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Str. 402 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Beilage des Vorwärts

Bedenken über die künftige Fleischversorgung Berlins  . Besprechung der Viehhändler und Fleischermeister.

Freitag, 13. August 1920

alle diejenigen Züge haften, die vom Südring( Friedenau- Wilmers- Zuschüsse die Mittel des Ansiedlers. Er entschloß sich daher zur dorf bzw. Hermannstraße) nach und von Grünau   verkehren. In Selbsthilfe. Der Ansiedler hat mit seiner Familie alles, der Hauptsache Handelt es sich hierbei um solche Büge, die auss was nur irgend möglich war, selbst ausgeführt, und es ist ihm schließlich dem Berufsverkehr dienen, also in der Zeit zwischen 6 auf diese Weise gelungen, das Wohnhaus für eine Gesamtsumme und 9 Uhr vormittags und 2 und 4 Uhr nachmittags gefahren von noch nicht 16 500 M. auszuführen. Das Haus ist äußerlich werden. Besonders bequeme Fahrverbindungen erschließen sich von ganz einfach gehalten, hat aber nach der Zeichnung des Archi­dem neuen Bahnhof nach Grünau   einerseits und den Vorort- tekten ein freundliches Aussehen erhalten. stationen des Südringes andererseits. Die schon vor einigen Jahren fertiggestellte Vorortstation, die des Krieges wegen nicht eröffnet worden ist, wird nunmehr dem Verkehr übergeben.

Der Beschluß des volkswirtschaftlichen Ausschusses des Reichs tages, die Fleischkarte demnächst aufzuheben und die Kundenliste be­stehen zu lassen, ist auch von der Berliner   Bevölkerung mit sehr gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Namentlich in Ein Gefangener, der sich selbst entläßt. Durch gefälschte Ent­den minderbemittelten Kreisen hat diese Lockerung der bisherigen lassungspapiere hat es ein früherer Vizewachtmeister verstanden, Zwangsbewirtschaftung des Fleisches mancherlei Bedenken hervor- selbst seine Freilassung aus der Militär- Arrestanstalt zu ber­gerufen. Vor allem wird wohl mit Recht befürchtet, daß durch die fügen". Ein gewisser Otto Müller   hatte als Bizewachtmeister Regelung der Versorgung lediglich auf Grund der Kundenliste bei seinem Truppentell größere Unterschlagungen be­eine Gewähr dafür, daß jeder Kunde unbedingt das ihm zustehende gangen, wegen der er zu einer längeren Gefängnisstrafe ver­urteilt wurde. Zugleich wurde seine Degradierung angeordnet. Quantum auch erhältt, nicht ohne meiteres gegeben ist.. Müller hatte sich nun früher schon für alle Fälle" Entlassungs­papiere besorgt, von denen er, als er in die südliche Militär­

Mit der Frage, wie die Fleischversorgung Groß- Berlins nach Aufhebung der Fleischkarte am zweckmäßigsten zu regeln wäre, be­schäftigte sich gestern eine Konferenz von Vertretern der Viehgroßhändler, Kommissionäre und

Fleischermeister, an der für die legteren die Vorsitzenden Allgemeine Funktionärtonferenz der S.P.D.

Der Bezirksvorstand.

der Wirtschaftsgenossenschaften der einzelnen Groß Berliner  Schlächterinnungen und Vertreter der verschiedenen Gemeinden heute abend 6 Uhr, im ,, Lehrervereinshaus", Alexanderstr. 41. teilnahmen. In Vertretung des Dezernenten der Lebensmittel­versorgung der Stadt Berlin   war Stadtrat Rante erschienen. Auch Tagesordnung: Kriegsgefahr und Neutralität". der Direktor des Viehhofes war zu der Besprechung hinzugezogen. Ref.: Genoffe Richard Fischer. Während die Großhändler sich entschieden für die völlig freie Be­Alle Parteifunktionäre, Betriebsvertrauenslente, Ange­wirtschaftung des Viehs einsetzten, wurden von den Laden­fleischern Bedenten gegen eine völlige Lockerung stellten- und Beamtenvertreter werden aufgefordert, vollzählig der bisherigen Zwangswirtschaft. erhoben. Die Fleischermeister anwesend zu sein. Grüne Karten und Mitgliedsbuch gelten hielten insbesondere Maßnahmen der Gemeinden dahingehend für als Legitimation. notwendig, daß jedem einzelnen Verbraucher ber Bezug der ihm zu­stehenden Ration auch gewährleistet wird, und andererseits wurde anerkannt, daß eine gewisse Kontrolle der Geschäfte nicht entbehrt werden könne. Seitens der Vertreter der Fleischerinnungen wurde Arrestanstalt untergebracht worden war, auch bald Gebrauch der Vorschlag gemacht, daß die Gemeinden Lieferungs  - machte. Er füllte einen Entlassungsschein aus, auf dem ange­berträge abschließen, die Durchführung dieser Verträge aber den ordnet wurde, daß der frühere Vizewachtmeister Müller vorläufig Wirtschaftsgenossenschaften der Fleischerinnungen übertragen sollen. auf freien Fuß zu sehen sei, gab diesen einem zur Entlassung Die Verteilung und der Verkauf des Fleisches hätte dann durch die kommenden Mitgefangenen mit, der ihn in einem Umschlage an einzelnen Fleischermeister auf Grund der besonderen Anordnungen des die Gefängnisdirektion in den Briefkasten steckte. Diese schöpfte Magistrats zu erfolgen und die einzelnen Geschäfte würden sich den denn auch keinen Argwohn, als die Freilassungsverfügung eintraf Bestimmungen der Genossenschaften und damit auch deren Kontrolle und setzte Müller in Freiheit. Diese benutte der Freigelassene, zu unterwerfen haben. Die Fleischermeister sind der Ansicht, daß um allerhand Diebstähle zu begehen. Zuletzt legte er sich auch nach Aufhebung der Fleischkarte gewisie gwangsmaß auf den Gepäcdiebstahl an den Bahnhöfen. Hierdurch fielen ihm nahmen der Gemeinden nicht werden zu umgehen sein, um eben auch Ausweispapiere aller Art in die Hände, von denen einige jedem einzelnen die unbedingte Belieferung zu gewährleisten und auf die Namen von Studenten, eines Prokuristen usw. lauteten. den Schleichbandel zu unterbinden. Kam es nun einmal vor, daß er abgefaßt wurde, als er wieder Die Besprechung hatte nur informatorischen Charakter; der mit, einem Gepäckt davonziehen wollte, so legitimierte er sich dem Berliner Magistrat und auch die übrigen Gemeinden wollten sich Bestohlenen gegenüber als Student oder dergleichen, sagte, daß zunächst über die Ansichten der Vertreter des Fleischergewerbes unter- lediglich ein Versehen vorliege und diese glaubten ihm auch seine richten. Der Berliner Magistrat seinerseits wird sich demnächst ehrenwörtliche" Versicherung in der Regel. Als jedoch jetzt ein eingehend mit der Frage der Regelung der fünftigen Fleisch- Beamter ihn festnahm und er sich diesem als früheren Offizier versorgung beschäftigen und er wird dabei die mancherlei Bedenken und jeßiger Student Otto Beth auswies, wurde der Schwindel und Befürchtungen, die bisher aufgetaucht sind, zu berücksichtigen entdeckt. haben.

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Bahnhof Köllnische Heide.

Segen der Erde.

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weihe findet diesmal am 26. September in der Aula des Realgymnasiums Jugendweihe Lichtenberg und östliche Vororte. Unsere Jugend­Bartaue 10 statt. Zur Mitwirkung wurde gewonnen: das Berliner   Bolal­terzett, sowie das Reißring- Quartett. Frau Adele Schreiber- Krieger   hat die Weiherede übernommen. Anmeldungen werden bis zum 20. d. Mts. unter Bezahlung von 1,50 M. Einschreibegeld noch bei A. Baranowsky, Nieder­barnimstr. 4, Arndt, Skandinavischestr. 2, und Gustav Kegel, Rittergutſtr. 25, angenommen. Einladungskarten zum Preise von 40 Pf. find ebenfalls noch in den Annahmestellen zu haben.

Groß- Berliner   Lebensmittel.

Charlottenburg  . Die Zusaßnährmittelfarten für stillende Mütter werden jetzt unmittelbar von den Säuglingsjürsorgestellen ausgebändigt, die die Stillbescheinigung ausgeben. Im Auguſt werden Zusazkarien für je 1 Pfund Gebäck( Zwieback oder Kets) und Grieß verabfolgt. Kaulsdorf  . 100 Gramm Maisgrieß pro Perion zum Preise von 55 Pig. auf Abschnitt 18 der Lebensmittelkarte. 5 Pfund Kartoffeln pro Person zum Preise von 50 Pfg. pro Pfund.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, 13. August:

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Jungsozialistische Vereinigung( S. P. D.) Drtsgruppe Dft e n. 7% Uhr, bei Borrath, Romintener Str. 21: Vortrag über Wesen, und Ziele der Jungsozialisten und die Aufgaben der kommenden Generation. Alle Barteigenoffinnen und Genossen der 15.- 22. Abteilung, im Alter von 18-25 Jahren, sind besonders eingeladen, ebenso die Genossen der Arbeiter­jugend im Alter von 17-18 Jahren und darüber. Ortsgruppe Richterfelde. 7%, Uhr, im Jugendheim Albrechtstr. 14a: Distuisions­abend.- Ortsgruppe Süden. 72 Uhr, im Zentraljugendheim, Vorwärtsgebäude. Vortrag über" Was ist vom Erfurter Programm noch zu verwirklichen?" Morgen, 14. August: Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer. Sonnabend, 5 Uhr: Sigung im Zimmer 245 des Stadthauses. Friedenau  . Sommerfest im Restaurant Waldfrieden" in Dahlem  . ( Endhaltestelle der Steglik- Dahlemer Grunewaldbahn.) Beginn 3 Uhr. Gemeinsame Staffeetafel. Spiele für Kinder mit Preisverteilung. Fadel­Ernste nud heitere Vorträge. Tanzbeginn um 28 Uhr im zug usw. Bahlreicher Besuch wird erwartet, Gäste sehr willkommen. großen Saal. Bur Deckung der Unkosten 50 Pf. Beitrag( Kinder frei). Bernau  . 8 Uhr im Restaurant Rothwald  , Kaiserstr. 82: Bildungs­abend. Bortrag über Richard Dehmel  ". Mitwirkende: Gen. Vierbücher und Birnbaum- Oberschöneweide.

Sonntagsveranstaltungen.

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Die Genoffen der 2.- 8. Abt.   veranstalten am Sonntag, 15. August, ein Barteibergnügen in der früheren Bodbrauerei. Da alles auf­geboten wurde, das Fest so bunt wie möglich zu gestalten, wird um allseitige rege Beteiligung gebeten. 47. Abt. Sonntag, den 15. August: Wald fe ft. Treffpunkt, mittags 12 Uhr, Türkenstraße, Ede Schillerpart. Gäste willkommen. Potsdam  . Sonntag, den 15. August, bormittags 10 Uhr, imh Lokal Benecke, Elisabefbstr. 18: Funktionärs igung. Am selben Tage Ausflug des Wahlvereins nach den Jäger­schießständen. Abmarsch 2 Uhr vom Leifingplate. Großes Breisschießen, Verlosung und Kinderbelustigung auf den Schießständen.

Sport.

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Keine Gefahr für die Ferienkinder in Ostpreußen  . Nach den Die Besprechungen über die Neuregelung der Polizeiftunde, beim Jugendpflegeamt der Stadt Berlin   vorliegenden Nachrichten sind die in den ostpreußischen Grenzbezirken auf dem Lande zur die gestern im Reichswirtschaftsministerium stattfanden Erholung gebrachten Kinder außerhalb jeder Gefahr. und an denen Vertreter des Reichsministeriums des Innern, des Grenzberlegungen sind nicht vorgekommen. Bei der deutschen  Auswärtigen Amts, des Reichstohlenrats und des Polizeipräsidiums Grenzbevölkerung selbst ist eine Unruhe vorhanden. teilnahmen, wurden nach mehrstündiger Dauer ergebnislos abgebrochen. Ueber die erforderlichen Maßnahmen zur Kohlen- Der Weg zur Siedlung. Vielfach ist heute die Anschauung Optimist, der Sieger im Preis der Stadt Hannover  , hat bis ersparnis fonnte zwischen den verschiedenen Behörden eine derbreitet, daß das mit großen Erwartungen begonnene Sied lang 299 600 m. auf der Rennbahn verdient. Der Hindernis Uebereinstimmung nicht erzielt werden. Jedenfalls lungswert infolge der heute maßlos gestiegenen Baukosten zum jockey Walter Müller wird fünftig für Stall Bollensdorf  trifft es einstweilen nicht zu, daß eine Herabsetzung der Polizei- Scheitern verurteilt sei. Daß es heute sehr wohl noch möglich reiten. In Mariendorf   wird ein neues Totalisatorgebäude stunde demnächst eintreten wird. Dagegen muß mit anderen ein- ist, ohne übermäßige eigene Geldopfer, selbst in nächster Nähe der aufgeführt. Man plant auch hier einen 1000 M.- Schalter einzu schneidenden Maßnahmen zur Berringerung des Kohlenverbrauchs Großstadt, ja sogar ohne Staatszuschüsse, ein eigenes richten. in Berlin   gerechnet werden. Die Beratungen werden in den Haus zu errichten, beweist ein Bericht im neuesten Heft der Zeit­Radrennen in Treptow  . Das Dauerrennen um den Großen nächsten Tagen fortgesetzt. schrift Die Volkswohnung"( Verlag Wilhelm Ernst u. Sohn, Berlin  ), den Regierungsbaumeister Gerhard Jobst über ein von Presse Preis" war das Rennen nur eines Fahrers: Appelhans. ihm fertiggestelltes Wohnhaus erstattet. Das Haus steht in alle feine Konkurrenten hatten unter wiederholten Radschaden zu Am Montag, den 16. d. Mets. wird, wie bereits furz mitgeteilt, Raulsdorf bei Berlin  , ist in einfachster Bauweise als Fachleiden. Dagegen waren die Fliegerrennen heiß umstritten. Be­an der Bahnstrecke Rentölln Baumsaulenweg eine neue werkbau ausgeführt und enthält eine Küche, zwei Stuben und sonders das Zweifigerfahren fand lebhaften Beifall des Publikums. Ergebnisse: Großer Presse Preis", 50 Kilometer: Vorortstation, Köllnische Heide, als Bahnhof 4. Klasse eröffnet. Da einen breiten Flur im Erdgeschoß und ein geräumiges Boden­die Züge, die zunächst an dieser Station halten, feine Backwagen geschoß, in dem gegebenen Falls weitere Schlafgelegenheit ge- 1. Appelhans 45 Min. 43 Set., 2. Thomas 3070, 3. Seiß 4250, 4. Lewanow 7140 Meter zurüd. führen, so wird nur der Personenverkehr eröffnet, während die schaffen werden kann. Das Haus war vom Unternehmer als meter 1 min. 31 Set., 2. Häusler, 3. Tadewald, 4. Abraham, 5. Stolz. Preis der Radwelt", 1000 Meter: 1. Oster­Beförderung von Gepäd und Expreßgut vorderhand von diesem massives Gebäude mit Ziegeldach mit rund 60 00 M. veranschlagt. Breis der B. 8. am Mittag", Brämienfahren über 15 Runden: Bahnhof noch nicht stattfindet. Auf dem neuen Bahnhof werden Diese Summe überstieg auch bei Berücksichtigung der öffentlichen 1. Häusler 6 Min. 27 Set., 2. Sennede, 3. Schulz, 4. Hicpel, 5. Münzner. Kaufmann ein Glas Toddy trinfen?" Und Eleseus ant- brach die Unterhaltung mit Brede ab und ging in den wortet: Ja, wenn ich allein wäre! Aber ich habe meinen Schuppen hinaus zu dem Pferd. Dort machte er den Brief Water bei mir."-Brede tut ganz behaglich und plaudert auf, den er in der Tasche hatte. Er hatte ihn nur eingesteckt Roman von Knut Hamsun  . weiter: ,, lebermorgen kommt ein Mann hterher, der wieder und nicht nachgesehen, wieviel Geld er enthielt, er hatte Har geht zum Schmied, und Eleseus setzt sich wieder. nach Amerika   zurüd will."- t er zu Besuch daheim ge- solche Briefe von Hause schon öfters erhalten, und es waren Mit Katrine spricht er das Notwendigste, aber nicht wesen?" sa. Er ist vom Oberdorf. Er ist eine lange immer verschiedene Geldscheine darin gewesen, eine Beisteuer Nein. Reihe von Jahren drüben gewesen, aber nun hat er den zu der Weise. Was war aber jezt das? Ein großes Stück mehr, er unterhält sich lieber mit dem Vater. Eleseus macht sich nichts aus den Mädchen, er ist einmal Winter daheim zugebracht. Sein Koffer ist schon mit einer graues Papier, über und über bemalt von der kleinen Re­,, Ich bekka für ihren lieben Bruder Eleseus, dabei ein Briefchen von ihnen schlecht behandelt worden, und jetzt will er nichts Fuhre heruntergekommen, das ist ein Riefentoffer." mehr von ihnen. Vielleicht hat er überhaupt nie einen hab' auch schon daran gedacht, nach Amerika   zu gehen," sagt von der Mutter. Was sonst noch? Nichts mehr. Kein Geld. Die Mutter schrieb, sie habe den Vater nicht mehr um Liebesbrang gehabt, der der Rede wert gewesen wäre, da er Elefeus aufrichtig.hr?" ruft Brede. Ihr habt das Ich bliebe wahrscheinlich auch nicht Geld bitten fönnen, denn es sei jezt von dem Reichtum, den fich gar nicht um sie fümmert. Ein wunderbarer Mann im doch nicht nötig!" Dedland, ein Herr mit zarten Schreiberhänden und ganz für Beit und Ewigkeit drüben, ich weiß nicht. Aber ich hab' fie feinerzeit für den Kupferberg   bekommen hätten, nicht weiblichem Sinn für Staat und Regenschirm und Spazier- schon so viele Reisen gemacht, da könnte ich auch diese einmal mehr viel übrig. Das Geld sei für den Ankauf von Storborg stod und Gummischuhe. Zurückgestoßen, umgetvedyjelt, ein machen." Gewiß. Und man muß drüben in dem und seither für alle die Waren und für die vielen Reisen unverständlicher Junggeselle. Auf einer Oberlippe will Amerifa wüst Geld verdienen. Nehmen wir nur einmal draufgegangen. Nun müsse er versuchen, sich das Geld für nicht einmal ein rechter Bart wachsen Aber vielleicht hatte den Mann an, von dem ich vorhin gesprochen habe. Er hat diefer Junge einmal gute Anlagen gehabt, war einmal von jezt im Winter droben im Oberdorf das eine Weihnachts­der' Natur ordentlich ausgesteuert gewesen, par aber dann bergnügen nach dem andern bezahlt, und wenn er zu mir in unnatürliche Verhältnisse gekommen und zum Wechsel- fommt, so sagt er: Ich will einen ganzen Refsel Kaffee balg geworden. Ist er so fleißig auf einem Bureau und in haben und allen Kaffeekuchen, den du hast!" Ja, so sagt er. einem Kaufladen gewesen, daß all seine Ursprünglichkeit Wollt Ihr seinen Koffer fehen?" verloren gegangen ist? Vielleicht war es so. Jedenfalls ist er nun da, gewandt und leidenschaftslos, etwas schwächlich, etwas gleichgültig, und geht weiter und weiter auf seinem Abweg. Er fönnte jeden einzelnen Mann im Dedland be­neiden, allein nicht einmal dazu ist er imstande.

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die Reise diesmal selbst zu beschaffen, denn das Geld, das jetzt noch da sei, müßten seine Geschwister bekommen, die dürften auch nicht ganz leer ausaehen. Glückliche Reise und herzliche Grüße!

Kein Geld.

Eleseus hatte selbst kein Geld für die Reise, er hatte Sie gingen in den Gang hinaus und betrachteten den seine Badenkasse umgekehrt, aber nicht viel darin gefunden. Koffer. Ein wahres Weltwunder, glänzte auf allen Seiten Ach, wie dumm war er gewesen, er hatte erst neulich seinem von Metall und Beschlägen, mit drei Schnappschlössern dran. Lieferanten in Bergen einen Geldbrief geschickt und einige noch außer dem eigentlichen Schloß. Diebssicher!" fagte Rechnungen bezahlt. Das hätte warten fönnen. Natürlic Brede, wie wenn er den Versuch gemacht hätte. war es auch allzu sorglos von ihm gewesen, sich auf den Weg Sie gingen wieder ins Zimmer hinein, aber Eleseus war zu machen, ohne vorher den Brief zu öffnen, da hätte er sich Katrine ist daran gewöhnt, mit den Gästen zu scherzen, und nun zieht sie ihn auf, er wolle wohl wieder gen Süden still geworden. Dieser Mann aus dem Oberdorf machte ihn die Wagenfahrt ins Dorf mit seinem elenden Koffer sparen zu seiner Liebsten? Ich habe andere Dinge im Kopf," völlig zunichte, der trat auf Reisen wie der größte Beamte fönnen. Jezt stand er da Der Vater kam vom Schmied zurück mit wohlgelungener erwidert Eleseus. Ich will Geschäfte machen, Berbindun- auf, Brede war augenscheinlich ganz von diesem Menschen Du mußt besseren Leuten gegenüber erfüllt. Eleseus verlangte noch mehr Kaffee und versuchte, Besorgung: Jenfine wollte morgen mit ihm kommen. Seht. gen anfnüpfen." nicht so zudringlich sein, Katrine," ermahnt sie ihr Vater. auch reich zu tun, er verlangte Kuchen zu seinem Kaffee und Jenfine war durchaus nicht querföpfig gewesen und hatte O, Brede Olsen ist sehr höflich gegen Elefeus, ganz unge- fütterte den Hund damit. Ach ja, aber er fühlte sich dennoch sich nicht lange bitten lassen, sie hatte sofort begriffen, daß heuer respektvoll. Das darf er auch wohl sein, es ist flug gering und niedergeschmettert. Was war sein eigener Roffer man auf Sellanraa eine Hilfe für die Sommerarbeit, brauche. von ihm, er ist auf Storborg Geld schuldig und steht seinem diesem Wunderwerk gegenüber? Da stand er, schwarzes und hatte nichts dagegen, wieder zu kommen. Wieder ein Gläubiger gegenüber. Und Eleseus? Ho, ihm gefällt diese Wachstuch, die Ecken verstoßen und weiß geworden, ein Hand- glatter Bescheid. Höflichkeit, und er ist dafür gut und gnädig. Hochverfoffer bei Gott, er wollte sich einen prachtvollen Koffer ehrtester!" heißt er Brede im Spaß und spielt fich auf. Er faufen, wenn er hinunterfam paßt nur auf! Gebt doch spricht davon, daß er wieder seinen Regenschirm vergessen dem Hund nichts!" sagte Brede. Aber Gleiens war wieder habe. Gerade in dem Augenblid, wo wir an Breidablich ein bißchen Mensch geworden und spielte sich auf. Das borbeifuhren, fällt mir mein Regenschirm ein!" Brede ist einmal ein riefig fetter Hund!" sagte er. Von dem einen Gedanken fam er auf den andern, er schlimmste fragt: hr wollt wohl diesen Abend bei eurem lieben

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Während der Vater erzählt, denkt Eleseus über seine eigenen Angelegenheiten nach. Er zeigt dem Vater, den offer des Amerikaners und sagt: Ich wäre froh, wenn ich da stünde, wo dieser Koffer bergekommen ist!" Und der Vater erwidert: Ja, das wäre noch nicht das ( Forts. folgt.)

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