Einzelbild herunterladen
 

Die Charlottenburger   Lehrerschaft ohne Gehalt! Vom Charlottenburger Lebrerverein er alten wir folgende Zuschrift: Die Charlottenburger   Lehrer beziehen ihr Gehalt zum größten Teil durch die Kreisfasse Niederbarnim II   und zu einem Klemen Teil( früheres Friedensgehalt) aus der Stadthauptkasse Charlottenburg. Bekanntlich hatte der Finanzminister in Rückficht auf die Notlage der Beamten angeordnet, daß ihnen die zu Neu­jabr fälligen Bezüge bereits vor Weihnachten   ausgezahlt werden follten. Wie war die Praris? Die Charlottenburger   Lehrerschaft glaubte, durch bisherige schlimme Erfahrungen mit der Streistaffe gewißigt, wenigstens am 1. Januar im Besiz ihres Geldes zu fein. Weit gefehlt! Noch am 19. Januar hatte ein beträchtlicher Teil der Lehrer nicht das ihnen für Weihnachten versprochene Gehalt Verschiedene Lehrerfollegien hatten nach Neujahr Abgesandte zur Streistasse geschickt, um sich nach dem Grunde dieser sonderbaren Verzögerung zu erfundigen, und da ſtellte es sich heraus, daß die Anweisungen auf die Banklonten der Empfänger noch im Schoße der Streistasse ruhten, in einem Falle sogar noch am 15. Januar! Wie ist es möglich, daß eine untergeordnete Dienststelle der wohl wollenden Verfügung des Ministers in solch unerhörter Weise ent­gegenhandelt? Die Beamten der Streistaffe haben sich selbst verständlich ihre Bezüge vor Weihnachten   ausgezahlt, fennen also die Notlage der Beamten recht gut. Aber bei den Lehrern das eben etwas anderes!

ift

Bar

Fortsetzung der Justizdebatte.

In der gestrigen Reichstagsfizung ergriff zunächst das Wort: Justiz viel zu hoch, um von den Angriffen des Borredners getroffen Abg. Graf zu Dohna( D. Vp.): Der Reichsjuftizminister hat die zu werden.( Ünruhe links.) Schließlich hat der Borredner damit Zustimmung meiner Freunde bei der Durchführung seiner Reform gedroht, daß die Arbeiterschaft sich unter Umständen ihr Recht selbst arbeiten. Wir würden begrüßen, wenn der Belagerungszustand verschaffen würde. Ich warne auf das dringendste davor, mit der in Bayern   bald aufgehoben werden könnte, denn unter jedem Gewalt zu spielen, denn jedem gewaltsamen Vorgehen wird die Ausnahmezustand leiden die Rechtsgarantien. Aus Reichsverwaltung mit der größten Energie begegnen.( Lebhafter demselben Grunde treten wir für baldige Abschaffung der anhaltender Beifall und Händeklatschen rechts. Bischen links.) au demselben Urteil gelangte, wie die von Ihnen bekämpfte ministers famen ihm vom Herzen und auch aus dem Herzen der Amnestie ein. Das Marburger   Schwurgericht, das Abg. Dr. Levi( Komm.): Die legten Worte des Reichsjuftiz­militär justiz, hätte nach Ihrer( nach links) Ansicht die Ange- Rechten. Das Geständnis des Jägers Runge über feine Betelli flagten wohl deshalb verurteilen müssen, weil es sich um Stugung an dem Morde Liebknechts und Rosa Luxemburgs denten handelte und die Opfer dem Arbeiter stande ange- ist bereits vor einem Jahr den Behörden zugegangen. Ich frage den hörten.(!)( Sehr wahr! rechts. agieren unsere Richter mit ihrem starten Gefühl für Staatsautorität teils in die Hände Nostes gelangte? Es ist erwiesen worden, Unruhe links.) Allerdings re- Minister, ob das Geständnis sor oder nach der Bestätigung des Ur­auf revolutionäre Verbrechen besonders lebhaft. Es ist unerhört, daß die Justiz gegen rechts und links verschieden gehand. daß in diesem Hause immer wieder ein Unterschied zwischen Bürger- habt wurde und das fann nicht jedesmal ein Bersehen der Richter tum und Arbeiterschaft gemacht wird. Wir kennen diesen Unter- gewesen sein. Seit Monaten werden die Briefe unserer Bertrauens­schied nicht.( Große Heiterkeit auf der Linken.) Ich muß davor männer in Werdau   und Steinfließ überwacht; dagegen hat man warnen, daß auch unsere Justiz unter das Joch der Parteipolitik noch nie etwas davon gehört, daß ein Brief des Herrn Generalland­gebracht wird. schaftsdirektors Kapp geöffnet worden ist. Im Reiche der Justiz hat es feinen General Ludendorff   zu geben, sondern nur Menschen ohne Epauletten.

f

-

Ju den Tod gefolgt. Gestern öffnete die Polizei auf Beran­Abg. Frau Lüders( Dem.): Viele Urteile, sowohl im Straf- als laffung von Verwandten die Wohnung des Ehepaares Lindner im auch im Zivilprozeß, find dem Bolt oft unverständlich. Bir einen Hause Tauroggener Str. 3 in Charlottenburg  . Den eintretenden Frauen haben ein großes Interesse an der Durchführung der Grund­fäße der Verfassung auf dem Gebiete der Justizverwaltung. Beamten bot sich ein erschütterndes Bild dar. In der Schlafftube lag 2uf Grund der jüngsten Berordnung des preußischen Justizministers Die Times"-Artikel über den Hochverrat Ludendorffs nach dem der 58 Jahre alte Johannes Lindner tot in seinem Bett. Ein Herzschlag schien seinem Leben ein Ende gemacht zu haben. Die fönnen die Frauen zwar die Funktionen eines Gerichts- Kapp- Butsch, die sehr gut detailliert waren, sind vom Oberreichs­48 Jahre alte Ehefrau Elisabeth L. saß in der gaserfüllten Küche reibers verrichten, werden aber als nicht befähigt zur Stell- anwalt nicht nachgeprüft worden. Den Grundfah, die Justiz mit durchschnittenen Pulsadern an dem Küchentisch und war eben vertretung eines Rechtsanwaltes nicht zugelassen. Großen sei die Grundlage des Staates, erkennen wir an. Die Erschütterung falls tot. Vor ihr auf der Tischplatte lag ein geschlossenes Kuvert Wert legen wir auf eine Revision des Familienrechts. Eine der Justiz ist eben nichts anderes als die Erschütterung des jetzigen Staates und des ganzen gesellschaftlichen Systems.( Beifall bei mit der Aufschrift: Mein letzter Wille." Sie war ihrem Manne, unerträgliche Prozedur ist den Kommunisten.) der eines natürlichen Todes gestorben war, in den Tod gefolgt. oas heutige Scheidungsverfahren, Abg. Bod( 11. Soz.): In ganz Thüringen   hat tein Mensch die Ein schwerer Unfall. An der Ecke Prenzlauer Allee und der dessen Erleichterung wir unbedingt fordern.( Burufe: Oho! Ueberzeugung, daß das Carmen- Sylva- Straße hat sich am Mittwoch abend ein tödlicher Heiterkeit.) In der Bestrafung von Berbrechen wider das Urteil über die Marburger   Studenten linfall zugetragen. Dort befindet sich die Fortsetzung der Start- teimende Leben muß große Vorsicht obwalten, weil oft firomleitung Golpa- Oberschöneweide für die städtischen Elektrizi- mirtschaftliche Rot der Antrieb dazu ist. In der Frage des tätswerke Berlin   mit einer ganz außergewöhnlichen Spannung. gesamten Reglements der Prostitution, insbesondere, was die Gestern abend wurde die Berliner Feuerwehr nach der Brenz  - Kasernierung der Prostituierten betrifft, gibt es für uns Frauen Tauer Allee alarmiert, weil dort ein Mann an dem Hochspannungs  - von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken mit dem alten draht hing, der anscheinend tot war. Die Feuerwehr holte den System fein Rompromiß.( Beifall.) Mann, namens Josef Bergau, einen 23jährigen Zimmermann aus Lichtenberg  , Azzpodienstr. 48, herunter. Es stellte sich nun her­aus, daß er schwer verlegt war und zwar beim Aufrichten eines Ballens, wobei ihm die Beine zerquetscht worden waren. Der Bewußtlose fam mieder zu sich und wurde nach dem Krankenhaus am Friedrichshain   geschafft. Man hofft ihn am Leben zu erhalten.

Die Milchbelieferung. Da der Milcheingang start zurüdgebt, fann die Liter- Stranfenfaite am Donnerstag, den 27. Januar, nicht mit Frisch­milch beliefert werden. Die übrige Belieferung bleibt wie bisher. Lustige Mafik. Orchester Gefang Tanz, am Sonntag, den 27 Februar, vormittags 11 Ubr, im Großen Saal der neuen Mitwirkende: Frau Steffi Hartmann, Ballettmeisterin des Deutschen   Opernhauses; Frau Gertrud Wolf, das Blütbner Drcheiter unter Leitung von Herrn Dr. Ernst Jodl. Karten im Vorverkauf 3 M., an der Staffe 3,50 W., bei allen Abteilungsfaffierern, den bleuten der Bildungsausschüsse, in der Buchhandlung Vorwärts". Linberite. 2, Bigarrengeschäft Horsch, Engeluier 15, und im Bureau des Bildungs.

Weit. Dafenbeibe.

4-7

ausschusses, Lindenstr. 3, geöffnet von 9-4 Uhr, Donnerstag von 9-1 und Reichsbund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen, Bezirk Friedrichshagen  . Donnerstag, den 27. Januar. abends 7%, Uhr, bei Otto, Kirchstraße: Mitgliederversammlung.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Achtung, Abteilungsvorstände! Agitationsmaterial für die Rote Woche" ist noch im Sefre­fariat, In den Zelten 23, vorrätig. Abteilungen, die noch nicht mit Material versehen sind, werden ersucht, dies umgehend abzuholen. Heute, Donnerstag, den 27. Januar:

Reichsjuftizminifter Dr. Heinze: Den Antrag des Abg. Rab. bruch, daß das Reichsgericht eine regelmäßige Uebersicht über die abgeurteilten Kriegsverbrecher geben soll, bitte ich abzu lehnen, weil das Reichsgericht sonst unerträglich belastet wird.(?) Wenn der Antrag, den Referendaren Vergütung zu gewähren, angenommen wird, so will ich deswegen mit den Ländern Fühlung nehmen. Ein Gesetz zur Besserstellung der unehelichen Kinder wird in Kürze fertiggestellt sein.

Abg. Sauerbrey( Ü. Soz.): An unserer Justiz ist die Reno lution spurlos vorübergegangen. Ungeheure Härten kommen vor bei der Handhabung der untersuchungshaft. Auf welche Weise gedenkt der Herr Minister für die fachgemäße.Erledigung der Anträge zu forgen? Auch mit der Ausweisungsschmach gegen miliehige Ausländer muß endlich ein Ende gemacht werden. Daß die Justiz stets die Kapitals intereffen gewahrt hat, geht auch aus der Tätigkeit des Reichsgerichts hervor.

Das Vermögen des Herrn Kapp,

zu Recht besteht.

-

Der Redner verbreitet sich ausführlich über die Heber­Einzelheiten bei der Erschießung der Arbeiter in Thal haupt hätte der Prozeß in Gotha   verhandelt werden müssen. Dieser Fall hat deutlich gezeigt, daß es höchste Zeit ist, die Schwur gerichte nach dem allgemeinen gleichen Wahlrecht durch Verhältniswahl zusammenzusehen, benn jetzt bestehen Ich frage den Minister, welche Entschädigung die Hinter die Geschworenengerichte nur aus Angehörigen der befizenden Klaffe. bliebenen von Thai erhalten sollen?( Lebhafter Beifall links. Unruhe rechts.)

Reichsjuftizminister Dr. Heinze: Die Reichsjustizverwaltung ist bereit, Mißstände abzustellen, soweit es ihr möglich ist. Mißgriffe fönnen natürlich nicht vermieden werden. Bedenken Sie, daß im Jahre 1919 allein in Preußen 1 433 000 Anzeigen erfolgt find. Abg. Dr. Rosenfeld( l. Soz.): Es tommt auf den Geift an, der von der Reichsjustizverwaltung ausgeht. Solange ein Herr Heinze Minister ist, ist Vertrauen für uns unmöglich. Betreffs der Enthüllungen der Roten Fahne" können uns die Erklärungen eines Ludendorff und Konsorten nicht genügen.( Große Ünruhe rechts.) Die Mißgriffe der Justiz sind nach der Ueberzeugung der Arbeiterschaft feine objektiven, sondern sie stellen eine bewußte Beugung des Rechts dar. Wir werden nicht eher ruhen, bis das Bolf von dieser Klaſſenjuftiz befreit ist.( Große Ünruhe rechts. Die Worte des Redners gehen zum großen Teil im Lärm unter.) Darauf wird ein Antrag auf Schluß der Debatte eingebracht, der mit den Stimmen aller Bürgerlichen gegen die Stimmen aller Sozialisten angenommen wird. Präsident Cobe erteilt dem Abg. Koenen( Romm.) das Schlußwort, worauf die Rechte flucht­artig den Saal verläßt.( Unruhe links. Zuruf Adolf Hoffmanns: Nehmen Sie doch Heinze mit!)

Abg. Koenen( Komm.): Herr Heinze hat sich heute als der Chef der Klassenjustiz demaskiert. Die Wellen der sozialen Revolution werden die Klaffenjustiz und den Militarismus hinwegschwemmer ( Präsident Löbe erteilt dem Redner nachträglich wegen des Ans­drucks Chef der Klassenjustiz" einen Ordnungsruf.) Damit ist die Aussprache beendet.

das angeblich Millionen beträgt, steht unter einer Zwangsver­waltung, die nur ein Dedmantel zu sein scheint. Gegen den Hoch­verräter udendorff und andere, die sich die Schaffung illoyaler Dtganisationen haben zuschulden kommen lassen, wird nicht vor gegangen, aber wenn man einer angeblichen Roten   Armee im Rheinland   auf die Spur fommt, greift man mit Verhaftungen durch, die fich nur auf Spizelgerüchte stützen. Die Morde im Rhein  land, wo Arbeiter ohne Standrecht und ohne Gerichtsverfahren massenweise getötet wurden, müssen endlich gefühnt werden. Das ist ja das Unerhörte, daß der Arbeiter, der sich im Kampf vergeht, von der Staatsanwaltschaft gefunden wird, sich aber für Leute von der anderen Seite, die systematisch morden, fein Staatsanwalt findet. Wenn die Justiz nichts tut, wird der Arbeiter selbst Justiz üben müssen.( Ungeheurer, Lärm rechts.) Unsere Justiz leidet unter der le berproduktion von Gesezen. Die In der Abstimmung werden die einzelnen Titel des Etats großen sozialen Probleme bleiben unberücksichtigt. gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten, die An­Sigung des Abteilungsvorstandes, daran anschließend um 7 Uhr gemeinsame redner vorgebracht hat, tann ich unmöglich eingehen. Auf die An- Kriegsverbrecher, auf Vergütung für die Referendare und auf Bor­Reichsjustizminister Dr. Heinze: Auf alle die Fälle, die der Vorträge Radbruch  ( Soz.) auf Borlegung einer Uebersicht über die Jungsozialisten( Gruppe Reufölla). Uhr im Jugendheim Nogatstr. 33, zeige der Roten Fahne" wegen des angeblichen gegenrevolutionären legung eines Gefeges, das den Frauen die Gleichberechtigung im Bortrag über Gemeinschaftserziehung und Sozialismus". Referent: Areis­schulrat Nydahl.( Gruppe Treptow  ). 7 Uhr im Jugendheim Elsenstr. 3, Bor- Feldzugplanes fonnten wir doch nichts tun, nachdem festgestellt war, Justizdienst gibt, gegen die Stimmen der Rechten angenommen. trag über Grundfäßliches und Tattisches im politischen Rampf". Referentin: daß die Unterschriften von Ludendorff  , Reventlom und Angenommen wird auch der interfraktionelle Frauenantrag auf Zu Genoffin Riava Bohm- Schuch.( Gruppe Hermsdorf  ). 8 Uhr im Landhaus Escherich gefälscht waren.( Lebhaftes Hört, hört!) Luden- laffung der Frauen zu juristischen Aemtern und Gleichberechti Neunzig, Bortrog des Genossen Erich Fräntel: Die Gewerkschaftsbewegung". dorff hat um das Vaterland hohe Berdienste und das Reichsgericht gung der Frau im Familienrecht. Genosse Lepère: ,, Das Erfurter Programm".( Religion, Weltlichkeit der Schule, hat festgestellt, daß von Hochperrat bei ihm nicht die Rede sein 6 Morgen, Freitag, den 28. Januar: fann.( Widerspruch links.) Gegen Kapp hat man einen 5) aft: Kreis 1( Berlin- Mitte). 7 Uhr im Bürgerheim, Alte Schönhauser Str. 23/24, befehl und einen Sted brief erlassen; auch wird man der Ber­mögensbeschlagnahme nähertreten. Im übrigen steht die deutsche  

Kreis 6( Hallesches Tor). 7 Uhr Oeffentliche Elternverfammlung der 144. Ge. 78. Abt.( Schöneberg  ). 6 Uhr in Lotal von Obst, Martin- Luther- Str. 69, Gigung aller Funktionäre der Abteilung.

meindeschule, in der Aula Graefeftr. 85/88.

Staatsbürgertunde.)

Gigung der Elternbeiräte.

-

Kreis 5( Friedrichshain  ). 7 Uhr Elternbeiräteversammlung, Schulaula Lange Str. 76. Thema: ,, Staatsbürgerkunde und Reichsverfassung. Referent: Bruno Borchardt  . Kreis 2( Tiergarten). 37. 41. Abt., 72 Uhr Frauenabend in der Bazen. hofer Brauerei, Turm-, Ede Stromstraße. Referent: Gustav Heller: Die Sozialdemokratie und die Frauen". 51. Abt.  ( Charlottenburg  ). 7% Uhr Beamtenversammlung bei Schellbach, Rönigin- Elifabeth- Str. 6, Vortrag des Genoffen Kugler, Borsitzender des bent schen Beamtenbundes.

Gerichtszeitung.

Der Raubüberfall im Kaiserhof.

Soziales.

Eine rechtswidrige Klausel.

-

Das Haus vertagt sich auf Donnerstag 1 Uhr: Gefeß über die Abgabe von eidesstattlichen Bersicherungen, Kontrolle der Kriegs­rechnungen, Uebergangswirtschaft, Haushalt des Reichswehr ministerium 3.

Aus aller Welt.

Die Opfer von Oelsnih.

Die meisten der auswärts wohnenden Berunglückten werden gleiche falls mit in Delsnig beerdigt. Sie sollen in einem Massen grab bestattet werden. Der Hedwig- Schacht wird voraussichtlich ganz ruhen. Auch die Gewerkschaften der anderen Gruben bereiten eine würdige Bestattungsfeier Dor. Reichspräsident Ebert hat an die Gemertschaft Deutschland   folgende Kundgebung gerichtet:

Als ihm nach mehrmaliger vergeblicher Aufforderung die Tür ge­öffnet wurde, trat ihm Kluge mit der Bemerkung entgegen: es ift schon alles in Ordnung". Kluge wollte entschlüpfen, Krafemann vertrat ihm aber den Weg. ließ von anderen Angestellten die Tür besetzen und drang ins Zimmer. Inzwischen hatte Ruppe das Fenster geöffnet und versucht, mit der Geldtasche am Fenstersims Dem TU.- Sachsendienst" wird gemeldet: Die Gemeinde Dels entlang zu flettern und so auf die Straße zu gelangen. Krafemann niß hat aus Anlaß des Grubenumglücks eine öffentliche Bekannts ergriff ihn jedoch und zog ihn zurück. Die Tasche fiel dabei zunächst machung erlassen, wonach bis zum Tage der Bestattung ber ver­auf die Straße und ist später dem Besizer zurückgegeben worden. unglückten Bergleute Bergnügen, Theateraufführungen und musika­Das Gericht verurteilte den Angeklagten Kluge zu 6 Jahren fische Beranstaltungen unterbleiben sollen. Die Gesamtzahl der Der räuberische Ueberfall auf einen Banklehrling, der am Rubilligung milbernder Umstände zu 2 Jahren 3 Monaten Todesopfer hat sich bis auf 54 erhöht. Die Beerdigung der Berun 31. März v. I. im Hotel Kaiserhof ausgeführt worden ist, beschäftigte Gefängnis. Beiden wurden 9 Monate auf die Untersuchungs- glückten wird Donnerstag, nachmittag 3 Uhr, in Delsnit erfolgen. gestern das Schwurgericht des Landgerichts I  . Die auf Be- haft angerechnet. frug, Unterschlagung und schweren Raub lautende Anklage richtet sich gegen den Kaufmann Ottokar Hans Kluge, der sich auch Impre­fario" nennt und den Drogisten Friedrich Kuppe. Kluge ist ein febr gewandter Mann, der zusammen mit dem jüngeren Mitange­flaaten in Dresden   und Leipzig   mehrere große Begrügereien aus­geführt hat. Obgleich Kluge verheiratet ist, unterhielt er ein Liebes­verhältnis mit der Schwester des Mitangeklagten, mit dem er sich Eine Entscheidung, die für Beamte von grundiäßlicher Be Die Nachricht von dem schweren Grubenunglück, das so vielen zu den jekt zur Anflage stehenden Straftaten, die in Dresden  , deutung ist, fällte am Dienstag das Landgericht II Berlin   in braven Bergleuten Leben und Gesundheit nahm, hat mich tief bes Leipzig   und Berlin   spielten, verband. In Berlin   ging der Plan öffentlicher Verhandlung. Vor dem Landgericht standen drei Ich bitte Sie, den Hinterbliebenen der getöteten Bergleure dahin, einen Banfangestellten in ein Hotel zu locken, dort zu über. Gemeindefekretäre aus Steglig gegen die Gemeindewegt. fallen und ihm fein Geld zu rauben. Unter dem Namen Schneider Steglig. Objeft: etwa 14 000 m. vorenthaltenes Gebalt. meine herzlichste Teilnahme und den Verunglückten meine mietete fich Kluge mit feinem Sekretär" ein Zimmer im Hotel Sachverhalt: Nach mehr als 10 jähriger Diätarzeit mußten die besten Wünsche für ihre balbige Wiederherstellung zu übermitteln. Kaiserhof und trat dann mit dem Subdirektor der Stuttgarter   dret Beamten, um als Bureauaffiftent" die erste Zeit angestellt zu Die Gewerkschaft Deutschland, unter deren Berwaltung der Lebensversicherungsbank in Berbindung, um angeblich einen größeren werden, 1905 und 1906 je eine Erklärung unterzeichnen, in welcher Friedensschacht steht, hat für die Hinterbliebenen zunächst Lebensversicherungsbetrag abzuschließen. Er erklärte biefem, baß fie auf einen Teil des gefeßmäßigen Gehaltes verzichteten. 150000 Mart bereitgestellt. Wie verlautet, planen auch er aus einem großen Nähmaschinengeschäft, das er abgeschlossen, in Da der Verband der Kommunalbeamten und Angestellten der die Arbeiter ein Drittel des Bohnes einer Schicht den den Befig einer großen Summe in Gold gekommen sei. Die von Meinung war, daß die besagte Erklärung" rechtlich ungültig Hinterbliebenen ihrer toten Kameraden zu spenden. einem Ausländer herrühre und die er mit Aufschlag in Papiergeld ist, wandten sich die Beamten an den Gemeindevorstand Steglitz  , umwechseln wolle. Der Subdirektor Segablo glaubte ihm be- der auch durch Vorbescheid vom 2. September 1919 die Ansprüche hilflich sein zu fönnen und verwies ihn an den Broturisten eines auert anerkannte. Die Gemeindevertretung lehnte aber Bankgeschäfts in der Kanonierstraße. Nach Verabredung dort wurde später ab, die einbehaltenen Gehaltsbeträge zu zahlen. Desgleichen dann am 31. März der 20jährige Konrad Scheffler mit der Summe der damals noch zuständige Landrat des Kreifes Teltow. Auch ein Gestern nachmittag gegen 2 Uhr fuhr auf dem Güterbahnhof von 40 000 m., die er in einer Tasche bei sich trug, nach dem Befluß des Kreisausschusses vom 9. März 1920 erkannte ani Ab Erfurt   der Personenzug nr. 615 einem Güterzug in die Kaiserhof geschickt, um dagegen vom Direktor Schneider" das Gold leinung. Die drei Gemeindefefretäre beschritten infolgedessen ben Flante. Hierbei wurden beide Cokomotiven schwer beschädigt und in Empfang zu nehmen. Im Zimmer stürzten fich beide Angeklagten Rechtsweg gemäß dem§ 7 des Kommunalbeamtengesetzes. Das einige Abteile eines Perfonenwagens eingedrückt. Es sollen zahl­plößlich auf den jungen Mann, versuchten ihn zu fessein und zu Gericht machte zuerst einen Vergleichsvorschlag, der nicht ange­fnebeln. Ruppe hatte dabei ein Messer in der Hand, womit er vor nommen wurde. Das Landgericht II erfannte für Recht: Der reiche Personen verlegt sein. Wie die Mitteldeutsche Zeitung" dem Gesicht des Ueberfallenen herumfuchtelte. Dieser feßte fich träftig Befchluß des Kreisausschusses des Kreifes Teltom vom 9. Mär von angeblich zuständiger Seite erfährt, find zwei Personen tot zur Wehr und biß den Kluge, als dieser ihn zu fnebeln ver- 1920 wird aufgehoben. Die Gehaltsansprüche der drei Ge- fechs schwer und gegen zwanzig leicht verletzt. Eine amifiche. fuchte und ihn mit einer Hand am Schreien hindern wollte, in die meindefekretäre werden grundsäglich anerkannt. Sm Meldung liegt noch nicht vor. Hand. Als Scheffler bei dem entstandenen Ringfampf einen Moment übrigen:% der Koften trägt die Gemeinde, je bie Kläger  sich befreit hatte, schrie er träftig um Hilfe. Diese Hilferufe hörte( da die Besoldungsbeträge der ersten Jahre zum Teil der Zimmerkelner Strafemann, Ser gerade den Korridor poffierte. berjährt sind).

"

-

Schweres Eisenbahnunglück.

Statt Kohle ein fleiner Bub fm Sad. Rirzlich wurde in Wien   folgende polizeiliche Anzeige erstattet, die, wenu fie auf