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fir. 580 37.Jahrgang

Groß- Berlin

Was kostet's?

2. Beilage des Vorwärts

Die Juristische Sprechstunde findet heute ausnahmsweise von 3-5 Uhr statt und nicht von 3-6.

Freitag, 26. November 1920

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, 26. November.

wichung der Arbeiterbewenung". Referent: Dr. Echütte.

br,

14. Kreis. Necutöllu. Abteilungsversammlung abends 7%, Aula ber Sti aber mittelsaule, Donauftr. 120. Zhema: Gefchichtliche Ente 28., 24. und 26., 28.- 32. Abt. Männero( Prenzlauer redis I.( Papier  , Bleistift mitbr.)

Die artoffeln erfuhren jegt eine weitere Brefefteigerung, benn fie foften nunmehr das Pfund 55 Bf. Dabei entfallen auf fand der Schwindler in Berlin   und in Heinen Tabe und Kurorten 201). 8 lbt Ibronie, 8 lbr Uebungsstunde Echönhauser Allee 130, of

ein fund alle möglichen Sorten, unter denen sich freilich felten eine gute Kartoffel befindet, desto mehr erfioiene aber fommen nun Binzu. Die Hausfrau schält immer weniger beraus. Die Preiie für Robl, der das wichtigste Gemüse ist, stellen sich, caf das Pfund berechnet, wie folgt: Rofentobl, feine Zeit ist eigentlich im Dftober. 4-5 M., Wirfinglobl 60-80 Pf., Rottobl von 36 Pf. an; er wird heutigentage oft, da an Zuder em gar zu großer Mangel herricht, mit Aepfein gefocht, von denen die billigsten das Pfund 2 M.

loften.

Für Weißfobi zahlt man 85 Pf. und mehr und für Grün­kobl, der nach dem Spätherbstfrost cift wohlidmedend ist, 55 f. Für den Winterbedarf muß man den Kohl frostfrei aufheben, auch darf eine Ausirodnung nicht eintreten. Der Preis für Rübchen, nean legt ihnen den Namen Teltower   bei, auch wenn sie ihn nicht beanspruchen tönnen, iwantt zwischen 45-80 Bi. bas Pfund. Für Maisfloden muß man, stets aute Pfund berechnet, 8,50 M., für Sago 4 M., für Haferfloden 4 M. und für Nudeln 12 M. aus geben, Mohrrüben und Kohlrüben fauft man für 40 f., fleine Erbien für 2,50 M., größere für 8,75 M. bis 4 M.

für die geringste Sorte weiße Bobnen muß man 2,50 M., für Zwiebeln, oft halbfaul, 1,20 M. und für bosnische Pflaumen 7 9. geben.

Für einen Zurer Petroleum werden 7,60 W. gefordert und für einen Liter Leinöl 82 M. Ferner foften meinefleisc 20-21 M., Rindfleisch( Suppenfleisch) 18 M., Wurst, wenn man sie als billig ansprechen darf, 24 M., Schweinebaud 22 M. Samala in einigen Ausnahmefällen 21 M, sonst mehr, und Liefen und Rüdenfett 24 M. Veim Pferdeichlächter zabit man für Suppene fleisch 10 M., Knoden 2 M. und Wurst 12 M. Weißen Räse   erbält man für 4.50 M. Bid man fich Staffee leisten, muß man tief in feinen Beutel greifen und 30-40 M. für ein Pfund bezahlen. Die Zuckerration ist gering, bie Menge, die auf eine Karte berausgabt wird, loftet 2,60 M. Die Gier auf Buder entspringt nicht nur einem Schledereibedürfnis und dem gewollten Gaumen reiz, sondern ist in dem Nährwert des Zuders begründet, weil er viele Kohlehydrate hat. Daher auch wurden Rohrs. Trauben- und Fruchtauder die Grundlage zu den zahlreichsten Gewerbszweigen.

Für Straßenhändler und Wandergewerbetreibende! Das Umfassteueramt Berlin   richtet, um die schnellere# b- fertigung der Straßenhändler und Wandergewerbetreibende au ge­währleisten, neue Abteilungen ein. Diese beginnen den Dienstbetrieb am Montag, den 29. November 1920, in den Bureauräumen im 1. Stockwerf des Hauses Stralauer Straße 3-6. An den beiden vorhergehenden Werktagen, Freitag, den 26., und Sonnabend, den 27.. können daher, des Umzugs wegen. Straßenhändler und Wander­gewerbetreibende im Umfagfteneramt nicht abgefertigt werden.

Alle Schreiben, also auch diejenigen, die sich nur auf Umfat. feuerangelegenheiten der Straßenhändler uit. bezieben, find aber nach wie bor nur an das Umfagiteueramt C 25, Alexanderstr. 41, zu richten.

Für Dr. Karl   Wilker!

Die Arbeitsgemeinschaft fozialdemofratischer Lehrer und Sehre rinnen Groß- Berline erfucht uns um Aufnahme folgender Kund­gebung: Das städtische Erziehungsheim Lindenhof" war unter der Leitung Dr Sarl Wilfers eine fianastarte, in der unfere fitlich gefährdete Großstadijugend zu freien und verantwortungsvollen Menschen herangebildet wurde. Erziehungsversuche, die fich aus. wirften in lebendigem Gemeinschaftsleben, deren Seele und Herz Tr. Kail Bilfer war, führten der menschlichen Gesellschaft wieder zliche Glieder zu. Durch Machenfchaften gezwungen' mußte Sarl Biller als bochbefähigter Ergieber, der verftand, neue pädagogische Jdeen in die Tat umzuiegen, den Lindenhof berlassen, ohne daß das Wohlfahrtsministerium oder die Stadt   Berlin 15m Gelegenheit gab, feine Fähigkeiten weiterhin nugbringend zu verwerten. Darum erbeben wir die dringende Bitte, Willers Kraft und Begabung der Beriner Jugend au erhalten.

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Das Licht der Heimat.

Bon August Hinichs.

Dann, ols wären fie beide verlegen über die vertrauliche Anrede, idmienen fie, bis er fie nötigte: Willst du nicht ab­legen? Set dich bitte!"

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a," fagte fie, es ist warm heute", und nestelte ihren Mantel auf.

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Und num faßen fie fich gegenüber, und als fie fich anfaben. mußten fie beide nicht mehr, daß fie vor vielen Jahren im Born voneinander geschieden, daß fie fich eigentlich immer emblich ferngestanden batten. Aber ihre heimlichen Gedanken off die lange Reit hindurch batten eine Bride aeschlagen. Sobiel batten fie fich im Stillen miteinander beichäftigt, daß ihnen war, als hätten fie viele abre anlammengelebt. Meta" fagte er froh. ,, daß du noch einmal fommit". ..Das hast du wohl nicht erwartet, Ubbe-". ..Nein. ich hab' nichts mehr von dir gehört." ,, Es ist sehr lange her, daß mir uns fahen", meinte fie. Dos heißt." fagte er... gedacht habe ich wohl daran. Da­mls, als ich hörte, daß Harm gestorben fei, alaubte ich fest. du würd: ft zurüdfommen es ging euch nicht gut in der Stadt-". Es maren harte Jahre damals aber das ist lange borbet." Sie strich mit der Hand das Saar zurüd, und diese Be­wegung erinnerte ihn jöh an die einzige Nacht, die er mit ihr durchtanzt hatte. Genou fo hatte sie gemacht, als fie, vom Long erhist, an seinem Arm bing. Wie war er verliebt ge­melen in ihr feines Sandaclent. Ach. das war über zwanzig ahre ber, und doch war fie noch fo ftraff und ichlant. Nuß braun war ihr Foar gemein und fein Zuft Batte ihn berauscht. wenn er beim Tang darauf niederfab. Rest war es grau.

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a. es ist   longe vorbei." fagte er nachdenklich. Cine Beile idvicgen fie beide. Er suchte in ihrem Ge­ficht, das war wohl alt geworden, aber die belle Stirn hatte fie immer noch und diefelben braunen Augen. Aber um den Mund Logen Falten, viele Meine alten.

Mit Chloroform und Morphium arbeitete ein gefährlicher Hei­ratsschwindler, der jegt endlich in   Süddeutschland dingfest gemacht werden konnte. Der langgesuchte Gauner ist ein 32 Jabie alter. aus   Berlin gebürtiger kaufmann Jobannes Schmidisdorf, der fich die verschiedensten Namen und Titel beilegte. eine Opfer mit den Damen, deren Bekanntschaft er machte, berlobte er sich Junglozialistische Bereinigung.S.P.D. Drisgruppe Süden. schon nach furzer Zeit und ichwindelte ionen unter allerhand Voi 7, Uhr im Caal der zuinischen Sprechstunde, Lindenstr. 3: Vortrags­fpiegelungen zum Teil recht beträchtliche Geldiummen ab, oder er abend. Ortsgruppe Richterfelde 7%, Uhr im Jugendheim Stahl deren Wertiachen, wenn sich ihm Gelegenheit dazu bot. Wenn Albrechtstr. 14a: Vortragsabend.- Drtsgruppe Norden 74, 11 ieine leberredungelünste veriagten, so imeute er auch nicht davor in der Gemeindeschule Putbuser Str. 3-6, Ede Demminer Str., Nabe Binnnenstr. Vortrag über das Thema Bwei Jabre Republil. Referent zurück, feine Opfer mu Morobium oder Chloroform aber württembergische Belandte Genesse Hildenbrandt, D. b. N. betäuben und dann zu berauben. Mitteilungen über ihn nimmt in   Berlin Kriminalfommissar Kuhn im Zimmer 219 a des Polizei­präsidiums entgegen.

Morgen, 27. November:

7. Kreis.   Charlottenburg. Gesamt- Elternberfammlung der Realschule III 7, Uhr in der Echulaila, Eybelstr. 20/21. Wichtige Tages Die Kinderhölle in   Berlin. Graf Harry Kepler wird am oronung. 17. Kreis. Raulsdorf- Züd. Gründung ein Vereins 7, Ube 3. Dezember, abends 8 Uhr, im Bürgerfaale des neuen Rathauses Die politische Lage". Fahrt bet Copenid, zu Berlin-   Schöneberg( Rudolph- Wilde- Plas) auf Beranlassung des Rest. Sanssouci, Moltkestr. 1. Ansiedlungsvereins Groß- Berlin einen 2ichtbilderborfrag Elditr. 6, Hubertus. Referent: Genosse Häußler. über das   Berliner Rinderelend auf Grund seiner persönlichen 18. Abt. 7 Uhr Sigung der Funktionäre bel Burrmeister, Cadiner Straße 21. Beobachtungen halten. Der Ertrag des Abends ist zum Arbeitsgemeinfchaft fozialdemokratischer Rebrer und Lehre Besten der notleibenden Rinber bestimmt Karten rinnen. Sigung nachmittags 5 Uhr in Stablhaus, Klofteritrake, zum Preise von 1 M. sind durch die Geschäftsstelle des Ansiedlungs. gimmer 245. Tagesordnung: 1. Forffehung der Dibatte Lehrerverein und bereins Groß- Berlin, Berlin-   Friedenau, Ringstr. 39, Bortal II Gewerffchaft, Resolution Kreuziger. 2. Arbeiterfortbildungsschule( Marble). 3. Berjciebenes. Nur Mitglieder. Aile müssen erscheinen. ( Fernsprecher:   Rheingau 1715) und an der Abendkasse zu haben. Rentölln 90. Abt.( hüber 2. Abt.) 2bteilungsversammlung 7%, use Im Theater am Nollendorfplatz gebt ab Sonnabend, den 27. Ro- deal- Kafino, Weichselstr. 8. Tagesordnung: 1. Bortrag des Genoffen Dr. pember, nachmittags 3. Ular jeden Mittwoch und Sonnabend das Beih- Mag Schütte. 2. Stellungnahme zur Bezirtstonferens und Streisgeneral­nachtsmärchen Afhenbrodel" mit Mufit von C. A. Boiner neu versammlung. 3. Organisationsfragen. einstudiert in Szene. Die Hauptrollen find belegt mit den Damen Jlje Marwenga, Minny Waldburg, Jenny Worms, Martha Hübner, den Herren Carl Geppert, Fris Drma, Alfred v. Krebs.

Verloren auf dem Wege von der Stromftraße zur Sidingenstraße hat ein Mitglied des Betriebsrates ber Dsrammerte die Brieftaiche mit etwa 7000 Mart. Da es fich zum großen Teil um Berbands. und Stantinengelder bandelt, mirb um Südgabe gegen Belohnung an den Betriebsrat der Derammerte, Eidingenstraße, 71, gebeten.  

Tempelhof. Rirchenratswahl. Der Bund modern benfender evangelischer Chriften meist nochmals darauf hin, daß die Frist zur Eintragung in die Wählerlifte mit Sonnabend, den 27., abläuft. Die Eintragung wird bewirkt beim Bastorat der Glaubenskirche in  Tempelhof und Herrn Pastor Brüning, Lunie- Henriette- Str. 1/2. Außerdem liegen amtliche Vordrucke für die Eintragung in die Wählerliste zur Ausfüllung bereit in folgenden Tempelhofer Lo talen: Restaurant Wollenberg( Neu- Tempelhof), Statfe: forfostr. 60, Restaurant Stedau, Dorfstr. 1, Restaurant Ganske, Ringbahnstr. 4, Restaurant Modler, Gottlieb Dunkel Str. 59, Rafino Schulze,  Berliner Str. 125, Sänger beim Buffe, Werderstr. 1, Ede Fridrich Wilhelm- Str., Restaurant Müller,   Berliner Str. 97.  

Adlershof. Die Elternbeiratswahlen in ben vier Boltsschulen find auf Sonntag, den 28. November, in der Zeit von 10 Uhr vor­Jeder tue feine mittags bis 2 1hr nachmittags fefigefegt worden. Pflicht und wähle in der 1. Gemeindeschule( Bismarckſtrahe) die ifte Gerlach, Emil, Arbeiter; 2. Gemeindeschule( Radice­straße) ifte nipp, 3afob, Arbeiter; 3. Gemeindeschule ( Radidestraße) iste Meinde, ang, Tischler; Filialschule ( Roonstraße) ifte Babel, Bilhelm, Schöffe.

68. Abt. Halcafee. Die Abteilung veranstaltet am Sonntag, den 28. November, abends 7 lbr, in der Aula der Goethe- Schu e, Westfälische Straße, Ede Münstersche Straße, einen Volkskunstabend unter freundlimer Mitwirfung des Präsidenten der Bühnengenossenschaft, Gustav   Rickelt, und Karl Ballauer vom Stunftlertheater und anderer Säfte. Die Billetis zu 1,50 Mt. intl. Steuer find an der Abendlaffe zu haben.

Bildungsveranstaltungen. Bezirksbildungdansschuß.

Sozialistische Bildungsichule. Der Rurfus bes Genoffett Barth fann heute vegen Abwesenheit des Referenten nicht stattfinden. Ge wird am nächsten Freitag fortgelegt.

Engels Gedächtnisfeter. Sonntag 11 1hr in der Neuen Welt, Palenbeide 108/14: Engelsgedächtnisfeier anläglich des bunderfiten Ge burtstages. Mitmirfende: Genosse Eduard   Bernstein, Regitator Emil Kühne, das Büttnerorchefter unter Leitung des Herrn Stapellmette: 3 Selmat Wiehrowik, der Männerchor Ramenlos unter Leitung des Chore meisters bilo Starten zu 3 M. bei allen Abteilungsta jierern, bei ben örtlichen Bildungsausschüssen, in der Euch bandlung Vorwärts, Lindenstr. 2, bei Horich, Engelufer 15, und im Bureau des Bezirisbildungsausschusses, Lindenar. 3, 2. of IV, Bimmer 10. Für Arbeitslose find Vorzugstatten zum Preise von 1 Mim Zureau des Bezirksbildungsaus'chuffes, im Bezirksverbano, In den Belten 28 und am Gingang bes Caales zu haben. Theater. Eonntag 3 Uhr im Bernhard- Roje- beater Hochzeit auf  oel". Karten zum Beile von 8,30 M. find noch im Bureau des Bezirkse bildungsausschusses, Lindenftr. 8, zu haben.

Wirtschaft

Neukolln. Bildungsveranstaltungen. Nachdem die vom städti­ichen Jugendamt, Abteilung Jugendpflege, an den Mittwoch und Sonnabend- Nachmittagen veranstalteten Rinoborhellungen Stahlwert Hösch. In der Generalversammlung des Stable eine so gute Aufnahme gefunden haben, daß die Nachfrage nach verles Höich wurde die Dividende auf 24 Prog. festgelegt. Die Starben auch nidt im entferntesten befriedigt werden bann, treien ab Berhandlungen zwischen den Verwaltungen des   Köln Ren 3. Dezember Vorstellungen des   Dresdner Künstler- eijener Bergwertsvereine und des Stablwertes Marionettentheaters hinzu. Diese Borstellungen finden haben tefte Form angenommen. Es handelt sich um eine Inter täglich in der Aula des 1. Ryzeums, Berliner   Straße 10, statt. efiengemeinschaft, die für 80 Jahre geichloffen werden foll. Der Startenberfauf erfolgt nur durch die Schulen. Es folgen Söich wird das kapital um 10 Millionen erhöhen. Damit ist das im Laufe des Winters noch Lichtbildervorträge und Stammfapital beider Gesellschaften gleich. Stonzerte. Das Jugendamt hofft durch diese einwandfreien Die Balutabedrängnisse der badischen Geschäftsmelt. Die oberbabische Veranstaltungen für die Jugend den Wünschen der Elternfchaft ent­Geschäftswelt, die ieit Jahrzehnten mit ich weigertien Banten gegenzufommen und bittet um rege Unterstügung. Am Sonntag, 7 Uhr, veranstaltet das Boltsbildungsamt in der gearbeitet bat, ist durch den Sturz der Mark in eine äußert gefährliche Aula der hiesigen Realschule, Bobbinstr. 34/38, einen rien age geraten. Bablieiche Unternehmungen stehen unmittelbar vor dem a bend unter Mitwirkung des Opernsängers Paul   Hansen vom Untergang, falls es nicht gelingt, fie aus dem Balutaelend zaz  Deutschen Opernhause. Die Begleitung am Slabier hat der retten. Das Reich hat bisher an Eduzmaßnahmen zugunsten der Gintritts Baiutabebrängten die Verordnung vom 28. April 1920 über die Pianist eyersberg( Staatsoper) übernommen. der Verpflichtung zur tonfurs. farten zum Preise von 2 M. find bei den durch Säulenanschlag zeitweilige Befreiung von Befannigegebenen Verkaufsstellen und im Bureau des Bolts- anmeldung bei Ueberschuldung erlassen. bildungsamts, Zimmer 218 bes Mathauses Neukölln erhältlich. reicht in feiner Berie aus.

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Rud: Es war nicht so schlimm ich habe ja meinen Jungen." Er fühlte die Abweisung und lachte bitter auf: Minder haben ihr eigenes Leben. Wenn sie alt genug sind, fallen fie von uns ab. Was wissen die von uns? Man macht sie - das ist alles." groß

..Nein. das ist es nicht. Man tann mit ihnen hoffen und arbeiten-."

Er schüttelte den Kopf: Sie haben andere Gedanken, die uns nichts angeben. Unser eigenes Leben, das ist die Sauptsache. Was sollen uns die anderen?"

Bist du immer noch so rüdsichtslos?" fragte sie. Ihre Augen blitten in feindlich an. Er ftuzte.

Mag sein, daß das rücksichtslos ist. Ich hab ja auch eine Tochter- aber fann sie mir das geben, was du mir hätteit geben fönnen du, ja du!"

Er trat dicht vor sie hin und ihre Blide taudyten inein­ander.

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Diefe Mahnabme

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lüg dir Er lachte hart auf. Wählen? das war Flucht nichts vor Flucht vor mir!" Sie wollte auffahren, fich gegen die Wahrheit wehren. Nein, nein," schrie ste, aber ihr Herz zitterte: ja". Er ballte die Fäuste und atmete idver auf und feige Flucht war das, daß ich von dir oblieg und die andere von mir." Sie standen vor. nahm- Das war feige einander, wild erregt: schuldig alle beide, und die Schuld ihres Lebens drüdte ibre Stirnen nieder.

Endlich hob sie den Kopf, aber er war ihr schmer, und fie lehnte fich rückwärts gegen die Band.

,, Sag mir, ob das so ist," begehrte er herrisch. Da wallte ihr Jugendblut noch einmal auf, sie warf den Kopf in den Nacken und sagte mit trogigen Lippen: Ja, ja! Barum foll ichs nicht fagen?"

Er faßte ihre Sand und jutelte auf: Metal" Aber fte riß die Band heftig zurück: Raß. 11bbe das ist zu fpät." ..Nichts ist zu frät, wenn wir wollen!"

Da hatte sie ihr Herz wieder in der Gewalt: Ich will laß

" fie Tab ihm tief in die berriichen Augen und bannte feinen wilden Stolz, daß er unsicher wurde. Da vollendete Bis ich vielleidt einmal von selbst fomme." Da biz fich der Voßbauer auf die Lippen und trat zuric. Eine tiefe Stille fam. Es war Mittag, draußen auf dem Hof fuhren Wagen, der Großknecht schimpfte, ober fie börten alles nur wie aus einer fernen, unwirklichen Welt an ihr Chr schlagen.

Da vergeßen fie beide, daß fie ingwischen alt geworden waren und fühlten nur mit trosigen Serzen das Unrecht, aber nicht. Nie lag ich mich zwingen, hörst du? Nie­das fie erlitten hatten, und das fie um das Glüd ihrer Ju- bis gend betrogen worden waren., Dem Boßbauern malte das Blut auf. Die Leidenschaft brach aus ihm hervor wie ein fie: wilder Bach. der lange gebemmt, endlich die Felsen zur Seite schleudert und talmärts braust. Du warst mein! Und wenn ich dich an mich riß. wars mein gutes Recht, trog allem! Das hab ich gefühlt, tief ge­fühlt. daß wir eins waren und zusammengehörten- daß du Ach ich fann nicht bitten und betteln und mein worst. Ach­lange ichmachten und windeln. Sitte? Bab, das ist Reig beit, gut für Krüppel und Schroche! Aber wir waren Menschen, volle Meriden- mit beißem Blut. du und ich und daß du mich auriiditießeft. bas mor deine Sünde deine Schuld, deine! Des hot unier Lieben auseinandergerissen!"

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bu Da Flammte fie empor and blitte ihn an:..Du battest ein Recht und ich? Satt' ich nicht auch ein Recht. frei zu fein und zu wählen, oder mußt' ich mich niederreißen Taflen wie ein Tier von jedem, dems nur gefiel?"

Aber er hielt ihren zornigen Blick aus: Bäblen? Da gobe nichts mehr au trählen!" Er fenfte die Stimme und Du hast viel duragemodt. Meta," jagte er, und fie flüsterte es ihr beiß in die bren: Du und ich mir waren filte, daß es weich flingen sollte. bestimmt füreinander, dos fühl ich! Oder haft du damole Du mußt bart bleiben," dachte sie und gab sich einen i eta gewählt, als du dich dem anderen an den Hals warffi?"

Endlich sagte der Boßbauer, ohne sie anzusehen: ,, Bist du beute gekommen, um mir das zu fagen?"

Sie hatte ihre Erregung bezwungen und antwortete ruhig: Nein, ich wollte ein Geschäft mit bir abichließen." Ein Gefchäft?"

a. Ubbe. dein Moor follit du mir verkaufen!" ,, 11eberrascht fuhr er herum und starrte sie an. ,, Dir? das Moor?"

a

Verfügung."

mir oder meinem Sohn. Er hat das Geld zur ,, Du weißt, daß ein Baner fein ererbtes Land verkauft." ..Weil er es felber bearbeitet. Ja. das weiß ich. Aber was er nicht gebraucht und tot liegen läßt, das soll er meg. geben, damit andere es verwerten." ( Forts. folgt.)