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Nr. 532 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 23. Oktober 1920

follten. Da in den Ausführungsbestimmungen des Ministers dahin-| dachtsmomente, die schließlich zur Erhebung der Anflage geführt gehende Borichritten enthalten sind, beichloß der Ausschuß dem haben. Der so schwer Belastete bestreitet mit Entschiedenheit, dea gemäß. Ein Antrag des Vertreters der Deutschen Wolfepartei, für Batermord begangen zu haben.

das Siedlungswesen jezt noch einen geeigneten Fachmann mitzu­wählen, wurde von der Mehrheit des Ausschusses abgelehnt.

Der Mordprozeß Wendelstadt,

er

Das neue Kohlenamt Berlin  .

Die Werbearbeit für Oberschlesien  .

Rechte und

Der Verband heimattreuer Oberfchlefier, Be­air! sgruppe Groß- Berlin, der in Berlin   und Vororten und den angrenzenden Landkreisen für Oberschlefiens Verbleiben beim Deutschen Reich wirbt, bat seine Organisation in der legten Beit weiter ausgebaut. Es ist gelungen, von den in diefem

Bei den zur Wahl stehenden 8 beioldeten Stadträten warfen Notstandsarbeiten für Groß- Berliner Erwerbslose. die bürgerlichen Vertreter erneut die Frage auf, ob denn nun auch Das Jnkrafttreten des Gefeßes über die Bildung einer neuen Als Ergebnis der Sonderaktion, deren Einleitung in einer Be- ihre Parteien eine entsprechende. Berücksichtigung finden follen. Die Stadtgemeinde Berlin   bat, wie ichon mitgeteilt, auch die Auflöiung sprechung zwischen Vertretern der Erwerbslosen und Vertretern der sozialistischen   Vertreter betonten, daß dieie Frage durch die geieß- des Koblenverbandes Groß- Berlin nach sich gezonen. lichen Maßnahmen der bereinigten bürgerlichen Bertreter Pflichten des Koblenverbandes find mit dem 1. Oftober auf die zuständigen Behörden am 28. August 1920 im Reichsarbeitsministe­in der preußischen Landesversammlung ihre Erledigung neue Stadtgemeinde Berlin   übergenangen. Damit ist auch die rium vereinbart worden war, sind bisher 540 Unterstübungsanträge gefunden habe. 3m übrigen fei das bürgerliche Element Soblenstelle Groß- Berlin, Lintstr. 25, der die Bearbeitung der für Notstandsarbeiten, mit einem voraussichtlichen Gesamtkosten im Magistrat seiner Starte entsprechend bertreten. Selbst laufenden Geschäfte des Kohlenverbandes auf die Vorbereitung und aufwand von rund 420 Millionen Mark, durch die Groß- verständlich suchte bei dieier Gelegenheit Herr Dominicus Ausführung seiner Beschlüsse bisher oblag, feit dem 1. Ottober ein Die Kohlen Berliner   Gemeinden beim Reichsamt für Arbeitsvermittlung ein- neut das Laienelement" auf dem Gebiet der preußischen Ver- Organ der neuen Stadtgemeinde Berlin   geworden. gereicht worden. Von diesen Anträgen wurden bisher 478 ge- waltungsgragis als unfähig hinzustellen, die Geschide Groß- Berline stelle Groß- Berlin ist im Jahre 1917 aus der Stoblenabteilung des nehmigt. Bei 309 Anträgen wurde der doppelte Durchschnittsjazz zu leiten. Die Mehrheit des Ausschusses ließ sich indessen durch Kriegsamtes in den Marfen" hervorgegangen, also ursprünglich die sozialistische eine militärische Dienststelle gewesen. Nach einem Beschluß des der ersparten Erwerbslosenunterstützung, bei 169 Anträgen mit be- diefe fattiam bekannten Argumente gegen fonderer Genehmigung des Reichsfinanzministeriums sogar der- Magiftratsmebrbeit in ihrem Handeln nicht beeinflussen. Von tommiffarischen Groß- Berliner Magistrate wird die Stohlenstelle fache zugrunde gelegt, so daß sich der gesamte, von Reich und Staat unseren Genossen wurden zunächst als Kandidaten die Stadträte Groß- Berlin ihre Geschäfte fortan unter der Bezeichnung. Koblen­in Aussicht gestellte Zuschußanteil aus Mitteln der produktiven Er- oblenzer- Berlin   und Wuty- Reutölln vorgeschlagen; der ami Berlin  " im Namen der neuen Stadtgemeinde fortführen. britte Kandidat unserer Bartei wird bor Beginn merbslosenfürsorge auf rund 78 Millionen Mark belaufen wird. der heutigen Stadtverordnetenjigung namhaft gemacht wer­Durch die Sonderaktion werden rund 31 000 Erwerbslose auf durch den. Die Unabhängigen( alte Richtung) brachten die Stadträte schnittlich 4% Monate der Erwerbslosigkeit entzogen. Zur Ausfüh- Brühl- Lichtenberg, Singe und Weise Berlin   und rung kommen hauptsächlich Straßenpflasterungen und Straßen- den Redakteur dining in Vorschlag, wäbrend die Lintsunab bauten zur Erschließung von Siedlungsgelände, Kanalisationen, hängigen den Arbeiteriekretär Stolt zur Wahl stellten. Sämt Leitungsverlegungen, Borflutsverbesserungen, Herrichten von Acer  - liche Vorgeschlagenen sollen entsprechend des gestrigen Mehrheits­Land, Bobenberbesserungen, Aufforstungen, Riefelfelberarbeiten, beichluſſes im Ausschuß der heutigen Stadtverordnetenversammlung Instandsetzungen, Bauten und Anbauten öffentlicher Gebäude, Er- als befoldete Stadträte empfohlen werden. Bezirk wohnenden Dberschleitern bereits 35000 richten von Baraden, Umbauten von Dachgeschossen, Bureauräumen zu erfaffen, die zur Teilnahme an der Abstimmung bea und anderen Baulichkeiten zu Wohnzwecken, Anlage von Grünflächen, rechtigt find. Die Hauptgeschäftsstelle der Bezirksgruppe Große Instandsehung und Bau von Spiel und Sportplägen, Badean- dessen Verhandlung am Freitag vor dem Schwurgericht des Land- Berlin   befindet sich in Berlin  , Schöneberger Str. 9; dort find die Halten und Volksparts, Friedhofserweiterungen usw. Nicht einbe perichts III beginnen wird, erwedt mit Rücksicht auf die Persönlich einzelnen Geschäftsstellen der 57 Ortsgruppen des Bezirkes zu er­griffen ist die von der Abteilung Arbeitsbeschaffung des Landes- feit des Ermordeten und die Tatsache, daß der eigene Sohn des fahren. Jeder heimattreue Oberichtefier, der Oberschlesiens   Bu Ermordeten als Täter auf der Antlagebant sitt und es sich um arbeitsamtes Groß- Berlin, Berlin   W., Lükowufer 14, eingeleitete einen Indizienbeweis handelt, ein großes psychologisches und ju- gehörigkeit zu Deutschland   am Abstimmungstage verteidigen will Magnahme der Instandsetzung von Wohnhäusern, die die Beschäfti- ristisches Interesse. Am Morgen des 14. Mai 1919 wurde der Kauf- möge sich schleunigst bei seiner Geschäftsstelle melden. gung von rund 2500 Erwerbslosen auf 150 Tage vorsieht, bei einem mann Wendelstadt, ein sehr begüterter Mann, der als Vertreter Zur Aufbringung der gewaltigen Mittel, die entsprechenden Zuschuß von Reich und Staat in Höhe von 9,6 mil einer alten französischen   Seftfirma ein Jahreseinkommen von diefer Kampf für die oberschlesische Heimat erfordert, muß der Ver­lionen Mark. Der Abteilung für Arbeitsbeschaffung liegen zurzeit mehreren hunderttausend Mark Hatte und am Kurfürsten band sich an die gesamte Bevölkerung wenden. Anfang Dezember rund 300 Anträge vor. Ferner geht nebenher das Bestreben, durch damm 188/89 eine fostbar eingerichtete Zwölfzimmerwohnung be- werden in Groß- Berlin drei Grenzspendentage veranstaltet, Ausführung von baureifen Meliorationen in der Nähe Berlins   die wohnte, in der Wohnung tot aufgefunden. 63 wurden an der für die auf die Opferwilligkeit aller Voltstreife gerechnet wud. Erwerbslosenzahl weiterhin zu verringern, gleichzeitig die Produk Beiche 11 Stichberlegungen festgestellt. Die Leiche lag völlig be- ausiammlungen finden in Groß- Berlin bereits jetzt statt. tion an Lebensmitteln zu heben und damit vielleicht auch den für Ga lag streifellos Raubmord vor. Die Brieftasche war aus der wobei die Spender darauf achten müssen, daß sie nur für den die Entlastung der Großstadt bedeutsamen ländlichen Siedlungen Joppe herausgeriffen und entwendet, ferner fehlte die goldene Uhr, Berband und nicht für eine gleichfalls fammelnde gegnerische die Wege zu ebnen. eine goldene Börje mit Goldstüden und das Schlüffelbund, welches Drganisation mit ähnlichem Titel ib: Geld bergeben. Man darf der Ermordete stets bei sich zu tragen pflegte. Es wurde weiter diese Veranstaltungen nicht in eine Reihe stellen mit den Betteleien, Der Hauptausschuß der Erwerbslofenfürsorge Groß- festgestellt, daß jemand ein Geheimfach in dem Schreibbureau die oft von Wohltätigkeitsvereinen veranstaltet worden sind, damit Berlin   hat fürzlich beschlossen: Nachstehende Vorschläge der Kom- des Ermordeten geöffnet und darin gekramt haben mußte. Die die Gemeinden, der Staat und das Neich sich ihrer Pflicht zur Be­Wohnungstüren waren ordnungsmäßig verschlossen, der Angeklagte tämpfung sozialer Not entziehen konnten. mission für produktive Erwerbslosenfürsorge betr. Beschaffung von war von dem Dienstmädchen, ehe es sich zur Ruhe begab, abends Mittel für die Bolksabstimmung in Oberschlesien   ist dem Reid, Die Beschaffung der Arbeitsgelegenheiten auf dem Lande werden ge 10% 1hr in dem sogenannten Bilderzimmer lesend gesehen worden; nehmigt: Es soll bei der Regierung beantragt werden: 1. daß fünftig ausländische Arbeiter nur bis zu 50 Prozent der was dann sich ereignet hat, ist völlig dunkel. Die Nachforschungen dem Staat und den Gemeinden durch die Vorschriften der Entente bisherigen Anzahl beschäftigt werden dürfen und im übrigen durch nach dem etwaigen Täter blieben lange erfolglos. Dann fiel ber unmöglich gemacht, so daß hier nur private Silfe übrig deutsche Arbeitskräfte ersetzt werden müssen und daß die allgemeine Sans Wendelstadt, einen früheren Referbeoffizier, der erst Verdacht auf den eigenen Sohn des Angeklagten, den 24jährigen bleibt. Südbeförderung von russischen Kriegsfangenen zweds Frei- drei Monate nach dem Berbrechen in Haft genommen wurde. Seine Frau erstochen hat der Automateneinrichter Otto Bluicher machung von Arbeitsstellen in die Wege geleitet wird; Zwischen dem nunmehr unter der Anflage des Morbes stehenden in der Schornweberstraße 3 zu Lichtenberg  . Pluscher tam ange 2. daß unter Bereitstellung von Mitteln der produktiven Gr- Sohn und dem Ermordeten soll zeitweilig kein gutes Verhältnis trunken nach auie, als die Frau in ihrer Küche im vierten Stock ausreichende Wohngelegenheiten auf dem Lande geschaffen werden. grade dabei war, Kartoffelpuffer zu backen. Er stieß der Frau dicht Ferner foll an das Landesarbeitsamt der Stadt Berlin   und der oberhalb der Brust ein Messer in den Hals. Der Stich traf die Schlagader und die Getroffene starb an Verblutung. Plucher Probing Brandenburg das Ersuchen gerichtet werden: a) schon jetzt Listen derjenigen Erwerbslosen aufzustellen, die wurde festgenommen und nach Moabit   gebracht. Die Erstocene war 41 Jahre alt. für die Arbeitsvermittlung auf das Land in Frage fommen; b) die Führer der hinausziehenden Gruppen ausfindig zu mac n; als solche sollen auch die bereits auf den Gütern usw. vorhandenen Aufseher berücksichtigt werden; dies könnte durch Vermittlung der Landesämter geschehen; c) für Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten Sorge zu tragen,

Schluß im 25 er- Ausschuß.

Am gestrigen Mittwoch nahm der Ausschuß für die Vor­bereitung der Magistratswahlen in einer legten Sigung zu der auf der heutigen Tagesordnung der Stadtverordnetenverfammlung stehenden Wahl der 12 unbefoldeten und 8 besoldeten Stadträte Stellung. Bezüglich der Wahl der ersteren entstand zunächst eine längere Debatte darüber. ob auf der Vorschlageliste auch zugleich die Erfasmänner für eventuell Ausscheidende aufgeführt werden

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Das Licht der Heimat.

Von August Hinrichs.

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fleidet hinter der Korridortür auf der Diele in einer Blutlache.

Frau von 20 bis 25 Jabien. Die Leiche lag im Jagen 10 und Jm Grunewald erschossen aufgefunden wurde eine unbekannte wurde nach dem Schaubause in Charlottenburg   gebracht. Die Un belaunte ist 1.65 Meter groß und unterießt, bat blondes Haar und bouständige Zähne und trug eine weiße Bluse mit blauem Seiden­schlips, einen grauen Gummiregenmantel, einen schwarzen Filzbut mit ichwarzem Band, und schwarze Schnürschuhe. Ihr Taschentuch ift K. E. gezeichnet.

Es

geherrscht haben, der Vater hatte eine Zeitlang ganz mit ihm ge­brochen; erst nachdem der Sohn ins Feld gezogen und zum Offizier befördert worden war, hatte sich das Verhältnis zum Guten ge­ändert, und der Vater soll ein früher zuungunsten des Sohnes ge­machtes Testament zu dessen Gunsten geändert haben. Dieses Testament wird in der Verhandlung eine größere Rolle spielen. Der Angeklagte hatte sich mit einem vermögenslosen Mädchen ver lobt, damit aber den Unwillen des Vaters erregt; es soll darüber wiederholt zu Zwiftigkeiten gekommen sein. Zu diesen Momenten werden von der Anklagebehörde noch zahlreiche Verdachtsmomente ins Feld geführt, so namentlich die Tatsache, daß er sich schon vor her, als noch keinerlei Verdacht gegen ihn aufkommen tonnte, einen Alibibeweis sichern wollte, indem er wiederholt seine Wirtin, bei der er wohnte, darauf aufmerksam zu machen suchte, wann er am Abend des 13. Mai nach Hause gekommen sei, ferner daß er bei Kircheneinbrüche und Gemäldediebstähle beschäftigen wieder die der Ankunft in der Wohnung des Vaters am 14. Mai nach dem Kriminalpolizei. Aus der evangelischen Kirche zu Wittenau   wurdeit Morde furchtbar verstört ausgesehen habe, daß er die Leiche seines awei/ Meter hohe Bronzeleuchter gestohlen. Aus einer hiesigen Baters nicht habe ansehen wollen, daß er beim Rotaltermin ohne öffentlichen Galerie stahl ein unbekannier Dieb ein 20 X 30 cn Aufforderung sofort betont hatte, wo er am Abend des Mordtages großes Aquarell, das ein zerichoffenes französisches Dorf in einer gewesen, daß er nach dem Morde viel alkoholische Getränke zu sich onnigen Frühlingslandschaft darstellt. Es ist im Striege entstanden genommen usw. Dazu treten noch eine ganze Reihe anderer Ver- und von Ludwia Rouber gemalt. Es ist möglich, daß das Bild zitterte ihre Hand in der seinen. Dann sprach er von seinem! Sie ließ es geschehen, daß er sie zu sich niederzog und Plan, erst zögernd, aber bald vergaß er die Mutter und jepte faß still auf seinem Schoß, während seine Hände sie streichelten. fachmännisch auseinander, entwickelte und baute auf, selbst. ,, Erzähl mir," bat er, erzähl mir alles!" ,, Wozu, Dierk?" sagte sie ,,, er hat seinen Frieden. entflammt von dem großen Gedanken. Und mertte im eige­In diesem Augenblick lief es wie Feuer durch den Körper nen Feuer nicht, daß die Mutter den Kopf hob und lauschte, war wohl nicht recht, daß ich ihn antrieb, vom Lande fort­- vielleicht hätten wir uns doch heraufgearbeitet. des Sohnes und brannte seinen Willen stahlhat. D, er daß ihre Finger sich fester um feine schlossen. Nun erwog er zugehen hatte hier ein Erbe anzutreten ein Erbe an Kraft, das die Schwierigkeiten und stellte den Boßzbauern hin als den Du weißt ja, wie es war, gulegt wurde es immer schlimmer die Mutter mit unmenschlicher Tapferkeit getragen hatte, für deind, der ihm im Wege stand, den er bezwingen wollte mit mit ihm, bis er in der Trunkenheit einen böjen fall tot. ihn- und unter dessen Last sie jetzt aufammenbrad. Gine der Macht feines Geistes und feiner Tatkraft- da richtete Sie brachten ihn mir ins Haus, und ich bab ihn noch acht ihn und unter dessen Last sie jetzt zusammenbrach. Gine brennende Scham durchglühte sein Herz, und ein heißes sie sich auf und ſtand da, gierig lauichend, mit zitternden Tage pflegen können." Sie hielt inne, faltete die Sände und fuhr dann mit ganz leijer Stimme fort: Es war unfere Verlangen, sie zu umfassen, seine grenzenloie Liebe ir wilder Najenflügeln und halbgeöffnetem Wunde. Er sah auf und erschrak vor dem hingerissenen Ausdruck schönste Zeit. Er war wieder wie damals, als du geboren Bärtlichkeit zu verströmen, riß ihn zu ihr hin. Er türzte in ihren Augen. wurdest, und er wollte mich gar nicht von sich lassen. Da neben ihr nieder, er legte die Hände um den armen opf Mutter," schrie er, kannst du mir noch glauben?" hab ich denn an feinem Bett gesessen und seine Hand ge halten und mußte ihm erzählen. Immer von dir mußte ich erzählen und ihm alle deine Briefe vorlesen. Ja, er hat dich doch sehr lieb gebabt, trotz alledem, und hätte bir ip gern alles abgebeten das sollte ich dir sagen. Wir haben auf dich gewartet, jeden Tag meil wir doch glaubten, daß ja- du wohl deine Prüfung machtest bis aulegt haben Wieviel Bitterfeit mußte er schlucken. Während sein sterbender Bater nach ihm verlangte, um ihm noch einmal nabe au fommen im Leben, während die Mutter ihn in aläubigem Vertrauen schon am Biel   wähnte und in ihren schwersten Stunden geduldig fein Schweigen ertrug. war er Jetzt war es an ihm, fie aufzurichten und die Hoffnung Landstreicher geworden, heimatloier Strolch und Bagabund ihres Lebens weiter zu tragen. und betrog den Vater um die Versöhnung, die Mutter um Da befann sie sich, daß er hungrig sein würde, hielt mit die Frucht ihrer ganzen Lebensarbeit. Blätten inne und holte ihm zu effen. Eine Ede des Tisches Und sich selbst hatte er sich selbst nicht auch betrogen? machte fie frei; da faß er nun, wie er so oft in seiner Lehrzeit Ein leifer Trok glomm in feinem Serzen auf. Nein, erst getan hatte, und fah ihr zu. Sin und her glitt das Eisen, die in der tiefften Tiefe batte er sich wiedergefunden. Erst cls äiche dampfte, es war olles wie fonst. Er fah nach dem er den ganzen Bust von unreifen Gedanken. die Menschheit Weder auf der Fleinen Borte und wurde unruhig: Wo ist au beglüden, abgeftreift hatte, als er selbst auf der niederffen. Bater?" fragte er. Tot!" fogte fie leise und fah nicht auf. Stufe angelangt war, an der Grenze des Menschlichen über­| Er sprang auf: Tot? Bater tot? Und ich ich hab haupt, erst da fand er den Sinn des Daseins, den goldenen nichts erfahren?" Kern des Lebens arbeiten und schaffen! Schaffen das große Werk, das die Kräfte der Tiefe heraufziehen und ihren Segen ausstreuen sollte über die Menschen. Ein Werk, das

"

sich

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fie fuhr zusammen, als er fie berührte, aber fie ließ es gc- Sie sah ihn an, fest und durchdringend, lange, und er schehen und hielt ganz still, als seine zitternden Finger über ihr Saar   fuhren- ganz still, als sein Roof sich in den ihren fühlte ihre forschende Qual, fühlte, wie es in ihrem Herzen schmiegte und sein Mund nur immer das eine Bort flüsterte, audte, fidh an feine Brust zu werfen, und stand erwartungs­bittend, flehend und unendlich zärtlich: Mutter- Weutter!" poll stig. Aber sie tam nicht, stumin verharrte sie und jant Da wurde ihr Schluchen rubiger, und sie weinte still in sich zusammen ,, das Feuer in ihren Augen erlosch. ,, Vielleicht." sagte sie müde, wandte sich ab und griff und lautlos vor sich hin. Endlich raffte sie fich auf und ging nach dem Bügeleisen. Glauben kann ich dir vielleicht wir gepartet. in die Kammer, er wollte ihr folgen, aber sie wies ihn stum: n aber hoffen- noch wieder hoffen? Langsam schüttelte ab. Dann kam fie wieder, müde, gebrochen, und ihm war, fie den Kopf und begann zu plätten. Und in ihren Be­als hätte alle Straft sie in dieser Minute verlassen. Sie trat wegungen war jetzt etwas jo Hilfloses, Müdes und Gee­an den Tisch und schüttete ein fleines Geldbeutelchen aus quältes, daß es ihn tief erschütterte. Sie hoffte nicht mehr ein Goldstück und ein paar Taler rollten über die Platt: auf ihren Sohn. ,, imm!" sagte sie mit zitternder Stimme: ,, mehr hab ich nicht." ,, Nimm!" das war das erste Wort, das sie zu ihrem Sohn fagte. Keinen Vorwurf und keine Frage, nur: nimm mie er immer genommen batte von ihr.

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Das erschütterte ihn. Er fühlte, sie hatte den Sohn aufgegeben, ihre Soffnung war tot. Für den fie alles ge­opfert hatte, den ihr Stolz auf die Söhe des Lebens jiellen wollte, der fam wieder als Bettler und dem Bettler gab man ein Almofen. O, das brannte tief. Er umflammerte ihre Sand. Sie wollte sich wehren, eigensinnig, aber er hielt sie fest. Und nun berichtete er mit fliegenden Worten. Von dem großen Streif und wie er zu- ich glaubte. du hättest wohl keine Beit. wegen der Prüfung sammenbrach von seiner Wanderung durchs Elend bis zur da hab ich denn alles allein fertig gebracht den Sarg und wert war Vater und Mutter darüber zu vergessen. tiefsten Erniedrigung. Sie hatte das Geficht abgewandt, das Grab es ist alles in Ordnung."

Ich hatte dir geschrieben, aber es fam feine Antwort

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so

Und jett." fragte endlich die Mutter, was willst du Forti. folgt.)

und er wußte nicht, ob seine Worte fie überhaupt berührten. Da kam ihm doch der Jammer hoch. und er umschlang iegt anfangen?" Nur als er fagte, wie er aufs Moor ging, um zu sterben, i sie mit Inbrunst. Mutter- arme Mutter!"