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Entschelbe heute bie Berfammlung nicht ber ben Schiebsfpruch, for ble Haftung bes Magiftrats in diefe Angelegenheit auf. Nach Beliefert worden finb, fo baß jeber Rarbeninhaber in ben Milchgeschäften in der Zeit vom fchwebe die ganze Frage in der Luft. Die Fraktion empfehle daher feitigung einer Reihe von Mißverständnissen zeigten sich dann die und in den Abmeltwirtschaften Milch auf Karten ben eingebrachten Antrag. Weiter tritt Redner den Ausführungen Bertreter der Streifenden mit den Darlegungen Dr. Abiers befriedigt. 3. bis einschließlich 6. d. M. in den Kleinhandelsgeschäften aller­rhalten haben muß. Soweit etwa Reimanns entgegen. Die Behauptung der Rechten und der Demo­Wie wir hierzu weiter erfahren, ist troh des gestrigen Verhaltens dings zum Teil gekürzt fraten von der ungebührlich günftigen Gestaltung des Manteltarifs der Straßenbahner für heute mit einem Abbruch dieses Teilstrcits arteninhabern die Milch von ihren Händlern mit der Be für die städtischen Arbeiter widerlegt er im einzelnen. Eine zu rechnen, da die Einwirkungen von gewersschaftlicher Seite und die gründung verweigert worden ist, daß Milch nicht angeliefert worden Berlängerung der Arbeitszeit von wöchentlich 48 auf 56 Stunden, Erklärungen Dr. Adlers viel zur Beruhigung beigetragen haben. An fel, bittet das Milhamt zum 3wede der Berfolgung mie fie das Schiedsgericht mit den Stimmen der Rechten befchloffen zuständiger Stelle erwartet man für den heutigen Sonnabendmorgen, um mitteilung solcher Fälle. Auch die Belieferung der habe, werde die Fraktion ebensowenig zugeben, wie eine Verschlechte daß auf den bisher stillgelegten Bahnhöfen der größte Teil der Be- Krankenhäuser ist in den Streiftagen niemals eingestellt worden; rung des Betriebsrätegesetzes. Das in dem Antrag liegende Kom legschaft sich wieder zum Dienst melden wird, und daß es im Laufe Klagen über erheblicheren Milchmangel in den Krankenhäusern, wie promiß fei für die städtische Arbeiterschaft ein des heutigen Tages nach Bornahme der nötigen Reinigungsarbeiten fie erhoben worden sind, find durchaus unbegründet. fehr günstiges. gelingen wird, auch im Nordwesten, Norden und Osten Beschlagnahme fommunistischer Flugblätter. Gestern nachmittag der Stadt den Straßenbahnverfehr wieder in wurden zwei Männer am Untergrundbahnhof Alexanderplatz   dabei Gang zu bringen. überrascht, als fie fommunistische Flugblätter ver­teilten, die zum Generalstreit aufforderten. Etwa 20 000 Exemplare des Flugblattes wurden beschlagnahmt.

Der Antrag der Deutschnationalen wird zurüdgezogen. Lüdide beschuldigt den Magistrat der Schwäche, da er aus dem Aufruf zum Wiederantritt tes Dienstes die Konsequenzen zu ziehen fich gescheut habe. v. Ennern: Der Schiedsspruch en hält mandhen guten Kern. Der gestellte Antrag lehnt jede Rachepolitit ab, verlangt aber auch von den Arbeitern wirtschaftspolitische Einsicht. Dr. Beyl( U. Eoz.) verbreitet sich über die Frage, ob und in wieweit der Berliner   Streit als ein politischer anzufprechen fei, und wieweit der Berliner   Streit als ein politischer anzusprechen sei, und ftellt die Auffassung, daß in diesem Kampf tatsächlich der Magistrat der eigentliche Angreifer gewesen ist, als die ein heitliche Anschauung seiner rattion hin. Die städti fche Arbeiterschaft fete fich mit aller Kraft dafür ein, die städtischen Betriebe nicht aus der öffentlichen Hand in die Hände des Privat lapitals übergehen zu laffen. Entgegen den Versicherungen von Böß und Adler feien gestern und heute die ärgften Maßregelungen vorgenommen worden. Redner bringt dafür eine Reihe von Belegen. Oberbürgermeister Bök: Der Borrebner hat die Tatsachen ins Gegenteil verkehrt. Der Magiftrat besteht nicht aus Herrn Karding und mir, fondern het eine sozialistische Mehrheit. Die Beschlüsse des Magistrats find fast einmütig gefaßt worden. Alle Beschwerten werden schon jetzt gründlichst geprüft. An der Behauptung, daß der Magistrat die städtischen Betriebe entstadtlichen wollte, ist nicht das geringste. Der Manteltarif ist uns unter den fchwierigsten Berhältnissen seinerzeit aufgezwungen worden. Hierauf wird um 19 Uhr abends ein Schlußantrag ange­

nommen.

Der Borsteher läßt über die Nrn. 1-2 des Rompromiß antrages abstimmen. Beide Nummern gelangen zur Annahme. ( Stürmische Unterbrechung bei den U. Soz. und Komm., Rufe: Schiebung!)

Dr. Went: Wo bleibt unser Antrag, daß alle Streifenden miedereingestellt werden, Maßregelungen nicht erfolgen follen?( An dauernder groker Lärm.) Unser Antrag geht weiter als Nr. 2. Man hat hier das Recht gebeugt.

Zur Kreistagswahl in Teltow  .

Neuwahl der Stadtfchulinspektoren in Neulöin. Das Bezirks­amt Neufölin bat zu Stadtiobulinspektoren den Mittelschulrektor wählt, daß den Genannten die staatliche Schulaufsicht übertragen Dr. Gering und den Neftor lllrich mit dem Vorbehalt ge­wird.

Der Teltower   Kreistag, ber am 20. Februar v. J. gewählt wurde, ist nunmehr auf Betreiben der Bürgerlichen Sonntag stattfinden. Am 20. Februar wurden bekanntlich in den aufgelöst worden und die Neuwahlen müssen am nächsten Landgemeinden nicht nur die Kreistage, sondern auch die Abgeord­neten zu den Provinziallandtagen und zum Breußischen Landtag ge­wählt. Eine große Zahl von Wahlhelfern aus Berlin   war wurden in der vorvergangenen Nacht zwei Arbeiter Namens Artur Bei einem Synagogeneinbruch überrascht und festgenommen in den Landgemeinden tätig, die nur zum Landtag und Provinzial Swenig und Bertold Jrmeling. Als der Sohn des Rabbiners landtag wählen durften. Von diesen Helfern gaben jedoch 38 ihre natts beimfehrte, fah er zu feiner Verwunderung, daß in der Tür Stimme unberechtigterweise auch für die Kreistagswahl ab, und das zu der Synagoge in der Heidereuther Str. 4 eit war Grund genug, eine Neuwahl vornehmen zu lassen. Der Haupt- Dietrich stat. Er benachrichtigte die Revierpolizei, die fofort grund für die Bürgerlichen war natürlich der Umstand, daß sich der mehrere Teamte entianpte. Diese durchsuchten die Synagoge und und 2 Kommunisten zusammenfeßte, denen nur 2 Demokraten nehmen in einen Sad gepadt hatten. Zwei, Schwenig und Kreistag aus 8 Sozialdemokraten, 6 Unabhängigen entdeckten drei Männer, die alles Silberzeug zum Mit und 12 sonstige Bürgerliche gegenüberstanden. Diese kleine, aber Irmeling. fonnten festgenommen werden, während der Dritte enifam. beseitigt werden. Man rechnet natürlich damit, daß es nicht gelingen werden zurzeit Anmeldungen von werdenden und stillenden Müttern trotzdem den Bürgerlichen sehr verhaßte sozialistische Mehrheit soll Für die Teilnahme an den Quateripe fungen in Neukölln wird, die Arbeiterwähler so zahlreich zur Wahlurne heranzuziehen sowie Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren entgegen wie am Großwahltag im vorigen Jahre. genommen. Eine Anzahl Kleinkinder( 2 bis 6 Jahre) fann gleich falls noch teilnehmen. Der Preis für die Effensportion ft auf 40 Bf. feitgelegt. Das Bureau der Quäfer füche, Bergstr. 55, ist werltäglich von 9-2 Uhr geöffnet.

Die Theater vorstellung des Bolksbildungsamts Neukölln im Staatstheater ist nach Mitteilung der Intendantur der Staatstheater von onntag. den 12. Februar. nachmittags, auf den 12. März verlegt worden. Die gelösten starten behalten Gültigkeit.

Wiederaufrollung des Landru- Prozesses?

Die Flugblätter des vor allem aus Deutschnationalen und Bolts­parteilern gebildeten Bürgerblocks lassen diese Absicht auch flar her vortreten. Es wird da mit den bekannten Wahlschwindeleien ge­arbeitet, die schon unzählige Male widerlegt wurden. Da wird vom sozialistischen   Sumpf, von sozialistischer Mißwirtschaft geredet, da wird die Zwangswirtschaft als eine sozialistische Einrichtung hinge stellt und vor allem auf die Futterkrippenpolitit der Sozialdemokra­ten geschimpft. Man tönnte mit einer leichten Handbewegung über dieses Geschimpfe hinweggehen, wenn man nicht wüßte, daß es immer und immer wieder Leute gibt, die darauf hereinfallen. Um so un­angenehmer muß es für diese Herrschaften sein, daß gerade die Demo­In der Landru- Affäre ist eine aufehenerregende Wendung ein. Krüger( Soz.) gibt anheim, über den Satz des Antrages fraten ihnen auf ihre Lügen die richtige Antwort geben. Ein demo- getreten. Den Verteidigern tes bekanntlich zum Tode verurteilten Gäbel( Komm.), tratisches Mitglied des Teltomer Kreisausschusses begründet in einer Blaubarts von Cambais" ist ein Brief eines gewissen Hector Bigou­Maßregelungen finden nicht flatt". Buschrift an das Teltower Kreisblatt" die Abfage der Demokraten reur zugegangen, in dem dieser Mitteilung tavon macht, daß er dret besonders abzustimmen. Unter fortdauerndem Tummult an den Bürgerblod und sagt dann wörtlich:" Glaubt man denn Tage nach der Berhaftung Landrus um Mitternacht einen Mann wird hierüber eine Auszahlung vorgenommen, die die Anwirklich, mit dieser Einheitslifte die Sozialdemokratie ausschalten zu beobachtet habe, der aus der Leichenhalle des Friedhofs in Cambais nahme mit 91 gegen 90 Stimmen ergibt.( Allgemeine Erregung.) fönnen? Ich glaube nicht daran. Wir gebrauchen jeden ernsten herausfam, beim Schein feiner Laterne Bruchstüde von Ge Auch der Rest des Antrages Krüger u. Gen. wird Mann zur Mitarbeit, gleichviel wie er sich sonst politisch stellt. Ob sich beinen forgfältig fortierte und in eine fleine Rifte neben angenommen. Ueber den Antrag im ganzen findet ebenfalls die Arbeit im kommenden Kreistag jo reibungslos und angenehm fich legte. Der Mann habe dann die Tür der Leichenhalle verfchloffen, Auszählung statt. Wie das Ergebnis ausgefallen ist, läßt sich bei pollziehen wird wie sonst- fast alle Borlagen sind ein fei über die Friedhofsmauer get ettert, den Weg hinter Landrus Be dem unglaublichen Lärm, in dem sich die Berhandlung abspielt, nicht stimmig angenommen, bleibt eine offene Frage. Einheits- fitum entlang gegangen und über dessen Gartenmauer verschwun­Er habe den Mann genau erfannt. Es fei ein gewiffer P. erfennen. Eine Anfrage ergibt, daß der Gefamtantrag abgelehnt ist. liſten gegen eine bestimmte Bartei wirken für eine ruhige Entwick- Landrus Verteidiger, Herr de Moro- Giafferri, hält bei Bestätigung Angesichts der Unmöglichkeit, die Abstimmung ordnungsmäßig vor- lung der Arbeiten niemals günstig." zunehmen, schlägt der Vorsteher Bertagung vor, zieht diesen Bir haben diesen verständigen Worten nichts hinzuzufünen. An der Angaben diese für ausreidend, um eine Revision des Borschlag aber wieder zurüd. Ob der angenommene Eaß aus dem unseren Genossen wird es liegen, durch eifrige Arbeit den Absichten Landru Prozesses herbeizuführen. Antrag der Kommunisten als Sufaß zum Antrag Krüger gilt oder der Kreisgemeinschaft", wie sich der Bürgerblod nennt, entgegen. nicht, stellt sich ebenfalls als völlig unflar heraus. Es scheint die zuwirken. Meinung dahin zu gehen, daß er als 3ufaß anzusehen ist, also mit als abgelehnt gilt.

Schließlich wird über alle geftellten Anträge, da sie nach Ab­lehnung des Rompromißantrages wieder aufgelebt find, abgestimmt.

Die neue Mietvertragsklausel. Das Mieteinigungsamt der Stadt Berlin   gibt bekannt: Am 10. Dezember 1921 ist den Bermietern auf Antrag die Zu Der Antrag der Kommunisten fällt, ebenso ter der U. Soz.( Bfui- ftimmung zur Kündigung zweds Mietsteigerung zum 1. April 1922 rufe auf der Linfen  .) Der Antrag der Deutfcnatio bei einer Kündigungsfrist von wenigstens drei Monaten durch einst nalen wird mit 92 gegen 89 Stimmen angeweilige Anordnung gegeben werden. Da das Mieteinigungsamt nommen, mit diesem Zusaß auch hie Magistrats Dorlage. dieser eine Die Anträge betr. die Technische Nothilfe gehen an einen Ausschuß. Die übrigen Anträge der äußersten Linten werden ab gelehnt, die Anträge Merten wegen Umgestaltung der städtischen Berte usw. geben an einen Ausschuß. Eine Reihe weiterer Anträge von der Rechten gelangen zur Annahme. Schluß 10 Uhr.

DO

Aufnahme des Luftverkehrs zwischen Deutschland   und Rußland  . Wie die Elonomiticeitaja Shiin" berichtet, wird die fürzlich ge­gründete deutsch  - ru fische Verkehrsgefellichaft ihren Betrieb icon in den nächsten Wochen aufnehmen fönnen. Die erste Luftfahrt Königsberg- Mostan wird voraussichtlich Anfang März staufinden.

Den Toten von Berdun. Die Gebeine der 400 000 bei der Ver teidigung Verduns gefallenen Franzoien, von denen fa ft 300000 unbekannte Soldaten find, follen gesammelt und in einem großen gemeinsamen Giabe bestattet werden. Darüber soll ene bie Erfahrung gemeetamtlige Cinigung zwischen Bermitten auf dem großen Schlachtfelde, weithin fichtbar dit ber meisten Kündigungsfällen stavelle und für jede Sonfeffion ein Mausoleum errichtet werden, mieter und Mieter zu erfolgen pflegt, so wird zur Bermeidung höchsten Höhe. Die auf Initiative des Bischofs von Verdum in von unnötigen durch die Anberaumung eines Verhandlungstermins ganz Frontreich stattfindenden Brovagandaveriammlungen und Geld entstehenden Kosten und etwaigen Berdienstausfällen den Vermietern fammlungen für diesen Zwed finden großen Anflang. und den crdnungsmäßig gefündigten Mietern, die sich bisher nicht geeinigt haben sollten, dring end empfohlen, sich möglich st schriftlich über die ab 1. April 1922 zu zahlende Micte und die Berlängerung des Vertrages außeramtlich zu einigen. Die Einigung scheidungen des Mieteinigungsamts im Einverständnis mit dem Aus­schuß der Bermieter- und Mieterbeisiger, wie folgt, vorgeschlagen:

Fortschreitende Besserung des Verkehrs. wird entsprechend den bisher ergangenen und zu erwartenden Ent­

Das Mietverhältnis wird über den 1. April 1922 hinaus bis zum 30. September 1922 verlängert. Als Miete ist ab 1. April 1922 die Friedensmiete zuzüglich des an diesem Tage geltenden Höchstzuschlages zu zahlen."

Auf der Stadt- und Ringbahn und im Vorortverkehr wurden gestern wieder 50 Prog. ber normalen Zugzahlen gefahren, fo baß auf der Stadtbahn an Stelle des- Minuten- Betriebs der 5- Minuten- Betrieb und auf der Ringbahn an Stelle des 5- Minuten­Betriebes der 10- Minuten- Betrieb eingerichtet ist. Auf den nörd. lichen Borortstrecken, der Bannfeebahn, der elektrischen Berortbahn Falls bis zum 3. März 1922 ein Antrag aufmünd. nach Lichterfelde  - Ost und der 3offener Strede wird der normale liche Verhandlung von dem Bermieter bei der zu Berkehr im allgemeinen wieder durchgeführt. Mit der fortschreiten- ständigen Abteilung des Mieteinigungsamts nicht ben Wiederherstellung der großen Zahl der infolge des Streits nicht eingereicht wird, gilt der bereits gestellte Antrag mehr betriebsfähig gebliebenen Lokomotiven werden die Zugzahlen auf 3uftimmung zur Ründigung zweds Mietsteine nach und nach vermehrt werden. Infolge der Einstellung des Beung zum 1. April 1922 als erledigt. Anträge auf An­beraumung eines Verhandlungstermins, die nach dem 3. März ein­triebs ber elettrischen Straßenbahn ist der Andrang zu all biefen gehen, werden nicht mehr berücksichtigt. Zügen zurzeit besonders start, jo baß auch zahlreiche Beschädi gungen der Eisenbahnwagen durch 3ertrümme rung von Fensterscheiben usw. vorgekommen find. Das Bublifum wird gebeten, biefen besonderen Umständen Rechnung zu tragen.

Der Fernverkehr wurde auf allen Strecken mit einer nach ma­then Richtungen erheblich vermehrten Zahl von Zügen wieder auf genommen. Das gilt insbesondere für die Richtungen Oftpreußen, Breslau  , München  , Hannover  , Köln   und Stettin  . Borherige Ein­tragung der Reifenden auf den Abgangsbahnhöfen ist bis auf weiteres noch nötig.

Wiederaufnahme des Straßenbahnverkehrs.

Im Laufe des geftrigen Tages ist es gelungen, von den Straßen­bahnhöfen im Besten, Südwesten und Süden aus einen Teilbetrieb mit 24 Linien in Gang zu bringen, die den Verkehr zwischen dem Stadtinnern und den südlichen und westlichen Außenbezirken ver­mittelten. Dagegen ruhte der Straßenbahnbetrieb im Nordwesten, Norden und Often der Stadt noch vollständig, da in den Depots biefer Bezirke der größte Teil der Straßenbahner auch gestern noch

im Streit verharrte.

Demonftrationen von Streifenden.

Mordprozeß Singh.

Die Berhandlung des Mordprozeffes Singh fonnte auch gestern noch nicht zu Ende geführt werden, da immer neue Anträge auf Zeugenvernehmungen durch die Berteidigung notwendig wurden. So gab Rechtsanwalt Dr. Walter Jaffé zu Beginn der Berhandlung eine Erklärung ab, daß er als Vertcidiner der Frau Singh gezwungen sei, den Nervenarzt Sanitätsrat Dr. Rudolf Förster- Charlottenburg als Sachverständigen und weitere zwei Zengen laden zu leffen, da er inzwischen Dinge erfahren habe, welche die Bermutung noh- legen, daß an der 3urechnungsfähigkeit der Frau Singh 3u ameifeln sei. Frau Singh leide an Gehirnträmpfen bei gleichzeitigem Erbrechen, ferner an Hysterie und Gemütsstörungen. Die Berhandlung wird heute( Sonnabend) fortgelegt.

Vorsicht beim Gas!

Soziales.

Errichtung eines Grubensicherheitsamtes.

Der Breußische Landtag hat in der Sigung vom 15. Juli 1921 einem Antrage zugestimmt, der die Errichtung eines Grubensicherheits. amtes und die Bildung einer Grubensicherheitskommission fordert. In Ausführung dieses Beschlusses hat der Minister für Handel und Ge werbe, Genoffe Siering, fürzlich die Bestimmungen über die Er. richtung eines Grubensicherheitsamtes und die Bildung einer Gruben­ficherheitskommission" erlassen.

Das Grubensicherheitsamt wird im Ministerium für Handel und Gewerbe in Angliederunrg an die Bergbauabteilung errichtet. Zu feinen Aufgaben gehört:

a) die Bearbeitung der allgemeinen bergpolizeilichen Angelegen heiten, soweit sie die Grubensicherheit betreffen,

b) das Unfallwesen und die Unfallverhütung im Bergbau, c) die Durchführung von Bersuchen zur Berbesserung der sichere heitlichen Einrichtungen im Bergwerksbetrieb.

Die Leitung des Grubensicherheitsamtes ist dem Bergpolizeie referenten des Ministeriums übertragen. Die Grubensicherheits­fommission gliebert fich in eine Haupttommiſsion und fünf Bezirks­temmiffionen. Die erste setzt sich zusammen aus dem Leiter des Grubensicherheitsamtes, der zugleich den Vorfi'z führt, je einem Ber treter ber Oberbergämter, fünf Bertretern der Bergwerksbefizer, fünf Vertretern der Arbeitnehmer und drei Mitgliedern des Preußischen Landtages  .

Die Haupttommiffion bildet eine beratende Stelle für den Minister in Fragen der Grubensicherheit und soll daher bei allen An­gelegenheiten von allgemeiner Bedeutung auf diesem Gebiete ge­hört werden.

Arbeitersport.

Die Direktion der städtischen Gaswerte macht bekannt: Die einzelnen Bezirkskommissionen, von denen je eine für jeden Bei Wiederaufnahme der Arbeit in den Gaswerken ist es nicht Oberbergamtsbezirk gebildet wird, setzen sich zusammen aus: cinem möglich, fofert Gas abzugeben. Der Beginn der Gasabgabe wird vertreter des Oberbergamtes, der zugleich den Borsiz führt, zwei noch durch die Presse bekanntgegeben. Zur Berhütung von Erpio Bergrerierbeamten, zwei Vertretern der Werkbefizer, zwei Bertretern fionsschäden und Beriftungen find elle hähne gefchteffen zu halten. Der Arbeitnehmer und zwei Mitgliedern des Breußischen Landteges, Nach erfolgter Bekanntmachung mußerst an einem Hahn probiert werden, ob das Gas träftig aus. die in dem Oberbergamtsbezirk ihren Wohnsitz haben. Die Tätigkeit strömt, was an dem ſaufenden Geräusch wahrnehmbar ist. Ist der Bezirkskommiffion umfaßt: 1. die Mitwirkung bei der Aufklärung In verschiedenen Stadtteilen fam es gestern zu Anfammlungen noch fein Drud in der Leitung vorhanden, ist der Hahn unverzüge größerer Unfälle, 2. die Klärung anderer wichtiger Fragen auf dem und Demonstrationen ftreifender Straßenbahner. Bon Moabit war lich wieder zu schließen und nach einiger Zeit der Berfuch zu er Gebiete der Unfallverhütung, 3. die Stellungnahme zu den Entwürfen ein größerer Trupp burch die Invalibenstraße nach dem Stadtinnern neuern. Da durch den Stillstand der Werke und durch vcllständiges von Bergpolizeiverordnungen. Aufhören des Drudes in den Gasleitungen die Gefahr besteht, abmarschiert. Wie amtlich gemeldet wird, hielt dieser Trupp unter as Luft in die Leitung gelangt ist, fann der Fall ein wegs Straßenbahnwagen an, mißhandelte bas Schaffner und treten, daß trog bes faufenden Geräusches ein Anzünden nicht Führerpersonal und veranlaßte die Fahrgäste zum Aussteigen. Die möglich ist. In diesem Falle muß zeitweilig während des Aus­Demonstranten wurden von Beamten der Schußpolizei zerstreut. Am strömens bas Anzünden versucht werden. Zur größeren Borsicht Rachmittag zogen zahlreiche Straßenbahner nach dem Rathaus, wo find hierbei die Fenster, besonders die oberen Flügel, geöffnet zu fie dann in Stärte von mehreren tausend Bersonen einen De- balten. monftration sumzug um das Rathaus veranstalteten. Sie trugen Blatate mit Aufschriften wie: Demonstration der Ausgesperrten!", Die Gerechtigkeit muß fiegen!" Bir fordern restlose Wiederein­stellung!" Schließlich entfandten fie eine Deputation zur Stadt­verordnetenversammlung, bie bort aber nicht vorgelassen wurde. Der Leiter des Berkehrswefens, Stadtbaurat Dr. Adler, verhandelte dann felbft mit der Deputation und flärte beren Mitglieder nochmals über

Shwimmverein Freiheit. Sonntag 8 Uhr Schwimmfest in der Ober berger Straße. Freie Zurnerschaft Groß- Berlin. Sonntag nachm. 2 Uhr Borturnerinnen Sonntag nadm. 3 Uhr: Lang­ftunde Boechfit. 17-20: Bundesfeftübungen. ftredenlauf, Dominicus- Sportplas in Echöneberg. Mittwoch: Turnratssitung, Nieterwallstr. 12, 7 Uhr: Aufnahme neuer Bezirke usw. Arbeiter Rabfchzer- Bund Solidarität Berlin. Fahrten für Sonntag, den 12. Februar. 3. bt.: Arbeiterwohlfahrtsausstellung, Treffpunkt 1 Uhr Froven hoferstraße. 5. bt.: Waidmannsluit, Start 1 Uhr Arnswalder Plak  . 6. Abt.  : Johannisthal  ( Bota), Start 1 Uhr Ropenhagener Str. 26. 8. Abt.: Rieber­neuendorf( Marzahn  ), Start 1 Uhr Waldstr. 8. 10. Abt.  : Adlershof  ( Blege),

Zur Milchlieferung in den Streiktagen. Bährend des Eisenbahnerstreits war in den Hausfrauenfreifen große Unruhe und Ungewißheit über die ihnen zustehende oder nicht zustehende Milch entstanden. Das Ernährungsamt der Stadt Berlin   Start 1 Uhr Comeniusplay. Milchamt weift mit besonderem Nachdruck darauf hin, daß Wetterbericht bis Zonntag mittag. Troden und vielfach beiter auch in der Zeit des Eisenbahnerstreits fämtliche bet fortdauerndem, tagsüber etwas nachlassendem Frost und schwachen, vor­Milch händler für die Karten tunden mit Milch beherrschend öftlichen Binden.