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läufig follte ihn Frau E. bis auf weiteres nur zu freuen Händen bewahren. Es fam aber anders. Frau E. hielt die Gelegenheit für günstig, fich selbst zu bereichern; fie vertaufte schon hier in Berlin   einen Teil der Papiere, verheiratete sich und kaufte sich in Freiburg   eine Billa  . Der Angeklagte hatte das Nachsehen. Durch einen Zufall wurde der Tatbestand befannt und es entwickelte fich ein Strafverfahren gegen Frau E. wegen Unterschlagung, die nun gegen den Angeklagten den Trumpf ausspielte, ihn der Kapitals flucht zu beschuldigen. Bei ihren Vernehmungen hat sie aber mit ihren Aussagen mehrfach gewechselt, während der Angeklagte feft dabei blieb, daß er die Papiere der E. nur zur Aufbewah rung anvertraut habe, ohne irgendwelche Verabredungen über die Art und den etwaigen Zeitpunkt einer Berbringung in die Schweiz   zu treffen.- Rechtsanwalt Dr. Peschke griff die Glaub­würdigkeit der einzigen Belastungszeugin an und hielt außer aus persönlichen, auch aus juristischen Gründen die Freisprechung des Angeklagten für geboten, da der vorliegende Tatbestand in feiner Weise einen Versuch des Vergehens gegen das Gesez vom 21. No­vember 1918 darstellt. Das Gericht tam zu demselben Ergebnis und sprach den Angeklagten frei.

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Der Krieg ist zu Ende!"

Auf dem gestrigen Neuköllner Wochenmarkt faufte cine Frau bei einem Schlächter ein Pfund Schweinefleisch. Auf ihre Frage nach dem Preise, erhielt sie die Antwort: Sechzig Mart." Darauf legte fie einen Markschein hin und erklärte: Der Krieg ist zu Ende!" Da sie sich weigerte, das Fleisch heraus­zugeben, mußte ein Schuhmann gerufen werden, der die Frau zur Polizeiwache abführte. Dort hat man ihr vermutlich flargemacht, daß der Krieg allerdings zu Ende ist, daß aber die gottgewollte Begleiterscheinung der großen Zeit, der Lebensmittelwucher, erst jetzt zur gesegneten Bollblüte gedeiht. So will es die fapita­listische Gesellschaftsordnung, an der eine einzelne Frau nicht rütteln fann. Aber wenn sich recht viele gleichgsinnte Frauen zusammen­tun und ihre Pflichten als wahlberechtigte Reichs- und Staats­bürgerinnen nie versäumen, dann wird auch der wirtschaftliche Kriegszustand bald ein Ende nehmen, in dem uns die agrarischen Aushungerer mit ihren Helfershelfern gern dauernd erhalten möchten.

Eine Stullentasche mit Thermosflasche. Der normale Spizbube bestiehlt, wenn es lohnt, den Unbe­mittelten ebenso wie den Wohlhabenden. Es gibt aber unter den Spigbuben manchmal auch sozusagen anständige Leute, die sich überlegen, men sie schädigen. Zu ihnen gehört anscheinend nicht der Gelegenheitsdieb, der am vorigen Sonnabend( 10. Juni), abends um 11 Uhr, auf der Straßenbahnlinie 15 in einem Bei­wagen Nr. 1422 einem zum Straßenbahnhof Neukölln( Canner Straße) gehörenden Schaffner Salmit eine Stullentasche nebst Thermosflasche stahl. Da in dem Wagen keine Holz­fifte zur Berwahrung der Tasche war, so mußte der Schaffner diese unter einen Querfit stellen, und er tat das im Vertrauen auf die Ehrlichkeit der Fahrgäste. Einer der Fahrgäste mißbrauchte leider das Bertrauen und hieß die Tasche mitgehen, er wurde aber von Mit fahrenden beobachtet und dann auf seinem Wege verfolgt. Wie man uns mitteilt, wird es möglich sein, die Persönlichkeit nach träglich festzustellen und danach eine Strafverfolgung ein­zuleiten. Der bestohlene Schaffner empfindet den Verlust bitter, er ist aber Optimist und gibt sich der Hoffnung hin, daß der Dieb doch noch Anständigkeit genug haben wird, die Tasche nebst Thermos­flasche zurück zu schicken. Warten wir ab, ob er Recht behalten

wird.

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Lebensmittelpreise des Tages.

Zufuhr: Fleisch etwas schwächer, Geschäft flau. Fische hin­

reichend, Geschäft rege. Obst und Gemüse reichlich, Geschäft flott.

treibungen. Lyba Salmoniova bat mur gut auszusehen. Bas fe int. Enttäuscht verließ man das Marmorhaus.

Ein schöner Schwedenfilm.

PS

Kunst

Jm Primus Palast wird jetzt wieder der schöne Svenska  - Film Am Mittwoch galten in der Zentralmarkthalle folgende Klein­" Das Lied von der glutroten Blume" gezeigt. Maurig Stiller, handelspreise: der künstlerisch empfindsamste Mensch unter allen Filmregisseuren, hat diese Rindfleisch 50-60 M., ohne Knochen 60-68 M. Schweinefleisch feinen, von allen Grobheiten und derben Wirkungsbegierden losgelösten 55-75 M. Kalbfleisch 35-62 M. Hammelfleisch 38-58 M. Rückenfett Vorgängen ins Bild gebracht. Auf der Leinwand rollt wahrhaftiges, 55-60 M. Schellfisch 10-16 M. Kabeljau 9-15 M. Barsche 10-12 M. fomprimiertes Menschenschicksal vorbei. Alles ist von dem Adel vertieften Seelachs 12-16,50 M. In Eis: Schiele 30-36 M. Hechte 32-35 M. Spiels erfüllt, das Stoffliche im Bildlichen ganz ausgeschöpft, und das Aale 50-58 M. Plötzen 12-16 M. Lebende Barsche 23-24 M. Hechte Bildhafte von edlem Anstand und eindringlichster Wirksamteit. 48-52 M. Karpfen 36-41 M. Bleie 18-27 M. Aale 68-73 M. Eier anstatt Rintopp. Lilebill Christensen und Lars Hansen erfreuen 5-5,30 M. das Stück. Naturbutter 56-70 M. Margarine 35-46 M. durch echtes, vornehm beherrschtes Spiel. Schweineschmalz 45-48 M. Erbsen 10-14 M. Weiße Bohnen 9-13 M. Graupen 10-10,50 M. Hafergi ütze 10 M. Eiernudeln 20-21 M. Reis Spargel 2-16 M. Schoten 11 M. Kartoffeln( neue) 75-80 M. Kohlrabi 13-16 M. die Mandel. Spinat 2-3 M. Kirschen Erdbeeren 24-40 M.

10-16 M. 10 Pfund. 12-18 M.

Zur Angelegenheit der Wirtschaftstoalition Neukölln- Treptow fchreibt uns die Konsumgenossenschaft Berlin   und Um­gegend: Das Bezirksamt 15 hatte auch von uns ein Angebot wegen Uebernahme der von ihm betriebenen 14 Verkaufsstellen erhalten. Unser erstes Angebot betrug für das vorhandene Inventar ebenfalls 250 000 m. Das Verkaufsstellenpersonal sollte allerdings nur soweit von uns übernommen werden, als es auch wirklich brauchbar ist. Es wird nun in dem Abendblatt vom 8. Juni gefagt, daß wir unser Angebot in überaus furzsichtiger Weise gemacht hätten, um den Zweck zu verfolgen, unbequeme Konkurrenz uns vom Halse zu schaffen, wenn wir von diesen 14 Verkaufsstellen nur 5 bestehen laffen wollen. In unseren schriftlichen Angeboten sowohl als auch in der oben angedeuteten Verhandlung haben wir erklärt, daß wir allerdings die Verkaufsstellen, die in Holzbaracen untergebracht sind, aus Gründen der Sicherheit nicht bestehen lassen können. Eine weitere Berkaufsstelle in Niederschöneweide   befindet sich zwei oder drei Häuser von unserer 101. Verkaufsstelle entfernt. Wir betonen nochmals, daß unsere Stellungnahme hierzu aus rein faufmännischen, aenossenschaftlichen und, soweit die Holzbaracken- Verkaufsstellen in Frage fommen, auch aus sozialen und hygienischen Erwägungen heraus gegeben war."

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Eine religiöse Feierstunde bält Genoffe Pfarrer Bleier am Sonntag, den 18. Juni, abends 6 Uhr, in der Trinitatistirche, Char­ lottenburg  , Karl- August- Blatz( unweit Bahnh. Charlottenburg  ), ab. Thema: Gibt es einen Gott?"

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Deutsche Friedensaefellschaft. Freitag abend 7 1hr spricht im Bürgerfaal des Rathauses Walter Fabian   über Friedrich Wilhelm Förster  in unserer Zeit.

Schweres Eisenbahnunglück in Ungarn  .

8.

p- s.

Groß- Berliner Parteinachrichten. Mitgliederversammlung der SPD  . Groß- Berlin.

Scheidemann   spricht! Freitag, den 16. Juni, abends 7 Uhr, Brauerei Friedrichshain, am Königstor. Thema: Der Feind steht rechts!" Gaal­öffnung 27 Uhr. Mitgliedsbuch legitimiert. Strengste Rontrolle an den Eingängen. 4. Kreis. Prenzlauer Berg  . Donnerstag, den 15. Juni, eine Stunde vor Beginn der Kreisvertreterkonferenz, pünktlich 6 Uhr, Gigung der meib. lichen Funktionäre und sämtlicher Mitglieder des Ausschusses für Arbeiter wohlfahrt im Saale der freireligiösen Gemeinde, Pappelallee 15. Kreis. Spandau  . Donnerstag, den 15. Juni, 7% Uhr, im Kasino der Deut schen Werke, Berliner Chaussee, Kreismitgliederversammlung. Thema: Der mieterschuß in der deutschen Republik". Ref. Hünlich- Wilhelmshaven, M. d. R. Kreis. Witte. Freitag, den 16. Juni, 8 Uhr, Gigung des Bildungsausschusses mit dem Vergnügungskomitee im Bürgerheim, Alte Schönhauser Str. 23/24. Arcis. Charlottenburg  . Freitag, den 16. Juni, 7% Uhr, im Rathaus, gim mer 304. Gigung der Frauenleiterinnen. Jede Abteilung muß unbedingt vertreten fein. Ausgabe der Sammellisten. 17, Kreis. Lichtenberg  . Sonntag, den 18. Juni, großes Bolts- und Jugend­fest in Friedrichsfelde  , Restaurant Lindenpark, Wilhelmstr. 11. Der Ab­marsch erfolgt mit Mufit von der Möllendorfstr., Ede Frankfurter Allee  um 2.45 Uhr. Der Preis für Erwachsene beträgt 3,30 M., für Jugendliche unter 18 Jahren 1,80 M.

1.

7.

Heute, Donnerstag, den 15. Juni: 68. Abt. Salenfee. Uhr, Mitgliederversammlung bei Schwob, Paulsborner Straße 22. Thema: Die legten politischen Ereignisse". Ref. Robert Fendel. 110. Abt. Grünau  . 8 Uhr, Mitgliederversammlung bei Werner, Cöpenider Straße. Thema: Die augenblidliche politische Situation". Ref. Rurt Siegmann. 132. Abt. Blankenburg. Uhr, Mitgliederversammlung bei Kloth, Dorfstr. Jungfozialisten. Gruppe Friedric shain. Uhr, Jugendheim Straßmann straße 6. Diskussion über die Artikel Haase- Westphal. Heft 5 und 6 der Blätter mitbringen. Gruppe Tempelhof- Mariendorf  . Bortragsabend, Lokal Radzuweit, Tempelhof  , Werder  , Ede Runigundenftr. Gäste und junge Parteimitglieder find herzlichst eingeladen. Süden. 7 Uhr, Dis fuffion über die Auseinandersetzung Westphal- Haase in den Jungsturm". Blättern, in der juristischen Sprechstunde, Lindenstr. 3.

Morgen, Freitag, den 16. Juni:

115. Abt. Lichtenberg  . 7 Uhr, Mitgliederversammlung in der Schalaula Kronprinzenstr. 10. Thema: Das Reichsmietengefeg". Ref. Genosse Felgentreu.

beschwerdekommission.

Der gestern früb 1/29 Uhr von Budavest abgegangene Grazer Eilzug, von dem einige Waggons bei Raab abgekoppelt wurden, 128./130. bt. Pankow  . Uhr, im Jugendheim, Bersammlung der Zeitungs. um über Dedenburg nach Wien   zu gehen, ist in Ungarn   infolge Schienenbruch& entgleist. Die Lokomotive stürzte über die Böschung und riß mehrere Waggons mit sich. Von Budapest   find fünf Hilfsange abgegangen. Bis 11 Uhr vormittags wurden 4 Tote und ein Schwerverlegter geborgen.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Donnerstag, den 15. Juni:

Baumschulenweg  . Jugendheim Ernstr. 16. Bortrag: Warum bin ich in dee Arbeiter Jugend"? Zankwiz. Jugendheim Seidligstr. 65. Mitgliederversamm­und Gebräuche im Orient". Rorben. Jugendheim Gemeindeschule Putbuser Straße 3/5. Bortrag: Unsere Stellungnahme zur Kirche und Religion". Reinickendorf  - Weft. Jugendheim Boltshaus Scharnweberstraße 114/115. Mit gliederversammlung.

Paratyphuserkrankungen durch Leifungswasser in Königsberg  . Tung. Neukölln- Nord. Jugendheim Münchener Str. 53. Bortrag: ,, Gitten Seit dem 6. Juni sind in Königsberg   eine beträchtliche Anzahl von Typhus  - bzw. Paratyphuserkrankungen gemeldet worden, die sich über alle Stadtteile erftreden. Bis zum heutigen Tage beträgt die Zahl der amtlich festgestellten Fälle 45. Das bygienische Uni­bersitätsinstitut bat ermittelt, daß in städtischen Leitungs­taffer Baratyphusbazillen enthalten und die Krankheitsfälle höchst wahrscheinlich dadurch verursacht worden sind.

Großfeuer in Alfona. Gestern, Mittwoch abend, gegen 7 Uhr, brach in der Tapetenfabrik von Joen in Altona  - Ottenfen Großfeuer aus. Es besteht wenig Aussicht, die Maschinen und Lagerbestände zu retten.

Wie aus Magermilch Vollmilch wurde. Die Potsdamer Kaufleute 3illmann und Kreuzer hatten sich im Frühjahr 1921 mit einem Posten tondensierter Magermilch eingedeckt. Zu dieser Zeit lockerte sich die Zwangs­bewirtschaftung für Milch und der Absah der Kondensmilch stockte. Die Geschäftsleute wußten sich zu helfen. Billmann und Kreuzer verschafften sich eine Büchse amerikanischer Bollmilch. Sie löst en das Etikett ab, brachten es zu dem Geschäftsführer Gellner einer Druckerei in Potsdam   und ließen sich von diesem 10 000 Das fremdenverlaffene Bayern  . Die Demokraten haben im amerikanische   Vollmilch etiketts herstellen. Von den bayerischen Landtag eine Interpellation wegen der Krise eingebracht, Magermilchbüchsen wurden die alten Etiketts abgeweicht und die die der bayerischen Fremdenindustrie durch das Ausbleiben des Büchsen gewissermaßen amerikanisiert. Alle möglichen Geschäfte erwarteten großen Fremdenstroms droht. Als Ursachen dieser Er­wurden nun mit dieser amerikanischen   Milch beliefert. Bis nach scheinung werden angesehen: Vedauerliche Auswüchse in der Preis. Süddeutschland   wurden Geschäfte abgeschlossen. Schließlich erschien geftaltung. irreführende Nachrichten der in- und ausländischen Presse den Verbrauchern diese Vollmilch doch etwas zu mager" und die über die Verhältnisse in Südbayern und schilanöje Handhabung der Büchsen wurden zur Untersuchung den zuständigen Behörden über- Fremdenpolizei. geben. Das Schwindelmanöver fam heraus und die beiden Kauf­leute sowie der Druder waren heute vor dem Potsdamer Schöffen­gericht wegen Betruges bzw. Beihilfe angeklagt. Die Angeflagten gaben die ihnen zur Last gelegte Tat zu. Das Potsdamer Schöffen gericht erblickte in dieser Handlungsweise teinen Betrug, sondern nur eine Nahrungsmittelverfälschung. Zillmann und Kreuzer wurden demgemäß zu je einem Monat Gefängnis verurteilt, der Drucker wurde auf Staatsfosten freigesprochen.

Die

Filmschau.

Ein Fliegerfilm.

Herzog Ferrantes Ende.

p- s.

Am Sonntag, ben 18. Juni, findet vom 17. Rreis ein Boltsfest in Friedrichsfelde   statt, bestehend aus Gesang, Rezitationen, Mufit, Konzert, Bollstänzen und Spielen. Eintrittskarten zum Preise von 1,80 M. find auf allen Veranstaltungen in den Abteilungen bes 17. Kreises zu haben. Zum gemeinsamen Abmarsch treffen fich die Teilnehmer am Sonntag nachmittag 23 Uhr am Bahnhof Frankfurter Allee  .

Sport.

Nennen zu Strausberg   am Mittwoch, den 14. Junt. 1. Rennen: 1. Corona( Leimer). 2. Flandern  ( Einfinger), 3. Vignan ( Borowify). Tot.: 193: 10, PL. 50, 42: 10. Ferner liefen: Bannſtein, Eris, Tambur. 2. Rennen: 1. Feldherr( Bismart), 2. Attade( Theilen), 3. Presto ( Einfinger). Tot. 24:10, PL 14, 19:10. Ferner liefen: Rolbart( ausgebr.), Brise( ausgebr.)

3. Rennen: 1. Maggie( Huguenin), 2. Efau( Bleuler), 3. Glüdstaube ( Staudinger). Tot. 23: 10, Pl. 12, 14, 14: 10. Ferner liefen: Perbi, Georg, Mrs. Funch, Hartenstein  .

4. Rennen: 1. Lilienftein( Sths), 2. Balaleila( Borowoffy), 3. Top Twig( Bubl). Tot. 53:10, PL. 18, 15, 16:10. Ferner liefen: Sigurd, Distel II, Minnezart.

5. Nennen: 1. Mabaster( Boßler), 2. Lola( F. Theilen). Tot. 11: 10. 6. Rennen: 1. Barbar( Edler), 2. Palmette( Thalede), 8. Don Bihiou( Kränzlein). Tot. 47: 10, PI. 20, 47: 10. Ferner liefen: Meniko ( gef.), Merseburg  ( gef.).

7. Rennen: 1. Hörfelberg( E. Lüneberger), 2. Elschen( Jentsch), 3. Glastirsche( Ebert). Zot. 21:10, Pl. 15, 21, 73:10. Ferner liesen: Sperling, Merseburg  .

Arbeitersport.

An einem Sonntag Bormittag geht der Kritiker grundsäglich nicht ins Rino. Tut er es einmal ausnahmsweise, dann darf er von Glück reden, wenn ihm ein so vorzüglicher Film begegnet wie die Flieger" der Donar­Film-Gesellschaft, die man am Sonntag mittag im Primus- Palast Haussammlung Brüder in Not". Der Polizeipräsident hat trebungen des Jugendamtes statt, an dessen Spige der Berliner   Ober­zeigte. Die Vorstellung fand zugunsten der durchaus fördernswerten Be­der den hungernden Rußlanddeutschen gewidmeten Reichssammlung bürgermeister 35 steht. Was man sab, war eine ungewöhnliche, aanz Brüder in Not" für die Groß- Berliner Verwaltungsbezirke 1 bis unb gar bochwertige und im Zuschnitt eigenartige, dabei in jedem Bild, film 20 die Beranstaltung einer Haussammlung gestattet und zwar mäßig empfundene und filmgerecht festgehaltene Leistung. Jede Phase des in der Zeit vom 15. bis 30. Juni 1922. Der Zentralverband deut- bon Straft, Mut und eroberndem Menschengeist erfüllten Fliegerberufes iſt scher Haus- und Grundbefizervereine und der B und deutscher in diesem Film festgehalten. Dabei steht er auf einer ganz anderen Linie Mietervereine haben an die Vermieter und Mieter Groß der sportlichen Leistung felbft quellenden Spannung. Stein Sensationsfilm veranstaltet die Freie Turnerfdjaft Groß- Berlin ein großes Vereinssportfest auf als der berfömmliche Lehrfilm. Er ist gesättigt von einer wunderbaren, aus Arbeiter- Sportfest auf dem Dominicus- Sportplak. Am nächsten Sonntag Berlins   besondere Aufrufe zur Unterstügung dieser Sammlung ge- bat je so frobes, lautes Herzklopfen verursacht wie dieser wahrhaftig dem Dominicus- Sportplag in Schöneberg  , Sachsendamm, Ece Priesterweg. richtet und insbesondere um lüdenlose Vorlage der aus dem Leben geholte Film. Er zeigt neben vielem anderen Das Programm ist sehr umfangreich und beginnt mit einem Massenstillauf Sammellisten seitens der Hausbesizer bzw. Verwalter bei den technisch Interessanten und an fich bildhaft Reizvollem u. a. See- aller Teilnehmer, dem sich das gesamte Gebiet der Leichtathletik, insbesonders Mietern gebeten. Die Hausfammlung hat den Zweck, das Bild flüge und als schönstes Schauftud einen Alpenflug von begeisternd auch spannende Wettläufe über 1000 und 3000 Meter, fowie Stafettenläufe an schließen. Beteiligt sind an den Wettkämpfen Altersriegenturner, Männer, von dem unvorstellbaren hungerelend unserer fübnem Rhythmus. Die Umtreifung der Zugspitze  , das Hinaufschrauben des Lurnerinnen, Jugendliche und Rinder. Den Abschluß bilden Wettspiele ber deutschen Stammesbrüder an der Wolga   und Flugzeuges bis zu 3000 Meter Höhe, das find Bilder von unvergeßlicher Männer im Faustball, Turnerinnen im Tamburin- und Jugendlichen im Hand­im Schwarzmeergebiet   unmittelbar an die Berliner   Be- Einprägfamkeit. Wie die Seele der Landschaft aus dieser Einstellung neu ball. Die Arbeiterschaft Groß- Berlins, insbesondere die sportfreudige Jugend, völkerung zu tragen und deren Hilfsbereitschaft zu erwecken. und eigenartig erwächst, ist ein Wunder für sich. Der Operateur Rüble, wird zu zahlreichem Besuch des Arbeitersportfestes eingeladen. Anfang Punkt eingehenden Spenden werden der behördlich genehmigten Reichs- turbelte, hat ebenfo bervorragenden Anteil an dem Gelingen dieses Films dem 16. Bezirkssportkartell angehörenden Bereine am 18. Juni in Copenid, auf der oft auf der Tragfläche des Flugzeuges fizend, geradezu heldenhaft 3 Uhr nachmittags. Reichsarbeitersporttag in Copenid. Den Reichsarbeitersporttag begehen die fammlung Brüder in Not"( Berlin   W. 56, Oberwallstr. 1a) zu wie der Regisseur Rodenfeller. Absprünge mit dem Fallschirm werden dem Eiche- Sportplay. Sonnabend, den 17. Juni, nachm. 6 Uhr, findet auf dem geführt. im Bilde gezeigt, und der fühne Springer demonstrierte im Zwischenalt die Astaniaplah, Marienstraße, ein Fußball- und ein Staffballwettspiel, Cöpenic Technik des Fallschirms auf der Leinwand. Eine lebendige, echt mißige Friedrichshagen  , statt. Sonntag, den 18. Juni, nachm. 2 Uhr, finden auf Aufmachung fördert das thematisch Hochinteressante. Es war ein schöner, dem Eiche- Sportplay. große sportliche Wettkämpfe statt. Maffenfreiübungen, gewinnreicher Vormittag. Singspiele, Reigenfahren, Reigenfchwimmen, Kunstfahren, 100- Meter- Läufe, Stafetten, Ringtämpfe, Schach simultanspiel persprechen einen abwechslungs reichen Sonntagnachmittag. Die Arbeiter des 16. Bezirks werden gebeten, durch zahlreichen Befuch den Reichsarbeitersporttag zu einem eindrucksvollen Propa Musikvereins Echo"-Cöpenick, ein Demonstrationsfestzug stattfinden. 1 he gandatag für den Arbeitersport zu gestalten. Mittags 1 Uhr wird durch Cöpenick, unter Borantritt des Trommlerkorps vom Turnverein Schöneiche   und des sammeln sich die Vereine auf dem Wilhelmsplas in Copenid, erwarten dort die Bereine von Friedrichshagen  , Bohnsdorf  , Grünau   und Schöneiche   und mar schieren nach dem Eidje- Sportplag. Cinlaßkarten( augleich Programm) zu 3 Mt. find an der Rasse sowie bei allen bekannten Mitgliedern der Sportvereine zu haben. der Bilder schuf um der Schönheit willen. Wegener befigt unseren Glauben Arbeiter- Sportkartell Bernan. Am Sonntag, den 18. Juni, veranstaltet an die lezte Veredelung des Films. Dieser Besitz verpflichtet ihn. Mit das Kartell zum Reichsarbeitersporttag ein Werbefportfest auf dem städtischen leinem neuesten Berk, dem Stulturbild aus dem 14. Jahrhundert Herzog Sportplaz am Wasserturm. Das Programm besteht aus: Festzug( 1 Uhr vom Ferrantes Ende" bat er dieser Pflicht nicht genügt. Einmal geht Restaurant Bellevue), Anspreche und Gefang( Marktplag). Auf dem Sport es nicht an, aus einer so ungeheuren Zeit, tie es die Renaissance war, plas turnerische Vorführungen, Turnfpiele, leichtathletische Wettkämpfe, Kunſt nur das Zerstörende, Grausame, Herrisch- Brutale herauszulösen. Dieser Arminia  . Es wird Boltssport im wahrsten Sinne des Wortes betrieben. und Reigenfahren, Radballspiele und Fußballspiel: Bernau I gegen Berl. F.-C. Herzog Ferrante, Sadist und gedankenloser Mörder, der Frauen schändet, Alle Gewerkschafistollegen des Berwaltungsbezirks 15 werden ersucht, an offen mit glühenden Rangen Ineift, der Galgen bevölkert und feine Opfer dem am Sonntag, den 18. Juni, im Bezirk stattfindenden Arbeiter- Sporttag einbalsamiert in den Katakomben feiner Feftung aufstellt, ist fein tragischer teilzunehmen. Abmarsch 1 Uhr vom Bahnhof Niederschöneweide  . Da das Ar Selb, er ist auch kein Repräsentant der Renaissance, er ist nur ein Scheusal. beitersportfartell alle Veranstaltungen der Arbeiterschaft unterſtügt, ist es Nur- Scheufaligleit aber im Film zu zeigen, bedeutet teine Veredelung des Pflicht jedes Gewerkschaftlers, an dieser Beranstaltung teilzunehmen. Lichtspiels, sondern eine bedentliche Annäherung au die gemeine Senfation. ftaltet am Sonnabend, ben 17. Suni, ber Kartellverband für Sport- und Körper­Cine sporiche Rundgebung gegen die Reaktion im Luftgarten veran Dann: Wegeners Stärke, das Phantastische, bat in diesem Film die Stim- pflege Groß- Berlin, dem sich die Kommunisten und Unabhängigen angeschlossen mung berloren, es ist zur Sensationswirkung degradiert. Endlich: auch haben. Der Abmarsch nach dem Lustgarten beginnt um 5 Uhr von sieben ver­im rein Bildhaften find Konzessionen gemacht. Man weiß längst, daß aus schiedenen Stellen aus. all diesen Gründen bedeutet der neue Wegener- Film feinen Fortschritt. dem Brand einer Burg feine überwältigenden Effekte zu holen sind. Aus Dem Photograbben, Karl Freund  , ist vieles wunderbar gelungen. Zwel Briefkastenmarder wurden gestern nachmittag im Westen der Aufstieg über ein breites Stirchenportal find bildhaft, regietechnisch und Ein paar stilisierte Szenen, der langfam heranwallende Wald von Lanzen. der Stadt in der Zietenstraße auf frischer Tat festges photographisch meisterbaft. Dem Schauspielerischen ist ein enges Feld ge nommen und der Polizeiwache Kurfürstenstraße übergeben. Dort geben. Wegener felbft spielt den Ferrante bullenbaft, faftig, scheusalig fand man bei ihnen eine ganze Reihe Briefsendungen, die ste jeden- fleischhaft. Grnst Deutsch   als Racher Colonna hat ein paar hinreißend falls bereits anderen Näften entnommen hatten. Schöne Momente. Der groteste D85lin hütet sich gelidt vor Ueber.

Um 600 000 Mart im Theater bestohlen. Bei einem Besuch des Wintergartens geriet gestern ein Kaufmann B. aus Berlin  nach Schluß der Vorstellung bei der Kleiderabnahme ins Gedränge. Diese Gelegenheit benugte ein wahrscheinlich gewerbsmäßiger Taschendieb, ihm aus der Gefäßtasche eine schwarzlederne Geld= tasche zu stehlen. Die Tasche enthielt 30 000 m. in Tausendmark Bertrauen aller, die an die Befreiung des Films aus den fich immer mehr Befit verpflichtet. Kein im Film schaffender Künstler befitt so sehr das fcheinen, 2600 französische Franken und 283 Brillanten. Drei davon lodernden Fesseln unkünstlerischer Belanglosigkeit glauben, wie Bau find sehr groß und wiegen zusammen 5,50 Karat, 280 find fleinere gener. Er kam bereits vor Jahren als der Reformator des Films. und haben ein Gesamtgewicht von 21,5 Karat. Das gestohlene Gut Als einer, der dem Lichtspiel Seele einzubauchen verstand, der es, anders ift im ganzen 600 000 m. mert. Der Bestohlene hat auf feine obl, aber vollwertig dem Bühnen piel zur Seite stellen wollte. Als einer, Wiederherbeischaffung eine hohe Belohnung ausgesetzt.- Schwer bestohlen wurde ein Schweizer   im Lunapart. Shm stahl ein Dieb die Brieftasche, die Schweizer   Noten und deutsches Geld im Betrage von 120 000 m. enthielt. Unter den Schweizer   Noten befanden sich je eine zu 50 und 20 Franks und drei über 5 Frants. Auch hier ist auf die Wiederherbeischaffung eine sehr hohe Beloh nung ausgefeßt.

Der Luftmord in der Prenzlauer Straße. Der Chauffeur Rost, der in dem dringenden Verdachte steht, die fleine Dorothea Schmidt umgebracht zu haben, ist noch nicht ergriffen. Der Berdacht, daß er auch die vermißte Tochter Gerda des Arbeiters Begner aus Oberschöneweide   zu unlauteren Zweden verschleppt habe, hat sich nicht bestätigt. Das Kind ist wieder bei seinen Eltern. Es war nicht verschleppt worden, sondern zu Verwandten gelaufen, ohne daß die Eltern davon wußten.

Turn- und Sportverein Fichte", Berlin  . Bereinsmitglieder, die sich zuz Führung von Kindergruppen für die städtischen Außenspielpläge sofort bis zum melden fich umgehend in der Geschäftsstelle, Fichte". 8. Juli gegen tägliche Entschädigung von 120 M. zur Verfügung stellen wollen, Sigung der Ver findet bestimmt statt. Bichtige Tagesordnung: Wahl des Plagverwalters. waltungskommission Donnerstag, den 15. Juni, Reichenfaal Weinmeisterftr. 16/17,

Wetter bis Freitag mittag. Ueberwiegend bewölkt mit Regenfällen stellenweise Gewitter. Anjangs etwas fübler bei mäßigen südlichen Winden. Später wieder wärmer und nach Südwest drehende Binde.