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Lehrerſtellen an der Gemeinschaftsschule auf das religiöse Be- wollen, in dem Augenblick werden die Sozialdemokraten und Ludendorff und die Katastrophenpolitiker. fenntnis der die Schule besuchenden Kinder nach Möglichkeit die freiheitlich gesinnten Kreise des Bürgertums mit aller Rücksicht genommen werden soll. Es soll also auch an der Energie die Einrichtung der weltlichen Schule betreiben München , 12. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Behauptung Gemeinschaftsschule, die nach der Verfassung, nicht nach dem müssen. In dem Augenblick, in dem die Gemeinschaftsschule der„ Roten Fahne", daß General Ludendorff feit fünf Tagen Bekenntnis der Eltern eingerichtet werden soll, sogar eine be- nicht mehr die Schule allgemeiner Duldsamkeit sein wird und in Berlin Besprechungen mit Roßbach, Helfferich und General tenntnismäßige Regelung der Anstellung der Lehrkräfte her- die freiheitliche Lehrerschaft der Willkür einer kirchlichen Reaf-". Seeckt habe, wird von der Bayrischen Staatszeitung" beigeführt werden. Das bedeutet klipp uad klar, daß auch an tion ausgefeßt wird, in dem Augenblick wird der Kulturkampf mit der Feststellung bestritten, daß General Ludendorff seit dem den Gemeinschaftsschulen durchgängig nicht jüdische, nicht diffi- zu einer politisch zwingenden Notwendigkeit. Wir fürchten 2. März feine Billa in Prinz- Ludwigshöhe bei München nicht verdentische Lehrer unterrichten fönnen. Es ist eine absolut un- biefen Kampf nicht; wir wollten ihn jetzt nicht in den Vorder- lassen habe. Statt der schädlichen Sensationsmache der„ Roten zulässige Milderung, wenn dann im Schlußfaz hinzugefügt grund drängen, nicht nur mit Rücksicht auf die Not der Zeit, Fahne" wäre es viel angebrachter, an General Ludendorff die wird, daß die Gemeinschaftsschule nicht ihren Charakter da sondern weil wir diesen Kampf um die Berweltlichung des sitt präzise Frage zu richten, ob er weder am 27. Januar noch am durch verliere, daß Lehrer an ihr tätig sind, die einem chrift lichen und religiösen Bewußtseins nicht als einen politischen 9. März Herrn Oberleutnant Roßbach bei sich emplichen Bekenntnis nicht angehören. Denn damit wird durchaus Tagestampf, sondern als ein Ringen um vertiefte und ver- fangen habe, der bekanntlich an beiden Tagen in München war. nicht verhindert, daß im allgemeinen und tatsächlich nach Mög- innerlichte Menschlichkeit führen wollen. Das freiheitliche An dem Dementi Ludendorffs, daß er fein Opfer fichkeit nur christliche Lehrer und zwar nach Ronfeffionen Bürgertum, soweit es wirklich demokratisch gesinnt ist, hat franzöfifcher Spigel geworden sei und niemals Waffen von prozentual verteilt angestellt werden, sondern es wird viel- allen Grund, sich in diesem weltanschaulichen Ringen nicht an München nach Ungarn versenden wollte, ist besonders beachtens mehr sogar diese Regelung als die ordnungsgemäße ge- die Seite der firchlichen Reaktion zu stellen; denn die kirchliche wert, daß die legten Enthüllungen über französische Umtriebe in fordert.... Reaktion ist nicht nur unser, sondern auch ihr Feind. Bayern , die wesentlich das Berdienst unseres Parteiorgans, der ,, Münchener Post" sind, nun auch dem General Ludendorff den Star gestochen haben. Ludendorff spricht jetzt plötzlich von„ der jetzt klar und in erfchredendem Maße zutage getretenen Wirtjamfeit Frankreichs in Bayern ". Es wäre erfreulich, wenn General Bubendorff und, was noch wichtiger ist, der besonnene Teil der ,, Baterländischen Berbände" und insbesondere die bayerische Landesdes Rechtsradikalismus erfennen, sondern energisch der gesamten regierung nicht nur die Gefahr der landesverräterischen Auswüchse Heze gegen Republik und Reichsregierung entgegentreten würden, die in ihrer Wirkung lediglich eine Propaganda der Reichsver broffenheit in Bayern bedeutet. Bon solcher Einsicht in die tatsächlichen Zusammenhänge find übrigens gewisse amtliche Stellen in Bayern weniger entfernt als General Ludendorff. der bisher noch immer mit Hitler und Oberst v. Xylander ausdrücklich außerhalb der Abwehrfront im Ruhrkampf steht.
Aber darüber noch hinaus birgt die verhängnisvolle gesegliche Festlegung der Gemeinschaftsschule als christliche Gemeinschaftsschule außerordentliche Gefahren für die Lehrerschaft in sich. Der Begriff christlich" ist durchaus nicht festgelegt. Es foll zwar nicht Rücksicht genommen werden auf die Besonderheit der einzelnen Bekenntnisse, dennoch aber wird fein Mensch leugnen fönnen, daß, chriftlich" an und für sich eine Bekenntnisbindung ist, und niemand wird verhüten fönnen, daß man in irgendeinem reaktionär regierten Lande diesen Begriff so interpretiert, daß die Gemeinschaftsschule zwar prozentual Lehrer nach den verschiedensten Bekenntnissen bei der Anstellung zu berücksichtigen hat, daß aber auch in ihr irgendeine christliche, d. h. bekenntnismäßig gebundene Anschauung des Lehrers selbstverständliche Vorauslegung seiner Anstellung sei. Da nun aber, weder in der Reichsverfassung, noch durch irgendein Gesetz festgelegt werden fann noch festgelegt werden wird, was christlich" ist, so wird man mit Leichtigkeit in Analogie zum Religionsunterricht eine Ueber einstimmung mit den Grundsägen der Religionsgesellschaft verlangen. Wir wollen vorläufig nicht glauben, daß die Demo fraten die Lehrerschaft in diese Gefahr bringen wollen. Wir werden ihnen in den Ausschußberatungen Gelegenheit geben, fich zu diesem Punkt nicht nur flar und deutlich zu äußern, sondern auch in ihren Abstimmungen zu zeigen, wie sie auf diefes Kompromiß reagieren werden.
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Beisler tritt aus!
Sein Abschied von der Volkspartei.
die Reichstagsfraktion der Deutschen Boltspartei, zu Händen Der Reichstagsabg. Geisler hat, wie WTB. meldet, an ihres zweiten Vorsitzenden, ein Schreiben gerichtet, in dem er seinen Austritt aus der Reichstagsfraktion erflärt, und zwar mit Rücksicht auf die vom WTB. am 10. März verbreitete Mitteilung aus dem Kreise der Deutschen Boltspartei, die er als Durchbrechung einer getroffenen Bereinbarung fowie als eine unvollständige und völlig einseitig gefärbte Dar stellung bezeichnet und auf den Abgeordneten Dr. Strefe
mann zurückführt.
Bis zum Beweise des Gegenteils wird man annehmen müssen, Herr Geisler sei zur Erkenntnis gelangt, daß er doch nicht wie ein geprügelter Schuljunge auf den Bänken der Volkspartei figen bleiben könne. Er wird sich voraussichtlich in Herrn Bulles weitgeöffnete Arme stürzen und von dort aus Herrn Stresemann seine Meinung sagen. Und da fann sich denn Herr Stresemann auf einiges gefaßt machen....
Das TU.- Bureau veröffentlicht den Wortlaut des von Geisler an die Bolkspartei gerichteten Klagebriefs. Es heißt darin u. a.:
chen wird anläßlich der jetzt klar und in erschreckender Weise zutage Die Erklärung Ludendorffs hat folgenden Wortlaut:„ In Müngetretenen Birksamkeit Frankreichs in Bayern aus gewissen Kreisen anscheinend als Ablenkungsmanöver und aus durchfichtigen Gründen verbreitet, ich wäre auch ein Opfer französischer Tätigkeit geworden, indem ich durch französische Spizel verleitet, bereit gewesen wäre,
affen aus München nach Ungarn zu senden. Diese Waffen wären dann bei der Absendung hier in München in die Hände der franzöfifchen Spizel gefallen. Ich erkläre, daß an der ganzen Sache, soweit meine Person in Frage kommt, fein Schon jetzt aber sollen Deffentlichkeit und vor allen Dingen wahres Wort ist." Soweit wir unterrichtet sind, ist in der Lehrerschaft mit allem Nachdruck auf die Gefahren dieses Einen weiteren Vorwurf gegen mich bildeten die Angriffe des Preffe bisher der Name Ludendorffs mit der Münchener MonKompromißantrages hingewiefen werden. Wird dieser Kom- Borwärts" wegen meiner Bekämpfung gewisser sozialdemokra- archistenverschwörung nicht in Berbindung gebracht worden. Um so promißantrag Gefet, so wird der Artikel 136, der den Lehrern tischer Bestrebungen, die nationale Einheitsfront zu sabotieren. Aus auffälliger wirkt Ludendorffs Dementi, das außerdem. Angaben entvöllige religiöse Freiheit gewährt, tatsächlich zu einer Farce. gleichem Grunde oder richtiger unter gleichem Borwande hatte hält, die gar nicht gemacht worden sind. Im übrigen befindet sich die Sozialdemokratie mit ihrer mich Dr. Stresemann zwei Wochen vorher in der Fraktion aufs Erhöhte Alarmbereitschaft für Nationalisten. Auffassung von der Gemeinschaftsschule in guter Gesellschaft. schärfste angegriffen und sich in dieser nur von einem Sechstel der Der Entwurf der Sechsregierung steht im wesentlichen auf Graftionsmitglieder besuchten Fraktionssigung die Vollmacht geben der von den Nationalisten als Butschtag in Aussicht genommen war, München , 12 März.( Eigener Drahtbericht.) Der 12. März, dem Boden der sozialdemokratischen Auffassurtg; dieser Ent- lassen, bei etwaigen Angriffen des Vorwärts" gegen mich auf ist bisher äußerlich ruhig verlaufen. Die Nationalsozia wurf ist zwar von einer früheren Regierung eingebracht wor- das entschiedenste von mir abzurücken, und auch diese meine neue listen besuchen mit drei hundertschaften ein patrioden, aber von der jezigen Regierung Cuno nicht zurückgezogen Berfehlung dem Untersuchungsausschuß zu unterbreiten. Tatsächlich tisches Theaterstück im 3irfus Krone. Die Rede Hitlers vor und damit als für sie verbindlich anerkannt worden. Die hat dann auch Dr. Stresemann, als sich der Borwärts" über den Beamten der Landespolizei ist in letter Stunde abgesagt Reichsregierung wird sich also flipp und flar darüber äußern meine Bekämpfung fozialdemokratischer Sabotierungsversuche der worden, offenbar infolg eines amtlichen Eingreifens. Die National massen, ob sie ihre Auffassung von der Reichsverfassung trotz Einheitsfront heuchlerisch beschwerte, sofort von dieser Vollmacht in fozialisten haben heute durch Befehl des Oberfommandos der Sturmdes vorliegenden Gelegentwurfes nach dem reaktionären der Zeit" Gebrauch gemacht, indem er mein Verhalten aufs fchärffte abteilung für alle Sturmtruppler für acht Tage erhöhte Machtwillen der sie stüßenden Parteien zu ändern wünscht.verurteilte und die wahrheitswidrige Beschuldigung wiederholte, baß Bereitschaft befohlen mit dem Hinzufügen, daß alle Leute da Die ganze Angelegenheit hat aber noch eine hohe fultur pon mir ein Bantapfel in die nationale Einheitsfront geworfen heimbleiben bzw. erreichbar sein müssen, damit sie innerhalb von politische Bedeutung. Bir Sozialdemokraten haben bei den fei... zwei Stunden alarmiert werden fönnen! Die ständige Beunruhi ganzen Verhandlungen immer wieder betont, daß wir trog Ein weiteres Zusammenarbeiten mit Dr. Strefe gung der Münchener Bevölkerung durch die Androhung von Rechtsunserer grundsätzlichen Forderung der weltlichen Schule die mann in derselben Fraktion, zumal unter feinem Borsik, ist mir putschen soll offenbar den Widerstand der Sozialdemokratie und der fulturpolitische Bedeutung einer einheitlichen gemeinsamen beshalb unmöglich. Ich habe auch die Ueberzeugung, daß Regierung zermürben. Diese Rechnung ist falsch, da die Bider. Bolksschule hoch einzuschäzen wissen. Wir haben daher die Dr. Stresemann fortgesezt meine im vaterländischen Interesse drin- standskraft der sozialdemokratischen Abwehr täg. vorläufig einzig mögliche gemeinsame Schule, die Gemein- gend notwendige Arbeit für einen ehrlichen Arbeitsfrieden zwifchen lich wächst und die Erbitterung der staatlichen Polizeiorgane über schaftsschule, getreu der Verfassung als allgemeine Schule aus- den Unternehmern und ihren Angestellten und Arbeitern zu verbie häufigen Alarmierungen den nationalsozialistischen Butschisten zubauen versucht, und all unsere Anträge beweisen dieses dächtigen fucht. im Ernstfall sehr unangenehm werben fann. Der unerträgliche Zu fluge Maß fulturpolitischer Selbstbeschränkung. In dem Danach hätte auch der Borwärts" an der Befreiung stand, daß ein bewaffneter Haufe Belagerungszustand" und„ erAugenblic aber, wo die Kompromißparteien aus der Gemein- der Boltspartei von Herrn Geisler ein gewisses Verdienst. höhte Bereitschaft" verkündet, also gewissermaßen einen Staat im schaftsschule eine versteckte Konfessionsschule mit ihren beson- Wodurch sich die Volkspartei das von uns verdient hätte, Staate bildet, zeigt die völlige Auflösung der staatlichen Autorität deren verhängnisvollen Folgen für die Lehrerschaft machen wissen wir freilich nicht. in der bayerischen Ordnungszelle.
Jakobs Tod.
Bon Erna Büsing.
In der Tat, es ging Jatob eigentlich gut. Sein Gesundheitszustand ließ nichts zu wünschen übrig, feine wirtschaftliche Lage war befriedigend, und feine Familienverhältnisse waren angenehme. Doch hatte er unter dem Einfluß der Zeitpfychose die Klage- und Sammersucht bekommen; die Krankheit äußerte sich bei ihm in fortgesetztem Vergleichen. Das bekundete auch seine äußere Erschei nung. Sein Gesicht glich dem eines hungrigen Seehundes, die Mundwinkel hingen so tief herab, daß sie zu Falten wurden, die Borratskammern für genossene Speisen abgaben. Wären die Fische billiger und die Menschen mildtätiger gewesen, dann hätte man ihm dann und wann wohl mal einen Hering vors hungrige Maul gehalten.
Jakob verglich andauernd. Das Bergleichen und Jammern wurde Lebensinhalt für ihn. Sein Geficht ward immer wehleidiger, und schließlich ging er am Vergleichen und Jammern ein. Und das tam so.
Jakob hatte fein ergrübeltes Leiden, es war tatsächlich eine Krant.| des Gehirns ist nämlich erforderlich, daß es vollständig frei von heit, die auf nervöser Grundlage fest und sicher ruhte. Der Arzt ver- Wasser wird. Diese Prozedur nimmt ungefähr einen Monat in suchte es vorerst mit Schlafmitteln. Jakob nahm Atalin, Bromural, Anspruch. Nachdem man sicher ist, daß der Altohol jede Spur von Bantopon, und zu guter Leßt tauchte er feinen abgemagerten Körper Jakob die Medikamente schluckte oder sich vom Wasser umfpülen ließ, in Fichtennabelbäder und ließ sich vom Bademeister massieren. Wenn dachte er an die erhöhten Arzthonorare und verfiel in fein beliebtes Bergleichspiel. Daher schlug fein Mittel bei ihm an, und er wurde fränter und tränker.
wohltuend genießen können. Aber selbst diese Wohltat wurde ihm Entlich lag er kraftlos im Bett. Er hätte Ruhe und Bettwärme zur Last. In seinem Hause wohnte nämlich ein Rechtsanwalt, zu dem viele Klienten tamen. Bei jedem Klingeln fuhr Jakob nervös in die Höhe. Nein, was der Kerl verdiente. Die Einnahmen des Rechtsanwalts beeinflußten Jakobs Herztätigkeit auf das ungünstigste.
Schließlich verschied Jalob. Er starb am Bergleichen.
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Feuchtigkeit aus dem Gehirn entfernt hat, wandert es in ein Gefäß gleichfalls unerläßlich, da das Material durch die Einwirkung des mit Celloidin, eine Materie, die man dadurch erhält, daß man Salpetersäure auf Cellulose einwirten läßt. Diese Prozedur ist Alkohols zu spröde geworden ist, um in dünne Scheiben geschnitten zu werden eine Notwendigkeit für die wissenschaftliche Untersuchung. Nachdem die Hirnmaffe auch im Celloidin einige Zeit ge. geschnitten werden, daß es möglich ist, Teilchen von 1/1000 Milli. legen hat, kann sie mittels einer Maschine in so dünne Scheiben meter Durchmesser genau unter dem Mikroskop zu untersuchen.
schmad und Kultur sollten Kunst und Politik zu trennen vermögen. Politische Demonftrafionen im Theater. Menschen von Gr. Rein Theater der Welt dürfte ungeeigneter für eine politische De monstration sein, als das Haus, in dem einst Goethe Herr war, das Haus, in dem das deutsche Bolt sich seine Verfassung gab, das Nationaltheater in Weimar . Fast zu gleicher Zeit, in der außer Berlin Raffel eine Tell- Demonstration erlebte, welche zu Zusammen. einer vorbereiteten Demonstration ausgepfiffen. stößen führte, hat man in Weimar Büchners Bonzed in Warum? Weil man die Tragödie des armen, abhängigen, verlachten, mißbrauchten, betrogenen Mannes mit der verwirrten und boch fo feinen Seele nicht begriff, und in dem Umstand, daß diefer Mann als armer Mufchtat vor einem nicht hervorragend geistvollen Offizier stramm zu stehen hat, eine Agitation gegen den Militarismus fah, die ein großer Teil des Publikums von einem jetzt lebenden nach Goethe starbst! roten" Dichter verfaßt glaubte. Armer Büchner, der du nicht lange Und seine Leonore und Lena, das übermütige Märchenspiel, pfiff man aus, weil man in der guten alten troddeligen Märchentönigin eine Berhöhnung des verfloffenen Sereniffimus erAus der Intendantenloge foll den Pfeifenden entgegengerufen sein:„ Kinder, Ihr blamiert Euch ja bis auf die Knochen!" Vielleicht war der Ruf von dieser Stelle nicht angebracht, aber der Mann hatte H. L. angelegte Bremiere Spielplanänderung. Die für Dienstag im Kleinen Xheater Das startere Band muß wegen Erkrankung des Hauptdarstellers verschoben werden. Starten behalten Gültigkeit. Ingeborg Lacour Torrub( San Franzisco) die bereits im vorigen Sahr in Berlin erfolgreich auftrat, gibt ihre diesjährigen Zanzabende am 14. und 16., abends 7, Uhr, in der Kunstausstellung Der Sturm und am 21., abends 7, Uhr, im Schwechten Gaal
Leipziger Uraufführung:„ Der Charlatan" von Robert Overweg. Mittags, wenn er sich zu Tisch setzte, sah er durch das Fenster in handfestes, massives, ein unliterarisches, aber nicht unMittags, wenn er sich zu Tisch setzte, sah er durch das Fenster sympathisches Spielstück. Ein bisserl Traurigkeit und ein bisserl seiner Barterrewohnung Straßenfehrer bei der Arbeit. Er hatte Spaß. Ein paar hübsche Einfälle und ein paar Blumpheiten. Dies den letzten Tarif gelesen und giftete sich, was diefe Leute verdienten. alles zusammengehalten von viel Theaterfonstruttion. Er verfiel auf die Idee, auszurechnen, was jeder Besenstrich der Ein Dorfarzt hat einen Buben, der auch Medizin studiert hat. Etadtgemeinde foftete. Das war furchtbar, es verschlug ihm's Effen. Dieser Bub ist ein Schlaucherl, ein figer Junge. Ein Ausgefeimter, Das Gemüse drückte, die Kartoffeln lagen ihm schwer im Magen, der über die Art, wie der Bater die Praris ausübt, die Batschen die Süßspeise säuerte ihm in der Mundhöhle. Zuerst dachte er, Besuch, wo Du sechse rausschinden tönntest! Du belehrst ja die überm Ropf zusammenfchlägt:„ Herrgott! Du machst ja bloß einen ihn plage ein Bandwurm, doch nach und nach kam er dahinter, Leute, wo Du ihnen nach dem Maule reden müßtest!" Der Bater die Straßenlehrer wären schuld an der Unverdaulichkeit der Speisen. fuchtelt mit der Berufsehre dazwischen. Krach. Der Bub baut im Bald fonnte er nicht einmal mehr eine leichte Mehlsuppe vertragen. felben Dorf seine Pragis auf. Und hat den Zulauf. Den der PaIn seiner Familie verfehrte ein junger Mann. Der war tienten und den vom füßen Mädel, das bis dahin der Vater liebte. ordentlich und strebsam, besuchte die Volkshochschule und leistete sich aber im dritten Aft föhnt er sich mit dem Jungen dennoch aus. ab und zu mal ein Theaterbillett. Als Jakob nach der Einnahme Die Fabel hätte eine frisch- feffe Berstreuung werden können. des jungen Mannes gefragt hatte, war er erbost und bekam Kopf- Overweg wollte mehr aus ihr machen und machte dadurch weniger ia so recht! schmerzen. Er rechnete und rechnete und verglich. Früher, als er mun gleich das ehrbare Prinzip des Alten, den soliden Vertreter aus ihr. Overweg erweiterte ins Allgemeine, machte aus dem Bater in dem Alter des jungen Mannes war, hatte er nur soundsoviel einer versinkenden besseren Welt und aus dem Buben den flint verbient. Die zur schwindelnden Höhe gesteigerten Kosten der unruhigen Materialisten, der die Gegenwart verkörpert. Mutwillig Lebenshaltung unterschlug er dabei wohlweislich. Und Jakob wurde aus dem Leben herausgefischte Individuen hätten genügt. So wäre die Kopfschmerzen nicht mehr los. uns das peinliche Pathos gespart worden, das als Problem hinstellt, was wir uns an den Schuhfohlen abgelaufen haben. 5. B.
Im Hinterhause wohnte eine fleine Stenotypistin möbliert. Das Mädel verstand es, sich nett zu fleiden. Bald hatte Jakob herausspioniert, was es verdiente. Das war unerhört, für einen alleinstehenden Menschen, noch dazu für eine Frau. Daß auch eine Frau Essen und Trinken, Licht und Feuerung gebraucht, daran dachte Jakob absichtlich nicht. Die kleine Stenotypistin verursachte ihm Schlaflose Nächte.
Bald mußte Jafob einen Arzt aufsuchen. Es gibt viele er grübelte Krankheiten, die den Aerzten das Leben fauer machen, ihnen aber auch. gewinnbringend die Sprechstunden füllen. Doch
Das Gehirn unter dem Mitroftop. Die medizinische Wissen. fchaft, die sich heute an die schwierigsten Brobleme wagt, fucht die Geheimnisse der Gehirnfunktioner und ihrer Störungen auch auf mikroskopischem Wege zu ergründen. Das ist jedoch eine tompli zierte Aufgabe, die langwierige und umständliche Vorbereitungen erfortert. Das Gehirn, das mitroftopisch untersucht werden soll, wird zuerst in eine Lösung von Kalium- Bifromat gelegt. Es bleibt barin ungefähr neun Monate oder etwas länger liegen, worauf es in ein anderes Gefäß fommt, das absoluten Alfohol enthält, der dazu dient, die Hirnmaße völlig zu antipässern. Zur Präparierung
blickte.
abends 8 Uhr, aus bisher unveröffentlichten Novellen von Juanita Bing Bicky Werkmeister vom Staatstheater wird am Sonnabend, ben 17. in den Räumen der Buch- und Kunsthandlung Neu und Bollad lefen. Eintrittskarten zu. 1000,- unb Mt. 500,- bei Reug und Bollad ( Steinplay 146 70) erhältlich.
Berlagsbuchhändler und Schriftsteller Wilhelm angewiefde den Ein Verleger als Ehrendoktor. Die Universität Bonn hat dem philosophischen Chrendoktor verlieben. Langemieiche bat u. a. die vortrefflich ausgewäolten und illustrierten Blauen Bücher" ins Leben gerufen, die für billiges Geld Kunst, Kultur und Bildung verbreiten.