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Gememüewohlen im Irühjahr. E?n Mitglied der Redaktion der Bielefelder  Volkstnacht" hatte auf dem Bezirksparteitag für das östliche Westfalen   Gelegenheit, mit dem preußischen Innenminister, dem Genossen S e o e r i n g, über die neue Städte- und Landgemeindeordnung zu sprechen. Der Minister gab auf einige Fragen folgende Antwort: Frage: Wäre es im Interesse der Konzentration und Verein- heitlichung der Verwaltung im Staatsleben allgemein nicht wert- voller, wenn nur eine, die M a g i st r a t s» oder die Bürger- m e i st e r v e r f a s s u n g in der neuen Städteordnung Gesetz werden würde? Antwort: Gewiß wäre das ein Dorteil und ein erstrebens- wertes Ziel, ein« einheitliche Form zu finden, indesien werden die allgemeinen staatlichen Interessen durch diese Nuance in der Kom- munalverwaltungsform nicht berührt. Frage: Der Entwurf der neuen Landgemeindeordnung steht die Aufhebung der Gutsbezirke vor. Wieviel solcher Cutsbezirke hat Preußen noch? Antwort: Es sind noch ca. 10 000 Gutsbezirke in Preußen vorhanden. Frage: Wann werden voraussichtlich die Entwürfe der Städievrdnung und der Landgemeindeordnung im Landtag zur Abfchlußberatung stehen? Antwort: Die Vorlagen sind dem Staatsrat übergeben; nach der Beratung in dieser Körperschaft kommen sie an den Land- tag, der, so kann man hoffen, beide Vorlagen so schleunig st wie möglich verabsckjieden wird. Frage: Werden die Wahlen zu den städtischen und land- gemeindlichen Körperschaften noch im Frühjahr 1923 statt- finden können? Antwort: Der Wunsch des Kabinetts ist, die Wahlen im Frühjahr stattfinden zu lasten. Wahrscheinlich wird dies mög- lich fein infolge einer Notverordnung. Unter öer Monarchie war es besser! Die Ueberschrift ist diesmal keine Ironie. Der Mann der uns zu diesem bitteren Bekenntnis wenigstens auf einem bestimmten Gebiete zwingt, ist der demokratische Neichswehrminister Geßler. Die jüngste Meldung über Personalveränderungen in den höchsten Reichswehrstellen, hat selbst einem Organ seiner Parteirichtung, der Nossischen Zeitung" die bitter« Bemerkung abgenötigt, daß sich unter sieben Namen ein einziger bürgerlicher befand. Hier wurde jüngst(Nr. 4SI) an Hand der Rangliste festgestellt. daß von 14 Wehrkreiogeneralen und Stabschefs ganze drei bür- gerlich sind, alle anderen sind vom Adel. Die Generals- und Chefs- stellen der Wehrgruppenkommandos sind a u s f chl i e ß l i ch in der Hand des Adel«, ebenso die wichtigsten Abteilungen des Reichswehr  - Ministeriums. Demgegenüber muß tatsächlich darauf hingewiesen werden, daß selbst in den alten wilhelminischen Zeiten eine derartige Bevorzugung des Adel» nicht festzustellen war. Im Jahr« 1914 waren im Preußischen Kriegsministerium die wichtigsten Abteilungen folgendermaßen besetzt: Zentraldepartement, zwei bürgerliche Abteilungschess, kein Adliger. Allgemeines Kriegsdepartement: vier Bürgerliche, fünf Adlige. Allgemeines Verfor- gungsdepartement: vier Bürgerliche, drei Adlige. Es standen also zehn bürgerliche Departements- und Abteilungs- chefs acht adligen gegenüber. Die Dienstaltersliste der Generale und Stabsoffiziere der Kgl. preußischen Armee von 1918 vermerkt nach Stand vom 1. Januar 1918 als aktive Generale: 78 adlige Generalleutnants, 44 bür- gerliche, 1S3 adlige Generalmajore, 12S bürgerliche(die Komman- dierenden Generale sind hier nicht mitgezählt, weil diese Rangstufe in der Reichswehr   nicht vorhanden ist). Es standen also 231 adlige Generale 189 bürgerlichen Generalen gegenüber, d. h. das Der- hällnis war etwa 11: 8. In der republikanischen Reichswehr   da- gegen besetzt der Adel fast alle ausschlaggebenden Kommandostellen. Aweiter internationaler Demokratentag. Wien  , 27. September.  (WTB.) Gestern abend wurde der zweite internationale demokratische Kongreß, der bis zum 2. Oktober in Wien   tagt, durch den Präsidenten, den französischen   Abgeordneten Marc Sangnier  , eröffnet. Neben Marc Sangnier   hatten am Präsidium u. a. Platz genommen: sür Oesterreich Präsident Weihkirchier und für Deutschland   der Reichs- tagsabgeordnete Heil«. Es waren etwa 20 Staaten mit ungefähr 300 Delegierten vertreten, darunter auch Dänemark   und Holland  . Besonders stark war die Teilnahm« von deutscher  , österreichischer und französischer Seit«. Nach einer Begrüßung durch Präsident Weißkirchner sprach Marc Sangnier   unter lebhaftem Beifall über die Aufgaben und Ziele des Kongrestes, als welche er die Verständigung und Zusammenarbeit der Völker bezeichnet«. Professor Redlich, als Vizepräsident der österreichischen   Völker- bunüliga, hob die Verdienste Marc Sangniers um die friedliche Verständigung unter den Völkern hervor, ohne die die Wiederaus- richtung der Welt unmöglich sei, und wies daraus besonders auf die unglückliche Lage Oesterreichs   als Schulbeispiel für das gegen- wärtige europäische   Problem hin. Abgeordneter Heile betonte den Friedenswillen der überwiegenden Mehrheit des deutschen   Dol- kes und trat für den Zusammenschluß der Völker Europas   auf Grund der Macht, des Rechts und der Gerechtigkeit ein. Tkorlhclistes Nachfolger. Durch den U-bergang der krllber im Deutz von, Lord Norchcliffe befindlichen Altien der.Daily Mail", Tvening New!",.Weekly Didpatch" und der überseeischen.Daily Mail" an seinen Bruder, Lord Nothermore, ist dieser Haupt- bescher der Blätter geworden.
vevifenkurse.
100 holländische Gulden.* 1 argentinischer Papier  -Peso 100 belgische Frank..... 100 norwegische Kronen.. 100 dänische Kronen.... 100 schwedische Kronen... 100 finnische Mari..... 1 japanischer Den...... 100 italienische Lire.... 1 Pfund Sterling....* 1 Dollar........-. 100 französische Frank... 1 brasilianischer MilreiS.. 100 Schweizer   Frank.... 100 spanische Pesetas... 100 öfterr. Kronen labgest.) 100 tschechische Kronen... 100 ungarische Kronen... 100 bulgarische Lewa... * Bedeutet repartiert.
Einheitstarif söer Staffeltarif Z Der Magistrat ersucht die Stadtverordnetenversammlung in einer Dringlichkeitsvorlage um den Beschluß, daß für die Straßen- bahn auch in Zukunft der Einheitstarif beibe- halten werden soll. In einer ausführlichen Begründung zeigt er, daß auch bei der Hochbahn, bei der Stadt- und Ringbahn und bei den Borortbahnen die Entwicklung auf eine Vereinfachung des Tarif- aufbaue, gegangen ist. Die Hochbahn hat feit Anfang 1920 nur noch zwei Zonen(früher fiinf), die Stadt- und Ringbahn hat seit Anfang 1921 den Einheitstarif, den die Straßenbahn schon vor zwei Jahr- zehnten einführten. Der Magistrat erörtert Vorteile und Nachteile neuer Fa?)rpr«isstaffelung nach Zonen, nach aneinander anschließen- den Teilstrecken und nach übergreifenden Teilstrecken. Für Berlin  sei nur ein Tarifsystem möglich, das einfach und in wirtschaftlicher, betrieblicher, oerkehrlicher und siedlungspolhtischer Hinsicht erträglich ist. Er kommt mit der Verkehrsdeputntion zu dem Ergebnis, daß unter den in Berlin   bestehenden Verhältnissen an dem Einheitstarif festgehalten werden müste. Nachzuweisen sucht er, daß bei einem Staffel- t a r i f die Durchschnittseinnahme pro Fahrt, weil längere Fahrten nur selten gemacht werden, nicht viel über dem Mindestfahrpreis für die erste Staffel liegen würde. Danach wäre sogar eine Min- vereinnahme zu erwarten. Feststellungen, die auf zehn Linien in den Jahren 19131922 an einzelnen Tagen gemacht wurden, haben ergeben, daß voraussichtlich von den Fahrgästen 64 Proz. bis 3 Kilometer, 32 Proz. bis 0 Kilometer, nur 4 Proz. über 6 Kilo- meter fahren würden. Die Vorlage betont auch, daß der Staffel-
kreismitglieöerversammlungen am Donnerstag, 29. September, abenüs 7'/- Uhr. Tagesordnung: Serichteestattung von Augsburg   unS öem Nürnberger Einigungsparteitag kreuzderg: Rabes Fesifäle, Fichkestr. 29. MederschSnewelde: Schulaula Berliner   Skr. Zt. (nicht, wie erst angegeben, am Freitag) Zreltag, öen 29. September: Lichleuberg: EäcUien-Lyzeum, Ralhausstrahe.
tarif die Bewohner der Außenbezirke schädigen würde. Er könnte dort eine Abwanderung zu anderen Verkehrs- Mitteln(Vorortbahnen, Untergrundbahn) bewirken, was der Straßenbahn neue Einnahmenverminderung bringen würde. Die Gründe der Fahrpreiserhöhung. Zur Begründung des Verlangens nach einer weiteren Er- höhung des Straßenbahnfahrpreises stellt der Magistrat in einer anderen den Stadtverordneten jetzt zugegangenen Dringlichkeitsvorlage eine Ausgabenrechnu'ng auf. An monatlichen Mehrausgaben erwartet er 138� Millionen Mark, näm­lich 73,4 Millionen für Arbeiterlohnzulagen(bei IS 300 Arbeitern), 7,3 Millionen für Gehaltszulagen, 45, S Millionen für Mehrkosten der Siromlieferung(infolge weiterer Kohlenprsiserhöhung), 8,3 Millionen für Materialpreissteigerung, 2 Millionen für sonstige Ausgaben. Die für die letzte Fabrpreiserhöhung zugrunde gelegte Mehrausgab« von monatlich insgesamt 101 Millionen ist infolge der Bemestung des Fahrpreises auf 10 M. statt auf 12 M. nur mit 85 Millionen gedeckt, so daß noch 36 Millionen ungedeckt bleiben. Im ganzen find daher zu decken pro Monat 38 plus 136,5 Millionen gleich 172,SMillionen,pro Tag 5,6 Millionen. Bei einer Erhöhung des Fohrpreises von 10 M. auf 20 M. wären an Mehreinnahmen monatlich 170 Millionen, täglich 5,5 Millionen zu erwarten, so daß nahezu Deckung erreicht würde.Mit Rücksicht auf allgemeine Verkehrsinteressen" will der Magistratfür den Augenblick den Fabrpreis nur auf 15 M. erhöhe n", wovon er monatlich 96 Millionen, täglich 3,1 Millionen Mehrein- nahmen erwartet. Man willdurch weitgehend« Einschränkung aller Erneuerungsbauten, vor allem Im Gleisbau", die Ausgaben noch herabzusetzen versuchen, so daß der ungedeckte Rest sich noch ver- ringern könnte.-» Tragödie einer Kriegerwitwe. Müller und Kinder freiwillig in den Tod. Unausgesetzt fallen auch jetzt noch den Nachwirkungen des grau- samsten aller Kriege unschuldige Menschenleben zum Opfer. Mit ihren beiden Kindern freiwillig in den Tod gegangen ist die Witwe Margarete Zorn aus der Netzdorf-Promenade 4 zu Friedenau  . Frau Zorn war mit ihren beiden Kindern, dem acht Jahr« alten Sohn Dietrich und dem fünf Jahre alten Töchierchen Barbara, seit mehreren Tagen im Hause nicht gesehen worden. Nach- barn schöpften gestern Verdacht und ließen die im dritten Stock des Borderhauses gelegene Wohnung der Witwe durch die Polizei öffnen. Diese fand Mutter und Kinder in der Küche tot auf. Frau Zorn war mit ihnen, wie aus hinterlassenen Briefen zu er­sehen war, freiwillig in den Tod gegangen. Sie hattesich und die Kinder mit Leuchtgas   oergiftet. Ihr Mann war kurz vor Beendigung des Krieges gefallen unddieserSchlaghattesiesoschwergetroffen.daß sie ßchw ermutig geworden war. Zudem hatte sie auch noch mit Nahrungssorgen zu kämpfen. Aus Zeitungen, die noch im Briefkasten steckten, geht hervor, daß sie bereits in der Nacht zum vergangenen Sonnabend mit ihren Kindern in den Tod gegangen ist. Die Leichen wurden beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht._ Erhöhung der Telegruphengebuhren. Mit dem 1. Oktober tritt ein« Erhöhung der Telegraphen- gebühren im Fernverkehr auf 5 M. das Wort, mindestens 50 M. für ein Telegramm, und im Orteverkehr auf 3 M. und 30 M. ein. Gleichzeittg werden auch die Nebengebühren erhöht. Die wichtig- sten neuen Sätze sind: Zustellung bei ungenügender Anschrift 8 M., abgekürzte Telegrammlchriften jährlich 800 M., regelmäßige beson­der« Zustellung der Telegramm« jährlich 800 M, Stundung der Telegraphengebühren monatlich 15 M. und für jedes Telegramm 2 M. Dereinborungen über abgekürzte Telegrammschriften sowie solche über regelmäßige besonder« Zustellung der Telegramme können bis 30. September 1922 zum 1. Oktober 1922 gekündigt werden. Die Sieölungshäuser öer Staöt Serlin. Wie erinnerlich, hat sich der Magistrat vor längerer Zeit einmal mit der Frage beschäftigt, die Siedlungsbauten der Stadt zu verkaufen, weil ihre Unterhaltung zuviel Geld koste. Es ist nunmehr in Aussicht genommen, dieser Frage näherzutreten und zunächst einen Teil der Siedlungsbauten zu oerkaufen. Hierbei sollen zunächst diejenigen Bauten, die am meisten Geld verschlingen, nicht veräußert werden. Die Holzbauten, die, infolge mangelnder Pflege oder durch unzweckmäßige? Bauen, von Anfang an ausbesse- rungsbedürftia waren, bleiben, wie von Bewohnern solcher Häuser mitgeteilt«iro, im Besitz der Stadt Berlin  . So der Teil der Sied-
lung Tempelhof  , der aus Holzbauten besteht, und auch die bereits niehrfach erwähnte Siedlung am Falkplatz. In dieser Sied- lung versuchen jetzt die Bezirksämter die Einwohner zu veranlassen, auch kür dies« Bauten, die erst in den Jahren 1919 oder 1920 ent- standen sind, das Rcichsmietei.qesetz anzuwenden, trotzdem sie große Schäden ausweisen. Die Verhandlungen zwischen den Vewohnern der Häuser und den Vezirksämtern werden noch vor dem 1� Oktober erwartet. Generalversammlung öer Konsumgenossenschaft. Annahme des Antrages auf Erhöhung der Gesthäftsanleile. Eine außerordentliche Generalversammlung der Konsumgenosjen. schaft von Verlin und Umgegend nahm am Dienstag imSaat- bau Fried richshain" zur Aendenmg des§ 5 des Statut« Stellung. Danach soll der Geschäftsanteil, der bisher 150 M. betrug, auf 2000 M. erhöht werden. Das Mitglied des Vorstandes Genosse M i r u s führte zum Statutenänderungsantrag des Vorstandes, Auf- sichtsrats und Genosfenschaftsrats folgendes aus: Die Geschäfts- a n t e i l e bilden das Betriebskapital der Konsum ge- nossenschaft. Daher muß das Betriebskapital von feiten derer aufgebracht werden, die die Konsumgenossenschaft in Anspruch nehmen. Bor Jahrzehnten erachtete man 80 M. als Norm des Be- triebskapitals. Die Jahre 1913 und 1914 brachten große Entwick- lungsmöglichkeiten, und so mußte der Geschäftsanteil auf 50 bis 60 Mark erhöht werden. Nach dem Kriege fand eine Erböhung auf 150 M. statt. Die Geldentwertung hat heute Verhältnisse geschaffen, an die kein Mensch gedacht hatte. Früher wurde die Ware beim Großkaufmann erst nach Ablauf einer Woche bezahlt, beut« muß die Bezahlung gleichzeittg mit der Bestellung erfolgen. Viele Geschäfte ziehen es daher vor, Artikel, die sie früher geführt haben, abzuschaffen. Soll die Konsumgenossenschaft diesen Weg auch gehen? In dieser schweren Zeit darf das nicht soweit kommen! Am 30. Juni 1914 verfügte die Zentrale mit ihren Verkaufsstellen über ein Kapital von 1 Million 270000 Mark, am SO. Juni 1922 aber über rund 80 Millionen Mark. Die Organisation verwaltete am 80. Juni 1922 nicht weniger als 82 Millionen Mark Spargcld ihrer Mitglieder. Mit dtesem Geld« arbeiten wir, doch genügen diese Summen bei weitem nicht. Mit der Bitte, das geforderte Geld so schnell wie möglich einzuzahlen, damit die Konsumgenossenschaft weiter leben kann, schloß Mirus seine Rede. In der Diskussion empfahl L i e b o l d, Mitglied des Ge- nossenschaftsrats, Annahme de, Antrages. Wir würden unseren Gegnern nur Freude bereiten, wenn wir die Mittel nicht bewilligen. Nur dadurch kann die Net gebannt werden. Die Mehrzahl der Redner sprach sich für Annahme des Antrages aus. Nach dem Schlußwort Mirus wurde die Abstimmung vorgenommen, die eben- falls eine große Mehrheit für die Annahme bracht«. Der § 5 lautet jetzt: Der Geschäftsanteil beträgt 2000 M. Jeder Genosse kann nur einen solchen erwerben. Er ks? verpflichtet, innerhalb des ersten Jahres seiner Mitgliedschäft mindestens die Hälfte des Ee- schäftsanteils einzuzahlen, und berechtigt, jederzeit durch Barem- Zahlung fein Guthaben auf Gefchästsanteilkonto bi, auf 2000 ZK. erhöhen._ Ei«Pplitischer" Filmraub. Am Abend de« vergangenen Sonnabends drangen etwa 15 m'.t Revolvern bewaffnete Männer im Alter von etwa 35 40 Jahren in den Vorführungsraum eines Kinos in dem Vorort Wahren bei Leipzig   ein, bedrohten«inen Buchhalter und den Vorführer mit ihren Waffen und raubten aus einem Schrank vier Akte des FilmsDer Todesreigen", der zur selben Zeit vorge- führt wurd« und einen Akt des FilmsAmor im Frack". Der zu- erst genannte Film bringt Darstellungen aus der Zeit der Revolution in Rußland  . In kaum 5 Minuten waren die Räuber mit den geraubten Filmen verschwunden. Eine Ver- folgung durch sofort hinzugezogene Polizeibeamte war ohne Erfolg.
Drei Eisenbahnanfille in Pole». Die Unfähigkeit des neuen Polenreich««, komplizierte technische Vettiebe, wie es z. B. die Eisenbcchn ist, mit der notwendigen Exakt- heit zu betreiben, beweisen die schweren Eisenbahnunfäll«, von denen sich ollein zwei in den abgetretenen Teil Oberschlesiens   zugetragen haben. Auf der Strecke Kattowitz   Hindenburg   fuhr ein vorzeitig abgelassener Personenzug in voller Geschwin- diqkeit auf einen Güterzug auf. Die Lokomotive de» Güterzuges wurde aus den Schienen gehoben und beschädigt. Ein G ü t erz ug s b e amt« r und zwei Reifende wurden getötet, über zwanzig Personen verletzt. Auf der Strecke Tarnowitz Georgenburg fuhr di« Maschine eines Rangler- Zuges über«inen Prellbock und stürzte die hohe Böschung hinab.. Der Lokomotivführer verunglückte tödlich. Zwei Locmte' wurden schwer verletzt. Der Materialschaden ist beträchtlich. Auf der Strecke Warschau   Demblin fuhr em Personenzug bei Ruda- Tarubska auf einen Güterzug auf. Vier Personen wurden getötet und zwanzig verletzt. Bier Güter- und drei Personenwagen wurden schwer beschädigt.__ Wetter für morgen. Nerlin«nd Nmgegcnd. Zeitweiie etwa? nebelig, sonst trocken und überwiegend heiter, ein wenig wärmer bei ziemlich srijche» sildöltlichen Winden.__ Sport. Srektenfträter im Sportpalast. Der Sportpalast hatte gestern wieder einen großen Tag. Ein kaum glaublicher Massenansturm bedrängte schon von 5 Uhr ab das Haus und die Potsdamer Straße   glich jenseits der Dülowstraße einem unaufhaltsam flutenden schwarzen Riesenstrom. Der Kampf zwischen dem Belgier de Paus und Breiten st räter war von vornherein ungleich und lag in der Führung beständig bei Breiten- sträter. Obgleich der Deutsche   an de Paus Zlb Pfund im Gewicht abgeben mußt«, waren seine Schläge so vernichtend, daß der Belgier  Deckung nur fand, indem er beständig clinchte. Dadurch gab er sich viel Blößen, die Breitensträter blitzschnell ausnutzte. Wie der Gong das erstemal zur Pause rief, war der Kampf schon sür Breitensträter entschleden, dessen gute Technik in der fünften Runde das Schicksal des Belgiers entschied. Ein Kampf zwischen dem Bremer Vollmer und dem deutschen   Bantamgewichtsmeister Urban Graß wurde in der fünften Runde abgebrochen, nachdem bei dem Bremer   auf der rechten Stirnseite eine Hauptader angeschlagen war. Der Sieg, den Graß erfochten hatte, wird ilrn nicht zufrieden stellen, denn Vollmer ist ein Gegner, der ebensolches hohes Klassekönnen besitzt wie der deutsche Meister. Offen und schön zeigten beide ein erstaunliches Können. Deckung und Parade waren bei beiden gleich gut. Nanjocks als deutscher Mittelgewichtsmeister enttäuschte gegen den Belgier E l a e s, der sich vorzüglich hielt. Dem Deutschen  fehlt die Schnelligkeit, gefährlich zu werden vermochte er Claes auch nicht eine Minute. Blößen ließ er passieren ohne sie zu nutzen. Im Angriff war der Belgier, der allerdings durch Ringunstcherheit und nicht geschultem Auge stark behindert war, ein nicht zu unterschätzen- der Gegner. Der Punktsieg, den Naujocks errang, war keine reine Freude. Grimm vermochte den Sieg gegen H a n a in der sechsten Runde an sich zu reihen, da die Sekundanten Hanas den Kamvf auf- gaben. Grimm ist gute Klasse und seine sicheren Schläge verbunden mit guter Beinarbeit sicherten ihm beständig die Führung. Im Ein- leitungskampf siegte Kirschbaum gegen Wagner- Hamburg nach Punkten._ Gro�Serllner parteinachrichten. 47.«it. Heute, abends 8 Uhr, gahlabend In den betannten Lolalen. 17.«reis, Lichtenberg  ,»ie Mr Freit»,««esetzte Frauenversaimnlung in de» Schulaula Marltstriße fällt«u».