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Die baperisthe Nusteefeftung. Die wiederholten Mitteilungen desVorwärts" über skandalöse Mißhandlungen von wehrlosen Festungsgefangenen auf Niederschönenfeld   haben offenbar in Bayern   eine gewaltige Verlegenheit und Erregung hervorgerufen. Seit Wochen arbeitet der Dementierapparat, und die bayerische  Presse ist lebhast bemüht, ihn hierbei möglichst wirksam zu imterstützen. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Lügen und Ent- stellungen der bayerischen reaktionären Presse hier zu wider- legen, da die mitgeteilten und künftighin mitzutei- l e n d e n Tatsachen eine hinreichend klare Sprache sprechen. Nur ein Satz sei aus der Nr. 321 desFränkischen Kurier" seiner besonderen Heuchelei wegen zitiert: Die gemäßigten Festungsgefangenen erkennen selbst das einwandfreie und gerechte Verhalten der Anstaltsleitung an, während sie ihre eigenen Genossen als Verräter, Spitzel, Betrüger, Narren. Maulhelden und Tollhänsler bezeichnen. Sie leiden selbst unter dem Terror der Radikalen, die sogar ein eigenes Vrügelkommando aufgestellt haben; sie sind sogar, um dem Terror zu entgehen, mit Bitten um Abänderung und um gnadenweise Umwandlung der Festungshost in Gefängnisstrafe an die Verwaltung herangetreten. Dieser Satz verdient festgehalten zu werden. Er stellt wohl den Gipfel der Tatsachenverdrehung dar, der überhaupt erreicht werden kann. Das Schreiben eines früheren Festungs- gefangenen stellt jedoch diese Lüge in einer Weise richtig, daß sie für jeden anständigen Menschen ein für alle Male aus der Welt geschafft sein dürfte. Wörtlich heißt es: Es ist Tatsache, daß einige Genossen um Verlegung in ein Gefängnis gebeten haben, weil ihnen ihr Leben und ihre Gesundheit lieber sind als dietuztiocia honesta*(ehren­volle Haft). Auch zu der lächerlichen Behauptung, die Gefangenen hätten sich in einer allen guten Sitten hohnsprechenden Weise splitternackt durch die Räume der Festung bewegt, nimmt das Schreiben Stellung. Hierüber heißt es Selbstverständlich sind wir niemals nackt auf den Gängen b trumgelaufen. Wahr ist nur, daß wir auf unserem Spazierhof f.'it über 15 Monaten Sonnen- und Lichtbäder nahmen. Als uns dies am 30. Mai in einem Befehl verboten wurde, folgten wir ihm sofort widerspruchslos.* Wie stellt sich die bayerische   Presse zu folgendem Fall? Am 1 4. Juli wurde ein Festungsgefangener namens K u l m a r n entlasten. Tags zuvor forderte er gemäß einer Verfügung des JustizministeriumsReifegeld nach Mannheim  , da er völlig inittellos war. Hierfür erhielt er wegen u n g e h ö- r i g e n Verlangens für die letzten 24 Stunden Einzel­haft, Kost- und Lagerentzichung! In einem Schreiben des bayerischen unabhängigen Land- tagsabgeordneten Hagemeister wird berichtet, daß er nach einem erregten, durch den Aufseher Fetsch provozierten Wortwechsel in Gegenwart seiner Frau gewaltsam vom Gang in das Konferenzzimmer gestoßen wurde. Als der Gefangene eine unwillkürliche Abwehrbewegung mit dem Arm machte, griff Fetfch zum Revolver(und nicht zum Gummi- k n ü p p e l. wie von der bayerischen Presse behauptet wurde), wobei die Worte fielen:Das werden wir gleich an- ders Hachen!" Nur durch das besonnene Eingreifen eines anderen Feftungsgefangenen wurde der Mann schließlich von dem Gebrauch seines Schießeisens zurückgehalten. Der tommunfftische Abgeordnete und Festungsgefangene Sauber richtete an den Präsidenten des bayerischen   Land- tages, Königsbauer(Bayerische Volkspartei  ), eine Reihe von Eingaben, in denen er die Beschwerden der bayerischen Festungsgefangenen vortrug. In einer der Eingaben, datiert vom 4. Juni d. I., wies er auf die besondere Verantwor- t u n g des bayerifäfen Landtages und der bayerischen Regie- rung hin. Das Ergebnis dieser bis ins einzelne substantiier- ten Angaben war eine formale Antwort des Staatsanwalts Schubert, in der trocken mitgeteilt wird, daß ein Nach- weis für die erhobenen Behauptungen i» keiner Weit? erbracht werden konnte. Nun stützt sich die bayerische   Preste besonders auf die Be- bauptung, daß das Verhältnis der Festungsgefangenen zu dem Lln st altspersonal ungewöhnlich schlecht sei, und daß bierdurch, nicht aber durch Anweisungen von oben, Unzuträg- lichkeiten entstanden seien. Hierzu wird uns von völlig zu- verlästiger Seite mitgetellt, daß das Verhältnis der Gefange- nen zum Aussichtspersonal bis auf wenige Ausnahmen durch- a u s g u t sei. Bis jetzt ist es dem Staatsanwalt K r a u ß nur gelungen, ganz wenige Gesinnungsgenosten und Streber zu seinen willenlosen Werkzeugen zu machen. Auch die Na- men von diesen Herren stehen jederzeit zur Verfügung. Wagt die bayerische Regierung auch jetzt noch, die von ms   mitgeteilten Tatsachen abzuleugnen? Wir sind der An- ficht, daß der Worte nunmehr genug gewechselt sind und daß man endlich Taten sehen möchte, die gründlich mit allen Mißständen auf der Festung Niederschönenfeld   aufräumen und dafür sorgen, daß die deutsche Justiz nicht um den letzten Rest ihres ohnehin bescheidenen Ansehens gebracht wird. Englanü unö Sie Reparationen. London  , 22. Juli.  (WTB.) Im Unterhaus brachte Wedgwood Ler.n den Antrag ein, das Gesetz über die Einziehung der deutschen Reparation bis auf weiteres aufzuheben, weil das Gesetz seinen Zweck verfehle und eine Belästigung des englischen Handels darstellt. Hierzu erklärte Robert Hörne, das Gesetz habe vollen Erfolg gehabt. Die eingegangenen Gelder betrügen in den ersten drei Wochen des Juli 114 000 Pfund Sterling gegen 69 500 im Juni, 22 000 im Mai und 5800 im April. Der Minister bestritt, daß das Gesetz dem Handel feindlich sei. Das .Ende des Fiskaljahres fei der geeignete Zeitpunkt zur Revidierung des in Kraft befindlichen Gesetzes. Bis dahin liege für die Regierung kein Grund zu seiner Aufhebung vor. Darauf wurde die Debatte geschlosten und der Antrag Wedgwood Lenne mit 140 gegen 23 Stimmen abgelehnt. Explosionskatastrophe in öer Schweiz  . Sern, 22. Zull.(WTB.) Eine furchtbare Explosion zerstörte in vodio, Kanton Tefsin, die Nilrlumwerke sowie die Earbidwerle. Die benachbarten Elektrizitätswerke wurden beschädigt. Zwanzig Tote und einhundert Verwundete wurden ans den Trümmern geborgen. Die Griechen siegreich. Am Dienstag haben die griechischen Truppen den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt Eski Schehir besetzt. Die wichtigsten Eisenbahnwege in Anatolien   sind somit in griechischer Hand. Das griechische Hauptquartier, in dem sich auch der König befindet, wurde noch Satahia verlegt.
GroßAerlw Potsdam ohne Freibäder. Sämtliche Freibäder sind aufgehoben worden. Ein ganz unglaubliches Heldenstück einer verbohrten reaktiv- nären Bureaukratie wird aus Potsdam   gemeldet: Auf Anordnung der zuständigen Behörden sind vom gestrigen Tage an sämtliche Freibäder im Amtsbezirk Potsdam   geschlossen worden. Der Sakrower See, der Königswald mit seinen Ufern» der Nedlitzer See und der ganze Griebenitzsee waren die Freibäder für Potsdam  . Hunderttausende von Ausflüglern und Sportlern fanden hier beim Baden Erholung. Auch sür die Pirschheide mit Luftschifshasen ist dieses Verbot ergangen. Selbst das Baden im Badeanzug ist verboten und wird sofort zur Anzeige gebracht. Gestern machte eine Landjägerpotrouille eine Razzia an �diesen Stellen, und das Publikum mußte flugs in die Kleider flüchten. Potsdam  , ringsum von Master umgeben, hat nun für feine Ein- wohner nur einen kleinen eisernen Käsig in der Türtstraße als Schwimmbassin, in dem man für 1 Mark 45 Minuten im Master bleiben darf. Reben dem Schlachthof ist eine kleine Stelle zum Baden freigegeben, die aber dank der Abflüste des Schlachthofes nicht als Erholung anzusehen ist. Eine Protestversammlung im Potsdamer   Lustgarten gegen die Schließung der Freibäder ist ohne Erfolg geblieben. Jetzt will man versuchen, einen Teil des neuen Gartens mit seinen sonnigen Ufern am Heiligen See für die All- gemeinheit freizubekommen. Bisher hatten nur die dorfansässigen Villenbesitzcr die Erlaubnis zum Baden von der Hofoerwaltung erhalten. Mit dieser Maßnahme will man wohl der Meli den.Geist von Potsdam  * vordemonstrieren! Mögen sich die Potsdamer diesen Humbug nicht gefallen lassen. Sie dürfen in ihrem Kampf der Unterstützung aller für die Wohlfahrt und die Gestindheit des Volkes Interessierten sicher sein.
ver harmlose fleißige Schustergeselle. Aus einer Wohnung am Lützowplatz waren kürzlich Teppichs im Werte von 150 000 M. gestohlen worden. Den Beamten des Sonderdezernats zur Bekämpfung dieser Diebstähle war es nach längeren Ermittelungen gelungen, den Dieben auf die Spur zu kommen. Sie hatten ermittelt, daß die wertvollen Teppiche noch der Christianiastraße 33 zu einem Schuhmacher Kachel geschafft worden waren. Gestern erschienen nun die Beamten dort plötzlich, um eine Haussuchung nach den Teppichen, die in Säcken verpackt dorthin gebracht worden waren, zu halten. Sie trafen den Schuh- macher mit zwei anderen Personen in einer eifrigen Debatte an, die aber sofort verstummte. Bei einer genauen Durchsuchung wurden aber keine Teppiche mehr gefunden. Kachel und ein ge- wisser Müller, der ebenfalls dort war, wurden verhastet. Die dritte Person, die, als die Beamten die Wohnung durchsuchten, eifrig damit beschäftigt war, die Stiefel zu bearbeiten, gab sich als ein Geselle des Meisters aus und wurde, da dieser es nicht bestritt, auch unbehelligt gelassen. Bei der Vernehmung auf dem Polizei- Präsidium stellte es sich jedoch heraus, daß der vermeintliche Geselle in Wirklichkeit der eigentliche Dieb der Tcppiche, der Arbeiter Alfred Hürtgen gewesen war, der gerade zu dem Schuhmacher ge- kommen war, um mit ihm über die Teppiche zu sprechen. Diese waren nämlich kurz zuvor bereits.beschlagnahmt* worden, und zwar, wie sich jetzt herausstellte, von falschen Kriminalbeamten, die im Auftrage des Hürtgen gehandelt hatten. Dieser war, als die Beamten nach Aufklärung der Sache wieder bei Kachel erschienen, natürlich auf- und davongegangen. Bis jetzt konnte er noch nicht ermittelt werden. Ebenso ist der Derbleib der Teppiche noch nicht aufgeklärt. Wer über Hürtgen oder die Teppiche irgendwelche Mitteilungen machen kann, wolle sich im Zimmer 89 a des Berliner  Polizeipräsidiums melden. Auf die Wiedsrherbeischaffung der Teppiche ist. ein« Belohnung von 10000 Mark ausgesetzt.
Oer Meisterökeb von Potsdam  . Ein unglaubliches Geschick zu demBeruf* eines Diebes bewies der kaum 22jShrige Eisenbohnsupernumerar Gottfried Krüger aus Potsdam  , der es liebt«, auf großem Fuße zu leben und infolgedessen sehr viel Geld brauchte. Um siese» Geld aufzutreiben, wurde Kr. zum Verbrecher. Seme erste Berbrechertat bestand darin, daß er am 26. März d. I. aus einem Zimmer der Eisenbahndirektion eine Schreibmaschine in Papier   einschlug und mitnahm und für 800 M. an den Kaufmann Zillmann verkaufte. Am selben Tage ging er in den Schalterraum des Bahnhofs Wildpark und entwendet« von einem Zahlbrett eine größere Menge Geldscheine. Der Eintritt wurde ihm hier ohne weiteres gestattet, da er als Sohn des Bohnhofwirts Charlottenhof und Werder   allgemein bekannt war. Am Ostersonntag schlich et sich in das Hofgartenhaus von Sanssouci   und erbrach dort sänttliche Schranktüren mit einer Gärtenschere. Er entwendete den Garten- gehilfen sämtliche Ersparnisse. Viele Tausende von Mark, Gold- fachen und Trauringe steckte er zu sich und verschwand damit un« bemerkt. Am zweiten Feiertag schlich er sich unbemerkt in das Hof- gartenhaus am Marlygarten heran und klopfte erst schüchtern an die Wohnung des Gärtners. Der Gärtner, der sich nicht sprechen lassen wollte, oerhielt sich still. Plötzlich krachte ein Axtschlag gegen die Tür. Als der erschreckte Gärtner   aus dem Fenster heraussah, lief Kr. mit über den Kopf gelegten Armen davon. Am selben Tage erschien der Herr Supernumerar mit mehreren Berliner  Kiminalbeamten zum Kaffecschoppen vor dem Restaurant.Ge- richtslaube*. Durch den Anblick der Kriminalbeamten ins Vertrauen gewiegt, achtete der Wirt nicht werter auf den jugendlichen Gast. In einem unbewachten Augenblick verschwand Kr. in die Privattvoh- nung des Wirtes und hakte einen Fensterflügel aus. um später vom Hofe aus in die Wohnung steigen zu können. Auch hier stahl er Geld, Goldsachen und einen Brillantring. Ja. er erdreistete sich sogar, aus einem Schlips eine Nadel herauszunehmen. Nachdem sich Kr. auf diese Art ein Sümmchen zusammenge- stöhlen hotte, verschwand er auf das Rittergut Strehlow in Bor- pommern. Hier wurde er, als er den gestohlenen Brillantring in Zahlung geben wollte, verhaftet. Auf dem Wege nach Berlin   ent- wich er und schrieb später an den Transporteur einen Zjrief, in dem er sich gewissermaßen für den unbewachten Augenblick bedankte. Wege» all dieser Straftaten stand der Dieb vor der Potsdamer  Strafkammer. Der als Sachverständiger geladene Sanitätsrat Dr. Heimacher bezeichnete den Angetlagten als geistig minderwertig. Unter Berücksichtigung der vorhandenen Minderwertigkeit wurde der Angeklagte unter Zubilligung mildernder Umstände wegen drei«in» facher, eines schweren und eines versuchten Diebstahls zu insgesamt 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis verurteitt. Damit jedoch nicht genug, wird sich Krüger demnächst wegen eines Hoteldiebstahls in Rad Salzungen zu verantworten haben.
Epidemie der Tachstuhlbrattde. Zu einer außerordentlichen Beunruhigung der Bevölkerung muß die Tatsache führen, daß sich in den letzten vier Wochen nicht weniger als 22 Dachstuhlbrände in Groh-Berlin   ereignet haben, ohne daß es bisher gelungen ist, die Entstehunasursache zu er- Mitteln. Man hat mit einer gewissen Genugtuung feststellen können, welchen schönen und vorbildlichen Eifer unsere Kriminalpolizei ent- wickeln kann, wenn es sich darum handelt, die Diebe zu ermitteln, die einen Millionär, einen Kriegsgewinnler oder sonst einen reichen Mann um ein paar Zehntausende oder Hunderttausende, um Teppiche oder Brillanten erleichtert haben. Wir zweifeln nicht daran, daß sie sich mit demselben Eifer auch dieser äußerst beunruhi- genden Tatjache de» Ueberhandnehwen» der Dachstuhlbränd« zu-
wenden wird. Nach dem Großseuer im Erdmannshof hat sich im Hause Fruchtstr. 30 bereits wieder ein mächtiger Dachstuhlbraiid ereignet, dessen Ursache noch unbekannt ist. Die Feuerwehr rückte nachts um 1412 Uhr an und hatte nach fünfstündiger Arbeit den Brand gelöscht.
Beratung der Steuwahlverordnung für Groß-Berli». Wie wir erfahren, ist der Entwurf der Berordnung für die Kommunalwahlen in Groß-Berlin im Ministerium des Innern jetzt fertiggestellt worden. Der Entwurf wird dem Preußischen Landtag  zur weiteren Beratung und Beschlußfassung zugestellt werden. Da gegenwärtig jedoch Parlamentsserien sind, wird am 25. d.M. der ständige Ausschuß des Landtages zusammentreten, um über die Verordnung zu beraten und ihr Gesetzeskraft zu verleihen. Nach Artikel 26 und 55 der Verfassung ist der ständige Ausschuß berech- tigt, zur Beseitigung augenblicklicher Notstände während der Zeit, in der das Parlament nicht tagt, zusammen mit dem Staats- Ministerium Verordnungen Gesetzeskraft zu verleihen. Logenschließer, die kein Wechselgeld Hobe«. Im Großen Schau» spielhaus, so teilt man uns mit. kostet ein Programm 1.50 M. Aber die Logenschließer sollen unmenschliche Schwierigkeiten hoben, um auf 2 M. herauszugeben; sie suchen und suchen in ihren Taschen und finden keine 50 Ps. Daraus folgt zweierlei: Publikum, der du dos Große Schauspielhaus besuchst, bewafsne dich mit 50-Pf.-Scheinenl Direktion, sorge du dafür, daß deine Logenschließer S0-Pf.-Sch«ine in genügenden Mengen haben. Sein 2SiZhriges Arbeilsjubiläum feiert unser Genosse, der Buch- binder Adolf Rhode, Kameruner Str. 39, am 23. Juli. An diesem Tage ist er 25 Jahr« bei der Firma R. Gahl, Chausseestr. 8, tätig. Wir beglückwünschen unseren Genossen zu diesem Ehrentag auf dos herzlichste. Ein großer Wohnungseinbrnch wurde in der Nacht zu gestern bei Dr. phil  . Julius Haunberg in der Potsdamer Straße   105 a verübt. Die Einbrecher stahlen dort Schmucksachen und Kleidungs- stücke im Werte von etwa 160 000 M. Geschäftseinbrecher er­beuteten in dem Geschäft von Kcrnitzer in der Bismarckstroße 44 Hemden und Hemdenstoffe sowie sonsttge Herrenartitel im Werte von 80 000 M. Der Klapperstorch in der Straßenbahn. Auf der Fahrt Zwilchen Friedrichsfelde und Johannisthal   wurde ein« Frau in der Straßen- bahn plötzlich von Geburtswehen überrascht. Die Geburt ging schnell und glatt von statten, so daß nach etwa 15 Minuten, als das Kranken- auto kam, alles vorüber war. Mutter und Kind wurden im Krankenauto noch dem Krankenhaus Hubertus in Lichtenberg   ge- bracht. Sprechstunden für die Sleuerpstichffaen sollen nach einem Erlaß des Reichsministers der Finanzen vom 20. Juli 1921 bei sämtlichen Finanzämtern Groß-Berlins   werktäglich aus die Zeit von morgens 9 Uhr bis 1 Uhr festgesetzt werden. Damit für die übrigen Dienst- stunden ein ungestörtes Arbeiten der Beamten gesichert sst, tonn von den Beamten der Finanzämter mit den Steuerpflichtigen ohne be- sondere Ladung n u r in der vorgenannten Sprechzeit mündlich ver- handelt werden, während zu anderen Zeiten erscheinende Steuer» Pflichtige nicht auf Anhörung rechnen können. Die Finanzkassen sind weiter werttäglich außer Montags von M bis>41 Uhr ge- ösfnet. Das Lande sfinanzamt Groß-Berlin, Abteilung für Besitzsteuern. teilt mit: Nachträglichen Anträgen auf Umtausch nicht verwendeter echter Steuermarken zu 25 M. kann rnrr noch bis Ende Juli 1921 entsprochen werden. Nach diesem Zeitpunkt findet ein Umtausch weder durch die Postbehörden noch durch die Finanzbehörden statt. Arzt und Vormnndschafi. Aus Anlaß eines Spezialfalles hat die Deputation für die Berliner   städtische Irrenpsleae grundsätzliche Be- denken geäußert, daß städtische Irrenärzte die Vormundschaft über entmündigte Geisteskranke,, die sich in der aleichen Anstalt wie der Arzt befinden, übernehmen. Man könne nicht ohne weiteres über­sehen, welch« Folgen daraus entstehen. Die Genehmigung für die Uebernahme solcher Vormundschaften wird daher von den städtffchon Behörden nicht erteilt. Zugenderziehuna und Schulsteuergeseh. In der Mitgliederver- sainmlung der 85. Abt.  (Tempeihof) wurde nach einem Vorttag des Genossen Dr. Ostrowski-Lankwitz folgend« Entschließung einstimmig angenommen:Die die Herousziehunq der Jugend einer der wesent- lichsten Gemeinschastspflichten darstellt, sind die Kosten für die ge. samt« Ausbildung nur aus Gemeinschaftsmitteln zu bestreiten und müssen deshalb ausschließlich durch ein umgehend zu schaffendes Schulfteuersetz beschafft werden.* Neue Sartoffeln werden in Potsdam   mit 55 Pf. das Pfund an- geboten. Sommerfest der 1Z. Abt. am Sonntag, den 24. Inli, in Habels Brauerei, Bergmann st r. 5/7. Ein gut gewähltes Programm sucht jeder Geschmacksrichtung perecht zu werden. Von 3 Uhr ab Kaffeekocben. Auf vier Bahnen Preiskegeln. Don 4 Uhr ab in.zwei Sälen Tanz. »Volk und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrist, liegt her heutigen Postauflage bei.
- Das Wetter für morgen. Berlin   und Umgegend. Ein wenig wärmer, noch eeränderllch. Über. wiegend bewölkt, mit leichten Regensällen und lebhaften südwestlichen big westlichen Winden._
Groß-öerliner parteinachrichten. Heute. Freitag, den 22. Füll: 85.«bt. Tempeihof. Abend« 8 Uhr treffen sich die Mitglied« der ganmnmate» Kommisffon zur Erledigung wichtiger VrtmmgelegenheUeu im Lokal von Fichte!, Friedrich-Franz-Etraße 16. Morgen, Sonnabend, den 23. Füll: Nrei, 14. RenkSlla-Brth Buckow Siudo«. Sonnabend, den 28. d. Rt«.,»och- Nliitag» s Uhr. Großes So mm e r i e st in den Räumen der.Reuen Welt. Sasenheide. Konzert. Sp'ftialitätrti-, Marionetten» und Kasperle» Theater. Am' Saale   Tanz. Die KaffeeNIche ist geöffnet. Eintrilt 2,50 M. Arbeitslose«e- noffen und deren Angehörige haben treten Eintritt,
Vorträge, vereine unü Versammlungen. Arbeiter-Radfahrer-Derei»Groß. Berlin  ". Sonntag früh 5 Uhr Schwärze­tal bei Biesental. Dorm. II Uhr Wandlitz  . Start: Mariannenplatz Achtung. Skatspieler! Sämtliche Dorftilnde von den Skawereinen des Osten, werden hiermit zum Sonntag, deu 24., norm. 9 Uhr, nach dem Lokal Sermon» Hartmann, Zohanniethal, Parlstraßo 8, zweck« Anschiießung an die am 8. Juli 1921 gegründete Interessengemeinschaft freundlichst eingeladen. Slatbund de» Osten«.
Arbeitersport. Der Schwimm-BereinVorwärt," Berlin   1897, Mitgl. d. Arb..A.>B. oeran- staltet am Eonnabend. den 28. Juli, abend» 6 Uhr auf der Oberwree, Restaurant Kyffhäuser  , Rtederschlneweide, ein Schwimmfest. Reigenschwimmen, Stafetten. Tauchen. Rettungsichwimuien und Wasserballfpieie gelangen zur Auffsthruna. Bei dem guten und reichlichen Echwimmermaterlal, welche» dem Verein.Vorwäri«' zur Versllgung steht, verspreche» die Darbietungen wirtlich gute zu werden. Alle Zntee- essenten der Ardeiter-Wasserspvrtbewegung st»d hierzu herzlich eingeladen. Die Kaffeetüche wird bereit« um 4 Uhr geöffnet und beginnt da« Konzert um 4'/, Uhr. Der Schwimm-Berein.Belle-, Abteilung Lichtenberg  , Mitgl. d.<rd.-B.-B.. peranftaltet am Sonntag, den 24. Juli, nachm 8 Uhr im Seebqd Rulmnel»lmrg, Hauptstraß, 6, ein Evmnierschwimmsest. Außer dem Eröffnungsreigen, welcher von der Damenabteilung geschwommen wird, finden Damen  -, Männer-, Jugend-, Schiller- sowie Stafetten- und Mannschastsliimpse statt. Zum Schluß werden sichNeptun" Lichtenberg   undWelle" Berlin   im Wasserballspiel gegenüberstehen. Eintritt Z W. Kinder in Begleitung Erwachsener frei, sonst die Hälfte de« EimritUpreise«. Arbettrr-Wassersvort-Verdand. Kreis l. Mitgl. d. A-W.-V. Alle Oblente der Rettungswachen des Kreise« I treffen sich am Donnerstag, den 2«. Zuli, abend, 7 Uhr, vor dem Bolkshau» llhariottenburg, Rvfinenftr. 4L Uebung an nr Rdatgen- briicka, Dfipktlichss Erscheinen ist Psticht.