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scheiben des reichseigenen Kraftwagens, in dem der das| Schankwirtschaft von Eduard Welzet, obwohl der Wirt nach Ein- p malige Reichsfinanzminister saß, zertrümmert. Der Reichsfiskus tritt der Polizeistunde im Begriff stand, zu schließen. Als sie zur forderte nun von dem Vater, unter Hinweis auf seine Aufsichtspflicht, Gewalt schritten, versuchte Welzel den Rollvorhang herunterzulassen, die Erstattung von 80 M. Unfoften. Das war nur recht und billig, um sie am Eindringen zu verhindern. Das gelang ihm jedoch nicht wenngleich sich der Fiskus hätte fagen fönnen, daß hierbei nur wenig zwei Schüsse durch die Scheiben ab. Einer traf August Schivelbein  mehr. Jetzt gab der Wirt in der Notwehr aus einer Armeepistole herauszuholen sei, wo doch selbst der Mordanschlag auf den Minister so schwer, daß er auf der Stelle starb, der zweite verlegte Otto mit ein paar lumpigen Monaten Gefängnis gefühnt" wurde. Nun Schivelbein   am Oberschenkel so erheblich, daß er nach der nächsten sollte auch noch für die Scheibe eine Buße verlangt werden?! Der Rettungsstelle gebracht werden mußte. Die Leiche des Erschossenen Bapa   verweigerte also, wie zu erwarten, die Zahlung, indem er abs wurde beschlagnahmt und dem Schauhause zugeführt. stritt, daß ihm eine Aufsichtspflicht über seinen Sohn, der vier Jahre lang im Felde gewesen sei, zustehe. Das Amtsgericht Berlin  - Schöne Kücheneinrichtungen, Frauenkleider und Spielzeug werden in berg   schloß sich dieser Auffassung an. Formal- juristisch mag das ja einer Ausstellung gezeigt, die von der Gesellschaft aus richtig sein. Man muß jedoch bedauern, daß der Vater des jugend- at" in ihren Verkaufsräumen auf dem Wedding  ( Müllerstraße lichen Attentäters nicht einmal von der Waffe wußte, die im Besi lung werden die vielen Geräte, die der Hausfrau ihre Arbeit er 175, 1. Stodwerf) gestern eröffnet wurde. In der Küchenausstel­des Sohnes war. Hätte er seiner gefeßlichen Aufsichtspflicht voll leichtern sollen, die Aufmerksamkeit der Besucherinnen erregen. genügt, so wären dem Reich nicht nur die Spiegelscheiben erhalten Leute freilich, die sich immer noch nicht an die Teuerung dieser Zeit geblieben, sondern der Mordanschlag auf Erzberger wäre verhütet zu gewöhnen vermochten, bekommen einen Schreck, wenn sie die was jedoch, wie hinlänglich erwiesen, nicht alle Staats- Preise all diefer nüzlichen Dinge hören. Der Beachtung empfehlen bürger ebenso freudig begrüßt hätten wie die Erhaltung der wir besonders das Spielzeug, das für Kinder jüngeren Alters Fensterscheiben. in reicher Auswahl vorhanden ist. Wer sich durch die übliche Ware der Spielzeugfabriken hat verbilden laffen, mag die in der Aus­stellung gezeigten Spielsachen für plump" halten. Sie sind aber gerade wegen ihrer Einfachheit und wegen der Betonung des Wesentlichen besonders geeignet, den nach Betätigung ihrer Phan­stellung ist bis Mitte November werttäglich von 10 bis 6 Uhr bei tafie lechzenden Kindern in die Hand gegeben zu werden. Die Aus freiem Eintritt zu besichtigen.

worden

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Zuviel gezahlte Steuern.

Der Steuerfaffierer will das Geld los fein". Es ist nicht immer ganz leicht, einen Ueberschuß aus bem Steuerabzug zurückzuerhalten. Ein Steuerzahler erzählt uns, wie er sich zwei Monate hindurch abmühen mußte, den ihm zuviel abgezogenen Betrag wiederzufriegen. Auf seinen beim Finanzamt III( Dord) gestellten Rückzahlungsantrag fam ziemlich rasch, schon nach wenigen Tagen, die Antwort, daß die Steuertasse 6 B angewiesen worden sei, ihm die zuviel gezahlten Steuern zu er statten. Mit diesem Bescheid ging er hoffnungsvoll zur Steuerfasse, doch wurde dort seine Bitte um Rückzahlung abgelehnt mit der Er­flärung, daß man noch teine Anweisung vom Finanz amt habe. Im Laufe von vierzehn Tagen wiederholte der Unirag. fteller feinen Besuch bei der Steuertasse noch dreimal, aber immer wieder erhielt er den Bescheid, die Anweisung vom Finanzamt sei noch nicht da. Er wandte sich schließlich durch eingeschriebenen Brief an das Finanzamt selber und bat um Regelung, aber nach weiteren vierzehn Tagen, mußte ihm die Steuerfasse wieder erklären, immer noch keine Anweisung erhalten zu haben. Nachdem er noch eine Boche gewartet hatte, wandte er sich an das Finanzministerium, doch auch von da kam nicht sofort Hilfe. Erst nach einer nochmalt. gen vierzehntägigen Wartezeit erschien eines Morgens um 9 Uhr in der Wohnung des Beschwerdeführers ein Beamter der Steuer perwaltung und ersuchte dringend, noch an demselben Tage bis 12 Uhr mittags das Geld von der Steuerfaffe abzuholen. Warum denn jegt jo plöglich?" fragte die in der Wohnung allein anwesende Frau. Ja," antwortete der Beamte, der Rassierer will das Geld los fein. Wenn es nicht bis 12 abgeholt ist, wird es mit der Post geschickt." Die sofortige Ab­holung war unmöglich, am folgenden Tage aber wurde auf der Steuertaffe erklärt: Nun ist es schon abgeschickt, weil Sie nicht gleich gekommen sind." Ach, welcher Stein mag dem Raffierer vom Herzen gefallen fein, als er ,, das Gelb los war"! Nicht minder froh war der Steuerzahler, als er es endlich wieder hatte.

Ein schweres Bootsunglüd ereignete sich am Sonntag in der Nähe des Bootshauses Sadowa in Oberschöne weide. Hier tenterten infolge des heftigen Windes die beiden Boote" Da" und " Dort" des Jugend- Rudervereins Berlin  , und sämtliche Insassen stürzten ins Wasser. Während es gelang, neun Personen zu retten, sind der Diplomingenieur Doelig aus der Elbinger Str. 87 und der Kaufmann Willy Judcynski aus Karlshorst   ertrunken. Ihre Leichen konnten bisher nicht geborgen werden.

Stadtbad Wedding

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Der Zirkustönig", ein amerikanischer Zirtusfenfationsfilm, bielt in der Saalburg  ( Schöneberg  , Hauptstr. 144) fein Publikum in Atem. Es handelt sich schon um den zweiten Teil dieses Films. Aber die bis aufs äußerste gesteigerten Sensationen, die in der Tat an Waghalsigkeit alles zu übertreffen scheinen, was wir gewohnt waren, lassen nicht nach. Die laufend spannend zu erhalten. Das überschlägt sich und wirbelt burch Amerikaner haben es heraus, eine solche Heze von Geschehnissen fort einander in einem Tempo, das man in Deutschland   noch nicht erreicht hat. Es ist interessant zu beobachten, wie der amerikanische   Regisseur weniger auf die Bildwirkung achtet und den Zufälligkeiten prächtiger Landschaften alles selbst überläßt. Seine Sorge ist nur: Was erfinde ich, um den armen Hauptdarsteller, der übrigens ein ganz vorzüglicher Artist ist, aufs äußerste anzustrengen. Der muß von hochgezogenen Eisenbahnbrücken in gurgeinde Ströme springen, muß wirkliche Kämpfe mit Leoparden führen. im Fluge von den Dächern rasender Eisenbahnzüge rutschen, da sich so­aufagen die ganze Welt gegen ihn verschworen hat. Ferner wurde eine Reihe ganz interessanter fleiner amerikanischer Films gezeigt und in einem Stetch produzierte sich Wanda Treumann   als tugendhafte Tänzerin. Eine Palastintrige mit dem Untertitel Das Baradies der Hölle" führt " Haschisch." Jm Sportpala ft fommt man uns orientalisch. in das vom Film start benutte Milieu der Geschichten aus Tausend und eine Nacht". E3 passiert sehr viel darin, und zwischen den Extremen Liebe und Tod geschehen die absonderlichsten Dinge, wobei man ganz geschickt den Märchenftit innegehalten hat. Tilla Durieur spielt die un befriedigte Sultansgattin, um die fich alles dreht, mit einer lieblichen Dämonie, während Kortner   als der ausgesprochen böse Sultansmann fich auch in seiner Art nichts vergibt. Die Regie unter Dr. Bruck hat sonst auf eine gute Befehung gesehen, und neben Diegelmann findet man in der Reihe der Turbane auch Paul Hartmann, Friedrich Kühne und Ledebut. Die Aufmachung hält sich im Rahmen der Dinge, die man im Filmorient Teil Gine Milliarde Falschgeld". gewohnt ist. Von dem Nobody- Film- Bandwurm sieht man den fünften

Groß- Berliner   Parteinachrichten.

Heute, Dienstag, den 25. Oftober: 57. Abt. Charlottenburg  . Uhr Abteilungsverfammlung bei Arnbt, Rant Arbeitsgemeinschaft sozialistischer Elternbeiräte bes 12. Berwaltungsbezirts.

ftraße 51. Ref. Dr. Bener, M. d. L.

7% Uhr findet eine wichtige Sigung im Klassenzimmer im Gymnasium Seefeltraße statt. Sämtliche Kandidaten der sozialistischen   Listen fowie bie fozialistischen Lehrer werden eingeladen. Sunasozialisten. Gruppe Lichtenberg  . Uhr bei Tornow, Bühlisch, Ede Bödlinstraße. Vortrag über: Rommunalfragen". Ref. Genosse Beine, a. d. St. Arbeitsgemeinschaft. Margistische Probleme".( Leiter Genoffe Fäfe.) Beginn heute Uhr im Distusfionszimmer des Sentraljugend. heims, Lindenstr. 3. Bugrundegelegt wird zunächst Mar Ablers Buch: Margiftische Probleme"( Internationale Bibliothet, Band 53), welches mög lichst mitzubringen ist.

Frauenveranstaltungen:

amt Wedding  " ist die größte Badeanstalt Berlins   mit 77 Wannen, die größte Badeanstalt. Dem Bezirks. 86 Braufebädern und 2 Schwimmballen unterstellt. Sie trägt nicht mehr den Namen Boltsbadeanstalt", sondern Stadtbad Wedding", Gerichtstraße 65-69". Die Voltsbadeanstalt in der Oberberger Straße, zum Bezirksamt Brenzlauer Tor" gehörig, bat nach teilweiser Eröffnung mit dem 15. Oftober auch die große 55. Abt. Charlottenburg  . Uhr bei Jacob, Bismarcftr. 38. Thema: Frauen. Schwimmhalle der badenden Bevölkerung freigegeben. Die Anstalt ist einstweilen außer Sonntags täglich von 7-10 Uhr geöffnet, und zwar für Damen: Montage, Dienstags, Donnerstags bon 10-1 Uhr und Mittwochs von 10-7 Uhr. Die Preise der 16. Schwimmbäder betragen für Erwachsene 1,50 m., für Stinder 1 m.

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trankheiten und deren Verhütungen". Ref. Dr. Jaffée.

Morgen, Mittwoch, den 26. Oktober:

Kreis.  , Köpenid. Sigung der Elternbeiräte der fo3. Arbeitsgemeinschaft 7 Uhr in der Dorotheenschule Freiheit. Tagesordnung: ,, Bildung der Schul­tommission".

bt. Der Bahlabend fällt aus. Die Genoffen werben erfucht, ble General

6.

Abt. 7 Uhr Bahlabend in ben bekannten Lotaler Konfumvereins.

8.

Abt. 7% Uhr Sahlabend in den lokalen von Ridert, Steinmehstr. 36a, und

versammlung der Ronsumgenossenschaft in der Neuen Welt" zu besuchen. Die Abteilungsversammlung findet am Freitag, den 4. November, statt. miiglieber Generalversammlung in der Neuen Welt"

Richter, Dennewigstr. 27.

9.

bt.( früher 37.). Uhr Zahlabend bei Schreiber, Berleberger Str. 58. Dafelbst Abrechnung der Sammellisten mit dem Raffierer Robert Schmidt, Rathenower Str. 25.

teilt mit: Vom 25. Dftober werden die Abschnitte 7 und 9 Weitere Kohlenfartenabschnitte freigegeben. Das Koblenamt ber 5- Zentner Robientarte bzw. die Abschnitte 8 und 9 ber 10-70-8entner Roblenkarte zur Belieferung neu freigegeben. Bevorzugt zu beliefern sind die bereits früher frei­gegebenen Abschnitte der Koblenkarte. bie Abschnitte 3 und 5 der 5- Zentner- Rohlenfarte bzw. 3 und 4 der Ab 1. Dezember berfallen 10-70- gentner- Roblenfarte. 10.

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Das Schulhaus in der Memeler Straße, das seit längerer Zeit von Bureaus der Erwerbslosenfürsorge benußt wird, soll nun end­lich wieder für Schulzwede frei gemacht werben. Nach­dem ein dahingehender Antrag in der letzten Stadtverordnetenfizung 21. angenommen worden ist, hat jezt auch die Schuldeputation beim Magistrat die sofortige Freigabe als sehr dringlich beantragt.

Brand der Auferstehungskirche am Landsberger Tor. Die Berliner   Feuerwehr wurde gestern nachmittag wegen eines gefährlichen Feuers nach der Auferstehungskirche in der Frieden straße 86/87, am Landsberger Tor, von mehreren Seiten alar­miert. Eofort wurde die Meldung an alle Berliner   Feuerwachen weitergegeben, worauf unter der Leitung des Branddirektors Reichel bahner die nach dem Westen, besonders nach Mainz   und Aachen  Brand eines Kartoffelzuges. Ein Schieberzug", wie die Eisen­einige Fahrzeuge von den nächstliegenden Feuerwachen zur Brand- gehenden Kartoffelzüge nennen, geriet bei Trebbin   durch Funkenflug stelle ausrüdten. Hier stand schon der Dachstuhl des Seiten in Brand. Die Kartoffeln waren mit Stroh bedeckt, das schnell schiffes und ein Teil des Mittelschiffes in solcher Aus- brannte. Der Zug wurde sofort nach einem Wasserhahn, der zur dehnung in Flammen, daß sofort von mehreren Dampffprizen Füllung der Lokomotipfeffel dient, rangiert, wo der Brand abge­Saffer gegeben werden mußte. Der 7. Löschzug griff sehr wirksam föscht wurde. Natürlich war ein großer Teil der Kartoffeln, die für mit mehreren Schlauchleitungen an und es gelang, die Flammen die Franzosen bestimmt waren, verdorben. zu löschen, noch bevor sie das Innere der Kirche erfaßt hatten. Gegen 5 Uhr war jede Gefahr beseitigt und die Löschzüge konnten Volkshochschule Groß- Berlin. Heute Dienstag beginnen folgende wieder abrücken. Der Schaden ist nicht unbedeutend, die Ent- Sturie und Arbeitsgemeinschaften: H. Levy: Uebungen über Logit. Reichstagsufer 6, 7 Ubr. stehungsursache noch nicht geflärt. Rohrberg: Politische Arithmetit, Treptow  , Neue Krugallee 5, 7 Uhr.-Müller Neuhaus: Grundfragen ber Wirtschaftslehre, Oberschöneweide  , Zeppelinstr. 11, 7, Uhr. Rolle: Gesangsübungen, Neuföln, Berliner   Str. 10, 7 Uhr. Hörerkarten an ben bekannten Verkaufsstellen und an den Lehrstätten.

Wenn die Polizei zu früh kommt. Durch das allzu schnelle Zugreifen der Kriminalpolizei wurden gestern 43 Angeklagte Mitglieder eines ver= botenen Spielflubs- in die angenehme Lage verseßt, ver­gnügt schmunzelnd den Sizungssaal des Schöffengerichts Berlin­Mitte verlassen zu können. Die Kriminalpolizei war verschiedentlich bekannt geworden, daß in den Häusern Königin- Augusta- Straße 51 und Burggrafenstraße 9 sich verbotene Spielflubs etabliert hätten. Als die Beamten eines Abends, Anfang April d. J., dort einfielen, geschah dies offenbar zu früh, denn die versammelten Herrschaften, bekannte Spieler- und Schiebertypen, hatten das Jeuchen noch nicht begonnen. Die vorgefundenen Spielgeräte wurden beschlagnahmt. Da irgendeine Spieltätigkeit sich nicht feststellen ließ, mußten fämtliche 43 Angeflagten freigesprochen werden auf Kosten der Staatskaffe.

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Der fröhliche Fuhrmann- Abend, den der 15. Verwaltungsbezir! ( Treptow  ) in der vergangenen Woche veranstaltete, wird in den Glied­gemeinden wie folgt wiederholt: Johannisthal  , Restaurant Senftleben, Dienstag, ben 25. Eftober; Ablershof, 2. Gemeindeschule, Radideſtraße, Mittwoch, den 26. Oftober; Niederschöneweide  , 1. Gemeindeschule, Berliner Straße, Sonnabend, ben 29. Dftober; Alt- Glienice, Gemeindeschule, Am Faltenberg, Sonntag, den 30. Dftober. Anfang 7%, Uhr.

uns ursprünglich mitgeteilt worden war, 4 M., sondern 5 M. Das Damenfrifieren toftet nach den neuen Preisen nicht, wie

Generalversammlung der Konsumgenoffenschaft. Wir machen alle Mitglieder der Konsumgenossenschaft auf die am Mittwoch, abends 6%, Uhr, in der Neuen Welt statt findende Generalversammlung aufmerksam. Nur wenn jedes Mit­glieb erscheint und fich in unserem Sinne betätigt, fönnen wir den notwendigen Einfluß mit den USPD.  - Genoffen auf die zukünftige Gestaltung der Genossenschaftsbewegung ausüben.

Filmschau.

Das indische Grabmal.

Das Wahlrecht der Krankenhauspfleglinge. Bor den Stadtverordnetenwahlen hat der Betriebs­rat des Birchow- Krankenhauses sich bemüht, den Kranten hauspfleglingen die Möglichkeit der Ausübung ihres Wahlrechtes zu sichern. Er berichtet jezt, daß es ihm nicht gelungen ist, ihnen die Stimm abgabe in der An­ftalt zu ermöglichen, wo sich ohnedies ein Wahllokal befand. Listen wurden angefertigt und amtlich als richtig anerkannt, aber am Tage vor der Wahl wurde erklärt, daß Wahlscheine nicht ausgegeben würden. Das entsprach nun allerdings den Vorschriften, wonach die Erteilung von Wahlscheinen nur bis zum vorletzten Tage erfolgen durfte, aber unseres Erachtens hätte, die Krankenhausleitung recht­zeitig auf diesen Umstand aufmerksam machen können. Es blieb nichts anderes übrig, als die Kranten, soweit es möglich war, nach ihrem Wahlbezirk zu beurlauben. 3wei Kolonnen des Arbeiter samariterbundes und des proletarischen Gesund heitsdienst es hatten in mustergültiger Weise einen Teil ber bettlägerigen Kranken nach ihrem Wahl­Totalen zu transportieren. Immerhin wurden allein im Birchow- Krankenhaus 600 Krante um ihr Wahlrecht gebracht. auseinanderzerrt und somit die ganze Stimmung zerreißt. Wie störend Bedenkt man, daß( fo fchreibt der Betriebsrat) in Berliner   Krankens anstalten nur Proletarier liegen, und zwar etwa 10 000 Wahlberech­tigte, so muß man sagen, daß durch diese Wahlbehinderung das Wahlergebnis wesentlich beeinflußt worden ist. Uns scheint der Bericht des Betriebsrats, obwohl die Wahlen schon hinter uns liegen, sehr beachtenswert. Hoffentlich wird für fünftige Wahlen daraus eine Lehre gezogen.

Zwei Todesschüsse.

Blutige Auftritte gab es in der Nacht zu vorgestern und gestern in der Lychener und Buttkamerstraße. In einer Schankwirtschaft in dem Hause Nr. 7 geriet der 21 Jahre alte Kontorist Milli Danne berg mit der Schneiderin Elsbeth Block aus der Buttkamerstr. 7 in einen heftigen Streit. Der junge Mann zog plöglich einen Re volver aus der Tasche und verlegte das Mädchen durch zwei Schüsse so schwer, daß es besinnungslos zusammenbrach und nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Gleich nach dem letzten Schuß fette Danneberg den Revolver an die rechte Schläfe, drückte ab und fiel tot zu Boden. In der Lychener Straße 30 verlangten in der gestrigen Nacht gegen 2 Uhr die Arbeiter Gebrüder August und Otto Schivelbein aus der Pappelallee 39 mit mehreren Begleitern noch Einlaß in die

Abt.  ( früher 38.). Pünktlich 7% Uhr Diskussionsabend bei Trümper, Flens Abf. burger Str. 3. 7 Uhr Zahlabend bet Behrens, Tegeler Str. 22, und Utnehmer, Triftstr. 49. Straße 82.

bt.( früher 43.). 7 Uhr gemeinschaftlicher Zahlabend bei Giebel, Bank. st.( früher 46.). 7 Uhr 8ahlabend in den bekannten Lokalen. Pünktliches

und zahlreiches Erscheinen notwendig.

24. Abt. Der Bahlabend fällt aus. Die Mitglieder ber Ronfumgenoffenschaft gehen zur Generalversammlung in der Neuen Welt". Ausweis( lila Ber­27. Abt.  ( früher 32.). Der Bahlabenb fällt für diefen Monat aus. Die Ron­rechnungskarte) mitnehmen. fumaenoffenfchaftsmitglieder gehen zur Generalversammlung in der Neuen Welt". Die nächste Mitgliederversammlung ist am 2. November im Schul­faal, Sonnenburger Str. 20.

28.

32.

t. 7 Uhr zahlabend der Bezirke in den bekannten Lokalen. Die mit.

Abt.  ( früher 16.). Die am 26. b. M. fälligen 8ablabende finden nicht statt,

gliederversammlung findet am 2. November in der Schulaula Schönhauser Allee   166a statt.

Die Genossen werden gebeten, sich dafür restlos an der Generalversammlung der Konsumgenossenschaft in der Neuen Welt" au beteiligen.

37, Abt.  ( früher 21.). 7 Uhr Rahlabend in folgenden Lotalen: Bezirk Morig 36. Abt.( früher 20.). 7 Uhr Funktionärsigung bei Bombe, Straßmannstr. 7. und Friedrich bei Ströste, Ebertyftr. 6; Bezirk Rutter und Wrubbel Heiden. feldstr. 20; Bezirk Händler bei Beeg, Thaerstr. 32. 38. Abt.( früher 22.). 7% Gigung fämtlicher Funktionäre, Elternbeiräte und Betriebsvertrauensleute bei Eichler, Gollnowstr. 13. 39. Abt.  ( früher 3.). 7% Uhr Mitgliederversammlung in den Räumen ber Juristischen   Sprechstunde, Lindenftr. 8. Thema: Die Bedeutung Ober­fchlesiens und die wirtschaftliche Lage des Reiches". Ref. Dr. Korach. bt.( frither 10.). 7 Uhr Sahlabende bei Mai, Reichenberger Straße, Rati 41. Abt.( früher 6.). 7% Uhr Bahlabend in den bekannten Gruppenlotalen. bor, Forster Str. 36( früher Minnig), Hebestreit, Reichenberger Str. 124, und Braz, Laufiger Str. 52.

45.

47. Abt.  ( früher 12.). 7% 1hr Bahlabend in ben bekannten lokalett. Abrech Abt.  ( früher 18.). Der gemeinsame Zahlabend findet nicht Mittwoch, fon.

nung aller Wahlsammellisten und Ausgabe der Billetts zur Revolutionsfelet.

48.

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dern voraussichtlich Montag, den 31. Oftober, statt. Näheres am Sonntag früh an dieser Stelle.

bt. Schöneberg. 8 Uhr Mitgliederversammlung bei Obft Nachfolger, Mar. tin- Luther- Str. 69. Thema: Die politische Situation". Ref. Arthur Häußler. 95. Abt. Neukölln. 7 Uhr bei Grieger, Lessingstr. 9, Sigung mit fämtlichen Funktionären und Betriebsvertrauensleuten. Borher um 7 Uhr Abrechnung. Die Bezirksführer und kassierer fämtliches Martenmaterial mitbringen. Ebenso Abrechnung der Sammellifien zu den Stadtverordnetenwahlen.

131. Abt. Niederschönhausen  . Die Mitgliederversammlung wird der General. versammlung der Konsumgenossenschaft wegen vom Mittwoch, den 26. Dt. 136. Abt. Reinidendorf- Oft. Die Schlabende finden nicht am Mittwoch, den tober, auf Blittwoch, ben 2. November, verlegt.

26. d. M., sondern erst am Mittmoch, den 2. November, statt, in den be­tannten Lokalen.

Frauenveranstaltungen:

58. bt. Charlottenburg  . 8 Uhr bei Stein, Baffauer Str. 35. Thema: Ar­beiterwohlfahrt". Referentin 8uder. Gäste willkommen.

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6. Kreis. Sallesches Tor. Genoffen, die sich an einem gemeinsamen Einkauf von roten, refp. schwarzrotgoldenen Fahnen beteiligen wollen, tönnen sich, foweit nicht schon Bestellung in der Abteilung erfolgt ist, bis Freitag, den 28. Oktober, im Lokal von Heinze, Dieffenbachstr. 57, melden.

4. Rreis. Prenzlauer Tor. Donnerstag, den 27. Oktober, Bersamm. lung ber Elternbeiräte des Kreises abends 7% Uhr in ber Schulaula, Senefelder Str. 6. Thema: Schulfragen". Ref. Dr. Karsen.

7. Rreis. Charlottenburg  . Donnerstag, den 27. Oftober, abends 7 Uhr, allgemeine Mitgliederversammlung des Rreifes( Abt. 51-58) in der Leibniz- Oberrealschule, Sailler, Ede Hardenbergstraße. Thema: ,, Der Görlizer Parteitag und die politische Lage". Ref. Kurt Heinig  .

Jugendveranstaltungen.

Berein Arbeiter- Jugend. Gelretariat: SW. 68, Lindenstr. 3, 2. Sof links, 2 Treppen rechts. Telephon: pl. 121 08-10.

mir".

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Rosen­

Heute, Dienstag, den 25. Oktober: Rorboften. Jugendheim Realschule Pasteurstraße, Discussion: Partei und Rosenthal. Jugendheim Walderfeestr. 5, Mitgliederversammlung. Stralauer Biertel. Jugendheim Schule Naglerstr. 3, Mädchenabend. thaler Borstabt. Jugendheim Schule Streliger Str. 42, Distuffion: Unfere Gegner". Schöneberg   I. Jugendheim Rubens, Ede Sauptstraße, Vortrag: Jugend und Partei". Reichenberger Biertel. Jugendheim Glogauer Straße Nr. 12-16, Bortrag: ,, Volkswirtschaft".

Es gibt für unsere beutige Filmdramatik und Filmtechnik wohl faum ein dankbareres und anziehenderes Objekt als Indien  , das Land der Wunder, der Myftit, des Unwirklichen. Solange diese Phantasie sich in Bildern auslebt, die die orientalische Bracht vergangener Zeiten, von denen ia heute wohl nur noch Reste vorhanden sind, die die Mystik und das Ge eine fünstlerische Berechtigung. Sobald wir aber diesen Bildern unsere beimnisvolle des Landes unseren Sinnen nahe bringen wollen, haben sie nüchternen, abgegriffenen, europäischen Romanideen zugrunde legen, wird das Stünstlerische zum Ritsch. Im Roman geht es noch, aber im Film, der eben feine Psychologie haben fann, hitt an deren Stelle der oft lächerlich wirkende Tert, der das Schwingende, Unaussprechliche herbor- und dies wirft und wie bedauerlich es ist, fab man wieder ganz auf Es waren schöne Bilder dabei, die gar teiner tegtlichen Erklärung bedurft fallend bei der Vorführung des Indischen Grabmals" im fa- Palast. hätten. Von welcher Intensität der Wirkung war die Szene im Ligertäfig, mie lieblic, fast paradiesisch schön der sonnige Geflügelgarten. Damit hört es aber auch auf. Der Inbalt, die Handlung, der Text, ja, selbst die Bilder, soweit sie in unserer europäischen Umgebung spielen, also vertraute Wirklich feit sind, wirken als... Kino. Daß die Darsteller unter diesen Umständen von den produktiven Künstlern wie Regisseur, Architekt und Photograph in den Hintergrund gedrängt werden, it begreiflich, aber außerdem war die Rollenbesegung auch nicht glücklich. Dlaf Fong enttäuschte sehr; er mar sentimental und weichlich und wirfte ganz verschwommen. Auch Mia May   war viel zu fraulich, als daß man ihr hätte die Energie des mutigen jungen Mädchens glauben tönnen. Die martanteste schauspielerische Leistung brudsvoll war auch Conradt Beibt als indischer Fürst, wenn freilich auch des Abends war unstreitig der Voghi von Bernhard Götte. Sehr ein der dämonisch- satanische Bug, in dem er sich gefiel, nicht sonderlich originel recht schwacher Besuch beschieden. Das stürmische Better hat vielen Rad­Rebrand in Treptow  . Dem Zweiftundenrennen am Sonntag tar wirkte. Ein indischer Fürst braucht nicht unbedingt dämonisch" zu sein. Sportfreunden die Teilnahme verleidet. Auch das Rennen nahm des an Joe May   hatte die Regie des Films und hat darin seine Gestaltungsdauernden Windstumes wegen feinen regulären Verlauf. Die erste Stunde fraft zeigen fönnen. Und neben ihm müssen unbedingt Jacoby Boy als hindurch kämpfte Lewanow am erfolgreichten gegen Bind und Wetter an, Architeft und Werner Brandes   als Photograph genannt werden. Der Film, dann übernahm Sawall die Führung und behielt diese bis zum Schluß. der das erste Erzeugnis der Europäischen   Film Alliaus ist Später gelang es Appelhans, den meist ohne Führung fahrenden Lewanow zerfällt in zwei Teile, deren erster Teil Die Sendung des Voghi" abbrach, einer schmerzenden Hand wegen gleich nach den erften Kilometern auf. ( einer Berquidung eines amerikanischen Filmtonzerns mit dem Aja- Konzern), noch den zweiten Platz streitig zu machen. Stellbrint gab das Rennen wie es bei einem richtigen Rolportageroman sein muß, nämlich an der Resultat: 1. Sawall in zwei Stunden 104,590 stilometer, 2. Appelhans spannendsten Stelle. Fortsegung folgt. 100,850 Kilometer, 3. Lewanow 91,270 Kilometer.

Sport.