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Nr. 127 38. Jahrgang

Groß- Berlin

1. Beilage des Vorwärts

Donnerstag, 17. März 1921

hirnerschütterung, Wunden im Gesicht und eine Quetschung der schaffen machten. Die fofort benachrichtigten Ueberwachungsbeamatei Schädeldede davongetragen hat. Die Berlegungen rühren von der Eisenbahndirektion Berlin   nahmen die Berfolgung dieser beiden Schlägen mit einem stumpfen Werkzeug her. Frau Goerz wurde auf, die auf den mehrfachen Anruf der Beamten nicht stehen blieben, geftern im Krankenhause Buckow   vernommen. Sie gab dabei an, sondern unter Zurückloffung eines schweren Ballens die Flucht er­Berliner Anschlag- und Reklamewesen 6. m. b. H. daß um 7% Uhr plötzlich eine große Frau bei ihr eingetreten jei, Gebrauch machten, wurde der eine der beiden, ein arbeitslofer griffen. Als die beiden Beamten nunmehr von ihrer Dienstwaffe Rachdem die Berliner Stadtverordnetenversammlung am 3. d.. ohne zu klingeln, und sie gebeten habe, ihr die Karten zu legen. Sie Klempner Marx, durch einen Beinschuß nicht unerheblich verlegt. beschloffen hat, das Berliner   Anschlagwesen in Eigenbetrieb zu gab an, daß sie von einer Bekannten aus der Knesebeckstraße geschickt Der andere der beiden Täter entfam in der Dunkelheit unerfannt. nehmen, soll nunmehr die Gründung einer Berliner   Anschlag- und worden sei. Auch erzählte sie, daß fie in einer Waschanstalt tätig Die nähere Untersuchung ergab, daß die beiden einen Eisenbahn­Stellametesen G. m. b. H." erfolgen. Das vorgeschriebene Mindest- sei und seit vier Jahren an Asthma leide. Sie hatte ein blasses, wagen erbrochen und einen Ballen Leder im Gewichte von 3 Zent­stammtapital von 20 000 m. wird der Magistrat als Gründer in mageres Gesicht und trug ein großes grünfariertes Kopftuch, das nern gestohlen hatten. Der Angeschoffene wurde nach Anlegung Höhe von 19 000 M. und Stadtbaurat Hahn als zweiter vom Gefes fie auch über das Geficht gezogen hatte, so daß nur die Augen zu eines Notverbandes nach dem Krankenhause Spandau   übergeführt, mndeft geforderter Gesellschafter mit 1000 Merlegen mit der fehen waren. Nachdem sie fich ungefähr eine Viertel Stunde bei der wo ein schwerer Knöchelschuß festgestellt wurde. akgabe, daß legterer Betrag auf den Magistrat übergeht. Der Kartenlegerin aufgehalten hatte, schritt die Besucherin plötzlich zur Ein unaufgeklärter Leichenfund beschäftigt feit brei Bochen die zum Geschäftsführer in Aussicht genommene bisherige Leiter des Tat. Was sich dabei zugetragen hat, vermag die Ueberfallene nicht Charlottenburger   Kriminalpolizei. Am 23. Februar wurde in der Gesamtbetriebes von Raud u. Hartmann soll den Betrieb möglichst anzugeben, die sie sofort die Besinnung verlor. Geraubt worden Nähe des Bahnhofs Fürstenbrunn auf dem Bahnförper zwischen an bisheriger Stelle belaffen, deren Räume der Gesellschaft nebst ist, wie festgestellt wurde, sonderbarerweise nichts. Wahrscheinlich ist den Schienen des Bersonengleises Spanbau- Berlin die Belche allem Mobiliar, Utensilien und Ausrüstungsstüden überlaffen werden. die Täterin gestört werden, denn bald darauf tamen Nachbarn, eines Mannes aufgefunden, bem von einem Eisenbahnzuge der Die Mittel zur Fortführung des Betriebes find auf 300 000 m. bie die alte Frau hatten stöhnen und deren Papagei schreien hören. Ropf zerschmettert war, so daß man das Geficht nicht mehr erkennen veranschlagt und werden, ohne daß befondere städtische Gelber Man glaubt nicht, daß es sich um einen verkleideten Mann, sondern Inten festzustellen. Der Lote war etwa 40 bis 45 Jahre alt, taunt füifig zu machen sind, aus dem vertragsmäßig von der Firma tatsächlich um eine Frauensperson gehandelt hat. 3weddienliche mittelgroß und schlank, hatte dunkelblondes Haar und trug einen Raud u. Hartmann bei Beendigung des Bertragsverhältnifies an Mitteilungen zur Aufklärung des räffelhaften Ueberfalls, für die grauen Regenmantel mit grün- und brauntariertem Futter, eine die Stadt abzuführenden Anteil am Reingewinn des legten Ge- 1000 Mart Belohnung ausgesetzt sind, find an Kriminal grünlich graue Jorpe, braunfarierte Beinkleider mit weiß und schäftsjahres in der erforderlichen Höhe zur Verfügung gestellt tommiffar Geißel, Zimmer 133 des Berliner   Polizeipräsidiums, schwarz gestreiften Trägern, graues Trifotunterzeug, braune werden. Der Magiftrat hat der Stadtverordnetenversammlung eine entsprechende Vorlage zugehen laffen, zugleich mit dem Ersuchen um Vorschläge für die zu bestimmenden vier Aufsichtsratsmitglieder.

Bezirksamt Charlottenburg   bestätigt.

Hausanruf 490, zu richten.

Der Haushalt der Rieselgüter.

Strümpfe, schwarze Schnürschuhe und eine braune Sportmüße mit rotem Futter. Er besaß eine goldene Uh, r die aus Petersburg   zu stammen scheint. Sie trägt auf dem vorderen Deckel eine Krone, barunter die verschlungenen Buchstaben G. M., auf dem hinteren Deckel die römische Zahl 25 und innen im Dedel den Namen der Firma Pawel Bure. Wer über die Persönlichkeit des Mannes irgendeine Auskunft geben kann, wird ersucht, sich bei ber Kriminol­polizei in Charlottenburg   zu melden.

Sozialistische Bildungsschule. Scute abenb pünftlich 7 Uhr 2. Fort fegung der Arbeitsgemeinschaft des Genoffen Dr. Engelbaibt Die Philofo bbie und der Sozialismus, Rafal: Saal der Juristischen   Sprechstunde. indenftr. 3, 1. Hof lints part. Ferner 2. Abend aus der Bortragsreibe bes Genoffen E. Schmidt, Die materialistische Geschichtsauffaffung, Lofal: Aula der Mädchen- Mittelschule, Donaust. 120, Neufötin. Am Freitag, den 18. März, abends 7 Uhr. Fortiefung der Seminaristischen lebungen" über Marr Stapital", Genofie Mar Grunwald, Lokal: Saal der Hurinti Für die drei Fer­Ichen Sprechstunde, Lindenſtr. 3, 1. Hof links bart. anstaltungen werden noch Borer zugelassen Sonnabend, bent 19. März. im Role- heater, Große Frankfurter   Str. 132, Das Tal des Lebens Historisches Luftipiel von Mag Dieher. Eintritt einschließlich Gardeinbe 8,50 Karten find zu haben bei allen Abteilungsführern des 4. Kreises ( Prenzlauer Tor) und bei den Kontrolleuren am Eingang des Theaters. Am Sonnabend, den 19., abbs. 7 Uhr, in den Gobbien- Fetsälen, Sophien­ftraße 17/18, Mársfeier des Bereins Arbeiter- Jugend" Grog- Berlin.  - wirkende: Das Schubert- Quartett( Streichmufit) und das Dr. Guttmannsche Doppelquartett( Bejang). Eintrittstarten à 2,50 M. in Bureau Arbeiter Jugend, In den Zelten 23. und in der Buchhandlung Borwärts, Linden traße 2.

Der Haushaltsausschus der Berliner   Stadtver ordnetenversammlung hat am Mittwoch abend feine Beratungen fortgesetzt unter dem Borsiz des Stadtv. Bruns, und wird vor Die Wahlen zum Bezirksamt des Verwaltungsbezirks 7( Char aussichtlich am Freitag schon seine Schlußsigung abhaiten fönnen. Lottenburg) find gestern vom Oberpräsidenten Dr. Maier bestätigt Der Etat der Stadt Berlin   fomie der übrigen 57 Gemeinden usw. worden, so daß die Amtseinführung der Gewählten in der nächsten wurde angenommen. Eine längere Erörterung entspann sich bei der Sigung der Bezirksversammlung am Mittwoch, den 23. März, er Beratung des Etats für die Riefelfelder, der im laufenden folgen fann. Durch die Entscheidung des Oberpräsidenten find in ihren Aemter bestätigt worden als Bürgermeister der bisherige Jahre einen Fehlbetrag von 12 Millionen Mart aufmies. Der an­Stadttämmerer Schots  , als stellvertretender Bürgermeister Mi wefende Güterdirektor Dr. Reeths gab dazu nähere Aufklärungen. nifterpräsident a. D. Baul Hirsch, als Bezirksschulrat Lehrer Otto, Die Gutsverwaltungen feien nicht auf eine rein landwirtschaftliche als Bezirtsbaurat Magistratsbaurat Winterstein, als Bezirksmedi- Bewirtschaftung der Güter eingestellt. Sie müßten zunächst Rücksicht ginalraf Prof Dr. Dettinger, als befoldete Stadträte: Werkzeug auf die Kanalisation und die Aufnahme der Abwässer aus Berlin  macher Rarrer, Magiffratsrat Glud und Magistratsaffeffor de Roon; nehmen. Sodann hätten die Güter während der Kriegszeit, und auch als unbefoldete Stadträte: Bandagift Panschow, Kommerzienrat später, die städtischen Anstalten mit allen möglichen landwirtschaft Marzahn  , Direktor Groß, Gewerkschaftsangestellter Otto Schmidt, lichen Erzeugnissen beliefern müssen, und zwar zu vorgeschriebenen Elektrizitätsangestellter Baul Wilf, Geh. Regierungsrat Dr. Stadt­Preisen. Sie hätten also nicht, wie zahlreiche Landwirte, die Pro­hagen und Bigarrenhändler Alfred Wilt. Weitere Einführungen der bestätigten Bezirksbürgermeister dutie der Landwirtschaft höher verwerten fönnen. Diese Mitteilun­burch einen Bertreter des Magistrats und daran anschließend die gen wurden von einer Seite bemängelt. Die Anstalten hätten der Einführung der Bezirksamtsmitglieder durch den Bezirtsbürger. Gutsverwaltung genau dieselben Breise zahlen müssen wie anderen meister finden ftatt: In Berlin Mitte am Montag, abends 7 Uhr Lieferanten. Ein Antrag, die Grundsteuer auf 4 vom im Bürgerfaal des Rathauses durch Oberbürgermeister Böß; im Tausend für bebaute und 6 vom Tausend für un Bezirk 11( Schöneberg Friedenau) am Montag, abends 6 Uhr im bebaute Grundstüde festzusetzen, wurde abgelehnt. Es Albrecht, wohnhaft Berlin  , Friesenste. 10, der bei der Deutschen  Verschwunden ist seit dem 7. März der Referendar Fritz Sigungsfaal des Schöneberger Rathauses durch Oberbürgermeister bleibt somit bei der Grundsteuer von 5 vom Tausend für bebaute Allgemeinen Korrespondenz tätig war. Irgendein Grund, der das Böß; im Bezirk Tiergarten am Mittwoch, den 23. März, und 7 vom Tausend für unbebaute Grundstücke in Berlin  . abends 6 Uhr in der Aula des Friedrich Werderschen Gymnasiums, Magiftrat war durch den Oberbürgermeister Boß und Bürgermeister por. Der Bermißte ift 3irfa 1,70 meter groß, Don blaffer Gefichts. Der Verschwinden des jungen Mannes hätte erflären fönnen, liegt nicht Bochumer Straße 8a, voraussichtlich auch durch Oberbürgermeister Ritter sowie zahlreiche Mitglieder des Magistrats vertreten. farbe, hat gelichtetes Haar und Schmisse auf der Stirn. Er iit Bös. 25 Jahre alt und trug zurzeit einen graumelierten Anzug, blaueir Schlips mit weißen Lupfen, einen weichen, graublauen Hut und und dunkeln Paletot. Nachrichten über den Berbleib des Ber schwundenen nimmt jedes Polizeirenier entgegen.

Ein merkwürdiges Verfahren!

Mie eine Rorrefpondenz berichtet, erleidet die Bestätigung einer Meihe Bezirksamtsmahlen lediglich dadurch eine Berzögerung, daß Der jegige Vorftand der Wilmersdorfer   2andtranten­die Gewählten eine Annahmeerklärung eingereicht haben, welche an tálie, mit beffen Zätigkeit biele nicht einverstanden sind, foll feit bestimmte Bedingungen und Borausfegungen gefnüpft fei. 2 Jahren neu gewählt werden. Der Borsitzende, Herr Heenemann, Wir glauben, daß dieser Grund der Nichtbestätigung namentlich ist der Berleger ber, Wilmersdorfer Zeitung", die heute Der Westen berjenigen Bezirksämter, die schon au den erftgewählten gehören, beißt. Das Statut der Krantentasie bestimmt nun, daß ihre Ver­nicht zutrifft uns wird vielmehr mitgeteilt, daß der Oberpräsident öffentlichungen in der Wilmersdorfer Zeitung" erfolgen fallen. Die feins der Bezirksämter bestätigen wolle, in die fein Jurist Neuwahl wird jedoch im Reichsanzeiger" ausgefchrieben, weil diefen gewählt worden sei. Wenn dies die Auffassung des Oberpräsidenten wahrscheinlich jeder Wilmersdorfer   Einwohner lieft. Herr H. ficheint fein follte, so wäre es fon fangst seine Bflicht gewesen, den in Frage tommenden Bezirken entsprechende Mitteilungen zu machen, da sonst das Zustandekommen diefer Bezirksämter um weitere Wochen hinausgeschoben würde. Ob ein juristischer Dezernent im Bezirksamt notwendig ist, wollen wir im Augenblid meder bejahen noch verneinen. Angesichts der Tatsache, daß den Bezirfen eine Reihe wichtiger Verwaltungsaufgaben entzogen find, möchten wir meinen, daß das Fehlen eines juristischen Dezernenten fein aus fchlaggebender Grund sein fann, Bezirksamter nicht zu bestätigen.

Ueberfall auf eine Kartenlegerin.

vergeffen zu haben, daß Der Weiten" die Fortsetzung der Wilmers dorfer Zeitung" ist, wie diefe felber in Nr. 222 vom 30. 9. 20 mit teilte. Was war alio felbstverständlicher, als nun auch die Bekannt machungen der, Krantentaffe im Weffen zu betöffentlichen. Wir sind zwar nicht der Auffassung, daß Herr Heenemann dies etwa aus dem Grunde getan hat, um auch fernerhin die meiſten aufträge der Druciachen für die Landfrantenfafie zu erhalten, fondern nehmen an, daß er nur aus gutem ergen für die Berficherten gehandelt hat, glauben aber nicht, daß fich das Versicherungsamt Berlin   diefe Machenschaften des in Berlin- Wilmersdorf   allmächtigen Seenemann gefallen lassen wird.

In ihrer Wohnung überfallen und niedergeschlagen wurde Beim Güterdiebstahl angelchoffen. Auf dem Verschiebebahnhof die 72 Jahre alte Bitme Goerz aus der Richardstraße 62. Mustermart wurden in der lezien Nacht gegen Morgen zwei Per Die ärztliche Untersuchung hat ergeben, daß die alte Frau eine Gefonen beobachtet, die sich an einem dort haltenden Güterzuge zu

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Stine Menschenfind.

II. Mütterchen

Bon Martin Andersen Nera.

Innere und äußere Cage. Ueber dieses Thema referierte in der Mitgliederversammlung der. 107. Abteilung( t- Glienide Faltenberg) Genoffe Kaufmann. Nach dem fesselnden Referat nahm die Bersammlung eine Resolution an, in welcher fie sich für das Verbleiben unserer Genossen in der Regierung auf der bisherigen Basis erklärt. Für den Fall, daß es gelinge, abermals eine Koalition mit den bisherigen Parteien einzugehen, müßte pon unseren Vertretern auf alle Fälle das Ministerium des Innern, das Landwirtschafts- und das Kultusministerium besetzt werden. Vereinigung proletarischer Rinderfreunde. Die Eröffnungsfeier findet am Sonntag, den 20. März, vormittags 11 Ubr, in der Bolts bübne", Theater am Bülowplas, ftatt. Mitwirkende: Berliner   Boltschor, Frau Gertrud Cyfold. Feftrebe Dr. Kurt Loewenstein, M. b. N. Eintritts farten à 2 M. in der Geschäftsstelle der Vereinigung und an der Theaterkaffe.

Genosse Pfarrer Bleier bält seine nächste religiöle Feierftumbe am Sonntag, den 20. b. M., morgens um 10 Uhr, in ber Trinitatiskirche in Charlottenburg   ab. Dort findet am Donnerstag, den 17. b. M., 10 Uhr, die Einsegnung der Kinder ftatt.

Ueber die schöne deutsche   Stabt fricht in der Reihe bet vain Bunde Die Heimatwanderer" veranstalteten Lichtbilberhorträge am heutigen Donnerstag 1% Uhr in der Urania Prof. Boette.

Wasser.. Johannes wollte am liebsten über die Landstraße ,, Er soll den großen Klaus nicht wieder zu fassen friegen," wegfaufen; daß das nicht ging, merfte er ja bald. Da ver murmelte Lars Beter und ging ins Haus. langte er, daß der große Klaus da er nun einmal nicht Am Tage darauf tehrte Johannes zurüd, mit Banknoten laufen fonnte und so schmer in Gang zu bringen war in in der Brieftasche und mit einem Gaul, der hinter dem Wagen Bewegung bleiben sollte, auch wenn er abftieg. Als Schlächter herlief. Er war ungefähr von derselben Art, mie der, der mar er daran gewöhnt, abzufpringen, mit einem Stüd Fleisch vorgespannt war, nur ein menig fteifer; Johannes hatte ihn in ein Haus zu rennen, das Fuhrwert einzuholen und wieder für eine Kleinigkeit gefauft, zum Schlachten. Aber das aufzufteigen ohne Unterbrechung der Fahrt. Aber der wäre wahrhaftig schade; er fann hier auf Erden noch viele große Klaus hatte tein Interesse daran, sich auf derartige neue lichte Augenblicke haben," sagte er und schlug auf das Hinter Kunststüde einzulassen; er wollte sich selber davon überzeugen. teil des Pferdes. Dieses schrie auf und schlug qus, daß ihm daß alles ordentlich besorgt wurde. Darum prallten sie zu das Wasser heraussprizte. sammen. Johannes machte sich daran, den Gaul einzufahren, ,, Das Tier   ist bald dreißig Jahre," sagte Lars Peter, und ließ das dide Ende der Peitsche auf ihn niederhageln. ihm ins Maul schauend. Der große Klaus blieb erstaunt stehen. Ein paarmal schlug Ja, viel los ist nicht mit ihm, aber jedenfalls ist der er hinten aus zur Barnung, dann machte er kehrt, zer- Wille gut Sieh bloß, wie er sich abquält!" Er knallte mit Natürlich werd' ich's verkaufen!" Johannes zeigte feine brach die Deichselstangen und versuchte, auf den Wagen zu der Peitsche, der alte Klepper warf den Kopf zum Himmel weißen Zähne und padie eine Burst. Fühl einmal, wie steigen. Grinsend zeigte er feine langen Zähne, más recht gut empor und begann zu traben. Von der Stelle tam er nicht fest und drall!"* Und du meinst, daß du so etwas absehen wirft? Dann du schwarzer Lümmel! Dies spielte sich auf der Landstraße recht; es jah aus, als tanze er auf Nadeln, so steif war er. an dem Tage ab, als Johannes draußen mar, um einzulaufen. lachend. Er gebärdet sich, als wollte er für ein gutes Wort ,, Es ist ein richtiger Himmelsstürmer," sagte Lars Peter tennst du die Leute hier in der Gegend schlecht.".

Ich werd' doch wohl nichts davon für den Haushalt be tommen!" jagte Stine, mit einer Grimaffe auf die Dinge zeigend. Hab' feine Angst, Mädel, der Wurstschlächter ißt seine Waren nie selber," entgegnete Johannes. Was willst du nun mit dem Zeug da anfangen?" fragte Lars Peter. Man konnte ihm ansehen, daß er die Antwort bereits fannte.

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Hier natürlich nicht. Ich fahre damit auf die andere Aber Lars Peter und die Kinder mußten recht gut, daß be in die Luft gehn und in den Wolken verschwinden. Aber bist

Seite des Sees, wo niemand mich tennt und weiß, moraus hannes in der Tür der Tenne erschien und der große Klaus du dir flar darüber, daß es strafbar ist, ihn leben zu laffen und die Sache hergestellt ist. Zu Hause beim Meister haben wir's feine Stimme hörte, legte er die Ohren zurüd und stand. im au verwenden, wenn du ihn zum Schlachten gekauft haft?" eft so gemacht. Was wir an verdorbener Ware in dem einen Begriff zu beißen und zu schlagen. So viel war sicher. Johannes niďte. Er muß natürlich unfenntlich gemacht Bezirk fauften, wurden wir in dem andern los. So tonnte werden," fagte er. man uns nicht tontrollieren. Ist das nicht ein famoses Ge­schäft? Darin mußt du mir doch rechtgeben."

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Als Johannes am nächsten Vormittag fortfahren wollte, wurde Chriftian mit dem großen Klaus zu einem Hüfner Sobald er etwas im Leibe hatte und in seinem Arbeits nördlich der Landstraße geschickt und bekam dafür das Pferd zeug steckte, machte er sich daran, den Gaul umzumodein. Er Mit der Fahrt will ich nichts zu tun haben," jagte Lars des Mannes. Dieser Gaul hat viele Jahre lang einem schnitt ihm Schweif und Mähne ab und stugte ihn an den Beter bestimmt. Schlächter gehört, mit ihm wirst du also austommen fönnen," Fesselgelenken. Nun ist nur noch ein bißchen braune Farbe Und ich will dich auch gar nicht mithaben du bist mir fagte Lars Beter, als sie anspannten. Es war eine lange, notwendig zum Berbeden der grauen Haare und ein paar zu umständlich. Morgen fahr ich los. Aber du mußt mir dürre Mähre, so recht ein Tier nach dem Kopf des Johannes. Flaschen Arfenit, dann sollst du mal sehen, wie jung und feurig einen anderen Gaul beforgen. Benn ich mit der alten, ver- Raum war er auf dem Wagen, da merkte der Gaul fchon. er wird. Kein Teufel wird ihn wiedererkennen. rosteten Dampfbreichmaschine da drin fahren foll, werd' ich in was für ein Mann die Zügel in der Hand hatte. Mit einem Habt ihr das auch bei deinem Meister fo gemacht?" einer Woche nicht fertig. Das ist ein widerwärtiges Mon- plöglichen Rud fuhr das Tier los und schoß wie eine Stern- fragte Lars Peter. ftrum. Ich an deiner Stelle machte Bürste draus. schnuppe um die Hausede. Im nächsten Augenblid waren e drüben auf der Landstraße und jagten in einer Staubwofte von dannen. Johannes rumpelte auf dem Sigbrett auf und nieder, er schrie und schwang die Peitsche und Zügel über feinem Kopfe. Es war, als wäre er richtig vom Teufel be­

Das wirst du nicht nötig haben," erwiderte Lars Peter getränkt. Der Gauf ist gut, wenn er auch nicht genau nach Beinem Geschmad ift."

Die Sache war einfach die: Johannes und der große Klaus paßten nicht zusammen; fie waren wie Feuer und seffen.

Nein, das hab ich von unserem Alten gelernt. Hast du bei ihm nie diese Nummer gefehn?" Lars Peter erinnerte sich nicht. Das muß nach meiner Beit gewesen sein," sagte er abweisend. ,, Es ist ein guter alter Kniff in der Familie," meinte Jo­hannes. ( Forts. folgt.)