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Der Zuckerwucher.

Die fatastrophale Lage am 3 udermartf- für das Pjund Zucker wird jest fajon 24 m. verlangt statt 12 vor noch acht Tagen läßt sich die Lägliche Rundschau" von einer Fachgenossenschaft folgendermaßen schildern:

Die Zuckervorräte der Industrie sind nur noch gering, nachdem fast alle Rübenbestände verarbeitet sind, das übrige verkauft wurde. Ins Ausland ist nur anscheinend wenig ge­gangen:

Volksentseid in Sachsen  .

Das fehlte gerabe noch! Jeht sehen wir, daß Heckert umb| Knüppelfunze auf einer Stufe stehen und daß sie beide Schädlinge des Proletariats sind, von denen sich die Arbeiterschaft nur mit Etel Das Gesamtministerium hat in der geffeigen Sihung befchloffen. abwenden tonn. Denn vergewaltigt wurde im Leipziger   Boltshaus Das Bollsbegehren wird auf Grund der§§ 1 und 2 des Gesetzes nicht irgendeine zufällig zufammengekommene Versammlung, sondern über Vollsbegehr und Boltsentscheid vom 8. März 1921 zugelaffen. der zentral zusammengefaßte Mille einer in schwersten Kämpfen Die Frist für die Stimmabgabe für den Boltsbegehr beginnt am gegen das Unternehmertum geschulten Arbeitergruppe, die eine halbe 6. Juni und endet mit Ablauf des 19. Juni. Million Mitglieder umfaßt. Der Rampf der bürgerlichen Parteien Sachsens   gegen die fozia­

Abrücken von dieser Gesellschaft, so schnell und so weit liftische Regierung hatte sich in den legt vergangenen Wochen er­wie möglich abrüden! Wieviel Unheil haben diese von gebnislos feftgelaufen. Alle Bemühungen, die Regierung zu stürzen, Dagegen muß festgestellt werden, daß sich ungeheure Mengen Moskau   ausgehaltenen Arbeiterfeinde, die sich Kommunisten nennen, find gescheitert. Jekt griffen die Reaktionäre zum höchsten Recht von Inlandzucker zum Teil im Besiz des Großhandels, teils aber schon über das deutsche Proletariat gebracht. Es wird Zeit, daß von der Republik  . Sie verlangten, daß durch Boltsabstimmung über die auch in Händen von Personen befinden, die, nicht zum Handel ge- unten herauf gründlich mit ihnen aufgeräumt wird. Regierung entschieden werde. Das Gesamtministerium hat diesen hörig, lediglich aus spekulativen Gründen waggon= Abrücken!" Das ist auch unsere Meinung. Das Sehnen Antrag genehmigt. weise aufgetauft haben und immer noch zurüdhalten. nach Einigkeit ist das innerste Herzensbedürfnis aller, die es Dabei ist gerade jetzt die Beobachtung zu machen, daß sowohl der mit den Arbeitern ehrlich meinen. Ihre Hoffnung wird strupel­reelle Broßhandel, wie namentlich die Spekulanten, den 3uder auf los mißbraucht von einer fleinen magehalsigen Gruppe ver­Reisen" schicken. Der Zucker wird, da man in diefen Kreifen antwortungsloser Leute, die mit dem Zukunftsglauben der ein energisches Zufassen der Regierung und eine Beschlagnahme der Ware befürchtet, freuz und quer durch Deutschland   geschickt, um ihn

stellen.

Die Revolutionskommandantur Berlin  . Unter diesem Titel hat Genosse Anton Fischer, in den ersten Monaten nach der Revolution erst stellvertretender Komman­dant von Berlin   unter Wels, dann eine Zeitlang selber Rommandant, feine Erinnerungen aus dieser Zeit herausgegeben und damit einen

vor einem Zugriff der Behörden auf diese Art und Weise sicherzu- Väter und Mütter des arbeitenden Volkes! wertvollen Beitrag zur Geschichte ber November- Revolution geliefert. Die Berhältnisse haben sich jetzt derart verschoben, daß us. 2m 28. Mai sollt ihr Elternbeiräte an den Boltsschulen wählen.( Selbstverlag des Verfassers, Berlin   N. 40, Alexanderufer 3. landzucker billiger als Inlandzucker ist. So foftet mit großem Aufgebot an Kräften und Mitteln holt die diesmal ficaff Preis 15 Mt.) Was feine Schrift vor allem auszeichnet, ist frische zum Beispiel tschechoslowakischer ungeschlemmter Zucker 32 M. organisierte Schulreaktion zum Schlage aus, um fich fefter denn je Lebendigkeit der Darstellung und rückhaltlofe Offenheit in Lat­franko Berlin  , während Inlandzucker mit 48 m. je Kilo angeboten in den Sattel zu fehen. Sie rechnet mit der Gleichgültigkeit und und begehrt wird. Es ist weiter festzustellen, daß die zuderver. Unaufgeflärtheit großer Teile der Elternschaft. arbeitenden Industrien, wie Schokoladenfabriken und Likör­

fabriken, gegenwärtig über Zuckerbestände verfügen, die weit über

das ihnen bewilligte Kontingent und für mindestens zwei Jahresproduktionen ausreichen. Abgesehen von den be rechtigten Wünschen der Kleinverbraucher, der Hausfrauen usw. find die Dinge soweit gediehen, daß durch das egoistische Borgehen der beiden genannten Industrien, die jeden Preis anzulegen ver­mögen, heute weite Kreise des Handels und des Gewerbes sich außer­stande sehen, auch nur Bruchteile der von ihr benötigten Bucker­mengen zu erhalten."

Freie Wirtschaft in Reinfuftur! Nicht Sozialisten, rechts stehende Politiker geben diese Schilderung. Man fragt ver­gebens, ob es Wahnsinn oder ins Krankhafte gesteigerte Profit gier ist, die nach diesen Erfahrungen die Rechtsparteien noch dazu veranlaßt, gegen die 3 wangswirtschaft aufzus treten. Milliarden schluckt der Zwischenhandel, niemand ton trolliert ihn und die Zuckerindustrie, die nur Breise herauf­fetzen, angeblich aber nicht für eine geregelte Berteilung for­gen fann, fommt auch glänzend dabei weg.

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Das Volk selbst muß erkennen, wo seine Feinde sind, die ihm den Zucker als Liför und Schokolade massenweise an­bieten, den Berbrauchszuder aber trotz des Magen­mangels der Eisenbahn beliebig auf Reisen" schicken. Daß dieser Volksbetrug auf Beranlaffung und unter Führung der Landbündler erfolgt, eröffnet die herrlichsten Aussichten für die Ernährungswirtschaft, wenn die bürgerlichen Barteien aller befferen Einsicht und Erfahrung zum Trog die Getreideumlage zu Fall bringen sollten!

Den Kommunisten ins Stammbuch. Unser Chemnitzer   Parteiblatt, dem man wirklich nicht nachsagen kann, daß es der Einigungsbewegung die talte Schulter zeigt, schreibt zu dem kommunistischen   Standal auf dem Bauarbeiterfongreß in Leipzig  :

Es flingt wie ein Sohn, daß diese elenden Wichte es noch wagen,

die Internationale zu fingen, von der sie wahrscheinlich vor brei Jahren noch keine Ahnung hatten.... Da aber der gesunde Sinn der Bauarbeiter solche hysterischen Gestalten ablehnt und die schwere Berantwortung für die Organisation zuverlässigeren Leuten überträgt, so greift Heckert nach berühmtem Muster zur Brechstange, sprengt die Türen des Boltshauses, jagt die von den Arbeitern gewählte Generalversammlung auseinander und verkündet triumphierend seinen Sieg über den Willen der deutschen   Bau­arbeiterschaft.

Unter der Firma apolitij- christlich glaubt fie, die Eltern für ihre politisch- unchriftlichen Ziele einfangen zu

fönnen.

Herunter mit der Maske!

Wer verbirgt sich dahinter?

Der reaktionäre Bürgerblod im Bunde mit der reattionären Geistlichkeit. Diese glauben jeht mit Hilfe der irregeführten Elternschaft ihren Einfluß auf die Volksschule wiedergewinnen, ja vergrößern zu können. Macht ihnen einen Strich durch die Rechnung!

Sie wollen die Schule eurer Kinder auch heute noch derfelben nationalistisch- kapitalistischen Politik dienstbar machen, deren Folgen wir im Weltkriege schaudernd erlebten. Sie führen einen gehässigen, hinterhältigen Kampf gegen den kleinsten Fortschritt und gegen jeden Borkampfer des Proletariats in Erziehung und Schule. Zur Abwendung der unserer Schule drohenden Gefahren gehen die drei Arbeiterparteien gemeinsam in den Kampf gegen die Schul­reaffion. Bäter und Mütter des arbeitenden Bolles! Beteiligt euch an den Vorbereitungen zur Wahl! Werbt für die gemeinsame Cifte der drei Arbeiterparteien! Wählt am 28. Mai geschlossen die

Bereinigte Lifte der SPD.  , Uspp. und KPD.! Für weltliche Einheits- und Arbeitsschule! Der Aktionsausschuß der SPD  , USPD.- und APD.­Elternbeiräte Groß- Berlins  .

großen Masse spielen wie mit einem Hund. Immer wieder ist's die gleiche Geschichte. Der Ruf, der von links fommt, Plingt so vertraut, den Wünschen der Hörenden so wesensver wandt, daß sie Schritt um Schritt und weiter dem anderen entgegengehen, als ihr Berstand es ihnen als richtig erscheinen läßt. Sind fie beim Bruber Klassengenoffen angelangt, er halten sie eine fchallende Ohrjeige; dann hören sie, daß sie sich unterordnen sollen, daß fie dumme Esel sind, die mitzulaufen

haben, wohin der andere will.

Wir brauchen die Einigteit, wir müssen zu ihr tom men. Der Weg zu ihr führt aber nicht zu jenen Elementen, die unser Chemniger Parteiblatt so treffend schildert, sondern über sie hinweg.

Radek   und der Franzosengeneral.

Der Staatskommiffar Beismann hatte im Hauptausschuß des Preußischen Landtages   behauptet, der französische   Kommandierende General in Düsseldorf   habe Karl Radet verboten, in einer öffent lichen Arbeiterversammlung zu reden. Die fommunistische Presse bezeichnet, dies als eine Lüge, das Berbot sei von Weismann ausgesprochen worden.

Rolle Heinrichs VIII. einem Großschreier des Tingeltangels, Herrn Gerron, anzuvertrauen, so hätte er schon alle Bucht feines Ein- Dazu stellt der Sozialdem. Parlamentsdienst" fest, daß das fluffes zum Dämpfen diefes Temperaments gebrauchen müffen. Herr Redeverbot vom preußischen Minister des Innern ausging und daß Berron ist gewiß nicht unbegabt, aber er hat das Schattieren der auch der französische   General in Düsseldorf   erflärte, Rabet nicht Töne, das Abwägen der Bewegungen, mit einem Wort: jenes Eben öffentlich reden zu lassen. Er äußerte aber den Bunsch, Radet maß verlernt, das der Schauspieler braucht, wenn er nicht unerträg- gern persönlich fennen zu lernen und ihn reden zu lich werden soll. Durch eine spizig betonte Klugheit gewann der Kardinal Wolsey des Herrn Erich Otto  . Maxim Freys Bühnen- hören. Aus diesem Grunde hätte er gern gesehen, wenn Starl bilder waren einfach, doch malerisch belichtet und sehr zweckmäßig. Rabet infognito nach Düsseldorf   gekommen und dort unter bilder waren einfach, doch malerisch belichtet und sehr zweckmäßig. falschem Namen geredet, vielleicht auch unter vier Augen M. H. Hauskonzert im Reichsjuftizministerium. Cembalo, Gesang und bem franzöfifchen General einen Besuch abgestattet hätte. Flöte. Nichts braucht's mehr, um die galante Rofofozeit uns aufs strahlend ihren Karl Radek   ins französische   Hauptquartier nach Die Rommunisten waren natürlich beglückt und hätten freude deutlichste vorzuzaubern. Zwischen Genua  , Katastrophenftimmungen und unserer rastlosen Sysiphus- Rettungsarbeit jene holden Spiele- Düsseldorf   gefchickt, fonft tönnten sie jetzt nicht so wütend darüber reien wieder aufleben zu laffen- paßt jedenfalls beffer in den Salon fein, daß die preußische Regierung ihnen diesen Spaß verdorben als in den ganz ernsten Konzertsaal. Denn all das bleibt doch immer hat. Eigentlich hätte man Radet ruhig fahren lassen sollen. Arm nur etwas fünstliche Reminiszenz. Hier im Reichsjustizminifterium, in Arm mit dem Vertreter des wütendsten Militarismus würde er wo Frau Lydia Rabbruch zu einem Wohltätigteitskonzert für die ein schönes Gegenstück zu der Gruppe König Bittor Emanuel und Altershilfe des deutschen Boltes" eingeladen hatte, waren die nicht schitscherin an Bord eines italienischen Schlachtschiffes liefern. allzu zahlreichen Zuhörer für die Darbietungen vollauf empfänglich. Sowohl die Cembalo- Vorträge der ausgezeichneten Cembalistin Anna nummern der rühmlichst bekannten Lotte Leonard   und Emil Brills fanden ungeteilten Beifall. Das Programm, umrahmt von den beiden Großen, Händel und Bach, und fast alle ihre bebeu tenderen Vorgänger und Zeitgenossen umfassend, war tabellos zu fammengestellt. Solche Hauskonzerte fönnten vielleicht den ver lorenen Salon ersetzen, wenn die Fühlung zwischen Gebenben und Empfangenden noch etwas wärmer wäre.

Linde, als auch die Gesangs- und Flöten- Piecen und Ensemble.

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H. M.

Frühling im Wintermantel. Alles ist verwandelt Exzellenzen Steh'n bescheiden heut vor Schiebertüren Soll man da nicht gleichen Wandel spüren In dem wonnejamen grünen Lenzen? Benn bei fünf Grad Réaumur die Finken Schmettern, als ob fie bezahlt in Franken, Heben lenzbeschwingt sich die Gedanken, Lät man auch vor Bicht und Rheuma   hinten. Alles steht heut Kopf der Krieg heißt Friede, Völkerharmonie heißt öd Gezeter Darum lob im interpaletöter

Ich den Lenz mit einem Bonneftebe.

2ucian.

Der Moskauer   Prozeßbeginn verschoben.

Die Untersuchung im Prozeß der Sozialrevolutionäre wird in den nächsten Tagen beendet. Der Beginn der Berhandlungen ist auf den Juni verschoben worden. Man will die von den Internationalen vorgeschlagenen Verteidiger nur unter beson beren Garantien zulassen, welche das Justizkommissariat für unumgänglich halte, da einige von den Verteidigern, wie Suchomlin, Robialom, Garewitsch sehr aftive Sozialrevolutionäre feien. Doch wird erklärt, daß diese Maßregeln die Verteidigungsfreiheit nicht be­rühren würden. Welcher Art die Maßregeln find, geht aus der Bramba" hervor, welche die Forderung nach Zulassung offenbarer Entente- Agenten und antisowjetistischer Terroristen" für eine un­erhörte ropotation erflärt. Berräter bleiben Berräter, Spione bleiben Spione. Wenn die 2. Internationale beabsichtigt, uns folche Leute herzufchiden, so wird auch der Empfang ein dem­entsprechender sein. Wir erfüllen die in Berlin   von uns übernom­menen Berpflichtungen der Sulaffung frei gewählter Berteidiger, aber außerhalb des Gerichtssaales müssen sie sich unter Bedin­gungen befinden, die uns vor der militärischen Spionage und den gegenrevolutionären Anschlägen dieser Schurfen sichern."

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fachen und Urteilen. Zum Teil soll die Schrift wohl auch eine per­sönliche Rechtfertigung sein, biese ist jedoch nicht vonnöten, da Fischers Berhalten und Tun durch den Untersuchungsausschuß, den feinerzeit die Preußische Landesversammlung über die Januar­

unruhen eingesetzt hat, eine völlige Rechtfertigung erfahren hat. Bei diesem Charakter der Schrift ist um so amerfennenswerter, daß Fischer nicht etwa über die Dinge, die feinen Gegnern Angriffs. puntte bieten fönnten, hinweggleitet, sondern sie fachlich behandelt und aufklärt.

Fischers Darstellung beginnt mit der Schilderung des vollstän dem Berliner   Sicherheitsdienst geschaffen hatte. Hier fällt er manches digen Chaos, das die Revolution in den Berliner   Regimentern und berbe, aber bei ruhiger Ueberprüfung gerechte Urteil teils über die abenteuerlichen Existenzen, die vielfach die Führung an sich gerissen hatten, teils aber auch über die heldenhaften" Stützen des alten Systems, die teine andere Sorge fannten, als ein ständiges Gewinss! um ihre persönliche Sicherheit.

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Aus diesem völligen Chaos herauszufommen und die ins Banten gekommene Sicherheit in der Millionenstadt Berlin   wieder­herzustellen, wäre auch dann noch eine Riesenaufgabe gewesen, wenn nicht vom ersten Tage an die Gegentreibereien der Spar­tatusleute eingefeßt hätten. Auf alle Weise suchten diese, die neugeschaffene Republikanische Soldatenwehr zu unterminieren. Eichhorn als Chef der Sicherheitspolizei arbeitete immer mehr gegen die Kommandantur. Den aufreibenden Rampf gegen dieje Bühlereien schildert ein großer Teil der Schrift. Fischer legt offen bar, wie er gegen die zahllosen Agenten und Burlere der Sparta­fiften feinerseits ein Nachrichtenwesen organisieren mußte, worüber natürlich die Leute am meisten Zeter mordio schrien, die mit diesen

Methoden angefangen hatten.

fleineren Zusammenstößen in November, dann zu den schwereren Die Bühlereien des Spartatusbundes führten erst zu den im Dezember, um schließlich die blutige Spartakuswoche bes Januar zu entfeffeln. Diese Dinge find ja heute ziemlich aufgeklärt, doch bringt Fischer noch einige interessante, bisher unveröffentlichte Dokumente, bie manches Detail beleuchten. Das gilt namentlid, von den Berhandlungen mit der Boltsmarine- Division

des Schlosses( auf Hauptveraniaffung des unabhängigen im Schloß, mit der ein vollständiges Abkommen über die Räumung Finanzminifters Simon) erzielt war, die fich dann aber wieder von Dorenbach und seinem fommunistischen Anhang gegen bie Regierung aufheben ließen. Fischers Urteil über die Matrofen ist, obwohl ber Dorenbach zuneigende Teil der Boltsmarine- Division ihm selber übel mitgespielt hat, ein mildes: In seinen Augen waren es wohl grobe Gefellen, aber doch im Grunde große Kinder, die selbst nie recht wußten, was sie wollten. Ram man ihnen mit starten Trümpfen, so ftimmten fie einem zu, um freilich gleich wieder umzufallen, menn ein anderer mit stärkeren Trümpfen tam. Deshalb betrachtet Fischer auch den Angriff des Rommando equis am 24. Dezember auf das Schloß troß alles Borangegangenen als einen taktischen Fehler. Im übrigen aber unterstreicht auch seine Schilde­rung, wie sehr gerade die sozialdemokratischen Boltsbeauf­tragten vor Blutvergießen zurüdfcheuten, was freilich die Spartatiften nicht verhindert hat, aus Ebert, Scheidemann  , Wels usw. nach ihren agitatorischen Bedürfnissen Bluthunde" zu machen.

Die Spartakuswoche begann für Fischer mit seiner Gefangen­fehung im Marstall, die durch das Revolutionstemitee Liebknecht, Ledebour, Scholze, erfolgte. In der Gefangenschaft glückte es ihm

jedoch, die von Dorenbach irregeleiteten Matrofen auf seine Seite zu maßlosem Staunen bringen und nun seinerseits das Revolutionsfomitee zu dessen aus dem Marstall zu verweisen. Sofort nach

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seiner Freilaffung beginnt er eine energische Aftion zur Wieder­nahme Berlins  , die in wenigen Tagen mit den Stämmen treu­gebliebener Stegimenter. und einigen von Sozialisten gebildeten Freiwilligentruppen, bestehend aus organisierten Ar­beitern, gelingt. Fischers einwandfreie Darstellung widerlegt die reaktionäre Legende, daß es die von Offizieren befehligten und meist reaftionär gefinnten Freiforps gewesen seien, die Berlin   zurüdgewonnen hätten. Tatsache ist, daß diese ihren gefahr­losen Einzug erst dann hielten, als nichts mehr zu tun war, fich dafür aber um so aufdringlicher als die ,, Retter Berlins" ge bärdeten und preisen ließen. Die legten Rapitel der Fischerschen Schrift sind eine Anklage, daß man zugunsten diefer Freiforps die guten Anfäge einer republikanisch zuverlässigen Truppenmacht, die fich gerade in den Januartagen herausfrystallisiert hatten, hat ver fallen lassen. Diesen Fehler hat auch der Borwäris" oft genug warnend beleuchtet.

Bei dem offenherzigen Charakter der Schrift ist diese feine Lob­rebnerei für die Partei. Auch an ihr und den Handlungen einzelner Führer wird Rritit geübt. Aber im ganzen beweist die Schrift doch, baß die Partei in den großen Grundzügen ihrer Bolitit nicht anders handeln fonnte, wollte sie nicht Deutschland   tatenlos dem bolichemi fchen Chaos verfallen lassen.

Anspach   und die Entente. Halbamtlich warnt I. zur Angelegenheit Anspach   vor un­gereimten Hebertreibungen, wie sie sich in einzelnen Breffeäußerungen fänden.

Nun hat Anspach zwar verschiedene ausländische Be­Die Auslandsdelegation der linfen Sozialrevolutionäre teilt hörden und einzelne Persönlich feiten genannt und zu mit, daß alle linten Sozialrevolutionäre, die sich in Mostau in Haft gleich die Art von Material, die jeweils mit Borzug abgenommer befinden, wieder in den Hungerfireit getreten find, der schon vier wurde. Es ist nun die Aufgabe, das vorgefundene Material un Tage bauert. Der legte Streit hat neun Tage, bis zum die einzelnen Befundungen mit den politischen Borgängen der letzten Des fels 10. April 1922, gedauert. Die Gemossen sind sehr schwach und zwölf Monate zu vergleichen und dabei Ursache und Ramfoff, Rachowstaja, Troutowsfi und Maieroff fast fter bend. irfung festzustellen. Schon jetzt werden gewisse B Hulählich des zehnten Tobestages von Strindberg( 14. Mai 1912) Die Auslandsdelegation ber linten Sozialrevolutionäre hat fich fchuldigungen, die in Deutschland   als fast unerflärlió) cr hat die Direktion Meinhard   und Bernauer für das Feher des Theaters i. b. Söniggräber Straße eine Stolossal- Strindberg- Büste von der Bildhauerin, an alle sozialistischen Parteien mit der Bitte um dringende funden wurden, an der Hand vorliegender Anspachscher Festste Emma Cotta   ertoorben. 13ntervention gewendet.

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@ pielplanänderung. Die Uraufführung von Schatten im Deutschen   Theater ist auf Mittwoch vetagt.

gen verständlich.