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Gewerkschaftsbewegung

Morgen wird verhandelt.

Im Reichsarbeitsministerium werden morgen die Berhand­lungen über die Bergarbeiterlöhne wieder aufgenommen, nachdem fich inzwischen eine Kabinettsfizung mit dem Faktum der Ergebnislosigkeit der ersten Verhandlungen beschäftigt haben soll. Die TU. teilt mit, daß die Unparteiischen eine Lohnerhöhung von rund 37 Broz, und zwar 600 m. bis 15. Januar und 1100 m. nach dem vorgeschlagen haben, sowie eine Erhöhung des Kindergeldes und des Hausstandgeldes von 100 auf 150 m. pro Schicht, außer­dem aber eine Beteiligung der Arbeiter an den Erträgen der Lei­stungssteigerung. Die Arbeitgeber hätten diese Vorschläge wegen der Unmöglichkeit der Deckung abgelehnt. Da die Arbeiter wegen ungenügender Höhe ablehnten, macht die TU. im voraus scharf durch die Bemerfung. es fänne nicht erwartet werden, daß ein Schiedsspruch höhere Lohnjähe anbiete, unter Hinweis darauf, daß der Schiedsspruch in der Metallindustrie eine niedrigere Erhöhung ergab. Abgesehen davon, daß die Berliner Metallarbeiter zu diesem Schiedsspruch noch nicht Stellung genommen haben, stimmen die Berhältnisse im Ruhrrevier nicht mit den Berliner Ber­hältnissen überein, und die Konjunktur im Bergbau liegt anders als die in der Berliner Metallindustrie.

Wir sind bei der letzten Lohnregelung lebhaft für die Einführung des Prämiensystems eingetreten. Sind jedoch die Berg­arbeiter nicht oder noch nicht dafür zu haben, dann soll man es ihnen nicht aufzuzwingen suchen und so die Lohnregelung er schweren.

Auch die Berhandlungen über die Reichs- und Staats. arbeiterlöhne sollen morgen beginnen und falls sie zu Ende fommen, am Dienstag weiter verhandelt werden über die Beam tengehälter. Dabei spielt natürlich auch die neue Brot: preiserhöhung eine Rolle mit, während die außenpolitischen Gründe zunächst wohl nicht mehr in Frage kommen.

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Hoffentlich gestalten sich diese bedeutungsvollen Verhandlungen fo, daß die Criftenzmöglichkeit für die Arbeiter im Bergbau wie im Reich und Staat und damit auch für die übrigen Arbeiterschichten nicht noch mehr erschwert wird und der Wirtschaftsfrieden erhalten bleibt.

Die Meldung des New York Herald ", die deutsche In­duftrie wolle es durch ihren Widerstand gegen die Forderungen der Bergarbeiter zu einem Generalstreit treiben, der dazu dienen solle, die von Frankreich geplanten Maßnahmen illu­scrisch zu machen, gehört troh dem neuen Kurs in der Lohnpolitik offenbar in das Gebiet spekulativer Reportersensation. Jedenfalls handelt es sich für die deutsche Arbeiterschaft nicht um Abenteurer­politik, sondern um ihre Lebensmöglichkeit.,

Parteigenoffen in der Holzindustrie!

Arise in der Goldleiften und Bilderrahmenindustrie.

Ceffländischer Gewerkschaftstongres. In Riga Hat währenh Wie in allen Industriezweigen das Arbeitgebertum seine Be- der Feiertage ein Kongreß der lettländischen Gewerkschaften getagt. triebe auf Kosten niedriger Löhne aufrechtzuerhalten versucht, so 8u Mitgliedern des Zentralbureaus wurden ausilietlich inte auch in dieser Branche. In der sogenannten Hochkonjunktur hat die Zahl der Gewerkschaftler infolge der inneren Kämpfe ven Sozialdemokraten gewählt. Aus den Berichten geht hervor, das man es verstanden, die Arbeiterschaft mit wenigen Pfennigen abzu­40 000 auf 13 000 gesunken ist. Die extrem linten Gewerkschaften, speisen. Die nun infolge der wahnsinnigen Preissteigerung notwendig gewordenen Lohnerhöhungen glauben die Fabrikanten mit der Anhänger der Moskauer Internationale, bestehen nur noch de m fähig sei. Die Arbeitnehmer aber fönnen sich trotz des nicht aller- Losen Witgliedern in der Woche vom 8. bis 13. Januar nochmals Motivierung ablehnen zu können, daß ihre Industrie nicht mehr trag­Der Zentralverband der Schuhmacher zahlt seinen arbeits günstigsten Geſchäftsganges damit nicht abfinden. Sie müssen sich, eine& rtraunter# üßung aus und zwar in der am Schalter wenn nicht anders, so durch Kampf, das erringen, was zur Er­haltung ihrer Familien unbedingt notwendig ist.

Die Verwaltung des Deutschen Holzarbeiterverbandes hat den letzten friedlichen Weg eingeschlagen und den Schlichtungsausschuß angerufen. Hier wird es sich zeigen, ob man die Arbeiterschaft weiter zu provozieren gedenkt. Zu dem Ergebnis der Berhandlungen wird eine Vollversammlung Stellung nehmen und entscheiden.

Ein kommunistischer Musterknabe.

Ber im Norden Berlins tannte nicht den gewerkschaftlichen Ob­mann der Firma Keyling u. Thomas? Kein Arbeiter fonnte die revolutionäre" Auffassung dieses gewerkschaftlichen Obmanns Banell auch nur annähernd erreichen. Aber was ver barg sich hinter diesem Radikalinski? Ein Betrüger, ein Schwindler, ein Lump! Denn dieser Held des Tages brachte es fertig, die Sammellisten zu unterschlagen, die in dem Betrieb im Februar, April und Juni für die arme Witme eines verstorbenen Kollegen herumgingen.

Dieser fommunistische Held hatte aber fortgejetzt die Frechheit, namentlich die Funktionäre der Amsterdamer Richtung des Ber rates und des Betruges an den Kollegen zu bezichtigen. Er wollte damit sicherlich seine eigene Schande verbergen.

Hoffentlich ziehen die Arbeiter aus dieser neuen wangenehmen Lehre den rechten Schluß, daß man in einen Menschen nicht lediglich blindes Bertrauen sehen darf, weil er versucht, sich durch raditales Gebaren irgendwelchen Einflüß bei der Arbeiterschaft zu verschaffen.

Lohnbewegung der Portiers und Hausreiniger.

Durch die elende Entlohnung gezwungen, hat der Deutsche Portierverband mehrfach versucht, bessere Lohnverhältnisse für diese Berufsgruppe zu schaffen. Es sind durch den Schlichtungsausschuß eine Anzahl Schiedssprüche gefällt worden, ohne daß die Portiers und Hausreiniger zu einer besseren Entlohnung gelangt wären. Am 28. Dezember 1922 ist erneut ein Schiedsspruch ergangen, der die Portiers und Hausreiniger prozentual an den neu festge­fehten Hundertfäßen für Verwaltungskosten beteiligen soll. Von den gesamten Verwaltungskosten sollen den Portiers und Hausreinigern Anteile von 26 und 40 Broz, je nach dem Charakter des Hauses, bezahlt werden.

Troß der geringen Summen, die bei dieser Berrechnung für die Portiers und Hausreiniger abfallen, hat die am 3. Januar d. J. stattgefundene, äußerst start besuchte Branchenversammlung den Schiedsspruch unter Protest angenommen.

Die neuen Schiedssprüche werden im Bureau des Deutschen Portierverbandes, Berlin . 62, Bayreuther Str. 31, oder im Bureau des Deutschen Transportarbeiterverbandes, Berlin SO. 16, Engelufer 24/25, vorn 2 Tr., 3immer 31, gegen Borzeigung des Mitgliedsbuches abgegeben.

Ramen nach.

des Arbeitsnachweises ersichtlichen Reihenfolge.

Für die Angestellten im Berliner Hut- Einzelhandel ist für Dezember 1922 ein neues Gehaltsabkommen getroffen worden. bzüge beim Zentralverband der Angestellten, Belle- liance­Straße 7-10.

Metallfartcll. Montag vormittag 11 br Metamarteigung im Burgu des Metallarbeiterverbandes, Linienstraße, 31mmer des Kollegen ri, Bortal 3.

Achtung, Fabrilarbeiter! Dienstag, den 9. Jomuar, abends Uhr, im Englischen Hof, Alexanderstr. 27a, Berfammlung aller BPD. noffen des Sabritarbeiterberbandes. 1. Vortrag des Gen. Brey­Hannover über: Die Borgänge in Ludwigshafen ". 2. Verschiedenes. Das Erscheinen sämtlicher Barteigenossen und genoffinnen wird er wartet. Partei, und Gewerkschaftsausweis legitimiett Das Betriebsfefretariat.

Achtung, Gemeinde- und Staatsarbeiter! Am Dienstag abend 7 Uhr findet im Sizungsfaal des Bezirksamts Prenzlauer Berg . Don ziger Straße 61-64, eine Versammlung fämtlicher BSPD.- Genoffen und genoffinnen statt. Tagesordnung: 1. Bortrag des Reichstags­abgeordneten Franz Künstler über: Weltwirtschaft und Weltpolitif". 2. Disfuffion. 3. Ausgabe von Agitationsmaterial. Partei und Gewerkschaftsausreis legitimiert. Dec Fraktionsvorstand.

Zentralverband der Schuhmacher.

Montag uur: Bersammlung ber Dienstag Uhr: Stepperei und

Zuschneider, Aövenider Straße 127a. errichterei in und außer bem Hause für die Straßen, Ball- und Buzué­Sand wider und 3widerinnen, Weberftr. 17 bei Böfer. Berband der Buchbinder Boefers eftfälen, Weberftr. 17, Bertrauensmännerberjammlung für die

schubindustrie, Röpenider Straße 127a. Dienstag 6 Uhr: Maschinen- und

Etuis, Rarton, Kartonnagen und Wellpappbranche. Bericht von den Er­furter Berhandlungen. Stellungnahme zur Neutabl der Branchenleitung. Betriebe bis zu 20 Berfonen entfenben einen Delegierten, bon 20 bis 40 Ber­fonen zwei Delegierte und von über 40 Perfonen mindestens brei Delegierte.

Jeder Betrieb mus, mie borgeschrieben, vertrefen fein, ba die Sigung außerordentlich wichtig ist. Betriebe, die nicht beziteten find, werden ist Die Branchenleitung. ,, Mitteilungsblatt" veröffentlicht. Zentralverband der Angestellten. Sachgruppe Metall, Get­tion Bergmann. Mitgliederversammlung Montag 5 Uhr im Kasing der Angestellten, Geestraße 57. Renivabl der Sektionsleitung und der Sunftib näre. Bericht über Zarifberhandlungen und Berbandsangelegenheiten. Deutscher Bekleidungsarbeiterverband. Damen und Mäben.

mäntelfonfettion. Dienstag 6 Uhr im Gewoertschaftshaus, Saal 4. Branchenbersammlung. Aufstellung der Delegierten. Bericht übet bie neuen Bobber bandlungen. Der Wichtigkeit der Tagesordnung megen ist es notwendig, daß die Mitglieder vollzählig erscheinen. Eintritt nur unter Borzeigung des Mitgliedsausweises.

Verantwortlich für den rebatt. Teil: Bietor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: Th. Glade, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderci u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3 Hierzu 3 Beilagen.

DUNLOP

Die früher politisch gut organisierten Holzarbeiter hat der Partei­streit teilweise der Parteiarbeit entfremdet. Biele Holzarbeiter sind heute politisch neutral". Da aber jetzt noch mehr als früher die Forderungen der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter von einer politischen Partei vertreten werden müssen, ist es notwendig, daß sich die Gewerkschaften auf eine große politische Massenpartei stüßen fönnen. Zur Teilnahme an der Agitationsarbeit für die Partei ruft der Werbeausschuß alle Parteigenossen der Holzindustrie auf. In einer Versammlung der Holzarbeiter aller Branchen ( Richtung Amsterdam ) am Donnerstag, 11. Januar, 6% Uhr abends, im Gewerkschaftshause soll mit einer groß­zügigen Agitation der Anfang gemacht werden. Die Be­triebsräte, Generalversammlungsdelegierten und sonstigen Funktio­näre des Verbandes find ganz besonders eingeladen. Politisch nicht Der sogenannte Freiwirtschaftsbund des Herrn Silvio Gesell ist organisierte Holzarbeiter werden durch Vertrauensleute legitimiert. seit einigen Wochen bemüht, ir nerhalb der Gewerkschaften eine Für einzelne Branchen und Bezirke finden vorher noch be- besonders rege Propaganda für seine unklaren Ideen zu betreiben. sondere Bersammlungen statt, und zwar für Tischler, Musit. Go werden u. a. neuerdings interne Besprechungen der Gewerk­instrumentenmacher, Polierer und Maschinen schaften" zu den Währungs- und Balutafragen abgehalten, zu denen arbeiter der Bezirke Osten I, II, III, Nordosten und östliche an alle irgend erreichbaren Gewerkschaftsfunktionäre Einladungen Bororte: Dienstag, 4% Uhr, in der Schulaula, Tilsiter Str. 4/5; ergehen. Die Einladung selbst ist derartig abgefaßt, als würde es für Stellmacher: Dienstag, 7 Uhr, bei Hummel, Sophienftr. 5. fich bereits um die Fortsetzung legaler Gewertschaftssitzungen hane Die Suggestiv- Heilmethode br.med. Roeckerath, Friedrichstr.col.34 Der Werbeausschuß.

Tariffampf in der Konfektion.

Jm Anschluß an unseren Bericht in der gestrigen Abendausgabe wird uns mitgeteilt, daß der Schlichtungsausichuß ange­rufen wurde, der in den nächsten Tagen entscheiden dürfte. Benn nicht in legter Stunde in den Kreisen der Arbeitgeber der Be­kleidungsindustrie sich die nötige Einsicht durchfeßt, dürfte es zu schweren wirtschaftlichen Erschütterungen in der Konfektionsbranche

fommen.

Berwirrungsversuche.

Bom Afa- Bund wird uns geschrieben:

"

deln, während in Birklichkeit sowohl die freien Gewerkschaften als auch die der übrigen Richtungen allezeit jede Teilnahme an der Bewegung des Herrn Silvio Gesell abgelehnt haben. Die frei­gewerkschaftlich gerichteten Angestellten und Arbeiter sind ent­fchloffen, ungeachtet aller noch bestehenden Borurteile, für den Sozialismus weiter zu tämpfen und es wird Herrn Silvio Gesell taum gelingen, troh Anwendung seiner fonderbaren Agitations= methoden die Gewerkschaftsmitglieder von ihrem bisherigen Ziele abzubringen, um sie für den Gesellschen Sozialismus- Ersatz zu gewinnen.

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