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Nr. 58 40. Jahrgang

Die Kulturgefahr.

Bon Sedif Alam

2. Beilage des Vorwärts

Ais ich Ambrofius besuchte, war sein findes Ohr durch eine Gehörtrommel verschraubt, aus seiner Brusttasche ragte ein Ding, das einer elektrischen Taschenlampe ähnelte und mit dem Hörer durch zwei Leitungsdrähte verbunden schien.

,, Nanu, seit wann bist Du schwerhörig?" entfuhr es mir. Ambrofius lächelte nachsichtig.

Nicht schwerhörig, sondern hellhörig. Bas ich hier trage, ift ein neuerfundener Gedankenablejer."

Ich schwieg. Ambrofius drehte ein Schräubchen an der Taschen­lampe.

,, Daß Du behauptest, ich hätte schon längst ins Irrenhaus ge­hört, ist sehr schmeichelhaft, aber es stimmt niajt," bemerkte Am­brofius plöglich, wobei er von einem Ohr zum anderen schmunzelte. Jäher Schrecken lähmte mich. Denn das vom Irrenhaus hatte ich zwar nicht gesagt, aber in der Tat recht deutlich gedacht.

,, Bitte denke an irgend etwas, ich werde Deine Gedanten wiederholen." Ohne mich anzusehen stellte Ambrofius so sachlich, als jei er ein Registrierapparat, fest:

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..Prachtvolles Wetter heut. Donnerwetter, richtig geraten!- Ob der Kerl nicht irgendwie schummelt? Die Gedankenleser im Banoptikum haben auch solche Trids. Das ist wirklich erstaun­lig. So möchte ich Marianne- Evas Gehirn auch mal ableuchten! Des gäbe Ueberraschungen. Genial, genial!"

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Freundschaft. Die Liebe selber wird durch Dein Patent zur Unmög. fichkeit. Stelle Dir vor, daß beim ersten schüchternen Flirt zwei Liebende eins hinter der Stien des andern lesen, wie sie in Wirk lichkeit nackicht begehrt werden! Oder sollen sie gar auch im trun  fenen Liebesrausch wechselseitig ihre Gedanken ablesen? Ich glaube, Mann und Frau würgten einander zu Tode, wenn sie wüßten, was in solchen Momenten hinter der Stirn des andern vorgeht." Man wird sich daran gewöhnen, folche Dinge in Zukunft we niger   tragisch zu nehmen," wandte Ambrosius schüchtern ein. Ich hohnlachte ihn zu nichts.

Weniger tragisch nehmen? Totschlagen werden die Menschen einander wie wilde Tiere. Haß wird aufsteigen, gegen ben die Menschen des Weltkrieges und der Nachzeit als fanftmütige Lämmer

Achtung! Genoffinnen- Konferenz

aller weiblichen Funktionäre( Agitation, Wohlfahrt, Kinderschuh, Kinderfreunde, Funktionärinnen, Abgeordnete u. Stadtverordnete) Montag, den 5. Februar, abends 6 Uhr

im Gefangjaal der Sophienschule, Weinmeifferstraße 16/17 Tagesordnung: 1. Vortrag der Genoffin Juchacz  :

Die Frau und die politische Lage"

2. Aussprache. 3. Borschläge für die Wahl der Vertreterinnen der Frauen im Bezirksvorstand. 4. Vorschläge für die Wahl des Bezirksausschusses für Arbeiterwohlfahrt. 5. Berschiedenes Das Frauensekretariat: Minna Todenhagen  

Sonntag, 4. Februar 1923

Filmschau.

Ein gutes Filmluftspiel!

Weiß jemand, wieviel in dem abgeleierten, ganz verbrauchten und bei

dem mindesten Anlaß hergeholten Wort entzüdend liegt? Wer den Film

Ein Glas Wasser im Ufa Balaft am 800 gefeben bat, mird erst die Bedeutung des Wortes verstehen. Es ist der entzüdendste Film, ben man je gefehen hat. Nicht der Konflikt des angestaubten( aber nicht umzubringenden) Scribesschen Luftspiels ist das Neizvolle, sondern die Art, toie die Bearbeiter, Dr. Berger und Adolf Lanh das Manuskript auf filmische Wirkung zurechtmachten, die Art, wie Berger Regie führte. Un­endlich viel Geist und Wiz ist in diesen Szenen, ein unvergleichlicher Charme! Leicht flatternd, ohne Beschwerung, von den zarteſten und sichersten Ein­fällen gerötet, reiht fich Bild an Bild. In einer musikalischen Linie, voll der Stimmung, bie den Nosenkavalier" umgautelt. Wer nach mühsamem Tageswert einen schönen Ausilang will, der trinke diefes labende Glas Wasser  . Er wird sich an dem erquidenden Spiel der Chriftians als Königin Anna, er wird sich an der feinen Ueberlegenheit der Intriguantin Marlborough in der Darstellung durch Lucie Höflich  , wird sich an der schönen Spielfrende Ritiners, an dem frischen Jungentum Braule wetters freuen; wird finden, daß alles im Leben an tragischer Be­deutung verliert, wenn es durch die Brille eines wahrhaft beiteren Sem­peraments gefeben ist. Er wird den Glanz einer fait zu verschwenderischen Aufmachung ohne fritisches Murren hinnehmen, wird einmal fennen lernen, toas gute Photographie bedeutet und herzlich lachen, wie das Startenbaus der Hofintriguen auf dem Nosenteppich holder Menschlichkeit zusammenfällt. p- s.

Jbsen im Film.

"

S.

Das Mädel and der Hölle, das im Marmorhaus aufgeführt

Die Film Autoren" find bei Jbsen angelangt. Das Sing­vogelchen Nora", die das Wunderbare erwartet, tut das jetzt nicht mehr in der Form des Dialogs, sondern in Großaufnahmen im U. T., Kurfürsten­ damm  . Aus der Tragödie der Buppe", aus dem Leid der Frau, die baran zugrunde geht, daß sie der Mann nur als Spielzeug, nicht aber als ,, Nein," gleichwerten Menschen gelten läßt, wurde ein ziemlich äußerlicher Film, Ambrofius nahm die Trommel vom Ohr- so be­der an dem Grundthema bom Buppenheim" vorbeigeht. Berthold sonders genial ist mein Apparat gar nicht. Laß Dir das erklären. Biertel, als Bühnenregiffeur durch manche persönliche und künstle risch bestimmte Leistung ausgezeichnet, wußte mit der Zerblätterung des Meine Erfindung fußt auf den Experimenten des jüngst verstorbenen Professors Lehmann in Kopenhagen  , von dem Du sicher gehört haft. erschten. Alle Gesellschaft geht aus den Fugen. Der einsamste Stoffes in Bilbern wenig anzufangen. Ein paar dünne Einfälle find Na also. Dieser Lehmann hat alles Grundlegende bereits entdeckt. Gremit glaubt sich noch umlauert. Und was du von der Politik filmisch nicht allzu bedeutend. Alles in allem eine Viertelleistung. Olga echov a stellt eine traulich intereffante Gestalt fraft ihres differen Er hat festgestellt, daß der Mensch nur in Borten denken kann, fafelst! Als ob ich nicht ohnehin wüßte, daß 90 Proz. unserer zierten Stonnens; eine Nora ist sie nicht. Anton Esthofer als Reftor dez ferner beim Denken der Worte automatisch die motorischen höheren Beamten, Richter und Offiziere beim Treuschwur auf die Mant, fein, distret, innerlich durchleuchtet, wollte sich von einer flinischen Gehirnzentren in Funktion treten, die den Sprechapparat des Rehl- Republik heimlich Wilhelms Rückkehr erflehen. Dazu brauche ich Studie des Rüdenmarttranten fern halten. Er plädierte für Magenver­topfs regieren. Wenn Du denkst, bewegt sich also Dein Kehlkopf deinen Teufelsapparat nicht. Aber weißt du, was dein Patent inftimmung. Herr Ebert als Helmer von provinziellem Format, Stort­ners Krogstadt mur start, aber nicht überzeugend im Ausdrud. Seit Adam hat es unter allen politischen Man verfilmt also Sbsen. Und da muß es gesagt werden: dieses willkürlich mit, als ob er spräche. Lehmann ist noch viel weiter Wirklichkeit bedeutet? gelommen. Mittels zweier Hohlspiegel, deren einer seinen Brenn- Berhältnissen nur eine wirkliche Freiheit des Menschen gegeben: Herumwildern in der Bühnenliteratur soll ein Ende nehmen! 63 liegt Jede Tyrannei, auch die grausamste, nicht die geringste Nötigung vor, der großen Menge eine faliche Vorstellung punkt im Rehltopf der Versuchsperson hatte, während der Brenn- die Gedankenfreiheit. von Jbsens Gestalten beizubringen. Zum Dreiteufel noch mal, Film­punkt des anderen im Trommelfell des Experimentators lag, hat er ließ wenigstens den einen Troft, daß die Menschen innerlich denken Dichter", dichtet Filme, erfindet sie! Und fönnt Ihr feine ilme wirklich bereits Gedanken phonetisch, d. h. als Sprechlaute, wahr- fonnten, was sie wollten. Dieses letzte Afyl der Freiheit sprengt zeugen, fo lagt bie Leinwand, laßt Jbsen und lagt uns in Ruh! Zwei so genommen. Nur fegte dieses Experiment Einverständnis der Ver- deine Höllenmaschine in die Luft. Nicht einmal mehr Gedanken gelidte und Ilterarisch bedeutsamen Autoren wie Viertel und Fröichel fuchsperson voraus. Ich habe deshalb die ohlspiegel durch eine werden, zollfrei sein. Mussolini   und Lenin   werden sofort Gedanken- müßte doch auch im Film Eigenes einfallen. abere Art der Schwingungsübertragung erseßt, die dem Telephon überwachungs- Kommandos einrichten. Die schrecklichste aller Stla­ähnet. Hier dieser Meine Trichter in der Batterie ist meine Auf- pereten bricht an, wenn nicht der letzte Funken Vernunft die Men nahmestation. Durch ein paar unauffällige Griffe fann ich sie schen veranlaßt, den Moloch in Stücke zu schlagen samt seinem genau auf die Distanz des abzuhörenden Rehltopfes einstellen. Die Erfinder.. Bände der Mundhöhle machten mir in der ersten Zeit Schwierigkeit, aber wir besitzen ja schon eine ganze Anzahl Methoden, um Schwin gungen aller Art durch feste Wände hindurch aufzufangen. Sie darüber erwachte ich. Aber das erlösende Gefühl nach fommen zwar sehr schwach an, aber da hilft ein Schwingungsver­ftärfer in meinem Apparat, so daß der Hörer sie in der Deutlichkeit Angstträumen wollte sich nicht einstellen. Denn die Geschichte von eines normalen Telephongesprächs an meinem Ohr reproduziert. Professor Lehmann in Kopenhagen   und seinen merkwürdigen Er­Mittels meines Apparats fann ich also die Gedanken jeder Person perimenten, fo fiel mir ein, beruhte auf Wahrheit. Mein Freund, a gd nach dem Dollar ging boran. Den erregenden Akzent brachten hören, als ob der Betreffende sie mir direkt ins Ohr fagte. Dabei der Psychologe, hatte sie mir gestern abend im Café erzählt und spielt es feine Rolle, ob der Belauschte einverstanden ist oder nicht, wir hatten wohl zwei Stunden über die Konsequenzen dieser Ent­deckung diskutiert. Wird nicht wirklich eines Tages ein Ambrofius ob er mein Vorgehen fennt oder keine Ahnung davon hat." den Gedankenabhörer konstruieren und wird diese Erfindung eine Erlösung oder wird sie die entseglichste Geißel der Menschheit sein, gegen die Best, Hungersnot und Weltkrieg zu Harmlosigkeiten schwinden? Ist es unser Glück, daß wir, um mit Danton   zu reden, Dickhäuter sind, die nur das grobe Leder aneinander ab­reiben; oder werden wir erst glücklich sein, wenn wirklich eine geniale Erfindung unsere Schädeldecken aufbricht und die Gedanken aus den Hirnfasern zerrt? Ich weiß es nicht....

Mich erfaßte ein gelindes Schwindelgefühl. Riesenperspektiven pähnten auf. Ein Satz aus Büchners Danton polterte wie ein Mühlrad durch mein Hirn: Einander tennen? Wir müßten uns die Schädeldecken aufbrechen und die Gedanken einander aus den Hirnfasern zerren." Da wär's mun soweit....

Ambrosius hauchte Glut.

Mit diesen Worten stürzte ich mich, sinnlos vor Wut und Ver­zweiflung auf Ambrofius, um ihm den Apparat zu entreißen. Er ftemmte sich entgegen, wir rangen und

Aus der Partei.

Julia v. Bollmar.

Eine neue, veredelte Kultur hebt mit meiner Erfindung an. Jetzt erst wird man von menschlicher Gesittung reden können. Lüge und Heuchelei, diese traurigsten Lafter der Menschheit, sind ver­nichtet. Verstellung nüßt feinem Schurken mehr, sein wahres Den­fen liegt für jedermann zutage. Kein Mädchen wird mehr den Liebesschwüren eines listigen Don Juans Glauben schenken. Rein Sechstapler wird mehr ehrliche Menschen um Hab und Gut bringen. Die Lebensgefährtin unseres im vorigen Jahre verstorbenen 11nd was Dich als Politiker vielleicht am meisten interessiert: die Lüge der Diplomaten wird in Zukunft ebenso unmöglich sein wie Führers und Genoffen Georg v. Bollmar, ist am Donners.  der Betrug gewissenloser Demagogen. Ein Redner, der seine eigenen tag nach längerem Leiden gestorben. Die vereinsamte Frau hat Morte nicht glaubt, ist entlarvt. Auch die Rechtsbeugung hat ein den Tod ihres besten Kameraden nicht verwunden. Die Einäsche Ende. Denke Dir die Szene, wenn der Mann in Barett und' Talar rung   erfolgt am Mittwoch in München  . Mit Julia v. Bollmar ist eine ganz außerordentliche Frau da= Derkündet: Das Gericht hat den Angeklagten für schuldig erachtet", und wie es gleichzeitig an das Dhr der Zuhörer tidt: Keine Spur, hingegangen. Ausgerüstet mit einer universellen Bildung hatte aber dem roten Hunde mußten wir es mal gehörig eintränken!" diese Schwedin schon früh sich an den Bestrebungen zur Befreiung Mit Steinwürfen wird ein solcher Richter fünftig von seinem Sitz der Frauen beteiligt. In Leipzig  , wo sie ihr Wissen an der Hoch­aber schule noch vertiefen wollte, lernte sie Georg v. Bollmar fennen, gejagt werden. Welche Zukunft, welch ideales Dasein den Riesen mit dem fiechen Körper. Foztan war es ihre Lebens­marum protestierst Du?" In der Tat, ich war von meinem Stuhl aufgesprungen: Ich aufgabe und ihr höchstes Glüd, den Gefährten zu pflegen, ihm in fuchbelte mit den Armen und brüllte den erschrockenen Ambrofius an: allen, auch den schwierigsten Lagen eine Kameradin zu sein. Wer An Narr bist Du, ein kompletter Narr! Eine neue Kultur jahren gekannt, weiß die opfernde Hingabe der Frau an diese En Narr bist Du, ein kompletter Narr! Eine neue Stultur die schweren Leiden ihres Gatten, besonders in den letzten Lebena­foll Deine Erfindung schaffen? Jedes gesellige Dasein der Menschen selbstgewählte und mit aller Energie durchgeführte Aufgabe zu rernichtet sie! Glaubst Du Idiot wirklich, es könnte noch Freund würdigen. Der Mann, de: eine ungeheure Arbeitskraft und außer­schaften, es tönnte noch Familien geben, sobald jeder Mensch in ordentlichen Arbeitswillen besaß, schleppte seinen seit dem deutsch­des andern Hirn wie in der Fibel lieft? Bäter und Söhne werden französischen Kriege franken Körper mühselig auf Krücken fort. Es geschworene Todfeinde sein, sobald der Bater weiß, wie sein Sohn ist nicht nur ein Wortspiel, wenn man jagt, daß Georg v. Vollmar über ihn urteilt. Chegatten ich wage nicht, mir die Hölle aus­an der Hand seiner Gattin das Leben durchschritten habe. Wenn pumalen. Der Unterschied zwischen glücklichen und unglüdlichen die Bartei ihres großen bayerischen   Führers gedenft, mird sie des Chen besteht doch nur darin, daß man einander in den einen stillen und heroischen Wirkens auch der Frau v. Bollmar nicht ver­schonungsvoll, in den andern brutal betrügt! Künftig wird es nur geffen. ned) unglückliche Ehen geben. Ueberhaupt Schonung- Rücksicht, glaubst Du, Esel, daß das Dasein ohne diefe Dinge erträglich bleibt, Die Deine prachtvolle Erfindung vernichtet? Mit wem willst Du Dich vertragen, der Dein heimliches Gelächter hört? Wer wird noch Dein Freund sein, wenn er weiß, daß Du auch nur einen Augenblick an ihm gezweifelt haft? Doch reden wir nicht von

Geschäftliche Mitteilungen.

Der Blauener Gardinen- Bertrieb hält in feinen Verkaufsräumen Gertraubten str. 24, 1. Etage, vom 2. b. M., eine Gardinen- Woche ab. Wir empfehlen allen diese Gelegenheit zum Einkauf zu benußen und verweisen auf das heute in unserem Blatt stehende Inferat der Firma.

GARBATY

Die leichte

GARBATY

LASPASIA

aus

wird, ift ein Lustspiel in bem Sinne einer ins Dollarische übertragenen Badfischliteratur. Bornehmste Nichtstuerwelt, die aus Sport und Flirt be ftebt. Sie ist ein Tropköpfchen, das im Traum den Herzgeliebten Merger zu Höllenstrafen verurteilt, aber nur, um ihn daraus zu be freien. In Wirklichkeit aber stiftet sie allerlei Tollheiten an, die ihre Hand beinahe diesem ungeliebten Berebzer ausgeliefert hätten. Er bändigt in schöner Ueberlegenheit die Widerfpenftige, fängt den Stonkurrenten ab und gewinnt das Spiel. Die Gesellschaftsbilder und die Liebeständeleien be­wegen sich ganz in den üblichen Bahnen, die Traumszenen find matt und gesucht. Aber Lha Mara bringt natürlich alles mit, was die jungen Mädchen entzückt und läßt ihre Stunft, zu lächeln und zn schmollen, spielen.

Sarl Auten ist ihr Partner. Gine noch größere Harmlosigkeit Dic

aber in den Abend die Deulig- Aufnahmen aus Coblenz  ( Abzug der Ame rifaner) und dem Subrrevier. Der französische   Militarismus wirkte in­mitten der ruhigen Bevölkerung doppelt lächerlich.

h. d.  

Filme ohne Worte. Der Film als das reine Kunstwerk des Licht­bildes enthält die Texte, die den Ablauf der Bilder mehr oder weniger lerische Stil dieser Gattung sich herausbildet, desio eifriger strebt man über­willtürlich unterbrechen, als ein fremdes Element, und je mehr der fünite all nach der Ausscheidung dieser Titel. Das Ideal ist der Film obne Borte". Wir haben in unserer Filmerzeugung bereits einige borzügliche Beispiele dieser Art, und auch die Engländer baben jetzt den erften wort­losen Film hergestellt, in dem die Handlung sich von Anfang bis zu Ende nur in Bildern entfaltet. Der Verzicht auf Titel ist hier viel reiner durch­geführt als in den amerikanischen   Filmen, wo man jett ebenfalls auf die größte Einschränkung der Tegte hinarbeitet. Der Hersteller diefes films, Hebworth, erklärte, daß er den Text nicht mit einem Schlage aus dem Lichtfpiel entfernen wolle, aber er hält den titellosen Film jür das Ideal eines fünftigen Filmstils und glaubt bei diesem ersten Versuch erreicht zu haben, daß der Zuschauer das Wort nicht entbehrt und die rasch und hemmungslos abrollende Handlung mit vollkommener Slarbeit verfolgen tann. Das Erscheinen der langen Erläuterungen, der vielen Briefe und Tagebuchauszüge auf der Leinwand ist ja gewiß läftig und illusionsstörend, aber es ist andererseits schwierig, die komplizierten Vorgänge einer Film­handlung nur durch Bilder ganz deutlich zu machen, und das Publikum wird in dieser Hinsicht erst erzogen werden müssen.

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