Das englische Wahlrecht.
Statistik auf Krücken.
Zu den heute in ganz England und in Nordirland stattfindenden In diesen Wochen, in denen der Dollar mit Siebenmeilenstiefeln allgemeinen Wahlen zum Unterhaus fendet uns ein Parteigenoffe, läuft und die Preise das Wettrennen mit ihm aufnehmen, hinft die der lange in England gelebt hat, folgende bemerkenswerten Aus- Statistit naturgemäß auf Krüden hinterbrein. Sie fann immer nur führungen über die schweren Mängel des englischen Wahlrechtes: von Gewesenem berichten, und was gestern war, ist heute schon nicht mehr. Grund genug für ehrliche Wirtschaftspolitiker, in der Aufftellung wie in der Auswertung statistischer Tabellen in dieser Zeit die größte Vorsicht obwalten zu lassen. Durch einen Zufall, durch die Anwesenheit des Vorstandes des Deutschen Städtetages in Berlin , war es möglich, die Gewiffenlosigkeit einer fattfam bekannten Zendenspresse auf diesem Gebiete einmal festzunageln. Beröffentlicht da das Zentralargan des Stinnes- Konzerns, die „ Deutsche Allgemeine", am Sonntag eine Tabelle:„ a ushalts. often im Reich Stand vom 10. November". Mit dem Mäntel chen statistischer Objektivität. Kommentarlos. Den Kommentar soft bu dir, lieber Berliner, alleine machen. Sollft erkennen, wie teuer bir die städtischen Werke in Berlin Gas und elektrischen Strom liefern, wieviel billiger" man" das anderswo fann,„ man", d. h. Berwaltungen ohne fozialistische Mißwirtschaft" und die dreimal hochgelobte Privatindustrie. Schade nur, daß diese Statistit mit ihren Krüden ,, Stand vom 10. November" um Wochen hinter den Tatsachen hinterherhumpelt. Doppelt schade, daß sie so schnell von authentischer Seite forrigiert werden fonnte. So etwas sollte fommen, wenn man nicht mehr mit solchen furzbeinigen Statistiken grundsäglich verboten werden. Wohin sollen wir in Deutschland Parteipolitische Geschäfte machen darf!
Das englische Wahlrecht ist nicht so fortschrittlich, als bei der so häufig gerühmten Freiheit Englands angenommen werden dürfte. Es leidet er stens an dem Mangel, daß es von dem Befig von Bohnräumen in gewiffem, menn auch beschränktem Werte abhängig ift. 3 weitens daran, daß rine Berfon, die Grundbefiz ober. Ge schäfte in verschiedenen Teilen Englands befizt, für jeden derartigen Besiz je eine Stimme abgeben tann. Diese Bestimmung ist aller dings durch ein während des Krieges erschienenes Gefeß wesentlich beschränkt worden. Die dritte Ungerechtigkeit liegt an der un glichen Größe der Wahlkreise und insbesondere an der Bevorrech tung der Universitäten, deren Mitglieder ihre Stimmen offen abgeben und sich hierbei durch Dritte vertreten lassen können. Im übrigen ist das Wahlrecht geheim und direft. Männer befizen aftives und paffives Wahlrecht, sobald fie großjährig geworben find, Frauen jedoch nur nach Erreichung des dreißigsten Lebensjahres. Der Hauptnachteil des englischen Wahlsystems liest jedoch darin, daß es feine Stichmahlen gibt und derjenige Kandidat, der die ziffernmäßig höchste Anzahl der Etimmen erreicht, als gewählt gilt. Dies wird besonders bei den jehigen Wahlen fehr gegen die fort Schrittlichen Barteien wirken. Während diese nämlich in fich gespalten abhängige Liberale( Richtung Asquith- Gren), sowie die Arbeiter es gibt Nationalliberale( Anhänger von Lloyd Georre), un partei, ftellen die Konfervativen in nahezu allen Wahlfreifen nur einen Randidaten auf. Erhält nun 3. B. in einem Wahlfreie ber fonjervative Randidat 11 000 Stimmen, der nationalliberale 10 000, der unabhängige 10 000 und der Arbeiterparteiler 10 500, fo gilt trotzdem der fonservative Kandidat als gewählt, wenn auch eine eventuelle Stichwohl zweifellos dem Arbeiterparteiler den Sieg ge= bracht haben würde. So fam es, daß bei den Wahlen im Dezember 1918 die Ronfervativen( Roalitionsunionisten) 381, die Nationallibe ralen( Roalitionsliberale) 139. die unabhängigen Liberalen 28 und die Arbeiterpartei 59 Kandidaten durchbrochten, während die Berteilung auf Grund des bei uns geltenden Broportionalsystems ungefähr Ronfervative 270, Rationalliberale 95, unabhängige Liberale 85 und Arbeiterpartei 157 gelautet haben würde.
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Die Orientkrise.
Condon, 15. November. ( TU.) Die Ententedifferenzen zur turfifchen Frone haben sich plöhlich verflüchtigt infolge nachstehender Zusicherung Poincaré :
1. Frankreich wird sich Britannien und Stalien zur Bildung einer Einheitsfront genen bie Türkei anfchlichen. 2. Benn Jsmed Bascha nach Boris tommt, wird Poincaré mit ihm feine Einzelheiten verhandeln, so daß auch für ein franzöfifch türlisches Abkommen Lausanne als Borstation gilt.
Die Reparationsnote.
Paris , 15. November. ( EP.) Die deutsche Note über die Re paration wird erst von wenigen Zeitungen fommentiert. Jour. nal" schreibt, daß diese Note die außerordentlichen und unzu. lässigen Forderungen des Reiches bestätigt, die der Reparations tommission in Berlin schon mündlich dargelegt worden seien. Die Note stellt die offizielle Proflamation der Rahlungsunfähigkeit Deutschlands fowohl für die Barzahlungen wie für die Sachleiftun gen foft. Die Reparationsfommission habe einfach Deutschlands Merschulden zu proffamieren, und da Deutschland dieses Ber fchulden felber proflamiert bobe. dürfe sie nicht mehr gönern
London , 15. November. ( TB.) Der Finanzredakteur der ,, Times" fchreibt: Der Plan der deutschen Regierung für Stabilisierung der Mert enthalte gewiffe Vorschläge, die ihn wahrscheinlich in seiner jckigen Gestalt für die Alliierten unannehmbar machen mürden. Die Vorschläge bedeuten jedoch einen sehr betracht fichen Fortschritt gegenüber jedem anderen Schritt, der von der deutschen Regierung zur Lösung der Währungsfrage gemacht worden. Es sei die erste praftife Anstrengung Deutschlands , um die Wiederherstellung seiner Finanzen zu fördern. Nach Ansicht des Finanzrebatteurs bestehen zwei Haupteinwände gegen den Plan, erstens daß der Plan von einem Moratorium für einen festen Zeitraum von brei bis vier Jahren abhängt. Die Sachverständigen hätten mindestens zwei Jahre vorgeschlagen.
Cohnabbau in Deutschöfferreich. Der Teuerumgsimber ist abermals um 6 Proz. herabgesetzt worden, im Ditober bereits um 8 Proz.
Der Dollar steigt auf 7500.
Zunehmende Geldknappheit.
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Aber es ist nun einmal leider so: die angeführten Zahlen dieser Strüdenstatistit find nahezu samt und fonders falsch, grob falsch sogar. In Wirklichkeit sieht die Sache z. B. so aus:
Gaspreis in Berlin 41 M., in München 48 m.( statt 13 m.), in Dresden 42 m.( ftatt 28 M.), in Hamburg 56 m.( ftatt 38 M.). Elettrizitätspreis in Berlin 80 M., in München zirka 80 m.( statt 17 M.!), in Dresden 100 m.( statt 55 m.), in Breslau 85 m.( statt 67 Dt.).
Die städtischen Werfe in Berlin tönnen sich also im Bergleich mit den Betrieben anderer Großstädte noch sehen lassen.
Bei dieser Gelegenheit fei auch gleich darauf hingewiesen, daß in ber jegt wieber brennenden Frage der Gewerbesteuer gleichfalls die Statiftit nur deshalb als Agitationsmittel herange30gen werden fann, weil fie auch hier mit den schnellen Not entscheidungen der Großstädte nicht Schritt hält. Berlin braucht be. tenntlich eine Erhöhung der Gewerbesteuer um rund 50 Broz. Und die allzeit Profithungrigen laufen dagegen Sturm, weil angeblich dadurch die Gefahr einer Abwanderung" der Berliner Industrie in andere Großstädte heraufbeschworen würde. Wie finnlos und wahrheitswidrig dieser Einwand ist, beweifen die übrigen großen Industriestädte. Krefeld und Frankfurt a. M. haben beispielsweise eben ihre Gewerbesteuer um volle 100 Broz. erhöht, ebenso faft alle rheinisch- westfälischen Städte, fie erheben also durchgehend im zweiten Halbjahr das Dreifache des ersten, während Berlin erst das Doppelte fordert, fie find schon beim 8. Steuerquartal angekommen, Berlin erst beim 6. Effen hat aber fogar schon das zehnte Quartal beschlossen und sieht sich zum Abschluß des Jahres zu weiteren Erhöhungen gezwungen. Wohin soll da die Industrie wohl abwandern? Etwa nach Städten wie Frankfurt a. d. D. oder Königs berg, die schon längst bei jenen 4000 Broz. in der höchsten Klasse angekommen find, gegen die fich die Intereffentengruppen in Berlin immer noch so wehren, als ob sie und das gesamte Gewerbe darunter zusammenbrechen müßten?
nun nicht mehr zu betreten hatte, wird doch mit Beftimmiheit an= genommen, daß er sich Ende voriger Woche in einem unbe. mertten Augenblid Zutritt verschafft hat, um seine Rache zu nehmen. Bei allen feinen Bernehmungen leugnet er hartnädig jede Schuld, body dürfte er porläufig bis zur völligen Klärung der Angelegenheit in Haft bleiben.
„ Auslandsbutter".
80 Teile Margarine, 20 Teile Butter.
Wegen Nahrungsmittelverfälid ung batten fich der Butter- und Margarine- Großhändler Friedrich Biesemer und der Stadi= reisende Julius Mülbe vor Gericht zu verantworten. Sie hatten Auslands- Natur butter zu ziemlich bohen Preisen verlauft. Auf eine Anzeige bei der Polizei fand eine amtliche Prüfung der Butter ftatt, und sie ergab. daß die„ Naturbutter" aus einem Gemisch von aß sie die Butter von einer Hamburger Firma bezogen hätten. Butter und Margarine bestand. Die Angeklagten behaupten, nach dem Ergebnis der chemischen Untersuchung bestand diese Naturbutter aus Margarine, die mit 20 Bros. Butter vermischt war. Im Lagerraum hatte man bet Biefemer eine senet maf dine gefunden. Der Staatsanwalt batte gegen jeden der Angeklagten 10 000 m. Geldstrafe beantragt. Das Gericht war aber der Meinuna. daß in der jezigen Zeit das Treiben derartiger Berfälscher von Nahrungsmitteln ein so nichtswürdiges Vergehen iei, daß es nicht hart genug bestraft werden könne. 8iefemer 1000 Mart Geldstrafe. erhielt drei Monate Gefängnis und 50000 Mar! Geldstrafe. Milbe awei Wochen Gefängnis und
Ueberfall auf ein Lebensmittelgeschäft.
Eine Bande junger Burschen drang gestern abend furz vor man teuffelstraße 37 ein, ergriff dort, mas fid) aus den Geschäftsschluß in das Lebensmittelgeschäft von Schmidt in der Auslagen schnell erlangen ließ und flüchtete, bevor die Schupo zur Stelle mar.
Es handelt sich bei bem ganzen Borgang um einen gewöhn lichen Raub überfall 3Im höchsten Grabe unverantwortlich ist es aber, wenn ein Berliner Mittagsblatt höchft fenfationell von Plünderungen in Berlin " spricht und leichtsinnig feststellt, daß die Unruhen und Teuerungsfrawalle im Reich jezt auch noch auf Berlin übergreifen wollen. Das ist gewiffenloseste Journalistit, gegen die entschieden Front gemacht werden muß.
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Diebstahl eines Devisen- Koffers.
Für 20 Minionen Devisen und Ehmudiaden erbeutete ein junges Mädchen in der Nachodstr. 9. Ge hatte sich dort unter dem Namen einer 21 Jahre alten Selma Binneböfer durch eine Ver mittlerin vor act Tagen eine Stellung als Kinder fräulein verschafft und auch wäbrend der Zeit zu feinerlei Alage Veranlassung gegeben. Gestern mittag ging das Ehepaar auf furze Zeit aus und ließ das Fräulein mit den Kindern allein in der Wohnung. Fräulein Binneböfer" schickte nun die Kinder in die Hinterzimmer und blieb allein born in der Wohnung. Als die Kinder wieder in die vorderen Räume tamen, war sie ber ichwunden, und die Eltern entdeckten bei ihrer Rückkehr, daß sie einen 1.25X0,75 m großen Robrplattentoffer mitge nommen hatte. Dieser enthielt 2000 Dollar, einen Brillants ring. Wäiche. und Kleider, alles in allem für 20 Millionen Mart. Die Kinder hatten nur wahrgenommen, daß einmal die Wohuungstür aufgegangen war.
Gefängnisstrafe für einen Kohlenschwindler.
Die Zeit der billigen Agitationsmittelchen ist nach diesen Fest stellungen endgültig vorbei. Darüber sollte man sich auf teiner Mit welch raffinierten Mitteln in der heutigen Zeit der Zene. Seite irgendwelchen Täuschungen hingeben. Die Sozialdemokratie rung aller zum Lebensunterbalt notwendigen Dinge gearbeitet wird, ist im Bewußtsein ihrer Berantwortung gegenüber der Allgemein zeigte ein Fall, der für die Berliner Sane frauen eine gewisse Lehre heit bisher stets bereit gewesen, die Einnahmen der Stadt bis zu fein fann Wegen Betruges und öft preisüberichreitung dem erforderlichen Maße zu steigern, auch wenn dadurch schwere war der Sohlenbändler Wilke und dessen Ehefrau angeflagt. Bet neue Lasten auf die Schultern der arbeitenden Bevölkerung gelegt der Polizei waren mehrere Anzeigen eingelaufen, daß der An werden mußten. Sie fann es aber nicht mit ansehen, wie eine netlagte Bilfe bei dem Bertourbon Koblen diefe nie Gruppe wirtschaftlich stärtster Kreise den auf sie entfallenden Teil mals abwiege und auch auf befonderes Verlangen der allgemeinen Lasten abzubürden versucht. Das Verantwortungs - ich weigere, die Roblen zu wiegen. Ein Nachwiegen bewußtsein der Sozialdemokratie ist unbegrenzt. Die praktische der Sohlen ergab dann die überraschende Tatiache, daß z. B. bei Mitarbeit aber hat eine Grenze, und diese Grenze liegt einer gieferung von at Rentnern Roblen ein genau da, wo bas Berantwortungsbewußtsein an- ganger Bentner fehlte. Bei eineren Bosten von ein und Derer aufhört. awei Zentnern feblten mitunter 20 bis 30 fund. Der Staate anwalt bielt dieses Verfahren für gemeinfchädlich und verwerf. lich, da fich die Kunden des Angeklagten zumeist aus den Kreisen der fleineren Leute zusammenfeßen. Er beantragte deshalb gegen Wilfe vier Monate Gefängnis uud 5000 M. Geldstrafe. Gegen die Ehefrau nur wegen Höchstpreisüberschreitung 3000 m. Gelbitrafe, Das Gericht erkannte gegen den Ehemann Wilte auf awei Monate Gefängnis und 1000 m. Geldstrafe und gecen die Ehefrau auf 2000 M. Geldstrafe.
Der verschwundene Geldsack.
Ein Reichsbanftransport bestohlen.
Das rätselhafte Berschwinden eines Geld fades, ber 10 millionen Mart enthielt und der von einem Transport der Reichsbant abbanden gekommen ist, beschäftigt augenblicklich die Berliner Kriminalpolizeit. Die Geldsendungen der Reichsbant an ihre Zweigstellen im Reiche werden ftets unter Aufsicht von Reichsbanfräten durch Geldzähler unb Bader in Autos perladen, die auf der Straße halten müssen, da im Reichsbankgebäude für Wagen beine Zufahrt ist.
Zur Unterstützung und Unterbringung von Hilfsbedürftigen in Heil- und Erholungsstätten hat der Magistrat 4 600 000 m. bewilligt. Die Heimstätte Heinersdorf foll für Unterbringung von Waisen, findern zur Verfügung gestellt werden.
Zeugen gesucht! Am 10. Ottober, früb 7%, Uhr, wurde an der Mündung der Reuen Grünftrage in die Kommandanten traße ein Radfahrer überfabren. Beugen des Unfalles werden gebeten, ihre breffe bem Berunglückten, Paul Schulz, N. 113, slanb. ftrabe 1, umgebend mitzuteilen. Portofosten werten zurüde ſtattet.
Die Aufwärtsbewegung der Mart, die sich gestern an den inund ausländischen Börsen vollzog, hat leider durch den Rücktritt des Kabinetts Birth eine plögliche Unterbrechung erfahren. Bei Be ginn der heutigen Börse wurde der Dollar, der gestern taum Abnehmer fand, zu Kursen zwischen 7500 und 7600 lebhaft gesucht. Jeber dieser Gelbfäde enthielt 10 Millionen in Zehntausend Die Kabinettskrise dürfte auch an den ausländischen Börsen die marfscheinen. Die mehrfach tontrollierten Säde wer. faum erwachte bessere Steigung der Mark wieder erheblich dämpfen. den aus den Borratsräumen unter scharfer Aufsicht auf fleine Wagen An den Effektenmärkten hatte man heute mit stärkeren Rüdgängen geladen, bis an die Tür des Reichsbankgebäudes gefahren und dann gerechnet. Es zeigt sich aber, daß die großen Auslandstäufe an- burch eine Rette, die aus Geldzählern und Padern gebildet ist, in dauern und daß auch die hiesige Spekulation fich wieder stärker bas Transportauto verladen. Auf dem Schlesischen Bahnhof murbe beim Ausladen das Fehlen der 10 Millionen Mart fest Entdeckung neuer Erdöllager im Landkreis Harburg. engagiert. Eine bemerkenswerte Anspannung zeigt sich allerdings gestellt. Es mußte angenommen werden, daß der Geldjack troz der Außer den fürzlich neu entdeckten Erdöllagern in der Lüne wieder im Geldmarkte. Es ist der Geschäftswelt faum noch möglich, umfangreichen Kontrolle während des Beladens des Autos ver burger heide zwischen Hannover und Soltau sind jezt auch im ihre Betriebskapitalien durch Bankkredite zu ergänzen. Die Situation fdywunden ist. Die Kriminalpolizei neigt jedoch der Meinung zu, Landfreis Harburg in 350 bis 400 meter Tiefe Erdöllager fpißt sich in ähnlicher Weise zu, wie in den Monaten August und daß der Beutel noch innerhalb des Reichsbankgebäudes verschwunden entdeckt worden. Die Bohrungen, die Erdöl in erheblicher tenge September. Die Binsfäße, die für Leihgeld perlangt werden, find ift. Nicht weniger als 19 Geldzähler und höhere feststellten, find in Saddorf in nächster Nähe eines Salzhorstes geradezu ungeheuerlich. So zahlt man für Markdarlehen gegen Reichsbantbeamte waren bei dem Transport beschäftigt. niedergebracht. Dieser Umstand berechtigt zu der Erwartung, daß Hingabe von Devisen als Sicherheit bis zu 20 Broz. monatlich. Leider ist es unmöglich, die Nummern der verschwundenen Zehn man bei Fortsetzung der Arbeiten auf größere Erdöllager ftebrn Werden Eisen- und Metallvorräte verpfändet, so steigt der Zinssat taufenomartscheine anzugeben. Es sind nur die Nummern aller an wird. bis zu 30 Broz. monatlich oder 1 Proz. pro Tag. Diese Zustände Bannt, von denen am Montag nicht weniger als drei Milliarden dem betreffenden Tage ausgegebenen Zehntausendmarkscheine be find nicht zuletzt der starken Inanspruchnahme des Geldmarktes durch dem Berfehr übergeben wurden. Die Kriminalpolizei steht zunächst die Börsenspekulation zuzuschreiben. Vor Weihnachten ist eher mit por einem Rätsel, da beim Bergleich der Kontrollen einwand einer weiteren Berschärfung der Situation zu rechnen. frei festgestellt wurde, daß die Geldsäcke in der vorgeschriebenen Anzahl zur Ausgabe gelangt sind, und da es fast unmöglich erscheint, hier einen Diebstahl zu begehen, denn im Reichsbankgebäude ist Räufer Berläufer auch eine ma che der Schuppolizei untergebracht. Einer ( Gelb-)( Brief-) der Schupobeamten war während der Beladung des Autos zugegen. Die Angelegenheit wird von Kriminalfommissar Nitschte vom 2952.6 2967.402763.07 2776.93 Bolizeibezirksamt mitte bearbeitet, der auch alle Meldungen zur 2553 60 2566.40 Aufklärung des Falles entgegennimmt.
1 belgischer Frant.
1 norwegische Krone
1 ränische Krone.
1 schwedische Strone
1 finnische Mart
1 japanischer Jen
1 italienische Lire
1 Pfund Sterling
1 Dollar
1 französischer Frank
1 Schweizer Frant.
15. November Käufer Berkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs
Rurs
2713.20 2726 80 458.85 461.15 1871.56 1878.47 1506 22 1518.78 2009.96 2020.07
843.14
844.86
14. November
Kurs
Kurs
426.98 429 07
Die vergifteten Brötchen.
alle
Die Erdbebentatastrophe in Chile . Wie aus Santiago gemeldet wird, hindern heftige Gewitterſtürme und neue Erb. erschütterungen die Berteilung von Hilfsmitteln. Gegen wärtig wird die Zahl der Toten bei dem Erdbeben auf 1300 und die der Berletzten auf 2500 angegeben.
Die Berliner chilenische Gesandtschaft hat non ihrer Regierung eine Telegramm erhalten, nach dem die Nachrichten über die Erdbebenfatastrophe wesentlich übertrieben find. Die Städte Santiago und Valparaiso sowie die Salpeterzone und das Industriegebiet, ferner die großen Häfen find völlig unversehrt. Bon dem Unalüd betroffen sind lediglich die kleinen und dünn bepölferten Städte Coquimbo , Caldera und Copiapo.
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend. Kühl, zeitweise aufflarend, jedoch über. wiegenb neblig oder bewollt, bei ziemlich frischen nordwestlichen Winden. Reine erheblichen Niedersäläge.
Groß- Berliner Parteinachrichten
1806.72 1813 28 1406.27 1413.53 Bei einem Bädermeister in der Lindenstraße find, wie wir 1865.32 1874.68 meldeten, Brötchen verlauft worden, die vergiftet waren. Trotz der 179.55 180.45 eingeleiteten Untersuchung ist es bis jetzt noch nicht gelungen, die 3461.32 8478.68 Angelegenheit zu flären. Nach dem Genuß dieser Brötchen erkrant 839.15 840.85 ten befanntlich mehrere Personen, deren Befinden zum Teil jetzt 38565.85 38784.15 30922.50 81077.50 noch ein sehr ernstes ist. Während man anfangs vermutete, daß 7032.87 7067.63 das Mehl, aus dem die Brötchen hergestellt wurden, auf irgendeine 458.85 461.15 Art und Weise gifthaltig gewefen fei, ergab jedoch die vorgenomme der Bereinigten Sozialdemokratischen Partei. 827.07 emifche Untersuchung, daß das Arsen, um dieses Gift 92. Abt., Rentään. Heute abend 7, Uhr let Wolff, Raifer Friebrich. Ede Rofegger1289.26 1295.74 handelt es sich hier, erst bei der Zubereitung des Brötchenteiges zu 1089.76 1093.24 gefeßt worden ist. Da man zunächst einen Racheaft vermutet, 101. Abt. , Treptow ; 102. bt. Baumschulenweg. Bildungsaus chuß. Vorführung 9.63 wurde jetzt von der Kriminalpolizei der 19jährige Bäder. 223.56 gefelle Rurt M. unter dem Berdacht, die Brötchen vergifter
7496.21 7588.79
491.26 498.74
-
1 brasilianischer Milreis
1866.57 1878,43
1 spanischer Beseta
100 österr. Kronen( abgeft.)
1 tschechische Krone
1 ungarische Strone
1 bulgarischer Lewa
1 jugoslawischer Dinar
822.93
9.57
222.44 2.84
49 87
2.86
ftraße, Sigung des Abteilungsvorstandes und der Funktionäre. Abrechnung. des Großfilms Danton" in ber Treptower Sternwarte. Eintritt nur für Erwachsene. Freitag, den 17 November, abends 6 und 8 Uhr. Eintritt zu ben Borstellungen: um 6 Uhr 20. um 8 Uhr 80 Rarten an der Roffe standswahlen.
zu haben, verhaftet. M. war vor einiger Zeit bei dem betreffenden 103. Att. Oberschöneweibe. Heute abend 7%, Uhr Generalversammlung und Bor 50.18 Bädermeister in Stellung, wurde aber bald darauf infolge seiner 14. Kreis, Neukölln. Donnerstag, ben 16. Rovember, abends 7 Uhr, im Sekretariat 111.72 112.38 Untüchtigkeit entlassen. Trotzdem. die Badstube des Meisters Redarftr. 3, engere Borstandssigung.