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Wucherprozeß
Mendel Trenherz und Genossen. berechnet. Diese Geschäfte feien reine Raufgefchäfte gewefen, Treuher's unmittelbar nach deffen Verhaftung eine große Menge
II.
Der Zeuge Direktor Müller von der Dorotheenstädtischen Bank bekundet, daß er mit dem Angeklagten Spiegel feit längerer Zeit in Geschäftsverbindung gestanden habe. Spiegel habe etwa insgesammt für 130 000 M. Wechsel bei der Bank diskontiren Laffen, wofür ihm 6 pet. Zinsen und 4 pet. für Provision und Depot Untoften in Abzug gebracht wurden. Der Zeuge erklärt auf Befragen, daß ihm der starke Wechselverkehr feines wegs aufgefallen sei, Spiegel sei ihm" gut" be fannt gewefen und er habe teine Veranlassung gehabt, sich nach den Verhältnissen der übrigen durch die Wechsel verpflichteten Personen zu erkundigen, wenn Spiegel als Girant auf den Wechseln stand.
Der Angeklagte Treuherz bemerkt zu diesem und über haupt zu sämmtlichen Fällen, daß die Leute, die ihm die Wechsel brachten und als seine Agenten bezeichnet würden, ihm als sebst ständige Geschäftsleute bekannt gewesen seien. Er habe die Wechsel einfach gekauft und dafür eine bestimmte Summe gezahlt. Er steht auf dem Standpunkte, daß es ihm unbenommen sein müsse, derartige Forderungen zu kaufen und den Preis dafür zu zahlen, der ihm angemessen erscheine. Der Vorsitzende erklärt ihm aber, daß es Sache des Gerichts sein werde, zu prüfen, ob diese Kaufgeschäfte verschleierter Wucher find.
Einen Selbstmordversuch hat der Engros- Schlächter von der Bereidigung des Zeugen Abstand. Zu den Be- 1zeichnete, gab ihm ein Darlehn, für das der Zeuge drei Akzepte meister Buchholz begangen. Er war in Zahlungsschwierigkeiten wucherten soll auch der Zeuge Freiherr von Rhaina ch ge- über je 500 M. ausstellen mußte. Während Treuherz behauptet, gekommen. hören, der hierauf vernommen wird. Der Zeuge befundet, von den 1500 M. nur 250 M. abgezogen zu haben, will Spiegel Polizeibericht. Am 4. bs. Mts. Nachmittags wurde ein baß er vor etwa 5-6 Jahren mit dem Angeklagten Treuherz von Treuherz nur 1050 M. erhalten und bei diesem Geschäft nichts Handelsmann in seiner Wohnung, in der Weberstraße, erhängt verlegenheit befand. Es habe sich nur um kleine Wechsel bis zu giebt indeß die Möglichkeit zu, daß es auch 1050 M. gewesen sein in Verbindung getreten sei, als er sich in vorübergehender Geld verdient haben. Der Zeuge glaubt nur 750 M. bekommen zu haben, vorgefunden. Abends versuchte eine Frau vor dem Haufe 150 m. gehandelt. Er tönne sich nicht entsinnen, daß er dabei fönnen. Gr empfing auf einmal 700 oder 730 M. und später einige Kanonierstr. 9 sich mittels Zuckersäure zu vergiften. Sie wurde dem Angeklagten feine wirthschaftliche Noth geklagt habe und fleinere Beträge, deren Höhe er nicht mehr angeben kann. Zur noch lebend nach der Charitee gebracht. Ju der Nacht zum 5. b. M. wurden in der Neuen Königstraße ein Schlächter und ebenso wenig vermöge er anzugeben, wie viel er habe opfern Ermöglichung ior Rückzahlung cedirte der Zeuge einen Theil 5. d. M. wurden in der Neuen Königstraße ein Schlächter und müssen. Er habe zumeist aus freien Stücken den Wechsel höher feines Rentenbezuges. Die Rückzahlung erfolgte in Ratenein Dachdecker durch eine Droschke, deren Pferd durchgegangen war, überfahren. Ersterer erlitt dabei einen Bruch des Unter- geschrieben, als die zu empfangende Summe betrug, er erinnere sahlungen. Der Darlehnsempfänger hatte die Ueberzeugung, bei schenfels, während letterer nur leichte Verlegungen davontrug, fich auch, daß Treuherz in einem Falle das Danno freiwillig diesem Geschäft übervortheilt zu sein. Auf Befragen des RechtsIm Laufe des Tages fanden 10 Brände statt. herabgesetzt habe. Der folgende Fall betrifft den anwalts Dr. Löwenstein giebt der Zeuge zu, daß bei seinem Lieutenant a. D. Freiherrn v. Schleicher: Wie der Tode eventuell die Zahlungen aus seiner Rente an Treuherz aufAngeklagte Treuherz zugiebt, hat er durch den Kaufmann Morig gehört hätten und Treuherz dadurch Verlust erlitten hätte. Niclas zwei Wechsel in Höhe von 3000 und 1500 M., welche Der Staatsanwalt theilt mit, daß ihm ein Schreiben zugegangen von v. S. afzeptirt waren, angekauft. Für den ersteren hat er sei, worin der Verfasser, ein Mitbewohner des Treuherz'schen 2550 M. gegeben, bei Diskontirung des zweiten 15 pet. Provision Hauses, anzeigt, daß die Ehefrau und das Dienstmädchen des Niclas habe dabei keine Vermittlerrolle gespielt, sondern sei Papiere verbrannt haben. Der Angeklagte Treuherz vermag nicht selbständig aufgetreten. Der Vorfihende macht den Angeklagten hierüber Auskunft zu geben, weshalb beschlossen wird, den BerTreuherz darauf aufmerksam, daß er bei dem ersten Wechsel fasser des Brieses zu laden. Zu den Bewucherten soll auch der 60 pet. verdient habe. Rechtsanwalt Grünwald gehören. Derselbe hielt sich im Frühjahre in Berlin auf, um sein Assessor Gramen abzulegen. Er soll in zwei Fällen vom Angeklagten Spiegel Darlehne in Höhe von je achtzig Mark erhalten und dafür jedesmal einen Drei- Monats- Wechsel über 100 m. gegeben haben. Der Angeschuldigte Spiegel behauptet, daß der Geldnehmer jedesmal nur 10 M. habe opfern müssen. Zehn Mart seien gewissermaßen als Depot einbehalten worden, bis die Wechsel eingelöst feien. Nachdem dies geschehen, habe G. 10 M. zurückbekommen. Der Beuge G. giebt dies zu. Er bestreitet auch, daß bei ihm eine Zeuge Simon Cohn war früher Rittergutsbesitzer in Mothlage vorhanden gewesen sei. Da er befreundete Personen Schlesien . Vor etwa acht Jahren sei er in Geldverlegenheit ge- Es folgt ein Fall, in welchem die verwittwete Frau nicht in Anspruch nehmen wollte, habe er fich an rathen. Er habe sich an Treuherz gewandt, der ihm mehrere des Major Reinhardt zu Weimar der leidende Theil ist. Spiegel gewandt. Der Beuge muß feine damalige Male Wechsel diskontirte und dafür 5 bis 10 pet. auf 3 Monate Bei dem Tode ihres Mannes gerieth fie in Geldverlegenheit und Lage genau schildern, worauf der Staatsanwalt erklärt, berechnete. An der Höhe dieses Zinsfußes ist dem Zeugen nichts wandte sich an einen Agenten, um auf einen Wechsel Geld zu er wolle es sich vorbehalten, in seinem Plaidoyer auszuführen, aufgefallen. erhalten. Sie gab einen Wechsel über 2500 m., bat aber Valuta ob im vorliegenden Falle eine Nothlage vorliege oder nicht. Beuge Kaufmann Adolf Sch werfenz bat feit etwa sechs darauf überhaupt nicht erhalten. Der Agent übergab den Wechsel Der folgende Fall betrifft den Premier Lieutenant Jahren mit dem Angeklagten Treuherz in Verbindung gestanden. an den Kommissionär Hermann Cohn, dieser hat den Wechsel a. D. 3öpfel. Hierbei ist der Angeklagte Bruck betheiligt. Als ihn Wechselverbindlichkeiten drückten, habe er sich an Treu für 2250 M. an Treuberg verkauft, das Geld aber unterschlagen. Derselbe erklärt, daß er nur Agent für den flüchtigen Bankier herz gewandt, der sich gegen Unterlage einer Hypothek von Er ist deswegen wegen Unterschlagung und Untreue verurtheilt Pariser gewesen sei. Dieser habe das Geld gegeben, er selbst 51 000 m. bereit gefunden habe, seine Wechsel zu disfontiren, worden und sitzt z. 3. in Strafhaft. Treuherz hat den Wechsel habe nur 20 M. dabei verdient. Aus der Bernehmung des wofür der Zeuge 10 pet. Binfen habe opfern müssen. Der Beuge schließlich eingeflagt, im Wege der Ginigung aber den Betrag von Beugen geht hervor, daß derselbe vor etwa 2 Jahren ein Darräumt auf Befragen des Bertheidigers, Rechtsanwalt Dr. Fried: 1000 m. abgelassen. Bras.: Das ist doch gewiß auffällig, lehn von 1000 m. haben wollte. Durch Bruck's Vermittelung ers mann, ein, daß es zu damaliger Zeit schwer gehalten haben daß Sie ohne Weiteres eine solche Summe opfern. Angetl.: hielt er 780 M., mogegen er einen Wechsel auf 4 Monate in würde, Geld zu einem billigeren Binsfuße zu bekommen. Der Dyne Weiteres ist das nicht geschehen. Bei der Frau Major Höhe von 1000 Mart afzeptirte. Bruck behauptet, daß Pariser folgende Zeuge, Töpfermeister Badhaus, hat den An- sollte gepfändet werden, da stellte sich heraus, daß die Dame in 200 Mart von dem Verdienste erhalten habe, 20 Mart habe er geklagten Treuherz ebenfalls zum Diskontiren von Wechseln sehr dürftigen Verhältnissen lebte und es wurden deshalb die für seine Vermittelung berechnet. Der Beuge bestreitet ebenfalls, benußt. E3 feien dies gute Kundenwechsel gewesen, Einigungsversuche gemacht. Präs.: Sie haben mit Hermann daß er sich in einer Nothlage befunden habe; er habe das Geld er vorzeitig habe zu Geld machen müssen, um Cohn in lebhafter Geschäftsverbindung gestanden?-Anzu einer Vergnügungsreise gebraucht. Auch bei dem folgenden feinen Arbeitern den Lohn zahlen zu können. Bei getlagter: Ich habe Cohn als selbständigen Geschäftsmann Beugen, einem Kaufmann UIImann, macht es bedeutende einem Wechsel von 1000 m. habe er 50, 60 und auch 80 M. gekannt. Ich berechnete ihm 1 pct. Damno und zog ihm Schwierigkeiten, festzustellen, ob derselbe sich in einer Nothlage einbüßen müssen, er sei aber damit einverstanden gewesen. 3euge 7 pet. für Ricambien ab. Präs.: Und das thaten Sie befunden habe oder nicht. Er hat von Spiegel wiederholt Nathan Rosenberger hat mehrfach zwischen dem Vorzeugen und alles ohne Buchführung? Wem wollen Sie denn das Darlehen in Höhe von 800 Mark erhalten, dafür Wechsel dem Angeklagten Treuherz Vermittlerrolle gespielt, er will dabei einreden! Da müßten Sie ja ein geradezu phänome- über 1000 Mart atzeptiren müssen. Der Staats= aber nichts verdient haben. Bei dieser Gelegenheit er- nales Gedächtniß haben. AngetL: Ich hatte doch anwalt erklärt schließlich, daß er aus der Vernehmung des wähnt der Vorsitzende, daß es notorisch sei, daß Wucherer die Wechsel und machte mir auch Notizen. Präf. Beugen nicht die Ansicht gewonnen habe, daß eine Nothlage vorbisweilen schlechte Geschäfte machen. Der Angeklagte Treu- Wo find denn die Notizen?- Angell: Das weiß ich nicht. gelegen habe. - herz erklärt, daß sein Vermögen sich auf 0,0 belaufen Präs.: Sie haben sich ja allerdings einmal nach Hause führen würde, wenn er alle Verbindlichkeiten, die ihm aus seinen Ge- laffen, um angeblich nach den Notizen zu suchen. Die Polizei schäften entstanden seien, erfüllen solle. Allerdings befige er vier war allerdings der Ansicht, daß Sie nur fpazieren gehen wollten. Häufer, diefelben feien aber mit Hypotheken dermaßen belastet, Der Agent Herrmann Cohn giebt zu, mit Treuherz zahl. daß ihm thatsächlich nichts davon gehöre.- Der Gerichtshof reiche Geschäfte gemacht zu haben, wobei ihm selbst für das beschloß, den Zeugen Rosenberger wegen Verdachts der Mit Dreimonats- Atzept eine Provision von 2 pét. augefallen fei. thäterschaft nicht zu vereiden. Dieselbe Maßnahme erstreckte sich Den Geldsuchenden wurden je nach der Bonität größere oder ge Als letzter Fall für den gestrigen Tag gelangte die angeb auf den folgenden Zeugen, den Kaufmann Louis Brieger, ringere Abzüge gemacht. Staatsanwalt Strebler: Soll das liche Bewucherung des jeßigen Kellermeisters Schröder zur welcher seine Wechsel ebenfalls bei Treuberg hatte diskontiren heißen, daß, je größer die Bonität war, desto größere Abzüge Verhandlung. Derselbe war im Jahre 1890 Inhaber einer Iaffen, aber einräumen mußte, daß er auch selbst anderen Ber - gemacht wurden?( Heiterfeit.) 3euge: Nein. R.-A. Dr. Weinhandlung. Er befand sich damals in so schlechter Verfonen gegenüber als Geldgeber aufgetreten sei, obgleich er das öwenstein: Die Bonität war oft sehr problematisch, denn mögenslage, daß er den Konkurs vor Augen sah. Sein Reisender Geld von Treuherz bezog. thatsächlich hat Treuhers bei vielen seiner Geschäfte Verlufte er machte ihn auf Treuherz aufmerksam, worauf sich zwischen diesem Der nächste Zeuge, Maurermeister Otto Herold, litten. Staatsanwalt Strebler: Das fou teineswegs be- und Sch. ein reger Geschäftsverkehr entwickelte. Der Zeuge giebt ftand in den Jahren 1887-90 mit Treuherz, bei dem er Wechsel stritten werden, denn thatsächlich haben wir ja erst aus den an, daß er in mindestens 6 Fällen Wechsel zum Gesammtbetrage Diskontirte, in Verbindung. Er hatte das Geld zu Bauten nöthig, Alten der von Treuherz geführten Prozesse die Namen der Be- von 7000 M. bei Treuherz habe diskontiren lassen. Er habe wenn auch nicht seine Griftenz auf dem Spiele stand und ließ es wucherten fennen gelernt, was bei dem Mangel von Büchern vierteljährlich 10 pCt. Zinsen zahlen und Lagerscheine als fich ruhig gefallen, daß ihm 100-150 M. vom Tausend abgezogen sonst nicht der Fall gewesen wäre. R.-A. Dr. Friedmann: Sicherheit hinterlegen müssen, welche über Weine lauteten, wurden. Er hat also 40-60 pCt. Zinsen bezahlt. Während Hat der Zeuge Cohn dem Angeflagten Treuherz nicht die für Rechnung des Zeugen auf dem Backhofe lagerten. feines ganzen Verkehrs mit Treuherz hat er ungefähr 40-50 000 m. gefagt, daß die Frau Major Reinhardt durchaus gut Der Beuge Bulvermacher giebt an, daß er aus Gefälligkeit für auf Weckfel umgesetzt. fei? 3euge: Jawohl. Ich hatte Erfundigungen ein- feinen früheren Chef Sch. die Vermittelung mit Treuherz über
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Nach Eröffnung der Sigung durch den Landgerichts- Direktor Hoppe wird in der Beweisaufnahme fortgefahren.
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Tischlermeister Berend, der ebenfalls bewuchert sein soll, hat bei Treuherz mehrere Wechsel diskontirt, wenn seine Baara mittel nicht ausreichten, um seinen Arbeitern den Lohn zu zahlen. Es wurden ihm auf ein Dreimonats- Atzept jedesmal 10 pet. in Abzug gebracht, sodaß er insgesammt 40 pCt. hat zahlen müssen.
Soziale Leberlicht.
Als nächster Zeuge wird Direktor Fregin, gegen den gezogen und unter anderem erfahren, daß die Frau Major einer nommen habe. Er würde es nicht gethan haben, wenn sein Chef ein noch in der Boruntersuchung befindliches Verfahren reichen Weinhändler Familie entstammte. Staatsanwalt ihm nicht versichert habe, daß seine Verhältnisse noch gut seien. wegen Wuchers schwebt, vernommen. Als Direktor der Strehler: Ich will der Vertheidigung ohne weiteres zugeben, Beim Weinhandel falle so viel ab, daß man auf einen höheren Berliner Kreditbank, welche jetzt in Liquidation steht, daß die Angeklagten in allen Fällen Erkundigungen eingezogen Verdienst als 40 pct. rechnen könne, wenn man nicht allzu häufig hat er, mit Spiegel in Verbindung gestanden. Die Bant, welche und stets günstige Auskunft erhalten haben. Rechtsanwalt dergleichen Opfer bringen müsse. im Wechselverkehr einen Gesammtumfaß von über 10 Millionen Dr. Friedmann: Das ist aber doch ein Danaergeschenk, Darauf wird die Sigung um 3 Uhr bis Mittwoch Vor. Mart aufzuweisen hat, berechnete für Wechsel im Jahre 25 bis welches uns der Herr Staatsanwalt macht. Hier handelt es sich mittag 9/2 Uhr vertagt. 26 pet. und machte außerdem noch einen Depotabzug von 10 pet. nicht um Erfundigungen, sondern um die Frage, ob eine NothStaatsanwalt: Ich wollte Diese 10 pCt. Depotgelder wurden erst nach aufgehobener Ge- lage vorhanden war. schäftsverbindung zurückgezahlt. Die Depotgelder waren noth gar kein Geschenk machen, sondern nur eine Thatsache vor wenig, weil manchmal, trotz der genauesten Auskunft, doch nicht führen. Begrenzung der Aszendentenrente, im Falle mehrere bezahlt wurde. Der Angeklagte Spiegel hat jährlich 180 bis Die als Zeugin vernommene Frau Major Reinhardt wird 260 000 m. in Wechseln bei der Bank umgesetzt, aber trotz mehr durch die Erinnerung an ihre trüben Erfahrungen sehr erregt. Brüder, Bergleute, die zusammen im Bergwerk verunglückt waren, M. Verunglückte als Ernährer in Betracht kommen. Zwei jähriger, angestrengter Thätigkeit nur einen Betrag von 5000 m. Sie hatte sich früher einmal bei einer augenblicklichen Geld- Brüder, Bergleute, die zuſammen im Bergwerk verunglückt waren, herausgezogen. Staatsanwalt: Ist dem Zeugen be- verlegenheit durch den Agenten Wallenberg Geld beschafft. Der hatten bei Lebzeiten ihren Verdienst zur Erhaltung ihrer Eltern famat, daß seine Bant nicht des besten Rufes sich zu erfreuen damalige Geldgeber war ein gewiffer Subenow, der sich mit insoweit hingegeben, als er nicht zu ihrem eigenen Unterhalt bat, te? Beuge: Das ist mir nicht bekannt. Staats. 5 pet. Binsen begnügt hatte. Als sie nach dem Tode ihres in Anspruch genommen war. Die Knappschafts - Berufsgenossenanwalt: Dann wird der Herr Zeuge wohl auch nicht wissen, Gatten wieder momentan Geld brauchte, wandte sie sich wieber schaft hatte dem Vater der Verunglückten eine Rente bedaß er einen bestimmten Beinamen hatte? 3euge: Nein.an Wallenberg und gab demselben ein Blanko Alzept über willigt unter Bugrundelegung des anrechnungsfähigen JahresStaatsanwalt: Es wird durch verschiedene Zeugen be- 2500 M. Sie hat dann lange nichts mehr von dem Wechsel verdienstes des einen Sohnes. Der Vater war der Ansicht stätigt werden, daß der Zeuge den Beinamen„ Der Vampyr " gehört und als sie bei Wallenberg anfragte, habe ihr dieser eine gleiche Rente auch erhalten zu müssen als Ersatz für die Unterstützung, die ihm von dem anderen Sohne geworden war. führte.( Heiterkeit)- Der Zeuge wird nicht vereidigt. gefagt, daß er den Wechsel an den Agenten Sohn ge: Das Reichs- Versicherungsamt wies jedoch seine Beschwerde zurück. Hierauf wird die Verhandlung um 812 Uhr abgebrochen und geben habe, der darauf Geld besorgen wollte. Plötz -In den Gründen wird ausgeführt, daß neben Gustav nicht auf Mittwoch 91/2 Uhr vertagt. lich ist dann der Wechsel gegen die Zeugin ein Gr Sigung vom 5. Dezember. getlagt worden. Der Vormund ihrer Kinder hat sich schließlich noch August Hiddemann als gleichzeitiger einziger Er der Sache angenommen und von Treuhera den Nachlaß einer nährer feiner Eltern angesehen werden könne. Wäre der letzt Summe von 1000 m. erlangt. Mit Prozeßtosten zc. bat fie aber genannte Sohn allein umgekommen, so hätte dem Kläger eine Rente versagt werden müssen, da der Bruder des Verstorbenen Beuge Direttor& anate von der Diskonto- Bank bekundet, doch für den Wechsel, auf welchen sie eine Baluta nicht die Eltern in gleichem Maße unterstützt hatte( Returs- Ent. daß der Angeklagte Spiegel mit der Bank in dauernder Geschäfts- empfangen, 1650 M. zahlen müssen und ihre Schuld ratenweise verbindung geftanden habe. Derfelbe habe einen Kredit bis zu abgetragen. Präs.: Die Aussage der Zengin fann gleich- Scheidungen 248, 355 und 595, Amtliche Nachrichten des Reichs40 000 M. gehabt. Die Wechsel, die er brachte, wurden diskontirt, zeitig als luftration dafür dienen, daß man in der That in Versicherungsamts 1887 Seite 8, 148 und 210); wäre dann später wenn die über die Afzeptanten eingezogenen Erfundigungen günstig Berlin doch noch zu billigeren Bedingungen Geld erhalten kann. Dieser Bruder als nunmehr einziger Ernährer gleichfalls bei einent waren. Er hatte 6 pet. Zinsen pro Jahr und bei 3 Monats- Rechtsanwalt Dr. Friedmann: Hatte die Zeugin nicht Betriebsunfall getödtet worden, so würde die Rente lediglich Wechseln 1 pct. Provision zu zahlen, so daß er insgesammt 10 pet. Gelegenheit, sich in anderer Weise Geld zu verschaffen, von ihrer nach dem Jahres- Arbeitsverdienst des zuletzt Verstorbenen be fein. Die Knappschafts - Berufsgenossenpro Jahr zu leiften hatte. Bei nicht bantfähigen, über brei Familie oder sonstwo? Beugin: O ja, aber ich wollte rechnet worden Monate hinausgehenden Wechseln tamen noch verschiedene Epesen mich meiner Familie nicht anvertrauen. Bertheidiger Dr. schaft hat ihre Feststellung so getroffen, als sich in der That so verhalten hätte, und dadurch anbinzu. Der Angeklagte hatte außerdem 10 pGt. als Depot für Friedmann: Also nur Diskretion und keine Nothlage! Ricambien einzuzahlen. Bei Beginn der Geschäftsverbindung Der Lieutenant a. D. v. G., welcher alsdann als Zeuge auf- gesichts der ganz ungewöhnlichen Sachlage der Billigkeit habe Spiegel eine Aktie der Gesellschaft über 1050 M. über gerufen wird, hat einmal 600 M. gebraucht und durch Ver- vollständig Rechnung getragen. Es würde aber nicht nur der nehmen müssen, nach und nach habe er aber 10 Aftien erworben. mittelung von Ostertag auf einen Wechsel über 600 m. als Billigkeit, sondern auch den Vorschriften des UnfallversicherungsAuf Befragen giebt der Zeuge zu, daß bei der Diskonto- Bant nur Baluta 470 M. erhalten. Später hat er noch einmal einen gefezes zuwiderlaufen, wenn dem Kläger entweder zwei Renten, Aktionäre sind, oder eine sichere Unterlage, sei es in baar oder von 12 pet. Geld erhielt. Bei der letteren Gelegenheit hat ihm Söhne berechnete Rente gewährt würde; der Kläger würde daWechsel von solchen Personen diskontirt werden, welche entweder Wechsel über 300 m. ausgestellt, auf welchen er unter Abzug oder, wie er es in der Rekursschrift verlangt, eine einzige, aber nach dem zusammengerechneten Jahres Arbeitsverdienst beider in Form einer Hypothek hinterlegt haben. Auf Anregung des Ostertag auch noch 12 Flaschen Schaumwein angehängt. Treudurch vor denjenigen Aszendenten, denen nach dem Tode eines Bertheidigers, Rechtsanwalt Dr. Friedmann wird festgestellt, daß berz hat schließlich sowohl Herrn v. S. als auch Ostertag ver gleichmäßig mit anderen Angehörigen für ihren Unterhalt sorgenSpiegel durch die Diskonto Bant veranlaßt worden fet, seine flagt, fich aber dann mit einer Bahlung von 60 pet. dann mit einer Bahlung von 60 pet. Firma eintragen zu lassen, dies sei aber erst geschehen, nachdem begnügt.- Staatsanwalt: In welchem Verhältniß stand den Sohnes oder Enkels die Rente mit Recht versagt worden ist, Das neue Buchergefes in Kraft getreten fei. Der Beuge erklärt Treuherz zu Ostertag?- Angell.: Ditertag war ein selbst- ohne jeden Grund bevorzugt werden. Da endlich die Rente nach dem Jahresarbeitsverdienst des höher gelohnten Sohnes bemessen noch, daß er es nicht für nöthig gehalten habe, sich nach den ständiger Kaufmann, von dem ich Wechsel gekauft habe. Die worden ist, gereicht ihre Feststellung auch in dieser Hinsicht dem Berhältnissen des Angeklagten Spiegel zu erfundigen, da er näheren Umstände, unter denen der Wechsel zu stande gekommen Kläger nicht zur Beschwerde. gewußt habe, daß derselbe aus einer hochanständigen war, find mir nicht mitgetheilt worden. Staatsanwalt: Familie ftamme und noch bei zwei anderen Banken Depots Weiß der Angeklagte nicht, daß Ostertag teinen Pfennig besaß, Eine Arbeitslosen Versammlung, die am Montag hinterlegt habe. Der Staatsanwalt beantragt den Zeugen sondern alle Geschäfte auf den Namen feiner Frau Rosa gingen? Morgen in Magdeburg stattfand und in der Genosse AI v. Lanzte nicht zu vereiden, da derfelbe der Mitthäterschaft ver- Die Frau hat thatsächlich alle Prozesse unter ihrem Namen ge- Schmidt über die Ursachen und Folgen der Arbeitslosigkeit sprach, nahm folgende Resolution einstimmig an: Die heute dächtig sei. Der Beuge habe wiffen müssen, daß es feine Ge- führt.- Angeti.: Das war mir nicht bekannt. schäftswechsel waren, die von Spiegel zum Diskont gegeben Der nächste Zeuge ist der Premier Sieutenant von vierhundert Personen besuchte Versammlung der Arbeitswurden und bei dem hohen Abzuge von 10 pet., den die Bant v. Calviati. Im Jahre 1890 wendete sich der Zeuge, der losen erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten einmachte, mußte der Zeuge wissen, daß die Geldnehmer des Spiegel zu einer Dienstreise Geld nothwendig brauchte, an den Angekl. verstanden und beauftragt den Genoffen Gorgas, auf grund der noch größere Opfer bringen mußten. Der Gerichtshof nahm Spiegel. Spiegel, der sich als Unterhändler des Trenherz be- zur Ausgabe gelangten und ausgefüllten Zählfarten bei dem
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