Nr. 382 39. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Was heute die ,, Oroße Wäsche" kostet.
Dienstag, 15. August 1922
Fünffache Friedensmiete?
In der geftrigen Abendausgabe hatten wir über die am Sonnabend abgehaltene Sigung des städtischen Wohnungsausschusses berichtet und dabei auch mitgeteilt, daß über die Höhe der Friedens
Keine Hausfrau ist heute zu beneiden. Was nüßt es ihr, wenn entsprechend hoch genug sind. Die Fabrikanten allerdings behaupten, miete Vertraulichkeit proflamiert worden sei, da der Mafie eine Tasche voll Papiergeld erhält. Die Teuerung schreitet mit es fehlte ihnen an Rohstoffen und Kohle. Dadurch werde die Bro- gistrat erst am Mittwoch endgültig darüber Beschluß faffen wird. ofalanzeiger" und Rote Fahne" haben sich wieder Siebenmeilenſchritten vorwärts und das Einkommen humpelt nur duftion behindert und das sei die Ursache des Warenmangels. einmal darum nicht gekümmert, und teilen in sensation- ller Aufmachung langsam nach. Bei weiten Schichten der Bevölkerung wird die Uebrigens geht heute die große Wäsche in den meisten Haushal- mit, daß die Erhöhung der Friedensmiete 500 ProDifferenz zwischen Einnahmen und Ausgaben immer größer. tungen in der Küche vor sich. Die Waschküchen, die in den meisten betragen solle. Da noch fein endgültiger Beschluß vorliegt, ist das Manche Nacht wird schlaflos verbracht. Man rechnet und rechnet, Häusern vorhanden sind, find unbenuhbar geworden. Reparaturen Berhalten der beiden Blätter unter aller Kritik und nur gewie am vorteilhaftesten der Einkauf für den kommenden Tag und das Waschen in der Küche bequemer. Man hat nicht so viel zu gen nimmt es nicht mehr wunder, daß sich das linksradikale Blatt sind in ihnen schon seit Jahren nicht vorgenommen. Außerdem ist eignet, unnötige Beunruhigung hervorzurufen. Im übrifür die Woche vorzunehmen ist, und, wenn man dann diese Theorie schleppen. Das fällt besonders dann ins Gewicht, wenn die Haus- wieder einmal mit dem deutschnationalen Lofalanzeiger" in gein die Praxis umsetzen will, in die Läden kommt, erhält die Rech- frau fich felbst ans Waschfaß stellt, und das geschieht heute in den gemeinsamen Borgehen gefunden hat. Die Unterschiede in der nung ein Loch. Ueber Nacht sind die Preise gestiegen. Ein Feder-, meisten Haushaltungen. beiderseitigen Auffassung find ja auch sonst so gering, daß nicht einein Kreidestrich, und die Einnahmen der Verkäufer werden größer, gesehen merden fann, warum sie in ihrem sonstigen Verhalten sich di: Ausgaben der Konsumenten aber noch mehr. nicht gleichen sollen wie ein Ei dem anderen.
Die Hausfrau wäscht selbst mit.
War schon früher die große Wäsche mit ihren, das Haushaltungsbudget start belastenden Ausgaben der Schrecken der Hausfrauen, umsomehr jetzt, wo die Preise auch für alles, was zur Wäsche gehört, zu Riefenfummen angeschwollen find. Bor dem Kriege tam es immer mehr in Aufnahme, daß die Hausfrauen sich dadurch von der Last, die die große Wäsche ihnen verursachte, befreiten, daß sie sie in die Waschanstalten gaben. Bequem war diese Methode, aber sie hatte doch ihre großen Nachteile. Im Frieden nahm man diese lebequemlichkeiten mit in den Kauf. Die Preise für Wäsche waren gering, vor allem aber der Teil des Einkommens, der für derartige Neuanschaffungen übrig blieb, bei weitem größer als jetzt, wo die Einkommensquote, welche für die zur Erhaltung des Körpers, Effen, Trinken, Wohnung, erforderlichen Dinge gebraucht wird, erheblich gestiegen ist. Kein Wunder, daß die Zahl der Waschanstaltsfunden zurüdgeht, zumal auch neben den erwähnten Unzulänglichkeiten der Waschanstalten die Hausfrauen durch die täglich höher kletternden Preise veranlaßt werden, diese zu meiden. Selbst Das Plätten besorgen die meisten Hausfrauen selbst. In vielen Fällen hat der Hausvater den gewohnten steifen Kragen mit dem reichen vertauscht, das Oberhemd mit der steif gestärkten Männerbrust" ist dem weichen Hemd gewichen. Alles dieses kann von der Hausfrau selbst zurecht gemacht werden.
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Eine Wäscherechnung.
Wenn auch das Loch, das die große Wäsche ins Haushaltsbudget reißt, nicht so groß ist als die Ausgaben für die Waschanstalt, groß genug ist es auf jeden Fall. Für eine große Wäsche" im Haushalt ( 6 Personen 14 Tage) ergeben sich heute folgende Zahlen: 2 Pfund Waschpulver à 18 M.
2 Stüd Seife à 11 M.
Breßlohlen, 25 Stüd.
Chlor
Holz
Waschblau.
Drebrolle 1 Stunde
36 M.( 0,50 M.)
22
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( 0,40
1
( 0,05
"
25
"
( 0,25
10
"
( 0,10
1
( 0,05
5
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( 0,10
"
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50
"
•
"
( 3, 230 M.( 9,45 M.)
Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf die Preise vor Eem Kriege. Es ist hier ein Haushalt zugrunde gelegt, der mit den Materi alien auf das Sparsamste umgeht. Für Plätten der Wäsche ist tein Pfennig gerechnet, obwohl auch hierfür mancher StubifZentimeter Gas verwendet wird. Dann tommt es natürlich darauf an, wieviel Wäsche in dem Haushalt gebraucht wird, wie beim Essen der Tisch gedeckt ist, ob sich die Hausfrau damit begnügt, durch eine Glanzdecke dem Tisch ein freundliches Aussehen zu geben, oder ob fie mit weiß Leinen täglich den Tisch festlich herrichtet, um vielleicht durch diese Dekoration die kleinen Portionen für den Magen, das fehlende Fleisch, vergessen zu machen.
Mangel an Waschmitteln.
Uebrigens flagen die Hausfrauen augenblicklich, daß fie in den einschlägigen Geschäften nicht die Quanten Waschmittel erhalten, die fie brauchen; die Detailgeschäfte erklären, sie würden nicht beliefert, fie sind der Ansicht, daß ihre Lieferanten die Ware zurückhalten und daß sie erst dann wieder zum Borschein kommt, wenn die Preise
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Der Sprung in die Welt.
Ein Jungarbeiterroman von Artur Zidler. Zu Hause sagte Hans von der ganzen Angelegenheit nichts, er wurde um die zweite Morgenstunde von der Mutter geweckt und verließ auch das Haus. Pfeifend schlenderte er Durch die stillen Straßen, an der Marienbrüde begegnete er der Zampa, die stumpfsinnig dahertrottete, Weithase knallte mit der Beitsche, lachte und rief:" Der Kommerzienrat hat sich blau geärgert, und wir haben uns den ganzen Abend gefreut. Wieviel ist uns der Schneider schuldig?"
Biele Hausfrauen sind trotz der erwähnten Uebelstände, die das Anvertrauen der Wäsche an Waschanstalten mit sich bringt, genötigt, ihre Wäsche an diese zu geben. Nämlich alle die, die nicht die nötigen Waschgefäße und Waschgeräte besitzen. Ihre Anschaffung foſtet heute Tausende. Und diese hat nicht jeder, trotz des gesunkenen Geldwertes.
Ferienschluß.
30 Prozent Wasserzusatz.
Der Schreckschuß eines Liebespärchens. Zum Tode des Straßenbahnschaffners Copernic. Der geheimnisvolle Tod des Straßenbahnschaffners Gottlieb Copernick ist durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei insoweit aufgeklärt, als ein Raubmord nicht in Frage tommt. Der Tote hatte seine Brieftasche mit mehreren hundert Mart noch bei sich. Der tödliche Schuß ist wahrscheinlich von einem Pärchen abgegeben worden, das in der fraglichen Nacht Auf den Bahnhöfen fezt jekt wieder auf der Seite der an im Biftoriapart auf einer Bant faß. Der Mann soll, weil er glaubte, kommenden Züge" ein lebhafteres Treiben ein. Die Sonderzüge daß er vom Gebüsch aus mit seiner Begleiterin beobachtet wurde fajütten ihre Reisenden in Massen aus, die ihren Urlaub beendet und weil er sich bedroht glaubte, einen Schre dschuß in das Gehaben. Bater, Mutter und die Kinder sind braun gebrannt, haben büsch hinein abgegeben haben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß unheimliche Pakete in den Händen und sprechen nur noch fachmän- Copernid von diesem Schuß getroffen und getötet worden ist. Auf die Ermittelung des Revolverschüzen ist eine Belohnung nisch in dem Dialekt, in dessen Heimat sie gewesen sind. Bater ist gebeugt unter dem Drucke, der auf seinem Rücken pon 5000 Mart ausgesetzt. Der Schuß ist von Einwohnern laftet und zugleich unter dem der leer gewordenen Brieftasche. und Wächtern in der Nacht zum 2. Auguft auch gehört worden. Mutter rümpft die Nase und sagt:„ Huch, jetzt sind wir wieder in Personen, die ihn ebenfalls gehört haben und die über das Pärchen Berlin , die Luft war an der See doch viel, viel ozeanreicher". Die Kriminalfommissar Engelbrecht im Zimmer 54 des Polizeiirgendwelche Mitteilungen machen können. werden ersucht, sich bei Kinder aber machen vor der Lokomotive noch einmal halt, schauen präsidiums, Hausanruf 374, zu melden das Untier an, welches sie wieder an die Stätte zurückbringt, die nun ein Jahr lang fie gefangen hatten will. In der großen Bahnhofshalle werden die rührendsten Wiedersehensszenen sichtbar, die In die Verhältnisse auf dem Lande leuchtete eine Verhandlung Verwandten werden überstürzt mit hunderttausend Fragen und gegen die Frau des Pächters Grahl, die sich vor der Straffammer können in deren Reihenfolge die erste noch nicht beantworten, weil des Landgerichts III megen Nahrungsmittelvergehen zu sie in der Fülle schon wieder vergessen worden ist. Die Kinder fangen schon jetzt an, von den Erlebnissen zu erzählen und zeigen langsam zu Tode gemarterte Seesterne, Muscheln und kleine Felsblöcke, die fie zum Andenken der Natur, die sie unsicher gemacht haben, entrissen. Nur Vater steht als geduldiges Lämmchen beiseite und überlegt heftig, ob noch Geld für eine Droschte übrig ist. Das Portemonnaie aber bestimmt kategorisch die Straßenbahn 5 Mark die Fahrt" à Mensch und Paket. So denten beinahe alle Reisenden, wenn sie wieder das Berliner Pflaster betreten haben, und der Sturm auf die Straßenbahn nimmt dasselbe Ausmaß an wie seinerzeit, als die Züge nach dem Urlaubsort erstürmt wurden. Mutter hat inzwischen ihren Fragefluß eingedämmt und ist beruhigt, daß in der Zeit ihrer Abwesenheit fein Einbrecher die Wohnung gesäubert hat und ist bestürzt darüber, daß die Fensterscheiben nicht geputzt worden find( was sollen die Gegenüber davon denken?) und hält es sehr wohl für möglich, daß Agathe sicherlich alle Kasserollen durchbrennen ließ. Dann wird fachmännisch erläutert, wie Aale geräuchert werden, ohne daß sie unmittelbar hinter dem Kopf abreißen, und die Benfion ist sehr gut gewesen, beinahe jeden Tag Fleisch, nur die Stube war etwas klein und geregnet hat es meist. Ferner haben sie im ganzen selbst gekocht und es ist überhaupt„ billig" gewesen. Bater seufzt und erklärt, daß er auch einmal gebadet habe, die Kinder aber nicht, weil sie immer so sehr schnell den Schnupfen betommen, im ganzen hat Mutter schon darauf gesehen, daß die Kinder nicht zu nahe ans Wasser tamen, da man nie wissen könne. Das Ganze nennt man Ferienschluß und heute beginnt die Schule!
Wetter bis Mittwoch mittag: Ziemlich warm, überwiegend be. wölft, im Südwesten weitverbreitete, an der Küste mehr vereinzelte Gewitter regen bei schwachen vorherrschend östlichen Winden.
erst recht vernünftig, sich zu organisieren, weil man in der Fremde einen Halt an der Organisation habe und Organisierte sich gegenseitig immer behilflich seien. Das leuchtete mir ein, ich habe mich eintragen lassen und einen Monatsbeitrag gezahlt. Wenn du jetzt wieder Arbeit annimmst, wirst du gut tun, dich auch zu organisieren."
" Das fann man machen," sagte Hans.
Die Schokoladenfabrif war ein langgestrecktes Gebäude in der Nähe des Bahndammes. Ein starker Kaffeegeruch strömte dure) das Tor auf die Straße heraus; denn gleich am Eingang lag die Rösterei. Der Portier nickte auf Hansens Anfrage und lief mit ihm in die Packerei, wo ein alter Mann mit einer roten Naje das Regiment führte. Der starrte Hans durch eine scharfe Brille an und meinte, Hans fönne nach den Feiertagen antreten, und nahm ihm die Papiere ab. Hans war heilfroh und die Mutter auch, schon darum, weil der Lohn ein besserer war als in der Molkerei.
" Zwei Mark und zehn Pfennige. Mach's gut, Weithafe! Rampa hüh!" Der Wagen polterte weiter über den Schotter. Die Straßenlaternen brannten in trüber Bläffe. Unter dem Brüdenbogen rauschte das Wasser. In der Innenstadt arbeiteten die Straßenfeger. Auf hohem Gerüstwagen klopften Monteure an den Straßenbahndrähten herum. Hans sah ihnen zu. Bater Onfreder schimpfte schon wieder: Ihr verfluchten Geh ins Bett!" schrie einer von oben." Bin schon wieder 3appelfrigen! zu Weihnachten bleibt man daheim und ruht braußen," lachte Hans und ging weiter. Im Bahnhof war es sich aus. Wo wollt ihr denn hin? Auf die Dörfer? Daß euch hell und warm. Hans studierte die Aufschriften der Fahr- doch die Hunde beißen möchten... fartenschalter. Berlin - Königsberg- Endtkuhnen- Riga Natürlich gingen sie doch. Es herrschte faltes, flares Petersburg . Nürnberg- München- Innsbruck- Mai- Better draußen, die Luft war still. Krähenzeug lärmte auf land- Rom. Hannover - Düsseldorf - Aachen Brüssel dem Acer , der Schritt scholl hart auf der Straße. In der Heide Paris ... Er trant sich einen Rausch an den Namen der knarrten die Bäume. Um sich warm zu machen, warfen die fremden Städte, keine Ruhe wollte er finden, bis er nicht beiden Steine in prafselndes Geäft, bis ein Forstmann kam überall gewesen sei. Hamburg sollte das nächste Ziel sein. Bon und drohte, er werde ihnen Steine in die Schnauze jagen. da aus irgendwohin ins Blaue, Norden, Süden, Westen oder„ Oho," gab Rudi zurück, wir schmeißen besser als du!" Das Often. Der freudige Drang trieb ihn wieder nach der Borstadt, schien glaubhaft, denn der Waldmensch ging weiter, ohne noch wo er Rudi abholen und nach der Fabrik begleiten wollte. Er etwas zu bemerken. traf unterwegs einen Schulfameraden. So, du bist also nicht mehr bei der Milch. Frage doch bei uns an, in der Schokoladenfabrik, ich glaube, es werden welche eingestellt."
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verantworten hatte. In der gleichen Sache hatte die Vorinstanz auf 1500 m. Geldstrafe erkannt, gegen die der Staatsanwalt jedoch Berufung eingelegt hatte. Die von dem Gute zum Verkauf gebrachte Milch war, wie verschiedene Stichproben ergaben, mit einem Wasserzufaz bis zu 30 Prozent versehen. Zur Verteidigung wurden in der ersten Instanz, wie auch in der gestrigen Verhandlung, die unglücklichen Arbeiterverhältniffe auf dem Lande angeführt. Es sei angeblich keine Seltenheit, daß " Dirnen" und" Diebinnen" dem nichtsohnenden Bächter die Milch austränken und sie dann verwässerten. Auf Grund der Beweisaufnahme jedoch nahm das Gericht vorsägliche Handlungsweise an und verurteilte die Beklagte zu 1 Monat Gefängnis und 1000 M. Geldstrafe. Das Strafmaß, so führte der Borfizende aus, fönre bei derartigen Bergehen im Intereffe unserer Rinder und Kranten nicht hoch genug bemessen werden, wodurch der Profitgier gleichzeitig ein Dämpfer aufgesetzt werde.
Ein italienischer Anarchist.
Der als Mittäter des von dem Anarchisten Boldrini ver= übten Bombenattentats auf das Flora- Theater in Mailand im April d. 3. in Berlin verhaftete Franzesco Chezzi hatte sich Montag vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wegen Ürfundenfälschung zu verantworten. Er hatte sich bei seiner Einlieferung ins Untersuchungsgefängnis als Franz Caspar in das Aufnahmebuch, das eine öffentliche Urkunde darstellt, eingetragen. Hierfür erhielt er zwei Wochen Haft, welche durch die Untersuchung verbüßt find. Er bleibt aber weiter in Haft.
Ursprünglich war er bekanntlich als Mittäter Boldrinis verhaftet worden. Die italienische Regierung hat aber, wie Justizrat Dr. Bittor Fränkl vor Gericht mitteilte, diese Anklage fallen gelaffen und betreibt seine Einlieferung jegt wegen Teilnahme an einer Geheimorganisation und wegen des unerlaubten Besizes einer Handgranate. Chezzi behauptete heute, daß er nicht mehr italienischer, sondern russischer Staatsbürger sei.
In den Quartieren, wo wir lagen, haben wir Wein getrunken und schöne Weiber gesehen, aber nichts konnte uns halten, denn wir haffen das Bolt, das am Ofen figt, und find für das Marschieren um die runde Welt. Unser Trompeter hat ein helles Horn voll jubelnder Signale, denen sind wir so treu, daß wir sie hören, auch wenn sie nicht geblasen werden..
Rudi hob die Nase in die Luft. Dues fängt an zu regnen. Was machen wir jetzt? Wir müssen schneller laufen." mit den Zweigen um sich schlugen. Die Freunde rannten, was Bald drehte die Flut in Wirbeln herunter, daß die Kiefern mit den Zweigen um sich schlugen. Die Freunde rannten, was sie konnten, das Spintisieren war ihnen vergangen. Es dauerte nicht lange, so flatschte ihnen das Zeug auf dem Leibe, die Mäntel wurden schwer und rannen wie Dachtraufen. Auch die Bäume trieften, es gab fein Unterstellen. Die Tropfen tanzten auf der Straße, die wie ein Fluß aussah, bei jedem Schritt rann das Wasser aus den Stiefeln, die Jungens froren bis ins Herz hinein und fluchten wie Matrosen. Noch eine Stunde bis zum Dorf- und der Regen ließ nicht nach.
In der Schenke brachen die Bauern und Arbeiter in dröhnendes Gelächter aus, als die unglücklichen Spazzen hereintamen. Die Jungens jahen totenblaß aus und wurden von der Kälte geschüttelt.„ Gebt den armen Teufeln heißen Grog auf meine Rechnung," schrie ein Bauer, und die beiden schlürften gierig den heißen und scharfen Trant. Wo wollt ihr denn hin?"
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Spazieren gehen..." Neues Gelächter. Die Wirtin schüttelte den Kopf. Ihr seid Haupthähne. Es wäre kein Bunder, wenn ihr euch den Tod holtet. Wo wollt ihr denn eure Kleider trocken?"
Da stand ein Mann auf:" Ich werde sie zu den Glashütten bringen, dort wird ja heute gearbeitet. Bei den Defen ist eine Bullenhige, und ihr werdet bald trocken sein."
So ging es wieder hinaus in den Regen, ein Stück die Dorfstraße entlang, bis sie in den Hof der Glashütte einbogen. Die Glasöfen warfen blendendweißes und rotglühendes Licht durch den weiten dämmernden Raum, wohlig warm schmeichelte die Luft. Glutscheinübergoffene Männer schwangen die Rohre mit dem gleißenden Glas.
In den stillen Dörfern roch es nach Weihnachtskuchen. Die Freunde hielten sich nirgends auf, die Lust am Laufen wurde immer stärker. Die Zeit vertrieben sie sich mit PhanDurch die Straßen, in zwei Zügen herauf und hinunter tasterei. Sie waren in diden Wald gekommen und brauchten eilten die Arbeiterscharen. Es ist recht so," entschied Rudi, nahezu drei Stunden, ehe das nächste Dorf zu erreichen war. ,, wir wollen zuerst nach Hamburg fahren. Dort werden wir Weißt du, wer wir sind?" spann Hans den Faden.„ Wir sind dann sehen, wo der Wind hin will. Vielleicht fahren wir zur Grenadiere Napoleons . Wir haben das Heer verloren, aber Hans und Rudi durften dableiben und zerrten sich das See. Uebrigens etwas Neues: gestern fam ein Arbeiter zu hinter dem Walde werden wir es wiederfinden; denn wir hören nasse Zeug vom Leibe, das bald vor den Defen zu dampfen mir und sagte, ich sollte mich organisieren. Was das für einen die Kanonen schlagen. Jetzt laufen wir nun schon Wochen, begann. Das nackte Fell ließen sich die Jünglinge ebenfalls 3weckt haben foll? Er meinte, wenn sich alle Arbeitskollegen Tage und Nächte durch den russischen Wald, und unsere Heimat von der Glut bestrahlen und wurden wieder warm und überzusammenschließen, können sie beffere Bedingungen erreichen, ist so weit hinter uns, daß wir fie vielleicht nie wieder erreichen mütig dabei.
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fürzere Arbeitszeit und höheren Lohn. Darauf sagte ich, daß werden. Wir brennen darauf, in die Feldschlacht zu gelangen, Wir gehen durch Wasser und Feuer an einem Tag wir auf die Wanderschaft wollen, und er meinte, dann sei es weil wir das wilde und gefährliche Leben über alles lieben. I was willst du mehr2"
( Fortsetzung folgt.)