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ligionsstunden neben beispielsweise zwei Geschichts­stundenn; ja, es scheint, daß sie diese vier Stunden auch den weltlichen Schulen als lebenstundlichen Unterricht auf­zwängen wollen. Der Werf unterricht bittet mit 2 einge flammerten, d. h. also wahlfreien Stunden ganz bescheiden um Ginlaß. Der Nadelarbeitsunterricht der Mädchen wird dur Beschränkungen im Rechnen und in der Naturkunde ermöglicht. Was brauchen auch Mädchen ebensoviel vom Rechnen und Naturkunde zu verstehen wie Jungen!

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linien" ringen diese Kräfte schon deutlich fühlbar um die Neu-| rungslage den Bergarbeitern nicht zugemutet werden können, Wir gestaltung der Schule unseres Volfes. Wir wünschen diesem haben deshalb in der Juni- Konferenz, an der die Minister Brauns neuen Eriaß einen fürzeren Bestand als dem alten. Er und Schmidt teilnahmen, und die die Ueberschichten ablehnte, auch zeigt uns die Bolksschule, wie sie i ft. Wir aber streben zu einer nur von zeitweisen Ueberschichten gesprochen. Das gleiche ge­Schule, die sein wird, zu einer Schule, die all die Keime Dort wurden Dezember und Januar als die Zeit bezeichnet, schah bei den Beratungen über das letzte Ueberschichtenabkommen. einer neuen Entwicklung, die wir hier inmitten überwinterter die evtl. überschichtenfrei bleiben fönnte. Diese lettere Mit­Treibhauspflanzen zum Lichte emporschießen sehen, zur vollen teilung wurde auch veröffentlicht, so daß die Bergarbeiterschaft mit und einheitlichen Entfaltung bringen soll. der Stundung im Dezember und Januar rechnete, ja zum großen Teil fie als Einlösung eines Bersprechens forderte.

Deutsch und Barthou.

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Mieterfragen im Landtag.

Bon ben Entwicklungsmöglichkeiten der Schule zu Lebensgemeinschaften mit eigenwirtschaftlichem Be­Zu dem Artikel des Vorwärts" von heute morgen erflärt trieb, von Gartenarbeit und Unterricht im Freien, von Gesamt- Geheimrat   Deutsch der Telegraphen- Union, daß er zwar an- Der Preußische   Landtag befaßte sich heute zunächst mit zwei unterricht und dergleichen steht kein Wort in dem neuen Er- läßlich cines längeren Frühstücks sich sehr angeregt mit Herrn Großen Anfragen der Demokraten und der Deutschnationalen über laz. Bum mindesten hätte ein grundfäßliches Wort von der Barthou unterhalten habe, daß indes bei dieser Unterhaltung die Mietangelegenheiten. Die demokratische Anfrage Freiheit des Lehrers dem Lehrplan und den Ent mit feinem einzigen Wort von( irgendeiner Anwendet sich gegen eine Verfügung zur preußischen Ausführungsver widlungsmöglichkeiten der Schule gegenüber an den Anfang leihe die Rede gewesen ist. ordnung zum Reichsmietengesetz com 16. Juli 1922, in welcher der der allgemeinen Bestimmungen gehört, die sonst so schöne und Wohlfahrtsminister die Regierungspräsidenten angewiesen treffende Worte für den Geist und die Arbeit der Schule habe, gegen die Beschlüsse der Gemeindebehörden und Kreisaus­gefunden haben, wie dies, daß der Unterricht auf der Eigen­schüsse Einspruch zu erheben, wenn die von ihnen festgesetzten tätigkeit der Schüler, der geistigen sowohl wie der förper­Hundertsätze der Zuschläge zur Grundmiete lichen, aufgebaut werden müsse, daß die 5) and betätigung in möglichst weitem Umfange nugbar zu machen sei, und daß es nicht auf flüchtige Berührung möglichst vieler Stoffe, son­dern auf geistige Durcharbeitung weniger Stoffe an­tomme.

Es soll auch unumwunden zugegeben werden, daß die Einzelpläne für die verschiedenen Fächer in der vor­liegenden Form einen erheblichen Fortschritt über den bestehen­den Zustand hinaus bedeuten.

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Humor in ernster Zeit.

ahren

Die Beschlagnahme der Nr. 946 des Jatob" ist durch nachstehend abgedruckten Gerichtsbeschluß be. stätigt und bedingt aufgehoben.

Beschluß des Untersuchungsrichters VIII vom 8. November 1922.

In der Boruntersuchung gegen Enderling, wegen Bergehens gegen§ 111 Str.G.B., wird die durch Beschluß des Amtsgerichts  Stuttgart Stadt angeordnete Beschlagnahme der Nr. 946 der Zeit­fchrift Der wahre Jafob" bestätigt, mit der Maßgabe, daß die Befchlagnahme derjenigen Exemplare aufgehoben wird, be lich deren nach gewiesen ist, daß die letzten drei Zeilen des in der Zeitschrift veröffentlichten Gedichtes Dent an den 9. November", nämlich die Worte:

Bein'gen aufs Blut dich die Preise, die dreisten, Schaffe du Ordnung mit spürbaren Fäusten, Wie damals am 9. November." unleserlich gemacht sind.

Die Polizeidirektion Stuttgart wird ermächtigt, bem Berlag der Zeitschrift die beschlagnahmten Exemplare zur Vornahme der Unfenntlichmachung der bezeichneten Worte zu überlassen. Die Beschlagnahme gilt bei den Exemplaren als aufgehoben, bezüglich derer die Polizeibehörde die Bescheinigung ausstellt, daß die benannten drei Zeilen unleserlich gemacht sind. K. Württ. Landgericht   Stuttgart

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durchstreichen muß!

a) für Zinssteigerungen 5 Proz.,

b) für laufende Instandsetzungsarbeiten 60 bis 70 Proz c) für große Instandsegungsarbeiten 40 Pro3., d) für Verwaltungsfosten 15 Broz.

übersteigen. Durch diese Berfügung werde die Festseßung höhe. rer Mindestsätze selbst dann verhindert, wenn Mieter und Mieter­vertretungen übereinstimmend höhere hundertfäße für notwendig halten. Es fönne feinem Zweifel unterliegen, daß die in der Verfügung angeführten Höchftfäße völlig unzureichend find.

Die Große Anfrage der Deutschnationalen wendet sich dagegen, daß die bestehenden Wohn- und Mietgefeße zum Ruin des foliden Hausbefizes führen. Die Einrichtung der Mieteinigungsämter ohne Berufungsinstanz sei eine Quelle steigender Zwietracht.

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Die Reichspachtschuhordnung.

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arbeitet ist und in der

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Der Unterricht in der Muttersprache soll fortan auf die Spigfindigkeiten" der Rechtschreibung verzichten. Die be­fonderen Schreibstunden, eine der schlimmsten Qualen unserer Kleinen fallen fort; die Uniformierung der Handschrift nach Form und Lage der Buchstaben ist beseitigt. Das Lesebuch fann durch zusammenhängende Einzelschriften abgelöst Zu den wichtigsten fozialpolitischen Gefeßen der letzten Beit zählt die fürzlich erlassene neue Reichspachticuk­merden, bei den Gedichten tritt freiwillige Auswahl des Schülers an die Stelle eines Ranons auswendig zu lernender ordnung vom 29. Juni 1922, welche ähnlich wie die Kleingarten­ordnung bor allem fleine landwirtschaftliche die Kleingärtner Bächter bis zur Größe einer selbständigen Adernahrung und die Berfe. Das Probediftat" ist fast aufs Altenteil verwiesen. Heuerlinge vor ungerechtfertigten Pachtzinssteigerungen und Hier also, wie auch sonst an vielen Stellen, ein beherztes Abschneiden alter Schulzöpfe. Daneben aber dann Es ist sehr zu be­willfürlichen Kündigungen schüren soll. wieder ein unsicheres Tasten und Steckenbleiben in Halbheiten. grüßen, daß die Buchhandlung Vorwärts eine Ausgabe der Bach: So namentlich im Geschichtsunterricht, wo natur- brei Zeilen an 1700 Eremplaren unleserlich ge noffen Strüger, Ministerialrat im Reichsarbeitsministerium, be­Die Polizeidirektion Stuttgart hat beftätigt, daß die benannten schugordnung veranstaltet( Preis 126 M.), welche von dem Ge­gemäß die Gegenfäße am härtesten aufeinanderprallen. Die macht sind. Kriegsgeschichte des bisherigen Schulbetriebes scheint über­sowohl in der Einleitung wie in den Allen Freunden von Humor und Setire empfehlen wir die Anmerkungen die soziale Tendenz des Gefeßes ganz besonders wunden zu sein, wenn wir lesen, daß Kriege hauptsächlich Anschaffung dieser beschlagnahmt gewesenen Nummer des betont wird. Die fleine Echrift enthält auch den Wortlaut der nach ihren Ursachen und Folgen" zu würdigen feien. Die Wahren Jakob". Die Nummer fann durch alle Buchhandlungen aur Ausführung des Reichsgesetzes erlaffenen neuen Breußischen Staatsbürgerfunde erhält den ihr gebührenden Platz, die Be- und Expeditionen der Parteiblätter bezogen werden. Sie ist ein Bachtschusordnung vom 29. September 1922 und bereits die Ueber­rüdfitigung des wirtschaftlichen und gefellwertvolles Erinnerungsstück an diese Tage, in der man vier Jahre gangsvorschriften vom 31. Oftober, bietet somit das gesamte Material schaftlichen Lebens wird ausdrücklich gefordert. Aber nach der Revolution auf Anordnung eines R. Landgerichts" schon zur zuverlässigen Beratung in allen Fragen des neuen Pachtrechts. unsere Freude wird gedämpft, wenn wir unmittelbar daneben das Gedenken des 9. November lesen, daß, wo es irgend angeht, bedeutende geschichtliche Per sönlichkeiten in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen find, oder daß von der Zeit des Großen Kurfürsten an die brandenburgisch preußische Geschichte in den Am Montag fanden, wie die PPN. erfahren, im Reichsarbeits. Verdergrund treien soll. Was unsere Lehrbuchfabrilanten und minifterium Berhandlungen über die Dezemberlöhne im Lehrplanaufzieher und endlich auch ein großer Teil unserer Bergbau statt. Die Erhöhung beträgt im Durchschnitt pro Mann Lehrer aus solchen Richtlinien" machen wir, braucht nicht und Schicht für das Ruhrrepier,   Köln und   Oberschlesien 750 ml., für erst gesagt zu werden. Von der Verfassung ist wohl die Rede,   Niederschlesien,   Aachen,   Sachsen und   Ibbenbüren 675 M., und für fogar vom Freistaat" Preußen, aber daß die Boltsschule vor   Niedersachsen 637,50 M. Einbegriffen in diese Säße ist das erhöhte ellem und in erster Linie eine Schule der deutschen Re- Hausstands- und Kindergeld, das für das Ruhegebiet 100 m. beträgt. publik sein soll, daß fie nach Art. 148 der Reichsverfassung Die Verteilung der Erhöhung soll prozentual gleichmäßig auf alle ihre Kinder im Geiste der Bölferversöhnung zu er- bis Ende Dezember 1922. Sollte jedoch bei außergewöhnlicher Ent­ziehen hat, davon lesen wir fein Wort. widlung eine Einhaltung dieser Frist den Berbänden nach   Treu So wohnt überall Neues und Altes, wohnen Bergangen- und Glauben unmöglich sein, dann sind die Parteien verpflichtet, heit und Zukunft dicht nebeneinander. Die alten Bestimmun- einer Einladung des Reichsarbeitsministerums zu erneuten Bogn. gen des Jahres 1872 haben ein halbes Jahrhundert gelebt. verhandlungen m Dezember 1922 Folge zu leisten. Der offiziöse Kommentator des Erlasses wird es uns schon gestatten müssen, wenn wir über ihre Auswirkung etwas anderer Ansicht sind als er. Der glänzende Aufschwung" unseres Volksschulwesens, der noch nicht da ist, den wir aber erhoffen, wird aus anderen Kräften geboren werden, als denen, die an jenem Erlasse tätig waren. In den neuen Richt­

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Stundung des Ueberschichtenabkommens.

Das Ueberschichten Abfommen vom 24. August 1922 wird im Hinblick auf die fommenden Feiertage vom 18. Dezember d. 3. bis 15. Januar 1923 einschließlich gestundet Es tritt am legtgenannten Tage felbfttätig wieder in Kraft.

Bom Verbande der Bergarbeiter   Deutschlands wird uns dazu noch mitgeteilt: Unser Verband hat nie an dauernde Ueberschich­ten ohne Unterbrechung gedacht, da diese bei der heutigen Ernäh und das Lied der Arbeit" ertönten. Die Ringstraße war nach jeder Räumungsattade gleich schwarz von Menschen. Man fah rote Fähn

Börsenpanik.

Der Dollar flettert auf über 8600. Auch am heutigen Börsenruhetage machte die Kurssteige­rung der Devisen weitere Fortschritte. Der Dollar stellte sich gegen mittag auf 8625. Einen besonders ungünstigen Ein­bruck machen hier die Pariser Meldungen über den voraus­sichtlichen Inheit der zu erwartenden   französischen Note an Deutsch­  land. Man hegt besonders hinsichtlich des Rheinlandes ernfte Be­forgnisse. Außerdem wirkten natürlich die Mitteilungen über die höhe des Defizits im Reichshaushaits noch stark nach.

Stärke an. Es handelt sich teils um ausländische Käufe, besonders Die Nachfrage nach Effetten dauert mit unverminderter von den jeht in verschiedenen Ländern gegründeten Markverwer­tungsgefelifchaften, teils find die sprunghaften Steigerungen der Rurse aber auch auf Interessentäufe inländischer Gruppen und auf Borbereitungen zu neuen großen Fufionen in der Industrie- und Bantwelt zurückzuführen.

Die Reparationstommiffion foil in einez Jote vom 25. November Streichung der den deutschen Reedern gewährten Gubsidien" aus dem Etat verlangt haben. So meldet Deta". Der deutschen Re­gierung ist aber eine derartige Note bisher nicht zugegangen.

Gedenktag einer verschollenen Revolution hen auf den Dachigen der Straßenbahn auftauchen. Ein Schuhmann, zu wollen. Bie Geheimrat Stübben in der Deutschen Bauzeitung"

Bon Richard Bernstein.

Im Sommer 1897 erließ der österreichisch- polnische Minister. präsident Graf   Badeni seine Sprachenverordnung, durch die ge­wisse Forderungen der Tschechen wegen der Gerichts- und Amts­sprache erfüllt wurden. Daß diese Aenderung des Rechtszustandes burch Verordnung vergenommen war, nahmen die Deutsch bürgerlichen zum Anlaß einer Opposition, die fich bald zur Obstrut tion, d. h. zur Verhinderung jeder parlamentarischen Arbeit ftei gerte. Die Sigungen des Abgeordnetenhauses wurden völlig mit namentlichen Abstimmungen oder durch Namensaufruf und auler­hand sonstige höchst langweilige Schilanen ausgefällt. Die Re­gierung rächte fich außerhalb des Parlements durch Versammlungs­verbote und Zeitungstonfistationen.

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der sich bei der Berfolgung auf den heiligen akademischen Boden der Universität verirrt hatte, tam als Schneemann wieder heraus die Mehlsäde der Kantine waren über ihn ausgelert worden. Bor dem Landesgericht ertönte tausendstimmig der Chor: Wolf heraus,  Badeni hinein!"

Der Ausnahmezustand hing in der Luft, als Sonntag, den 28., früh, die Gegend des Parlaments von Militär und Polizei starrte, aber auch von ungeheuren Menschenmassen voll düsterer Entschlossen. heit mimmelte.

Da lentte Franz   Joseph ein. Er entließ   Badeni. Als mittags die Sonne heraustam, stieg Dr. Lueger, der chriftlichsoziale Führer und den Sozialdemokraten und Deutschradikalen tiefverhaßte Bür germeister von   Wien, auf die Parlamentsrampe und verkündete den Rücktritt Badenis, dabei so tuend, als ob er erreicht hätte, was einzig und allein das Wert des Wiener Boltes war. blatt der Arbeiter"-Zeitung verzeichnete turz und bündig: Ein Extra 11 Uhr: Abzug   Badeni. 12 Uhr: Abzug der Husaren. 1 lhr: Abzug der Bolizei.

Und an einem späteren 28. November, dem von 1905, trug eine Biertelmillion Menschen das gleiche Wahlrecht über die Ringstraße zum Sieg.

Wilhelm tauf. Auch im wohlverdienten Exil scheint der frühere  deutsche Kaiser auf seine dilettantischen Liebhabereien nicht verzichten berichtet, hat er seinem House in   Doorn durch allerhand An- und Umbauten den Charakter ernster Behaglichkeit" verlichen, ihm durch Errichtung eines Vorgebäudes, das die Wache, die Burcaus und die Dienstwohnungen enthält, eine weitere Ausdehnung ge­geben, flankierende Edtürme, ein monumentales Einfahrttor ufw. hinzugefügt. Dem das Haus umgebenden alten Part ist er durch Auslichtungen und Freilegungen zu Leibe gegangen.

Warum follte Wilhelm nicht? Seine Mittel erlauben ihm, in ,, ernster Behaglichkeit" zu leben, und da er für seinen Unterhalt nicht selber zu sorgen braucht, fann er sich den altgewohnten Spiele­reien hingeben. Wir aber find schon zufrieden, daß er nicht mehr in der Lage ist, durch seine architektonischen und gärtnerischen Künste unser   Berlin und unseren Tiergarten uns zu verschandeln.

Die Abschaffung des Pfennigs. Man muß lächeln; wenn einem das Sprichwort einfällt: Wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert." Denn wer fennt heute noch den Pfennig? Im ge­meinen Leben hat er schon seit geraumer Zeit ausgespielt. Er findet sich vielleicht noch in den Eporbüchsen der Kinder, sobald diese seit Jahrn nicht gelerrt worden sind. Wo mögen die Millionen Pfennigs füde geblieben sein? Das ist tatsächlich ein Rätsel. Der Pfennig ist heute eine Sterilät, und der, der noch einen besitzt, beschaut ihn und denkt an seinen Münzwert. Nur bei den Behörden hat der Pfennig noch immer eine Rolle gespielt. Bei den Bostichedämtern wird er regelmäßig verbucht. Zumeist freilich wird, wenn er aus­gezahlt werden soll, der Betrag abgerundet, weil eben feine Pfennig. ftüde vorhanden sind. Auch bei den Banken war die Pfennigrech nung bis heute üblich. Jegt aber gehen die   Berliner   Banten dem Pfennig auch zu Leibe. Es gibt feine Pfennigüberweisungen mehr, feine Pfennig- Binsberechnungen. Alles wird nach oben abgerundet. Der Pfennig war einmal. Inzwischen ist der Taler Kleingeld ge­worden, und man fönnte variieren: Wer den Laler nicht ehrt, ist den Tausender nicht wert." Indessen: Wer hat in lezter Beit einen folgte, aber er tam nicht in die Masse, obwohl eine große Menge Taler gefehen? Auch er ist verschwunden. Seine Ausprägung er hergestellt sein soll. Auch der taum miedererwachte Tafer ist ver­schwunden. Das Geld ist wertles, und schließlich ist der Hundert­markschein heute das kleinste Geld, mit dem man rechnen muß.

So fam Erregung ins Land, besonders in die nationalen Brenz regionen. Die Bevölkerung von   Wien sah dem sonderbaren parla mentarischen Schauspiel mehr neugierig als bewegt zu. Die herr­schende Partei der Chriftlichsozialen stand auch aus Abneigung gegen die antifleritalen Deutschbürgerlichen- eher noch zur Re gierung, während die Sozialdemokraten, die erst im März 1897 ins Barlament eingezogen waren, zwar die Regierung als unfähig und Es fam ein neues Ministerium Gautsch und es änderte fich nicht gewalttätig betämpften, aber als internationale Arbeiterpartei allzu viel, man wurstelte weiter, fam später wieber in D5ftruftionen, fie hatte beutsche, tschechische, polnische und italienische Abgeordnete fogar in viel übermütigere und unwürdigere, schließlich sogar auf in einer Graftion den Kampf der Bourgeoisie um die   Beamten- die systematische Verfassungsbrecherei mit dem§ 14 unter dem tellen nicht mitmachte; denn darauf lief es hinaus. Grafen Thun, was zu erbitterter Auflehnung der Arbeiter und zu Run brauchte die Regierung aber bestimmte Geseze. Um Lobesopfern militärischen Einschreitens führte. Aber für's erste fie durchbringen zu können, hätte man den   Deutschen die Obftruf. mar Ruhe und es ist auch nie wieder Polizei ins Abgeordneten. tion durch Aufhebung der Verordnung ablaufen müssen dafür haus einmarschiert. aber( wie fich später zeigte) nur die Obstruktion der Tschechen ein­getauscht. Durch einen liftig- brutalen Handstreich änderte man Schließlich die Geschäftsordnung so, daß die Verlagen plößlich zur Berhandlung standen und überdies widerseßliche Abgeordnete aus. geschlossen werden konnten. Der Tiroler Kleritale Dr. Ka Staatsoper: Der Barbier von   Sevilla." Wie stark muß ein threin legte das Präsidium des Hauses nieder, um sich nicht mit- hundertjähriges Opernwert sein, um in einer bedenklichen, matten, chuldig zu machen, der polnische Bizepräsident armenischen fast primitiven Aufführung der Staatsoper aus seinem eigenen Glaubens David v. Abrahamoviez machte die Sache und wurde musikalischen Leben heraus noch zu wirken! Es genüge also fest. dafür von unseren Genoffen und den Deutschradikalen aus dem Gaal zustellen, daß, von der Duvertüre angefangen, feines der vielen getrieben. So fette die Obftruftion Gewalt gegen Gewalt, und nun. Bravourstücke einschlug, daß das Bublifum von der schwächlichen ba es die Freiheit des Parlaments galt, der Tribüne, wo das freie Singefunft einer Viertel- Almaviva wie gelähmt faß und froh war, Wort allein noch eine Stätte hatte, stürmten die Sozialdemokraten sich durch ein paar Clownerien Bartolos und Bafilios über die Paul Gaffirer, Bilto: iaftr. 35, zeigt im Dezember Gemälde von in die vorderste Front. Am 25. November 1987 tam es zum Krach. Langeweile hinwegsehen zu können. In diesem Ensemble des Ber- Liebermann, Purimann, Kofofchla, Groi mann, Ulrich   Hübner, Röbricht, der Deutschrobitale K. H. Wolf wurde ausgeschlossen und durch her falls fonnte die Rosine Mabel Harrisons wirklich hervor. Haller, Renée' Sintenis. Lehmbrud A. Strübe u. a.; aurei dem Bildwerke von Georg   Kolbe, Kurt   Edzard, beigerufene Polizei unter dem Vorsiz des Tschechen Dr. Kra- ragend genannt werden. Das füße Stimmchen erinnert in der   Barlach, Koloidfa. Großmann, G. Ehrlich u. a. und neue graphische Blätter von marsch hinausgeschleppt. Als er am nächsten Tage, wieder erschien, mittleren Höhe ein wenig an Sigrid Arnoldsen, die schwedische Kurt   Schwitters, der belanute Werzmaler und Dichter der Anna murde er ins Landesgericht abgeführt. Nachtigall. Mit den Keloraturen treibt die Gastin, die ihre Arien Blume" lieft am 29. in der Stuntausstellung Der Sturm, Potsdamer steht ihrem Wesen und Gefichtchen gut. In den höchstgestrichenen November- Bruppe veranstaltet am 2. Dezember, 8 Uhr abends, ihr dies. italienisch fingt, viel Sport, und das anglisierte Deutsch des Dialogs Strake 131 a, aus eigenen Berken. Kostümfest der November- Gruppe. Die radikale Künstlervereinigung Sopran- Noten wird das Stimmchen schrill und verliert seinen Glanz. jähriges Softümfeit im Kaiseriaal bes Zoo( Eingang Lichtenstein- Bortal). Auch sollte die sympathische Sängerin weniger mit dem Fächer Einladungen und starten durch die Geschäftsstellen: Twardy, Potsdamer dirigieren als förperlich mitspielen. Sie wurde bei der Anmut und Straße 12; Café Alschässcy, Ansbacher Str. 41, und J. B. Neumann, Kultur ihres Auftretens warm und herzlich empfangen. R. S. Surfürstendamm 232

in   Graz, wo schon Blut geflossen war. Während drinnen im Saal Run gab's fein Halten mehr, zumal in der Provinz, besonders Sozialdemokraten und Deutschfroditale von Polizeifäusten gepackt und hinausgezerrt wurden, eilten Studenten und Arbeiter zum Parla. ment, Ertrablätter überfluteten die Stadt, Polizei- und Huforen­attaden stürmten gegen das Bolt, aus dem Die Wacht am   Rhein"

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