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Und hier liegt die Entwicklungstendenz, die aus dem Wesen des Fascismus sich ergibt: er muß, um leben zu fönnen und feine Funktion als Leibgarde der Reaktion zu erfüllen, die beiden Elemente befämpfen, denen er Entstehen und Er­starken verdankt: den Individualismus und die Masse. Jede Massenpartei braucht Disziplin, die sich von innen heraus er­gibt durch die gemeinsamen 3wede, die aber von außen auf­gezwungen oder aufgeschmeichelt werden muß, sobald feine gemeinsamen 3wede bestehen, sobald die Masse zusammen­gefchart wird im Dienste von Interessen, die außer ihr liegen. So bleibt es dem Fascismus, der gekommen war, um Italien  von der Tyrannei des Bolschewismus zu erlösen, vorbehalten, eine Raritatur preußischen Militärgeistes im Lande durchzuführen, einen von Verationen strotzenden Bo­lizeidienst, einen Geist der Hierarchie und Subordination, der der italienischen Eigenart mesensfremd ist.

Dabei will er den ungeheuren Widerspruch verwirklichen, eine Massenpartei zu sein, die den Leitsatz der Massen­verachtung aufstellt. Mussolini   rutscht manchmal die Feder aus, was ihm schon passierte, als wir noch das Pech hatten, ihn und seinen Adjutanten Michelino in unserer Partei zu haben. Schreibt er da in seinem Blatt:

Der Fascismus hat die sozialistische Ideologie verbannt und vollen Gottheit erhoben worden ist. Die Masse ist Herde und zerstreut, für die die Maffe als solche faft zu einer Art geheimnis­als solche den ursprünglichen Instinkten ausgeliefert. Sie ist ohre Zusammenhang. Sie unterliegt einem willenlofen, fragmentarischen Dnyamismus ohne Folgerichtigkeit. Sie ist, furz gesagt, Stoff und nicht Geift. Sich selbst überlassen, zerstäubt sie zum Atom. Man muß also die Altäre niederreißen, die vom Demos errichtet worden sind, Ihrer Heiligkeit der Masse. Das be. deutet nicht, daß man nicht für ihr Wohl sorgen soll. Im Gegenteil, man fönnte in dieser Hinsicht Nietzsche   beistimmen, der für die Masse das größtmöglichste Wohlsein forderte, damit sie nicht mit ihrem Gejammer und ihren Tumulten, die höchsten Aeußerungen des Geistes, die Transzendentalen, störe.

Hilpert und Xylander.

Handgranaten- Nationalismus.

wurde beschlossen, am Sonntag vormittag eine Rundgebung auf dem Wittenbergplatz zu veranstalten. In den einzelnen Stadtteilen sollen Durcheinander bei den bayerischen Deutschnationalen. fich die Teilnehmer sammeln und dann gefchloffen dorthin ziehen. Unter den Rednern, die am Sonntag sprechen werden, befindet Die Spaltungserscheinungen innerhalb der Deutschnatio fich auch der Leiter der ganzen Betriebsräteaktion, der unter nalen Partei, zu denen in Norddeutschland die Fälle v. Hen dem Namen Börner seit Monaten für diese neue Bewegung eine ning, Wulle und v. Graefe zählen, haben besonders starte Propaganda entfaltet hat. Hinter dem Pseudonym Börner heftige Erschütterungen in München   ausgelöst. Im verbirgt sich der auf dem linkesten Flügel der Kommunistischen Partei Maslow ist bisher stets für die Schaffung Brennpunft des Streits steht dort die Stellung zum Kabinett stehende Maslow. Lerchenfeld. Während der bayerischen Krise erstrebten be- der Betriebsorganisationen eingetreten und versucht nun, nachdem fanntlich die Rechtsradikalen in Bayern   unter Führung des diese mißlungen ist, den Zusammenschluß der Betriebsräte, die der Obersten v. Xylander, Sanitätsrats Bittinger ufw. Kommunistischen Partei nahestehen, im Rahmen einer Reichs­den Sturz der Regierung Lerchenfeld, wobei sie bereits Bor- betriebsrätezenteale. Der bereitungen zu gewaltsamem Vorgehen trafen. größere Teil der bayerischen Rechten lenkte aber noch recht­zeitig ein und stellte sich zusammen mit der Deutschen   Bolts­partei unter Dr. Heim hinter das Kabinett Lerchenfeld und das mit der Reichsregierung abgeschlossene Kompromiß. Die Folge war der Bruch, der einerseits zu der Orgesch Fehde zwischen Escherich und Bittinger führte, andererseits zur Spaltung der Bayerischen   Mittelpartei ( deutschnational). Vor einiger Zeit wurde die etwas seltsame Meldung gebracht, daß Oberst v. Xylander sich durch sein Ver­halten außerhalb der Partei gestellt" habe und daß ein chener Ortsgruppen führe, deren Vorsitzender Xylander bis­Rechtsanwalt Jansohn an seiner Statt den Vorsitz der Mün­her gewesen war.

Diese Meldung ließ Oberst v. Xylander prompt dementie ren: Er sei nach wie vor Leiter des Kreisvereins München  und fei fogar mit großer Mehrheit als Vorsitzender wieder­gewählt worden. Das Rätsel flärt sich nun durch folgende Erwiderung der bayerischen Parteileitung, die der Land­tagsabgeordnete Dr. Hilpert zeichnet, auf:

Bon der Parteileitung wird ein Kreisverein, an dessen Spitze herr Oberst v. Xylander steht, der sich nach der Auffassung des obersten Organs der Partei selbst außerhalb der Partei gestellt hat, als Organisation nicht anerkannt. Mitglieder eines Kreis­vereins München   fönnen nur diejenigen sein, die loyal auf dem In diesem Zeichen wirbt der Fascismus Anhänger unter Boden der Partei stehen und die Beschlüsse ihres obersten Organs den Arbeitern, so versteht er die Harmonie der Klassen: die achten und durchführen. Deshalb erkennt die Parteileitung nur wenigen tummeln sich im Transzendentalen( in Automo- den auf diesem Boden stehenden, von Rechtsanwalt bilen, das versteht sich) und die vielen arbeiten und jammern 3ansohn geführten Kreisverein an. leife. Sehr empfindlich in bezug auf das Jammern scheinen Danach gibt es in München   zwei Kreisvereine der die Fascisten überhaupt nicht zu sein; da hat sich bei ihnen Mittelpartei, die sich gegenseitig befehden. Zu dem einen wohl durch Sengen und Totschlagen mit Knüppeln schon eine unter Jansohn gehört der bayerische   Landtagsabgeordnete attive Immunität gebildet, so daß sie in der Beziehung weni- Hilpert, zu dem Xylanderschen Kreisverein gehört aber ger Ansprüche stellen als Nietzsche  . Dafür verlangen fie meit auch ein bayerischer Abgeordneter der Mittelpartei, nämlich mehr in bezug auf das Transzendentale: was verförpert nicht Herr Sittmann, der neben Xylander stellvertretender Vor an transzendentaler Geiftigkeit eine Fascistenparade, eine figender ist. Das Chaos fann nicht rollständiger sein. Straferpedition, das Totfnüppeln der Söhne in Gegenwart

Aufklärung des Mannheimer   Börsenattentats.

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München  , 28. Explember.( WTB.) Zu dem Mannheimer  Börjenattentat berichten die M. N. N.", daß der Anschlag bereits aufgeflärt zu sein scheint. Der Nationalsozialist Paul Janssen, der nach dem Attentat verhaftet wurde, hatte die Hand­granate von einem Sanfmann aus München   erhalten, der sie von feinem Urlaub aus München   mitgebracht hatte. Im Auftrage der Mannheimer   Bolizeibehörde wurden vier Personen verhaftet. Zu­Kaufmann ausgehändigt hatte, ein Bantbeamter, dessen Quartierfrau und ein Fräulein, das ebenfalls bei der Frau wohnt. Die letzteren nächst ein Uhrmacher, der die Granate angefertigt und dem drei wurden wieder frei gelassen. Die Angelegenheit soll demnächst

das Gericht beschäftigen.

Ein Sieg der Arbeiterschaft.

Zur Ablehnung der Leg Häberlin. Während die Augen der Arbeiter ganz Europas   vor allem aut den Vereinigungsparteitag zu Nürnberg   gerichtet waren, hat sich am vergangenen Sonntag ein Ereignis abgespielt, das ebenfalls als ein Gieg der internationalen Arbeiterschaft gefeiert werden darf. An diesem Tage, war das Schweizer   Bolt zu einer Abstimmung über das Schicksal der Leg Häberlin aufgerufen worden, die bereits von der Mehrheit des schweizerischen Nationalrates angenommen worden war, jedoch noch der Bestätigung durch die Volksmaffen be­durfte. Es handelte sich um ein erzreaktionäres Gesez, das unter dem Vorwand der Befämpfung der umstürzlerischen Bro­paganda durch die Kommunistische Partei   in Wirklichkeit als ein 3uchthaus geseh schlimmster Art gegen die gesamte Ar­beiterbewegung gedacht war. Man war auf einen sehr harten Kampf gefaßt, und da die bürgerlichen Parteien fast geschlossen für die Borlage eintraten, wurde felbft in sozialdemokratischen Kreisen mit der Bestätigung dieses Schandgefehes gerechnet.

des Baters! Was weiß die Masse von den Höhen transzen- Die Aktion der kommunistischen   Betriebsräte. reationären Bläne zuschanden gemacht. Mit einer Mehrheit, non

dentaler Geistigkeit, mie sie aus den adligen Gesängen der Fascisten spricht, aus ihren erhabenen Knüppeln, aus der Vor­nehmheit ihrer Grundsäße, stets zu Bielen   über die Wenigen herzufallen.

Dabei dente man nicht, daß etwa der Fascismus seinen Charakter als Draufgängerpartei nicht verleugnen fönne und fich also von Zeit zu Zeit selbst durchginge. Oh nein! Er ist sehr vorsichtig und flug geworden. Noch vor kur zem war er republikanisch. Das paßte einem Teil, nämlich den Offizieren nicht. Im Handumdrehen wurde er mon­archisch umfrisiert. In der Rede von Udine   bekennt sich Mussolini   zur Monarchie, wünscht nur einen monarchistische ren Monarchen. Dem großen Erfolg dankt dann die Partei den großen Zulauf an transzendentaler Geiftigkeit, einem Zulauf, bei dem einen Angst und bange werden kann. Aber dieser Maffenzulauf, der den Triumphwagen ziehen soll, wird den inneren Widerspruch des Fascismus auf die Spize trei ben: nicht dorthin, wo er in eine Herrschaft der Elite aus­mündet, sondern zur Lächerlichkeit, die in die Karikaturenece der Weltgeschichte weist.

Demonstration am Sonntag.

Doch der gesunde Instinkt des durch jahrhundertlange demokra­tische Tradition freiheitlich geschulten schweizerischen Boltes hat diese über 70 000 Stimmen( 372 580 ftimmten gegen und nur 299 556 stimmten für die Lex Häberlin) haben die Wähler das Gesetz ab= gelehnt. Nur in den drei Kantonen Luzern  , Freiburg   und Waadt  gab es eine flare Mehrheit für die Reaflion, in acht weiteren Kan tonen, besonders dort, wo die katholische Bauernbevölkerung über. wiegt, gab es ebenfalls eine, menn auch nur knappe Mehrheit für die Regierungsvorlage, in allen Industriegegenden aber, besonders in den deutschen   Kantonen Zürich  , Bern  , Basel  . Stadt und Land, St. Gallen  , Aargau  , Solothurn  , so. wie im italienisch sprechenden Kanton Tessin   und im französisch sprechenden Kanton Genf   fand sich eine zum Teil er brüdende mehrheit gegen die Vorlage.

Gestern abend fand eine Versammlung der oppfitionellen Be­triebsräte statt, in der über weitere Maßnahmen Beschluß gefaßt wurde. Der Vorsitzende des 15. Ausschusses Grothe berichtete über die Verhandlungen des sogenannten Reichsausschusses der Be­triebsräte mit dem ADGB  . Auch bei der letzten Besprechung habe sich der ADGB. der Betriebsrätebewegung gegenüber ablehnend ver­halten, und so seien die auf radikalem Boden stehenden Betriebsräte gezwungen, ihren Weg allein zu gehen. Die Gewerkschaften feien bemüht, den geplanten Reichsbetriebsrätefongreß dadurch abzu­würden", daß man die führenden Mitglieder der Ausschüsse aus den Gewerkschaften ausschließe. Der ADG B. suche die Bewegung mit den schärfften Mitteln zu unterbrücken und habe den Gewerkschafts- Ob der Schweizer Bundesrat die Konsequenzen aus diefer fartellen Remscheid  , Gotha   und alle angefündigt, daß er sie aus der Spitzenorganisation ausfchließen werde, wenn sie schweren Niederlage ziehen und zurücktreten wird, steht noch dahin. Indessen kann die deutsche Arbeiterschaft schon jetzt ihre herzlichsten den wilden Betriebsrätekongreß unterſtüßen. Der zweite Referent Hartmann schlug vor, am tommenden Glückwünsche der schweizerischen Arbeiterschaft zu diesem schönen Sonntag in Berlin   eine Demonstration der Betriebsräte zu ver- Giege entbieten, der hoffentlich ein für allemal dem reaktionären, anstalten, um festzustellen, in welchem Umfange bei den breiten arbeiterfeindlichen Rurs ein Ende gesetzt hat, unter dem das Prole­Massen Sympathien für die Forderungen der Betriebsräte vor- tariat der Schweiz   seit drei Jahren leidet. Gleichzeitig erblicken wir handen seien. Man habe mit dem Polizeipräsidenten in diesem Ergebnis der Volksabstimmung einen neuen Beweis da Richter verhandelt und von ihm verlangt, daß er für den Sonn­Das Kriegsgericht in Umiens verurteilte den deutschen General- tag die Bannmeile aufheben oder wenigstens dafür Garantie leisten für, daß die demokratische Verfassungsform einem freiheitlich ge major Karl fulg wegen Diebstahls und Sittlichkeits- solle, daß die Schuspolizei beim Herannahen von Demon- finnten Bolf, das mit ihr etwas anzufangen versteht, Ventile bergebens zu 20 Jahren Zwangsarbeit und 20 Jahren Aufenthalts- ftrationszügen von der Straße verschwinde. Der Polizei- bietet, durch die es, besser als unter jedem anderen Regime, im verbot. Er soll junge Leute von 15 und 16 Jahren mißbraucht haben. I präsident habe jedoch beide Forderungen abgelehnt. Es Notfalle den schwersten reaktionären Gefahren begegnen kann.

nehmen."

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Eine Antwort.

Bon Ma re.

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M. H.

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dt.

Helleres aus Augsburg  . Nach einer großen Debatte über die Erfassung der Sachwerte saß man an der Tafelrunde zusammen, und das Gespräch fam auf einen Führer einer ultraradikalen Links­gruppe, der bei einem Boftraub abgefaßt morden war. Was ist nun der Unterschied zwischen uns und ihm?" meinte ein Genoffe, dessen Abneigung gegen feuilletonistische Bemerkungen bekannt ist. Bir find für die Erfassung der Sa ch werte, und er ist für die Erfassung der Wertsachen." Ein Redner, dessen grundsäßliche Abreigung gegen alkoholische Getränke bekannt ist, meinte:" Ich als Abstinent fo schweres mir auch fällt muß bekennen, daß die Frage des Alkoholver. bots nicht zu diesem Punkt der Tagesordnung gehört." Nachträglich persicherte er, daß ihm nicht die Abstinenz schwer falle, sondern nur fein Bekenntnis zu den strengen Regeln der Tagesordnung.

Zuschauern im Theater die Sinne unendlich erweitern und Instinkte| beginnt, und Esther, die ältere Tochter, welcher der Dichter in der erschließen sollte, die sonst dem Kunstfreunde nicht zugänglich werden. Klage um die Ermordete Worte glühender Anklage und Empörung Maeterlinc, der sanfte Romantifer und Mystiker, drang in das über die Rechtlosigkeit ihres Boltes in den Mund legt, maren durch Ernst zauberische Weben der Natur ein, er schöpfte das Licht aus geheimen Mar Pohl und Franzista Kinz vertreten. Quellen, er erfand den neuem das Brausen, das in den Menschen Deutsch  : ein ritterlicher Fürst, den nach streng verlebter Jugend an Der Angestellte schrieb einen Brief an den Chef und schloß mit einströmt, wenn er das Geistern und die Gespensterei der Erde und der Seite einer tugendstolzen spröden Gattin( Charlotte Schulz) den Worten: 117 und darum bitte ich Sie, mir im Hinblick auf die der leberwelt mit gespitzten Ginnen wahrnimmt. Diese Dichtung, der Pfeil des Eros   um so tiefer trifft. Er sieht die Blößen Rahels. traftlose Wirtschaftslage monatlich zweitausend Mark zuzulegen." Tags die sich oft nur in dem Hauch der Worte entfaltet, birgt wenig Doch all fein Widerstreben kann die Ketten, die ihn feffeln, nicht darauf bat der Chef den Angestellten in das Privatkontor und er- Naturalistisches, sie läßt sich selten mit dem flaren Sinne erfassen, mehr sprengen. Was fie auch sein mag, mie immer ihre Under­klärte ihm, daß es im Hinblick auf den troftlosen Geschäftsgang unterirdisch hat sie in das Bewußtsein des Zuhörers zu gelangen. nunft das Gefchent der Schönheit verunziert haben mag: dies Erb­er= so tröstet sich seine Leidenschaft leider ganz unmöglich sei, die gewünschte Zulage zu bewilligen. Und diese Elemente der Bewegung, diese leberwindung des Starren, teil einer gütigen Matur In dem wilden Schmerz, im Und wieder einen Tag später flagte der Chef dem Angestellten dieses Klingen des Lautlosen, dieses Erbeben des schon Gestorbenen weise fie als eine Auserwählte. über die entschlichen Preise und erzählte: Denfen Sie nur, gestern maren von dem Regisseur William Wauer   mit sehr geringen Schwur der Rache am Leichnam der Geliebten und dann in der mar ich mit meiner Frau bei Heßler. Mitteln, beinahe mit Mitteln der Dürftigkeit, zu erweden. Daß nach diesem Sturm ausleuchtenden Besinnung gipfelte die Kraft Wir haben ganz einfach zu nicht alles glückte, darf kaum getadelt werden. Daß manches glückte, seiner Darstellung. No ad ais Graf von Lava und Stieda als Abend gegessen und nur zwei halbe Flaschen Wein getrunken, und ist zu begrüßen. Der Spielplan, den Frau Ebinger anzeigt, will der junge Garceran vollendeten das Bild, das sich unter Baul Das ich beglich eine Zeche von sage und schreibe achtzehnhundert Mark!" durchaus dem guten Theater dienen. Margarete Ebinger, Marg Regie zu ebenmäßiger Einheit zusammenschloß. Das sah der Angestellte ein und fügte sich. ihre Tochter Blandine Ebinger, Heinrich v. Twar Bublifum dankte am Ende mit immer sich wiederholendem Applaus. Eine Woche später kam der Chef zu dem Angestellten und sagte: Domiti und der besonders eingeladene Herr Theodor Loos  Herr Lehmann, ich muß Sie bitten, von nun an jeden Sonntag ftellten sich dem Werte zur Verfügung. Hätten sie nur von der vormittags auf zwei Stunden ins Bureau zu kommen. Wir mußten Mystik und dem verborgenen Gesang mit größerem Schmelz die im Hinblick auf die Wirtschaftslage das Personal einschränken und Schönheit losgelöft! Sie waren nur emfige, naturtreue Schauspieler, die Arie, Cantilene, man möchte fagen, das Mozartische und Kloster­Sie sollen den fleinen Sonntagsdienst von Fräulein Müller übermäßige, fehlte ihnen. Es flötete feire Musik aus ihnen. Der zärt Der Angestellte erklärte dem Chef, daß es im Hinblick auf seine lidhe Ton ist aber wichtigster Inhalt der Maeterlindfchen Tragödie. Zeit ganz unmöglich sci, den Sonntagsdienst zu übernehmen. Theater in der Königgräfer Straße: Die Jüdin von Toledo   von Und am kommenden Montag flagte der Angestellte dem Chef Grillparzer  . Die Aufführung war ein großer Erfolg. Die Charaktere wie über die Kürze des Tages: Denken Sie nur, gestern war ich mit die Entwicklung des Konflikts traten in flarster Ausprägung herpor, meiner Frau im Grunewald   und dann gingen wir ins Museum und und Hermann Krehahns Dekorationen schmiegten sich dem abends in die Bolksbühne. Wir haben uns aufs äußerste beeilt, und Kolorit der Dichtung mit ganz eigenartigem fünstlerischen Fein doch hat das alles, sege und schreibe, acht Stunden gedauert. Ich gefühle an. Ohne Kulissen, inmitten des schwarzverhangenen Bühnen tam nicht vor Mitternacht zu Bett und war so müde, daß ich heute raums, zogen die Bilder gleich farbigen Visionen, die aus dem Dunkel füdlicher Sommernächte aufsteigen, vorüber: der Garten erft um 11 Uhr im Bureau erschien!" Zu heiteren Bemerkungen gab auch die Tatsache Anlaß, daß die mit ben märchenhaft riesigen Schilfblättern, das zierlich schlanke Präsenzliste des Parteitages vielverheißend mit dem Namen Jo­Gartenhaus, in dem Rahel ihre findischen Bossen treibend, dem Behannes 3 u wa ch's schloß. 2llgemein war der Wunsch, daß diese fuch des Fürsten   entgegenbarrt, das Teppichzelt der Liebenden. Ja, Eröffnung der West- Kammerspiele. Mit Mut und nicht ohne felbst der Rahmen für die Tagung der spanischen   Granden, die Berheißung des Johannes Wahrheit werden möge! Glück hat die Schauspielerin Margarete Ebinger den Schöne unter der Führung der Königin die Ermordung der verhaßten berger Tanzjaal Sum Schwarzen Adler" in ein ernsthaftes Kunst- Jüdin beschließen, war, ohne alles Gepränge einer Haupt- und theater verwandelt. Der Raum ist allerdings wenig stimmungsvoll. Staatsaftion, mit nur andeutenden, aber um so eindrucksvolleren Er gleicht eher einem Tunnel und einer Rutschbahn, als einer Stätte limrißlinien einer solchen Stilart angepaßt. Ein paar Personen ge­des geistigen Genusses. Darum ist aber die Entschlossenheit der nügten, die Versammlung selbst zu präsentieren.-Maria Orsta jungen Direktion nicht weniger zu loben. Man versuchte sich sofort floß mit der Figur der Rahel, des töricht leeren, spielerischen Mäd­an dem Schwierigsten, an dem stillen Trauerspiel der Prin chens, das, rein Geschlecht, in seinem Köpfchen für nichts anderes Bessin Maleine" von Maurice Maeterlind. Das Be als Verliebtheit und eitle Selbstbespiegelung Raum hat, völlig in mühen um diese fanfte, nur feelisch verhallende Dichtung mußte eins zusammen Die Verbindung geradezu pathologischer Minder­fcheitern. Die szenischen Mittel des Hauses und auch das Stilgefühl wertigkeit mit Reizen, die sonst Wehrloses in unumschränkte Macht der beflissenen und ehrgeizigen Schauspieler genügen eben noch nicht verwandelt( der Zentralpunkt, um den das ganze Drama treift), tam für solches Unternehmen. Denn es handelt sich um eine merkwürdige zu überzeugendem Ausdruck. Nachtwandlerisch folgt sie den Ein­spiel von der bösen Königin und dem unschuldigen Prinzeßlein, das ewig Furchtsame und Schredhafte, damit für sich heraufbeschwört. Boefie. Sie scheint beim oberflächlichen Zusehen beinahe ein Kinder- gebungen der Gefallsucht, ohne Ahnung der Gefahren, die fie, die durch die Ränke der Königin um sein zartes Leben kommt. Das Der habsüchtige Bater, der die Günstlingsstellung, die er durch Kinderspiel war aber einstmals ein Spiel der Revolution, das den Rahel bei Hofe zu erreichen hofft, sofort mit schnöden Erpressungen

Das sah der Chef zwar nicht ein, aber er fügte sich.

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Die Galerie Ferdinand Wöller, Potsdamer Ctr. 134c, zeigt in ihrer Ditoberausstellung Gemälde, Aquarelle und Graphil von Mariel Schwichtenberg.

Ronzert cines amerifanifchen Romponisten. Freitag, den 29., abends 7, Uhr, gibt der auch in Deutschland   als Sinfoniter befannte amerikanische   Komponist Prof. Edgar Stillmann Selley im großen Eaal der Philharmonie mit dem hiesigen Philharmonischen Orchester ein Dreiter Stonzert, bei dem er eigene, bisher in Berlin   night Der volle Kassenertrag wird, da sämtliche aufgeführte Werke vorführt. Untoften bereits gedeckt sind, dem Deutschen Noten Kreuz für Kinderheime

und Studentennot überwiesen.

Reinhardt als liniversitätslehrer. Mar Steinhardt hat den Ruf Diese Bor Borträgen über Theaterfragen zu halten. fefungen würden im Zusammenhang mit den Festspielen stattfinden, die erhalten, im 23intersemester an der Kölner   Universität eine Reihe ban Reinhardt in Köln   zu veranstalten gedenkt. Reinhardt wird dem Nuf der Stölner Universität Folge leisten.