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Hermes Bankerotterklärung.

Unsere Revolutionsfeiern.

Er

Im Hauptausschuß des Reichstags wurde heute die Debatte fiber die Politif des Reichsministeriums für Ernäh zung und Landwirtschaft fortgesezt. Abg. Dusche( D. p.) tritt zunächst der gestrigen Ausführungen der Abgg. Hoch Die Feiern zum zweiten Jahrestag der Revolution, die der habe. Furcht vor dem Aufbau bes Sosialismus ( Soz.) und Dr. Hera( USB) enigegen Nach ihm nimmt Reichs- Bezirksverband für Groß- Berlin gestern veranstaltet hatte, fanden und Soffnung auf die Wiederkehr der Monarchie ernährungsminister Hermes al dann Stellung zu verschiedenen unter sehr reger Beteiligung statt. Sie verliefen ruhig und ohne fübten unsere Gegner zusammen. Zum Kampf gegen Aeußerungen der Redner. Beider habe sich herausgestellt, daß Störung, mit Ausnahme von unwesentlichen Bwischenfällen, die von fie müsse bie rbeitertiaffe einig sein. Hänlein schloß nigt alle Landwirte hinter den landwirtschaftlichen Organi- einigen neufommunistischen Radaubrüdern inszeniert worden waren. in dem Augenblid, wo die Errungenschaften der Revolution in mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die Einigkeit da fein werde faitonen ständen, jo daß die Regierung selbst vermittelnd eingreifen na ganzen boten die Veranstaltungen ein Bild erlebender Feiern Gefahr fommen. Am 9. November, bem Tage der Revolutionsfeier, müsse. Dadurch solle das Bertrauensverhältnis zwischen Regierung In und landwirtschaftlichen Organisationen aber nicht berührt werden. im schönsten Sinne des Wortes. Die Festreden ließen Erinne möge die Arbeiterklasse geloben, au tämpfen bis zur Verwirt. Die Ernte, besonders in Roggen, sei zwar seit schlecht gewesen, rungen aufflingen an die uns allen noch bewußten gewaltfamen lichung ber Brele des Sozialismus.( Lebhafter Bei samit allein ließe sich aber nicht die mangelhafte Ablieferung des Verhinderungen der Wiederaufbauarbeit. An die Friedensver- fall.) An die Friedensver fall.)- Eine Diskussion fand nicht statt. Gegner schienen nicht Brotgetreides erklären. Die Situation sei außerordentlich brechen der Entente, die wir alle täglich spüren: An den Zustand anwesend zu sein, wenigstens machte feiner sich durch Störungen ernst. Der Schleichhandel in Mihi nehme einen riesigen Umfang der Unsicherheit, der der jungen Republit das Leben schwer machte. bemerkbar. Mit einem Hoch auf die internationale, völlerbefreiende Der Minister appelliert an die Landwirtschaft, alles zu tun, aber trotzdem blieb sie bestehen und wird sie bestehen bleiben, weil Sozialdemokrate endete die Versammlung. toas in ihren Kräften stehe, um die Dinge nicht so weiter fie lebensfräftig ist. Ferner verschafften Regitationen und Gesangs- Im Bürgersaal des Schöneberger Rathauses sprach vor dicht be­treiben zu lassen Wenn vielleicht auch Strafen nicht ausreichende Hilfe schaffen werden, so bleibe der Regierung schließ geselliges Beisammensein der Genossen noch erweitert wurde. Alle führte etwa folgendes an: Revolution fann nicht gemacht werden, ausreichende Hilfe schaffen werden, jo bleibe der Regierung schließ- vorträge den Zuhörern angenehme Stunden, deren Zahl durch ein feztem Scale Genosse Reichstagspräsident Löbe. lich doch nichts übrig, als mit Strafen vorzugehen. Die Sajerernte fei nicht ungünstig. Ecllte in der nächsten Zeit Feiern aber waren im würdigen Rahmen gehalten, der Bedeutung tole die Stommunisten glauben machen wollen, fie fann aber auch night genügend abgeliefert werden, jo müsse eben ein 8 wangs. des Tages gemäß. Die Versammelten wußten, was der Tag für sie nicht aufgehalten werden, wenn, wie 1918, ein Cystem wie das nerfahren zur Ablieferung von Mindestmengen eingeführt wer: bedeutete und seine Feier war zugleich ein Bekenntnis zur Freiheit, faiserliche Regime so gründlich abgewirtschaftet hat. Unsere Gegner von rechts bezeichnen das ganze Glend der heutigen Zeit als eine den. Was die Zuderwirtschaft betrifft, so bat der Minister nie zur Demokratie und zur Republik   und das stärkt Zukunftsaussichten Folge der Revolution, aber die Quelle alles Hebels ist das Bestreben der landwirtschaftlichen Kreise nach der Freigabe des und Zukunftshoffnungen, benn was man schäßt, wird man auch der Krieg. Das alte Regime bat der jungen Republik   ein un­Buders verstanden. Käme es zur freigabe, so würde der Zucker schützen. endlich trauriges Erbe hinterlassen: Gine Million achthunderttausend ins Ausland firömen. Die Ernährungsaussichten für den junger, fräftiger Männer sind nicht wiedergefehrt, Millionen Wittpen Winter sind schwierig, aber nicht trosilos. Die Schwierigkeiten sind enistanben durch den Uebergang von der Zwangswirtschaft in die und Waisen, 400 000 völlig Erwerbsunfähige erwarten vom Reich freie Wirtschaft und dieser Schritte mußte(?) einmal getan werden, ihren Unterhalt und heute noch liegen 40 000 Verstümmelte in den damit die produktiven Kräfte der Nation fich entfalten können(??). Lazaretten. Die Kosten für den verlorenen Krieg find enorm. Aber auch demoralisierend hobe der Krieg gewirkt. Vor dem Kriege habe leine Partei daran gedacht, der anderen ihre Anschauungen mit Sandgranaten aufzudrängen. Hier kann nur die Zeit heilend wirken. Unsere Gegner von rechts halten ihre Zeit bald wieder für gekommen, aber das mögen sich die Kapp und Orgesche gesagt sein lassen. bie Beit des Obrigfeitsitaates ist endgültig vorbei. Die Arbeiterschaft wird die Republik   zu verteidigen wiffen. Die Revolution ist nicht vorbei, der politischen paiale Revolution folgen.

Krise in der C. 6. T.

Jouhang und der Vorstand demissionieren. Paris  , 10. November.  ( TB.) Im Nationalrat des allgemeinen Arbeiterverbandes( G. G. 2.) wurde gestern eine Tagesordnung, die sich gegen die Extremist en aussprach, sit 79 gegen 25 Stimmen bei 23 Stimmenthaltungen ange= nommen. Im Berwaltungsrat befrisbigte piese Mehrheit nist Jouhang sowie feine Kollegen vom Berwaltungsrat gaben ihre Demission. Es wird aber angenommen, daß die Streitigkeiten beute beseitigt werden können, denn der Natio.

nafrat fent feine Verhandlungen ført.

Das Wolfffche Telegraphen Bureau, das in Groß- Berlin über sehr unzuverlässige Rokalberichterstatter zu ber­fügen scheint, fühlt sich bemüßigt mitzuteilen, daß unsere gestrigen Feiern nur mäßig besucht waren. Uebereinstimmend sprechen unfere Berichte, mie auch eingangs erwähnt, non sehr reger Be­teiligung. Einige Säle waren besonders in den Abendstunden überfüllt, so daß jeder nicht lediglich vom Schreibtisch aus arbeitende Berichterstatter sich leicht davon hätte überzeugen können. Wenn der Mitteilung des Wolff- Bureaus nicht eine bewußte Abficht zu gounde liegt, so darf man ihr zum mindesten den Vorwurf der 2eichtfertigkeit nicht ersparen,

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muß die

In der Bodbrauerei sprach Reichstagsabgeordneter Genoffe Im Böhmischen Brauhause, Landsberger Allee  , batten fich etwa Richard Fischer über das Thema Der 9. November und die Revolution". Zu der Versammlung hatte fich eine große Anza 500 Genossen und Genofsinnen der 19. bis 22. Abteilung ver radikaler Glemente, zumeist Reukommunisten, eingefunden, durch sammelt. An Stelle des nicht erschienenen Referenten Genossen deren Verhalten der ordnungsmäßige Verlauf der Veranstaltung Beinig sprach Genoffe Mann. Er schilderte in furzen Zügen den gestört wurde. Richard Fischer führte. aus: Der 9. November war Werdegang der Mevolution, streifte die politische und wirtschaftliche die glänzendste Rechtfertigung der Baltung der Sozialdemokratie Lage und betonte, daß nur die Geschlossenheit der Ar­Durch seine Demission will der Berwaltungsrat einen Drud während des Krieges. Wenn die Arbeiterschaft heute unter ben- beiter uns über die schwere Reit hinwegbringen und der Re cuf die Gesamtorganisation üben, damit sie sich einmütiger und felben Voraussetzungen fich in der gleichen Lage befände wie am altion ein Baroli bieten tönne. Der Versammlungsleiter. Genoffe entschlossener von den Extremisten lossage. Jouhaug ist nämlich 4. August 1914, würde sie genau fo handeln wie damals. Die Un Melle, unterstrich bie mit Beifall aufgenommenen Ausführungen nicht gewillt, die kommunistischen Bellen" gewähren au Jassen abhängigen haben nie den wahren Charakter diejes Krieges als wirkungsvoll. Nech Aufforderung, für die Stärkung der Organi und will den Ausschluß dieser Gewertscaftszerstörer beirtichaftsfrien erkannt. Nur ein Narr fann behaupten, daß Eng- fation durch Gewinnung neuer Mitglieber Sorge zu tragen unb land, Frankreich   und Amerika   für die Befreiung der Böffer rege Agitation für den Vorwärts" zu entfalten, wurde die gut fließen lassen, ehe es au spät sei. kämpften. Der Kampf der UE.B. gegen die Mehrheitssozialisten verlaufene Versammlung nach Annahme folgender Resolution und berubte auf der falschen Vorausjebung, bak Deutschland   Absingung der Marseillaise   geschlossen: Die Versammelten find Jouhaux  ' Bericht vor der C. G. T. allein den Stojeg verschuldet habe und das einzige Friedenshindernis bereit, mit allen Kräften daran zu arbeiten, daß die deutsche Volts. bildete. Der 9. November war nicht der Tag einer Revolution, die republik   zum Wohle des Volkes gesichert wird, fie find ferner bereit, Cine Ruhrbesehung durch nichts gerechtfertigt. bon ber Sozialdemokratie vorbereitet und gemacht war, sondern mit Gut und Blut einzutreten für die Sicherung der Volksrechte Baris, 10. November.  ( WTB.) Nach Bataille"( dem offi- er war der Tag des Zusammenbruchs des alten Me- und fordern die energische Förderung der Bollsozialisierung. Sie siellen Organ der französischen   Gewerkschaften. Die Red.) hat aimes. Wenn die Soldaten damals den Willen zum Kampf gesehen hierin den einzigen Weg zur Gesundung unseres deutschen  Jouhaug in der gestrigen Eibung des Nationalrates der habt hätten, dann wären die Arbeiter, und wären fie noch fo wott Wolfes. Die Versammelten geloben, einzustehen für die Prinzipien bercaffnet gewesen, zusammengeschoffen worden. Von der Arbeiter der Sozialdemokratischen Partei." Gine wohlgelungene Abend­E. G. T. über die Ergebnisse der im Ruhrgebiet   von Vertretern daft hänat es jetzt ab, ob die Republik   erhalten bleiben fol.( Bu- veranstaltung vereinigte die Genossen nebst ihren Angehörigen am ber Gewerkschaftsinternationale veranstalteten Enquete mitgeteilt, ruf: hr fabotiert den Opferfinn der Arbeiterschaft!") iria bend in demselben Lotal. Den Darbietungen des Schramm- Trios, daß die Ernährungsverhältnisse der arbeitenden Be botieren alle Versuche, die große Arbeiterbewe, der Sängern Frl. Rubb, des Herrn Fuhrmann vom Deutschen  bferung des Ruhrgebietes be! lagenswert feien. Gr babe sung in Einzelaktionen aufsulofen, wie wir es jetzt Theater, bem Gelangperein amenlos" fowie dem Geneffen Seller sich von dem elenden Bustand der Kinder über.beim Glektrikerstreit sehen. Die beutsche Nation läßt es sich nicht als Feftrebner murde shorter Beifall gezollt. geugt; die gesamte jüngere Generation fei unterernährt, auf die Dauer gefallen, daß 1500 gewalttätige 2oute ben ganzen

In der Bockbraueret( Chauffeestraße) fpeach en Stelle þes ca fele e an den notwendigsten Gegenständen, namentlich aber Betrieb einer Großftabt lahmlegen. fchor tam bann auf die Uns Genoffen Ritter der Genosse Weide. Der Redner würdigte bie abhängige Bartei und die Dritte Internationale   su fprechen. Noch Bedeutung des Tages, Die industrielle Gntvidlung Deutschlands  an Milch. Joubaug jagte, ea fei die Pflicht der inter nie habe eine politiche Partei fo schnell banterott gemacht die die schildern, zeigt er auf der einen Seite bas, Gmporschnellen bes nationalen Gemertfcaften, auf Sicherstellung aus- 11.S.B.D. infølge ihrer eigenen Taft. Die S.B.D. steht auf der Stapitalismus, auf der andern das Anmadsen des Proletariats als reichenber Grnährung der Genossen im Ruhrgebiet   zu brängen. Wacht, um die Rechte der Arbeiter zu wahren.( Buruf: Ihr habt Ausgebeutete. Nüchschauend auf die Opfer, die mir und unsere Der Nationalrat schlug schließlich eine Resolution vor, die ja nur noch die Bauern!") Wir sind stolz darauf, daß wie die Vorfämpfer gebracht haben, stehen wir heute als Millionenbartei gegen die eventuelle Bejezung des Rubi- Panern in unseren Reihen haben. Die Sowjetrenierung geht zuba. Den Begleiterscheinungen bor   tapitalistischen Gesellschaftserd Gebietes protestiert, und in der die elende Lage der Be- grunde, weil sie nicht die Unterstübung der Landbevölkerung hat. mung stellen wir unsere Forderungen gegenüber. Mögen unsere bölferung, namentlich aber die unter den Jugendlichen herrien fibenden, ber Distuffion ein Ende zu machen und die Bersammlung Sozialismus nimmt man uns nicht, was wir feit dem 9. November Die Haltung der radikalen Glemente veranlaßte schließlich den Vor- unterbrüder uns alles nehmen, den Glauben an den Sieg bes ben Strankheiten geschildert werben. für geschlossen zu erklären. erreicht haben, ist mir ein Stüd politischer Fresh it; es ist das Ber­dienst der Sozialdemokratie, biefe Errungenschaften erfämpft qu heben. Bekämpfen wir den Unverstand des Massen, machen wir diese Leute sehend und denkenb. Unser Kampf ist ein geistiger Stampf. Die Sicheming der Revolution und ihr Ausbau unfr Biel Nach einem Schfußlieb unserer Sängerfreunde schließt der Bor­fißende Drews bie würdig verlaufene Versammlung.

Im Wahlfrels Prenzlauer Tor eröffneten die Genoffen mit einer imposanten Straßendemonstration Wyre Feier bes Revolutionstages. Von den Abteilungelofalen marschierten die Männer, Frauen und Jugendlichen in gofchloffenem Zuge unter Boromiragen zoffreicher Banner nach dem Verfanemlungslokal, der Brauerei önigstabt. Durch die Schönhauser Allee, wo die omzelnen Gruppen zusammenstießen, bemagte fich fchließlich ein ge­waltiger Zug, der mit seinen rohen Farben dem Straßenbilde ein feftliches Gepräge gab. In der überfüllten Bersammlung( prach Genessin Bohm- Schuch in der ihr eigenen schlichten, herzlichen Belje. Umrahmt wurde der Vortrag durch Kampfestider der Partei. vorgetragen vom Gesangberein der Töpfer. In geschlossenem Buge verliehen die Besucher auch wieder die Ber Die Arbeiterztg." über den Wiener Parteitag famming. Auf dem Helmholtsvlake wurde der imposante Zug nach einigen Worten des Genossen Weber mit einem donmernden Hoch Wion, 10, November.  ( WTB) Bei Besprechung der Ergeb auf die Sozialdemokratie aufgelöst. Am Abend fanden sich die nisse des sozialdemokratischen Parteilages hebt die Arbeiterzeitung" Genoffen überaus zahlreich im gleichen Lokale zu einer fünstlerischen insbesondere die Einmütigkeit der Beschlüsse betreffend die Ein- Benansialdung zusammen. Die Darbietungen des Trau Trios, beit der Partei und den Austritt aus der 3 meiten der Sängerin, Fri. Busch, des Herrn Raden vom Deutschen Internationale, fowie die blehnung bes Gin. tritts in die Dritte Internationale   hervor und er­Märt, die Ginhelt der Partei fönne mur erhalten werden, wenn die Partei einen mittleren& urs fteuere und nicht nach rechts und nicht nach links zu weit abieiche.

Botschafterkonferenz und Dieselmotoren. Paris  , 10. November.  ( WTV.) Die Botschafter fonfe zenz hat eine Sigung abgehalten, der Marschall& och beiwohnte. Sie beschäftigte sich zunächst mit der Frage der Liquidierung des deutschen   Kriegsmaterials und hörte darüber den Bericht zweier Bertreter der Wiedergutmachungskommission. Als bann beschäftigte sich der Botschafterrat mit der Frage der Zer­förung der Dieselmotoren. Die getroffenen Entscheidungen werben balbigst der deutschen   Regierung mitgeteilt werben.

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Aus Lenins   Wunderland. Moskan, 10. November.  ( WTB.) Ein Defret des Mates der Bolle tommissare schafft sämtliche Bahlungen für wirt. [ aftliche Beistungen des Staates a b. Hierunter fallen auch die Abgaben für Gas, Elektrizität, Wasser und Zelephon, sowie die Kosten für öffentliche Bauten Spätestens am 1. Januar werden die 8 a blungen für den Passagier und Güterverfehr abgeschafft

Wilson gegen Debs' Freilassung!

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Theater und bes Gesangbereins der Töpfer fanden den berechtigten Beifall der Zuhörer. Gin trefflicher Kampfauf war die aftrede der Frau Dr. Wegscheiber

Im Gewerkschaftshause erschien lange vor Beginn der Ber­sammlung des 5. Kreises ein geschlossener Trupp Mostauer. Sie besetzten die vordere Hälfte des Saales. Unsere Parteigenoffen, bie zur festgesekten Beit erschienen, bekamen die ungünstigsten Bläse, ein Teil von ihnen fand in dem vollbesesten Saal über haupt keinen Play mehr. Die Moskauer verlangten einen Stor­referenten aus ihren Reihen und paritätischen Anteil am Bureau. Als der Versammlungsleiter diesem Anfimmen widersprach, midyten die Moskauer   Lärm und verhinderten dadurch unseren Referenten, Genossen v. arnod, am Steden. Um einen geordneten Verlauf der Versammlung au ermöglichen. billigten unsere Barteigenossen ben Moskauern einen Storreferenten zu, behielten aber auf Be­schluß der Versammlung die Beitung in der Sanb. Genoffe b. Sernad zwang durch seine eindrucksvolle Nede auch die Gegner in feinen Bann. Er fonnte feine Karen, fachlichen Ausführungen obne die geringste Störung beenden. Ebenso ungestört wurde dann auch der fommunistische Storreferent ennig angehört. Die Bersammlung endete bann ohne weitere Swischenfälle.

Amsterdam  , 9. November.  ( WTB.) Giner Blättermeldung aus New Yorf zufolge hat Wilson ein Gesuch um Begnadi. gung des wegen Einverständnisses mit dem Feinde zu 10 Jahren Gefängnis berurteilten fozialistischen Präsident- einen Jubeltag ansehen dürfen. Gerrig habe sich noch nicht viel fchaftstandidaten Debs abgelehnt. Wilson ist der An­ficht, daß, wenn in diesem Falle Begnadigung erfolgen würde, dies eine Ermutigung zum Landesberrat im Falle eines fünftigen Strieges fein würde.

Bei den Gemeinderatswahlen in Jena   erhielten bie beiden Rechtsparteien 8, die Demokraten 3. bie Sosialbemo fraten 7 und die Neukommunisten 2 be. Der Gemeinderat fest fich im fommenden Jahre aus 15 Rechben( bisher 12), Demofraten 5 ( 7), Sozialdemokraten 14( 16), Unabhängigen 1( 5), Neutommu­niften 4(-) ausammen.

Der Danziger Bertrag unterzeichnet. Gestern fand in Baris bie Unterzeichnung der Berträge swischen Bolen und Dansig statt.

Die zweite Bersammlung der Genoffen des Kreises Wedding  fand im Boigt- Theater statt. Das Referat hatte Gemosse Wusci übernommen, der unter lebhafter Zustimmung die Aufgaben zeich nete, die eine klaffenbewußte Arbeiterschaft noch zu lösen hat. Auch hier legten die Bersammelten bas Gelöbnis ab, burch tätige Mit­arbeit die Partei auszubauen, weil nur cine feftgefügte, in sich ge­schlossene sozialistische Bewegung die Bürgschaft für Erfolge in ber stepublik fein können.

In der Pazenhofer- Brauerei, Turms, Gde Stromstraße, refe rierte bei sehr gutem Bejuch Genosse Schlegel, der anschließend an einen historischen Südbtid die Widerstände trefflich darlegte, bie heute stärker denn je ben Aufft.eg bes Boltes verhindern. Seine Ausführungen Klangen in die Mahnung zur Wachsamleit und zum Schuße der Republik   gegen alle inschläge, ber Reaktion aus. Quartettgefang eröffnete und schloß die würdig verlaufene und zum Schuße der Republik   gegen alle Anschläge der Reaktion Veranstaltung. Abends füllben denf: Iben Saal die Genossen mit ihren Familien buchstäblich dichtgebrängt bei Beleuchtung von drei Benzinlampen, die der Festst.mmung keinen Abbruch baten. Die eftrebe hielt der Kreisvorsitzende Genoffe Bethge, ber zur Shigkeit gegen die Reaktion aufrief. Darbietungen des Männer­gesangvereins Berliner   Viederfreunde sowie Rezitationen von Fräulein Erbach und Biolinspiel von Herrn Rogel verschönten den Sunstabend des Kreises.

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Spandan. Im Neuen Stadttheater referierte Gen. G. Berne tein vor sirfa 1600-1700 Besuchern. Kommunisten ber fuchten bie Bersammlung zu beeinflussen. Geschlossen zogen sie in Stärke von 150 Mann in den Stal zur Tribüne Bom Genoffen infinger und der Versammlung in die Schranken verm'efen, beschränkten sie sich auf zwischenrufe, die vom Genoffen Bernstein scharf zurückgewiesen wurden. Darauf hörte die Versammlung in großer Mube die Ausführungen des Mebners an unb bekundete leba  haften Beifall. Genosse Münsinger schloß die Kundgebung mit einem Soch auf die Republik   und die Sozialdemokratische Parici, das von Im Kreis Friedrichshain   prach in den Andreasfestfälen Genosse der ganzen Bersammlung aufgenommen wurde. Die Versammlung aplein Er warf die Frage auf. ob wir den 9. November als ist als ein Erfolg zu werfen, da die kommunistischen   Bersammlungen am Sonntag fläglich und die der Rechtsunabhängigen mit Hilfer von den Hoffnungen erfüllt die an den Ausammenbruch des mili- bing am heutigen Tage nicht erheblich besucht waren. Reinickendorf  . Im Schüßenhaus lauschten etwa 500-600 Ber­tärisch durchleuchten deutschen   Obrigkeitsitaates gefnüpft wurden. Bum großen Teil sei das die Schuld des Proletariata felber, fonen mit Interesse den vortrefflichen Ausführungen des Genoffen das durch Uneinigteit und Spaltung sich ger äusler. Der Referent, oftmals oon den anivesenden Neu­fleischt habe, statt geschlossen dem Bürgertum en te tommunisten" stürmisch unterbrochen, verstand es, in gefchickter gegenzutreten( Bustimmung. Immerhin habe die Umwäl- Weise diefe Leute zum Schepeigen zu bringen. In der darauffolgen. zung uns manchen Fortschritt gebracht; mit der Republik   ein freies den Aussprache meldete sich ein Neufommunist zum Wort. Seine afrecht, ferner den gesetzlichen Achtsturbentag, eine Erwerbs. Ausführungen wurden jedoch von den Genoffen Lorens unb lofenfürforge, das Betriebsrätegefeß. Unter den vielen Forderun Damaschte io gut zurückgewiefen daß Häusler gar nicht mehr dar gen. die noch der Erfüllung harren, nannte der Referent besonders auf einzugehen brauchte Nach abschließenden Ausführungen des Die Sozialisierung zu der man allerdings nur bei bazu Genossen Sonnenburg. rege für die Partei und den Vorwärts" au reifen Betrieben schreiten fönne. Gegen die Sozialisierung richte perben, wurde die Versammlung, die als guter Erfola au buchen fich der Hauptwiderstand der bürgerlichen Klaffe, weil sie von der ist, mit einem Soch auf die internationale, bölferbefreiende Sosial. Durchführung eine Schmälerung des Brivatbesiges zu erwarten bemofratie geschlossen.