wünschen, mit in da» verderben verstricken zu können. Und dann noch eins: gemeinsame Aktionen müssen auch psychologisch irgendwie vorbereitet sein. Erwachsene Menschen sind schließlich keine sechsjährigen Schulkinder, die nach einem Streit Händchen geben, womit alles wieder gut ist. Die sozialdemokratischen Arbeiter haben es noch nicht ver- gessen, daß sie eben erst in der„Roten Fahne"— nicht etwa nur einzelne, sondern in ihrer Gesamtheit— als„M i st» voll" und„Lumpenhunde", als„H u n d e s e e l e n, die sich prügeln lassen", und das nicht nur einmal, sondern unzähligemal bezeichnet worden sind. Wir tauschen nicht zwischen„Miswolk" und„Lumpenhund" den Bruderschmatz. Auch jetzt noch, nach dem Putsch, tobt dieselbe„Rote Fahne" über die verräterische, feige sozialistische Führerschaft" und damit sind— der„Frecheit" zur Beachtung!— Unabhängige wie Sozialdemokraten gemeint. Auch jetzt noch fabelt die„Rote Fahne" von der„verbündeten Gegenrevolution von W e st a r p bis H i l f e r d i n g, an anderer Stelle von der„E i n h e i t s- front von Stinnes und Hilferding ". Wir können uns nicht in die Seele der Unabhängigen hineinversetzen, die unter solcher Begleitmusik gemeinschaftliche Aktionen mit der BKPD. empfehlen. Die Unabhängigen wollen jetzt auf eigene Faust de- monltrieren gegen den Schießerlaß, die Ausnahmegerichte, die Fortdauer des Ausnahmezustandes in Mitteldeutschland usw. Sehr schön, aber wollten sie das wirklich zunächst Schulter an Schulter mit denselben Leuten tun, deren Zentralorgan schrieb, als die„Freiheit" eine Intervention der Unabhängigen ankündigte: Wir spucken auf eine Intervention der Schurken, die selbst den weihen Schrecken der Bourgeoisie entfesselt haben, die selbst für die Bourgeoisie das henkerswerk ausüben. Das ging, wohl gemerkt, gegen die Unabhängigen, nicht gegen uns! Wir können aus alledem nur ersehen, daß irgendeine innere Einigungsbereitschast bei den Kommu- nisten nicht vorhanden ist, daß sie im Gegenteil den Kampf gegen die sozialistischen Parteien mit einer Gehässigkeit führen, die sich nicht überbieten läßt. Wenn die BKPD. trotzdem ge- meinfchaftliche Aktionen wünscht, so ist das gerissene T a k t i k, um auf dem Wege über solche Aktionen die Arbeiter- masien hinterlistig in den kommunistischen Wahnsinn hinein- zureißen, noch ehe den Verführten klar wird, wohin sie ge- führt werden. Wir fallen auf diese Taktik nicht hinein.
�us üer Neichstagsfraktl'on. Genosse Dr. Max Frank- Dortmund, der infolge der Nachtragswahlen vom 20. Februar auf der Reichsliste zum Reichstagsabgeordneten aufrückte, hat dem Parteivorstand mit- geteilt, daß er wegen Geschäftsüberlastung sein Mandat wieder niederlege. An seine Stelle tritt Genosse Prof. Dr. Grot- jahn.
Rätselraten. Wie bei jeder Regierungskrise, so finden sich auch jetzt anläßlich der schwierigen Regierungsbildung in Preußen Korrespondenzen, Nachrichtenbureaus und Mitarbeiter ein- zelner Blätter, die von„bestimmt zuverlässiger Seite" den ge- nauen Plan der künftigen Regierung anzugeben wisien. Daß die Lösung in jedem Einzelsall verschieden aussieht, be- merkt ja nur der Leser, der verschiedene Zeitungen zu Rate zieht. In Wirklichkeit sind die Lösungen meist nichts als D o r s ch l ä g e, die von einer interessierten Seite aus- gehen und in die Oeffentlichkeit lanciert werden, um auf diese Weise dafür Stimmung zu machen. In Wirklichkeit ist eine Lösung der Regierungskrise b i s zurStundenichterfolgt, sie kann auch um so weni-
Glauben Sie an Traume! Glauben Sie an Träum«?— Ich habe nie daran geglaubt, denn ich bin notorisch einer der wenigst abergläubigen Menschen Europas im zwanzigsten Jahrhundert. Ich habe mich nie geweigert, zu drei- zehn am Tisch zu sitzen, nie gefürchtet, ein Bein zu brechen, wenn ich am Freitag ein« Reise begann. Ja, als mein ältestes Kind geboren wurde und dt« Wartefrau Zucker in fein erstes Hemdchen streut«, damit das Kind einen„süßen" Charakter bekäme, da habe ich nie gemeint, daß sein„süßer" Charakter, den es wirklich bekam, vom Zucker herrühre. Ich war mir ganz klar darüber, daß es den süßen Charakter von mir geerbt hatte.(Mein Mann fveilich behauptet«, das Kind verdanke ihm den süßen Charakter.) Doch nun die Träum«!— Ich habe an ihre prophetisch« Bedeu- tung wirklich nie geglaubt, obschon«ine meiner Freundinnen ein Buch hat, in dem ganz genau zu lesen steht, was es bedeutet, wenn man von Hunden, und wenn man von Hühnern träumt, wenn man im Traum einen fahrenden Eisenbahnzug oder einen ausgetrockneten Brunnen, einen verbogenen Löffel oder einen hohlen Baum sieht, wenn man fliegt, oder wenn man hinkt. Ja sogar, was es bedeutet. wenn einem im Traum die Haare aussallen, steht darin. Und doch habe ich nicht an Träume geglaubt... bis zum letzten Osterfest, und das kam so: Wir waren nachmittags im Zoo gewesen, hatten am Abend wunderschön rotgesärbte Ostereier gegessen und danach zusammen.- gesessen und von den kommunistischen Unruhen und den Gefahren der Reaktion gesprochen. Einer von uns hatte den Knall gehört, als die Charlottenburger Anstalt in die Luft flog— und dann gingen wir zu Bett— und ich träumt«. Ich stand in einem großen Garten, in dem unendlich viel Beete sein säuberlich abgezirkelt waren. Es blühten noch keine Blumen in den Beeten, doch viel« jung« Triebe haben grüne Spitzen über dem Boden. Da drängten sich plötzlich dicke rosa, täppische grau« Kolben aus dem Lande. Sie verdrängten die jungen grünen Sprossen und schössen mit unheimlicher Geschwindigkeit mannshoch empor. Rechts und links reckten sie ungefüge, zackige, stachelige Blätter, so wie ein abenteuerlicher Kaktus. Und aus der Spitz« seder der abscheulichen Pflanzen hob sich statt der Knospe ein ungeheuer großes rote» Osterei Mtt der Inschrift: „Wählt nur kommuniftis ch!" Ich war aufs höchste erschreckt darüber, daß die kommunistische Propaganda schon zu den Pflanzen gedrungen sei, und ich überlegte mir gerade, ob der Gärtner mit russischem Geld« besoldet werde, als plötzlich die Rieseneier unter lautem Knallen und Knattern enlzwei- sprangen und aus jedem Ei ein junges Krokodil schlüpfte.
ger erfolgt few, als dl« Fraktlonen der maßgebenden Partelen erst im Laufe des heutigen Nachmittags und des morgigen Tages zusammentreten._ Der Stimmungsumschwung. Aus Mansfeld geht uns folgender interessanter Bericht zu, der ein bezeichnendes Licht auf die Stimmung der Arbeiterschaft wirft: Di« Niederlage der Kommunisten im Mansfetder Seekreis kann als vollständig bezeichnet werden. Ueberall wendet sich die Ar- beiterschaft in Scharen von den kommunistischen Drahtziehern ab, well das ganze Treiben der Kommunisten auch dem Blödesten aufs deuttichste zeigt, daß es sich hier nicht um eine kluge, zielklar an- gelegte polittsche Aktion, sondern nur um ein organisiertes Räuberunternehmen handette. Ueberall zeigt sich eine tiefe Empörung und Abscheu über das Verhalten der so- genannten Kommunisten. In Scharen verläßt die Arbeiterschaft die Kommunistische Partei ! im Gegensatz dazu kann ein erfreuliches A n- wachsen der Sozialdemokratischen Partei ver- zeichnet werden. So traten in Heldra , einem größeren Ort zwischen Mansfeld und Eisleben , allein in der letzten Woche SV neue Mitglieder unserer Parteiorganisation bei, trotzdem unsere Parteigenossen eine besondere Agitation für die Partei nicht entfalten konnten. Am Sonntag, den 3. April, fand hier eine große Versammlung statt, die außerordentlich stark besucht war. Die Ge- nassen H a r n a ck und W u s ch i ck, Berlin , referierten über die Bor- gänge in Mitteldeutschland . Von beiden wurde an dem Verhalten der kommunistischen Parteien und besonders ihrer Führer scharfe Kritik geübt. Bezeichnend war es, daß gerade bei den Stellen der Reden, die das Berhalten der kommunistischen Führer aufs schärfste verurteilten, der lebhafteste Beifall ausbrach. Zum Schluß gelangte folgend« Resolution»instimmig zur Annahme, die die Stimmung des größten Tells der Bevölkerung in Mitteldeutschland in recht klarer Weise zum Ausdruck bringt: Die heute in H e l b r a tagende Versammlung verurteilt auf das schärfste die kommunistische Irreführung der Massen und spricht ihre tief st e Entrüstung aus über das verbrecherische Gesindel, das durch Rauben, Plündern und Morden das größte Elend über die Arbeiterschaft gebracht hat. Sie weist ferner jede Gemeinschaft mit den kommunistischen Parteien ent- schieden von sich, nachdem diese offen dazu aufgefordert haben, vor allem die Funktionäre der SPD. , USPD . und der G e w e r k- s ch a f t e n totzuschlagen. Sie haben damit in roher Weise den Haß gegen die eigenen Arbeitsgenossen gepredigt. Die Versammlung erklärte am Schluß der Resolution, in Zu- kunft nur den Anweisungen der freien Gewerkschaften und den Betriebsräten, welche die Satzungen des A l l g e. meinen Deutschen Sewertschaftsbunde« anerkennen, Folge zu leisten. » Die verhafinnge» in TMNeldeukschland. In Mitteldeutschland sind bis jetzt 3042 Personen unter der Beschuldigung ver- haftet worden, an dem Ausstand teilgenommen zu haben. Der größte Tell der Gefangenen befindet sich im L e u n a- W e r k.
Revision im �iller -prozesi. Der Prozeß gegen den Oberleutnant der Reserve H i l l« r, der, wie erinnerlich, letzthin mit der Derurteilung des Angeklagten zu sechs Monaten Festungshaft endigte, ist immer noch nicht endgüliig erledigt, sondern wird nunmehr zum sechstenmal das Gericht be'chäf- ttgen. Von der Etaatsanwaltschast ist gegen das Urtell des AußerordenLIchen Schwurgericht» Revision angemeldet war- den. Ebenso hat der Verteidiger des Angeklagten. Rechtsan- wall Dr. Georg Hirschfeld, Revision gegen das Urteil eingelegt.
Die Sreslauer Zrühjahrsmeffe. Breskan, V. April. (WTD.) Die Dr es lauer Frühjahrs- messe wurde heut« abend durch ein geselliges Beisammensein er- össnet. Anwesend waren u. a. der Oberpräsident der Provinz Nieder- schlesien , Zimmer, der Oberpräsident der Provinz Oberschlesien. B i t t a, Reichstagspräsident L ö b e, Oberbürgermeister Dr. Wag- ner, Bürgermeister Dr. Trentin, der Präsident der Handels- kammer, Dr. Grund und ein« Anzahl schlesischer Reichs- und Land-
Di« Krotodll« stellten sich oll« in einer Reih« auf, die Schwänze mir zuwendend Sie zogen mtt dem Schwanz in geschickten Win- düngen Buchstaben in den Sand. Ich trat heran zu dem Krokodil, da» mir am nächsten war, und wer beschreibt'mein Erstaunen, al» ich deutlich die Worte entzifferte im Sande: „Ich bin deutschnational." ... Rrack, krach, schschschsch, ho, he, rrrrr, au, ovo... Es weckte mich«in lautes Poltern und Lärmen und schreiende Stimmen über mir. Im obern Stock wohnt nämlich«in Ehepaar, das sich zu zanken pflegt, wenn andere Leute schlafen. Die beiden machen dabei ebensoviel Lärm wie die zerplatzenden Ostereier in meinem Traumgorten. ... Rrack, kroch, schschschsch. ho, h«, rrrrr, an, ovo... So war mein Ostertrvum zu End«, und gestern habe Ich ihn meiner Freundin erzählt, der, die da» Traumbuch hat. Da sagt« sie: „Was! Du willst nicht an die Wahrhell der Träume glauben und träumst selbst, daß aus Kommuntsteneiern deusschnationot« Kroto- dlle ausschlüpfen? Wenn da» keine Borbedeutung ist!" Und plötzlich ward ich mir des tiefen Sinns meines Traumes bewußt, denn so kann man doch nicht zufällig träumen, nur weil man nachmittags im Zoo war und am Abend rote Ostereier gegessen und von der Tagespolitik gesprochen hat. Da» ist unmöglich— im Traum ist Wahrheit, ich glaub« es jetzt. Und Sie, glauben Ei« nun auch an Träume? Lena.
Die neuen deusschen Marken. Die neuen deutschen Briefmarken, die demnächst zur Ausgabe kommen und die endlich auch dem Aus- lande gegenüber— die Nationaloerfammlungsmarken waren ja nur für den Inlandsoerkehr bestimmt— die Germanlamarken ablösen werden, sind sämtlich aus dem 1919 ausgeschriebenen Wett- bewerb, dem beschränkten ebenso wie dem allgemeinen, hervor- gegangen. Die Zahlenmarken für die kleinen Werte. S bis 30 Pf., stammen von Prof. Willi Geige r-München, der dafür den ersten Preis des beschränkten Wettbewerbs erhalten hatte. Verändert ist gegen den Wettbewerbsentwurf nur, daß die Bezeichnung„Deutsches Reich " jetzt nicht mehr in schwarzer Antiqua auf weißem Grunde steht, sondern weiß in einer eckigen deutschen Schrift auf dunklem Grunde. Die Marken von 40 M'zu 90 Pf. wurden nach Entwürfen eines anderen Münchener Künstlers, Paul Neu , ausgeführt, der dafür gleichfalls in dem beschränkten Wettbewerb ausgezeichnet worden war. Es sind darauf bildmäßige Darstellungen mit je drei Figuren, die auf da» Arbellsleben des deutschen Volke» Bezug nehmen: Hauer im Bergwert, Männer in der Schmiede, auf dem Felde. Für die Markwerte von 1, 1,25, 2 und 4 M. wurde der Ent- wurf des Kölner Künstlers Willi Szesztokat gewählt, in einer ovalen Umrahmung ein Posthorn. Dagegen zeigen die höheren Markwert«(5 und 10 M.) das schon bisher eingeführte große Breit- formst. Sie stammen von Hermann Haas in München und sind rein ornamental behand«ll. Szesztokat ebenso wie Haas waren bei dem allgemeinen Wettbewerb allerding» nur mtt einem vierten
O' Mi'■ tags ab geordneter. Stadtrat Leß begrüßt« die Erschienenen und gab einen Rückblick auf die Entwicklung der Breslauer Messe und ihren jetzigen Stand. 1300 Aussteller tonnten untergebracht wer- den, 700 mußten zurückgewiesen werden, da kein Raum mehr vor- handen war. An dies« Begrüßungsrede schlössen sich einige Ansprachen der Oderpräsidenten, des Reichstagspräsidenten Löbe und der Stadtvertreter.
Die Rusfuhrabgaben. London , S. April.(WTB.) Im Unterhause wurde von selten der Regierung erklärt, für den Augenblick seien die Ausfuhr- abgaben, die in dem besetzten Gebiet erhoben werden sollen, dieselben wie für das übr.ge Deutschland . Die Frage der Zoll- abgaben werde gemeinsam mit den alliierten Ländern geregcll. Aus eine Anfrage, ob die alliierten Mächte eine der vom englischen Unterhause angenommenen„deutschen Reparationsbill" ähnliche Gesetzgebung eingebracht hätten, erwiderte Lloyd George , die belgische Regierung tue Schritte, um eine solch« Gesetzgebung vorzubereiten, und die italienische, portugiesische, griechische und siamesische Regie- rung hätten ihre Absicht zum Ausdruck gebracht, ähnliche Gesetze einzuführen.— Lloyd George erklärte auf Befragen, trotz der Annahme der deusschen Reparationsbill habe die Regierung nach wie vor die Absicht, mll der Antidumpingbill fortzufahren.
Karls Abreise. Wen. S April.(DA.) Der Exkönig Karl hat entgegen d-r bisher getroffenen Reisedispositionen Steinamanger auch gestern abend noch nicht verlassen. Ts verlautet jetzt, daß die in Wien befindlichen Ententekommissionen einen hohen Würdenträger direkt zu dem Exkönig entsenden werden, der ihm unmittelbar die Aufforderung der Entente zu seiner Rückreise mit- teilen wird. Man hofft, daß es auf diese Weise gelingen wird, dem Exkönig klar zu machen, daß er sich keine weiteren Hoff- nungen machen könne. Nach einer Mitteilung aus wohlunter- richteter diplomatischer Quelle wird die Blockade der Tschecho- s l o w a k e i gegen Ungarn heute einsetzen. Die gesamte Einfuhr aus der Tschechoslowakei nach Ungarn wird gesperrt. Eine ähnliche Mahnahme wird auch von südslawischer Seite ergriffen werden, nachdem der Belgrader Kronrat einen dahingehenden Vor- schlag des Ministerpräsidenten gebilligt hat. In Budapest wird l ie heutige Sitzung der Nationalversammlung mit größter Spannung erwartet, da man glaubt, daß die Partei der kleinen Landwirte bei dieser Gelegenhell den Sturmangriff auf dl« Regierung unternehmen wird, der in der Sitzung vom 1. April aus taktischen Gründen unterblieben war. Budapest , 3. April. (MTB.) Das ungarische Korrespondenz- Bureau meldet aus Steinamanger : Der ehemalige König Karl wird am Dienstag um%lv Uhr vormittag nach der Schweiz abreisen. Die Temperatur des Exkönigs ist auf 37,8 Grad gefallen. Der aus drei Salonwagen bestehende Hofzug ist aus Budapest bereits in Steinamanger eingetroffen. Lausanne . 8. April.(MTB.) Bei der Untersuchung, die der waadtländische Palizeiinspettor in Begleitung eines Polizei- Wachtmeisters in der Villa des Exkaisers Karl in Pran - gins vornahm, erklärte die Exkaiserin Zita , Exkaiser Kerl sei am Donnerstag, den 24. März, morgens von Prangins abgereist. Sie habe die Vorbereitungen für die Reise getroffen und von dem Vorhaben ihres Gemahls allein Kenntnis gehabt.
Rückzug öer Griechen. Parts. 5. April. (MTB.) Nach einer Haoasmcldung aus Kon- stantinopel bestätigt sich der allgemein« Rückzug der griechischen Armee auf die Linie von Brussa. Die Türken oerfolgen energisch. London , 3. April. (WTB.)„Evening News" melden aus Kon- stantinopel: Di« Türken geben bekannt, daß Prinz Andreas, der Bruder des Königs Konstantin, an den bei Brussa erlittenen Verwundungen gestorben sei. General Llahopoulo.» sei gefallen.
Preise gekrönt worden. Ein eigenes Markenbild werden Postkarten und Kartenbriefe zeigen. Hierfür hat der Reichskunstwart einen von Walter Schnarrenberger-München geschaffen.n Entwurf ausführen lassen: in einer bogigen Umrahmung, in einer Landschaft, über der die Sonne steht, ein kleiner Postillon des Wege» trabend, das Horn am Munde, im Stile etwa eines allen Bilderbogen». Was wird au» der Bevölkerung der Erde? Nach Abzug aller Kriegsopfer ist die gegenwärtige Bevölkerung der Erde auf 1,65 Milliarden Menschen zu schätzen. Würde die Ackerbaufläche d?r Erde intensiv ausgenutzt, wären die Vertehrsverhällnisse nicht ge- hemmt und durch polllische Eifersüchteleien gehindert, so würden Lebensmittel und Rohstoffe für die Ernährung und Bekleidung einer Bevölkerung von 0 Milliarden Köpfen ausreichen, d. h. einer Be- völkerung, die viermal so groß ist wie die gegenwärtige. Nach der Berechnung der Statistik wird auf Grund de» kortschrellenden Zu- wachse» im Jahre 21V0 die Erde 0 Milliarden Einwohner zählen, womit da» Maximum der Erhaltungsmöglichkeit erreicht wäre. Unseren Urenkeln bleibt also die Sorge vorbehallen, wie die Erde den Ueberschuß ernähren soll. Dabei gibt es immer noch Menschen, denen es auf der Erde so gut gefällt, daß sie sich nicht von ihr zu trennen entschließen können. In dieser Beziehung marschieren tno Letten an der Spitz«, die die größte Zahl von Hundertjährio-n auf- zuweisen haben. Ia� sie rühmen sich sogar eines Greises, d.r über 12V Jahre alt sein soll. Den nächsten Platz mit Bezug aus die Lang- lebiqkeit der Bewohner nehmen die Falklandinseln ein, die dank der günstigen klimatischen Lerhällniss« mll einer unverhällnismäßig großen Zahl von hochbetagten Leuten aufwarten können. woher kommt der Erdgeruch? Der feuchtwarm«, herb« Geruch, der aus den braunen Ackerschollen strömt und der dem Städter trotz seiner Säuerlichkeit würzig in die Nase steigt als ein Gruß der fruchtbaren Mutter Erde, ist in seiner Art so einzig, daß er mir nichts anderem verglichen werden kann. Er ist nie stärker, als wenn die warm gewordenen Felder ein fruchtbarer Regen erweicht hat, und man hat ihn mit dem Geruch frisch gefallenen Laubes, von Schaf- wolle, Regenwasser. Kalkbrennereien usw. vergl chen, ohne ihn doch damit völlig richtig zu bezeichnen. Früher nahm man an, daß dieser Erdgeruch von den Substanzen herkomme, die im Boden langiam verwesen. Man glaubte, daß gewisse Verbindungen, die in ruh rung mtt der mineralischen Ackererde entstehen, durch UmpWZn des Bodens emporgebracht werden und zu riechen beginnen, wenn sie sich im Dunstkreis der feuchten Luft verflüchtigen. Neuere IWr.r- suchungen, über die in der„Schweizerischen Chemiker-Zeilung" be- richtet wurde, beweisen aber, daß dese Annahmen falsch sind. Weder der Boden noch in ihm zerfallende Substanzen organischer Herkuntt bringen den Erdgeruch hervor, sondern er wird durch aewisie Bodenpilze erzeugt, von allerkleinsten Lebewesen aus der Gruppe der Fadenbakterien, und zwar sind es zwei ganz bestimmte Arten, die hauptsächlich den Erdgeruch«mstehen lassen. Der sichere Beweis für diese Tatsache wurde erbracht, indem es gelang, diese Bakterien aus dem Erdboden zu isolieren und im Laboratorium auf verschieden- artigen, vom Erdboden völlig verschiedenen Näbrböden zu züchten. Die Bakterien bauten sowohl Erbsenbrei wie Kleister. Fleischbrüh« wie Milch oder Glyzerin»nt--' Entwicklung de» typischen Erdgeruch»