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Krise in Bayern?

München, 30. Januar.  ( Eca.) In der heufigen Sihung des Haushaltsaussguises des Landtages stellte vor Ein­friff in die Tagesordnung der Sozialdemokrat Ti in m die Anfrage, ob die Regierung sich nicht veranlaßt sehe, über die Vorgänge der letzten Tage dem Landtag eine Erklärung abzugeben. Der anwesende Kultusminister Dr. Matt erklärte fich dazu außerstande und stellte dem Ausschuß anheim, ein dahingehendes Ersuchen dem Minister­präsidenten zu unterbreiten. Da auch der Demokrat Dr. Hammer fchmidt dem Wunsche nach Abgabe einer Regierungserklärung bei­frat, erklärte fich der Ausschußvorsihende bereit, dem Ministerpräsi denten von diesem Wunsche Mitteilung zu machen. Es ist also wohl zu erwarten, daß in nächster Zeit dem Landtage nähere Mitteilungen von der Regierung gemacht werden. Zurzeit finden noch Beratun­gen im Schoße der Regierung statt, von deren Ergebnis wohl der weitere Verlauf der Dinge abhängen wird. Doch herrscht allgemein der Eindruck vor, daß von einer Regierungsfrise teine Rede sein fann. Selbst die deutschnafionale München- Augsburger Abend­zeitung" wendet sich heute gegen den gestrigen starken Angriff der Münchener Neuesten Nachrichten" auf die Regierung, indem sie bemerkt, man sollte darauf verzichten, das Bolt noch mehr nervös 31 machen. Fahnenweihe und Ausnahmezustand wären zwar kein Ruhmesblatt in der Geschichte der gegenwärtigen bayerischen   Re­gierung. Es gehe aber doch zu weit, wenn man diese leidige Ange­legenheit zu einem furchtbaren Schredgespenst aufzublasen juche. Damit dürfte das Blatt die Ansicht der maßgebenden politischen Sireife getroffen haben, die im jezigen Augenblic einen Begierungs­wechsel für möglichst unerwünscht halten.

Das

aber nicht wegen unzureichender Ernährung oder durch die Schuld Erster Zug 545. des Jugendamts, sondern weil der Junge in der letzten Zeit feines Früh 5.30 Minuten auf dem neuen Nord- Süd- Bahnhof Aufenthalts in dem Heim dieses wiederholt verlassen Hallesches Tor. Der Bahnsteig ist hell erleuchtet. Der Bug, und sich ohne Nahrung und ohne warme Kleidung ber die erste öffentliche Fahrt machen soll, steht bereit. Männer in Berlaffen bes Heims durch den Jungen ist aber feinesfalls auf tagelang im Freien herumgetrieben hatte. blauen Arbeitstitteln eilen noch geschäftig hin und her. Monteure schlechte Behandlung oder sonstige Misstände zurückzuführen, fon­legen die legte Hand an an den Schaltungsschrant. Der Zeitungs. bern ift teils triebhafter Natur, teils eine Folge der bedauerlichen fiost ist noch nicht eingeräumt und wartet darauf, daß bald die Tatsache, daß das Kind bei seinen Angehörigen, die auf Erwerb neue Mieterin tommt. Erst ganz allmählich wird sich alles voll angewiesen find, ten geregeltes Familienleben fannte und meistens enden. Nur etwa 30 bis 40 Personen waren heute herbeigeeilt, sich selbst überlassen war. Die Leitung des Heims ist jederzeit um die erste Fahrt mitzumachen. Und von diesen wenigen war bereit, der Redaktion der Roten Fahne" eine Kontrolle des Heims es zunächst nur ein Bruchteil, der den Zug als Beförderungsmittel u gestatten, um sich davon überzeugen zu können, daß sich sämtliche zur Arbeitsstätte benutzte. Der Zeiger der Uhr rüdt träge vorwärts. Böglinge des Heims in puncto Erziehung und Verpflegung in Nervöße Neugierige vergleichen gegenseitig ihre Uhren und rechnen durchaus guten Händen befinden. angestrengt die noch fehlenden Minuten aus. Es ist 3.35 Minuten. Einsteigen!" ruft der Zugabfertiger. Die Türen werden geschlossen, Die Berliner   Milchwirtschaft. jeder wartet auf das erste Rollen. Aber er rollt nicht! Der Zug Der preußische Landwirtschaftsminister hat in einem bleibt stehen und rückt und rührt sich nicht von der Stelle. Der Zug- besonderen Erlaß vom 19. Januar( Reichsanzeiger" vom 22. Ja­abfertiger hat sich nur ein wenig getäuscht. Erst 5.45 Minuten nuar) dem Magistrat Berlin   mit Zustimmung des Reichsernäh­geht der erste Zug. Doch auch diese furze Spanne Zeit verrinnt. rungsministerium für die Bewirtschaftung von Milch folgende Fertig!" schallt es endlich und die Fahrt beginnt. Ruhig rollt der Ermächtigung erteilt: Bug untertags dahin. Bahnhof Kochstraße. Ich vergleiche die Frischmilch, die im Stadtgebiet zur Berteilung gelangt, Bor Der Magistrat der Stadt Berlin   fann für die gesamte Uhr. Nicht ganz zwei Minuten Fahrtdauer haben wir gebraucht. fchriften über ihren Abfag und Berbrauch erlaffen. Er fann Ginzelne Personen steigen ein und weiter geht die Reise. Der zu diesem Zwed bie Bergütung bestimmen, die alle von ihm Bahnhof Leipziger Straße   bringt einen stärkeren Zustrom von Bahr zum Ablaß zugelassenen Stellen für ihre Tätigkeit zu erhalten haben. gästen. Buntt 5.50 Minuten passiert der Zug die Station Fran. Er fann ferner anordnen, daß diejenigen Stellen, denen der Absatz zösische Straße und gleich darauf den Bahnhof Friedrichstraße. Bu- nach Berlin   eingeführter Frischmilch unmittelbar an Kleinhändler nächst fein Andrang von Fahrlustigen. Am Oranienburger Tor der Verbraucher gestattet ist, bestimmte Beträge an ihn abzuführen begegnen wir dem ersten Zug von der entgegengesezten Richtung, der dasselbe Bild bietet: auch hier nur geringe Befegung. Die oor­In der fortgesetzten Debatte über den Justizetat im Haus- läufige Endstation naht: Stettiner Bahnhof. Alles aussteigen!" haltsausschuß des Reichstages beschwerte sich am Dienstag der Ab. Die Uhr zeigt 5.56 Minuten. Hätte id nich jebacht," meinte einer, geordnete Gräf Thüringen( Dnatl.) über die einseitige An- in elf Minuten von't Hallesche bis zum Stettiner. Eine feine Sache wendung der Schuhgeseze besonders in Preußen. Er verlangte det. Die erste öffentliche Fahrt ist vorüber. Sie fand so ziemlich ihren baldigen Abbau, da sich die gesamtpolitische Lage wesentlich ohne Beteiligung der Oeffentlichkeit statt. Dieser idyllische Zustand entspannt habe. Reichsjuftizminister Dr. Heinze erklärte, der wird nicht lange währen. Das Nordsüdknäblein wird bald nicht Abbau der Schußgefeße sei eine hochpolitische Frage, über sie weniger zu schleppen haben als seine grobe Schwefter, die Hoch- und könne nur das Gesamtfabinett nach Fühlungnahme mit den Bar- Untergrundbahn. teien befinden.

Debatte im Reichstagsausschuß.

erbracht werden.

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Genosse er mann Müller Franten behielt sich eine Bariferhöhungen auf der ganzen Linie. eingehente Stellung für das Plenum vor, betonte jedoch, daß eine Sugleich mit der Straßenbahn hat auch die Allgemeine Entspannung bisher nicht eingetreten fei. Bon Südbayern Berliner Omnibus- 21.- B. mit dem heutigen Tage die Tarife auf ihren werde über Franten und Thüringen   hinweg der Berfuch gemacht, Autobuslinien auf 150 m. für die Teilstrede und 180 m. nach Preußen vorzustoßen. Die Bewaffnung der bzw. 200 m. auf der Linie E für die ganze Strede erhöht. Die Rechtsradikalen werde dabei von gewissen amtlichen Stellen Stadtbahn folgt dem Beispiel der übrigen Berfehrsunternehmen in Bayern   begünstigt. Die Beweise dafür würden im Plenum auf 80 m., in der 2. Klasse auf 160 m. erhöht. Die nächste Tarif­in Bayern   begünstigt. Die Beweise bafür würden im Plenum am fommenden Donnerstag, indem sie den Fahrpreis in der 3. Klasse erhöhung bei der Hoch- und Untergrund bzw. Nord­füdbahn ist für die nächste Woche zu erwarten, doch stehen die neuen Fahrpreise noch nicht fest. Auch die Droschtenbesitzer ver­langen eine Herauffezung der bisherigen Tagen, die augenblicklich für Kraftbroschten das 1200fache, für Pferdebroschten das 700fache betragen. Sie verlangen die 2500fache Tare für Benzin­und 2300fache für Elettrodroschten. Seitens der zuständigen Be­hörden wird zurzeit noch geprüft, ob diefe Forderung auch den tat fächlichen Verhältnissen entspricht. Die Besizer der Pferdedroschten haben bisher noch feine Tagerhöhung beantragt, dürften aber dem Beispiel der Kraftbroschten ebenfalls in Kürze folgen.

Ruhe in Thüringen  . 9

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Kein Eingreifen der Neichsregierung. Weimar  , 30. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Die in Bera festgenommenen Freischarler sind inzwischen über die thürin­gische Grenze abgeschoben worden. Da somit die Voraussetzung für die Verhängung des Ausnahmezustandes hinfällig geworden ist, wird fich die thüringische Staatsregierung heute nachmittag mit der Auf­hebung des Ausnahmezustandes beschäftigen. Die in Berliner  Blättern verbreitete Nachricht, daß der Reichskanzler Cuno die Freilassung der Berhafteten und Aufhebung des Belagerungszu. standes verlangt habe, ist falsch. Bei der thüringischen Staats­regierung ist ein solches Verlangen nicht gestellt worden.

Generalausweisung im Rheinland  . Effen, 30. Januar.  ( WTB.) Die französischen   Militärbehörden haben bestimmt, daß auch im Ruhrgebiet   alle Beamten auszu­weisen sind, die es ablehnen, den französischen   Befehlen zu ge­

horchen.

Diese Unordnung wird in den Berichten der Pariser   Zeitungen über die Absichten der französischen   Regierung bestätigt. Eine Düffel­derfer Havas- Meldung spricht nur von der Ausweisung unfolgfamer hoher Beamter.

In Aachen   Zolldirektor Rorbes; ferner Oberregierungsrat Rhose vom Finanzamt Effen und Oberregierungsrat Schmit vom Finanzamt Bochum  , die Vorsteher der Hauptzollämter Effen und Mülheim  ( Ruhr  ), Zellrat Jennerich Bingen, Zollrat Surholt und Oberzollinspektor de la Motte Krefeld. Regierungsrat Grunewald   und ein Obersteuersekretär, die fich nach ihrem Chef Schmiz- Bochum erfundigten, tehrten nicht zurüd. Forstmeister Häffte aus Cleve ist zu 4 och en Gefäng nis bei sofortigem Strafantritt verurteilt worden.

haben."

Die Berordnung steht zweifellos in einem Zusammenhang so­wohl mit der reichsgerichtlichen Entscheidung, nach der das Berliner   Milchamt nicht berechtigt ist, Buschläge auf den Milchpreis zu erheben, wie mit den vom Borwärts" gestern mitge teilten Zuständen in der Wirtschaft des Berliner   Milch amtes. An fich ist durchaus zu begrüßen, daß durch diesen Erlah die Er­hebung von bestimmten Zuschlägen, ohne die eine geregelte Organi­fation und Kontrolle der Berliner   Milchwirtschaft nicht möglich ist, gefeßlich geregelt wird. Um so mehr aber muß auf das nachbrüd lichste von den Bertretern der Bevölkerung die Forderung erhoben werden, daß das Berliner   Milchamt und mit ihm die gesamte Ber­ liner   Milchwirtschaft, da sie nun einmal nach Lage der Dinge sich zu einem Wirtschaftsbetrieb ausgebaut hat, unbedingt rein fauf= männisch organisiert wird. Es muß fategorisch verlangt werden, daß nach dem Vorbild anderer städtischer Wirtschaftsbetriebe, die zum Teil bereits Borzügliches leisten, wie das Anschaffungs­amt G. m. b. H., die Brennstoffzentrale G. m. b. H. und andere auch der Milchbetrieb aus dem üblichen Rahmen der städtischen Bureau fraten wirtschaft herausgenommen wird. tommt, daß fein überflüffiger Pfennig von ihr erhoben und die ein­Nur so wird es möglich sein, daß die Bevölkerung die Garantie be­mal erhobenen Zuschläge wirklich nur zu ihren Gunsten verwandt werden. Wir werden auf die Berhältnis zurüdtommen, wenn die Bilanz des Milchamtes vorliegt.

Ein Gericht gegen die Schundbekämpfung.

Bon einem Berliner   Landgericht ist fürzlich ein Urteil ergangen, das die Bestrebungen zur Betämp fung der Schundliteratur für ungefeßlich erklärt, ba ber Drud von Schund und Schmuk gefeßlich nicht verboten fet. Der persönlich vertlagte Direttor des Jugend­amtes hatte demgegenüber feine gefehliche( u. f. Art. 1 des Jugend­wohlfahrtsgesehes) und verfassungsmäßige Pflicht betont, die Verschärfter Kampf gegen die Metalldiebe. Jugend vor erziehungsschädlichen Einflüssen zu Millionenwerte an gestohlenem Altmetall wurden von der schützen. Trotzdem verharrte das Gericht auf seinem Standpunkt, Kriminalpolizei ermittelt und beschlagnahmt. Die erschreckende der in der Wirtung einer, wenn auch ungewollten unter= Häufung der Metallbiebstähle veranlaßte die Kriminal- ft übung des schmußigen Geschäftes mit der Seele polizei, ganz besondere Maßnahmen gegen diefes Treiben unserer Jugend gleichkommen muß. Gegen das samt seiner Be zu ergreifen. Das Sonderdezernat, das für diese Diebstähle von gründung höchst anfechtbare Urteil ist Berufung eingelegt. Es ist jeher bestand, wurde perdoppelt, und so find jetzt ständig zwei also nicht rechtsträftig. Ebensowenig stellt es die allgemeine Ge Kriminaltommiffare mit 30 Beamten hinter diefen richtsauffassung dar, denn in einem zweiten Prozeß gegen den Spezialisten und ihre Abnehmer her. Weil besonders auch die Geschäftsführer des Berliner   Ausschusses zur Bekämpfung der Postverwaltung unter den Metalldiebstählen zu leiden hat, Schundliteratur ist eine andere Kammer desselben Gerichts auf die fo werben zu den Streifen und Durchsuchungen auch Beamte des erhobenen Einwände eingegangen. Schon diese Tatsache, daß in Linienschutzes ber Oberpostdirettion zugezogen. und Nachforschung gelten namentlich auch den Altmetallhandlungen, entgegengesette Auffassungen vertreten werden, zeigt, daß eine Die Beobachtung einer so einschneidenden Frage an einem und demselben Gericht die teils öffentlich, fehr oft aber auch in den verschiedenen Gegenben gejegliche Regelung der Sundfrage dringend der Stadt geheim getrieben werben. Um die Kontrolle auf das notwendig ist. Im übrigen ist die Berbreitung der schärfste durchführen zu können, wurden an einzelnen Stellen ganze Schundliste in feiner Weise gehemmt, sie erscheint in Straßenzüge abgesperrt und dann alles gründlich durch erweiterter Form mit den Unterschriften von etwa 40 Bildungs­fucht, besonders auch die Höfe und Hinterhäuser großer Grundstücke. verbänden fast aller Parteien und Weltanschauungen. So wurden bisher 40 Personen aufgegriffen, die zum Teil gerade während der Kontrolle mit gestohlenem Material Er kennt fich selber nicht. tamen, um es zu verkaufen, darunter auch eine Reihe von Arbeitern, die das Metall aus ihren Fabriken gestohlen hatten. Der Wert des schäzen. Einem Berliner   Gemeindeschullehrer, der das nicht bedacht Man soll die wichtigkeit der Titel doch nicht unter­Metalls aller Art, auch Postfabel, bas ais Fabritbetrieben und der Boftverwaltung gestohlen festgestellt und beschlagnahmt wurde, geht in hatte, ist eine kleine Lettion erteilt worden. Er schichte an das Pro. die Millionen. An verschiedenen Stellen wurden auch die Bücher pinzial- Schultollegium einen durch Eilboten zu bestellen­der Althändler zu einer genauen Prüfung be. ben eingeschriebenen Brief mit der Aufschrift: An das Berliner  schlagnahmt. Die Inhaber der geheimen Auflaufstellen führen Brovinzial- Schulfollegium, Bolsschulabteilung, 8. H. Herrn Rat Der Briefumschlag trug den aber, wie festgestellt wurde, gar feine Bücher. Die scharfe Rontrolle Bretel oder feinem Vertreter. Aufbrud Freie Lehrergewerkschaft Deutschlands, Ortsgruppe Ber­wird dauernd fortgesetzt. lin" und beigefügt war mit einem Stempel die Adresse des Ab­Dem Reichsrat und Reichswirtschaftsrat find foeben zwei im fenders. Nach einigen Tagen brachte der Briefträger den Brief Reichswirtschaftsministerium ausgearbeitete Gefeßentwürfe zu zurück und der überraschte Absender fand auf dem Umschlag folgen­den Bostvermert: Oberregierungsrat Brezel verweigert die An­gegangen, die der Beseitigung unerträglich gewordener Mißstände nahme, da die Adresse nur an Herrn Rat Prezel lautet." Anschei bienen sollen. Es sind dies der Entwurf zu einem Gejeg betr. nend hatte der Oberregierungsrat Bregel in dem nur"- ben Kleinhandel mit unedlen Metallen und der Rat regel fich felber nicht erkannt. Das kommt davon, wenn Entwurf zu einem Geset betr. den Handel mit Edel­metalten, Edelsteinen und Berlen". Der erste Entwurf man nicht jedem Deutschen   feinen richtigen Titel anhängt. verfolgt den 3wed, die vielen Metallantaufsstellen, bie in Wirtlich Kirchturmpolifit. Unter diefer Ueberschrift brachten wir in Nr. 41 Beit nichts anderes als Hehlereiunternehmungen schlimmster Sorte des Vorwärts" einen Bericht über ablehnende Haltung der Rechten in find, von denen ein ständiger Anreiz zur Ausübung von Metalldieb- der Neuköllner   Bezirksversammlung gegen einen sozialdemokratischen Stählen ausgeht, unmöglich zu machen, indem der Erlaubniszwang Antrag betr. Errichtung eines Sportplages in Rudow  . Hierzu für die in Betracht kommenden Gewerbebetriebe und auch für die wird uns mitgeteilt, daß es fich nicht um die Errichtung bereits bestehenden eingeführt wird, und zwar in Abhängigkeit von eines Sportplages in Rudow  , sondern um die Fertigstellung bem Bedürfnisnachweis. Der Gefeßentwurf fieht außerdem das bes bereits im Frühjahr 1920 von der damals noch selbständigen Berbot des Erwerbs von Altmetallen, Metallbruch, alten Metall- Gemeinde Rudow   errichteten und mit einem festen Drabtzaun ber­geräten von jugendlichen Personen und die Verpflichtung zu genauer febenen Sportplay, welcher burch die Sperrberfügung des Magistrats Buchführung vor. Die Androhung ftrenger Strafen und die Mög- Groß- Berlin nicht vollendet werden fonnte, handelt." Um so vere lichkeit der Schließung des Gewerbebetriebes im Falle der Bumider werflicher ist die Stellungnahme der Rechten zu diesem Autrage. handlung sollen den gesetzlichen Vorschriften den nötigen Nachdruck verleihen und die Behörden instandsehen, die Metallhehlerei in 3u funft wirksam zu betämpfen. Der zweite Gesetzentwurf, der den 15561.15639.- 13047.30 18117.70 falls bie Borschrift des Erlaubniszwanges vor und lehnt sich im Handel mit Edelmetallen, Edelsteinen und Perlen betrifft, sieht eben 1 argentinische Papier  - Peso 14563.50 14636.50 12219 37 12280.68 übrigen an die Vorschriften für unedle Metalle an. Die Beschrän 2154.60 2165.40 1875.85 1894.68 fung der Gewerbefreiheit, ohne die dieser Kampf nicht durchzuführen 7218.6084.87 6065.18 wäre, foll nach ben beiden Gesetzen auf drei Jahre beschränkt sein.

Die Verjagungsprozedur. Dortmund  , 30. Januar.  ( Tremonia.) Polizeipräsident Brandt, der Präsident der Oberpoftdirektion Hüffell und Oberbahnhofsvor. steher Wormer wurden im Auto bis nach Olfen   gebracht und auf der Landstraße ausgesetzt. Berabschiedung von den Fa. milien wurde nicht gestattet. Abends fam in Olfen   noch der ausgewiefene Polizeihauptmann Scherper aus Herne   an.

Gar nicht erst einlassen!

Wiesbaden  , 30. Januar.  ( Tul.) Den hiesigen Regierungsbehörden murde von der Rheinlandfommission eröffnet, daß die für die ausgewiesenen Beamten in Aussicht genommenen Nachfolger Haenisch und Scheer nur dann zugelassen werden würden, wenn fie vorher schriftlich erklärten, baß sie den Anordnungen der Besatzungsbehörde freiwillig Folge zu leisten bereit seien.

1 holländischer Gulden

1 belgischer Frank

1 norwegische Krone

1 dänische Krone.

1 schwedische Krone

1 finnische Mark.

1 japanischer gen

1 italienische Lire

1 Bfund Sterling

1 Dollar...

1 französischer Frank

1 brasilianischer Milreis

1 Schweizer   Frant.

100 österr. Stronen( abgeft.)

1 tichechische Krone

1 spanische Beseta

1 ungarische Krone

1 bulgarische Lewa

1 jugoslawischer Dinar

Devisenkurse. 80. Januar 29. Januar Käufer Berläufer Käufer Bertäufer ( Geld-)( Brief).( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs Kurs

7182.­7881.62

10478.75

Kurs

6325.78

7868.88 6294.22 10526 25 8802 98 8847.07

17

Ein feines" Jugendamt.

1002.48 1007.52 887.90 842.10 19251.75 19848.25 15860.25 15939.75 Unter dieser Ueberschrift veröffentlichte am vergangenen Mon­1855.85 1864.65 1566.07 1573.98 tag die Rote Fahne" cine angebliche Zuschrift, in der berichtet 182048.75 182956.25 158116.25 158888.75 wirb, baß ein achtjähriger Junge, durch das Bezirksamt Friedrichs­39650.62 39849.38 33166.87 33333: 13 hain in das Kinderheim Poblog verschiat, in höchstem 2428.91 2441.09 2054 85 2065.15 Grade un terernährt und außerdem an Gelentrheuma. 4563.56 4586.44 3740.62 8759.38 tismus leibend zu seinen Angehörigen zurüdgekommen fei. 7881.50 7418.50 6184.50 6215.50 Auf Grund dieser Buschrift leistet sich die Rote Fahne" einen An­6184.50 6215.50 5162.06 5187.94 griff auf das Bezirksamt Friedrichshain   in ihrer befannten manier. 46.63 46.87 Die Nachprüfung der Angelegenheit ergab, daß bas in Frage 952.61 957.89 ftehende Kind tatsächlich vom Jugendamt Berlin  12.66 12.74 Bezirksamt Friedrichshain   in das Kinderheim Boblog verschickt 185.49 war, und zwar auf Wunsch der Mutter. Tatsache ist ferner, daß 276.69 bas Kind unterernährt zu feinen Angehörigen zurüdtam,

194.51 275.31

night

80

findet Sonntag, den 25. März, in der Aula der Humboldt- Oberrealschule Die Jugendweihe für Tegel  - Borsigwalbe und Waidmannslust  statt. Der Vorbereitungsunterricht findet jeden Dienstag von 3-5 Uhr und beim Genossen Haupt, Bahnhofstr. 7. im Arbeiterjugendheim Regel, Bahnhofstr. 15, statt. Anmeldungen dortilbit

Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. Etwas tälter, vielfach beiter, vorübergehend wieber stärker bewöltt mit leichten Schneefällen und frischen, zwischen Nord­oft und Nordwest schwankenden Winden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

eluidendorf Weft. Heute, Dienstag, 7 Uhr, öffentliche Boltsverfammlung in Sartmanns Braueret. Scharnweberstr. 101/104. Thema: Einmarsch der Franzosen  ins Ruhrrevier, Berelendung der Maffen und die Stellung der BSP D. Referent: Reichstagsabgeordneter Arthur Crifpien.

Jugendveranstaltungen.

Verein Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. cute abend findet in Jugendheim Railer- Friebrich- Str. 4 ein, Berheabend flatt. Bortrag: Die wirtschaftliche Rot und bie Aufgaben der fozialistischen Arbeiter jugenb." Alle Genossen mitffen erscheinen.