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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 20.

Die frauenrechtlerische Petition, das Vereins- und Versammlungsrecht des weib: lichen Geschlechts betreffend.

Donnerstag, den 24. Januar 1895.

12. Jahrg.

nach gleich. Die sozialdemokratische Presse hätte die Petition sich die Sozialdemokratie abfinden, aber fie hat jederzeit mit tritifitt, wäre aber feineswegs dafür eingetreten, daß die allen ihr zu Gebote stehenden gefeßlichen Mitteln dafür gekämpft, Genossen, daß klassenbewußte Arbeiter im Schlepptau bürger- daß der Volksvertretung werde, was der Volksvertretung gebührt. licher Elemente erscheinen. Warum unseren prinzipiellen Stand. Bu den wenigen Rechten und Befugnissen, welche das Parlament punkt der Politik der bürgerlichen Welt gegenüber ändern, weil im herrlichen Deutschen Reich befizt, gehört das Recht, Im lezten Sommer schlossen sich 22 frauenrecht zufälligerweise ein Akt dieser Politik von Frauen ausgeht, die nicht Initiativanträge zu ftellen, im Namen des Volkes zu Terische Organisationen zu einem Rütlibund zu für die sogenannte Gesammtheit eine Reform fordern, sondern fordern, statt bei einer Regierung zu betteln. fammen, welcher in einer Petition an den Kaiser das für das weibliche Geschlecht. Wollen wir unsere prinzipielle Die Petition meidet aber den einzig richtigen Weg an den gefegliche Verbot der Prostitution und die Haltung deswegen preisgeben, so geben wir gleichzeitig unseren Reichstag.") Proletarische Frauen können und wollen da nicht mits ftrenge Bestrafung der Prostituirten, Ruppler 2c. auf dem Standpunkt preis, die Frauenfrage nur im Zusammenhang der thun. Ueberhaupt nicht und am allerwenigsten gegenwärtig, wo Wege einer Rabinetsordre des Kaisers und der allgemeinen fozialen Frage zu erfassen und zu fördern.*) die Regierungen den schärfsten Rampf gegen das Vereins- und verbündeten Fürsten unterthänigst" erflehte. Die In Nummer 7 vom 9. Januar nahm der Vorwärts" der Versammlungsleben der Proletarierinnen veranlassen, gegenwärtig, Lataienhaftigkeit des in der Petition beliebten Tones Petition gegenüber eine durchaus forrekte Haltung ein. Er ver- wo die verbündeten Regierungen die Umsturzvorlage eingebracht fand ihr würdiges Gegenstück in dem sozialpolitischen zeichnete fie, fritisirte sie und wies darauf hin, daß sie eine alte haben. Proletarierinnen, welche von unsern Regierungen eine ihren Unverstand, den die Bitte" athmete, und in der Ansozialistische Forderung aufgreife. Leider und zu meinem großen Er. Intereffen entsprechende Reform der Vereins- und Versammlungs maßung, mit welcher die Organisationen zu bitten wagten", staunen hat der Vorwärts" über Nacht seine Haltung geändert. gesetze erwarteten, würden Feigen von den Dornen und Trauben daß gerade ihre Vertreterinnen als Sachverständige in Frauens Warum? Weil ihm mitgetheilt wurde, die Petition verdiene von den Disteln lesen wollen. fachen" vernommen würden. bezüglich ihrer Begründung die geübte Kritik nicht. Daß diese Wollten die bürgerlichen Frauen zu gemeinfamem Ziel ans Versicherung und der Hinweis auf die Ausführungen eines läßlich der Petition ein vorübergehendes Zusammenwirken mit Anschreibens" den Vorwärts" zu einem Frontwechsel be- den proletarischen Frauen, so war es doch selbstverständlich, ftimmte, muß ich entschieden bedauern. Außerdem bleibt troß daß die Petition derartig abgefaßt wurde, daß des Anschreibens" der erhobene Vorwurf mangelhaftester Be- beiterinnen dieselbe unterzeichnen können, ohne daß sie fich gründung gegen die Petition in voller Schärfe bestehen. Das und ihre Bestrebungen blosstellen. Eine solche Fassung

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Jezt haben sich ganze drei Frauen gefunden, welche in einer Petition das Vereins- und Versammlungsrecht für das weibliche Geschlecht erbitten. Drei ganze Frauen ergreifen seitens der bürgerlichen Frauenwelt die Initiative behufs Gewinnung eines Rechts, dessen Nichtbesih gerade eins der kennzeichnendsten Merkmale für die soziale Unterbürtigkeit des weiblichen Geschlechts in Deutschland   ist! 02 Die Petition wendet sich an die Frauen aller Parteien und die Frauen aller aller Klassen". Auch die Unterschriften der proletarischen Frauen, der Sozialdemokratinnen sind mithin willkommen.

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Anschreiben" hat nämlich mit der Petition selbst und ihrer hätte eine vorausgehende Verständigung mit Begründung nicht das Geringste zu thun. Es ist nichts ben Vertreterinnen der tlassenbewußten als ein Begleitschreiben, ein Birkular an die Personen, welche Proletarierinnen zur Vorausseßung gehabt. um Unterstützung bezw. Unterzeichnung der Petition ersucht Wie den Veranstalterinnen der Petition wohlbekannt ist, giebt werden. Hier heißt es: Unter den in der Petition der Kürze es in Berlin   eine Frauen Agitationstommission. Ich will nicht untersuchen, ob es nöthig ist, daß proletarische halber nicht im einzelnen aufgeführten eigenen Interessen" der Warum sind die Veranstalterinnen der Petition an diese Roma Frauen eine Petition für das Vereins- und Frauen verlangen im besonderen die Erwerbsverhältnisse dieser mission nicht mit den zwei Fragen herangetreten: 1. Seid Jhr Versammlungsrecht in dem Augenblick unter eine Gesegesvorlage im Sinne der Petition.  "**) eventuell bereit, die geplante Petition zu unterstützen, und 2. wie zeichnen, wo die Partei, die ihre Interessen Soll der Paffus eine Belehrung sein über den Werth muß diese Petition gehalten sein, damit sie von den proletarischen ebenso gut wie die des männlichen Prole der Vereins- und Versammlungsfreiheit für die proletarische Frauen ohne Preisgabe ihres Standpunttes unterstützt und tariats vertritt, im Reichstag einen dies Frauenwelt? Wir danken für diese Belehrung, aber wir brauchen unterzeichnet werden kann? Ein derartiges Vorgeben bezüglichen Initiativantrag gestellt bat. fie nicht. Das Proletariat hat den Werth der Koalitionsfreiheit hätte selbstverständlich sein sollen und wäre Bekanntlich verlangt die fozialdemokratische Reichstags- für alle seine Glieder, ohne Unterschied des Geschlechts weit früher ein Gebot der Klugheit und Höflichkeit gewesen, Fraltion eine reichsgesehliche Neugestaltung der jetzt einzel- erkannt als die Verfasserinnen jener Petition. Und dieser Er- wenn man die Unterschriften der proletarischen Frauen wollte. ftaatlichen Vereins- und Versammlungsgeseze und mit dieser kenntniß gemäß fämpft das Proletariat für die Eroberung Die Fassung der Petition wie das Vorgehen ihrer Verfasserinnen Neugestaltung gleiches Recht für beide Geschlechter, gleichzeitig des fraglichen Rechts. Soll der Passus eine Versicherung ist fennzeichnend für die Auffassung bürgerlicher Frauen und ihr aber auch gefeßliche Bürgschaft für die unbeschränkte Ausübung sein, daß die Mütter der Petition sich der Bedeutung des Rechts Verhältniß zur proletarischen Frauenwelt. Man ist humanitär der Koalitionsfreiheit. Sie fordert also nicht blos das, um was und seiner Grundlage bewußt sind? Wir quittiren höflich genug, unter gewissen Umständen etwas für die ärmeren die Petition ersucht, sondern noch mehr. über dieses Zeichen einer sozialpolitischen Erkenntniß, welche Schwestern" zu thun, man ist tlug genug, unter allen Um­den deutschen Frauenrechtlerinnen gemeiniglich abgeht. Aber ständen ihre Hand- und Spanndienste anzunehmen, aber eine Bedeutung für die Petition felbst hat der mit ihnen, als mit gleichberechtigten Machtfattoren Passus nicht. Für die Petition und ihre eventuelle Be- zusammenarbeiten, ia Bauer, das ist ganz etwas. rücksichtigung tommt nicht in betracht, was ihre Veranstalte- anderes. rinnen und Unterzeichnerinnen zu ihrer Begründung dachten, Die Veranstalterinnen der Petition werden auf ihre gute sondern welche Gründe sie zu ihren Gunsten geltend Absicht" verweisen, und geltend machen, daß ihnen ein be­machten. In der Begründung der Petition steht kein Wort wußter Gegenfaz gegen die Auffassung der proletarischen Frauen davon, daß für die Lebensinteressen der selbständig er durchaus fern lag. Aber das kann uns zu keiner andern Aufs werbenden Frauen der Besitz des Vereins- und Versammlungs fassung ihres Vorgehens veranlassen. Im Namen guter Ab­rechts von unabweisbarer Nothwendigkeit ist. Es fehlt in ihr fichten hat man von jeher nicht bloß die größten Verbrechen, gerade der Grund, kraft dessen das Proletariat auch die größten Dummheiten begangen. Und daß der Gedanken­für die Forderung eintritt. Es fehlt in ihr der gang der Petitionsverfasserinnen instinkt, unbewußt in einer der Grund, der für eine diesbezügliche Reform der Gesetzgebung fo proletarischen Auffassung diametral entgegengesetzten Richtung maßgebend ist, daß unwidersprochen gebliebenen Zeitungs- gelaufen ist, das ist ja kennzeichnend für die Kluft, die uns von nachrichten zufolge in Bayern   Zentrumsleute in der nächsten ihnen trennt. Geision des Landtages einen Antrag einbringen wollen, welcher mit Rücksicht auf das Erwerbsleben der Frauen für das weib­

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Es mag nun dem einen oder andern, vielleicht auch vielen zweckmäßig" erscheinen die Zweckmäßigkeit lächelt ja auch in unserer Partei manchen holder an, als das Prinzip daß die Petition die Unterstützung der organisirten Arbeiter und die Unterschriften der proletarischen Frauen erhält. Eine der artig mit Maffenunterschriften unterstüßte Petition erscheint ihnen als eine treffliche Demonstration zu gunsten des sozialdemo fratischen Antrags, als ein Nachweis dafür, daß weiteste Kreise der Frauenwelt das dringende Bedürfniß nach dem Vereins und Versammlungsrecht empfinden.

Meiner Ansicht nach ist auch ohne die Petition eine solche Demonstration in Permanenz vorhanden, der Nachweis für die Berechtigung der geforderten Reform wird seit langem, dauernd und nachdrücklich erbracht. Und dies in Gestalt des zähen und erbitterten Kampfes, den Polizei und Juristerei innig gefelt seit Jahren gegen das Vereins- und Ver­sammlungsleben der proletarischen Frauen führen.

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liche Geschlecht das Vereins. und Versammlungsrecht fordert. bas erlegenheit, wenn es in dem Anschreiben

Es flingt wie

der Frauen auf die Gesezgebung in bezug auf die Sittlichkeitsfrage" dringend geboten sei.***) Was die bürgerlichen Frauen im Punkte der Sittlichkeitsfrage" von der Gesetzgebung wollen, das erhellt aber zur genüge aus der ein­gangs erwähnten Anflebung des Kaisers.

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Ich glaube, nicht nur in meinem persönlichen Namen zu sprechen, sondern in dem der Mehrzahl klassenbewußter proles tarischer Frauen, wenn ich erkläre: Diefer Petition teine proletarische Unterschrift. Stuttgart  , den 12. Januar 1895. Klara Bettin.

Kunst und Wissenschaft.

Die Polizei bethätigt in diesem Kampfe die volle Schneidig teit, welche der Pflichttreue des deutschen Beamtentbums in den Augen der Besitzenden zur höchsten Ehre gereicht. Die heißt, der betreffende Grund wäre der Kürze wegen Juristen ihrerseits ihrerseits bethätigen eine Auslegekunst, welche in der Begründung der Petition nicht angeführt. Ja, der ſimple Wienschenverstand nicht immer zu würdigen weshalb hat denn die Rücksicht auf die rettende Kürze vermag. Auflösung proletarischer Frauen Organisationen nicht gehindert, in der Begründung besonders geltend z11 reiht sich an Auflösung, Verbot von Frauen- Versamm machen, daß ein durch die Vereinsfreiheit vermittelter Einfluß lungen folgt auf Verbot, die Ausweisung von Frauen Ein angebliches Zwischenglied zwischen Mensch und aus öffentlichen Versammlungen ist etwas Alltägliches, Strafen Affe, das der niederländische Militärarzt Dubois kürzlich be= gegen Franen wegen Uebertretung des Vereinsgefeyes bageln nur schrieben hat, bildete den Gegenstand eines von Professor so hernieder. Vom 1. Oktober 1893 bis 31. August 1894 mußten W. Krause in der letzten Sigung der Berliner   Anthropologischen  proletarische Frauen wegen derartiger Sünden 681 M. Strafe Gesellschaft gehaltenen Vortrages. 1891 wurde in einem Fluß­zahlen und dies nur in den Fällen, die zu meiner Kenntniß ge- Meines Erachtens fönnen proletarische Frauen, am wenig- bette auf Java ein Meter unter dem Trockenpegel des Flusses langt sind. Trotz alledem entstehen regelmäßig an stelle der sten aber zielbewußte Genoffinnen, eine Petition unterzeichnen, und 12 Meter unter der Ebene, in welcher der Fluß allmälig zerschmetterten Organisationen neue Vereine, wieder und wieder die mit Rücksicht auf die Kürze" mit Stillschweigen über den sein Beit ausgewühlt hatte, der Bahn eines großen Affen ge= drängen sich die Frauen zu den Versammlungen, wieder und wichtigsten Grund weggeht, welcher vom proletarischen Stand- funden. Einige Monate später fand sich in einem Meter Ent­wieder organisiren sie solche. punkt aus für die geforderte Reform spricht, und der Kürze" un- fernung davon ein Schädeldach eines großen Affen, das Die in Dürftigkeit, wenn nicht in bitterer Armuth lebende beschadet einen Grund hervorhebt, der von einer halbwegs nach Dubois' Berechnung zu einem Schädel von 980 Rubik­proletarische Frau, die mit Arbeitslasten überbürdete proletarische flaren und geläuterten fozialpolitischen Auffassung als zentimeter Inhalt gehört hat. Das würde bei einem Frau bringt stets aufs neue die Opfer an Mitteln und Zeit, ein Ausfluß naivster Unkenntniß der sozialen Verhältnisse ver- Affen eine ganz gewaltige Schädeltapazität sein, da ein welche das Vereins- und Organisationsleben erheischt; fie feyt lacht wird. Proletarische Kreise haben nicht den geringsten großer Orangutangschädel nur etwa 500 Rubitzentimeter Inhalt fich muthig allen behördlichen Verfolgungen aus, sie trägt Anlaß, durch Solidarisirung mit einer Petition solchen Inhalts hat. 1892 wurde 15 Meter stromaufwärts von der früheren die Strafen, die von rechtswegen über sie verhängt ihrer sozialpolitischen Grienntniß ein Armuthszeugniß Stelle, aber in derselben( diluvialen oder jüngsttertiären) Schicht, werden. Diese Thatsache ist meines Erachtens die auszustellen. ein Oberschenkelknochen von 45 Zentimeter Länge gefunden. Diese unzweideutigste Demonstration dafür, daß ein Ein anderer Grund noch macht es unmöglich, daß drei Fundiücke gehören nach Dubois' Annahme zusammen und zwingendes Lebensinteresse und nicht die Lust zu die sozialistische Bewegung für diese Petition eintritt. Die stammen von einem menschenähnlichen Säuger, der, wie sich aus politischen Spielereien oder Vereinsmeiereien den Besitz der Petition fordert nicht den Reichstag  , bezw. eine Fraktion der Größe und Beschaffenheit des Oberschenkelfnochens ergiebt, Koalitionsfreiheit für die proletarische Frauenwelt nöthig macht. desselben zu einer Gesetzesvorlage im Sinne der fraglichen Reform 1,7 Meter hoch war und aufrecht ging. Dubois bildet aus ihm Wenn Reichstag   und Regierungen die kräftige, eindringliche auf, fie bittet ihn blos, an die verbündeten Regierungen eine neue Art und Gattung, die er Pithecanthropus erectus Sprache dieser Thatsache nicht verstehen, so werden sie noch weit das Ersuchen um eine diesbezügliche Gesetzes( der aufrechte Affenmensch) nennt. Prof. Krause führt nun aus, weniger geneigtes Ohr besigen für eine Petition. vorlage zu richten. Die Petition geht also mit Ignorirung daß der Zahn sowohl wie das Schädeldach in der That einem Nun wird hier vielleicht eingewendet:" Ja, wenn die Peti- der Kompetenz des Reichstages bezüglich von Initiativanträgen Affen angehört haben müssen; das letztere stimmt in seinem Bau tion auch nichts nüßt, so schadet sie doch nichts. Es handelt sich über diesen selbst hinweg und weist ihm die be. durchaus mit dem Schädeldach eines Gibbon( Hylobates) überein, wie um eine Erweiterung der Rechte des rechtlosen weiblichen Gefcheidene Rolle eines Portiers an, welcher ben auch Prof. Waldeyer und Prof. Nebring bestätigten. Weiter gab schlechts, ergo unterzeichen und unterstützen wir sie." Sehr schön, Betitionirenden den Zugang zu der hohen Re- Prof. Krause zu, daß die Schädelkapazität des betreffenden Affen sage ich darauf, aber wenn dieser Standpunkt gelten soll, so gierung öffnet. Ein solches Vorgehen kann die Sozial eine ungewöhnlich hohe gewesen sei und mindestens 900 Rubik­muß doch immerhin die Petition in ihrer Begründung demokratie nicht unterstüßen und mitmachen. Die Sozial zentimeter betragen haben müsse; dieser Annahme trat indessen unferer proletarischen Auffassung entsprechen demokratie hat zu allen Zeiten angekämpft gegen den Dualismus Prof. Birchow entgegen, indem er ausführte, daß zur Berechnung oder mindestens ich will bescheiden sein darf sie der gefeßgebenden Gewalten, wie er sich in Deutschland   infolge des Schädelinhalts nicht die geeigneten Unterlagen gegeben seien. nicht in schroffen Gegenfaß zu unserer Auffassung des Umfiandes findet, daß unsere Bourgeoisie die Macht des Andererseits erklärte Prof. Krause, daß der gefundene Ober­stehen. Dies ist keineswegs der Fall, im Gegentheil. Die Absolutismus nicht gebrochen hat, sondern feig mit ihr paftirte. schenkelfnochen unzweifelhaft einem Menschen angehört babe, worin Petition stammt aus bürgerlichen Kreisen, sie athmet durch Daß dieser Dualismus vorhanden ist, ja daß die gefeßgebenden ihm Geheimrath Waldeyer mit Entschiedenheit beipflichtete. Von weg bürgerlichen Geist, ja in manchen Einzelheiten sogar Gewalten- Boltsvertretung und Regierung einander nicht der Beschaffenheit des Oberschenkels hänge aber die aller übrigen einen beschränkt bürgerlichen Geist. einmal als gleichwerthige Machtfaftoren gegenüber stehen, daß Theile des Rumpfes und der Extremitäten ab; es müsse ein Es ist uns deshalb geradezu unerfindlich, weshalb sozial- vielmehr die erstere der letzteren untergeordnet ist, damit muß durchaus menschlicher Körper gewesen sein, von dem der Oberschenkel demokratische Zeitungen sich für diese Petition ins Zeug stammte, und auf diesem Körper hätte( die Zusammengehörigkeit Iegen, fie quafi offiziell den organisirten Arbeitern zur Unter­*) Wir können das schwere Vergehen, das die Genoffin 3. der Stücke vorausgesetzt) ein Affenkopf gesessen. stützung, den proletarischen Frauen zum Unterzeichnen empfehlen. hier tonftruirt nicht anerkennen. Die Frauenwelt ist im Staat fei aber ein Fabelwesen, das lebhaft an die bundsköpfigen Seit wann gehört es denn zu den Gepflogenheiten der sozial- leider noch in einer ganz anderen Stellung als die Männerwelt, Menschen der Sage erinnere und nur in der Einbildung bestehen demokratischen Partei, Petitionen, die aus bürgerlichen Kreisen sie ist vollkommen rechtlos und soweit es die bürgerlichen Frauen- tönne. Dubois' Annahme, daß Bahn und Schädeldach von dem= hervorgehen und das Kennzeichen bürgerlicher Auffassung an freise anbetrifft, fogar politisch gänzlich ungeschult, ba ist jeder selben Wesen stammen wie der Oberschenkelfnochen muß aber der Stirn tragen, um deswegen zu unterſtüßen, weil sie etwas Schritt nach Selbständigkeit ein Fortschritt. Wir erinnern auch, zurückgewiesen werden; trotzdem sind die Funde an und für sich Richtiges erbitten, etwas, was die Sozialdemokratie auch und daß die Art, wie Herr v. Köller letzte Woche die hier kritisirte höchft bemerkenswerth; beweist doch der Schenkelknochen die awar seit langem fordert? Nehmen wir an, bürgerliche Demo Petition als ein Zeichen für das Wachsen der Umsturzbeftre. Gristenz von Menschen, deren Körperbau mit dem der heutigen traten hätten eine Petition veranlaßt, der vorliegenden Frauen- bungen" zu verwerthen suchte, der Genoffin 3. zeigen muß, daß in allem Wesentlichen durchaus übereinstimmit, in einer Beit, petition dem Zweck nach gleich oder ähnlich, dem Charakter es doch ein Unterschied ist, ob felbst eine Petition wie diese von die jedenfalls noch weit hinter unserer nordischen Eis Männern oder von Frauen ausgeht. Red. d. Vorw." zeit zurückliegt. Wenn dem erwähnten Affenschädel **) Es wurde uns nachgewiesen, daß die Petenten den von wirklich die von Dubois und von Professor Krause an *) Wir geben nachfolgendem Artikel Raum, ohne mit dem felben allen Theilen einverstanden zu sein. Wir bemerken vor uns gerügten Fehler doch nicht so gemacht haben, wie wir ge: genommene große Kapazität zufäme, so würde allem, daß wir ebenso gut über die Prinzipientreue in der Partei tabelt hatten. Wir forderten nicht zur Unterzeichnung auf, nicht so weit hinter einem Wahehe Schädel zurückstehen, wachen, wie Genoffin Zetkin und die Gleichheit". De scharfen sondern bemerkten, daß gegen die Unterzeichnung nichts einzu den Profeffor Virchow im Verlauf eines Vortrages über Geschosse der Genossin Bettin scheinen für den Kampf den sie wenden sei. Wir wußten, daß eine Anzahl zur Partei gehöriger die Anthropologie der Südafrikaner   in der Sigung vorlegte. führt, nicht geeignet, sie sollten für erheblichere Angriffsobjekte Frauen die Petition schon unterzeichnet hatten. Red. d. V." ***) Auch wir tadelten dies, fanden aber eine, wenn auch aufgespart werden. Die angegriffene Petition ging nicht von Frauenvereinen oder einer frauenrechtlichen Organisation, sondern nicht genügende Entschuldigung darin, daß die Urheberin der von drei Frauen aus, von denen eine Mitglied unserer Partei Petition aus taktischen Gründen auf die Unterschriften bürger­ist; die Petition wurde übrigens, bevor der Vorwärts" Stellung licher Frauen nicht verzichten wollte, aber auf diese hätte ver­genommen hatte, von der Partei angehörigen Frauen unterzeichnet. zichten müffen, wenn die sie leitenden Gründe der Petition ver­Die Reb. des Vorwärts". Öffentlicht worden wären.

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*) Genoffin Bettin vergißt ganz, daß die Arbeiter sich in außerordentlich vielen Fällen an den Bundesrath und den Reichs­tanzler gewandt hatten, wir gehören sicherlich nicht zu denen, die diese Formen befürworten, wir fonnten aber hier nicht tabeln, wo unsere Genoffen oft das Gleiche gethan haben und die Partei sur Frage der Petitionen noch nicht Stellung genommen hat.