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Unerquickliches aus dem Memelgebiet.

Groß- Berlin

Dom Klante- Konzern.

Die Bersammlungsleiter und Referenten der heufigen Versamm­fungen werden gebeten, der Redaffion unseres Blattes( Morihplah, 151 95) noch heute abend einen kurzen telephonischen Bericht zu­tommen zu lassen.

Pierpont Morgan   in Berlin  . Der Berliner   Korrespondent des New Yort Herald" meldet, daß der bekannte Multimilliardär Pierpont Morgan   in einem Flugzeug in Berlin   eingetroffen und im Hotel Bristol unter dem Namen Barter Miller   abgeftiegen war. Im Hotel hatte man allerdings seine Anwesenheit geleugnet. Er hat fich fünf Tage in Berlin   aufgehalten und es trefflich verstanden, fein Infognito zu wahren. Ueber den Zweck seines hiesigen Auf­enthaltes fonnte Bestimmtes nicht erfahren werden.

Die Litauer durften sich vor dem Kriege einer weitgehen­den Gastfreundschaft in Deutschland   erfreuen. Sie genossen info­fern eine gewisse Vorzugsstellung und konnten z. B. unter deutschem Schutz in Memel   eine Art Kulturzentrale einrichten, Wie die Dena" erfährt, find auf Beranlaffung der Staats­deren Druckmerke bis zu den litauischen Auswanderern in anwaltschaft die Bücher einiger Annahmestellen des Riante- Ronzerns Amerika und Kleinasien   drangen. Auch heute noch und beschlagnahmt worden, da der Verdacht vorliegt, daß einige Inhaber das ist an und für sich nur zu begrüßen hat man in Deutsch  - folcher Annahmestellen größere Beträge beiseite gebracht haben. Das land für Litauen   eine gewisse Borliebe. Unter anderem er nach besteht scheinbar für die Gläubiger die Hoffnung, daß die noch scheinen auf deutschem Gebiet drei litauische zei- fehlenden großen Beträge wieder beigebracht werden können. tungen, die eine Breßfreiheit genießen, wie sie unter gleichen Konzerns herrscht, ist ein Schreiben bezeichnend, das der Dena" aus Für die Stimmung, die in den Kreisen der Einzahler des Klante­Verhältnissen in einem anderen Staate kaum denkbar wäre. diesen Kreisen zugeht und das als Kulturdokument für die heutige Verhältnissen in einem anderen Staate faum denkbar wäre. Zu dem Explosionsunglüd in Spandau   wird von den Zeppelin­Leider hat Litauen   diese deutsche   Gastfreundschaft nicht immer Beit gewertet werden darf. Es heißt darin: Mag Klante arbeitet afserstoff- und Sauerstoffwerken in Staaten folgendes mitgeteilt: so vergolten, wie man Gastfreundschaften im allgemeinen zu mit seinen Einzahlern schon länger als ein Jahr und hat bereits ver- Am Donnerstag, den 1. d. M., vormittags, wurde von den Zeppelin­Am Donnerstag, den 1. b. M., vormittags, wurde von den Zeppelin­vergelten pflegt. Man geht wohl nicht fehl, wenn man die schiedene Male 100 Broz. Gewinn ausgezahlt. Klante hat von vorn Spandau   ein Meister nach den Reichswerten geschickt, um die von Wasser- und Sauerstoffwerken auf Anfordern der Reichswerte Loslösung des Memelgebietes von Deutschland   herein die Absicht gehabt, ein auf reeller Basis unter Leitung erster zum Teil auch auf den Einfluß der russisch  - litauischen Emi- Fachleute aufgebautes Bankgeschäft ins Leben zu rufen, das dem den Arbeltern beanstandeten Wasserstoffflaschen zu probieren. Der granten in Amerika   zurückführt. fleinen Mann und den Mittelstand die Möglichkeit geben sollte, an Der Meister nahm im Beisein von vier Herren der Reichswerte den Riesengewinnen der Börse und der wenigen Großbanten teil die im Gasbetriebe übliche Anallgasprobe an neun Flaschen vor. nehmen zu lassen. Seine Absicht war, das Gebiet der Spekulation in knallgasgemisch wurde nicht festgestellt. Der mit Industriepapieren und Devisen auch dem kleinen Mann zu Unfall felbst passierte, als die noch im Betriebe befindlichen Flaschen gänglich zu machen. Da das dazu nötige Riesenkapital auf gewöhn- zusammengeholt wurden, furz nach der Mittagspause an einer Ar­lichem Wege nicht zu erhalten gewesen wäre, arbeitete Klante mit beitsstelle und nicht beim Verladen der Flaschen. Die Ursache der dem Anreiz der Rennwette. Das war ein Reflametrid, weiter Explosion ist noch nicht aufgeklärt. nichts(!). Als er das Kapital zusammen hatte, wollte Klante als Großbant auf den Plan treten, als ihm der Zusammenbruch anderer Weittoazerne einen Strich durch die Rechnung machte. Klante ist nicht zusammengebrochen, er steht auch heute noch unangetastet da, und außer dem baren Geld stehen auch hohe Realmerte zur Ver­fügung einer Ginzahler. Bei der Staatsanwaltschaft liegt nicht das bureau menden müssen, eigens zu dem Zweck, sich die zahllosen Er Geringste gegen Klante vor, dagegen hat sich Klante an ein Detektiv­preffer vom Leite zu halten, die im Trüben zu fischen hoffen. Das ist die Wahrheit über den Fall Klante."

Jagd auf Liebespärchen.

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Die letzte Bezirksvertreterfihung des 10. Bezirks( 3ehlendorf) beschäftigte sich zunächst mit den Mitteilungen des Bürgermeisters über die Ausgestaltung der Amtsstellen". Die rechte wie die linke Seite des Hauses übte eine herbe Stritit an den vom Bezirksamt ein­gerichteten Amtsstellen in Wannsee  , Nikolassee   und Dahlem  . Es wurde ein Ausschuß eingesetzt, der möglichst die Schäden reparieren Müllabladestelle mit 415,83 m. und für die Unterhaltung der Ge­foll. Nachbewilligt wurden ohne Debatte die Mehrausgaben der meindegrundstücke im Jahre 1920 mit 360 962 M. Beschlossen wurde die Anschaffung eines Wagens zur Beförderung von Kinderleichen. Die Borlage des Bezirksamts, Diensträume in dem Rathaus Nikolassee   an das Polizeiamt in Zehlendorf   zu vermieten," wurde nach lebhafter Debatte der Deputation für Finanz- und Grundeigen­Diese verlangte die Zustimmung der Vertreter zur Vermietung der tum überwiesen. Das gleiche Schicksal hatte die nächste Vorlage. Billa   Candide in Wannsee   an das Polizeipräsidium in Berlin  . In der Villa follten Schußpolizeifoldaten einquartiert werden. ein großer Part und Garten gehört und die an den Wannsee   grenzt, Das Jugendamt Berlin   möchte die schöne große Villa, zu der mit erholungsbedürftigen Kindern belegen. Hoffentlich verzichtet. bie Bolizei und sieht ein, daß die Billa   für die Kinder nötiger ist als zur Kafernierung der Schupo, und zwar um fo eher, als bereits zwei Heilstätten in Zehlendorf   mit erheblichen Kosten für die Schußpofizet umgebaut, eingerichtet und von ihr belegt worden sind.

Der Erfolg der Abtrennung entsprach allerdings feines wegs den Erwartungen seiner Befürworter. Sie zeigte ledig lich vor aller Welt, daß das Memelland   deutsch   ist. In einer Adresse an die Friedenskommission vom April 1919 protestierten in den Kreisen Heydefrug und Memel  , den Hauptfreisen des Gebietes, 93 refp. 78 Proz. gegen eine Ver­einigung mit Litauen  ( an die Möglichkeit einer Bereinigung mit Bolen dachte damals noch kein Mensch), und der Gedanke an ein Aufgehen in Litauen   hat bis auf den heutigen Tag noch nicht festen Fuß im Memelland   gefaßt. Das mag verwunderlich er­scheinen, da nach einer Volkszählung vom Jahre 1910 von den Einwohnern des Kreises Hendekrug 54 Proz. und des Kreises Memel   44 Broz. das Litauische als ihre Muttersprache angaben, ein Umstand, der die maßgebenden Persönlichkeiten in der Friedenskommission wohl auch zu der Absonderung von Deutschland   veranlaßte. Man überfah allerdings hierbei, daß Don den 150 000 Einwohnern des Memelgebietes 140 000 Protestanten sind, während sich der geringe Rest aus gebung des Schlachtensees ihr Unwesen. Besonders sind sie in den Falsche Kriminalbeamte treiben in der letzten Zeit in der Um­Katholiken und Juden zusammensetzt. Wer weiß, wie schroff wäldern zwischen Sacrom   und Moorlate aufgetreten. Sie lauern fonfessionelle Gegenfäße gerade innerhalb fleiner Nationali- dort Liebespärchen auf, schleichen sich an sie heran, dichten den täten sind Irland   ist zurzeit ein überaus lehrreiches Bei- harmlosen Leutchen Bergehen an, die sie gar nicht begangen haben, Spiel dafür-, den wird die entschiedene Ablehnung eines schreiben ihren Namen auf und erklären nach der Feststellung, daß wie aus immer gearteten Zusammengehens mit dem katholi- das Weitere fich finden werde. Um allen Unannehmlichkeiten vor schen Litauen  ( bei dem katholischen Polen   verhält es sich nicht zubeugen, finden sich die Bedrohten bereit, sich mit dem vermeint anders) von seiten auch der litauischen Memelbewohner lichen Beamten abzufinden, obwohl sie sich fagen müßten, daß wirt nicht mehr wunder nehmen. liche Beamte sich darauf nicht einlassen. Auch alleingehende män­Das mag ein Grund mit dafür gewesen sein, daß die groß- ner suchen die falschen Beamten heim. So stellten sie einen Mann fitauische Agitation in Memel   zunächst nicht die Ausmaße an der Mann feine Bapiere bei sich hatte, so nahmen sie ihm sein Fern. aus Potsdam   und verlangten von ihm, daß er sich ausweise. Weil Die weltliche Schule in Adlershof  , die im Jahre 1920 errichtet Bolen als Rivale auftrat und mit der ihm eigenen Hem- feit der von ihm gemachten Angaben über seine Person dienen. 1. Oftober b. 3. schulpflichtig werdenden Kinder find am Donners nahm, die man erwarten mußte. Erst in letzter Zeit, feit glas mit der Begründung ab, es solle als Sicherheit für die Richtig worden ist, umfaßt zurzeit 29 roz. aller die Gemeinde. dienen.chulen Adlershof   besuchenden Rinder. Die zum mungslosigkeit seine agitatorischen Taschenspielerkünfte auf das Fünf Ferngläser trugen sie schon bei sich. Ohne Zweifel hatten sie 1. Detober d. I. schulpflichtig werdenden Kinder find am Donner s= Memelgebiet losließ, fezte auch eine zielbewußte Agitation von diese an demselben Tage schon anderen Opfern abgenommen. An- tag, den 8. September, vormittags 10 Uhr, beim Schulleiter der litauischer Seite ein. Die Taryba, das litauische Barlament gaben, die zur Ermittlung und Festnahme dieser falschen Kriminal. 3. Gemeindeschule anzumelden. Von unseren Parteigen offen, in Kowno  , meldete seine Ansprüche an, in der Presse wurde beamten dienen fönnen, nimmt die Dienststelle A 4 der Berliner   deren Kinder jeht schulpflichtig werden, erwarten wir, daß sie ihre Rinder der weltlichen Schule, der Schule unseres Programms, es lebhafter und litauische Agenten versuchten durch Land- Kriminalpolizei, Hausanruf 551, entgegen. zuführen. und städtische Terrainfäufe großlitauische Keile in das Memel­gebiet zu treiben. Eine litauische Zeitung in Tilsit   geht gar Ein neues Krankenkassen- Erholungsheim. so weit, auf weitere Absplitterung deutschen Die Allgemeine Ortstrantentasse Berlin  - Pantom hatte, um Landes hinzuarbeiten, ein Unterfangen, das die Gastfreund- einem immer dringender werdenden Notstand abzuhelfen, in der schaft auf deutschem Boden denn doch ein wenig zu sehr aus- Ausschußfizung am 19. Mai 1920 einstimmig den Anlauf eines Er­nügen heißt.

Die Lehrgänge in der Wohlfahrtspflege, die für die Fortbildung von Beamten in der Wohlfahrtspflege in enger Verbindung mit der Etadtgemeinde Berlin   eingerichtet wurden, beginnen im Herbst d. 3. ihr zweites Lehrjahr. Für die Vorlesungen aus den Gebieten der Jugendwohlfahrt, Sozialhygiene und der wirtschaftlichen Fürsorge holungsheims beschlossen und am 8. Juli 1920 ein 38 Morgen find wieder hervorragende Dozenten aus den Fachgebieten gewonnen Angesichts dieses verstärkten Ansturmes wird viel davon großes Grundstüd in Bad Flinsberg   i fergebirge gefauft. Das worden, u. a. Oberregierungsrat Dr. Behrend, Reichsarbeitsmini abhängen, daß die Memelbewohner an ihrem bisherigen Stand- Grundstüd liegt auf dem Wege von Bad Flinsberg   nach Bad fterium, Stadtmedizinalrat Dr. Rabnow, Direttor Rnaut, Regie punkt: Ablehnung einer Vereinigung mit Litauen   oder Polen  , Schwarzbach in zirka 600 Meter Seehöhe und hat außer 28 Morgen rungsrat Margarete Ehlert  , Stadtrat Muthefius, Dr. Alice Salo­Ader und Wiese einen 10 Morgen großen Waldbestand. Errichtung eines autonomen Freistaates Memelland   ein­mon. Eine Neuerung bedeuten die Seminare, die für fortgeschrit Nachdem der Vorbesitzer das Grundstüd am 1. April 1921 ge- tene Sozialbeamte eingerichtet sind und in denen llebungen über heitlich festhalten. Der deutsch  - litauische Heimatbund in räumt, wurde mit den Erneuerungsarbeiten begonnen. Im Hause das Reichsjugendwohlfahrtsgefeh, Wohlfahrtspflege und Sozialpoli Memel, der nicht mit ähnlichen Bereinigungen in Deutschland   selbst mußten verschiedene bauliche Veränderungen und ein Erweitif, Sozialpädagogif, Arbeiterfragen u. ä. abgehalten werden. Für verwechselt werden darf, geht in dieser Hinsicht mit gutem Beis terungsbau vorgenommen werden. Durch diesen Erweiterungsbau die Gebiete der Arbeiterfürsorge und der fonfeffionellen Fürforge­spiel voran, und von der arbeitenden Bevölkerung in der Stadt wurden 2 Bimmer, 2 Baderäume und 4 Toiletten geschaffen, so daß find Sonderfurfe eingerichtet. Nähere Auskünfte und Programme und auf dem Lande kann man sagen, daß sie alles andere das ganze Erholungsheim jetzt Wirtschaftstüche, Spülküche, Speise- erteilt die Geschäftsstelle: W. 35, Flottwellfir. 4 I, Zimmer 5; Sprech wünscht als das, für was sie litauische und polnische Agitation fammer, Speisezimmer, 12 Bimmer, 1 krantenstube und 2 Personal- zeit von 2 bis 3 Uhr. gewinnen möchte. Leider legen nicht alle Kreise des Groß- tammern fomie große Kellerräume enthält. Durch geeignete Aus Die Schulenflaffungsfeiern an den weltlichen Schulen in Berlin  . Papitals, das zum Teil in angesehenen politisch- verwal- nügung der vorhandenen Räume fönnen im Sommer 38 und im Reinidendorf finden am Sonntag, den 25. September, vor.. tungstechnischen Stellen sitzt und nicht immer den besten Ge- inter 30 Patienten untergebracht werden, die feiner ärztlichen Be mittags 10 Uhr, und zwar für die Kinder des östlichen Ortsteiles brauch von dieser ihrer Gewalt macht, dieselbe Entschlossenheit handlung mehr bedürfen. Zur Unterbringung des Biehbestandes in dem Schulsaal des Realgymnasiums und für diejenigen des weit­an den Tag. Trok aller Ableugnungsversuche steht fest, daß mußte an der vorhandenen Scheune ein Stall angebaut werden, fichen Ortsteiles in dem Schulfaal der 5. Gemeindeschule statt. Be von dieser Seite unter der Hand Borbesprechungen eingeleitet Die nicht geringen Anbauten sind nunmehr soweit fertig, daß mit der 6a Gemeindeschule, Holländer Str., jeden Donnerstag von 4 bis der anschließend eine Waschküche und eine Kutscherstube enthält. fondere Vorbereitungsstunden werden im Often in der Oberf asse worden sind, deren letztes Ergebnis ein Untertauchen des der Belegung jetzt begonnen worden ist. Am 1. September 1921 6 1hr nachmittags erteilt. Anmeldungen find an die Leiter der Memelgebietes unter die litauische oder polnische Oberhoheit sind die ersten 12 Patienten dort eingetroffen. Bon einer offiziellen weltlichen Schulen zu richten. Eröffnungsfeier ist abgesehen worden.

bedeuten würde.

Totenfeier mit Tanzvergnüger.

Wir erhalten folgende Zuschrift:

Diese Quertreibereien find nicht ohne Folgen geblieben. Mögen alle dort zur Erholung und Kräftigung befindlichen In memelländischen Kreifen Deutschlands  , Mitglieder sich recht wohl fühlen, um dann neugestärkt zur Wieder die sich mit einer Autonomie des Memellandes ohne Murren aufnahme ihrer Beschäftigung zurückzukehren. abgefunden hätten, spricht man seit Bekanntwerden der an­gedeuteten Tatsachen davon, daß die rechte Antwort hierauf. nur der offen ausgesprochene Wunsch nach einer Wiederver­einigung des Memelgebietes mit dem Deutschen   Reich sein Als ich am vorigen Sonntag das Rangsdorfer   Seebad besuchte, fönne und führt als Grund hierfür u. a. an, daß der überaus fah ich, wie auf der Dorfaue unter Beteiligung schwarzweißrot be größte Teil gerade der memellitauischen Land be bänderter Kriegervereinler mit Fahnen ein Denkmal für die im völkerung ebenso dente. Wir wollen uns in das Für und Weltkrieg Gefallenen enthüllt wurde, wobei der Bauherr, der deutsch­Wider dieser Argumentation nicht einmischen. Die memel nationale Rittergutsbesiker Spiedermann, in seiner Ansprache an ländische Frage ist nun einmal leider feine deutsche Reichs- den Kriegerverein den übrigens recht geschmaclofen Steinbau als frage mehr. Ebensowenig wollen wir aber aus unserem Wahrzeichen deutscher   Art und Sitte" bezeichnete. Auf dem Rück­Herzen eine Mördergrube machen. Es hieße mit einer brennen- weg zum Bahnhof traute ich am Abend meinen Augen faum, als den Laterne am hellichten Tage herumgehen, wollte man be- ich die schwarzweißrote Trauerversammlung vom Nachmittag noch zweifeln, daß die Bevölkerung Memels deutsch, zum mindesten Stimmung, die nichts mehr von Trauer für die Gefallenen verriet. bei Konzert und Tanzmusik im Dorffrug versammelt fand, in einer ebensogut deutsch   wie Elfah- Lothringen   französisch ist. Was Sogar der deutschnationale Trauerrebner, der, wie die Inschrift wir der Bevölkerung des Memelgebietes münschen, das ist am Stein zeigt, selbst einen Bruder unter den Gefallenen hat, jenes Selbstbestimmungsrecht der fleinen Völker, das der schwang mit anderen Kriegervereinlern munter das Tanzbein. An Bölkerbund als eine seiner vornehmsten Thesen proflamiert der Kaffe wurde ich belehrt, daß ein Tanzvergnügen des Krieger. und nach dem das Memelland   selbst zu sagen hat, wohin es vereins stattfinde. Nun weiß ich, was die Deutschnationalen unter gehören will. ,, deutsche   Art und Sitte" verstehen.

Das Schicksal des allruffischen Komitees.

Paris  , 6. September.  ( WTB.) Nach einer Havasmeldung aus Warschau   verlautet dort aus Mostau, daß 53 Mitglieder des all. russischen Hilfstomitees, die verhaftet worden waren, wieder freigelassen worden sind. Drei seien im Gefängnis zurückbehalten worden.

Schützt die Spielpläte!

In einer ganzen Reihe von Straßen, Bläßen und Barfs hat die Stadt Berlin   für die Kleinkinder Spiel- und Buddelkästen aufstellen werden und ihnen Gelegenheit zum Spiel bieten. Es ist nun von laffen, die, mit Eand gefüllt, von den Kindern gern aufgesucht mehreren Seiten wiederholt beobachtet worden, daß der frisch an­gefahrene Sand von Leuten aus der näheren Umgegend eimer London  , 6. September.  ( BTB.) Daily Telegraph  " meldet, und sad meise weggeholt wurde, wohl in der Annahme, daß baß die Lage in Rußland   von der außerordentlichen Kom- er Allgemeineigentum und nur von geringem Wert sei. Die Auf mission( Tscheta) beherrscht werde. Lenin   werde wie früher der füllung dieser Kästen verursacht aber unter den heutigen Verhält 3ar täglich mit Gerüchten über neue und meit verzweigte Verschwö- nissen nicht unbeträchtliche Kosten, und diese fallen für den Haushalt rungen terrorisiert. Als es sich zeigte, daß Lenin   ein Zusammen der Etadi ganz besonders ins Gewicht. An die Bevälkerung mird gehen mit dem unpolitischen allrussischen Hilfskomitee begrüßte, die Bitte gerichtet, darüber zu machen, daß diese für die Kleinkinder wurde sofort von der außerordentlichen Kommission eine weite geschaffenen Anlagen nicht von eigennützigen, rücksichtslosen Leuten um geringen Borteils willen zerstört werden. Berschwörung" und auch die Beweise dafür fabriziert. Den ruffi­schen Blättern zufolge habe in den Provinzen ein wahres Gemezzel unter den Bertretern dieses unpolitischen Komitees stattgefunden. Besondere Abordnungen von Polizeispionen verhafteten die Agen­ten des Romitees und erschossen sie furzer Hand. Die Sowjetregie. rung beginne eine neue Herrschaft des Terrors gegenüber ben gebildeten Klassen(?) in Rußland  .

Billiges Schweinefleisch.

In den Fleischverkaufsstellen der Gemeinde Berlin  - Reiniden­Dorf, Residenzstr. 131 und Rögelstr. 3 sowie in Berlin- Tegel  , Bahn­hofstraße und Schöneberger Straße, gelangt am Mittwoch, den 7. und Donnerstag, der 8. d. M. billiges Schweinefleisch zu nach stehenden Breisen zum Verkauf: Schinken und Schuft 16 M., Bauch 16,50 m., Kotelettes 17,50 M., Rückenfett und Liefen 17 M., Kopf

( Eine Bestätigung dieser Nachricht aus ruffischen Quellen liegt nicht vor. Wir geben sie mit Borbehalt wieder. D. Red.) und Beine 8 M.

der sich zwischen der Neuen Promenade und dem Bahnhof Börse Auch ein notleidender aller Berliner  ! Auf dem fleinen Platz, befindet, steht ein über hundert Jahre alter Rastanienbaum, der, wenn ihm nicht noch schleunigst die nötige Nahrung zugeführt wird, im nächsten oder übernächsten Jahr verhungert ist. Da gerade die alten Stadtteile feinen Ueberfluß an Bäumen haben, sollte man die vorhandenen zu erhalten fuchen oder aber durch Neuanpflanzungen ersetzen.

Ueber das Quäfertum fpricht am Mittwoch, den 7. September, abends 7% Uhr, im Bunde religiöser Sozialisten in Neu­tölln, Hertaftr. 9( Gemeindefaat) Miß Giles vom Vorstand der englisch  - amerikanischen Quäterkommission in Berlin  .

Eine Elternratsversammlung findet am Mittwoch, den 7. d. M., abends 7% Uhr, im Stadttheater, Alt- Moabit 47/48, großer Gaal, flatt. Da sich in der letzten Zeit von feiten reaktionärer Lehrkräfte verschiedene Uebergriffe ereignet haben, so ist der Besuch der Ber­fammlung seitens der Eltern dringend erforderlich.

steintieren veranstaltet der gemeinnütige Verein Bereinigte Eine Ausstellung von kleingärtnerischen Erzeugnissen und ant wiger Kleingärtner E. V. in 2antwis, Railer. Sibelm Str. 29/31, in ebmanns eftfalen vom 10. bis 12. September d. J. Eintritt einschl. Steuer 1,50 M., Kinder 50 Pf. Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. Troden und überwiegend beiter. Nachts fübt, om Tege ziemlich warm, bei größtenteils schwachen, vorherrschend nordöst­lichen Winden.

20.

83.

und Elternbeiräte bei Bombe, Straßmannftr. 7. Mittwoch, den 14. b. M., vertagt.

103.

Groß- Berliner Parteinachrichten. Abt. Morgen, Mittwoch, abends 7 Uhr Sigung der Funktionäre, Betriebsräte bt Lichterfelbe. Die für morgen fällige Mitgliederversammlung wird auf Berichtigung. Die heutige öffentliche Ver­fammlung findet im Schiller- Gymnafum und nicht im Schiller- Lyzeum ftatt. Aht. Friedrichshagen. Die für Dienstag, den 6 Sept., angefegte öffentliche Wählerversammlung findet erst am Donnerstag, den 8. b. M. ftatt.

Bezirk( Wilmersdorf  ). Eine dringliche Sigung der Vereinigung sozialistischer

IX.

Elternbeiräte findet am Mittwoch, ben 7. Sept., al ends pünktlich 8 Uhr in der 1. Gemeindeschule, Gieselerstraße, statt. Bollzähliges Erscheinen aller soz. Eltern­beiräte wird bestimmt erwartet.

Sport.

Weltmeister Ellegaard kommt nach Berlin  . Es ist der Direktion der Radrennbahn Treptow   gelungen, den Weltmeister für den tommenden Sonntag nach Treptow   zu verpflichten. Thorwald Ellegaard ist in Deutsch­ land   einer der beliebtesten und gerngesehendsten Dauerfahrer vor dem Striege gewesen. Den Nanien, den Guinase als ausländischer Dauerfahrer in Deutschland   hatte, befigt Ellegaard als ausländischer Flieger. Selbst unser Altmeister With Arend mußte sich in diesem Jahre in Mainz   vor Gllegaard beugen. Ein Zusammentreffen Ellegaards mit unseren erft Haffigen Fliegern dürfte zurzeit das größte radsportliche Ereignis sein.