Nr. 524+37. Jahrgang
R
Groß- Berlin
Beilage des Vorwärts
Sonnabend, 23. Oktober 1920
baben durchweg zu einem negativen Ergebnis geführt. Auf- Westenb, Stralau Rummelsburg ust. Herstellen. So fallend ist es, daß im Gegensatz zu anderen Fällen, die Mittei wird der Vollringzug ab Etralau- Rummelsburg 4,29 früh um Iungen aus dem Publikum, die stets die wertvollste Unter- 5 Minuten früter, also um 4,24 früh über den Stadtring nach flügung der Bemühungen der Kriminalbeamten bilden, nur sehr werden eine Reihe von Zügen nach dem Botsdamer Bahnhof bzw. Westen gefahren, wo er schon um 5,05 früh eintrifft. Weiterhin spärlich fließen. Es laufen über dieses Verbrechen bei der Kris Westend durchgeführt oder sie beginnen dort und verbessern damit Bom Bahnhof Cōpenid wandern wir durch die Stadt am minalpolizei nur wenige oder fast gar keine Meldungen mehr ein. Nach die Zugfolge. Ebenso werben auch noch einige weitere Züge bon Rathaus und am Schloß vorbei zur Müggelheimer Straße. Den dem Ergebnis der bisherigen Radforschungen kommt als Tatort ein Westens( ab 4,48 nachm und 6.23 nach.) nach Niederschöne Kern der alten wendischen Fischerstadt am Zusammenflusse von Hotel, eine Herberge oder ein Absteigequartier wohl faum in Bes meide über Tempelho- Hermannstraße durchgeführt. Der Spree und Dahme bilder der Teil in der Umgebung des Rathauses. tract. Vielmehr muß man annehmen, daß der Mord und die Leichen. Späts und Sonntagsverkehr Sleibt vo den Aenderungen unberührt. Anf ber Cirede Potsdam Stadtbahn Griner Das Schloß beherbergt jetzt ein Lehrerseminar. Südlich des zerstückelung in der Wohnung eines einzelnen Mannes, ältesten Teile der Stadt liegt der iet. Eine solche Bezeichnung vielleicht in einer Stube, die ziemlich abgeschloffen liegt, viel fallen neben einigen anderen Menderungen auch im Spätverkehr die Züge ab Grunewald 9,45 10.15 und 10,45 abends nach Schles. einzelner Stadtteile finden wir häufig in der Mart Brandenburg. Bahnhof bzw. Charlottenburg aus Ebenso verfehren die Züge ab Schief. Bahnhof 10,28 unb 11.23 in der Gegenrichtung nicht mehr. Auf der Strede Spandau- West- Stadtbaln Straus berg wird zwischen Spandau und Charlottenburg ein neues gugpaar eingelegt, ab Spandau West 4.15 und ab Charlottenburg 1,55 nachm. Auf der Wannseebahn wird der Zug ab Berlin 7,22 vorm. nach Botsdam( 8.10 borm. an) durchgeführt; der Bug an Wannseebahnhof 9,24 vorm. tommt von Botsdam, wo er um 8,30 vorm. abfährt.
In diesen Vierteln waren ursprünglich die Wenden angesiedelt, die in der eigentlichen Stadi nicht wohnen durften.
Durch die Marienstraße fommen wir zur Siedlung Ben denschloß. Von ihrem Südende wenden wir uns gen Nordost zu den Müggelbergen. Diefer Bergzrg bildet einen Teil der Endmoräne des Inlandetjes, das zu jener Zeit noch die Teltower Hochfläche bedeckte. Den Südrand des Eises bezeichnet heute noch eine Kette fandiger Hügel, die sich im Süden der Hochfläche hinziehen. Der Eisrand bog meit zurüd an ber Rinne, die Stienissee, Saltsee. Flatensee, Dämerizzsee, Wernsdorfer See, Krossinsee und Dahme durchziehen. In der Rinne floffen die Schmelzwasser zu einem Urstromtal ab was sich von Glogau über Baruth zur Elbe erstredt und daher Glogau Baruther Urstromtal genannt wird.
Das Eis wich weiter gen Norb zurüd, und auch der Teltoto
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Kreisversammlungen.
15. Kreis. Adlershof : Sonntag vormittag 10 Uhr in Adlershof bei Lehmbüttner am Bahnhof. An dieser Versammlung nehmen folgende Drte teil: Grünau , Bohnsdorf . Alt- Glienice und Adlershof . Referent: Genosse Heilmann, M. d. 2. Kreis. Kaulsdorf . Heute 7%, Uhr: Versammlung bei Schwarz, Hönower Straße 5. Referent: Kurt Heinig . Friedrichshagen : Montag, den 25. b. M. abends 7 Uhr, in Conrads Feitsälen, Friedrichstraße. Berichterstatter: Genosse Robert Breuer. Tagesordnung:
Berichterstattung vom Parteitag.
wurde eisfrei. Die Wassermassen bahnten sich weiter nördlich leicht auch in einer einfamen Laube oder in einem zurzeit un einen neuer Abfluß und wuschen das Warschau - Berliner Urstrom - benußten Naume einer Nemise oder einem Stalle vorgenommen tal aus, in dem die Spree auf ihrem Bauf von Fürstenwalde bis worden ist. Zur Aufklärung diefes Kapitalverbrechens ist es von Spandau fließt. Hierdurch wurde der ehemalige Endmoränenzug großer Bibtigfeit, daß Leute, besonders Hausverwalter ihr Augen vielfach durchbrochen, und die Müggelberge bilden einen der er mert auf diesen Umstand richten und irgendwelche ihnen auch nur halten gebliebenen Neste. Die westliche Stuppe ist der Kleine wenig verdächtig erscheinende Wahrnehmungen der Mordkommission Müggelberg , der sich 61 Meter über dem Spiegel des Müggel- Lehnerdt melden. fees erhebt, während die östliche Kuppe, der Große Müggelberg, 82 Meter aufsteigt.
Industrieller Wucher- ftraffrei.
Wie Mobstoffe verteuert und firaflos Riefengewinne gemacht werden lönnen, zeigte eine Verbandlung, die die Straffammer bes Landgerichts I beschäftigte. Wegen Striegswuchers und Kettenbandels waren der Kaufmann Julius Wulff, der Kaufmann Berthold Nolte aus Charlottenburg und der Ingenieur Georg Oderich angeflagt.
Der Angeklagte Wulff hatte furz vor der Revolution von der
Warf
Export und Import G. m. b. S. ibefterfaßplatten zum Breise von 144 000 Mark gelauit, die diese furz vorher für 114 000 taufte die Ware an Nolte beam Dderich für aufammen 288 786 9. Mart von der Firma Mezler u. Co. erworben hatte. Wulff ver Nolte, ber 190 634 Mart gezahlt hatte, verkaufte die Ware wetter mit einem Verdienst von faft 200000 Mart, nachdem er Provifionen an Vermittler, die nichts weiter als ein einfaches Es wird besonders noch darauf hingewiesen, daß Personen, die Telephongefpräch geführt hatten, in Höhe von vielen tausend aus bestimmten Gründen mit der Polizei nichts zu tun haben Mart bereits ausgezablt hatte. Die Angeklagten hatten In der Sente zwischen ben beiden Ruppen liegt der Teu wollen, sich rubig melden fönnen. Alle ihre Angaben werden auf also Hiefengewinne bon 262 698 Mari, 51 125 felsfee in einer sehr sumpfigen Umgebung. Am Weſtlang des Wunsch vertraulich behandelt und sie nur als Zeugen in und 45 466 M., also zusammen einen eingewinn von Kleinen Müggelberges sind große Sand- und Kiesgruben. Sie der Mordsache vernommen. Ob sie selbst etwas auf dem Kerbhola ursprünglich 114 000 m. geloftet batte. 359189 Mart gemacht und zwar bei einem Objekt, welches Die Angeklagten batten bergen vielfach Knochen vom Mammut, wollharigem as haben oder gesucht werden, wird nicht nachgeprüft. Nach ihrer bei ihrer Vernehmung vor dem Oberkommando erklärt, daß fie horn, Riesenhirsch und anderen ausgestorbenen Tieren, Beugenvernehmung werden sie sofort wieder entlassen. Die Auf bereit feien, den übermäßigen Gewinn in diefer bie einstmals hier gelebt haben. Diese Tiere deuten auf ein ziemlärung des Stapitalverbrechens bebingt, daß andere Bergehen he herauszugeben, wenn gegen fie nicht ein lich taltes Klima hin, etwa wie es heute noch in den unwirtlichen zurücktreten. geidritten würde. In der Verhandlung vor der Straf Gegenden Sibiriens herrscht. fammer nahm die Sache jedoch eine eigenartige Wenbung. Bour Wir terlassen die Müggelberge gen Oft uno fommen zur dem Verteidiger wurde geltend gemacht, daß ichon deshalb eine Straße nach Müggelheim . Still und abseits der großen Straße Freisprechung erfolgen müsse, da Afbesterias garnicht zu den liegt dieser freundliche Ort am Nordende einer Bucht der Dahme , Gegenständen des täglichen Bedarfs bzw. des Kriegsbedarfs gehört der Großen Krampe. Sein Friedhof birgt die Refte eines babe und deshalb gar nicht unter die Wuchervorschriften falle. Da die von dem Verteidiger geladenen Sachverständigen dies Mannes; den wir Arbeiterwanderer immer schäßen und lieben bestätigten, mußte das Gericht auf Freisprechung erkennen, werden. Hier ruht Kurt Grctiemis, ber am 16. Juli 1905 in der Großen Krampe beim Baden ertrant. Eine steinerne Tafel 16. Oftober erst 100 000 Senter. Für den freien Handel waren brachte aber in ber Begründung zum Ausbrud, daß es im seigt uns seine Suhestätte an: Aquis submersus, im affer berin der Woche vom 10. bis 16 Ditober 281 489 Rentner eingegangen. Interesse unserer schwer daniederliegenden Industrie höchst be funten, teilt sie uns mit. Einfach und schlicht, wie wir den Für Groß- Berlin find etwas über 8 Millionen Zentner ar bauerli sei, daß derartige Riefengewinne ftra flos getoffeln umgelegt worden, von denen insgesamt erst rund 300 000 macht werden können. Zoten aus seinen Schriften lennen, ist auch sein Grab. Grotte Bentner eingelagert werden fonnten. wiz Wanderbücher Sonntage eines großstädtischen Aus diesen Zahlen erbellt, daß die Startoffelreferven der Kom- 639 723 328 Mart Kriegsunterstützungen sind vom August 1914 Arbeiters in der Natur" und" Unser Wald", beide im Ver- munen zurzeit noch durchaus unzureichend find. Tritt in Kürze bis zum Juli 1920 von den städtischen Steuerfassen und Tag der Buchhandlung Vorwärte erschienen, waren manchem bon Frost ein, dann werden weitere gufubren ftoden. Es muß also dem Militärbureau gezahlt worden. Siervon sind geleistet uns der erste Anreiz, hinauszupilgern in die freie Natur. Sie dringend gefordert werden, daß die landwirtschaftlichen aus Reichsmitteln 232 388 639 M., aus städtischen Mittein lehrten uns, mit offenen Augen die Schönheiten der Landschaft Berbände die Verpflichtungen, die sie übernommen haben, auch 221 589 443 M. Der Gemeindezuschlag auf Grund der Bundes ratsverordnungen vom 2. November 1917 und vom 28. September zu schauen, in die Geheimnisse des Naturgeschehens einzubringen. vertragsgemäß erfüllen. 1918 betrug 80 522 413 M. Er wird zur Hälfte vom Steich erstattet. Und so ist es denn ein stiller Dank an den Dahingegangenen, wenn Als besondere Beihilfe sind 2 850 026 20 aus städtischen Mitteln wir immer wieder aus seinen Büchern Anregung und Belehrung und 1 389 615 2. aus Sammlungsmitteln in der Gesamtsumme Schöpfen. enthalten. Ferner 8 288 815 M. Zuschuß für städtische Arbeiter, 91 697 104 M. Mietebeihilfe fomie 948 972 M. Kriegswochenhilfe und schließlich noch 98 801 M. Ausgleich unterstübungen. wurden in der gedachten Zeit 331 136 Anträge bewilligt.
Das Dunkel um den Mädchenluftmord.
Spärliche Mitteilungen vom Publikum.
Der Zustmord an der Frida Schubert, deren Zeiche zer Stückelt im Landwehrkanal gefunden wurde, beschäftigt unausgefeßt de Kriminalpolizei, ohne daß es bieber gelang, weitere Fortschritte in der Aufklärung dieses furchtbaren Verbrechens zu machen. Die Kriminalpolizei hat in der Mordiache mit außerordentlichen Schwierigfeiten au fämpfen. Die puren, die bis jetzt verfolgt wurden,
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Stockung in der Berliner Kartoffelbelieferung. Die folgenden Rahlen über die Berliner Kartoffelbelieferung find beamtenswert: Für den Magistrat Berlin find 1 101 459 gentner, alio etwas über 1 Million Bentner umgelegt worden, von denen jedoch bis zum 16 Dftober nur 188874 8entner an Der Lagerbestand der Stadt betrug am a elierert wurden
Aenderungen im Vorortfahrplan.
Die Grundsteinlegung für ein überkonseiftonelles Saus in Groß- Berlin findet am Sonntag, den 24. Dftober, in Niederichönemeibe,
Grünauer Straße 11. um 1%, Uhr statt.
Der Fahrplan der Eisenbahndirektion Berlin wird noch in letter Stunde durch ein Berichtigungsblatt geändert. Der Fahrplan der Stadtbahn erfährt in den Hauptver Lehrsstunden durch die Ginlegung einiger Züge auf der Strecke Stralau- Mummelsburg und Charlottenburg Gegenrichtung werben einige Büge eingelegt. Grunewald eine notwendige Verstärkung. Auch in der Im Spätverkehr lommen dagegen einige Züge in Fertfall. Tiefe Renderungen betreffen jedoch nur den Werktagsverkehr, der Sonntagsfahrplan der Bei der Bergütung der Tumultschäden burch den MaStadtbahn ändert sich nicht. Auf der Stingbahn bringt der giftrat Berlin hat sich gezeigt, daß feitens der Geschädigten Fahrplannachtrag dagegen noch wesentlich Verbesserungen und nicht selten unrichtige aber übertriebene Angaben Menderungen, die z. 2. noch wichtige Anschlüsse auf ben Stationen über die Art und höhe des Schadens und seine Entstehungsurface schlagen, tiefer als zuvor. Ein grenzenloser Schmerz quälte Er sprang vom Bett und schlug sich mit der Faust vor ihn, ein wunderliches Wehgefühl preßte sein Herz zusammen. den Kopf: Ich war ein Starr! Ein ausgemachter Narr! Daß alle ihn verließen, das hatte er überwunden daß Das Leben ist Kampf, sage ich dir. Und wer nicht fämpft, diese eine ihn verließ, fonnte fein armer Sinn nicht fassen. hat das Nachsehen, wie ich! Siehst du, hier siz ich allein Inge- bat er weich. Sie zudte die Achseln und ar- mit dem ichmalen Blutgerinnfel auf der blassen Stirn. Er ihr, und fämpfen peiter." Inge fah ihn stehen, schweigend, verstört und bleich zwischen den leeren Mauern, und die anderen sind fort, mit war ihr unheimlich. Geh nun," sagte sie. Bögernd streckte sie ihm die Sand ,, Ach so, du weißt nicht. Ich will von vorn berichten. Also: Das Wort Friedenshaus ist Sohn! Krieg ist hier gehin: Leb wohl, Diert." Er nahm ihre Sand und betrachtete fie. Diefe feinen, wefen vom ersten Tage an. Zwölf Mann waren wir. Die schlanken Finger hatten ihn in füßeni Liebesspiel geitreichelt, eine Hälfte trank Milch, die andere hielt das für ein Grenel jäh lachte er und duldete nur Wasser. Ich selbst, nun ich bin kein Weichdieser weiße Arm hatte ihn umschlungenauf, bitter und grell, und schleuderte die Hand heftig von fich. ling, aber meine Knochen schmerzten vom Schlafen auf den Ohne Gruß ging er aus der Tür. harten Brettern, und ich kaufte ein Bund Strohach. mas Als er in feine Wohnung trat, sagte ihm die Birtin. hat dies Bund Stroh für ein Feuer entfesselt! Lüftling Aber er ließ sie nicht. Dicht vor ihrem Ohr flüsterte er: daß fein Simmer wieder vermietet sei. Leute, die mit der ward ich genannt, ich, ich selbst!" Er schlug mit den mageren Du wir sind doch Mann und Frau haben uns lieb Polizei zu tun batten, waren in ihren Augen Verbrecher; Sänden gegen die behaarte Bruft. Und dann der Strieg bas kann doch kein Mensch auseinanderreißen, als wäre nichts fie tollte ihn los fein und forderte die Miete. Er midte mit den Nachbarn. Bir nahmen Sonnenbäder, da entsetzten gefchehen, Inge, verstehst Du das nicht, daß ich jest, gerade nur und suchte mechanisch in feinen Taschen- aber er batte sich alle Tanten ringsum und witterten sittliche Verderbnis. nichts, gar nichts mehr.. Da ließ er ihr feinen Mante. und Was hatten sie herzusehen? Wir fühlten uns rein aber jett, Silfe brauche- Trost in unserer Liebe ging fort, leer und arm. Wohin nun? Das Friedenshaus die Polizei entschied gegen unsach ja, die Polizei. Aber bei Dir." schoß ihm durch den Sinn, da wollte er sich verkriechen. dies alles war Frieden gegen die Zeit, als sie bei uns wohnte
beitete ruhig zwischen ihren Gefäßen weiter.
ch fann hier nicht aus meiner Bahn herans
und
wills auch nicht!" Eine Ahnung dämmerte ihm auf ein Erkennen, das ihn furchtbar dünfte. Sie hatten sich angehört, waren Eheleute, mit heiligem Erichauern hatte er das empfunden- fie gehörten zusammen für alle Ewigkeit. Einen Augenblic stand er starr dann sprang er auf sie zu und faßte sie hart um das feine Sandgelenk.
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Bitte laß Io8- Dierk, ich habe zu tun."
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Inge,
Sie wandte den Kopf von ihm ab: Sei doch vernünftig einmal, nun ja einmal hat man das Verlangen, muß man über den Rasen laufen aber dann auf die Dauer geht doch jeder geradeaus, auf der Straße entlang, und kurz und gut, ich will nicht!"
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Er ging aus der Stadt in den stillen Vorort und fand Truges mutterseelenallein zu Haus. Trübselig faß er in einem fablen Bimmer.
Als er Diert erkannte, sprang er auf:„ Eine Seele doch. die Trost bringt; sei willkommen, Bruder."
Nicht bringt, aber sucht," jagte Diert müde. Bruder, du auch?" rief Truges und bemerkte nun erst, wie elend Diert aussah. Da wusch er ihm das Blut von der Stirn und brachte ihm frisches Obft.
faßen fie nebeneinander auf dem schmalen Feldbett und ließen die Köpfe hängen. Diert berichtete, aber von Inge fagte er nichts.
nge!" er faßte ihren Arm, daß sie aufschrie. .Du! das ist roh, befinne Dich!" da liek er sie los. Langiam fuhr er sich mit der Sand über die blaffe Stirn. Die Wunde batte sich wieder geöffnet, ganz schmal fiderten ein paar rote Blutstropfen über sein blaffes Geficht. Eine Weile stand er stumm und fah zu, wie sie arbeitete. Es tat Dierk wohl, ein wenig umsorgt zu werden. Dann Ich bin verrückt," flüsterte er denn, ja, ich bin berridt. Oder träume ich nur?" Er streďte die Hand nach ein ihr aus: Inge, liebe Inge sag nur ein Wort Wort nur, nicht wahr wir hatten uns doch so lieb-" Und als sie schmieg, bettelte er weiter: Inge Da wandte fie fich zu ihm berum: Ja doch ja! mein Bir hatten uns lieb aber das ist doch vorbei Gott, hast du nicht so viel Gefühl, du siehst doch, ich will nicht will nicht mehr!"
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Da fenfte er den Kopf, wie gestern abend, als die Maffe thn umtobte. Jezt war er von neuem gestürzt und ge
Truges bedauerte ihn: Du hättest hier mohnen fönnen, mein bestes Bimmer bätt ich dir gegeben, aber das Friedenshaus ist tot aufgelöst, nicht mehr da."
,, Was ist geschehen?" fragte Diert.
Ich habe eine Entdeckung gemacht, o, eine große Entdeckung!" jagte Truges. Ich habe eine Wahrheit entdedi. Siehst du Bruder: Was ist das Leben? Ich dachte: Frieden! - und gründete das Friedenshaus." Nur Frieden
Mit wem?"
sie, das Weib. Sella hieß sie, eine Malerin aus München . Sie berlangte Aufnahme in unseren Bund. Erst mollte feiner, dann alle, und dann gerieten sie sich in die Saare. Sie zog ein, und jetzt war jede Minute nur noch Kampf und Krieg. Wir waren frei, aber sie, sie war noch freier nun fa, mer aus München kommt- Er feufate: Was soll ich bir alles erzählen? Einer wollte fie beiraten, aber sie hielt die freie Liebe für die allein fittliche Form der Ehe, sie wollte mählen, frei wählen unter uns. Jetzt famen schredliche Tage
die Eifersucht weißt du, feiner traute dem anderen, Wem sie zulächelte, und sie lächelte immer, dies Teufelsweib der wurde von allen gehaßt und geprügelt. Bis ich ein Ende machte. Wähle! fagte ich. So oder so-nur Gewißbelt. und da wählte sie mich!" Er ließ den Kopf bängen und feufzte tief auf. Mich, das heißt, ich glaubte es. Aber fpäter behauptete jeder, fie hätte ihn gewählt. Schrecklich! Wir belauerten uns, haßten uns ach mas fag ich. befämpften uns bis aufs Blut um dies Weib. Bis das Friedens. baus in die Luft flog. auseinanderftob wie eine Pulvermine, serfrachte. In alle Winde sind sie gerannt nur ich, ich bin noch hier." ( Forts. folgt.)