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Ruf nach dem Jungsozialistengeseh.

Bon Robert Reller Berlin  .

Seit ihrer Geburtsstunde folgt der jungsozialistischen Bewegung wie ihr Schatten ein tiefes Mißtrauen weiter Kreise unserer Partet­mitgliedschaft. Die quantitativ noch schwache Bewegung fann natür. lich diesem Uebel nur langsam beikommen. Immerhin gestatten die bisher gemachten Erfahrungen die Behauptung, daß dieses Miß trauen in dem gleichen Verhältnis abnimmt, in dem die Parteimit gliedschaft Wesen und Wollen der jungsozialistischen Bewegung fennen lernt. So besteht die Hoffnung, daß mit der Unkenntnis über die Bewegung auch naturgemäß das Mißtrauen schwindet. Dieser Prozeß erfährt nun neuerdings einen starten Antrieb, indem einige besonders mißtrauische Parteimitgliedschaften an den Gör­lizer Parteitag das Ersuchen richten, die jungsozialistischen Gruppen aufzulösen. Das Böse wollend, das Gute vollbringend, zwingt man dadurch die Parteigesamtheit, sich eingehender mit den Jungfozia­liften zu befaffen, um nach Prüfung dieser Frage entscheiden zu fönnen. Hierbei gehen wir von der Annahme aus, daß nach bestem Wissen und Gewissen nur dann entschieden werden fann, menn fich die Kenntnis der Bewegung nicht auf den Namen be­schränkt. Ein treues Spiegelbild jungsozialistischen Wollens gibt die vom Zentralbildungsausschuß zur Bielefelder   Jungsozialistentagung herausgegebene Festschrift Jungsozialismus, nach deren Lektüre erst ein Urteil über die Bewegung möglich ist, und die nicht warm genug empfohlen werden fann, insbesondere denen, die an der artigen Beschlüssen mitwirken. Der Rahmen dieser Zeilen verbietet es, jene Fülle von Argumenten zu nennen und zu erläutern, die den Nachweis erbringt, wie bitter notwendig die jungsozialistische Be wegung für den fulturellen Aufstieg des Proletariats ist, und wie rückschrittlich jene Bestrebungen sind, die die Daseinsberechtigung der jungfozialistischen Bewegung verneinen oder gar ihr die Aus­dehnungsmöglichkeiten nehmen wollen. Darum feien nur einige Gründe genannt:

aller Deutlichkeit betont, daß sie nicht im geringsten daran denken,[

Ein Wirtshausdrama.

an der Geschlossenheit der Partei zu rütteln. Den unbedingten In der Nacht vom Sonnabend spielte sich in der Gastwirtschaft Willen zur Einheit und Einigkeit haben sie zu ihrem obersten Gesez Hahn in der Kreuzstr. 9 zu Potsdam   ein Vorfall ab, der erhoben und ihm in ihrer Tagung machtvollen Ausdruck verliehen. noch der weiteren Aufklärung bedarf. Nachts gegen 41 Uhr betrat Wir sind uns darüber klar, daß der Jungsozialismus ohne diesen der im selben Hause wohnende 43jährige Arbeiter Wilhelm Kaag Willen besser ungeboren geblieben wäre. Der Wiedervereinigung des Proletariats wäre der Weg geebnet, wenn dieser Wille in der as Lokal und verlangte Bier. Er machte einen angetrunkenen Ein­gesamten Arbeiterbewegung ebenso start und mächtig wäre. Wer Richard Hahn die Berabfolgung von Getränken ab. Er deriet da­brud und darum lehnte der Sohn des Inhabers, der 30jährige ezt noch in der jungsozialistischen Bewegung Spaltungstendenzen durch mit Kaatz in einen Wortwechsel, dem er ein Ende machen vermutet, leidet an chronischem Mißtrauen; er pflege feine Seele, aber unterlasse den Versuch, Gesunden seine Medizin einzuflößen. wollte, indem er Rack zur Tür nach dem Flur führte. An der Wie wir uns bemühen, die Einstellung unserer alten Parteigenossen Tür soll nach den Befundungen einiger Zeugen Kaah dem Wirts zu verstehen, so sollten diese sich bemühen, das Sehnen und Streben sohn einen Schlag ins Gesicht und einen Fußtritt in den Leib ver­der Jungsozialisten zu erfassen fuchen. Es ist falsch, an die Probleme letzt haben. Hahn brach zusammen und war sofort tot. Innere der neuen Zeit die alten Maßstäbe legen und sie den herkömmlichen Berlegungen scheinen die Tobesursache zu sein, da teine Spuren Von denen, die sich zu dieser von Gewalt an der Leiche wahrnehmbar sind. Die durch den Vor­Grenzen unterwerfen zu wollen. Ueberzeugung nicht durchzuringen vermögen, fordern wir mit Fug fall sehr aufgebrachten Gäste sowie der Bater des Hahn veranlaßten und Recht Bertrauen. Die schweren Aufgaben, die der Sozial die Festnahme des Täters. Die Leiche des Hahn wurde nach der demokratie im Schoße der Zukunft harren, erfordern die innige Friedhofshalle gebracht und wird dort obduziert werden. Die Bots Rampfgemeinschaft von jung und alt. Diefe Kampfgemein damer Kriminalpolizei hat alle Tatzeugen vernommen und Raaz fchaft ist nicht ohne gegenseitiges Verstehen und vorläufig in Haft behalten. Raaz gibt an, daß er nur in Notwehr Bertrauen möglich. Darum fordern wir vom Parteitag, gehandelt habe, als er dem Hahn, der ihn gewaltsam auf den Flur daß er alle Bestrebungen, die bewußt oder unbewußt jene Rampf gedrängt habe, einen Schlag ins Gesicht versetzte. gemeinschaft untergraben, ablehnt und darüber hinaus der Bewegung weitere Entwicklungsmöglichkeiten schafft. Dann lönnen wir und jung zuversichtlich unser Jahrhundert in die Schranken for= dern. Nötig ist: der jungsozialistischen Bewegung freie Bahn!

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Groß- Berlin

Verlängerung der Polizeistunde.

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Was foftet ein Telephonanschluß?

Am 1. Oktober d. 3. tritt das neue Fernsprechgebühren­Gesez vom 11. Juli 1921 in Kraft. Das gibt Anlaß, auf folgendes hinzuweisen: Die fünftigen Gebühren zerfallen in

Dazu kommt für neu hinzutretende Teilnehmer eine Einrichtungsgebühr( einmaliger Zuschuß zu den Her stellungskosten) neben dem bereits bisher fälligen einmaligen Fern­sprechbeitrag, der verzinst und bei Aufhebung des Anschlusses zu­rückgezahlt wird. Mit dem Inkrafttreten des Gebührengesetzes wird in ganz Groß- Berlin, also auch in den Ortsnetzen Köpenick  , Friedrichshagen  ,

a) die Grundgebühr( laufende Bergütung für Ueber­laffung und Unterhaltung der Apparate, sowie für den Bau und die Instandhaltung der Anschlußleitungen); diese Gebühr ist für alle Teilnehmer der Fernsprechnetze in Groß- Berlin auf 760 m. jähr­lich festgesetzt; b) die Ortsgesprächsgebühr( Bergütung für die Her­Aus der Herabsehung des Wahlalters erwächst den Jugend­Das Reichskabinett hat beschlossen, den§ 3 der Bundesstellung der Berbindungen im Ortsverkehr). Sie beträgt fünftig lichen die Pflicht, sich politisch zu orientieren. Die natürliche Ber- ratsverordnung über die Einschränkung des Brennstoff- und 25 Pf. für jedes einzelne Gespräch. Mindestens find anlagung der Jugend begünstigt eine Orientierung nach den extremen Lichtverbrauchs vom Dezember 1916 aufzuheben. Damit ist auch für jeden Hauptanschluß die Gebühren für 40 Ortsge Parteien rechts und links von uns, die der jugendlichen Begeisterung die Bestimmung beseitigt, wonach die Polizeistunde spätestens fpráce monatlich zu entrichten. Dem Teilnehmer in starte Auswirkungsmöglichkeiten bieten. Begeisterung für die Biete unferer Partei fezt voraus den Drang nach wissenschaftlicher Er- um 12 Uhr einzutreten hat. In Zukunft soll Mitternacht Groß- Berlin werden 5 Broz. der für seinen Anschluß aufgezeichneten fenntnis, den Mut zur harten, nüchternen und planmäßigen die Regel sein. Aber Ausnahmen werden zulässig bleiben. Ortsgespräche nicht angerechnet. Arbeit und den Willen, allen Problemen der Zeit auf den Grund Die Reichs- und preußische Regierung werden sich darüber zu gehen. Damit erwachsen der Werbearbeit in jugendlichen Kreisen noch heute miteinander verständigen. Wahrscheinlich werden ganz natürliche Schwierigkeiten, die von den jungsozialistischen die Ausnahmen für ganze Bezirke zugelassen werden. Gruppen vermöge ihrer Struttur erheblich leichter überwunden Wie wir erfahren, wird der Berliner   Polizeipräsident fo­werden fönnen. Die bedentliche Verständnislosigkeit, mit der nicht fort nach der offiziellen Bekanntgabe des Kabinettbeschlusses geringe Kreise unserer Partei dem Sehnen der Jugend nach eigener geringe Kreise unserer Partei dem Sehnen der Jugend nach eigener Berantwortung und eigenem Handeln gegenüberstehen, trägt zweifel die Polizeiſtunde für Berlin   feſtſezen. Wir erwarten, Los nicht zur Erleichterung der Agitation bei. Die ungünstigen Fol- daß alsdann die angekündigten Ausnahmen dienſt abgehalten. gen dieses Uebels fönnen nur durch die starke Anziehungskraft der für Berlin   Anwendung finden werden. jungsozialistischen Gemeinschaften behoben werden. Des weiteren fühlen wir uns verpflichtet, jener großen Verantwortung Rechnung zu tragen, die unsere Partei als führende Partei des neuen Deutsch  land und als Vorkämpferin des Sozialismus zu übernehmen hat. In dem regelmäßigen Besuch der Zahlabende und der pünktlichen Ablieferung der Beiträge erblicken wir keine genügende Gewähr für die Verteidigung der Republik  , geschweige denn für die Berwirt. lichung des Sozialismus. Daraus entnehmen wir die Verpflich­tung, in geeigneten Gemeinschaften intensive Bildungsarbeit zu be freiben, um den fommenden Aufgaben gewachsen zu sein, wobei mir feineswegs den Wert und die Notwendigkeit der organisatorischen Arbeit unterschätzen.

Mit alledem wäre der jungfozialistischen Bewegung bereits Daseinsberechtigung gegeben, ohne daß ich ihren Kerngedanten auch nur angedeutet hätte. Ein furzer Hinweis auf die tieferen Quellen der Bewegung ist unerläßlich.

Ein Raubüberfall".

Wenn zwei sich streifen...

Grünau  , Lichtenrade   und Buch ununterbrochener Tages- und Nachi­

Antwort an Wißbegierige.

Die Freiheit" nimmt in der heutigen Morgenausgabe auf das Referat des Genossen Heimann auf dem legten Bezirkstage Bezug und möchte gern wissen, ob der Vortrag zustimmung oder Widerspruch gefunden habe. Wir können der Freiheit" verraten, daß jeder der Teilnehmer am Bezirkstag ihr bestätigen kann, daß die Ausführungen ohne jeden Widerspruch und mit großem Beifall aufgenommen wurden und daß besonders die Stellen, die unser Berhalten gegenüber der USP. fennzeichneten, allgemeine Zu­

Vor einigen Tagen wurde von einem Raubüberfall auf das Dienstmädchen des Sanitätsrats Blumenthal in der Landsberger Allee 157/58 berichtet. Das Dienstmädchen Martha Schiller wurde an einem Morgen, ån Händen und Füßen gefesselt, von der Portier­frau besinnungslos in feinem Bett aufgefunden. Es gab an, daß Räuber die Abwesenheit der Herrschaft zu einem Ueberfall benugt ftimmung fanden. hätten.

Ein hartnäckiger Selbstmorder. Der wohnungs- und De­Es hat sich nun herausgestellt, daß die ganze Räubergeschichte schäftigungslose 22 Jahre alte Drogist Erwin B. warf ich an der erfunden war. Die Schiller lebte über ihre Berhältnisse und machte daher Wertsachen, die sie von ihrer Dienststelle ontwendete, Chauffeur vermochte noch fo rechtzeitig zu halten, daß w. ohne Kreuzung Knesebeckstraße und Kurfürstendamm   vor ein Auto. Der zu Geld. Zur Vertuschung dieser Diebstähle inszenierte sie mit Schaden davontam. Als Passanten sich um den jungen Mann be Unter dem Druck der Verhältnisse war die Partei bisher ge- ihrem Bräutigam, dem Bäcker Johann Thomas, den gemeldeten müsten, griff er blitzschnell in die Tasche und vergiftete sich mit zwungen, die wirtschaftliche Seite des Sozialismus stark zu be- Raubüberfall. Durch die Vermittlung der Schwefter der Thomas einem noch nicht feſtgeſtellten Bulber. Wan   brachte ihn nach ber tonen, um fich lebens- und widerstandsfähig erhalten zu können. wurden zwei alte Verbrecher, Heinrich Schmidt und Hermann Die Herausarbeitung der sozialistischen   Wirtschaftsziele gab Angers  , dazu gewonnen, den lleberfall" auszuführen. Nach nächsten Rettungsstelle und dann nach der Charité. Bersweiflung dem Sozialismus in weiten Schichten ein einseitiges, materialistisches anfänglichem Streit famen die beiden überein, Rippe" zu machen, über seine hilflose Lage soll ihn zu dem Schritt getrieben haben. Gepräge und nährte die Ansicht, daß die wirtschaftliche Befreiung d. h., sich den Raub zu teilen, da Angers   mit Lampen", d. h., Den Alfruhegehalts- und Altenbegeldempfängern sowie den des Proletariats als ausschließliches Biel anzustreben sei, deffen Er- mit dem Berrat bei der Polizei drohte. Bei der Ausführung Witwen solcher Bersonen, deren Gleichstellung mit den Neuver­füllung automatisch die kulturelle Befreiung im Gefolge haben müsse. des Ueberfalls ging nun das Mädchen selbst zur forgungsberechtigten noch nicht durchgeführt ist, will der Magistrat Erst neuerdings bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die materielle Sand, und die Sachen wurden mit einem Fuhrwert weggeschafft sofort einen Vorschuß von 1000 Mart auf die in Aussicht Notlage den kulturellen Aufstieg des Proletariats wohl behindern, und sollten zu Geld gemacht werden. Bei der Teilung gerieten die genommene Erhöhung ihrer Bezüge gewähren. Der Stadtverord­feineswegs aber völlig unmöglich machen fann, umgefehrt eine beiden Berbrecher wieder in Streit und ein dritter, bisher netenversammlung ist eine Borlage zur Beschlußfassung zugegangen. materielle Besserung nicht unbedingt fulturelle Befreiung nach sich noch unbekannter Gauner benutte die Gelegen. ziehen müßte. Ein Beweis für diese Tatsache ist in der Jeßtzeit beit, die ganze Beute für sich wegzuschaffen. Der Fahrpreise der Benzindroschten. Jetzt haben die Befiger elektrischer Die elettrijchen Drojchten hatten bisher noch nicht die hohen das mächtige Sehnen und Streben des Proletariats nach Kriminalpolizei   ist es nunmehr gelungen, die Schiller und ihren Fahrpreise der Benzindroschten. Jetzt haben die Befizer elektrischer Rulturgütern troß seiner materiellen Notlage. Bräutigam als auch Schmidt und Angers   zu verhaften, aber Droschten ben mit Erhöhung ihrer Untoften begründeten Antrag die Beute ift verschwunden geblieben und auch der Verbrecher, der gestellt, auch ihnen diese Fahrpreise zu bewilligen. Wie gemeldet wird, ist der Antrag auf Preiserhöhung vom Bolizeipräsi­fie fortschaffen ließ, ist bisher noch nicht bekanntgeworden. dium genehmigt worden und auch der Magistrat hat zugebilligt. Die höheren Fahrpreise sollen demnächst in Kraft treten.

Das Studium der Geschichte des Proletariats würde zeigen, wie das Profetariat aus den Niederungen tiefster. Untultur Schritt für Schritt aufwärts gestiegen ist und heute in feiner fulturellen Entwicklung( Bolfsbühnen, Bildungsschulen usw.) eine Stufe erreicht hat, die zur Achtung zwingt, wenn dabei der schweren politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fesseln gedacht wird, die seinen Auf­stieg hemmten.

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Die Güter der Stadt Berlin  .

Zur Frage der Berpachtungen der städtischen Güter wird uns Dom Gesamtbetriebsrat noch folgendes mitgeteilt: Bon 112.000 Nunmehr find die ärgsten Hindernisse aber beseitigt. Kann da Morgen Besitz der Stadt Berlin   find 66 000 Morgen verpachtet und von Anmaßung gesprochen werden, wenn die Jungsozialisten die nur 46 000 Morgen in eigener Bewirtschaftung. Wie unwirtschaft­Berufung in sich spüren, den Sozialismus zu einer gewaltigen lich das ist, werden die nachfolgenden Zeilen zeigen: Kulturbewegung auszugestalten? Ist es nicht ihre Pflicht und ihre Die Gutsverwaltung verpachtet den Morgen Rieselland für Aufgabe, weiter zu streben und höher zu greifen? Wären fie ihrer 250 m., die Rieselwiesen für 300 M. Was wird nun dabei verdient? Väter nicht unwürdig, wenn fie fich mit dem Erreichten zufrieden Das verpachtete Rieselland verursacht ohne Verzinsung des Anlage­gäben? Die jebige Generation hat dem Sozialistapitals folgende Kosten. Zweimal Rieseln einschließlich der Reini­mus den Weg zur Entfaltung freigemacht; seine gung der Zugangsgräben usw. je 20 m.= 40 M. Amortisation Entwidlung in die Bahnen höchster Kultur zu 22,50 M. Allgemeine Untoften, Rieselmeister, Administrator, Bureau Tenten, ist die geschichtliche Aufgabe der folgen usw. 10 M., zusammen 72,50 m. pro Morgen. Es bleibt also ein den Generation. Und da gebt Raum! Ueberschuß von 177,50 M. Noch schlechter sieht es bei den Wiesen Wir gehen aus von der Erkenntnis, daß jede sozialistische Wirt- aus. Sie werden jeden Sommer zirta fechsmal gerieselt, je schaft und jeder fozialistische Staat ein totgeborenes Kind fein muß, 20 M. 120 M. Allgemeine Untoften, Amortisation ufw. 32,50 m., wenn sie bzw. er des sozialistischen   Menschen entbehrt. Dieser so so daß ein Ueberschuß von 147,50 mt. verbleibt. Hierbei muß aber zialistische Mensch" erscheint uns als die elementarste Voraussetzung bemerft werden, daß nur der beste Boden in Betracht kommt. Eigen­für den Sozialismus. Ihn werden zu lassen, ist tiefster Sinn der tümlich ist auch, daß die Bauern, die Pferd und Wagen haben, immer jungfozialistischen Bewegung. Aus den Jugendgemeinschaften und das für sie am nächsten gelegene Land haben, während den kleinen ihren starken Bildungsmöglichkeiten fester persönlicher Ideale und Bächtern, denen nur ein Hundewagen zur Verfügung steht, oft eine vollwertiger Charaktere, ihren tiefen sittlichen Werten und mit Stunde gebrauchen, um zu ihrem Lande zu gelangen. ihrem auf höchster Kameradschaft beruhenden Gemeinschaftsleben, Wie stellen sich nun im Gegensaz dazu die Einnahmen bei aus dem innigen Berbundensein mit der Natur, aus dem Drange eigener Bewirtschaftung auf dem der Gutsverwaltung verbliebenen nach wissenschaftlicher Erkenntnis furz: aus diesen und vielen mittleren Boden? Die Bestellung des Ackers einschließlich Saatgut, anderen, den, wahren Gemeinschaftssinn und geift erzeugenden Ernte, Amortisation usw. erfordert einen Kostenaufwand bei Kar­Faktoren wird sich der sozialistische Mensch" gestalten, den wir aus toffeln von 1100 m. Als Ertrag tann in diesem Jahre der an­der Jugendbewegung in das politische Leben verpflanzen wollen, haltenden Trockenheit wegen statt 80-90 Bentner leider nur ein um ihn sich dort auswirken zu lassen. In der Verknüpfung von Sag von zirka 40 3entner zum Preise von zirta 50 Mt. in Anrech­Jugendbewegung und Erkenntnis zu politischem Handeln liegt für nung gebracht werden, also pro Morgen 2000 m. Einnahme. Es die jungsozialistische Bewegung die Möglichkeit, dieses Ideal Er ergibt sich somit ein Ueberschuß von 900 m. pro Morgen. Bei Halm füllung werden zu lassen. früchten stellen sich die Unkosten einschließlich Kunstdünger, der in Jeder vorurteilsfreie Leser dürffe nach diesen Bruchstücken den einzelnen Verwaltungen mehr oder weniger angewandt wird, jungsozialistischen Wollens bereits einsehen, daß die Bewegung nicht im Durchschnitt auf zirka 750 M. Die Einnahmen bei 8 3entner dem Triebe nach Vereinsmeierei ihr Dasein verdankt, sondern aus Roggen Durchschnittsertrag, zum heutigen Marktpreise von 190 m. einer inneren elementaren Notwendigkeit entstanden ist, die ihre pro Zentner berechnet, betragen 1520 m., für Stroh und Raff 300 Kraft und Stärke ausmacht. Welch Sozialist kann dem neuen Mart, insgesamt also 1820 m., mithin ergibt sich ein Ueberschuß Glauben huldigen, eine so elementare Bewegung sei durch Beschlüsse von 1070 m. pro Morgen. Bei Rüben betragen die Untosten 555 M. tot zu machen. Auch ein Jungsozialisten Ausnahme. Die Einnahmen stellen sich bei dem ganz gering gerechneten Ertrag geset hätte nur die entgegengesetzte Wirkung. Derartige Nach von 100 Zentnern à 18 m.= 1800 M. Also ein Ueberschuß von ahmungen vormärzlicher Staatsweisheit ständen einem sozialdemo 1245 M. Bir möchten zu den Unkosten bemerken, daß die Löhne fratischen Parteitage schlecht an. Diese Zumutung, den Nachwuchs nach dem Tarif der städtischen Gutsarbeiter berechnet und die Ge­der Bartei zu dezimieren, wird der Parteitag hoffentlich mit aller spannleistungen sehr hoch angeseht find. Entschiedenheit ablehnen, nicht um jeglicher Erschütterung aus dem Es ergibt fid) also aus vorstehendem, daß unbedingt mit den Wege zu gehen, sondern in der Erfenntnis, daß die Partei einen Berpachtungen im jezigen Umfange Schluß gemacht werden und guten Teil jenes Geiftes vertragen kann, der die Jungfozialisten zur eigenen Bewirtschaftung der Güter geschritten werden muß. belebt, und daß sie nicht die geringste Ursache hat, dagegen Barri. Es fann nicht mehr so weiter gehen, daß Großbauern ihr eigenes faden aufzurichten".( Genosse Baul Löbe auf der Bielefelder   Jung- Land zu bedeutend höheren Preisen, bis zu 600 m., an fleinere fozialisten- Rundgebung.) Insbesondere nach der Bielefelder   Jung- Beute, zum Tell Arbeiter, verpachten und aus dem Grund und fozialistentagung ist jedes Mißtrauen gegen die Bewegung mehr Boden der Stadt Berlin   zum Nachteil der Steuerzahler ihren Nuzen benn je unangebracht. In Bielefeld   haben die Jungfozialisten mit ziehen.

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Das Notgeld der Stadt Berlin   wird, wie jetzt der Magistrat mit­teilt, noch nicht eingezogen. Die von einer Zeitungs­forrespondenz verbreitete Nachricht, daß die Einziehung bevorstehe, war falsch.

Ein Portemonnaie mit Inhalt wurde am 6. Auguft d. I. in dem Abfertigungsraum der Allgemeinen Ortstrantentaffe Neukölln ge­funden. Der Verlierer fann es nach ausreichender Legitimation an der Hauptkasse Weichselstr. 8, Aufgang 12, 2 Treppen, in Empfang nehmen.

Jugendweihe Adlershof  . Anmeldungen zur Jugendweihe werden bis zum 25. August 1921 vom Schulleiter der 3. Gemeinde­schule E. Schmalz und von E. Stropp, Waldstr. 7a, ent­gegengenommen.

" Siedlung und Kleingarten", unsere illustrierte Beilage, liegt der heutigen Postauflage bei.

Das Wetter für morgen. Berlin   und Umgegend. Etwas wärmer, größtenteils troden und vielfach beiter, bei mäßigen südwestlichen Windex. Nachts fühl, am Tage rasche Erwärmung.

Vorträge. Vereine und Versammlungen.

Berband der Lungen- und Tuberkulose  - Erkrankten Deutschlands  . Ortsgruppe Berlin  . Am 17. Auguft, 7 Uhr, Bersammlungen in folgenden Botalen: 1. Bezirk Reichenberger Str. 33, Bergschloß- Ausschant; 2. Bezirt Lichtenberg, Boghagener str. 41, bei Schmidt; 3. Bezirk Rigaer Str. 95, bet Rethtre; 4. Sezirt 58. Ge­meindeschule, Sennefelderstr. 5-6; 5. Bezirk Andet am 18. nguft, 7 Uhr abends, Beinbergsweg 26, bei Gerhold statt. Bertrag des Geneffen R. Goffow; 6. 7. 8. Be­sirt( Moabit  ), 9. Bezirk( Gesundbrunnen  ), gemeinsame Bersammlung bef Sachse, indower Str. 26( ebbing). Vortrag: Das Gret- Berliner Wohnungswesen. Referent: Landtagsabgeordneter Dr. Freund; 10. Begirt Renton, Beichselftr., deal- Kafino; 11. Bezirk Schöneberg  , Stubenraukt. a. Sagesordnung: 1. Auf­fchiedenes. Gäste herzlich willkommen. Ebenso Aufnahmen in jeder Versamm leben er Randidaten für den Ortsvorstand, für die Breßtommission. 2. Ver­Bund der Arbeiter- Musikvereine( Bläfergruppe). tittwoch, 17. Auguft, lung.

abends 7 Uhr, Hauptprobe im Rosenthaler Hof für das am Sonnabend, 27. Auguft, im Bergnügungspalast Groß- Berlin( früher Kliem's) Safenhaide, stattfindende Freireligiöse Gemeinde. Mittwoch, 17. Auguft, abends 7 Uhr, Ronzert. im Gaal Pappelallee 15-17, titgliederversammlung. Mitgliebsfarte ist vorzuzeigen.

Arbeitersport.

Arbeiter Sportfartell( 18. Beşir). 8u der am Wittwoch, ben 17. b. Mts, abends 8 Uhr im Restaurant Masche. Berliner Allee 251, Ece Streuftraße ftatt findenden Kartellsigung ist es unbedingt Blicht eines jeden Delegierten, pünktlich zu erscheinen. Da wichtige Dinge zur Berhandlung stehen, werden die angeschloffenen Bereine nochmals ganz besonders barauf hingewiefen, da sie sich andernfalls den in diefer Sigung gefaßten Beschlüffen zu fügen haben.

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Firma Hans Schwarzkopf. Shampoon- Fabelt, bringt ihre bekannten Präpa rate jest wieber in alter Friedensqualität heraus.