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% Reichstag   und Eifenbahnerftreit. Im Reichstag   ist ein Antrag der kommunistischen   Fraktion eingegangen, das Haus sofort einzuberufen. Der Reichchagspräsident konnte diesem Antrag n i ch t st a t t g e b e n, da vor Errichtung eines Notpersonenverkehrs der Reichstag  nicht beschlußfähig ist. Aus di�em Grunde ist auch die iür den kommenden Dienstag anberaumte Sitzung in Frage gestellt. Die Einberufung bleibt jedoch in der Erwägung auf- rechterhalten, daß es bin dahin der Mehrzahl der Reichstags- Mitglieder möglich fein wird, nach Berlin   zu kommen. » Der Vorstand der Reichstagsfraktion der USPD.   beantragt, als ersten Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Reichs- tags die Beratung des folgenden Antrags zu stellen:Wir bean- tragen: der Reichstag wolle beschließen: Der Reichstag verlangt so- fortige Aufhebung der Verordnung des Reichspräsidenten   betr. Verbot der Arbeitsniederlegung von Beamten der Reichseisenbahn vom 1. Februar 1922/ Der Reichstagspräsident, Genosse L ö b e, hat dem Wunsche der USP. entsprochen und den Antrag auf die nächste Tagesordnung gesetzt. Eine Erklärung des Zentralkomitees der USPD  . fordert die sofortige Aufhebung der Verordnungen des Reichspräsidenten  und des Berliner   Polizeipräsidenten. Die Wirkung auf öie öörfe. An der Berliner Börse   wurde heute fast ausschließlich der Eisenbahnerstreit erörtert sowie die Möglichkeit eines Generalstreiks. Man befürchtet für den Fall einer län- geren Dauer des Eifenbahnerstreiks oder einer weiteren Aus- dehnung der Bewegung einen starken Rückgang der deutschen Mark   an ausländischen Börsen. Infolgedessen war heute die Nachfrage nach ausländischen Zahlungsmitteln recht lebhaft. Dollarnoten wurden in der ersten Börsenstunde etwa mit 204 gehandelt. Am Effektenmärkte war die Stim- mung bei geringem Geschäft immerhin fest. Besonders gesucht sind oberschlesische Werte. Die betrübten Lohgerber. In der Presse der Deutschen Volkspartei   wird immer noch gezetert über die Tatsache, daß Rathcnau zum Minister des Auswärtigen ernannt sei, trotzdem die Unterhändler der Partei dochpersönliche und sachliche Garantien" für die Steuerver- wendung gefordert hatten und die Ernennung Rathenaus als das Gegenteil davon ansehen. Es ist zwar nicht klar, was Rathenau   als Außen» minister mit dem Steuerkompromiß an sich zu tun hätte. Aber die Bolksparteiler werden schon wisien, weshalb gerade die Stinnes-Partei gegen Rathenau   Stellung nimmt. Das könnte auf sich beruhen bleiben, wenn nicht ihre Presse den Anschein zu erwecken und aufrechtzuerhalten suchte, daß Rathenau   durch ein Ultimatum seine Ernennung erzwungen habe. Diese Darstellung ist schon als ein schwer erklärliches Mißverständnis bezeichnet worden. Aber die Journalisten der Str« emann- Partei wissen sich Rat. Sie behaupten neuerdings, daß der Reichskanzler den vier Abgesandten der Volkspartei Dr. Becker, Dr. Hugo, Dr. Kempkes und Dr. Stresemann erklärt habe,daß Dr. Rathenau füreinenEintrittin das Ministerium nicht mehr in Betracht komme, wenn er nicht bis zum nächsten Morgen ernannt fei". SoDie Zeit", das volksparteiliche Tageblatt. Di« parteioffizielleNationall. Korrefp." vergröbert die Darstellung noch, indem sie die Worte Wirths so wiedergibt: .Herr Dr. Rathenau habe ihm erklärt, wenn seine Ernennung nicht sofort erfolge, müsse der Reichskanzler auf jegliche Mit- Wirkung Dr. Rathenaus für Genua   verzichten". Auf eine Bemerkung der Volksparteiler, Dr. Rathenau könne doch noch drei Tage warten, habe Dr. Wirth nur mit den Achseln gezuckt. Die ganze Auseinandersetzung mutet an wie ein Frosch- konzert. Ob Wirth dies und Dr. Rathenau jene» gesagt Hab«. Kommunistischer Sänkelfang. Herbei ihr Leute alle, staunt und kiekt: Hier wird der Laub zum Laden rausge pieckt. In Dänkelfängerweise, wie gewohnt, Ward dies von mir gemall, gereimt, vertont. Elias Laub, ein wackrer Handelsmann, Fing einen kommunist'schen Bücherladen an. Gesinnungstüchtige Schriften und Broschüren Sieht man als gangbare Artikel hier ihn führen. So trieb er's lange Zeit. Mit einem Male Erscheint die Kommunistische Zentrale: Der Laub sei aus dem Laden rausgefeuert, Weil er zu stark levitisch angesäuert." Laub aber krallt sich an der Theke fest, In Worten und Gebärden ganz Protest. Doch weh jetzt stürzen sich vereint aufs Männel« Der Leow, Schmidt, Kofsin und Remmele. Selbsthilfe" dekretiert der Schmidt gekästen. Der Leow kriegt Laubs Gurgel gleich zu fasten. Erwacht in ihm ist löwenhafter Trieb ohl Laub aber brüllt aus voller Kehle:Sipoll!" Hier rückt sie an. Doch Pieck erklärt devot: Was denn? Wir schlagen hier nur Juden tot." Respektvoll räumt die Sipo drauf das Feld, Weil sie die Täter für Couleurstudenten hält. Co wird denn Laub zum Laden rausgebammelt, Derweilen Remmele die Tür verrammelt. Und die Moral: Ihr lieben Leute glaubt, Daß sich die KPD. sehr rasch entlaubt. Mich, von Linbenhecke». Schiller-Theater:Der Snob" von Sternheim  . Sternheim  , der der Satiriker der weiland wilhelminischen Zeiten sein möchte, hat diese Snobkomödie wohl als bourgeoises Gegenstück zu seinem Bürger Schippel" gedacht. Wie Schippet, der Proletariersproßling, ehrgeizig sich in kleinbürgerliche Kreise eindrängt, stets bereit, beim Aufstieg Haut und Hemd zu wechseln, steuert der zum Generaldirektor avancierte Sohn des einstigen Subalternbeamten Maske, bestrebt, sein große» Portemonnaie durch adlige Gesinnung und Allüren zu verherrlichen, auf eine gräflich« Heirat los. Das ist charakteristisch für den Typ, ebenso die Art, wie dieser Herr die unbequem geworde- nen Eltern abschiebt und verleugnet. Indes, der weitere Inhalt der Komödie bringt statt Entwicklung der Figur eine los« verbundenes Spiel ganz allgemeiner Ironien. Der in da, Ausland abgeschobene darauf kommt es gar nicht an. sondern auf die Frage, ob Dr. Rathenau, der sich und der deutschen   Regierung bereits ein ge- Wistes Vertrauen im Auslande erworben, der geeignete Mann für das bisher nur nebenamtlich verwaltete Außen- Ministerium sei. Und wenn wir auch seinen amtlichen Handlungen abwartend gegenüberstehen, so müssen wir doch betonen, daß die bisherige Politik Rathenaus uns wefent- lich zweckmäßiger erscheint, als diePolitik" der Stinnes- Gruppe, die lediglich das Quentchen Vertrauen wieder zer- stören würde, das mühsam gewonnen wurde. Das Gezeter über Rathenaus angebliches Ultimatum wirkt daher als das Wehklagen jener Lohgerber, denen die Felle davonfchwammen. Der Kampf in der Studentenschaft. Wir berichteten schon wiederholt über die Kämpfe tn der Studentenschaft. An der Berliner   Universität kam es in den letzten Tagen zu einem offenen Bruch zwischen den Fraktionen des nationalistisch-völkischen Hochschulringes und den Minderhcitsgruvpen mit Einschluß der Sozialistischen Studentensraktion. Der Ausschuh der Berliner   Studentenschaft, der nur noch von den Fraktionen des Hochschulringes besetzt war, ordnete eine Reu- wähl der Studentcnvcrtrctung auf Grund der nach demvölkischen Prinzip" aufgebauten Berliner   Derfastung an. Hiermit setzte er sich in Gegensatz zu der Göttinger Ionuarverfastung, in der sämtliche Parteien, wie Borstand und Hauptausschuß der Deutschen   Studenten- schaft sich auf eine der Berliner   Derfastung widersprechende Formu- lierung geeinigt haben. Der Rektor sah sich infolgedessm veranlaßt, die Wahlen zu oerschieben und eine Studentenvertreter- sitzrmg einzuberufen. Gestern wurde nun von den radaulustigen Jünglingen der Hoch- schulringfraktiouen nochmals die Götttngcr Ianuaroerfastung abge- lehnt und erneut Wahlen angesetzt. Dies war vorauszusehen für den, der die Vorgänge im Hoch- schulring kennt. Diesem kommt es nicht auf sachliche Arbeit an, sondern auf völkische Phrasen. Und dann ist der formal- juristische Instinkt, mit dem die Ablehnung der Göttinger Januar» Verfassung begründet wurde, nur«in verlängerter Instinkt aus den sogenanntenFörderer"kreisen, von besten Treiben wir schon wieder- holt berichteten I Die Minderheitsgruppen lehnten eine weitere Be- t e i l i g u n g ab und nehmen auch nicht an den gestern erneut aus- geschriebenen Wahlen teil. Wie wir hören, werden ste in einer Eingabe an die Behörden die Schaffung geordneter Zustände und Ablehnung einer auf dem völkischen Prinzip aufgebauten Verfastung verlangen. Deutschlands   steuerliche Belastung. Material aus den Anlagen zur Reparationsnote. Die Anlagen zur Reparationsnote sind von zweierlei Art. Ein- mal werden den Empfängern bis ins einzelne gehende Unterlagen zur deutschen   Steuergesetzgebung unterbreitet, dabei wird auch die Zusammensetzung des Etats dargestellt, zum anderen wird an der Hzand vergleichender statistischer Tabellen gezeigt, daß die steuerliche Belastung heute in Deutschland   wesentlich höher ist al» im besonderen in Frankreich   und England. In der Anlage des Artikels 2SZ des vertrage« von Versailles  ist festgelegt, daß die Prüfung der Reparationskommistion bei Ab- schätzung der Zahlungsfähigkeit Deutschlands   sich auch darauf zu erstrecken habe, daßdas deutsche Steuersystem im allgemeinen ver- hällnismäßlg vollkommen ebenso schwer Ist, wie da« irgend- einer der in der Reparationskommistion vertretenen Mächte". Diese Bestimmung bedeutet deswegen so außerordentlich viel, weil in erster Linie Frankreich   ein stark ausgebautes System indirekter Steuern hat, während In England auch die direkten Steuern well entwickelt sind. Beide Länder gelten aber auf Grund des Der- träges von Versailles   in bezug auf ihr Steuersystem als Maßstab gegenüber Deutschland  . Die deutsche Regierung weist auf Grund eines bestimmten Um- rechnungsschlüstel» nach, daß bei uns«in verheirateter Steuerpflich- tiger bei einem Einkommen von ZV 000 M. aus Lohn oder Gehalt allein durch die Einkommensteuer mit 7,4 P r o z. seines Verdienstes Alle wird zurückgerufen, da der Snob man weiß nicht recht warum? plötzlich auf die Idee verfällt, nun umgekehrt als Self- mademan mll seiner schlichten Herkunft aufzutrumpfen. Im Schluß- akt abermaliger Rollenwechsel snobistischer Renommage. Der Bursche ehrt dos Andenken der gestorbenen Mutter, indem er der endlich heimgeführten Braut vorschwindelt, sein Vater sei nicht Maske, son- dern ein richtiger französischer Bicomte. Das sprunghaft Willkürliche der Erfindung, das Fehlen intimerer psychologischer Zwischenglieder schwächt da« Jntereste der Satire ab Die Vorstellung im Schiller- Theater bestätigte insofern den Eindruck, den man bei der Erstauf- führung in der Dorkriegszeit erhielt. P a e f ch t e brachte als Snob das Gemisch bramsiger Selbstgefälligkeit, weltmännischer Eleganz und skrupelloser Energie vortrefflich heraus. Famos war Menzel in der Figur de» Alten. Aus den paar Zügen, die die episodische Ge- statt im Stück umreißen, wuchs in seiner Darstellung, belustigend und farbig, ein ganz in sich geschlostenes Bild der Subalterngesinnungen, in denen Vater Maske sein Leben lang, wie der Fisch im Wasser, vergnügt herumgeplätschert. Die weiblichen Rollen waren von Fanny Wolfs, Gertrud Celle und Jutta Versen an- sprechend vertreten. ät. Bode über moderne kunstschrlskstellerei. Wilhelm von Bode   be- schäftigt sich in einem Aufsatz desKunstwank erers" mit dem gegen- wärtigen Stande der deutschen   Kunstliteratur. Er zählt eine Reih« bedeutender Werk« auf, die während und no<h dem Kriege auf diesem Gebiete erschienen sind, fürchtet ober, daß diese ernsten wistenschaft- lichen Werke immer mehr abnehmen werden.Freilich," schreibt er, die Berlagstätigkeit hat sich keineswegs erschöpft, im Gegenteil; aber si« hat andere Weg« eingeschlagen und wird von neuen Diri- genten geleitet. Heute entscheidet nicht der Gelehrt«, was er durch Jahre und Jahrzehnte so well vorbereitet zu haben glaubt, daß er es zum Abschluß bringen und veröfsentlichen kann; heute entscheidet der Verleger, höchstens noch mit einem kunsthisterischen Cousfleur zur Seite; er bestimmt, wa» geschrieben werden soll, nachdem er sich seine Kalkulationen gemacht hat, er wählt sich die Autoren, die ihm ti« Bücher zu schreiben haben. Der Kapitalismus herrscht heute im Verlagswesen wie überall, ködert uns mit hohen Papiermark- Honoraren und quetscht die Zitrone unseres Wistens bis auf den letz- ten verwässerten Tropfen aus." Dieses allzu eifrig« Eingehen auf die Bedürfniste des Publikums, dieses versorgen derneuen Reichen" mit Luxuswerken, dieses Bevorzugen der modernsten Strömungen und der Ueberganq von solidenHandbüchern" zu kleinen oberfläch. lichen Heften dünkt Bode eine Gefahr. Gewiß hat Bode mll seiner Klage zum Teil recht. Namentlich die Industrie derPrachtwerka", wie sie heute geübt wird, Ist vielfach vom Nebel. Aber mit An­griffen gegen die Pcpularisierung der Kunsiliteratur sollte der alte Herr doch etwa» vorsichtiger sein. Man könnte mit viel mehr Recht die Behauptung aufstellen, daß das Eingehen auf die Bedürfnisse des Publikums heute tausendmal segensreicher ist als das Abfasten von gelehrtenHandbüchern" und daß z. B. Ludwig Iusti mit seinen kleinen Führerhesten für die Rationalgalerie zur Förderung der künstlerischen Kultur im deutschen   Volke erheblich mehr beigetragen hat als Bode selb>r mit seinen sämtlichen Werken, deren wistenschaft- lichen Wert u» übrigen niemand unterschätzen wird. belastet ist. während eine Person mll dem gleichen Einkommen weder in Frankreich   noch in England Einkommen- st euer zu zahlen habe. Bei einem Arbeitseinkommen von IVO 000 Mark entsteht in Deutschland   eine Steuerpflicht von 15,5 Prozent, in England von 10,5 und in Frankreich   von 5,5 Prozent. Die La st der Verbrauchs st euern läßt sich für die eben genannten Lender schwer vergleichen, weil bei uns breite Volks- schichten dadurch ausfallen, daß ihr Einkommen nicht ausreicht, um auch Genußartikel und ähnliches zu kaufen, die den Verbrauchs- steuern besonders stark unterliegen. Aber unter Zugrundelegung des Gesamteinkommens aus Steuern ergibt sich im Vergleich mll Frankreich   auf der Basis der Zahlen des Völkerbundes für Deutsch  - land ein Anteil der Steuer am Volkseinkomme n�von über 31 P r o z., in Frankreich   dagegen von nur 14 Proz. Stellt man fest, was demgemäß'nach Abzug der Steuern dem einzelnen im Durchschnitt zum Lebensuntmhall von seinem Staat gelassen wird, so ergibt sich bei Berücksichtigung des oben erwähnten Nni- rechnungsschlüfsels für den Deutschen   ein« Jahressumme von 35.3 Mark, für den Franzosen 13 745 Mark. So reden die Unterlagen zur Reparationsnote eine erschütternde Sprache. Dennoch werden sie nicht ausreichen, um die Gegner zu überzeugen, wenn sie nicht den Willen zu der Einsicht haben, daß man die Siegerstcaten nicht dadurch glücklich machen kann, daß Deutschland   wirtschaftlich und finanziell vernichtet wird. Die Jedruadö'hne im Kohlenbergbau. Berlin  , 3. Februar.  (WTB.) Im Reichstag haben am 23. Ja- nuar zur Regelung schwebender Lohnfragen im Kohlenbergbau Ver- Handlungen unter Leitung des Reichsarbeilsministeriums stattae- funden. Für alle vertretenen Reviere, nämlich die Stemkohlenbezirke Ruhr, Aachen  , Riederfchlesien, Niedersachsen  , Ibbenbüren   und die Brounkohlenbezirke Mitteldeutschlands  , Köln  , Bayern   und Düren  konnten Vereinbarungen für den Monat Februar erreicht werden. Die durchschnittliche Lohnerhöhung für den Ruhrbezirk und den Kölner   Draunkohlcnbezirk beträgt 14 M. für die Schicht. Für die übrigen Bezirke entsprechend weniger. Für den oberschlesischen und Wcsterwälder Braunkohlenbergbau sollen die Verhandlungen un- verzüglich aufgenommen werden. Vereinfachung der bayerischen verfastung. In der Sitzung des Finanzausschustes des bayerischen Landtage, vom Donnerstag lag ein Antrag der Sozialdemokraten auf Er- setzung des Ministeriums des Aeußern durch eine Sta a t s ka n z le i bis zum 1. Juli vor. In der Aussprache er- klärte Ministerpräsident Graf Lerchenfeld die Inangriffnahme einer Vereinfachuno der Staatsverwaltung für«ine seiner dringlich- ften Aufgaben. Mll der Beseitigung des Ministeriums des Aeußern im setzigen Augenblick würde aber weder eine Vereinfachung noch eine Verbilligung eintreten. Nach längerer Debatte wurde der sozialdemokratische Antrag abgelehnt, dagegen ein Antrag Held- Giehrl(Bayer. Vp.) angenommen, der die Regierung ersucht, bis zum 1. Juli 1922 dem Landtag eine Vorlag« über die Verein- fachung der Staatsverfassung, insbesondere über die Vereinfachung der Ministerien, zu unterbreiten. Die sozialistische Zimflanderkonferenz. London  , 3. Februar.  (WTB.) Die unabhängige Ar- beiterpartei hat beschlossen, ihre Präsidenten W a l l h e a d und Ben R i l e y als Vertreter zu der von der französischen   Sozial- demokratischen Partei einberufenen Konferenz über die Repara- ttonsfrage zu entsenden, die am 4. und 5. Februar>n Paris   statt- findet._ Hungersnot auch in China  . London  , 3. Febrnar.(MTB.).Daily Mall" meldet, daß in den Brooinzen Klangs«, Schaoinng, hunav, Tschekianz, Hönau und anderen Provinzen eine sehr schwere Hungersnot herrscht. Tausende von Menschen gehen durch Hunger und kälte zugrunde. Masor Osztenburg ist als letzter inhaftierter Karl-Putschist jetzt auch wieder in Freihell. Das Eindringen des Atlanllschen Ozean» in die Nordsee  . Die Tatsache, daß der Atlantische Ozean   in immer stärkerem Maße tn die Nordsee eindringt, ist von Gelehrten des englischen Marinelabo- ratoriums zu Lowestoft   festgestellt worden. Es wurden Hydro- graphisch« Untersuchungen in dem Teil der Nordsee   vorgenommen, wo der sonst dort reichlich zu findend« Hering sich nicht«ingestellt hat. Man untersuchte die Wasierfläche von Lowestoit die Küste auf- wärt» bis Scarborough   und dann eine Strecke ins Meer hinein von etwa 300 Kilometern. In Entfernungen von 30 Kilometern wurden Proben aus den verschiedenen Wasierschichten von der Oberfläche bi» zum Grunde genommen, und dabei erkannte man, daß sich in den tieferen Teilen der Nordsee   eine ganz ungewöhnlich groß« Menge vom Wasser des Atlantischen Ozeans   befindet. Da» atlantische Wasser kann von dem Nordseewasser sehr leicht unterschieden werden durch den höheren Solzgeholt, die größere Wärm« und die Verschiedenheit des Planktons, der kleinen tierischen und pflanzlichen Lebewesen. Die Ursache für dieses stärkere Einströmen de» atlantischen Wasser», da» doppelt so groß sein soll wie früher, ist nicht bekannt; man weiß auch nicht, ob das Ausbleiben der Heringe damll zustimmen- hängt. wie Shacklekon starb. Wie Kapitän Hussey, der Meteorologe der Expedition, erklärte, litt Shackleton   während der ganzen Reise von Rio de Janeiro   nach der antarktischen Insel Südgeorgien   an neuralgischen Schmerzen in Brust und Rücken; aber er war Men alle Vorstellungen seiner Freunde, die Ihm dringend rieten, heimzu- kehren und sich ärztlicher Behandlung zu unterziehen, taub, da er fest überzeugt war, daß es sich nur um vorübergehende Schmerzen handle. Roch der am 4. Januar erfolgten Ankunft bei der Walfischfänger- station der Insel begab sich Shackleton   an Land, um wegen der Ver- sorgung mit Lebensmitteln und Kohlen Vereinbarungen zu treffen. Er kam gegen 9 Uhr abends in bester Stimmung an Bord zurück. Dann ging er augenscheinlich im besten Wohlsein zu Bett. Kurz nach halb drei Uhr morgens ließ er den Arzt der Expedition zu sich rufen, da er wieder heftig unter einem Anfall seiner neuralgischen Schmer- zen litt.Geben Sie mir etwas, um die Schmerzen wegzubringen, und ich werde in einigen Minuten wieder wohlauf fein," saqt« er. In diesem Augenblick betrat der zweite Arzt die Kabine. Bevor die beiden Aerzte sich noch über die zu ergreifenden Maßnahmen schlüssig machen konnten, war Shackleton   schon tot, drei Minuten nachdem er den ärzllichen Besuch erbeten hatte. Volksbühne<?. 5?. WS 2. S«nber  »orst«11« n g geht«in. und 11. ,D a s letzte Weritfit* von Julius Maria Becker   In Tzcne. In qrötzercn Rollen wirken mit: Paul Iildt. Kail Ludwig A-ba», LanS Heinrich von TwardowSli. Fritz Chur, Otto Harold, Peter Iblo. Fritz Lion. Erich Otto  , Leonhard Stecke!, Nrmln Schweizer, lowie die Domen: Eleonore Ehn, Fränze Rolost, Paul« Batzer, Ilse Friedman n. Charlotte Kolli. Nevolali«nilre und antimklit«ristlsche Tichtnnge» Ipricht Ernst Friedrich   an irinr« 43. Vortragsabend am Sonntag, de» d., abend» 7'/, Uhr, in der Stadthalle, Klofterslratze 47,3g. Die.Vaterlands» losen Melellen' werde» Volkslieder singen,«id«uch d« Sprech  » Chor wirkt mit.