Das Klingt sehr hart, und ist meines Erachtens auch, insoweit die Absichten des Ministers Simons in Betracht fommen, etwas au streng. Simons hat bei verschiedenen Gelegenheiten den guten Willen zu erkennen gegeben, dem Friedensvertag, nachdem er einmal unterzeichnet ist, so geredyt zu werden, als dies Deutschland überhaupt nur möglich ist. Indes ganz unberechtigt trifft der Vorwurf doch auch ihn nicht. Er hat sich in einem Gefühl, das man verstehen fann, zu juristischen Deuteleien hinreißen lassen, die das nicht erzielen werden, worauf es ihm anfam, aber etwas bewirft haben, was zu feiner Beit mehr vermieden werden mußte, als im gegenwärtigen Zeitpunkt. Es ist hier nicht der Ort, das näher auszuführen, ich behalte mir vor, dies bei anderer Gelegenheit zu tun. Darum in bezug auf Eupen Malmedy nur soviel. Das Unrecht, das der deutsch gesinnten Bevölkerung dieser Gebiete zugefügt worden ist, ist schon im Artikel 34 des Friedensvertags ausgesprochen, durch den sich Deutschland , jedes Anspruchs auf diese Gebiete zugunsten Belgiens begeben hat." Juristisch wäre der Abtretung in der Tat nur dadurch beizukommen, daß Deutsch land unter Beruiung darauf, daß der Versailler Vertrag ihm abgepreßt worden, ihn ganz und gar für unverbindlich erflären wollte- etwas, was gerade Simons vernünftigerweise nicht tun will. Nach Wortlaut und Sinn des Vertrags ist Deutschland als Staatswesen mit dem, was jezt in Eupen- Malmedy geschehen ist, iuristisch kein Unrecht geschehen. Das Unrecht liegt ganz auf der politischen Seite, es ist, wie oben bemerkt, ein Unrecht gegen Deutsche , und wenn Deutschland für diese Deutschen etwas tun will, dann muß es eine ganz andere Sprache führen.
Welche, das zeigt de Brouckère in seinem Artifel flar genug an. Er fährt an der zuletzt zitierten Stelle fort: Aber wir können uns in diesem Bunft nur unter der Bedingung streng gegen andere zeigen, daß wir selbst uns tadelsfrei aufführen," legt dar, daß die formgerechte Ausführung des Artikels 34 von feiten der belgischen Regierung diejenigen nicht befriedigen kann ,,, die im Selbstbestimmungsrecht der Völker etwas anderes erblicken als eine beuchle rische Formel" und läßt dann das Stüd aus seinem Artifel don 1919 mit dem obigen Busaz folgen. Nur unter dem Gesichtspunkt des politischen Rechts der Völker it die Frage noch zu behandeln und zu einer die Demokratien beider Länder befriedigenden Lösung zu führen.
Das
darüber nicht. Wenn selbst ein so wohlmeinender und feine| fangler: Wir haben allerdings nur wenige Lage am thein weilen Worte so abwägender Mann wie de Brouckère die von uns und im befetten Gebiet mur Stöln und Aachen besuchen können. abgedruckten Säße zu schreiben sich veranlaßt sah, so ist das Wo wir aber hintamen, überall trat uns die lage entgegen, daß ein Warnungszeichen, das diejenigen nicht übersehen die dem Rheinlande durch die Alliierten auferlegten Lasten dürfen, denen die Leitung der deutschen Politik in die Hände weit über den Rahmen dessen hinausgehen, was man sonst wohl mit einer Besatzung in Friedenszeiten für vereinbar gehalten hätte. gegeben ist. Freund de Broudère aber wird aus der Nede, die unser Dabei handelt es sich bei der Besatzung der Rheinlande noch um Genosse Sollmann am 6. November im Reichstag über nichts anderes als um ein Unterpfand, das Deutschland seinen die Frage Eupen- Malmedy gehalten hat, ersehen haben, daß ehemaligen Gegnern als Sicherheit dafür hat geben müssen, daß die Sozialdemokratische Partei Deutschlands fie genau in es, soweit es ihm feine eigene Leistungsfähigkeit erlaubt, den Verdem Sinne als Rechtsfrage behandelt, mie er selbst sie so pflichtungen des Friedensvertrages nachkommt. In erster Linie iſt es der moralische Druck, den der Rheinländer empfindet. vortefflich stellt. Recht, außer den eigentlichen Truppen auch die zu deren Versorgung und Verwaltung erforderlichen Hilfskräfte in das Rheinland mitzubringen, steht den Alliierten allerdings zu. Wir haben uns aber nach allem, was wir sahen und hörten, des Eindrucks nicht erwehren können, als ob von diesem Recht in einem Ausmaß Ge brauch gemacht würde, bas meniger auf fachliche als auf persönliche Wünsche der Besatzung Rüdsicht nimmt. Die Ueberflutung der Rheinlande mit fremben Truppen hat dort eine außerordentliche Teuerung und 2ebensmitteltnappheit zur Folge ge habt. Sie können sich das vorstellen, wenn Sie hören, daß beispielsweise in einem Landkreise auf 7000 einheimische Bewohner 2000 Mann Besatzungstruppen kommen.
Nach einem Bericht des„ Kladderadatsch" hat der Bentrumsabgeordnete Dr. Mary in einer Versammlung zu Simmern gesagt:
Der Reichspräsident ist die von Gott eingefekte Obrigkeit, und wir haben als Christen die Pflicht, sie als solche zu achten und ihr zu gehorchen. Und der Reichspräsident Ebert ist ein Mann, derbie größte Achtung eines jeden deut schen Staatsbürgers verdient.
Ein Mitarbeiter der Deutschen Zeitung", der an den Abgeordneten Marr einen diese Aeußerung ironisierenden Brief schrieb, erhielt von diesem folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr!
Bum Schluß seiner Ausführungen wies Fehrenbach darauf hin, daß eine Milderung der den besetzten Gebieten auferlegten persönlichen Lasten die Vorbedingung für eine Auf Ihren etwas sonderbaren Brief bont 12. d. m. erwidere Bölferberständigung sei, ohne welche die große ich nur, damit aus meinem Schweigen teine falschen Schlüsse ge- europäische Frage nie zu lösen sein werde. Gerade sogen werden. Ich habe in meiner Rede in Simmern seinerzeit in dieser Beziehung barrten der Rheinlande als Westmark des gefagt:„ Die jetzige Regierung ist auf Grund der von der National- Deutschtums besondere Aufgaben. versammlung beschlossenen Verfassung gebildet, also zweifellos die rechtmäßige, legale Regierung des Deutschen Reiches. Damit ist sie für Christen die von Gott eingesette Obrigkeit also richtig verstanden:„ bon Gottes Gnaden", mag sie sich dessen bewußt sein oder nicht. Wir sind ihr deshalb auch bor unserem Gewissen Gehorsam schuldig!"
"
Im weiteren Berlaufe habe ich dann auch gesagt:„ Ebert fei ein Mann, der unter den Parteien persönlich alle Achtung genieße." Hoffentlich werden Sie sich nun über den Bericht des Kladderadatsch" beruhigen. Bisher habe ich noch nicht dieses Blatt als ein solches nennen gehört, aus dem man politische Kenntnisse herholt. Im übrigen werden Sie wohl nicht von mir verlangen, daß ich auf Ihre Bemerkungen in Jhrem Schreiben näher eingehe. Hochachtend Marr, M. b. R.
Das Schlimmere bei den bürgerlichen Staatsmännern ist, daß selbst die besseren unter ihnen, und Herrn Die Erklärung des Abg. Marr gibt in der Tat den christSimons wird man zu diesen rechnen dürfen, immer wieder lichen Standpunkt richtig wieder, fie bedeutet zugleich eine in die Dentweise der alten Politik zurückverfallen, die die gründliche Abfertigung jener Bastoren, die einst die Menschen ala juristisches Zubehör bon Monarchie als von Gott eingefest berherrlichen und jetzt von Staaten behandelt. Kein Land aber hat heute mehr der Kanzel gegen die Republik bezen. Was uns betrifft, so Ursache, diese Dentaveise und die ihr entsprechende Sprach ziehen wir bekanntlich vor, den lieben Gott nicht in die poise zu verpönen als Deutschland . Neun Zehntel unserer Politif hereinzuziehen. Zut man es aber doch, so kann man bürgerlichen Politifer und Schriftsteller wollen das aber nicht sagen, daß ein Thronerbe dem lieben Gott näher steht nicht begreifen. Sie behandeln die Auslandsfragen noch als ein vom Volf oder von der Volksvertretung gewähltes fast ganz nach dem Schema der Kaiserzeit ja, oft noch Staatsoberhaupt mag sich auch der letzte deutsche Kaiser schlimmer. Sie verschweigen dem Bolt die wahren Gründe selbst als ein" Instrument des Himmels" bezeichnet baben! der Forderungen und Lasten, die es bedrücken, sie gewöhnen
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es daran, über alles mögliche kritiklos darauflos zu schimpfen,
Fehrenbach über die Rheinlandbesatzung. die verschiedenartigsten Dinge nach einer Schablone zu be Der Reichskanzler empfing gestern den Berliner handeln, wo mehr als je die Gestaltung feines Schicksals Bertreter der Kölnischen Volkszeitung", der an ihm ver. daonn abhängt, daß es vernünftig zu unterscheiden und verschiedene Fragen in bezug auf den Besuch des Reichskanzlers ständig zu bandeln lernt. und des Ministers des Aeußeren im Rheinland richtete. Ueber den Gesamteindruck, den der Reichskanzler am Rhein erhalten hat, sagte er, daß kein Mitglied der Reichsregierung je mats daran gezweifelt habe, daß unsere Westmart auch in den schweren Zeiten der Besatzung aushalten und fest zum Reiche stehen merde. Trotzdem gehöre die Selbstverständlichkeit, mit der dem Reichstanzler und dem Außenminister gegenüber von Angehörigen aller Gegenden und Bevölkerungstreise am Rhein das Deutschtum betont wurde, mit zu dem Erhebendsten, was die Reise gebracht habe.
Ein Lebensinteresse Deutschlands ist, daß es, von der Sorge um Oberschlesien gar nicht zu reden, die furchtbare Last der militärischen Beiegung log wird, die finanziell es erdrückt und moralisch es auf die verschiedenste Weise schädigt. Die Aussicht, dies zu ereichen, wird in dem Maße zunehmen, als das Mißtrauen in die Zuverlässigkeit feiner Busagen abnimmt. Das Mißtrauen ist aber noch nicht in dem Maße geschwunden, als notwendig, und zwar nicht zum wenigsten dank der Sprache unserer sich national nennenden Presse, der die bürgerlichen Bolitiker der Republif immer noch zu viel Rechnung tragen. Täusche man sich
Der Kunstdoktor.
Von Erna Büsing
Eigentlich wollte er Maler werden. Doch feine Familie hielt das für zu sehr aus dem Rahmen fallend, für nicht manierlich genug, und so studierte er. Und da die Seinen auf einem Aus. hängeschild bestanden, machte er sogar den Doktor. Irgendein Onte. hatte Attien einer Kunstzeitschrift, und weil der Junge nun mal den Kunstfimmel hatte, wurde er als Kunstkritiker in diese Zeit
schrift gestedt.
zählen durften.
Er ging mit den Jungen und Jüngsten und den Unbekannten. Für ihr Streben hatte er Verständnis, für ihr wollen aufmunternde Worte, für ihr Schönheitsbedürfnis Mitempfinden. Die jungen Kämpfer hatten mithin an ihm eine Straft, auf die fie Trat er für die Jüngeren ein, nannte man ihn in seinem Berlag oft überspannt. Satten aber die Jüngeren sich durchgesetzt, hieß es im Verlag:„ Wir traten für sie ein." Den Dottor er. wähnte in diesem Zusammenhang sodann freilich niemand. So ging es Jahr für Jahr.
Dann tam der Krieg. Alle Schönheit war ausgelöscht und das Sehnen nach ihr wurde für verweichlichend angesehen und nahezu unter Strafe gestellt. Der Doktor fàm sich überflüssig, haltlos vor und erfand mechanisch Unterschriften für Kriegsa, Durchhalte und Siegfrieden- Postkarten, die der Berlag herausgab. Als einmal in dem Rummel nach einer über alles Erwarten gut ausgefallenen Kriegsanleihe die Gehälter im Verlag erhöht wurden, ward sogar der Doktor davon betroffen. Hernach fam die völlige Verarmung des Boltes und die wirt. schaftliche Verelendung jedes Nicht- Schiebers.
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Seit vier Wochen ist der Thüringer Landtag zu feiner sweiten Tagung bersammelt. Die Regierung, bestehend aus Soialdemokraten und Demokraten und Beamtenministern, ist wie der„ Vorwärts" schon berichtete gewählt. Da sämt liche Rechteparteien von der Regierung ausgeschaltet sind, so verfuchen die rechtsstehenden Barieien der Regierung fortwährend Schwierigkeiten zu bereiten. Bei der Vorlage: Gründung einer 1200 mann starten Landespolizei" fuhren fie grobes Geschüß auf gegen den Minister v. Brandenstein, der in der neuen Regierung Minister des Innern ist und bei dieser Vorlage die Reg.erung zu vertreten hatte. Da Herr v. Brandenstein schon in der provisorischen Thüringer Regierung das Innere vertrat und die Vorarbeiten für die Landespolizei in Angriff_nehmen mußte, außerdem zum Leiter der Polizei unseren Genossen, den Major Müller- Brandenburg berief, so tennt der Haß der Reakt.o näre gegen die beiden Herren feine Grenzen. Brandenstein war zudem früher einer der übrigen, sogar ein Rorpestudent, deshalb tönnen sie es ihm nicht berzeihen, daß er sich so energisch gegen den Stapp Putsch und gegen alle Dunkelmänner zur Wehr hebt, die Republik mit allen Witteln schüßt. Dieser Mrmpf wird ben Deutschnationalen, der Deutschen Volkspartei und Bandbündlern nichts helfen, wenn die Linksparteien bis zu den Demokraten einig
bleiben.
Bei Besprechung dieser Angelegenheit wollen wir zurridfommen auf den Artikel, den der Genosse Leinert geschrieben und der in der Mittwochabend- Nummer des„ Bouwärts" vom 24. November veröffentlicht ist. Dort heißt es an einer Stelle:" In Thüringen ist der Staat Thüringen geschaffen, aber die übrigen tleinen Staaten bestehen noch fort, ohne daß auch mir eine einzige Stimme im Reiche ertönte, um diese entsegliche Meinstaaberei zu beseitigen." Diese Auffassung ist falsch! Der Thüringer Staat ist am 1. Mai dieses Jahres zusammengeschlossen worden. Die Thüringer Mcin ftaaten fonnten aber nicht mit demselben Zeitpunkt gana berschwinden, wenn nicht ein allgemeiner Wirvarr geschaffen werden sollte, der gerade dem neuen Staat ungemeine Schwierigkeiten be reitet hätte. Aus dem Grunde bestehen diese leinen Staaten al Kommunalverbände höherer Ordnung" so long: fort, bis fie gänzlich abgebaut sind. Der Abbau muß natürlich schnellstens
Auf die Frage, welches Bilb er von den aften bekommen babe, die die Rheinländer zu tragen haben, entgegnete der Reichs- vor sich gehen. Für den Kunstdoktor gab es teine Nebenverdienstmöglichkeiten,| in den fünfziger Jahren brieflich über schwerwiegende Fragen des es erging ihm wirklich schlimm. Sattessen fonnte er sich schon seit politischen Kampfes seine Meinungen sandte. Der zweite Abschnitt, Monaten nicht mehr. Er stand vor den Schaufensterauslagen und stellte chronologische Betrachtungen darüber an, wann er sich dieses wären Del auf fein Lämpchen gewesen. Es fladerte so spärlich, und jenes noch hatte leisten tönnen. Ach, all diese Ezwaren, fie sein Lebensticht. Er gierte tatsächlich nach diesem Del. Vor zwei Jahren noch trant er echten Tee. Da nahm er ein paar Blättchen und benutte das Tee- Ei, eine Erinnerung an vorfriegliche 3eixen, los gerupften Wiese, früher verkaufte man es als Abführmittel, zweimal Jett trant er deutschen Tee, das Ergebnis einer wahl. und benutte das Tee- Gi dreimal. Und schüttelte es beim letzten
mie Wasser blieb.
Staat, Verfassung. Voltsgeltung", geht aus bon Bassalles Ansichten über den Staat, seine Aufgabe und Bestimmung herrschten; was Lassalle über Berfassungswesen und Verfassungsund die fundamental verschiedene Auffaffung, die bei den staatsfeindlichen Biberalen und im Arbeiterstande über den Staatszwed fampf im Revolutionsjahr und in der Beit des preußischen Ston flifts, stürmisch in den Kampf eingreifend, äußerte, aicht anschließend vorüber und aipfelt in demokratischen Idealen, die von Fichtefchem Geist befruchtet sind.
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Die nächsten drei Kapitel, den Hauptraum des Breviers füllend, entwideln im mesentlichen in der Zeitfolge aufgeorbnet den Inhalt der Arbeit, die Lassalle 1863 und 1864 als Programmweiser, Organisator und Tattiber der durch seine Energie
Versuch träftig und schalt sich dann seiner Schwäche, wenn der Tee Schließlich fand man den Kunstdoktor eines Tages tot im Phase von der Arbeiferprogramm- Rede bis zum Offenen Bett. In den letzten Stunden mußte er furchtbar unter der Kälte Antwortschreiben gibt dem dritten Abschnitt den Inhalt. Im gelitten haben. Er hatte nämlich seinen sorgfältig gehüteten Ueber- bierten Abschnitt sind die Aeußerungen über den Vorschlag der dieher, der durch langes Tragen und durch gutes und schlechtes Produttivafjoziationen mit Staatshilfe zusammengeledwasser böse angegriffen war, und den er selbst mit überwend stellt und im fünften-„ Die erste Bragis der Arbeiter. partei" zieht in großem Bilde die leidenschaftlich- gewaltige lichen Stichen genäht hatte, zweds Erwärmung angezogen. Nun Reistung vorüber, die Bassalle, sein lebtes Lebensjahr groß steigernd, ja, der Kunstdoktor war so bei Aleinem verhungert. Denn ihn so zum Waffenschaticb deutscher Klassenbewußter Arbeiterjchaft bis auf einmal verhungern zu lassen, ach, dazu war man ja im feu- heute herauf wenden ließ. All diese Abschnitte sind reich an Ausbeute aus den Briefen, die Lassalle damals werbend, auffärend, dalen Verlag viel zu wohlerzogen und grausam zugleich. richtend an Arbeiter, Parteigenoffen, Gelehrte geschrieben hat. An einer Zusammenstellung dieser Briefe hat es bislang gefehlt; hier Ein Lassalle- Brevier ist jetzt als zweiter Band der Sammlung werden fie organisch- verbunden in der Entwidlung ber entfachten Brebiere des Sozialismus" im Verlag der Buchhandlung Vor- Bewegung fichtbar. Man hat hier den Versuch, ein wichtiges Stüd wärts erschienen, wieder wie der erste Band, das" Mary Brever", Geschichte der Arbeiterbewegung in persönlichtem Bussieren zu in Auswahl und Gruppierung von Franz Diederich bes entrollen. Der letzte Abschnitt endlicy stellt die Aeußerungen zu arbeitet und von ihm eingeleitet. Was diese Breviere wollen, ist, sammen, die für Lassalles Geschichtsauffaffung" charafie. mit wenigen Worten gesagt, dieses: in Säßen und Gedankenreihen ristisch sind, ein Kapitel, das zu interessanten Vergleichen mit dem aus den Werken und Briefen großer Sozialisten die Arbeit sicht gleichlautenden Abschnitt des Marg- Breviers anregen mag. Mit bar machen, die sie als Bahnbrecher der Arbeiterbewegung geleistet einer Uebersicht der Echriften Lassalles( einschließlich der ber= An die Spize des Verlages tam ein Dr. jur., der das Zeugnis haben, und diese Auszüge so zu geben, daß sie das Bild der jeweils streuten Brief- Veröffentlichungen) und einem Inhaltsverzeichnis, für sein können einwandfrei abgelegt hatte, denn er brachte fich redenden und wirkenden Persönlichkeit entwickeln. Die Breviere das alle Quellen nennt und sowohl auf die bergriffene Vorwärts. wohlbehalten mit ersprießlichem Ginkommen durch den Krieg. Er sollen dem Wunsche, bestimmte Aeußerungen und die Meinung Ausgabe tie die jetzt erscheinende Cassirer- Ausgabe der Schriften schickte sich unter ausgiebigem Jammern über die Verderbtheit der über gewisse Themen des politischen Kampfes und der wissenschaft- Lassalles Bezug nimmt, schließt dieses Brevier. Menschen in die Zeit und machte sein Blatt modern naturalistisch lichen Ueberzeugung aufzufinden, hilfreich zur Hand gehen, aber auf, das heißt, er räumte den Abbildungen unbekleideter Frauen fie follen auch viel mehr sein als nur ein Nachschlagebuch: wie ein einen recht großen Plak ein. Wagte der Kunstdoktor mal einen organisch ausbauendes Buch wollen sie gelesen werden, als ein Widerspruch, hieß es: Aber, wir müssen doch jetzt die Zeitung ein Lebenswert von größter Bedeutung vorüberziehen läßt. Ganzes, das von der ersten bis zur lebten Seite reizt, weil es anders aufziehen!" Wir haben ja so wenig Papier, wir sterben In sechs Abschnitten gibt das Lassalle- Brebier seinen bedeutbald ganz aus, freuen Sie sich, daß für Sie hier überhaupt noch samen Stoff. Im ersten Abschnitt, betitelt Revolutionärer Raum ist." Tatgeist", atmet der junge Lassalle, der von sich sagte, er fei als ein Vierzehnjähriger Revolutionär, als ein Siebzehnjähriger entschiedener Sozialist gewesen: hier ringt der werdende Geist, der seinen Platz auf der äußersten Linken des Kampfes fucht, dort, wo fich berufen fühlt, Märtyrer des Menschheitsglücks zu sein, und der bas Klassenbewußtsein des Proletariats nus Reimzellen heranwächst und wo ihm ein Denter wie Karl Marg ersteht, dem Lassalle
Der Kunstdoktor jedoch schrieb ernsthafte Auffäße, fühlte fich als Berkünder der Schönheit und Hungerte. Das letztere taten im Berlag viele mehr oder minder, aber, fie tamen sich feudal vor und wußten ihr Ansehen selbst zu schäzen. Daher waren sie Meister ber fonventionellen Büge.
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Heute ist es nur verhältnismäßig Wenigen möglich, sich eine Gesamtausgabe der Werte Lassalles zu laufen. Der Preis macht sie schwer erschwinglich. Dieser leidige Umstand dürfte manchem Anlaß sein, dieses Previer, das alle Lassalle- Biteratur zur Grund lage hat, zu begrüßen. Es tostet 160 Seiten start- 9,50 2. Die erste Biographie Romain Rollands , des Schöpfers des Johann Christoph", läßt jest Stefan Zweig bei Ruetten& Loening erscheinen. Friedrich Kaykler gibt am 1. Dezember im Blüthner - Saal einen Klaffiterabend.
Romanet flop neuerdings 1991, englische Weilen in der Stunde, also mehr Ter Schnelligkeitsrefford in der Suft. Der franzöfifche Flieger als drei enolische Meilen in ber Minute. Er hat diesen Reford in sehr niedrigen Höhen erreicht.