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Ein Besuch im Petersburger Hafen.

DE. Petersburg, Ende Juli 1921.

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es

An einem der wenigen warmen und sonnigen Julitage hat in den letzten drei Wochen in Petersburg   bei 15 Grad Celsius fast täglich stark geregnet und in den Nächten war es zuweilen sogar empfindlich kalt machte ich mich auf, um meinen schon lange gehegten Borsatz auszuführen und den Petersburger Hafen zu besuchen. Das ist nur unter großen Schwierigkeiten möglich, da das Betreten des Hafens strengstens untersagt ist. Der ein­zige, für den Verkehr offen gelassene Zugang zu den Hafenanlagen ist durch Wachtposten gesperrt, die mur Inhaber von Passierscheinen der Außerordentlichen Kommission( Tsche- Ra), ferner Beamte der Zollbehörden und die Mannschaften der angelangten Schiffe zulassen dürfen, deren Auslandspaß den Passierschein ersetzt. Erst nach län­geren Bemühungen war es mir gelungen, einen entsprechenden Baffierschein mir zu verschaffen.

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Es war 8 Uhr morgens, als ich meine Wanderung antrat; aber tritt man heute um 8 Uhr früh nach der Sowjetuhr, wohlver­standen auf die Straße, so fühlt man sich durch die Frische der Luft und die auffallend langen Schatten ganz eigentümlich berührt: denn um elektrisches Licht zu sparen, hat die Regierung, wie schon in den vergangenen Sommern, die Uhr im ganzen Reich um drei Stunden vorausstellen lassen, und es war also in Wirt­lichkeit erft 5 Uhr morgens. Da die elektrischen Straßenbahnen, ebenfalls um Strom zu sparen, aus den Vorstädten und der äußer ften Peripherie der Stadt bloß bis in die Nähe des Zentrums gehen, nahm mich erst nach längerer Fußwanderung die Elektrische auf und brachte mich in die Nähe des Hafens auf der Gutujew- Insel. Ich wies am Eingang meinen Bassierschein vor und sah mich gleich darauf im Innern des Ortes, der von den Gedanken unzähliger hun. gernder Menschen als eine Art Schlaraffenland sehnsüchtig umwoben wird, und der zugleich der höchft nüchterne Zielpunkt für die Machenschaften zahlreicher großer und fleiner Schieber ist.

Ein Chaos von Wagen stellte sich meinen Blicken zuerst dar, so daß das eigentliche Hafenbassin zunächst nicht zu sehen war. Nur die Masten einiger Schiffe überragten die hochaufgetürmten Waren­wälle: hauptsächlich waren es Heringsfäffer, Bflüge und gewaltige Stapel von Mehlsaden. Beim Herantreten an bas Hafenbassin sah ich drei deutsche   Schiffe stehen, daneben Schildwachen, welche die Ein- und Ausgehenden nochmals auf den Bassierschein hin zu kontrollieren hatten. Außer den mit dem Ein­und Ausladen der Waren beschäftigten Arbeitern wimmelte es in den Hafenanlagen von Rontrollbeamten der Tsche- Ra und der Zoll behörde. Bei meinem letzten Besuch im Hafen, noch zur Friedens­zeit, war er gedrängt voller Schiffe, während jetzt nur ausnahms­meise, wie dieses Mal, drei Schiffe zugleich an Ort und Stelle standen.

folgendes: Personen, welche die Möglichkeit haben, sich Basster­

Reichsfinanzhef and Lebenshaltung.  

scheine in den Hafen zu beschaffen, sehen sich mit fapitalfräftigen Viel zu wenig werden die Entscheidungen des Reichsfinanzhofes Schieberkreisen in Beziehung, die die Auslandsware mit deutschem in München  , der höchsten Instanz in allen Angelegenheiten der deut­Gelde bezahlen und sie in großen Boften aufkaufen. Von den Ver- fchen Steuergesetzgebung, beachtet. Auffällig ist schon, daß die bürger­tretern der Tsche- Ka und den Zollbeamten bis abwärts zu den Schild- liche Handelspresse bisher taum jemals gegen die Entscheidungen des wachenposten am Eingang zum Hafen werden alle Ueberwachungs- Reichsfinanzhofes etwas eingewendet hat. Das ist verständlich, denn beamten mit der durchzuschmuggelnden Ware, hauptsächlich also mit die Spruchpragis dieser Behörde hat bis jetzt dem Bedürfnis des Rognat und Schokolade, beftochen. So werden dann die Märkte und Handels und der Industrie, Steuern nicht gern zu zahlen, häufig die nach Freigabe des Lebensmittelhandels massenhaft entstandenen recht weitgehendes Verständnis entgegengebracht. Das Bild der Ge­Cafés mit diesen Waren reichlich versorgt. Eine Tafel Schokolade dantenwelt des Reichsfinanzhofes hat sich neuerdings durch eine un­glaubliche Urteilsbegründung wesentlich vervollständigt. Eine Aktien­wird im Hafen mit 10 M. bezahlt. Die Mart wird in diesem Be- gesellschaft hatte für ihre Beamten und Angestellten eine Einkaufs= triebe ungefähr mit 1000 Sowjetrubeln bewertet. Die Bevölkerung, stelle eingerichtet und verlangte, daß deren Umsätze steuerfrei Das Umfagsteuergeseh von 1919 läßt dies zu, someit es. am Endpunkte des Rettenhandels stehend, hat für die Tafel 14 000 blieben. Rubel zu bezahlen. Da auf den Handel mit Spirituosen ebenso wie fich um gemeinnüßige oder wohltätige Einrichtungen handelt. Die mit Morphium und Rofain die schwersten Strafen gesetzt sind, so Steuerfreiheit wurde abgelehnt mit der Begründung: sieht man den massenhaft eingeführten Rognak im Handel nicht; er wird nur unter der Hand verkauft, die niedrigste Qualität zu 100 000, eine etwas höhere zu 150 000 Rubel die Flasche. Auch beim Durch­fchmuggeln der Flaschen aus dem Hafen wird insofern besondere Vorsicht beobachtet, als nicht mehr wie 3-5 Flaschen zurzeit von dem Einzelnen aus dem Hafen getragen werden. In diesem Zusammen­hang bekommt ein Vorfall, den ich im Hafen zu beobachten Gelegen­heit hatte, eine eigenartige Beleuchtung. Auf einem der Schiffe waren mehrere Risten mit insgesamt 800 Flaschen Kognak angekommen; sie wurden von einem Vertreter der Allrussischen Außerordentlichen Kommission aufgekauft, ausgeladen und vor unseren Augen mit der Aufschrift versehen: Moskau  , Rat der Volkskommissare"! Man muß es dahingestellt sein lassen, ob die Herreh Volkskommiffare auch wirt­fich den Kognat erhalten sollten, oder ob das nur eine Deckadresse für ben privaten Auftraggeber des gewandten Tsche- Ka- Beamten war.

Wirtschaft

Das Getreidegeschäft.

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Die Anerkennung der Gemeinnüßigkeit kommt nicht in Frage, da das Unternehmen nicht dem Interesse der Allgemeinheit, sondern dem engeren Kreise der Angestellten der Aktiengesellschaft, also den Bediensteten eines bestimmten Unternehmens, gewidmet ift. Um das Unternehmen zu einem wohltätigen zu machen, muß es nicht nur die Lage der Leistungsempfänger wirtschaftlich ver­bessern oder mildern, sondern einer Notlage abhelfen. Es ist ohne weiteres zu unterstellen, daß die Angestellten der Aktiengesell­schaft, die ohne Unterschied unb ohne Rücksicht auf Bermögen und Einkommen die Einkaufsstelle in Anspruch nehmen können, ein den heutigen Teuerungsverhältnissen angepaßtes ausfömm­liches Gehalt ober einen entsprechenden Lohn beziehen, die es ihnen ermöglichen, ihre normalen Lebensbedürfnisse zu befriedigen.

Die Lebenshaltungsstatistik der Generalfommission der Gemert­schaften Deutschlands   hat nachgewiesen, daß das Einkommen der bestbezahlten Arbeiter von 1913 bis 1920 etwa neunmal gestiegen ist, wähend die Kosten der Lebenshaltung um das Fünfzehneinhalbfa che anwuchsen. Das Mißverhältnis zwischen Einkommen und Lebensbedürfnissen ist eine tatastrophale Auswirkung des Krieges, über deren Beseitigung die Gelehrten, die Finanzleute und die Politiker der ganzen Welt brüten. Aber der Reichsfinanzhof zu München   schreibt: Es ist ohne weiteres zu unterstellen, daß die Angestellten und Arbeiter ein den heutigen Teuerungsverhältnissen angepaßtes ausfömmliches Gehalt oder einen entsprechenden Lohn beziehen!

Kapitalistische Gedankenwelt.

Biel   zu wenig wird betchtet, was sich zurzeit na chAufhebung der Zwangswirtschaft auf dem Getreibemartt abspielt. Jetzt sind wir glücklich so weit, daß z. B. für Weizen die Berliner  Breife mertlich über den Weltmarttpreis gestiegen find. Die Reichsgetreidegesellschaft hat in letzter Zeit große Käufe Die russische Sowjetregierung beginnt nach und nach mit allen von Auslandsweizen durchgeführt, aber, wie der Berliner   Börsen- großtapitalistischen Weltkonzernen in Berbindung zu treten, um ihrem Courier" mitteilt, scheint der Handel dennoch keine Furcht vor geschlagenen Lande neues Blut zuzuführen. So ist es auch fürzlich diefen Mengen und vor einem durch diese bewirkten Preisdruck zu zu einem Abkommen zwischen der Hamburg- Amerika- Linie   und der haben. Bemüht er sich doch jetzt selbst um Einfuhr von Weizen, Sowjetregierung gekommen. Die Hapag   sieht bekanntlich mit dem b. h. mit anderen Worten, der Getreidehandel möchte gern Aus- amerikanischen Harrimankonzern in Geschäftsunion. Mit dem eng­landsweizen einführen, weil er dabei ein größeres Geschäft macht, lischen Armstrong fonzern hat Rußland   wegen der Erneuerung und denn hier bekommt er für eingeführte Ware den Inlandspreis, der Ausbeutung des Petersburger Hafens ebenfalls Berhandlungen ge­Das Einlaufen der Schiffe hat Ende Mai begonnen. Und zwar zurzeit über dem des Weltmarktpreises steht. Für Roggen ist die führt. Bestimmte deutsche Handelskreise sahen in der Geschäftsver­waren deutsche Schiffe mit Gefangenentransporten die ersten; seit Preisbewegung ebenfalls scharf steigend gewesen. Als besonderer bindung der Hapag   mit der Sowjetregierung allerlei rote Gefahren. her verkehren regelmäßig sechs deutsche Schiffe, von denen jedes Grund wird angegeben, daß die Landwirte selbst als Räufer für Der Ost- Europa- Marft" antwortet darauf recht interessant: schon zweimal, einige dreimal, die Tour gemacht haben. Sie brin- den Roggen auftraten. Sie benußen ihn zur Erfüllung ihrer Um­Igen, außer den ruffischen Kriegsgefangenen, deren Zahl übrigens lagepflicht, um möglichst viel Gerste und Weizen freizubefommen, von Mal zu Mal immer geringer wird, Waren, vor allem Heringe, für die sie im freien Verkehr wesentlich höhere Preise erzielen, als Mehl, Zucker, landwirtschaftliche Geräte und Eisenbahnschienen. Bei fie für den Roggen bezahlen müssen. Beachtenswert ist auch, daß der Rückfahrt nehmen sie dann wieder deutsche Kriegsgefangene der Landbund selbst auf seine Anhänger, wie erzählt wird, Einfluß die Heimat mit. Im Hafen laufen noch fleinere russische Schiffe auszuüben versucht dahin, daß sie ihr Getreide jetzt nicht zu hastig ein, die mit Herausfischen der noch immer nicht völlig beseitigten verkaufen. Der Landbund befürchtet, daß die Landwirte zuviel Ge­Minen beschäftigt sind und nebenbei sehr reichlich Salz aus Finn- treide, gelockt durch die schönen Wucherpreise, abgeben, und daß fie Land bringen, so daß im Schleichhandel der Preis für ein russisches dann wegen Erfüllung der Umlagepflicht mit den Gefeßen in Ron Pfund( 400 g) Salz auf 2500 Sowjetrubel gesunken ist, während flitt geraten. Die freie Getreidewirtschaft führt uns herrlichen er in den ersten Tagen nach Einführung des Salzmonopols auf Beiten entgegen. 7500 Rubel gestiegen war. Alle ein- und auslaufenden Schiffe nehmen in Kronstadt   bzw. in dem am estländischen Ufer gelegenen Hungerburg einen Lotsen an Bord wegen der noch bestehenden Es ist bekannt, daß heute etwa vierzig Prozent der Welttonnage Minengefahr. brach liegen. Die Neberproduktion an Handelsschiffen, die der Welt Die Regierung ist dem Abtransport der angelangten Waren frieg brachte, die Entstehung einer riesenhaften Werstindustrie in nicht gewachsen. Die erhalten gebliebenen Speicher find sämtlich Amerita und der Zusammenbruch Europas  , seine geringen Bedürf überfüllt, so daß schon seit längerer Zeit das neu Anlangende unter niffe nach Frachtraum, hat diesen Zustand herbeigeführt. Jetzt wird bekannt, daß die englischen Reedereien einen großen Schlag führen freiem Himmel gestapelt werden muß. Nur Eisenbahn  - wollen, um in der Frachtschiffahrt größere Beschäftigung zu finden. schienen sieht man unter diesem Stapel nicht, offenbar sind sie nach der Frachtrate England- Indien richten sich die Sonnagepreise wegen der besonderen Dringlichkeit des Bedarfs in erster Linie weg- des europäischen   Ueberseehandels. Diese Rate, die bei Ausbruch des geführt worden. Auch in Moskau   sind die zentralen Speicher des Krieges auf etwa 17 Schilling für die Tonne stand, und im Kriege Zollamtes überfüllt; die Verwaltung hat sich wiederholt, aber er- bis auf 150 Schilling stieg, ist in den ersten Monaten dieses Jahres folglos an die zuständigen wirtschaftlichen Behörden gewandt und auf etwa 22 Schilling gefallen. Jetzt fündigen die englischen Reeder dringend darauf aufmerksam gemacht, daß die Speicher weitere an, daß sie die England- Indien  - Rate um weitere 40 Broz. Waren nicht mehr zu fassen vermögen. Bielfach bleiben die Waren ermäßigen wollen. Damit beginnt ein gewaltiger Preisfampf, auch liegen, weil die Berwaltung wegen der herrschenden Unordnung ber in erster Linie die deutschen   Reedereien trifft, die in der östlichen und Verwirrung die Behörde nicht fennt, an die die Ware gerichtet Schiffahrt beschäftigt sind, z. B. die Deutsche   Dampfschiffahrtsgefell­schaft Hansa   in Bremen  , die Hapag   und den Norddeutschen Lloyd  . ist. Einige Millionen mit Gold bezahlter Eier find aus diesem enn es schon zum Frachtratenfrieg tommt, dann wollen wir hoffen, Grunde verfault. Und während im Petersburger Hafen Berge von daß die überseeischen Einfuhrwaren für uns billiger werden. Mehlsäcken lagern, erhält die Bevölkerung als einzige Ausgabe 100 Gramm Brot je Tag und Kopf.

Frachtenfrieg.

Deutscher   Handel in Sowjetrußland.

. Außer den angeführten Baren bringt die Mannschaft der ein­In Jefaterinburg im Uralgebiet hat, nach der Petersburger laufenden Schiffe von sich aus allerlei Bedarfsartikel in großen Sowjetpreffe, die geplante Deutsche   Warenaustausch- Be­Mengen mit, vor allem Schokolade und Rognat. Die Schwiesellschaft ihre Tätigkeit nunmehr begonnen. Die Gesellschaft felt rigkeit besteht nun darin, wie bei der strengen Ueberwachung des deutsche Baren, u. a. Chemikalien, ab und kauft dafür Rohstoffe ein. Hafens diese heißbegehrten Artikel an die Bevölkerung abzusehen weigniederlaffungen der Gesellschaft find in Moskau  , Petersburg, sind. Sämtliche den Hafen verlassenden Berfonen werden nämlich Riga   und Libau eröffnet worden. Die Gesellschaft vertritt die Kom­einer forgfältigen Rörpervifitation unterzogen, und eine andere pagnie Deutschland  - New Dort" im Baltifum. Schwierigkeit besteht darin, daß die Schiffsmannschaft tein Sowjet­geld, sondern nur ausländische Valuta oder russisches Gold für die Baren annimmt. Die Nachfrage nach deutscher   Baluta ist seit Be ginn des Schiffsverkehrs sehr gestiegen und sie ist in Schieberkreisen überhaupt nicht zu haben: englische Baluta läßt sich wegen der ge ringen Nachfrage etwas leichter beschaffen. Seit dem Eintreffen der ersten Schiffe ist auch der Preis eines 10- Rubel- Goldstücks von Zu den ausländischen Bewerbern um die Bacht der russischen 110 000 Sowjetrubel auf 190 000 Rubel gestiegen. Das Berfahren, Bapierfabriten treten neuerdings dänische Firmen als um die erwähnten Waren in den Schleichhandel zu bringen, ist nun ernste Ronkurrenten hinzu.

Die englische Handelsmission, die auch politischen Charakter trägt, ist in Mostau eingetroffen. Sie war über Berlin   und Riga   gereift. Die Russisch Baltische Schiffswerft in Reval   hat einen Bachtvertrag mit der englischen Gesellschaft Anglo- Baltische Schiffsbau- Company" abgeschlossen. Die Werft soll demnächst ihren Betrieb wieder aufnehmen.

Wir sind der Ansicht, daß nicht nur das menschliche Mitgefüht mit dem ruffischen Bolt, sondern auch wirtschaftspolitische Klugheit jetzt schon die Mitwirtung am Biederaufbau des russischen Wirt­schaftslebens notwendig macht. Es tommt hier gar nicht auf die paar Männer an, die momentan an der Spize Rußlands  stehen. Es ist nicht einzusehen, warum man noch länger mit der Reorganisation der russischen Wirtschaft warten foll. Schlechter wie die Dinge heute liegen, fönnen sie sich doch fast faum noch entwickeln. Wenn jetzt die Hilfe der kapitalistischen   Staaten eingreift, so ift es selbstverständlich, daß diese Hilfeleistung nicht nach boischemiftischen, sondern nach den bewährten tapitalistischen Prin­zipien erfolgt, und die Lenin und Kraffin sehen ich ja unter Preisgabe all ihrer bisherigen Grundsähe hierfür ein. Alle politische Besämpfung der Sowjetregierung hat sich als verfehlt erwiesen. Biel   wirksamer scheint der Weg durch kapitalistische Durchdringung des russischen Wirt­schaftsförpers, das russische Volt zur Gesundung zu führen. Sollten die Sowjetmachthaber aber fich wider alles Ermarien als unbelehrbar erweisen, so werden sie zu gegebener Seit schon ambern Männern Plak   machen müssen. Wenn zuerst die bolichemistische Politik die ruffische Wirtschaft vernichtet hat, so muß jeht die Renorganisation der Wirtschaft die Neuorientierung der Boltit bringen, entweder mit oder gegen Lenin  . Lenin   scheint aber flug genug zu sein, sich dem Notwendigen nicht zu widersehen, um die Führung in der Hand zu Man fann aus derlei Bemerkungen bei einigem Nachdenken piel lernen...

behalten.

Aus der Partei.

Zur Programmbebatte.

Nach einem Vortrag des Genoffen Dr. Joelsohn( Rottbus) ilber den Brogrammentwurf in gut besuchter Bollversammlung des Sozialdemokratischen Wahlvereins Guben   fand folgende Reso lution einstimmige Annahme:

Die Vollversammlung des Gubener Wahlvereins der SPD.  richtet an den Bezirksparteitag in Berlin   folgenden Antrag: Der Bezirksparteitag möge beschließen, den Parteitag in Görlig zu er= fuchen, von einer Beratung des vom Parteivorstant vorgelegten Programmentwurfs Abst anb zu nehmen und die Programm­revision auf ein Jahr zurückzustellen. Inzwischen hat sich die Taftit der Partei in der Tendenz der Konsolidierung eines de­motratisch republikanischen Linksblods Dom Zen­trum bis zur Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei zu be wegen. Cine Roalition mit einer der beiden monarchisch- reaktio­nären Rechtsparteien ist abzulehnen. Auf die Bildung po­littscher Arbeitsgemeinschaften der SPD.  - und USB­Organisationen foll auf der Grundlage prinzipieller Aner­fennung der demokratischen Republit als der für Grringung der proletarischen Borherrschaft einzig geeigneten Staatsform überall hingearbeitet werden.

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