Die verurteilte Organisation.
Tempelhof . Bormittags fand im Saale des„ Tivolt" etre gut| Der Leibdiener, den er fich hielt, war ein ehemaliger] besuchte und eindrucksvolle Festversammlung statt, in der Genoffin Mitgefangener, außerdem gehörte zu seiner Dienerschaft Die Bahlstelle Berlin des Verbandes der Buchbinder und Todenhagen eine beifällig aufgenommene Festrede hielt. Ber ein Berwandter des Leibdieners, ein Lokomotivführer aus Rausch Papierverarbeiter Deutschlands, die getreu nach Moskauer Muster schönt und vertieft wurde die Veranstaltung weiterhin durch die walde, der feine Stellung aufgegeben hatte, um bei dem hohen geleitet wird, wurde am letzten Sonnabend vor dem SchlichtungsFeier einleitende und in würdevoller Weise abschließende Dar. Herrn einzutreten. Der angebliche Habsburger ist ein fleiner, un- ausschuß Groß- Berlin zur Weiterbeschäftigung einer weiblichen Anbietungen des Sängerchors der E.P.D. scheinbarer Mann von galizischem Typ. gestellten oder zur Zahlung von 7200 M. Entschädigung berurteilt.
Bohnsdorf . Im Schmanrschen Lokale baten sich die Genossen vielfach mit ihren Familienangehörigen in ftattlicher Zahl bersammelt. Eine der Bedeutung des Tages in jeder Weise gerecht werdende Ansprache des Genossen Schleffler stand im Mittelpunkt der Feier, die des weiteren durch Vorträge ernsten und beiteren Inhalts gewürzt wurde.
Revolutionsfeiern im Reich.
Wie uns ein Drahtbericht aus Samburg meldet, fand bort am Montag eine große Revolutionsfeier der Arbeiter. jugend bei Fadelschein auf der Moorwiese statt. Vor den mehr als 6000 Jugendlichen sprach Genosse Westphal furz und begeisternd. Sieraui aoa man in einem riesigen Fadelzug unter noch größerer Beteiligung durch die Stadt. Am Echluß der feierlichen Veranstaltung hielt Genosse Albrecht noch eine Ansprache. Sin. gend verteilten sich sodann die Züge beim Fackelschein durch Hamburg .
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Riesenverkehr auf der Stadtbahn.
Wegen des Ausfalles sämtlicher übriger Verkehrsmittel war am Dienstag die Berliner Stadt- und Ringbahn außer ordentlich it art belastet. Verspätungen im Stadt- und Ringbahnverkehr wie auch auf den einzelnen Vorortstreden fonnten daher nicht ausbleiben. Ihre Ursache waren die verlängerten Aufenthalte auf den einzelnen Stationen. 8ugausfälle haben nur auf solchen Streden stattgefunden, an denen infolge des Streifs größere Fabriten die Arbeit eingestellt hatten, so daß bort fein Berufsverfehr notwendig war. Dies trat vor allem auf der Strede Berlin - Belten ein, wo die Belegschaften zahlreicher
Vorwärts"-Agitation!
Die Angestellte, die feit 1912 im Dienste des Verbandes stand und ihre Obliegenheiten während dieser Zeit getreu erfüllte, wurde, weil sie sich nicht für das reine und unverfälschte Mätesystem zu erklären vermochte, bei der vor einigen Monaten stattgefundenen Wahl der Angestellten auf Betreiben der Ortsverwaltung und der ibr dienenden Bropagandafommission nicht wieder gewählt. Die Verbandsle tung war demzufolge auf Grund der in Frage fommenden Bestimmung gehalten, der Angestellten gegenüber die Kündigung zum 31. Dezember 1920 auszusprechen. Die Angestellte erhob hiergegen beim Schlichtungsausschuß Einspruch und erzielte bort das oben vermerkte Resultat.
Streik in der fächsischen chemischen Industrie. In der gesamten chemischen Industrie Sachsens ist ein Streit infolge Lohn differenzen bevorstehend. Die Arbeiter haben
Denticher Wertmeister- Verband. Berlin 17. Freitag, 12. Novbr., nachm. 5 Uhr: Mitgliederversammlung im Alegandriner.
Die heutigen Beranstaltungen der Partei seien daran erinnert, den Schiedsspruch abgelehnt. Die Revolutionsfeier in Magdeburg verlief am 9. November bei voller Arbeit ohne Störung. Der Revelations. tak auf Beschluß des Bezirksverstandes Groß- Berlin feiertag in Leipzig verlief in außerordentlicher Ruhe. In allen größeren Betrieben wurde gearbeitet. Nur ein kleiner Teil der Arbeiter war an der Arbeitsstätte nicht erschienen.
am 21. November eine Vorwärts"-Agitation fattfindet.
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Dem Aufrufe der sozialistischen Parteien und des Gewerk Trefft die Borbereitungen! Die einzelnen Zahlabendbezirke schaftskartells an die revolutionäre Arbeiterschaft zur Arbeits- müssen die„ Borwärts" Lefer in den Speditionen abschreiben, um eine rube am geftrigen Revolutionsjahrestage wurde mit einigen Aus- Liste derjenigen aufzustellen, die am Tage der Agitation einen nahmen von der Arbeiterschaft Braunschweigs nicht ent- Borwärts" erhalten sollen. Am Montag und Dienstag erfolgt dann sprochen. In fast allen Betrieben ist im vollen Umfange gearbeitet bei dieien die Nachfrage, wer Leser des Vorwärts" werden will. worden. Eisenbahn, Post und Straßenbahnen hielten den Verkehr Auf zwei Säulen ruht die Partei: auf ihrer Organisation und wie gewöhnlich aufrecht. Nur die staatlichen Behörden und Beauf ihrer Preise! triebe feierten nach Anordnung der sozialistischen Regierung. Troß der Ministerialverordnung, ben 9. November als Feiertag Au betrachten, wurde in der sächsischen Industrie, wie die aus Dresden meldet, fast überall gearbeitet. Auch im Saar. gebiet veranstalteten die Sozialdemokratische Partei und die Reufommunisten Gebenffeiern an die Novemberereignisse des
Jahres 1918.
Groß- Berlin
Der falsche Habsburger . Hundert- Milliouengeschäfte eines Hochstaplers.
Mit den Millionengeschäften eines falschen Grafen befassen sich feit einiger Beit mehrere Kriminalbehörden, darunter auch die Berliner Kriminalpolizei Bisher ist es noch nicht gelungen, die Transaktionen, die an hundert Millionen Mark heranreichen, voll. händig aufzuklären. Fest steht nur, daß der Unternehmer", der sich Graf Sternbere und dann auch Dr. Kornfeld nannte, in Wirklichkeit aber ein bereits vorbestrafter aus Mährisch- Ostrau gebürtiger Buchhalter Rudolf Kornfeld ist, von dem Ertrag feiner Geschäfte auf größtem Fuße leben, fonnte.
Der Mann wohnte unter dem Namen Dr. Kornfeld seit dem Frühjahr dieses Jahres in Görlib. Bald wußte er in Görlik und auch anderswo seiner Berson einen geheimnisvollen Schimmer zu geben. Er verkehrte in den ersten Gesellschaftskreisen. Stets führte er ein Bild der Kaiserin Elisabeth bei sich. In gecigneten Augenblicken, d. h. dann, wenn es so aussehen konnte, als ob es unbemerkt geschehe, während er in Wirklichkeit sehr wohl wußte, baß er beobachtet wurde, zog er dieses Bild aus der Tasche, füßte es innig und stedte es dann wieder ein. Dabei nannte er die Dar gestellte zärtlich Mutter Auf diese Weise rief er selbst das Ge. rücht hervor, daß er ein illegitimer Sproß des habsburgifchen Kaiserhauses jei und schien es immer wieder zu bestätigen. Der vermeintliche Habsburger betätigte sich dann in großen Antäufen aller Art. In Görlig faufte er u. a. das Schüßenhaus und vermachte es großmütig der Stadt, die es auch dankbar annahm. In den Kreisen Wohlau , Glogau und Görlig erwarb er mehrere Rittergüter. Das Bad Altheide brachte er für 13 Millionen Mark in seinen Besis, indem er ein amerikanisches Konsortium, das es laufen wollte, überbot. Seine ganzen Anfäufe belaufen sich nach den bisherigen Feststellungen auf etwa 100 Millionen Mar! Dagegen hat er stets die erheblichen Stempeltosten und auch die nicht unerheblichen Vermittlungsgebühren beglichen. Woher er daz Geld dazu nahm, muß noch feitgestellt werden. Wahrscheinlich hat er Leute gefunden, die ihm auf feinen Schein hin borgten, zumal da er sein Ansehen durch allerhand Schriftstücke zu stüßen verstand. Der Edwindler fand überall Glauben, u. a. auch bei einem Rechtsanwalt, dem er die Verwaltung seines großen Vermögens anbot. Der Amvalt fand dieses Angebot so günstig und verlockend, daß er seine Bragis aufgab, um fich ganz der neuen Aufgabe widnen zu fönnen. Der falsche Habeburger erschien wiederholt auch in Berlin und führte auch hier das Leben eines großen Mannes.
Die Berliner Kriminalpolizei erkundigte sich schon vor sechs Monaten in Görlik nach Dr. Kornfeld, erfuhr aber nichts. Jest ist bekannt, daß der flüchtige Schwindler im vergangenen Jahre in Olmü megen Betrugs im Gefängnis gefeffen tat.
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Fabriten in Wittenau , Eichbornstraße, Tegel und Hennigsdorf den 9. November feiertea. Im übrigen konnte man, wenn auch nur unter Aufbietung aller Kräfte, den an die Eisenbahn gestellten außerordentlichen Anforderungen gerecht werden, wofür die Ber liner den Eisenbahnern ficherlich Dank wissen werden.
Ueberfall auf einen Postwagen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Heute, 10. November:
10. Abt. 7 Uhr in der Schulaula, Reichenberger Straße, Ede Forfter Straße: Abteilungsversammlung. 22. Abi. 7, Uhr bei Steffen, Landsberger Allee 150: Funktionär fizung. Bezirksführer baben Mitgliederverzeichnisse mitzubringen. 38. Abt. 7, Uhr. Mitgliederversammlung bei Franfe, Brüdenallee 20, hinterer Saal, Vortrag des Gen. Dr. Rosenberg über: Friedens. bewegung und Sozialismus." Gäste willkommen.
42. Abt. Die geftern angezeigte Bersammlung fält aus und findet erst am 24. november ftalt. 51. Abt. , Bezirk VII, Charlottenburg . Bablabend der brei Bitte um regen Besuch, da in jeder Gruppen in den bekannten Lofalen. Gruppe ein Referat gehalten wird. XI. Kreis, 77. Abt. ( früher 1.- 4. Abt.). 7, Ubr Bablabend in folgenden Lotalen: Milde, Nollendorfftr. 16; Folger, Syffbäuferstr. 16; Wittkowski, Martin- Luther- Str. 78; Dbst, Martin- Luther- Str. 69; Binte, Wartburgstr. 7.
Schöneberg , 79. Abt. ( III. Abt.) Der Bablabend findet in folgenden Pokalen statt. Bezirk 7a bei Arndt, Baugener Str. 10; Bezirt 7b bet Mofenau, Ede Kolonnen- Cobenfriedbergftr.; Bezirf 7o bet Nitsche, Sieg friedfir. 9; Bezirt 43 und 44 bei Groß, Cedanitr. 17, Reigner, Gothen itrage 35; Bezirk 48 bei Eichholz, Gedarftr. 48; Bezir! 56 bei Brumm, Sachfendamm, Ede Beneftitr.; Bezirk Lindenbos bei Fintel
Von einer fechetöpfigen Räuberbande wurde ein Boftwagen in Treptow überfallen. Als der Wagen um 7% Uhr durch die Heide frugallee fubr. hielt die Bande ihn plötzlich mit Gewalt an und awang den Bestillen und den Begleiter, abzusteigen. Während dann awei Mann die Beiden auf der Stelle festbielten, bemächtigten sich bie übrigen vier des Wagens und fuhren mit ihm in den XI. Kreis( Echöneberg- Friedenau) 78. Abt. ( bisher 2. bt.) 7, 115r Blänterwald Hinein. Am Eichenbuschweg, machten sie sich daran, den Wagen zu erbrechen, um ihn des Inhaltes zu berauben. Bablabende bei Grunge, Gußiowe, Ede Gustav- Freitaghir.( frühere 5. Abt.). Das Geräusch, das sie hierbei hervorriefen, erregte jedoch die Auf- Mufall, Feurigitr. 22, und Händel , Vorbergstr. 11( frühere 6. Abi.). Sahl. Räuber Pferde und Wagen im Stich und ergriffen die Flucht ohne fammlung bei Arndt, Kantstraße. Bortrag des Genossen Dr. Bernstein. merksamkeit der Bartwächter. Als diese herankamen, ließen die reiche Erscheinen erwünscht. Charlottenburg . 57. Abt. 14. Gruppe. Abends 7, Uhr: Ber Beute. Die Verfolgung blieb erfolglos. Inzwischen fanden der 16. Bruppe. Abends 7%, lbr bei Grunert, Schlütertr. 47: Berlammlung. Postillon und sein Begleiter, die nach einiger Zeit von den beiden Kreis VII( Charlottenburg ). 4. Abt. jekt 54. Abt. ehem. 5., 6. t. Räubern freigelassen worden waren, den geraubten Wagen wieder. 7. Gruppe. Der für den 10. 11. angefekte Bablabend fällt aus wichtigen Bründen aus, und fin det dafür am 16. November, 7 lbr in den befannten Groke öffentliche Elternveriammlung am Freitag, den 2olalen ftatt. Für die 5. Gruppe bei Sperling Nachf., Helmbo Bitrate, 12. November, abends 7 Ihr, für die Eltern aller Schul. Ede Mooiestraße. Für die 6. und 7. Gruppe im Birnbaum", Gaivanifinder des Bettens. Es sprechen Dr. 5 menstein und Leurer ftraße 13. 6. Abt. ( 13. Gruppe). 7 Uhr. Gruppenversammlung im . Qaedide über die weltliche Schule". Massenbesuch erwarten die Neft. Goethepark." Vortrag: Die Parteitage in Halle und Kassel Dr. Elternbeiräte der G. 3. D. und U.S. P. D. Seligiobn und Prof. Dr. Mohrus.
Gewerkschaftsbewegung
Der Streit im Textilgroßhandel.
Mit dem Thema„ Derrenstandpunkt der Arbeitgeber im Textil großhandel" hatte die Bentralstreifleitung zu einer öffentlichen Berjammlung am 8. b. M. zu Böhow eingeladen. Der große Saal war lange vor Beginn der Versammlung überfüllt. Gin überaus startes nereffe für den Streik herrschte allseitig vor. Bu einem einzigen Entrüstungsschrei fam es, als folgende Gehälter der Firma Laer u. Sohn, Wallstraße, von der ersten Referentin Grete Weinberg verlesen wurden: 47 und 48 Jahre im Dienste dieser Firma befindliche Angestellte erhalten Monatsgehälter von netto 400 bis 500 M. Den Mangel sucht die Firma wettzumachen, indem sie dann bei Jubiläen anläglich 40 jähriger Dienst zeit eine Gratifikation in Höhe von 50 M. gewährt.
Tros dieser miserablen Gehaltsverhältnisse im Textilgroß. handel beweisen die Arbeitgeber nicht die geringste Einsicht, sondern versuchen, durch effektive Uwahrheiten das Publikum, dessen Sympathie auf feiten der Streifenden ist, irre zu führen. So ist es unwahr, daß die Angestellten, wie in großen Inseraten von den Arbeitgebern behauptet wird, neuerlich" erhöhte Gehaltsforderungen eingereicht hätten. Die Angestellten stehen nach wie vor auf dem Boden ihrer ursprünglichen Forderungen vom 28. September. Ein mütig ist man in dem Entschluß, auszuharren. Einstimmig fand eine Resolution Annahme, in der zum Ausdrud fam, daß die An gestelltenschaft nach wie vor geschloffen hinter ihren Führern stände, der Verhandlungsfommission ihr vollftes Vertrauen ausspräche und nicht ruhen und rasten würde, bis die Bewegung erfolgreich durch geführt wäre.
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