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Bayern   und das Reich.

München  , 13. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Die bayerische Regierung hat beim Auswärtigen Amt   in Berlin   eine Beschwerde eingereicht. In dieser Beschwerde wird gegen das Auswärtige Amt der Vorwurf erhoben, daß es in der Erteilung der Einreiseerlaubnis an russische Bolschemisten zu entgegenkommend verfahre und damit die bolschewistische Propaganda in Deutschland   unterſtüße. Schon vor längerer Zeit hat die bayerische Regierung eine andere Be­schwerde über das gesamte Reichskabinett nach Berlin   gerichtet. Darin werden dem Reichskabinett Borhaltungen wegen der Aus­führung der Gesetze zum Schutze der Republik   gemacht. Diese Beschwerden müssen im Zusammenhang mit den Bestrebungen der Bayerischen Volkspartei   betrachtet werden, die bayerische   Staats­persönlichkeit schärfer als bisher in Erscheinung treten zu lassen. Es ist deutlich wahrzunehmen, wie der Partitularismus in Bayern   wieder zum Angriff vorgeht.

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deutscher   Intereffen gehabt. Deshalb tönne ber Landesverrals. Strafe von zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Die Höhe paragraph nicht in Frage kommen. Alle Veröffentlichungen Fechen der Strafe wurde damals wohl nicht zu Unrecht darauf zurück­bachs befaßten fich mit Tatsachen, die nicht mehr geheim gewesen geführt, daß Thormann durch seinen Betrug das Juriftenmonopol waren. Die bayerische   Regierungsgewalt und die Regierung auf die höheren Aemter ad absurdum geführt hatte. Er hatte be­Eisner selbst habe die Archive geöffnet. Wenn die Ruppertus- Reg wiesen, daß auch ein Nichtjurist, daß ein simpler Kanzleibeamter Rede des Herrn Kahr das Vaterland nicht geschädigt hat, dann wiesen, daß auch ein Nichtjurist, daß ein simpler Kanzleibeamter erwuchs auch aus Fechenbachs Berichten teine Schädigung. Der mit vollem Erfolg einen Bürgermeisterposten ausfüllen konnte. Antrag der Staatsanwaltschaft sei feine Anklage, die ernsthafter Man munkelte damals, dieser Umstand habe dem armen Sünder Diskussion würdig sei. Das Urteil wird am 20. d. M. verkündet. in den Augen der Richter mehr geschadet, als Urkundenfälschung plus Meineid. Jedenfalls: das altpreußische System nahm in gewohn­ter Weise Rache dafür, daß es blamiert worden war. Die Republik  aber hätte in diesem Falle schon früher Remedur schaffen sollen.

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Braun und Gevering in Köln  .

Köln  , 13. Oftober. Unter dem Borsiz des preußischen Minister präsidenten Braun und in Anwesenheit des Ministers des Innern Severing fand heute ein etwa zweistündige Besprechung vor Die Krise in der Kp. Frankreichs  . einem geladenen Kreise von Vertretern der Behörden, der Er­werbsstände und des geistigen Lebens des Regierungsbezirks Köln  Zu dem bevorstehenden Pariser   Parteitag der KPF. hat über die brennendsten Fragen statt, die die Bevölkerung bewegen. die Moskauer   Erefutive einen neuen Säuberungsufas er­Nach kurzen Begrüßungsworten des Regierungspräsidenten, Graf laffen. In dieser Botschaft" verlangt die Exekutive folgendes: Adelmann, führte der Ministerpräsident einleitend aus, daß es In der bayerischen Presse seht bereits eine scharfe Heze gegen fchon fange einmal fein Wunsch gewesen sei, die Stadt Köln   und das 1. Das Erefutivkomitee der Rommunistischen Internationale Herrn Haniel ein, von dem gemeldet wurde, daß er für den Rheinland auch offiziell zu besuchen, um die Wünsche der Bevölke- bittet den Pariser Kongreß, eine formelle und namentliche Abstim­Münchener Reichsgesandtenposten ausersehen sei. Es wird be= hauntet, Herr Haniel   sei ein linksgerichteter Demokrat und ein Uni- rung an Ort und Stelle zu hören. Er beabsichtige in feiner Weise, mung der 21 Punkte, die auf dem 2. Weltkongreß der Kommu­tariſt. Seine Ernennung dürfte bedeuten, daß die Politik des durch seine Reise ins Rheinlaid für das Deutschtum und für Preußen nistischen Internationale angenommen wurden, zu unternehmen. zu werben; denn dazu sei das Deutschtum und das Gefühl der Sowie für die französische   Partei als auch für die Kommunistische Grafen Bech fortgeführt werde Die rechtsstehende Breffe bringt Schicksalsgemeinschaft mit Preußen zu fest in den Herzen der rheint- Internationale wird es besser sein, vollkommene Klarheit hier zum Ausdruck, daß jeder Gesandte in München   als unschen Bevölkerung verankert. Auch glaube er nicht als Grund her­erwünscht gilt, der ausgesprochener Republikaner   ist. vorheben zu brauchen, daß er die besondere Sorge der Staats- in dieser Frage zu schaffen. regierung für das Wohlergehen der rheinischen Bevölkerung zu­sichern wolle; denn diese Sorge sei eine selbstverständliche Pflicht der Regierung und der Staatsbehörden. Im einzelnen sprachen dann Justizrat Mönnig, der Vorsitzende der rheinischen Zentrums­ partei  , Stadtverordneter Görlinger   für die Sozialdemokratische Partei  , Freiherr Clemens von Loe  , der Präsident des Rheini- 2. Da die Mehrheit des alten 3entra fomitees schen Bauernvereins, für die Landwirtschaft, Beigeordneter Dr. Lühl zur Verwunderung der Erekutive der Kommunistischen Inter­für die Stadt Bonn  , Alberts für die christlichen Gewerkschaften, nationale- Berfeuil und feine Gesinnungsgenossen nach ihrem Bankdirektor Bendig und Dr. Müser für die Finanz, und legten antikommunistischen Auftreten aus der Partei nicht aus. Handelstreife, Krei bohm für die freien Gewerkschaften und Bin 3 geschlossen hat, steht sich das Erekutivkomitee der Kommunistischen Internationale gezwungen, dem Pariser Kongres fundzugeben, daß sie Raoul Berfeuil und diejenigen, die den bekannten Aufruf der Partei unterschrieben haben, der mit folgenden Worten anfängt: Die Situation, in der die Partei sich befindet", nicht mehr als Mitglieder der Kommunistischen Internationale betrachtet.

Der banerische Ministerpräsident Graf Lerchenfeld hatte, wie die Dena meldet, gestern eine längere Unterredung mit dem Reichs präsidenten Ebert. Bei den Berliner   Verhandlungen des Grafen Lerchenfeld ist auch die Frage der Besetzung des Münchener   Ge­fandtenpostens besprochen worden. Es ist noch immer anzunehmen, daß Herr v. Haniel nach München   geht.

Der Fechenbach- Prozeß in München  .

Schlußwort der Verteidiger.

München  , 13. Oft.( Eigener Drahtbericht.) Nach dem Gut­achten des Sachverständigen ergriff der Staatsanwalt das Wort. Er führte aus: Eine Schädigung der deutschen   Intereffen fönne heute dort gegeben sein, wo es früher nicht der Fall gewesen war. Die Veröffentlichung der Erzberger- Denkschrift durch Fechenbach habe das Deutsche Reich gefchädigt. Ihr Inhalt sei zwar schon vor her befannt gewesen, Fechenbach habe aber fremden Regierungen Die Gewißheit geschenkt, daß die Denkschrift authentisch sei. Fechen bach sei sich bewußt gewesen, daß die Beröffentlichung geeignet fei, deutsche Interessen zu gefährden. Mit der Veröffentlichung des Ritter- Telegramms habe Frechenbach absichtlich die Schädigung Deutschlands   aus parteipolitischen Gründen herbeiführen wollen. Die Berichterstattung Fechenbachs über die banerischen Geheim­organisationen habe dem Feindbund eine Handhabe geliefert zur 3wangseinschreitung gegen Deutschland   oder aber auch gegen deutsche Bundesstaaten. Was Lembte veröffentlicht habe, hatte zweifellos geheimgehalten werden müssen. Das Bureau des Gar­gas fei ein Spionagebureau gewefen. Schlicklich stellte der Staats­anwalt die bereits veröffentlichten Strafarträge.

für die Kommunalbeamten.

Der Minister des Innern legte in einer längeren Rede, der Ministerpräsident in seinem Schlußwort dar, in welcher Weise die Staatsregierung den verschiedenen geäußerten Wünschen Rechnung zu tragen hoffe. Ministerpräsident Braun hob dabei mit Genug. tuung hervor, daß die Bestrebungen der Separatisten von der ein heimischen Bevölkerung nicht als eine ernste Gefahr angesehen werden sollen. Die Minister begaben sich dann ins Rathaus, um Vor­träge über die Entwicklungspläne der Stadt Köln   entgegenzunehmen und sie am Nachmittag auf einer Rundfahrt im Gelände zu ver­folgen.

| Alexander- Thormann begnadigt.

Eine altpreußische Reminiszenz.

Es ist selbstverständlich, daß, wenn die französische Kommunistische Partei   dem 4. Kongreß eine Aenderung der 21 Bedingungen vor­zuschlagen hat, der Bariser Kongreß natürlich das volle Reht hat, dies zu tun. Der 4. Kongreß wird jeden Vorschlag des Pariser Kongresses mit der größten Sorgfalt und Aufmerffan it prüfen.

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Der Inhalt dieses Aufrufs bestätigt vollkommen die vorher­gehende Erklärung des Eretutivkomitees der Kommunistischen Inter­nationale, daß Raoul Verfeuil und seine Anhänger böswillige Gegner des Kommunismus sind und daß sie in der FKP. nur darum blieben, um sie von innen aus zu zersetzen.

Im Falle, daß der Pariser Kongreß in dieser Frage mit dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale   auseinander­geht, wird die endgültige Entscheidung dieser Frage dem 4. Welt­fongreß der Kommunistischen Internationale überlassen."

Nach einer Melbung des Tag" wurde aus der Naugarder Strafanstalt der frühere Bürgermeister von Röslin, Alexander­Die Folge dieses Eingreifens fann naturgemäß nur eine Thormann, entlassen, nachdem er acht Jahre der seinerzeit gegen ihn verhängten zehnjährigen Zuchthausstrafe verbüßt hat. weitere 3ersplitterung der KP.   in Frankreich   fein. Die Logit Diese Meldung ruft einen fast vergessenen Vorgang wieder in der Dinge wird zudem die Dritte Internationale   auch in Als erster Verteidiger sprach Justizrat Bernstein für Lembfe. Er beflacte sich, daß in dem politischen Kampf der Andersgefinnte Erinnerung, der eine gewiffe Parallelität zu dem Geniestreich des Italien   und in der Tschechoslowakei   zu ähnlichen regelmäßig als Efel oder als Schuft bezeichnet werde. Der Landes Hauptmanns von Köpenid aufweist und furz vor dem Krie Schritten zwingen. Denn Serrati und SmeraI find verratsparagraph dürfe in den vorliegenden Fällen nicht angewendet ausbruch beträchtliches Aufsehen erregte. Ein simpler Kanzlei- mindestens die gleichen unsicheren Kantonisten. Der­werden. Seine Anwendung würde eine Gefahr für die Freis beamter namens, Thormann war auf Grund gefälschter Zeugnisse weil wird in Italien   der Fascismus gedeihen und in heit der Breffe bedeuten. Was Lembke berichtet habe. sei unter dem angenommenen Namen eines Dr. Alexander Bürger- Frankreich Poincaré, unbelästigt durch die Arbeiterbewe­schon vorher bekannt gewefen. Die Täter, die den Gemeister der Stadt Röslin geworden. Das Gelungene an gung, Arm in Arm mit den Neuzaristen Imperialismus heimorganisationen angehören, schlafen rubig dem Vorgang war nun, daß dieser falsche Dr. Alexander troß ge­au Hause. Diejenigen aber, die das Dafein der Organiringer Borbildung fein Amt außerordentlich gut ver fationen gemeldet haben, will man im 3ucht­haufe fchlafen laffen. Die Strafe, die der Staatsanwalt beantragt waltete, so daß man allfeitig mit ihm zufrieden war. Mit den ersten Kreisen der Stadt Köslin   stand Dr. Alexander" auf bestem habe. fei vollkommen ungerecht.

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treiben können.

Schlußworte in Leipzig  .

M

BS. Leipzig, 18. Oktober. In ganz ausgezeichneten und vornehmen Darlegungen ver- Fuße, der Landgerichtspräsident war sein Statbruder, ein Eisen­teidigte Dr. Hirsch bera seinen Mandanten Fechenbach. Er be- bahndirektionspräsident machte ihn zu feinen Schwiegersohn. Alex­Der Oberreichsanwalt ging in seiner Replik auf die Aus­tonte zuerst die Unzufäffiafeit des voltsgerichtlichen Rerfahrens. ander- Thormann wäre woll als Bürgermeister von Köslin   oder führungen R.-A. Blochs über Tillefsen ein und erklärte, daß Dann bestritt er die Zuständigkeit des Volksgerichts. Wenn Langar als etwas noch höheres in Frieden gestorben, wenn nicht ein Tillessen nach seiner Ansicht durchaus bereit sei, zu ähnlichen Taten desverrat vorgelegen hätte, dann hätte er vom Reichsgericht ab Alimentenprozeß, den er aus früherer Zeit in Naumburg   führte, seine Hand zu bieten, da er, der Obereichsanwalt, erst gestern in geurteilt werden müffen. Schließlich machte er im Fall der Erz- den Schwindel ans Licht gebracht hätte. Da Thormann unter dem einem Aftenstück einen Brief des Angeklagten Tillefsen an seinen horner- Denfihrift den Einwand her rechtsfräftig entschiedenen Sache, da Fechenbach dieser Denkschrift wegen schon einmal vor Namen Dr. Alexander auch Eide geleistet hatte, so hatte er sich Bruder gefunden habe, in welchem Tillessen   schreibt, er sei bereit, die beiden Leipziger, nämlich Bold und Dittmar, herauszubringen. Bericht gestanden und dort freigesprochen worden sei. Fechenbach formal auch des Meineides schuldig gemacht. Bom Gericht wurde Thormann zu der außerordentlich hohen Weiter habe Tillessen   in der Tat mit Kern über dessen Plan ver­habe weder die Absicht noch das Bewußtsein einer Schädigung handelt. Tillessen   hätte, wenn er den Mord verhindern wollte, Kern das Ehrenwort abnehmen müssen, das Attentat zu unterlassen. hochschule Groß Berlin übt Fräulein Pfeffer ihre Tätig manchem auf den ersten Blick nicht recht glaubhaft erscheinen war Der an Kadavergehorsam gewöhnte Kern hätte sich durch das Ehren­| teit als Lehrerin dieser künstlerischen Körperschulung schon durch der entscheidende Grund, der ihn dazu veranlaßte. Die Erklärung wort gegenüber seinem Borgesetzten Tillessen   dann unbedingt ge= drei Lehrperioden aus. Und unsere Arbeiterjungen und mädels liegt in der eigenartig angelegten Natur Halstes. Er haite Freude bunden gefühlt. Justizrat Dr. Hahn Berlin wandte sich weniger gegen den find in hellen Haufen hingekommen, so daß Parallelfurfe geschaffen an den tadellosen Gestaltungen seiner geschickten Hand, sowie an werden mußten. Wer es mit erlebt hat, wie froh, wie aufmerksam, allem, was er ganz überfah und beherrschte. Unsere gemeinsame Oberreichsanwalt als gegen R.-A. Dr. Goldstücker wandte. Weiter wie geschickt sich die( mehr als 50) Teilnehmer ihren llebungen hin- Tätigteit war für beide Teile durchaus befriedigend. Das wurde wies Justizrat Dr. Hahn auf die alten Beziehungen zwischen den Fe­gaben, wie von Stunde zu Stunde, ron Monat zu Monat die Kör: aber anders, als das Geschäft sich vergrößerte und nicht mehr von milien Rathenau, Techow und Behrens hin und erklärte: Gerade faft uns beiden allein geleitet werden konnte. Halste betrachtete es als hierin liegt die Tragit, daß troz der alten dreißigjährigen Fa­per geschmeidiger, das rhythmische Gefühl stärker, der Wille bas richtigste Ziel dieses Systems! tonzentrierter wurde, der weiß, eine Entweihung des geliebten Geschäftes, daß Fremde in ihm anordmilienbeziehungen der Neffe des Mannes, der noch zuletzt mit Ra­daß nicht nur für WW."- Mädchen, sondern für Berliner   Proletarier- nen und schalten sollten. Schon die Anstellung eines Buchhalters thenau in industriellen Unternehmungen zusammensaß, in dieses jungen hier die Möglichkeit zur Entwicklung richtiger förperlicher machte ihm Schmerz. Er konnte es niemals verwinden, daß das Attentat hineingezogen worden ist. Aber die Mutter des Ermor und seelischer Anlagen gegeben ist. Auch in der eben beginnenden wohlorganisierte Geschäft auch ohne ihn lebte und arbeitete. Als beten hat als erste die Hand geboten, um die Kluft zu überbrücken, neuen Lehrperiode wird durch Fräulein Pfeffer ein Rurfus abge- schließlich die Anlagen und Unternehmungen der Firma fo groß die durch den Mord zwischen beiden Familien sich aufgetan hat. Am halten. Heran, ihr Jungen, die ihr euren Körper ausbilden, euer wurden, daß er sie nicht mehr übersehen fonnte, fühlte er sich nicht 3. Juli schrieb Frau Mathilde Rathenau an die Mutter des Haupt­Gehör üben, und durch den Körper den Rhythmus, die Mufit, die mehr befriedigt und entschloß sich auszufcheiden, um feine ganze angeklagten, an Frau Techow  , folgenden Brief: Tätigkeit der Stadt Berlin   zu widmen, die ihm persönliche Befriedi­Runst, die hohe Lebensfreude euch zu eigen machen wollt! Dr. A. G. gung gewährte." Eine Aufführung der Zauberflöte   im Londoner   Arbeiterviertel. Wie Siemens feine erste Unternehmung gründete. Das 75jährige Jubiläum der Firma Siemens u. Halste wird in diesen Tagen be- Edward J. Dent, der englische   Mufitgelehrte, berichtet in der Monats­gangen. Aus fleinen Anfängen ist der Siemens- Konzern" zu einer drift Sauft" über eine fürzlich erfolgte Aufführung der Zauber­gewaltigen Macht auf wissenschaftlichem, technischem und wirtschaft: flöte im Londoner East- End, die vor einem Arbeiterpublikum von fichem Gebiet geworden. In seinen Lebenserinnerungen" hat Echuljungen, 11- bis 13jährigen Söhnen von Dodarbeitern gespielt Berner Siemens selbst die Gründung der Firma erzählt. Der junge wurde. Die Königin der Nacht mußte sofort nach dem Probenschluß Artillerieoffizier beschäftigte sich damals in feinen Mußestunden viel auf die Straße, um Zeitungen zu verkaufen. Der Dialog wurde im mit der Entwicklung des Telegraphenwesens. Ich veranlaßte schönsten Cockney- Diaieft gesprochen; ein deutscher Professor, dem daher," schreibt er, im Herbst des Jahres 1847 den Mechaniker Dent die Borstellung beschrieb, meinte: Aber ist das nicht eine Ent­babe, halste, mit dem die gemeinsamen Arbeiten mich näher ver- weihung des Meisterwerks?" Dent konnte ihm nur antworten, daß bunden hatten, sein bisheriges Geschäft dem Sozius zu überlassen die Kinder es alle zehnmal ernster nähmen als alle Opernfänger; und eine Telegraphenbauanstalt zu begründen, in die ich mir den baß Bernard Shaw   anwesend und von der Borstellung außerordent Da lich befriedigt war; daß eine Sängerin, die jahrelang Mitglied eines persönlichen Eintritt nach meiner Verabschiedung vorbehielt. Halste ebensowenig wie ich selbst disponible Geldmittel hatte, so berühmten deutschen   Operntheaters war, ihm fagte: Jetzt zum wandten wir uns an meinen in Berlin   wohnenden Better, den ersten Male verstehe ich die Zauberflöte" Kurz darauf wurde die Justizrat Georg Siemens  , der uns zur Einrichtung einer fleinen Bauberflöte in der besprochenen Art im Old Vic"( Bolksover mit Perfftatt 6000 Toler gegen sechsjährige Gewinnbeteiligung darlich. Arbeiterpublifum) auf eführt, und der Kassenrapport hat gezeigt, Die Werkstatt wurde am 12. Oftober 1817 in einem Hinterhaufe der die Oper tatsächlich die beliebteste des ganzen Spielplanes ift. wo Halste und ich auch Wohnung nahmen be weitere Snanspruch­Die Erziehung um Thron. Der zehnjährige Hobsburger, der eröffnet und entwickelte f nahme fremben Rapitals zu dem weltbekannten Etablissement von den ungarischen Legitimisten ols Rönig Otto" gilt, bat, wie der Siemens u Halste in Berlin   mit Zweiggeschäften in vielen Haupt- diefer Tage aus Spanien   zurückgekehrte Graf Joseph Karolni be­Städten Europas  ." Nachdem die Firma bereits mehrere glückliche richtet, bis zur Stunde noch nichts daron erfahren, daß Ungarn Rabellegungen durchgeführt hatte, sah sich Siemens im Jahre 1849 zwei Drittel feines Gebietes eingebüßt hat. Er wird in der Geo­gezwungen, entweder aus dem Staatsdienst auszufcheiden oder auf graphie nach Karten unterrichtet, die vor dem Krieg hergestellt wor­die Beteiligung an der Firma zu verzichten. Er wählte die Aufgabe den sind und den Vorfriegsstand zeigen. Wie der Graf erzählt, des Offizierberufes, bat in Juni des Jahres 1849 um feinen Abschied ist die Königin" Bita, in ihrer Stimmung ungebrochen, und sie hofft und legte feine Stellung als Beiter der Technik der preußischen zuversichtlich, doh für ihre Fomilie mieder bessere Loge fommen Staatstelegraphen nieber. Die hohe Leistung der elektrischen werden. Der liebe Gott schüze Ungarn   vor den besseren Tagen" Telegraphie für das praktische Leben war erkannt," schreibt er, und dieser Familie! namentlich die Eisenbohrermaltungen begannen, die Leistungsfähig

Schöneberger Straße

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Stella" mit Irma Bodo

feit ihrer Bahnen und die Sicherheit ihres Betriebes durch Anlage Volksbühne Norben, Pankom, Preiteftr. 34. Beginn bes 3. Spiel. pon Telegraphenlinien für den Nachrichten- und Signaldienst zu er- febres am 16., abends 8 Uhr: Goethes höhen. Es tauchte dabei eine Fülle interessanter wissens haftlicher( Stella). Rofe Feldkirch  . Gabriele Möit, Paul Wolfgang Mederow. Künst und technischer Aufgaben auf, zu deren Lösung ich mich berufen lerische Leitung: Otto Kirchner.

fühlte." Durch 20 Jahre haben dann Giemens u. Halste gemeinsam Blüthner Orchester. In dem Konzert am morgigen Sonntag, abds. an dem Aufbau des Weltunternehmens gearbeitet. Im Jahre 1868 8 1hr, im Blüthner  - Saal, bringt Konzertmeister Benjamin Bernfeld das 30g sich aber Halste von der Firma zurück. Siemens berichtet dar- Biolin- Stonzert in A- moll von Louis Spohr   zum Vortrag. Dirigent: über: Die günstige Entwicklung des Geschäftes es wird dies Camillo Hildebrand  .

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" In namenlosem Schmerz reiche ich Ihnen, Sie ärmfte aller Frauen, die Hand. Sagen Sie Ihrem Sohn, daß ich im Namen und Geiste des Ermordeten ihm verzeihe, wie Gott   ihm verzeihen möge, wenn er vor der irdischen Gerechtigkeit ein volles offenes Bekenntnis ablegt und vor der göttlichen bereut. Hätte er meinen Sohn gekannt, den edelsten Menschen, den die Erde trug, er hätte eher die Mordwaffe auf sich selbst gerichtet, als auf ihn. Mögen diese Worte Ihrer Seele Frieden geben.

gez. Mathilde Rathenau  ." Ich glaube, so schloß Justizrat Dr. Hahn, daß Ernst Werner Techow   seinen irdischen Richtern hier die Wahrheit bekannt hat. So. weit er zu Anfang damit nicht herausfam, geschah es doch nur, um die Kameraden nicht bloßzustellen.

Bon dem Recht des Schlußwortes machten nur zwei Angeklagte Gebrauch. Ernst Werner Techow   erklärte: Ich kann nur nochmals versichern, daß ich die volle Wahrheit gesagt habe. Sie fönnen sich nicht denten, welch furchtbare Selbstvorwürfe ich mir gemacht habe, daß ich Kern und Fischer Hilfe leistete. Ich habe mich bemüht, mein Gewissen durch das zu erleichtern, was ich hier gestern dargelegt habe. Deshalb lege ich meine gerechte Sühne vertrauens­voll in Ihre Hände.

Der Angeklagte warnede führte aus: Ich betone, daß ich pollkommen unschuldig bin. Als v. Salomon zu mir nach Hamburg  fam, verlangte er einen Chauffeur für eine Waffenschiebung, und dazu habe ich ihm meine Hilfe angeboten, aber nicht zu einem Morde. Die übrigen Angeklagten verzichten auf das Schlußwort. Dann wurde die Sigung geschlossen. Das Urteil wird, rie der Vorsitzende mitteilte, Sonnabend mittag, 12 Uhr oder, falls die Beratung des Staatsgerichtshofes längere Zeit in Anspruch nehmen sollte, um 3 Uhr nachmittags ver? ündet.

Die Pralinen waren vergiftet.

Die Untersuchung des vergifteten Ronfefts ist jetzt beendet. Es i einwandfrei festgestellt, daß die Pralinen durch hinzumischen von Arsenik   absichtlich vergiftet und dann kunstvoll wieder verschloffen worden sind. Die Hälfte des Bädchens ist noch vorhanden. In einem einzelnen der Pralinen ist eine fo große Menge Arfen ent­halten, daß der Genuß diefes onfettstückes tödlich gewirkt hätte.