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Das Ergebnis unferes Parteitages.

der

Unser Parteiag hat, führte er aus, Beachtung in der ganzen Welt gefunden. Etellen wir neben unseren Parteitag den der Unabhängigen, so dürfen wir stolz erklären, daß die Sozial­demokratie allein die Wege weiß, auf denen man den Rapitalismus überwinden und zum Sozialis= mus gelangen kann. Der Bericht des Parteivorstandes machte dem Märchen ein Ende, daß unser Mitgliederstand zurückgeht. Wir sind heute mit etwa 1200 000 Mitgliedern bereits hinaus über den besten organisatorischen Stand der frühe­ren einheitlichen Sozialdemokratie.

In der Diskussion des. Parteitags über die politische Lage stand im Vordergrund unsere Stellung zum Friedens bertrag von Versailles  . Wir wollen ehrlich dafür ein­treten, daß Deutschland   die Bedingungen erfüllt, so gut es tann. Es wurde aber auch zum Ausdruck gebracht, daß der Wiederauf. bau nicht Objekt tapitalistischer Spekulationen werden darf. Da­her muß die Arbeiterklasse Deutschlands   durch ihre Organi­sationen sich einen

Einfluß auf den Wiederaufbau

fichern, indem sie mit den Organisationen anderer Länder fich verständigt. Die Wiederanknüpfung der internationalen Be ziehungen zeigte sich darin, daß wir wieder die Vertreter dreier

Ränder unter uns sahen.

Den Wiedereintritt der deutschen Sozial­

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In der

größten industriellen Gebilden Europas   gehören wird. Auch in der Textilindustrie begegnet man dieser Vertrustung. Die Vöslauer Kammgarnfabrik   hat den Anfang gemacht, die Fes­Fabriken sind gefolgt; beide wurden unter der Führung eines Züricher   Banfhauses in Trustgesellschaften umgewandelt. Die Berichterstattung über den Parteitag An das Referat knüpfte sich eine lebhafte Diskussion. Sie zurzeit finden in Zürich   Verhandlungen statt, um die Holz­S. P. D. begann gestern im Groß- Berliner Verwaltungs- ergab im wesentlichen Billigung der Verhandlungen und Beschlüsse handelsgesellschaft nach gleichem Muster in ein schweize­Die Dividenden der natio­bezirk VII Charlottenburg mit einer risches Unternehmen zu verwandeln. nach dem Volks- des Parteitags. nalen Gesellschaften fließen in die Kasse des Schweizer   Instituts, haus( Rosinenstraße) einberufenen Versammlung, in der Genosse Einstimmig, wurde folgende Resolution angenommen: Franz Krüger   sprach. Die Mitgliederversammlung des Kreises VII( Charlotten- das nach Bestreitung seiner Zentralspesen und Steuern seinen Aktio­burg) beauftragt die Frattion des Reichstages, unverzüglich dahin nären die jährlichen Erträgnisse ausschüttet. Es bekommt die Divis zu wirken, daß der Reichsernährungsminister Dr. denden in den verschiedenen Nationalvaluten und löst die Aktien­Hermes veranlaßt wird, von seinem Posten sofort tupons in Schweizer Frants ein. Die Steuern werden von den zurüdzutreten. Im Vorwärts" vom 13. d. M. wurde der Gewinnen in den einzelnen Staaten der Fabriksize abgezogen. In Bevölkerung die Mitteilung gemacht, daß man im Reichs- der Schweiz   hat die Holdingcompany, wenn sie daselbst keine eige ernährungsministerium systematisch die Lieferung der von den nen Geschäfte betreibt, nur den mäßigen Satz von vom Hundert amerikanischen   Farmern geschenkten 100 000 Milchfühe hinter- des ausgewiesenen Jahresgewinnes zu bezahlen, so daß sich die treibt. Die Versammlung erblickt in diesem Treiben ein Ver- Unternehmungen weit besser stehen, als wenn der Zentralsit in brechen am deutschen   Volfe in seiner jezigen großen Not, wie es Wien   geblieben wäre, wo die hohe österreichische Aktiensteuer zu ent­schlimmer kaum gedacht werden kann. Die Verjammlung er- richten ist, die mit den Zuschlägen bis zu 40 vom Hundert beträgt. wartet weiter, daß die an den Machinationen beteiligten Geheim- Die Hauptsache bleibt jedoch die Erhaltung der Einheitlichkeit, die, räte sofort taltgestellt werden und nur auf solche Posten gestellt solange der Sitz in Wien   blieb, ernstlich gefährdet war, aber bei werden, wo sie der Bevölkerung einen Schaden nicht mehr zu einem in der Schweiz   geführten, dem Schuße der Schweizer   Gesetze fügen fönnen. Sollte das verbrecherische Treiben jener Streise unterstehenden international gewordenem Unternehmen schwerlich nicht schnellstens beseitigt werden, so wird die organisierte angefochten werden kann. Arbeiterschaft mit allen ihr zu Gebote stehenden gesch- 40 Proz. Dividende bei der Leipziger   Pianofortefabrit Gebr. lichen Mitteln die zwangeweise Entfernung dieser Personen zu Zimmermann A.-G. Die G.-V. fezte die Dividende auf 20 Proz. erzwingen wissen. Die organisierte Arbeiterschaft hat es jatt, und die Sondervergütung auf 10 Broz. feit und genehmigte die fich von einer veralteten Geheimratswirtschaft betrügen zu Erhöhung des Aftientapitals um 1,2 auf 4,2 Mill. M. laffen." legten Zeit habe sich im Inlandsgeschäft, das bisher ziem Gleichfalls einstimmig wurde eine Resolution angenommen, die die Reichstagsfraktion ersucht, darauf hinzuwirken, daß bei lich still gelegen babe, eine allmähliche Belebung gezeigt. Für das Aufträge aus Südamerika  , Südafrika   und Holland  , Schweden   und allen Behörden an den öffentlichen Gebäuden die Be- Ausland jei das Unternehmen febr gut beschäftigt. Es lägen zeichnungen taiserlich und öniglich" verschwinden. Dänemark   vor. Die Parteigenossen des Kreises Friedrichshain   nahmen am Die Wucherzinsen amerikanischer Banken. Der amerikanische  demokratie in die Regierung wünschen vor allem die Dienstag im Commeniussaal den Bericht vom Parteitag entgegen, währungskontrolleur William erneuerte laut einer Meldung des bürgerlichen Parteien, weil sie allmählich erkennen, daß sie es doch den Martha Hoppe erstattete. Sie betonte, der Parteitag nicht besser machen können. Der Parteitag hat den Wiedereintritt habe ein Bild vollkommener Einmütigkeit gegeben und wo Mei- United Telegraph" seine Anklage gegen die New- Yorker Bank­für annehmbar erklärt, sobald das Interesse der Arbeiter- nungsverschiedenheiten zutage traten, wie in der Auseinandersetzung unternehmungen, die bei der Gewährung furzfristiger Anleihen klasse es erforders. Bündnisfähig sind für uns aber nur Par- zwischen Wissell und Robert Schmidt, seien sie kameradschaftlich zum Wucherzinien genommen haben sollen. Nach dem von ihm vor­Austrag gebracht worden. Der Parteitag habe Zeugnis gegeben gelegten Protokoll haben New- Yorker Bankiers in den letzten zwölf von der Kraft unserer Partei. In der allgemeinen Beurteilung Monaten rund 4000 Anleihen zum Zinsfuß von 30 Proz. gewährt, der Tagung in Kassel   stimmten alle Diskussionsredner der Refe­stehen. Eine Entscheidung der Wiedereintrittsfrage ist daher erst rentin au. In bezug auf Einzelheiten, namentlich hinsichtlich der möglich, wenn in neuen Reichstagswahlen das deutsche Volf ge- Auseinandersetzung Wissell- Schmidt, waren die Meinungen geteilt. sprochen und die Fehler der vorigen Reichstags- Eugen Brüdner meinte, Cohen, dessen kontinentalpolitischen wahlen wieder gutgemacht hat. Gegenüber etwaigen Standpunkt er entschieden ablehnt, hätte einen Mihklang in die Versuchen, die republikanische Verfassung zu beseitigen, hat der Einmütigkeit des Parteitages gebracht. Wissell sei in der Kritik Parteitag feinen Zweifel darüber gelassen, daß die Arbeiterklasse an den sozialdemokratischen Ministern über das Maß des Be­gegen Gewalt rücksichtslos Gewalt anvenden wird. rechtigten hinausgegangen. Dagegen sagte Seifart, die von wissell geübte Kritik sei feineswegs unberechtigt gewesen. Robert Schmidt habe als Wirtschaftsminister Fehler gemacht, besonders in der Freigabe der Lederwirtschaft.- Petersdorf nimmt für den Parteitag das Recht der Kritik an den sozialdemokratischen Ministern in Anspruch. Es handle sich nicht um die Frage Wissell oder Schmidt, sondern wir müßten sagen: Wissell und Schmidt. Herrmann befürwortete Maßnahmen gegen die Wohnungs­Genossin oppe ties darauf hin, daß der Parteitag ja zum Ausdruck gebracht, beim Wiederaufbau der Wirtschaft sollen je nach den besonderen Umständen sowohl die von Robert Schmidt wie die von Wissell vertretenen Anschauungen zur Anwendung fommen. Die Versammlung nahm einstimmig eine Resolution an, die sich mit den Ergebnissen des Parteitages einverstanden erklärt und weiter sagt, die für den Wiederaufbau der Wirtschaft wichtigste Des­Frage sei die Vergesellschaftung der Produktionsmittel. halb werde erwartet, daß die zuständigen Körperschaften, besonders unsere Reichstagsfraktion energisch eintreten für die Sozialisierung des Bergbaues nach dem Vorschlag I, der bei etwaiger Ablehnung einer Volfsabstimmung unterbreitet werden solle.

teien, die auf dem Boden der

republikanischen Verfassung

Der Referent ging dann auf den Bericht über die Tätig feit der Reichstagsfraktion ein und würdigte die Leistungen der vielgerühmten& a ch minister der jetzigen Re­gierung. Er erörterte dabei die Arb, wie der Ernährungsminister Hermes zu seinem Am gelangt ist und wie er es bisher geführt hat. Dieser Mann müsse unter allen Umständen unverzüglich beseitigt werden. Die Reichstagsfraktion ist vom Parteitag beauftragt worden, darauf zu dringen, daß endlich Volksab not. stimmungen möglich werden. Dann werde das Volk, z. B. zur Abfindung der Hohenzollern   seine Meinung unmittelbar geltend machen können.

Die Erörterungen des Parteilages über die Schaffung eines neuen Programms haben gezeigt, daß wir jest weniger ein Agitations- als ein Arbeitsprogramm brauchen. Die eingefeßte Kommission soll die Vorarbeiten dazu machen. Unser Parteitag war getragen von dem Willen und der Ueberzeugung, daß die Arbeiterklasse alle Schwierigkeiten überwinden soll und wird. Er hat eine wichtige Arbeit für die Entscheidung bei den nächsten Wahlen geleistet.( Lebhafter Beifall.)

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Wirtschaft

Zeitgewinnung für produktive Arbeit.

Auf dem Betriebsrätekongreß hatte der Betriebsrat Kiel  aus Holzwickede   auf die Zeitverluste der Bergleute infolge Fehlens von Anfahrschächten hingewiesen. Wir erhalten hierzu folgende Ausführungen:

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Das Ende der Fettnot.

Aus aller Welt.

Der schwarzgelbe Legitimistenhund. In der Wiener Staatswehr" erzählt ein schneidiger Dber­leutnant a. D., August Angenetter:

Der huldigende Dackel. In Gastein   war es, bei der Era öffnung der ersten Teilstrede der neuen Alpenbahnen. Als der Kaiser im Bahnhof die offiziellen Begrüßungen entgegennahm, fam plöglich auf dem schönen Teppich ein Da del dahergetvadelt, so feierlich und würdevoll, wie dies einem frumm beinigen Vierfüßler möglich ist. Knapp vor den Füßen des Kaisers machte er halt, freundlich zu ihm emporblinzelnd. Einige Hofräte( gleich einige Hofräte! Die Red.) stürzten herbei. um den Doch der jedes Zeremoniell verachtenden Hund fortzujagen. Staiser hielt sie ab mit den lächelnd gesprochenen Worten: Aber er tut ja nichts, der kleine Sterl. Lassen Sie ihn nur, meine Herren 1" Dann begab sich der Monarch zu den am Ende des Berrons aufgestellten Schulkindern, der Dackel, stolz mit dem Schweife wedelnd, ihm dicht zur Seite. Das Huldigungsgedicht, das ein Mädchen hersagte, hörte der Hund mit scheinbar großem Interesse und Verständnis ebenfalls an, dann empfahl er sich.

Diese Geschichte hat gewig am Sonntag alle Wiener Dadel befizer antifozialistisch wählen lassen!

Auslandsdeutsche.

Bei Kriegsausbruch betrug die Zahl der Deutschen  , die außer halb des Deutschen Reiches Leben, schägungsweise 30 Millionen. Diefe Zahl vergrößert sich jetzt durch diejenigen Deutschen  , die nach dem Friedensvertrag an fremde Staaten fallen. Deutsche   werden fich in Zukunft schätzungsweise befinden in: 50 000 Ungarn  115 000 Tschechoslowakei  . 260 000 Südslawien

rund

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rund

300 000 4 000 000

700 000 900 000

80 000

1 500 000 Rumänien  

250 000 Vereinigte Staaten

9 000 000

2 220 000 Kanada  

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300 000 Süd- und Mittel­270 000 amerita

600 000

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1 600 000 Australien  

100 000

"

6 000 000

Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand", sondern der Ver­stand, das will jagen die Fähigkeit und Fertigkeit, auch an leitender Stelle zu stehen, will erst durch Arbeit und Praxis erworben werden. Denn daß die bisherigen Grubenbesiber und-leiter auch nach ihrer Enteignung in uneigennüßiger Weise wie früher ihre Kraft und Kenntnisse zur Verfügung stellen, oder die Angestellten, die sie ver­drängen sollen, anlernen, ist wohl kaum anzunehmen. Also eine Dänemark  gewiffe Frist zur Ueberleitung der Sozialisierung nach Rathenau   in Belgien  die nach Lederer ist anzustreben, es brauchen durchaus nicht dreißig Luxemburg Jahre zu sein. Eine Ueberstürzung gerade in der jetzigen all- Elsaß- Lothring.. Zur Frage der Zeitgewinnung für die produttive gemeinen schlechten Wirtschaftslage könnte nur schädliche Folgen Italien  Arbeitszeit verlangte ich die Niederbringung von Anfahrtschächten haben, und zur Vollsozialisierung kommen wir, sobald genügend Bolen in der Lage der weit vom Hauptschacht liegenden Abteilungen. nichtkaitalistische Angestellte ihre Bewährung bewiesen haben, Danzig  Sie dürften, wenn sie am richtigen Platz liegen, ihren Zweck, doch. Nit ja auch nach dem Rathenauschen Vorschlag jeder kapi- Baltische Staaten durch eine Teufung für zwei Hauptschächte den Weg unter- talistische Uebergewinn ausgeschaltet. Nehmen wir uns in Rußland  irdisch abzukürzen, erfüllen, wenn der Anfahrtschacht im Mittel- dieser Beziehung die englischen Arbeitnehmer zum Vorbild, die Deutschösterreich, puntte der beiden Hauptschächte seinen Platz findet. auch schon längit die Cozialiserung auf ihre Fahnen geschrieben Hinzu kommen die verstreut wohnenden Deutschen   in den ver Diesem Vorschlag steht die unvernünftige Tatsache der Abhaben, ein gewaltsames Vorgehen aber vermeiden; wissen sie doch, schiedenen Ländern. fchließung und der Scheidung des Privatbefizes daß die Sozialisierung bestimmt kommt und sicherer in der ruhigen unter der Erde entgegen, die durch Sicherheits- bzw. Abgren- Entwicklung der Dinge als durch wirtschaftlichen Umsturz." Schnee im Gebirge. Im ganzen Riefengebirge ist starker Bungspfeiler festgelegt sind. Durch diesen sogenannten Sicher­Schneefall bis zur Höhe von 1200 Meter herunter eingetreten. beitspfeiler bleibt ein gewaltiger Nationalwert unter Luftverbindung mit dem Baltikum  . Mittwoch vormittag hat das Der Erde begraben. Die Niederbringung eines Schachtes auf ber Grenze würde sich doppelt so rentabel stellen, wenn somit not. Butter und Schmalz find in Deutschland   wohl die beliebtesten verbindung angetreten. Das Flugzeug fliegt über Libau   nach Riga  . Unsere größte Not ist neben vielen anderen Nöten die Fett Wafferflugzeug D 43 der Deutschen Luftreederei einen Probeflug auf der zwischen Königsberg   und den Randstaaten geplanten Luft­der Zweck der Wegabkürzung nach beiden Seiten von ihm ge= tragen würde. Diese Frage wird nicht eher zu lösen sein, bis die ette, jedoch werden die Hausfrauen und Speiseanstalten sehr gern Räuber suchten im Kreise Rybnik   das katholische Pfarrhnus kapitalistische Wirtschaftsform im Bergbau beseitigt ist. el als Fett nehmen. Ich sage, daß wir durch die Mehrpro­Als in Pohlom heim, die unter dem Vorwande. den Pfarrer zu einem Ginen wichtigen Faktor bedeuten die Anlagefosten, welche sich frag- duktion von Speiseöl die Fetinot ganz beheben können. los verschieben gestalten dürften, weil dieses in den verschiedenen Massenölfrucht kommt taps und Rübsen in Frage. Ohne Schwerkranten holen zu wollen, Ginlaß fanden. Sie ent­Gebirgsverhältnissen begründet liegt. Eine genaue Kalkulation gefebliche Bestimmung des Anbaues geht es nicht, da die Land- wendeten 1600 M. bares Geld, Hausgegenstände und Kirchengerät. läßt sich nicht machen, weil die Preise für Material dauernd wirte nicht das Interesse für die Allgemeinheit haben. In der Nähe von Bittko wurde ein Fleischer aus Kattowiß von schwankend find. 6 Millionen als Kostenanschlag dürften genügen, Raps ist nebenbei bemerkt eine vorzügliche Kulturpflanze, da sie Räubern nachts durch sechs Schüsse niedergestreckt und um 8000 M. den Boden für Weizen vorbereitet. Selbstverständlich wird man um die finanzielle Seite zu flären. Dem steht die Berechnung eine entsprechende Bezahlung für Raps, Rübsen, Mohn usw. sicher­gegenüber, die ich auf dem Betriebsrätetongreß machte. Es dürfte der Beweis zu erbringen sein, daß sich diese Sache toohl rentieren stellen müssen, denn um das Wort Geld dreht sich bekanntlich alles. würde, einerseits im volkswirtschaftlichen Interesse, andererseits zur Verzinsung des Anlagekapitals. Als Bergmann  , der 20 Jahre praktisch gearbeitet hat, will ich auch die au ausgedehnten Steigerabteilungen bemän­geln. Keine Bauabteilung dürfte mehr wie 100 Meter Streichent" sein, weil bei langen Abbaustreden der Zeitverlust für den Transport der Sohlen allzu sehr ins Gewicht fällt. Auch die Re­paraturen sowie die Instandhaltung der Streden dürften das pro­buftive Ergebnis in einem weit ausgedehnten Bau gewaltig ver­mindern. Dem Ruf nach Sozialisierung, den ich ausstieß, möchte ich die Begründung geben, daß die Belegschaften im Berg­bau allzu schwer unter dem Herrendünkel der Kapitalmen­schen seelisch belastet sind. Damit ist der Berufsstolz und die Arbeitsfreudigkeit unterbunden. Wird nicht das fapitalistische Wirtschaftssystem, die Ausbeutung des Menschen durch den Men­fchen im Bergbau aufgehoben, jo wird es teine Arbeitsfreudigkeit geben. Ohne Arbeitsfreudigkeit aber keine Rolleistung.

Sozialisierung im Bergbau.

Die weitere Maßnahme liegt in der Aufzucht der weiblichen Rinder. Steigt der Milchpreis, so ist damit die Gefahr des wei­teren Abschlachtens der Kälber verbunden. Hier muß auch eine gesetzliche Maßnahme eingreifen.

Schweine wird es ja allmählich genug geben, da sich sehr viel Städter Schweine füttern, aber Raps fönnen die Städter nicht bauen, weil sie kein Land haben. Die Landwirte nun find in vielen Gegenden mit der Rapskultur nicht vertraut genug und werden sie aus freien Stücken und Unbequemlichkeitsgründen freiwillig nicht anbauen, namentlich die kleineren nicht. Da muß belehrend durch Vorträge und Aufklärungsschriften geholfen werden; es ist wirklich nicht schwer.

Morih, Administrator.

Schweizer   Trusts, für österreichische Industrien.

baren Geldes beraubt.

Sträflingsrevolte. In der Strafanstalt der flowa. tifden Stadt Flaya, wo sich das bekannte magyarische Internierungslager befand, ist am Sonnabend. ein Sträflingsauf stand ausgebrochen, der von einem wegen Spionage verhafteten magharischen Oberleutnant namens Bela Drodnicz geleitet wurde. Als die Sträflinge um 2 Uhr nachmittags die gewohnte Arbeit in den Werkstätten antreten sollten, gab Drodnicz mit den Worten:" Was wird jezt sein?" die verabredete Parole an, worauf sich die Sträflinge auf die Wachtleute stürzten, sie ent­waffneten und die Flucht ergriffen. Es handelt sich um 74 Sträf linge, von denen 60 wieder eingefangen sind. Acht Sträflinge wurden verlegt, davon drei schwer, während einer ſeinen Berg legungen erliegen mußte. Oberleutnant Drocnicz wurde ebenfalls wieder eingefangen; eine strenge Unterfudung ist eingeleitet

worden.

Ein Mann, der sich Nägel in den Kopf schlägt. Der Arzt Dr. Henri Reynes aus Marseille   hielt fürzlich in der medizinischen Die österreichische Industrie hat einen Ausweg gesucht und ge- Akademie einen Vortrag über einen 25jährigen Neurastheniker, der, funden, um die durch die politische Zertrümmerung Desterreich- um Selbstmord zu begehen, sich in einer einsamen Villa mit einem Ungarns   und durch die Wirtschaftsschranken zwischen den Nachfolge staaten der ehemaligen Doppelmonarchie geschaffene ungünstige Lage Stein zwei Zentimeter lange Nägel in den Kopf schlug, die die zu überwinden. Die großen Untenehmungen haben ihre einzelnen Schädeldecke durchbohrten und in das Gehirn eindrangen. Nachdem Betriebe jest in Staaten, die sich gegenseitig durch Zollschranken die Nägel entfernt worden waren, steckte der Patient durch eines Die vom Deutschen   Werkmeisterverband für die von einander abschließen. Dadurch wird eine einheitliche Leitung der Löcher eine Stricknadel. Das Wunderbare an der Angelegenheit technischen Grubenbeamten herausgegebene Bergwa ch t" schreibt unmöglich gemacht, ganz besonders von dem in den Nationalstaaten ist, daß der hartnäckige Selbstmörder von seinen beiden Selbstmord­in ihrem Leitartikel u. a.: mißgünstig beurteilten Wien   aus. Infolgedeffen haben große In- versuchen keine üblen Folgen davontrug. Ein Mönch als Volksführer. Die lebhafte Agitation, die sich " Die Bedingungen für die Sozialisierung sind beim Bergbau, dustriezweige Trusts mit dem Sie in der Schweiz   ge­bor allem beim Kohlenbergbau, wie bei keinem anderen Gebiete ge- bildet. Von dort aus fönnen sie, ohne dem Wunsch der National- feit langem in Sizilien gegen die großen Feudalgüter richtet, geben. Soll man sich aber nun entscheiden, ob man sofort für staaten auf Berselbständigung der in ihrem Gebiete liegen- führte fürzlich zu einer groß angelegten, bewaffneten Unternehmung Bollfozialisierung eintreten soll oder nicht, so fommen den Einzelbetriebe nachgeben zu müssen, den Vorteil der einheit von mehr als 2000 Kriegsteilnehmern, die zur Beießung von Land doch gewisse Bedenken. So sympathisch einem der auf sofortige lich geleiteten Großunternehmungen ausnüßen. Das gütern schritten. Der Zug war von vielen Frauen, Greisen und Bolliozialisierung gerichtete Vorschlag Lederer ist, fann man ihm größte Gebilde dieser Art ist der gewaltige Petroleumtrust, Stindern begleitet, die alle. von großer Begeisterung erfüllt, ihrem doch zunächst nicht ganz folgen. Er stellt an die in seinem Zukunfts  - der in Genf   aus den Unternehmungen der Firma Fanto mit einem Führer, einem Mönch, folgten, der dem Zug zu Pferde, das Kreuz betriebe beschäftigten Angestellten Anforderungen, denen sie Aktienkapital von 20 Millionen schweizerischen Frants, gleich fast in der Hand, voranzog. Die Güter wurden ohne Anwendung von zurzeit noch nicht genügen fönnen. Hier heißt es nicht: Wem leiner Milliarde österreichischer Kronen, geschaffen wurde und zu den j Waffengewalt besetzt.