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SPD  .

Deffentliche Boltsversammlungen

Reichspolitik Genua Babischewstt  

war mit dem Wächter befannt und besuchte ihn häufiger. Er hatte von diesem einmal gehört, daß er schon 3000 m. fich gespart habe, und da tauchte der Plan auf, ihm diese Erspar­nisse zu rauben und den alten Mann zu erschlagen. Wabischewski war, ebenso wie Pieper, bei dem Bauern Nikolaus in Kleinbeeren in Dienst. W., der viel jünger ist als B., wußte lehteren zu über­reden, an der Ausführung des Planes teilzunehmen. Um die Ge­legenheit auszufundschaften, hatten die beiden schon einmal am mit folgender Tagesordnung: späten Abend dem Steinte einen Besuch abgestattet und hatten mit biefem anscheinend geplaubert; einige Tage später wurde der Mord­plan ausgeführt. Dann zog Pieper dem Erschlagenen die Hose aus und nahm seine Taschenuhr an sich. Die Angeklagten behaup ten, außer der Geldtasche mit 190 Mart nichts erbeutet zu haben. Pieper trug aber bei seiner Verhaftung noch 500 m. bei sich; er will diese angeblich am Abend vor der Tat in Kleinbeeren gefunden haben. Nach der Tat verzehrtep die Angeklagten am Latorte die vorhandenen ßporräte des Er. schlagenen. Am 7. Juli wurden sie auf der Straße Diedersdorf Mahlow festgenommen.

Im gestrigen Termin war Bie per geständig, blieb aber dabei, daß der ganze Plan von Wabischewski ausgeheckt sei. Dieser habe ihm auch gesagt, daß er selbst feinen Mut zu dem tödlichen Streich habe und er, Pieper, daher die Schläge mit dem schweren Eisenstüd übernehmen müsse.

Das Urteil wurde in später Abendstunde gefällt. Die Ge schworenen sprachen Pieper des Mordes und abi chewsti ber Teilnahme am morbe schuldig. Der Gerichtshof verurteilte Bieper zum Tode und Babischewsti zu lebens. länglichem Buchthaus. Auf Betreiben der Berteidiger wollen die Geschworenen ein Gnadengefuch für beide einreichen.

Der Golikin oder der Malakoff? Ein unwillkommener Gaft aus Rußland  . Großes Aufsehen erregte seinerzeit die Entlarvung und Feft nahme eines Mannes, der unter dem Namen Fürst Golizin in hoch­stehende und beqüterte Kreise Berlins   Eingang gefunden hatte. Der Fürst" machte sich besonders interessant durch seine angeblichen Erfahrungen mit den Bolschewisten, die ihm seine Be fizungen in Rußland   enteignet und jede Berbindung mit der Heimat abgeschnitten hätten. Es gelang ihm, unter allerlei Borspiegelungen fich große Summen zu verschaffen, auch Kredit nach Belieben, An eine Rückzahlung der Darlehen und eine Begleichung seiner Rech­nung dachte er nicht. Als er endlich ergriffen wurde, gab er zu, daß er nicht ein Fürst Goligin, sondern ein aus Petersburg   ge­bürtiger Schauspieler Nikolaus Malatoff fei. Unter diesem Namen wurde er auch verurteilt, ob es jedoch sein richtiger ist, steht immer noch dahin. Nach Berbüßung der Strafe hörte man hier nichts mehr von ihm. Nun tauchte in Würzburg   ein Mann auf, der sich Dr. med. Freiherr Otto von Bellinghausen nannte und angab, daß er auf Schloß Bellinghausen bei Memel   geboren fel. Wie er angab, war er bis zum Ausbruch des Krieges Arzt, Univer fitätsprofessor und taiserlicher wirklicher Geheimer Staatsrat zu Petersburg   gewesen, während des Krieges und jetzt Universitäts­profeffor für gerichtliche Medizin in Jena  . In Würzburg   erzählte ber Mann, daß er für eine Liga zur Wiederaufrichtung des Kaisertums in Rußland   arbeite. Sur Aufklärung von Untlarheiten und Widersprüchen in feiner Aussage wandte sich die Würzburger   Behörde auch an die hiesige Kriminalpolizei, und hier ertannte nun der Erfennungsdienst in dem angeblichen Freiherrn   Don Bellinghausen den Fürsten Go­ligin" alias Schauspieler Malatoff wieder. Mer der Hochstapler ist, weiß man immer noch nicht. Der Berhaftete ist ein Mann in der Mitte der vierziger Jahre, spricht fließend Russisch und außerdem sehr gut Französisch und Englisch  .

Vereitelter Raubmordanschlag auf eine Greisin. Ein neues Rapitalverbrechen fonnte im legten Augenblick durch die Kriminalpolizei vereitelt werden. Es galt einer 74 Jahre alten Frau Heimann in der Leveßowstraße 7.

Streiks

Donnerstag, den 23. Februar, abends 7 Uhr: eukölln, Brig  , Budow, kreuzberg. Schultheiß- Aus­fchant, Hasenheide 22-31. Referent: Landtagsabg. Heilmann. spandau  . Bismard- Säle, Inhaber Koch, Feldstraße. Referent: Reichstagsabgeordneter Sollmann- Köln.

Freitag, den 24. Februar, abends 7 Uhr: mitte. Aula der Gemeindeschule Gipsstr. 23a. Tiergarten. Arminiushallen, Bremer Str. 73. wedding. Pharusfäle, Müllerstr. 142. prenzlauer Berg. Böhow- Brauerei, Prenzlauer Allee. Friedrichshain  . Schulaula, Martusfir. 49, Schulaula, Peters­burger Str. 4.

Charlottenburg  . Schiller- Realgymnafium, Schillerstr. 26. Schöneberg  - Friedenau  . Uhlandschule, Kolonnenfic. 21-23. Tempelhof  . Realgymnasium, Kaiferin- Augufta- Straße. Cichtenberg. Aula des Jahn- Realgymnafiums, Marttfir. 2/3. Pantow Niederschönhaufen. Schloß Schönhausen  , Lindenstr. 11. Reinidendorf- Oft. Burggarten, Hauptstr. 51/52.

Referenten: Reichstags- und Landtagsabgeordnete: Bender. Bernstein  , Breuer, Frau Bohm- Schuh, Giebel, Hünlich, Krüger, Lüdemann, peine  , Frau Ryned, Schlegel, Robert Schmidt.

Wirtschaft

Die Ueberwachung des Außenhandels.

In der Sigung des Außenhandelskontrollausschusses des Bor läufigen Reichswirtschaftsrates am 25. Januar d. J. gab der Bertreter des Reichswirtschaftsministeriums von einem Gefeßentwurf Kenntnis, der eine Abänderung der Verordnung über die Regelung der Einfuhr pom 22. März 1920 porsieht. Danach soll zur Vereinfachung der Be hördenorganisation und der Ersparung von Arbeitsträften die Organi fation des Reichsbeauftragten für die Ueberwachung der Ein- und Ausfuhr aufgehoben und auf die Zollver­waltung übergeleitet werden. Un bie Stelle des Reichs­beauftragten sollen die Dienststellen der Reichsfinanzverwaltung treten. Auch die nach kaufmänischen Grundsähen eingerichete Ge­schäftsabteilung des Reichsbeauftragten, ber die Verwertung der für verfallen erklärten Waren obliegt, full zur Reichsfinanzverwaltung übertreten.

Die Organisation des Reichsbeauftragten wurde im Frühjahr 1920 im Zusammenhang mit der Ende Dezember 1919 erfolgten Wiederaufrichtung der Außenhandelskontrolle als selbständige Be­hörde ins Leben gerufen. Ihre Aufgabe war die polizeiliche Ueber wachung des Grenzpertehrs, die Nachprüfung der er­ledigten Ausfuhrbewilligungen, die Beschlagnahme verschobener Waren an den Grenzen und im Binnenlande, die Verwaltung und Verwertung der beschlagnahmten Güter, die Unterrichtung der Außen­beamten bei den Rollstellen über die für ihre Tätigkeit wichtigen Wirt­schaftsfragen und die Borbereitung für die Durchführung des gericht­lichen Berfahrens gegen die Schuldigen. Es wurden Infpefiione, Oberkontrollftellen geschaffen, die in enger Anlehnung an die Zoll­ftellen arbeiten follten. Zur Berwertung der beschlagnahmten Baren wurde eine Geldhäftsabteilung gearündet, die als 6. m. b. 5. eine private Organisation des bürgerlichen Rechts darsiellt, nach faur­männischen Gesichtspuntten aufgezogen ist und mit der Berwaltungs­abteilung nichts zu tun hat, vielmehr mit ihr nur den gemeinsamen Bezirksverband Berlin   der SPD  . Namen der Behörde trägt. Nach Aufrichtung der Santtionen", der Einführung einer Sonderregelung ber Ein- und Ausfuhr im bea fegen Gebiet burch die Feinde und nach der Errichtung der Rheingoll­linie wurde die Auffangorganisation an den Rhein   zurückverlegt und der Reichsbeauftragte mit der Ueberwachung des Verkehrs vom be­fetten Gebiet nach dem freien Deutschland   betraut, für den von den Außenhandelsstellen Zulaufsgenehmigungen für gewisse Waren ause gestellt werden mußten. deren Einströmen aus dem besetzten Gebiet in das freie Deutschland   auf dem Schmuggelwege verhindert werden sollte.

Erscheint in Massen!

Groß- Berliner Parteinachrichten.

12. Kreis Steglig, Lichterfelbe, Laxtwig. Mittwsch, ben 22. Februar, 8 Uhr, Wohlfahrtsausschußzung bei Stowaffer, Stefanfiz. 1. 10. Kreis. Sämtliche Abteilungsvorstände werben gebeten, an einer furzen Besprechung im Rathaus Bentow( vor dem Plenarsigungs­faal) hente abend& Uhr zur Entgegennahme wichtiger Mitteilungen au erscheinen, Donnerstag, den 28. Februar, 7 Uhr, öffentliche Beltsversammlung in der xia ber 3. Gemeindeschule, Grunow. Straße, in Barlow. Thema: Der Kampf um bie Gemeinschafts­fchule". Referentin Dr. Wegscheider- Ziegler, S. b. 2. Arbeitsgemeinschaft Bregramm- Kursus. Steferentin Genoffin Bohm­Schuch. Donnerstag, sex 26. Februar, Uhr( nicht 7 Uhr), im Sigungsfaal des Gelretariats 2indenste. 3, 2. of links, 2 Treppen. 5. Kreis Friebrichshain. Donnerstag, ben 28. Februar, 7% Uhr, bei Schudert, Rübersdorfer Str. 8, Funktionärtonferenz.

6. Kreis Kreuzberg  . Treffpunkte der Abteilungen zum gefchloffenen Be­fuch der Versammlung im Schultheiß- Restaurant Hasenheide um 6 Uhr: 39. und 40. bt. am Blücherplaz; 41. unb 42. Abt. am Raiser- Friedrich- Blag; 43. Abt.   in den 8ahlabenblokalen; 44., 45., 46. and 47. Abt. au der Rottbuser Brüde; 48. Abt. an der Hoch­bahn, Ede Brinsen- und Gitshiner Straße.

Heute, Mittwoch, den 22. Februar:

19. bt. Die 8ahlabende fallex tommenden Montag aus. 24. Abt. Zur Beerdigung unserer Genoffin Frau Miller bitte heutige Tobes. 82. en Uhr Gruppenverfammlungen in folgenden Lotalen: Soudert, anzeige beachten. Uhr Bahlabenb. Tagesordnung: Politische Tages. fragen".

Nilbersdorfer Str. 3 und Restaurant Mag Schmidtke, Arautstr. 44( Ein­gang Grüner Weg). Abrechnung und wichtige Mitteilungen. Die Funt. tionäre find besonders eingeladen. 42. Abt. Rahlabend in den bekannten Lokalen. 91. Abt. Rentölln.

6 Uhr Funktionärsigung mit fämtlichen Gruppenführern bei Miller, Reuterstr. 11.

116. Abt. Lichtenberg  . 7% Uhr Abteilungsversammlung in der Knabenmittel­Schule Marktstr. 11/12. Shema: ,, Die politische Lage". Ref. Gen. Heinrich. 130. bt. 7. Gruppe: 7% Uhr Ertrazablabend bei Rorgitowsti, Floraste. 73. Erscheinen unbedingt erforderlich. 131. bt. Bieberfönhausen. Die Zahlabende finden in den bekannten Bokalen statt. Die Genoffen werden ersucht, infolge der am Freitag stattfindenden öffentlichen Boltsverfammlung und wegen wichtiger Mitteilungen zahlreich zu erscheinen. Ferner findet am Sonntag, den 26. d. M., eine Besichtigung ( mit Führung) des Märkischen Museums   statt. Treffpunkt pünktlich 9% Uhr 136. bt. Reinidendorf- Of. Uhr wichtige Funktionärstigung bei Sindftebt, Friedenspla Resibenaftr. 120/121. Wichtige Tagesordnung und Ausgabe der Handzettel Sungsozialisten. Gruppe Brig  : 7% Uhr im Jugendheim Chauffeeftr. 48 rest. flir bie öffentliche Versammlung am Freitag. tiert Craft Friedrich über Armut" von Wildegans.

Die Verbrecher hatten ausgetundschaftet, daß sich die alte, fchwerhörige, trante Dame tagsüber allein mit dem Dienstmädchen in der Wohnung aufhielt und daß das Dienstmäbchen zu bestimmten Zeiten die Wohnung verließ, um einzulaufen. Deshalb fuchten und fanden die Verbrecher die nähere Betanntschaft des Mädchens, daß auch auf die Freundschaft mit den feingefleideten und vornehm auftretenden Herren" gern einging. So fanden fie Gelegenheit, die Wohnung genau tennenzulernen und sich auch Schlüsselabbrüde fo wohl vom Vorder- wie auch vom Hintereingang zu beschaffen. Das Mädchen wußten sie zu bewegen, auf ihre Vorschläge einzugehen. Die Borkehrungen zum Einbruch in die Wohnung waren schon voll- 11. st. 7 Uhr bei Berger, Levegowe, Ede Jagowstraße, Funktionärkonferens. ständig getroffen, als dann aber das Mädchen erfuhr, daß dabei die Frau getötet werden sollte, wandte es sich an die Kriminalpolizei. Dicfer gelang es, den 32 Jahre alten Hermann Jd und den 27 Jahre alten Richard Benede als die Láter abzufassen.

Alles um Morphium!

Morgen, Donnerstag, den 23. Februar:

36. ibt. 7% Uhr Abteilungsversammlung, in ber Schulauta Petersburger Straße 4. Thema: Die neuen Steuern". Referent Reichstagsabgeordneter Charlottenburg  . 55. Abt. Uhr Abteilungsversammlung bei Jakob, Bis­marcftr. 38. Thema: Roalitionsrecht und Beamten". Referent Heinrich 56. Abt. Vergnügungskomitee! 7% Uhr beim Genossen Gallert, Schillerftr. 65, Gigung.

Sämtliche Bezirksführer müssen anwesend sein.

Bierbitcher.

93. Abt. Meulön. 7% Uhr Abteilungsmitgliederversammlung im Sotal von Gambrinus( großer Saal), Raiser- Friedrich, Ede Treptower Straße. Refe. rent Genoffe Stadtrat Groger. Thema: Deutschlands   Wirtschaftsnöte, unter Mitberüld fichtigung der legten beiden Streils". Anschließend all. gemeine Diskuffion.

Genoffe Krufe.

110. t. Grünau  - Fallenberg. Uhr Mitgliederversammlung bei Werner, Röpenider Str. 108. Thema: Streit und Sozialdemokratie". Referent Jungfozialisten. Gruppe Schöneberg  - Friedenan: 7% Uhr bei Groß, Geban­ftraße 17, Bortrag über Währungsfragen". Gertrud Sänfeleit. Gruppe Briz: Uhr im Jugendheim Chausseesit. 48 Diskussion über unfere nächste Arbeit".

Jugendveranstaltungen.

Die Tätigkeit des Reichsbeauftragten war fomit die einer Wirt­fchaftspolizei. Gegen die Betätigung der einzelnen Organe wurden vielfach Rlagen erhoben, die mit bureaukratischen Hemmun gen im Geschäftsverfehr, mit einer zweifellos vorhanden gewefenen leberorganisation, mit tatsächlich voraetommenen Mikariffen bei der Warenbeschlagnahme, mit Berzögerungen der Wiederfreigabe und mit unsachgemäßer Berwertung der befchlaonahmten Güter begründet wurden. Hinzu tamen dauernde Reibereien mit den Zollstellen, die sich von den Orgonen des Reichsbeauftranten überwacht und ton­trolliert fühlten. Die Organisation follte sich durch diejenigen Gelder felbft erhalten, die burch den Verkauf der beschlagnahmten Waren einfamen. Das war ein ungefunder Rustand und auf die Dauer nicht durchführbar, widersprach auch den allgemeinen Verwaltungsgrund fäßen jeder Polizeiorganisation. Andererseits muß aber anerkannt werden, daß die Organisation unter fehr fchmierigen Berhältniffen, befonders zur Zeit des ersten wirtschaftlichen Ausverkaufs, bis An­fang 1920 bas Loch im Westen gestopft und während der Zeit Mirtschaftspolizei bestehen zu laffen und sie enger mit den Außen der wirtschaftlichen Sanftionen", teilweife recht Gutes geleistet hat. Ursprünglich hatte man den Gedanken, die Draanisation als handelsstellen zu verbinden. Hiervon ist man aber mit Recht wieder abgekommen. Auch eine Angliederung an die Landesnolizeiämter wurde erwogen, jedoch aleichfalls fallenaelaffen. weil die Landes. polizeiämter mit anderen Fragen nichtwirtschaftlicher Natur zu start belastet sind. Die beabsichtigte Unterstellung der Organisation unter das Reichsfinanzminifterium erscheint demnach am richtioften, denn Die Tätigkeit der Dienststellen des Reichsbeauftragten gehört organisch in das Gebiet der allgemeinen 3ollverwaltung, die dem Reichsfinanzministerium untersteht. Organisatorisch wird dadurch eine Vereinfachung und Vereinheitlichung erzielt fowie die Möglichkeit eine Abbaues beschleunigt, wenn die Organisation fich später als unnötig erweisen sollte.

Kosten des Nahrungsmittelaufwandes.

Wie auch aus der Reichsstatistit hervorging, hat die Steige­rung der Lebensmittelpreise im Monat Januar wieder recht beträchtliche Fortschritte gemacht. Nach den Berechnungen R. Calwers nun stellten sich im Durchschnitt von etwa 200 Plätzen des Deutschen Reiches bie Roften des wöchentlichen Nahrungsmittel­aufwandes einer vierköpfigen Familie im Januar 1922 auf 548,85 m. gegen 514,63 M. im Dezember 1921. Die Entwicklung der Reichsinderziffer seit Januar 1914 ergibt sich aus nachstehender Uebersicht:

Januar

1914 1919 1920 1921 1922 25,57 63,75 130,65 381,70 548,85 Hiernach sind die Roften des Nahrungsmittelaufwandes feit Januar 1914 nahezu auf bas 22 fa che gestiegen. Eine verschärfte Aufwärtsbewegung der Lebensmittelpreise läßt sich seit Juli 1921 beobachten, wo bekanntlich auch der Entwertungsprozeß der deutschen  Mart im Vergleich zu den ausländischen Zahlungsmitteln in ver. schärftem Tempo einfezte. Für Juli 1921 berechnete sich die Reichs­inbegziffer auf 359,04 2.

Durchstechereien im Blößenfeer Gefängnis führten den Rauf mann Mag Stemmel, den Elektromonteur Siegfried Leiden­frost, den Maurer Alfred Thiel und den Arbeiter Hans 3 emm. lin vor die Straffammer des Landgerichts III. Stemmel verbüßt eine Gefängnisstrafe wegen Betruges, Urkundenfälschung usw. auf die Dauer von 2 Jahren 6 Monaten. Er ist ein schwerfriegs. beschädigter Mann. Er hat ein Bein verloren und trägt ein fünft liches ein. Er wurde, da er viele Schmerzen auszuhalten hatte, Morphinist. Bei seiner Einlieferung in das Untersuchungs­gefängnis hatte er außer 4000 bis 5000 m. nach seiner Angabe 200 bis 250 Ampullen Morphium bei sich, die er in seinem tünstlichen Bein verborgen hatte. Mitte Juni 1920 Berein Arbeiter- Jugend Groß- Berlin, e. 88, Sindenfir. 3, 2.$ of, 2 Exp. war fein Vorrat erschöpft und nun fann er auf Mittel und Wege, Telephen Moribvlag 121 08-121 10. um fich neue Borräte zu verschaffen. Die Hilfswachtmeister Leiden­Heute, Mittwoch, den 22. Februar: frost und Thiel ließen sich durch Geldzuwendungen und Bersprechun­gen dazu verleiten, ihm außer Morphium auch Altohol, Bigaretten tuffon: wie foll man wandern" Bohnsdorf  : Jugendheim Gemeindeschule Dahmestraße, Bertreg: wandern" Friebrichshagen: Jugendheim Gemeindeschule Martiplay, Dis und Geldmittel zuzufteden. Als St. in das Gefängnis III verlegt bolfftr. 25, Bortrag: Die Tuberkulofe". Raulsbert: Jugendheim Gemeindeschule murde, übernahm Zemmlin diefe Liebesdienste. Mehlsbarf: Jugendheim Gemeinde Für Stemmel Ichule Balderfeestraße, Bortres: Die Entwidlung der Arbeiterbewegung". hatte ich Rechtsanwalt Bahn auf die Sachverständigen Gerichts- Brenzlauer Berstadt  : Jugendheim Gemeindeschule Genefelderstraße, Bortrag: arzt Dr. Behnfen und Sanitätsrat Dr. Leppmann berufen, Rurfürstenstr. 141, Distuffion: Anfangsgründe des Sozialismus". Westen: Jugendheim Baugewertschule, Vorträge, Vereine und Verfammlungen. nach deren übereinstimmenden Gutachten auf den Angeklagten ber bemegung". Das Gemeinschaftsleben in der Jugend­Ripenidez Biertel Reigenberger Biertel: Sugendheim Ge 51 StGB. Anwendung finden müsse. Dieser Angeklagte wurde meinbeschule Wrangelftr. 126, gemeinsame Mitgliederversammlung. daher freigesprochen, ebenso aus tatsächlichen Gründen der Angeklagte Leidenfro ft. Die beiden anderen Angeklagten wurden zu je 300 m Geldstrafe verurteilt.

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Die Berliner   Stadtverordnetenwahlen für güffig erklärt. In der geftrigen Situng des Preußischen Staatsrates   wurden bie Berliner   Stadtverordnetenwahlen vom 15. November 1921 für gültig erflärt.

Die flüchtigen Kaffenboten des Roten Kreuzes, die einen Rurier­brief mit 360 000 m. mit sich genommen hatten, sind beide in Meck. fenburg in der Nähe von Parchim   aufgegriffen worden. Das ver­untreute Geld hatten sie noch bei sich; es fonnte sichergestellt werden. Sunft und Jugendpflege. Brofessor teftenberg vom Minifterium e tunst und Boltsbildung soricht in der Vortragsreihe, die das Bezirks. ugendamt Treptowo zurzeit bei anfaltet, über unst und Jugendpflege" am Donnerstag, den 23. februar, abends 7, 1hr, in der Aula der Ge­meinbeschule in Niederschöneweide  , Berliner Straße 31. Die Ausstellung elbftgefertigter vielwaren und Gebrauchsgegenstände aus den Horten des Bezirks ist an dem Vortragsabend und ferner am Sonntag, den 26. b. M., admittags 3-5 Uhr geöffnet.

Ein Kunstabend zum Besten des Arbeiter Ingend- Landheims veranstaltet der Berein Arbeiter- Jugend Groß- Berlin am Sonntag, den 26. Februar, abends 6 Uhr, in der Aula Gleimstr. 49. Sans Fuhrmann und Agnes Fuhrmann Nuth werden mitwirken. find zum Preise von 3 M. am Eingang erhältlich. Eintrittstarten

"

Ein Staatsfommiffar für die Reform der preußischen Bergwerke. Der preußische Handelsminister hat mit Zustimmung des Finanz miniftere den Bergaffessor a. D. Rosta aum Staatsfommissar für die Umstellung der staatlichen Bergwerksbetriebe auf befiere Grtrages Jugendfähigkeit ernannt. E foll damit auch in Breußen praktisch der Aniana mit der wirtschaftlichen Ausgestaltung der Staatsbetriebe gemacht werden.

Der zweite Abend bes Bellstangturfus findet am Donnerstag, ben 23. Februar, abends 7 Uhr, im Jugendheim Bindenste. 3, statt. Zeil­nehmergebühr 5 501. Ein Runftebend zum Besten bes Arbeiterfugend- Sanbheims findet am Conntag, den 26. Februar, in ber Aula Gleimfte. 49, ftatt. Der Genosse Sans Fuhrmann uns nues Fuhrmann- Ruhy find zur Mit­wirkung verpflichtet. Wafang Uhr. Gintritt 3 m.

Sport.

Sechs- Tage- Rennen im Sportpalest. Bei den Wertungstämpfen des brtt. ten Tages zeichnete sich die Mannschaft Salbow- Bauer wieder ganz be­fonders aus. Nach ber aften Wertung, Gonntag nacht 2 Uhr, lagen Galdow Bauer mit nur zwei Punkten Vorsprung an der Spige vor Lorenz- Aberger. Bei Die Puntizahl der Mannschaften beträgt nach der elften Berfung ben brei folgenden Wertungen vergrößerten fie ihren Borfprung um 15 Buntbe. Montag nacht 2 Uhr: Saldow- Bauer 150, Lorenz- Aberger 133, pan Nel . Sufchte 80, Stellbrint- Appelhans 24, Sahn- Sieg 18 und Tabewald Padebusch 7 Buntte. Cine Runde zurüd: U. Sufchte- Roß 34, Schrage- Rohl 18, Jenben. Magnussen 11 Punkte. Bier Runden zurüd: Blemmings- Walthout 4 Punkte.

Arbeitersport.

Arbeiter- Sportarten, 18. Besirt. Die Jahres- Hauptdelegiertenfigung findet am Mittwoch, den 22. b. M., abends 8 Uhr, im Restaurant Mafdhe, Berliner Allee 251, ftatt. Da unter anderem Neuwahlen und äußerst wichtige Angelegen. heiten zur Berhandlung stehen, ist es Pflicht eines jeben Delegierten, au biefer Sigung zu erscheinen.

Berein der Freibenter für Feuerbestattung, E. B., Berlin   S. 68, Oranien firage 83/84. Außer den bereits in der Sonntagsausgabe gemeldeten 31 Mit­glieberversammlungen finden noch folgende Bersammlungen ftatt: Beairt 2: Freitag, den 24. d. t., abends 7 Uhr, in der Schulaula 8wingliftraße; towames: Donnerstag, den 28. b. M., abends 7% Uhr in der Flimmer biele, Briefterstraße. Wir bitten, auch biefe Bersammlungen recht zahlreich zu besuchen.

Better bis Donnerstag mittag. Beitweile aufflarend, fedoch über­miegend irübe mit wiederholten, im Norben teiltpeife ergiebigen Nieder­fchlägen bei auffrifchenden füdmeftlichen Winden. Um Tage mild, in der Nacht zum Donnerstag meist leichter reft.

Lebensmittelpreise des Tages.

Zufuhr: Fische reichlicher. Geschäft ruhig. Fleisch über Be­darf, Geschäft flau. Obst und Gemüse schwach, Geschäft ruhig. Am Dienstag galten in der Zentralmarkthalle folgende Klein­handelspreise: Schellfisch 6-8 M. Grüne Heringe 7 M. Kabeljau 7-8,50 M. Rotzungen 11 M. Seelachs 7,50 M. Dorsch 5 M. In Eis: Hechte 11-12 M. Schleie 11-12 M. Zander 20 M. Karpfen 11-12 M. Barsche 10-18 M. Leb. Hechte 19-20 M. Schleie 20-22 M. Aale 55 M. Kalbfleisch 16-25 M. Rindfleisch 18-23 M., ohne Knochen 26 M. Hammelfleisch 19-22 M. Schweinefleisch 21-28 M. Schweineschmalz 42-52 M 33-34 M. Rückenfett stand dem gleich. Rindertalg 29 M. Naturbutter 4 M. Wir singkohl 4-4,50 M. Rotkohl 4,50-8 M. Blumenkohl 12-15 M Margarine 24-83 M. Eier 4,50 M. das Stück. Weißkohl der Kopf. Zwiebeln 3,504 M. Reis 7-11 M. Weizenmehl 7,50 M. Roggenmehl 5,50 M. Zuckerschoten 18 M. das Pfund.