etn etwa, ander«»ussehen als da, von der SustizbehSrd« ent» warfen« hat. In den Kriegsjahren 1016 bis ISIS war Herr Dr. Ponfick Leiter der Handelsabteilung der Stadt W i l n a. Wenige Wochen vor Aus- bruch der deutschen Novemberrevolution stellte sich heraus, daß bei der Handelsabteilung der Stadt Wilna mit beträchtlicher Unter- bilanz bearbeitet wurde, die 7336377,13 M. betrug. Als nun am S.November seine Entlassung durch den Stadthauptmann in Wilna mit Genehmigung des Soldatenrats erfolgte, wurde der letzte Satz aus dem Zeugnis, das ihm der Stadthauptmann mitgab, und der lautete:.Er hat seinen schwierigen Posten mit großem Fleiß, praktischem Blick und gutem Erfolg ausgeführt," vom Soldatenrat gestrichen und durch folgende Bemerkung ersetzt: „Wenn auch ein gegen ihn eingeleitetes Verfahren noch unter der alten Regierung eingestellt worden ist, so sind dadurch doch nicht die Zweifel beseitigt, die in einem sehr großen Kreise gegen die Lauterkeit seiner Geschäftsführung erhoben werden. gez.: Drei Unterschriften." Dieses Zeugnis wurde charakteristischer Weise durch den Stadt- Hauptmann in Wilna schleunigst beseitigt und durch das alte erfetzl, mit dem sich Herr Dr. Ponf'.ck alsbald nach Potsdam begab. Das Urteil des Soldatenrats in Wilna , an desien Objektivität wir zu zweifelt keine Ursache haben, zeigt die Fähigkeit des Herrn Dr. Ponfick in einem anderen Licht, als er sie selbst vor Gericht in breiter Ausführlichkeit darlegte und sie vom Gericht dem UrteU zu« gründe gelegt wurde. Für die Verfassungstreue des republikanischen Beamten Dr. Ponfick sei überigens nebenbei erwähnt, daß er sich in einem dienstlichen Schrift» stück an die Verwallung Litauen als.Geheimer Regierungs- und Ministerialrat im Lrbeitsministerium, tgl. preußischer Hauptmann d. R. im Grenadierregiment 11" bezeich- nete. Der 2. Titel wurde— offenbar gleichfalls aus.Unkenntnis der Derfaffung"— von dem treuen Beamten der Republik Hand» schriftlich hinzugefügt. Ein Mörüer von Rosa Luxemburg verhastet l Wie die.Freiheit" erfährt, wurde Leutnant K r u l l, der in dem Verdacht steht, an der Ermordung Rosa Luxemburgs be- teiligt gewesen zu sein, von der Staatsanwaltschast verhaftet. Krull spielte in dem berüchtigten Baltikum -Abenteuer eine be- sondere Rolle. Er gehört« zu dem.Sturmbataillon Roßbach", das im Oktober 1919 zuwider dem Verbot der Reichsregierung über die ostpreußisch« Grenze rindrang und gegen die deutsche Re- publik Krieg führen wollte. Schon damals rühmte er sich vor seinen Kameraden, Rosa Luxemburg erschossen zu haben, und zwar ist er seinen eigenen Angaben nach der unbekannt gebliebene Schütze, der von dem Trittbrett des Automobils aus den tödlichen Schuß auf Frau Luxemburg abgab. Es ist dringend zu hoffen, daß die Staatsanwaltschast mit dem gleichen Eifer an die Verfolgung der Angelegenheit herangeht, den sie kommunistischen Spreng st offhelden gegenüber an den Tag zu legen pflegt. Besonders wünschenswert wäre es. wenn die Oestentlichkeit von einer offiziellen Stelle aus so schnell wie möglich über den Stand der Angelegenheit informiert würde.
GrojfcBerBn Sraunkohlenfunüe bei Erkner ! Nach einer Meldung eines Berliner Mittagsblattes soll bei Tief- bohrungen, die die Stadt Berlin zur Anlage eines neuen Wasier- wertes bei Erkner anstellen läßt, einmächtigesBraunkohlen- flöz angebohrt worden sein. Da das Borkornmen kleinerer Braunkohlenlagerungen in der Umgegend Berlins kein« Seltenheit darstellt, so muß erst eine nähere Untersuchung ergeben, ob der Fund für Berlin tatsächlich von Wirt- schastlicher Bedeutung sein kann. Die Fundstelle soll übrigens auf fiskalischem Boden liegen, außerdem sind bei sämtlichen angrenzen- den Besitzungen die Mutungsrechte grundsätzlich seit alter Zeit dem Bergfiskus(Bergwerksdtrektion Kalkberge-Rüdersdorf) vorbehalten, so daß für die etwaige Ausbeutung lediglich der Staat in Frage kommt. Wie uns hierzu vom Magistrat auf Anfrage mitgeteilt wird, handelt es sich bei dem Funde nach den bisherigen Feststellungen n i ch t um ein abbauwürdiges Flöz, sondern um minderwertige Vor. kommen, wie sie bei Wasserbohrungen öfters gefunden wurden. Es ist verfrüht, daran irgendwelche Hoffnungen zu knüpfen. ver Seeweg nach Sem Gsten. Billiger als der Bahuverkehr. Wie auS dem Reichsverkehrsministerium mitgeteilt wird, haben die im Seedienst Ostpreußen täligen Reedereien, die Saßnitz -Linie und die Hamburg-Amerika-Linie , in Verständigung mit dem Reilbs- Verkehrsministerium ab 1. Juni neue Tarife aufgestellt. Der bisherige Anteil des Seeweges am Fahrpreis ist von 110 M. auf 30 M. herabgesetzt, wodurch sich die Fahrpreise über den Seeweg Swinemünde— Pillau von den verschiedenen Plätzen zum Teil sehr wesentlich günstiger stellen, als der direkte Bahnweg durch den Korridor. Die nachstehende Gegenüberstellung der Fahrpreise von einigen Hauptplätzen nach Königsberg zeigt die Vorteile der Benutzung des Seeweges. Swinemünde — Sönigsberg. om»«.w-w U-i-r Villau— Fahrprelsvorteile Direkte Bahmahrt Zwinemünd« des Seeweges H. Klasie.. 232 M. 97 M. 135 M. HI. Klasie.. 137 M.' 90 M. 47 M. Stettin — Sönigsberg. II. Klasie.. 208 M. 132 M. 76 M. III. Klasie.. 123 M. 112 M. 11 M. 33 erfln— Sönigsberg. n. Klasie.. 219 M. 162 M. 67 M. m. Klasie.. 129 M. 129 M.— M. Hamburg — Königsberg . II. Klasie.. 322 M. 223 M. 99 M. IH. Klasie.. 191 M. 166 M. 26 M. Die Fahrten ssnden täglich statt. Der Seeweg erfordert be- kanntlich keine Patz- und Zollformalitäten: der übliche Personal- ausweis genügt. Der Anschlutzverkehr von Berlin nach Swinemünde und von Pillau nach Königsberg wird durch besondere Seedampfer-Eilzüge austecht erhalten. Gegen Auswüchse des Berliner Nachtlebens richtete sich die Ankündigung einer von Gegnern des Alio- hol» zu Montag nach dem Stadthaus einberufenen D« r f a m m- lung. Die meisten der Referenten— es sprachen Universitäts - profesior Niebergall-Heidelberg , die Abgeordnete Genossin Dr. Weg- s-.Vider, ein Oberverwaltungsgerichtsrat Weimann, ein Arzt Dr. Röschmann, ein katholischer Pfarrer— betonten die Schädlichkeit des Alkohols überhaupt, im besonderen seine Gefahren für Kinder und Jugendliche. Der Hauptreferent Niebergall äußerte sich scharf gegen das Treiben tu Schlemmerftatten der Großstädte,!
warmbolös Etatreöe.
Nach Erledigung einiger kleiner Anfragen wurde in der heuti- gen Sitzung des Preußischen Landtags die Beratung des Haus- Halts fortgesetzt. Nach kurzen Ausführungen des Abg. B r e d t (D. Wirtfchaftsp.) ergreift das Wort Abg. Heilmann(Soz.): Der Abg. v. d. Osten hat gestern zur Einigkeit und zum Zu- sommenhalten gemahnt. Aber bereits im nächste» Satz seiner Rede hat er seiner Mahnung selbst ins Gesicht geschlagen und uns schwerer beleidigt als ein anderer Redner des Hauses. Er erwarte wegen der Unterzeichnung des Ultimatums, daß die deutschen Arbeiter zu Sklaven des Ententekapstals gemacht und die deutsche Produktion totgeschlagen würde. Als ob sich nicht der Feind, wenn er ins Land gekommen wäre, rücksichtslos der ganzen deutschen Produktion bemächtigt hätte. Ein Narr ist, wer das nicht erkennt, ein Schurke, wer es wider besseres Wissen dem deutschen Volke verschweigt. Wir stöhnen noch jetzt unter den Folgen Ihrer Niederlage(nach rechts). Das Zitat, das Herr v. d. Osten dem „Vorwärts" entnommen Hot, war gefälscht.(Lebhaftes Hört, hört links.) Es heißt da lediglich: „Wir wollen t-inen Revanchekrieg, wir wollen, daß Deutschland auf den T~aum verzichtet, seine Verluste In einem stegreichen Krieg wieder einzubringen." Herr v. d. Osten hat den Sinn in das Gegenteil verfälscht. (Zuruf links: Deutschnotionale Praxis!) Wenn Herr v. Richter in seiner gewohnten Anmaßung hier erklärte, daß Braun wie ein „sozialdemokratischer Parteisekretär" gesprochen hat, so weiß ich nicht, welche geistigen Anforderungen die Deutsche Volksportei an ihre Redner stellt. Bei uns hätte es Herr v. Richter jedenfalls nicht bis zum Parteisekretär gebracht. Die Lasten des Ultimatums können wir aus dem Iahresertrag unserer Arbeit vor- läufig nicht bezahlen und müssen daher entweder die breiten Massen bis zu ihrer gänzlichen Verelendung besteuern oder wir müssen den Besitz heranziehen. Nach weiteren Ausführungen des Genossen Heilmann und des Zentrumsabgeordneten K l o f t ergreift das Wort Landwirkschasksminister Warmbold: Bei der Wichtigkeit der dem landwirtschaftlichen Restart ob- liegenden Aufgaben möchte ich mir gestatten, Ihnen schon an dieser Stelle der Beratungen des diesjährigen Haushastsgesetzes einen kurzen Ueberblick über das zu geben, was in nächster Zeit auf land- wirtschaftlichem Gebiete zu geschehen haben wird. Ich beschränke mich hierbei aus die wesentlichsten Ziele und Auf- gaben. Sie lassen sich unter zwei Gesichtspunkten zusammenfassen: 1. Vermehrung der ansässigen Landbevölke- rung durch dichtere Besiedelung des vorhande- nen, Gewinnung und Besiedelung neuen Kul- t u r l a n d e s. 2. Schnelle Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung auf der schon vorhandenen und der neu zu schaffen. den Nährfläche mit dem Ziel, unsere Levölkernng möglichst bald aus eigener Erzeugung ausreichend zu ernähren. Eine Gesundung der unhaltbaren bevölkerungspolitischen Ver- hältnisie kann nur durch eine möglichst schnelle Durchführung der ländlichen Siedlung herbeigeführt werden. Das wirk- samste Mittel ist die Vermehrung der bäuerNchea Landeigentümer nnd die Ergänzung bereits bestehender unzureichender Ackernohrun- gen zu lebensfähigen Betrieben. Vor dem Kriege sind in Preußen etwa 1200 bis 1400 neue Stellen jährlich geschaffen worden. Es darf damit gerechnet werden, daß schon im laufenden Jahr etwa 4000 neue Stellen gegründet werden. Die jährliche Anlegung von jährlich 4000 neuen Siedler- stellen führt eine wesentliche Belebung des Boumorktes herbei. Sie mildert die Arbeitslosigkeit und gibt durch die notwendige Vermehrung des Wirtschaftsinventars und sonstigen Zubehörs auch dem Handwerk und der I n d u st r i e neue Be- schäftwung. Soll die Anlegung von fährilch 4000 neuen Stellen durch- geführt werden, so ist eine namhafte Erhöhung der staatlichen Einlagen bei den gemeinnützigen Siedlung s- gssellschoften sowie eine beträchtliche Vermehrung der staat - lichen Mittel für die Gewährung von Zwischenkrediten ein unbedingtes Erfordernis. Eine Gesetzesvorlage, die diesen Bedürfnissen Rechnimg trägt, wird binnen kurzem vorgelegt werden. Gani besondere Aufmerksamkeit verdient die Errichtung neuer und die Verbesserung bestehender Arbeilerwohnuvgea auf dem Laude. Die bereitgestellten Reichsmittel werden in Verbindung mit den steuerlichen Erleichterungen einen ersten und wirksamen Anstoß bilden, um diesem Gebiet der ländlichen Wohnungssürsorge dauernd größere Auimerksamkeit zu widmen. Die in die Wege geleitete Verbindung der produktiven Er- werbslysenfür sorge mit der Kultur von Moor- und Oedländereien sowie der Landgewinnungsarbeiten an der Küste wird fortzusetzen sein. Es schweben Verhandlungen über die Bereitstellung eines besonderen Kredits zur Förderung von Bodenverbesserungen. In den letzten Friedensjahren hat die E i n f u h r v o n L e b e n s- und Genußmitteln sowie von Hilfsstoffen der landwirtschaft- lichen Erzeugung die Ausfuhr um fast 3 Milliarden Goldmark über- troffen. Di« weitestgehende Steigerung der ländlichen Erzeugung kann auch in Zukunft nicht dazu führen, die Einsuhr gewisser H i 1 s s- st o f f e, die«ine fortgeschrittene Landwirtschaft nicht entbehren kann,
überflüssig zu machen, weil diese Stoffe im Inland« in ausreichender Menge nicht zur Verfügung stehen. Das Ziel, unsere Bevölkerung aus eigener Erzeugung ausreichend zu ernähren, muß unter den gegenwärtigen Berhältnisien mit noch größerem Nachdruck verfolgt werden. Schnell« Ber- mehrung der inländischen landwirtschaftlichen Er- z- u g u n g ist eines der wirksamsten Mittel zur nachhaltigen Verbesserung unserer Zahlungsbilanz, zur Festigung unserer Valuta und-zur Erleichterung der Einfuhr industrieller Rohstoffe. Ein« Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung aus Friedenshöhe und «ine Steigerung darüber hinaus bedarf bei der Eigenart der land - wirtschaftlichen Produktion eines verhältnismäßig langen Zeitraums. Eines der vornchmsten Mittel zur Erreichung dieses Zieles ist dl« Schaffung erhöhter Sicherheit auf dem Lande. Nicht minder wichtig ist die Aufrecht«.? Haltung des Wirt- s cha f t s f r i e d e n s und die Förderung des Arbeits ge- meinschaftsgedankens sowie der Ausbau des Schlich- t u n g s w e> e n s. Die im Kriege unvermeidliche Zwangswirt- schaft mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen erweist sich als«tn um so schwereres Hemmnis für das Wieder erstarken der länd- lichen Erzeugung, je länger sie über die Beendigung de« Krieges hinaus fortbesteht. Neben der Erweiterung des Realkredits bedarf— namentlich auch für die mittleren und kleineren landwirtschaftlichen Betriebe— der vorwiegend auf genossenschaftlichem Wege bereit zu stellend« Perlonalkredit einer ganz besonderen Pflege und eines schnellen Ausbaues. Im Vordergrund steht hierbei die Förderung des ländlichen Genosieuschafkswesens. insbesondere der Kreditgenossenschaste n. Mit der Annäherung der Inlandspreise landwirtschaftlicher Erzeugnisse an die Weltmarktpreise werden die durch den unbeständigen Wert unseres Geldes vergrößerten Preisschwan- k u n g e n des Weltmarktes sich auf den inländischen Märkten geltend machen. Die hieraus entspringenden produktionshemmenden Einflüsse bedürfen einer besonders sorgfältigen Beobachtung. Die in erfreulichem Ansteigen begriffene Erzeugung von gebundenem Stickstoff muß in vollom Umfange zur He- bung unserer Ernten verwendet werden. Eine dauernde beträchlliche Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung kann nicht erreicht werden ohne eine weitere Ausbveitung und Verbesserung der sachlichen Schulung der Landwirte. Produktionssteigerung ist auf länger« Zeit letzten Endes eine Frage der Verallgemeinerung einer zeit- und sachgemäßen landwirtschaft- lichen Berufsausbildung. Soll dieses Ziel erreicht werden, so muß ein meiwerzweigtes Netz sich gegenseitig ergänzender Einrichtungen für die praktische und theoretische Ausbildung der heranwachsenden Landwirte geschaffen und sorgsam gepflegt' werden. Schon die Volksschule muß nach Möglichkeit diesem Gedanken dienstbar ge- macht werden. Die ländliche For tbildungsschule wird für die große Masse des ländlichen Nachwuchses die einziqe Möglich- keit zur Aneignung eines bescheidenen theoretischen Fachwissens bilden. Für die zukünftigen, vornehmlich als Beamte wirkenden Leiter großer landwirtschaftlicher Betriebe müssen besondere Ein- richtungen getroffen werden. Die sogenannten Seminare für L an d w i r t e bedürfen daher der Bermehrung. Von gleicher Bedeutung wie die Ausgestaltung des Unterrichts- wefens ist der umfassende Ausbau des landwirtschaft- lichen Beratung-wesen-, dem die Aufgabe zufältt, den bereits ausübenden Landwirten mit eine sachgemäße Betriebs- führung vertraut zu machen und sse zur Anwendung aller neuzeit- lichen Hilfsmittel auf dem Gebiete der Bodenbearbeitung, der Dün- gung, der Sortenwahl, des Maschinemoesens usw. zu veranlassen. Ein möglichst dichtes Netz bäuerlicher Beispielswirt- schaften wird hierbei ganz besonders wertvolle Dienste zu leisten vermögen. Auch an den Ausbau der populären Fachpresse wird zu denken sein. Einer besonderen Pflege bedarf das landwirtschaftliche Versuchswesen. Es muß versucht werden, in den einzelnen Wirtschaftsgebieten wissenschaftliche Mittelpunkte zu schaffen, die in Spezialinstituten, deren Einrichtung und Arbeitsrichtung den jeweils vorliegenden besonderen Verhältnissen anzupassen wäre. der Ausgabe obliegen, wie die Landwirtschaft unter den gegebenen Bedingungen am besten gefördert werden kann und wie insdeson- dere die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung auf einfache unmittelbar anwendbare Formeln und Rezepte gebracht werden können.> Alle diese Maßnahmen werden jedoch, soweit es sich um staat- liche Unterstützungen handelt, nur in dem Rahmen durchgeführt werden können, den die ungünstige Finanzlage des Staates zuläßt. Dabei darf allerdings nicht aus dem Augs ver- loren werden, daß gerade Anfwenoungen für die Hebung der land - wirtschaftlichen Erzeugung sich früher oder später durch die Er- sparung der Einfuhr von ausländischen Lebensmitteln hoch bezahlt werden. Es darf wohl der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß angesichts der außerordentlichen Tragweite der auf dem Spiel stehenden Interessen und im Hinblick auf die der Landwirtschaft ob- liegenden Pflichten gegenüber dem Staatsganzen sich niemand dieser Aufgabe entziehen wird. (Fortsetzung in der Morgenausgabe.)
gegen Luxus und Völlerei. Ueberraschen konnte den Großstadt- bewohnern seine Versicherung, daß in der Kriegszeit„wir in der Provinz gefastet haben". Wir in Berlin haben uns damals oft erzählen lassen, daß im Punkt der Ernährung die in der Provinz mit uns wahrhaftig nicht tauschen würden. An der Diskussion be-� telligten sich auch ettiche Kommunisten, die ja aus jeder Blüte ihren Honig zu saugen versuchen. Besser soll's in der Welt erst werden, wenn sie ihr den Gang vorschreiben dürfen. Die von den Ver- anstaltern der Versammlung vorgelegte Entschließung ver- meidet es, den Alkoholgenuß überhaupt zu bekämpfen. Sie bedauert, daß Parlamente, Regierungs- und Verwaltungsbehörden „immer noch ohne genügenden Widerstand dem der Allgemeinheit schädlichen Luxusleben zusehen", klagt besonders über wach- sende Ausbreitung raffiniert luxuriöser Likör st üben, fordert möglichst schnellen Abbau der bestehenden und Verweigerung weiterer Konzesstonen und wendet sich schließlich auch gegen die Be- strebungen aus Verlängerung der Polizeistunde. Diese Ent- schließung wurde widerspruchslos angenommen. IZfldong eines Volkshochschul-Vezirksausfchusses. Eine für die Entwicklung der Volkshochschule sehr wichtige Maßnahme, nFmlich die Bildung eines Dolkshochschul-Bezirksausschusies für den Verwaltungsbezirk 17(Lichtenberg ), wird auf Antrag des Bezirksamtes in der nächsten Bezirksverordnetenversammlung beraten werden. Dieser Ausschuß ist die einzige Instanz, durch die der Bezirk bzw. die In» teressenten der Dolkshochschule Einfluß aus die Gestaltung des Lehr» planes gewinnen können. Auch werden von diesem Ausschuß, der nach dem Dorschlag des Bezirksamtes au« 2 Bezirksamtsmitqliedern, 4 Bezrrksverordneten. 6 Hörervertretern und höchstens 2 Lehrerver- tretern bestehen soll, die Dertreter zum Hauptausschuß der Volks- Hochschule abgeordnet. Ein Berliner Heirvkfchmindler im harz verhoilei. Heirat?» scbwindel im großen betrieb ein Gauner, der jetzt auf Verglttassung der Berliner 'Kriminalpolizei in Blankenburg am Harz im- schädlich gemacht wurde. Er mochte sich an Berliner heiratslustige
Damen heran und gewann um so eher die Zuneigung der Witwen und Mädchen, als er über viel Geld zu verfügen schien. Wenn er einer Dame dps Heiratsversprechen gegeben hatte, so kam er auch schon bald mit der freudigen Botschaft, daß er eine sehr günstige Gelegenheit habe, eine Wohnungseinrichtung für den zu gründenden gemeinsamen Haushalt billig zu kaufen. Sobald er je- doch das Geld in der Tasche hatte, ließ er sich nicht mehr sehen, suchte vielmehr sofort ein neues Opfer und ipielte wieder den Kavalier. Eine Dame aus der Provinz, die der Schwindler, der als ein 30 Jahre alter aus Kreseld gebürtiger Alfred S ch r c y festge- stellt wurde, auf einer Reise kennenlernte, besaß bereits eine reiche Aussteuer und werwollc Möbel. Schrey bewvg sie unter der Vor- spielung. daß er sofort in Berlin den Hausstand gründen ivoll". alles an seine Berliner Adresse zu senden. Als jedoch die Güter in Berlin eintrafen, ließ er sie gleich nach dem Empfang ver- steigern und steckte den Erlös ein. Auf diese Weise erbeutete der Gauner in der letzten Zeit mehrere Hunderttausend Mark. Die Dienststelle C. II. 5 der Kriminalpolizei spürte ihn in Blankenburg auf, wo er festgenommen wurde. «Siedlung und Kleingarten", unsere illustrierte Beilage. liegt der heutigen Postauslage bei. Bereinigunq der Freunde für Religio» und Bölke»frieden Heilte, abends>/,S Uhr. spricht Herr Pfarrer B I e i e r in der Aula der ztailer-Friedrich-Sckule, Knesebeckstraße(nahe Savignhplatz), über den be- kannten Indischen Dichter Rabindranath Tagore .
Groß-Sediner Parteinachrichten. Alorgea. Miktwoch. den 8.)uni: 70. Abt. (®tCmct«ho*fy. Der gahlabend fällt au» und fwdef Mittwoch den I.i. Juri, ilatt Lakai wird noch Mnimlfleerbeiv «4.«b., fia und-.7 Bezi-i. g-hladcnd nicht Wandesfra�e. sondern Weisestr. 23. IM. Abi.(Adlcrshast 7'/,UJ)r im Zcichmsaal der II. Dem�indeschule, Nad.ckestraße, Mitgliederoersomvilung.
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