffenden Säße mit den sich an sie anreihenden Schlußfol­Unsere Mitglieder fordern auf dem Wege der Notregelung gerungen doch so sehr ein abgerundetes Ganze, daß solche für sämtliche Kinder religionslose Klassen; sie sind nicht gewillt, Ausbesserei an Ausdrücken nur ein dieses verunzierendes fie fernerhin in fonfessionelle Schulen zu schicken. Der Schuldezer Flickwerk zustande brächte, nicht aber das gäbe, worauf es nent der Regierung zu Münster  , der Zentrumsmann und Vor­jetzt tatsächlich ankommt: die Darstellung der Wirkibende des katholischen Lehrervereins, Herr Rettor Kamp, äußerte lichkeit an der Hand der Leitgedanken der marristischen sich in einer Sigung in Buer   dahingehend, daß die Regierung zu Entwicklungslehre. Münster   nicht mehr als eine religionslose Klasse in Buer   be willige fönne. Die Freie Elternvereinigung sieht das nicht als Regelung an, es ist dies nach ihrer Auffassung eine Mi a chtung der fordernden proletarischen Eltern, die mit ihren Kindern auf geistigem Gebiet nicht mehr enterbt und entretet jetn wollen. Die Freien Eltern beanspruchen ernsthafte Verhandlungen. Die Schulverwaltungsbeamten in Münster   scheinen immer noch des Glaubens zu leben, daß das werktätige Proletariat immer noch achtlos beiseite geschoben werden könne. Die Freie Elternver­einigung erwartet bestimmt, daß nunmehr eine befriedigende Lösung des Konfliktes veranlaßt wird. Die Verantwortung für alle ferneren Weiterungen trifft diejenigen, die den berechtigten Wünschen der Freien Eltern so verständnislos gegenüberstehen." Dazu möchten wir bemerken, daß es ja genade das 8entrum gewesen ist, das in Schulfragen den Gesichtspunkt der Gleichberechtigung in den Bordergrund gestellt hat. Eben­sowenig, wie es seine tonfessionellen Schulen aufgeben will, tann es verlangen, daß Andersgesinnte ihre Kinder in Schulen schiden, in denen der ganze Unterricht nach bestimmten Dogmen zuge schnitten ist.

Bernstein   erinnert an die von ihm bereits im Jahre 1909 veröffentlichten Leitsäge für die Neuformulierung des Parteiprogramms und wendet sich dann den einzelnen Fragen zu, die nach seiner Meinung eine besondere Behand lung im Programm erheischen. Dazu gehören besonders die Stellung zu den deutschen   Verfassungsfragen, die Frage der Demokratie und des politischen Rechtes, des Parlamentaris­mus und des Rätesystems usw. Es wird auf diese Aus führungen noch zurückzukommen sein. Auf jeden Fall möch­ten wir heute schon die Aufmerksamkeit aller Parteige­nossen auf den Gutachterband" lenken. Es wird eine Fülle von Gedanken und Tatsachen in ihm zu finden sein.

Jagows Geist. do mad si

Für die Behandlung der Einbürgerungsgefuche dient noch jetzt ein Formular, das offenkundig aus der schönen Zeit stammt, da die alte schwarz- blaue Reichstagsmehrheit sämtliche Einbürgerungsgesuche in ganz Deutschland   der Entscheidung des

Die Reaktion, deren vorläufige Stärke ja gerade in der gegenwärtigen Berriffenheit der Arbeiterbewegung liegt. hat jedenfalls mit sicherem Instinkt diese Einigkeit- unange­nehm empfunden, und schon jammert die" Post" über den gemeinsamen Aufruf, der eine eminent nationale Frage wie­der einmal fünstlich in eine Frage des Proletariats umfrisiert" und ohne die Regierung zu erwähnen, die Arbeiter zu selbständigem Handeln auffordert. Wir kennen diese Töne aus den Tagen des Kapp- Putsches das Bürgertum über die Nebenregierung der Gewerkschaften" und über die Dik tatur Legien" jammerte.

Nur bei denen aber, die an der Selbstzerfleischung des Proletariats eine Art sadistischer Freude empfinden, nämlich bei den Führern des Spartakus- Bundes, hot diese Gemeinsamkeit andere Empfindungen hervorgerufen. Der einheitliche Aufruf genügt den Kommmisten nicht, fie müssen ihn durch einen eigenen ergänzen" oder viel­mehr neutralisieren. In dem von der Noten Fahne" veröffentlichten Aufruf, wird über die Pflicht zur Neutralität und über die Abwehr gegen einen etwaigen Drud der fapi­balistischen Ententeregierungen sonst mir dasselbe auf amet langen Spartei beigetreten, was alle anderen Sozialisten als Selbstverständlichkeit empfinden und längst vor ihr ausgesprochen haben. Nur daß sie es nicht mit jener fünft­lichen Aufgeregtheit tum, die den Kommunisten zu eigen ist. Dann aber fährt der Aufruf fort:

" In diesem Kampf muß die gesamte Arbeiterklasse geschlossen

Traugott von Jagow   gefegmäßig überwies. Obgleich fein Gefeß In den Armen liegen sich beide. mauschieren und schlagen. Darum können nicht die Gewerk­und erst recht nicht die republikanische Reichsverfassung die Ein- Die bayerischen Reaktionäre nämlich und die ILS.B- Leute. Sie schaftsführer und nicht die einzelnen politischen Parteien die bürgerung von wollen von einer Entwaffnung nichts wissen. Die bayrische Leitung übernehmen; das können nur die von Guch selbst gewählten Abstammung und Religionsbekenntnis und kontrolliertem politischen Arbeiterräte. Landesbauernkammer ließ der Regierung den Wunsch abhängig macht, fragt das Antragsformular auch danach. übermitteln, die bayrischen Einwohnerwehren bestehen Arbeiter! Seid Guch klar darüber, daß die Scheidemän Die Einbürgerung müßte ein gefeßliches Recht aller Aus- zu lassen, während die Münchener   unabhängigen in zwei ner und die Kautskyaner, die heute erklären für die New länder sein, die eine gewisse Zeit in Deutschland   leben, die deutsche   Massenversammlungen gegen die kommende Militär- tralität einzutreten, nur auf den Augenblick warten, um Guch in Sprache beherrschen, in Deutschland   zu bleiben wünschen und sich biktatur" protestierten. Die deutsche   Arbeiterklasse müsse ge den Rüden zu fallen, wenn die deutsche   Regierung ihre hier feiner gemeinen Verbrechen gegen die Allgemeinheit schuldig rüstet sein, um im richtigen Augenblid eingreifen zu können. Ob Maske abnimmt. Vor dem vuſſiſchen Proletariat und der revo gemacht haben. Es ist höchst unmoralisch, von diesen Reichsbewohnern die Waffen gegen die Entente, gegen den Bolschewismus oder gegen lutionären Aktion der deutschen   Arbeiterklasse haben die Verräter die Erfüllung aller Pflichten zu verlangen, ohne sie auch rechtlich den inneren Feind" erhoben werden sollen, verriet man nicht. Es mehr Angst als vor der Gegenrevolution. Wollt Ihr dem Berrat gleichzustellen. Die Abschaffung der Wehrpflicht erleichtert die Frage ist auch gleichgültig. Die gleichzeitige Waffenforderung derart us Guren Reihen ausschalten, dann übernehmt selber die Leitung noch ganz erheblich. Für Auslanddeutsche und Bürger befreundeter entgegengesetzter Elemente ist der beste Beweis für die Notwendig des Stampfes, dann wählt sofort bei Gintritt in den Generalſtreif Staaten, wie der neutralen, wäre die Frist erheblich abzukürzen. teit der Entwaffnung. an jedem Ort, in jedem Bezirk politische Arbeiterräte, die sich zentral zusammenschließen."

Der Fall Berger".

Zu der Verhaftung des Leutnants Berger wird den P. P. N. von der Nachrichtenstelle der Sächsischen   Staatskanzlei mitgeteilt, daß die Vermutung gewisser radikaler Blätter, als ob die Regierung sich dieses mit den Spartatisten verbundenen Offi­ziers als Spiel bedient oder von seinem Treiben gewußt und es gebilligt hätte, völlig aus der Luft gegriffen ist. Die Regie­

Opfer des Orients.

Bon Heinrich Bierbücher.

Hunderttausende starben in Europa  , Hunderttausende opferte auch der Orient, der im Zeichen des Djihad", des heiligen Krieges, stand.

Opposition der badischen Mühlenbesitzer. Pfeffer. Für die Kommunisten ist also die Abwehrbewegung

Die politischen Arbeiterräte"! Sier liegt der Hase im Karlsruhe  , 10. Auguft.( D. A.) Der badische Müllerbund hat gegen etwaige Neutralitätsverlegungen nur eine günstige seine Mitglieder auf dem Offenburger   Verbandstage Propaganda möglichkeit für das Rätesystem. berpflichtet, bis auf weiteres Mühlenkontrollen nicht Man fragt sich aber, warum die Kommunisten dann mehr vornehmen zu lassen. Die badische Regierung überhaupt ihre Unterschrift neben die der berräterischen" weist darauf hin, daß dieser Beschluß ungefeßlich ist und weder Scheidemänner und Kautskyaner gesezt haben. Und was von der Reichsgetreidestelle noch von dem badischen Minister des werden denn die kommunistischen   Arbeiter selbst über ihre Bascha, die Häuser der Bemittelten bekamen die Offiziere und in Italien   einen Namen gemacht, und auf Grund früherer Bekannt­den Raum der Armen teilten sich die Soldaten. Reiche und Arme schaft hat sich kürzlich der italienische Journalist Ugo Ojetti   mit der band man denselben Strick, denn Gerechtigkeit ist die Grundlage brieflichen Bitte an den Direktor der russischen Kunstsammlungen auch des türkischen   Reiches. Wer sich wehrte, wurde totgeschlagen; gewandt, ihm über den derzeitigen Zustand der großen russischen man muß doch dem Sultan   gehorsam sein. Fragte einer uereje? Museen, der Eremitage, der Sammlungen im Kreml  , der kostbaren wohin? so schlug man auch ihn tot, denn er war neugierig. Dann Privatsammlungen und der Denkmäler einen möglichst eingehenden Die gefitteten Völker türmten im Frühjahr 1916 ihre Hekatombe schleppte man die Gebundenen hinaus auf die lange Wanderung Bericht zu erstatten. Grabar hat auch der Bitte des italienischen auf dem Altar von Verdun   auf, nicht hundert Stiere, wie es vor unter den Schreien der im Schmerzenswahnsinn zurückbleibenden Freundes mit einem ausführlichen Brief entsprochen, in dem er Zeiten die Alten taten, o nein, die Neuen waren gebefreudiger, Kinder und Greise, hinaus in den Jammer. Durch ein Inferno über die Kunstpflege in Sowjetrußland interessante Einzelheiten fühner und ernster als das in Schönheit und Harmonie schwelgende menschlicher Tierheit immer südwärts, dem Taurus entgegen, an mitteilt. Fürs erste hatte es sich angesichts des Chaos, das die Re­Altertum, das seine Opfer, mit Blumen und Bändern umfränzt, dessen Fuße die Bäche armenischen Jammers, von Stambul  , volution und die durch fie bewirkte Zerstörung herbeigeführt hatte, dem Feuer übergab. Hunderttausende gingen in das große Feuer. Trapezunt, Sivas   und Erzerum herfließend, sich zu einer grandios- darum gehandelt, den fostbaren Kunstbesitz in Sicherheit zu bringen. nicht Stiere, nur Menschen, schmucklos, und einzig getrieben von graufigen Symphonie unsagbaren Leides zusammenballten. Man mußte in den durch Feuer zerstörten Städten die Bilder der Gloire und dem kategorischen Imperativ. Von denen, die bis hierher dem Hunger, dem Typhus und den sammeln, die von Plünderern geraubten Kunstgegenstände wieder Kolbenschlägen widerstanden, fuchte man die Kräftigsten aus, zehn- herbeischaffen und dazwischen dem Boff zu Gemüte führen, welchen tausend vielleicht, die sollten den Berg durchstechen helfen, daß die unschätbaren Wert jene Werke der Kunst und Zivilisation für Ruk Bagdadbahn hindurch könne. Drei Monate später lebten teine land hätten. Zehntausende von Kunstwerfen wurden damals aus Die Scharen der beiden Kaiser und die des Bulgarenzars fünfhundert mehr von ihnen; Hunger, Bastonade und zermalmen- den entlegensten Winkeln des Reiches in die großen Städte gebracht hatten die serbische Mauer zertrümmert und die Verbindung mit bes Steinger öll mähten sie hin. Ständige armenische Leichen und zu einem einzig dastehenden Kunstmuseum vereinigt. den Dsmanen hergestellt. Die Engländer mußten unter dem Anträgerkolonnen hieben Tag und Nacht schmale flache Löcher in das prall der Anatolier die Dardanellen räumen und Freude war in steinige Erdreich. Teure Bagdadbahn! Das Gros schleifte man über das alpenhohe Gebirge und warf Im Feengarten von Dolma- Bagtsche glühten die Ampeln in die Erschöpften zu Hunderten in die gähnenden Spalten. Kurzes die einzig klare Nacht, wie sie nur der Süden kennt, klirrten die Mechzen. Haidi batalum, weiter. Stastagnetten finnverwirrend schöner armenischer und griechischer Weiter, hinab in die paradiestiche Ebene Kilifiens, nach Tarius Tänzerinnen, flangen die leidenschaftlich- sehnsüchtigen, beharrlich und Adana  , wo die ansässigen fünfzigtausend Armenier, die sich dem eintönigen und dennoch so betörenden Weisen, die den Europäer Buge ihrer Stammesgen offen anschließen sollten, verzweifelten mehr als alles andere in den suggestiven Bann einer föstlich fremden, widerstand leisteten. Dreitägiges Morden, Stechen und Würgen, im Jubel flagenden und in der Klage jubelnden Gefühlswelt zwingen, dann waren die beiden Städte still. Nun über den Amanus, Aleppo  scholl das Gebrüll der phantastisch geputzten Leibgarden, die ihrem entgegen. Hier sollte sich der Zug nach Osten und Süden teilen; Oberherrn das tschock jascha padischahim" ausbrachten und da brach der Flecktyphus aus und berrenkte täglich einige flang die von fanatischem Stolz getragene Rede Enver Paschas, des Hundert Hungergerippe. Der deutsche Konsul bot alles auf, den Harbije Nafir, des Kriegsministers, der den Sultan   bat, den Titel Verhungernden Nahrung zu geben, aber die Offiziere ftahlen und eines Ghazi", eines Siegers, anzunehmen. Und Sultan Mehmeds verkauften das Getreide. Er legte feierlichen Protest gegen das wäfferige Aeuglein flimmerten von Arrat und Siegestruntenheit wie Morden ein, man lachte ihm höhnend ins Gesicht; es feien doch nur die Lichtlein der Minarette an einem Beiram- Abend. Armenier und alles gefchebe auf den Nat des deutschen   Botschafters. Enver sprach mit einer mephistofelischen Beredsamkeit auf Indeffen begann der Flecktyphus auch bereits unter den Moham­feinen hohen Schwiegervater ein. Blühen und wachsen würde nun| medanern Aleppos zu wüten. So jagte man die schattenhaften das Reich Dsmans, stolz würde der weiße Halbmond auf blutrotem Jammergestalten durch die syrische   Wüste auf Mosful zu oder aber Grunde wehen von Omdurman   bis zur Krim  , von Persien   bis nach Kuds- i- scherif, dem heiligen Jerufalem. Was von den ersteren Tunis  . Nur müsse man hindernde Kräfte bannen, den inneren nach vierwöchiger Wüstenqual und-hege noch atmete, mußte in der Feind schlagen, wollte man des äußeren Herr werden. Den inneren Tropenhite, rudelweise aneinandergespannt, tonnenschwere Walzen Feind die Ungläubigen, die Armenier, die Allzuflugen. ziehen, um die Bagdadbahn   weiter vorzutreiben. Die Frauen aber schenkte man vertierten Beduinen, damit sie ruhig seien und die kulturarbeit des Bahnbaues nicht störten. Die nach Süden zogen, erlitten hinter Jerusalem   das gleiche Schicial. Von ihnen allen lebt feiner mehr. So brachte der Orient sein Opfer. Dreizehnhunderttausend Armenier.

Stambul  .

Der Sultan   opferte die Armenier.

Enver Bascha wollte sie nicht töten, nein, so barbarisch war Enver nicht, denn er war lange in Europa   gewefen; er wollte mit ihnen nur tun, was die Deutschen   in Nordfrankreich taten nur ausquartieren wollte er fie, ihre kaukasischen Bergnester ausheben und sie nach Arabien   verpflanzen, wo sie nicht mehr feinen recht­gläubigen Türken gefährlich werden konnten, so sagte er dem deut­ schen   Botschafter, der Bedenken hatte, Nur ausquartieren... Ueberall, wo es Armenier gab, band man sie aneinander und führte fie nach Süden.

Ihren Besitz durften sie zurücklassen; den brauchten sie nicht mehr, sagten die Soldaten. Die Paläste der Reichen nahm Enver

Künstlerische Wiedergeburt in Sowjetvußland. Geit etwa zwei Jahren steht der befannte russische Maler Igor Grabar   an der Spike der Verwaltung der Kunstsammlungen in Rußland  . Grabar hat sich durch wiederholte Ausstellungen seiner Bilder besonders in

Nachdem das erst einmal geschehen war, ging man daran, die Werke an die einzelnen Städte zu verteilen und überall städtische Museen zu schaffen, die einen möglichst umfassenden Ueberblick über die alte und moderne russische Kunst zu geben geeignet waren. Man fertigte meiterhin Kataloge an, berbot die Ausfuhr von Kunst werfen und begünstigte in jeder Weise die fünstlerische Forscher­tätigkeit. Hand in Hand mit dieser wiederaufbauenden Arbeit ging die Sorge, um jeden Preis die altrussische Architektur und Malerei, die Fresfen und Heiligenbilder der Kirchen vor dem Verfall zu schüben. Unermeßlicher Schaden ist den Meisterwerken der national­russischen Malerei aus dem orthonoren Glaubenseifer erwachsen, der nicht zulassen wollte, daß die Beit ihren farbenbleichenden Eins fluß auf die Heiligenbilder ausübte. Mit der Beseitiguna der Autorität der Kirchenbehörden erhielt die Sowjetregierung und ihr fünstlerischer Beirat Jaor Grabar end­lich freie Sand. Das religiöse Bild ist jetzt vor allem ein Kunst­werf metorden, und die Kommission für die Erhaltung und die Entdeckung fünstlerischer Bildwerke" die im Mai 1918 ins Leben gerufen worden ist, hat nach dieser Richtung so enernisch gearbeitet, daß allein aus der byzantinischen Kunst von der Mitte des efften bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts wahre Kleinodien ent deckt oder, richtiger gesant, von der bedeckenden Sülle von 5 bis 10 Uebermalungen befreit werden konnten. Es handelt sich dabei nach der Versicherung Grabars um Schäße, die ganz dazu angetan find, das Studium der Geschichte der Kunst jener Reitperiode auf eine ganz neue Grundlane zu stellen. Die denkwürdigfte Entdeckung biefer Art ist die einer Reihe von Freetobildern aus dem Ende des 11. Jahrhunderts, die das jüngste Gericht darstellen. Diese Fresken, die stoeifellos aus griechischer Hand flammen, befinden sich in der berühmten Kathedrale des heiligen Demetrius in Wladimir an der Aljasma.

Der Mut und die Begeisterung, die Rünftler und Gelehrte in­mitten des Revolutionsbrandes und des Elend eines von jeder Ver bindung mit dem übrigen Europa   abgeschnittenen Landes bei der Erfüllung ihres Multurwertes an den Tag legten, verdient unein geschränkte Anerkennung