t e i g n N n g des GroßgrundSesktz'es über W H e k t a r zum Zwecke rationellerer Bewirtschaftung durch- ;eführt und ein Teil des enteigneten Bodens sofort für Sied- üingszwecke zur Verfügung gestellt werden soll. Damit wird sowohl dem berechtigten Verlangen nach Bereitstellung von Siedlungstand, wie der Notwendigkeit entsprochen, die tand- wirtschaftliche Produktion im Interesse der Volksernährung weiter zu steigern. Bei dieser Sachlage, die für unsere Partei die Möglichkeit offen läßt, im Reichstage Anträge zur Umgestaltung des vom Reichsbund für Siedlung und Pachtung eingereichten Gesetz- entwurfcs im Sinne unserer eigenen Entschließung und un- seres eigenen Essetzentwurfs zu stellen, liegt trotz der betonten Mängel des Entwurfs für unsere Partei kein Grund vor, gegen das eingeleitete Volksbegehren Stellung zu nehmen. Andererseits kann es nicht Aufgabe unserer Par- teiorganisation sein, die Sache des Reichs- b u n d e s für Siedlung und Pachtung zur ihrigen zu m a ch e n. Deshalb können wir unseren Parteigenossen auch nicht empfehlen, sich durch Emgeichnung in die Eintrag-» ngÄisten an dem eingeleiteten Volksbegehren zu be- teiligen. Inzwischen hat der Reichsbund für Siedlung und Pach» tung beschlossen, den ursprünglich eingereichten Gesetzentwurf fallen zu lassen und ihn in unwesentlich veränderter Form neu einzureichen. Für unsere Partei wird die Stellung- nähme dadurch nicht verändert. „Numerus clausus ". Eine Gefahr für die Entwickelmtg der Schule. Kultusminister Boelitz hat dem Landtag den Entwurf einer Verordnung zugehen lassen, die den„numerus clausus " für die Anwärter des höheren Sulwefens einführt, die Zahl der Schulamtskandidaten also künstlich beschränkt. Nach dem Entwurf sollen von den zurzeit vorhandenen 4000 Studienassessoren 2000 in eine Anwärterliste aufgenommen, die übrigen aber nur nach Maßgabe der freiwerdenden Stellen jährlich eingereiht werden. Die ersten 2000 nachdenalten Bestimmungen(auf Grund des Anwärterdienstalters), die nachfolgenden zu einem von Jahr zu Jahr stets geringer werdenden Hundertsatz, alle anderen nach Maßgabe ibrer Eig- nung als Lehrer und Erzieher. Bei der starken Ueberfüllung, dem Rückgang der freiwerdenden Stellen und der Unmöglichkeit, die unbeschäftigten Studienassessoren finanziell zu unterstützen, ist die Zahlbeschränkung eine Maßnahme, die wohl kaum zu umgehen ist. Zumal auch das Beamten- diensteinkommengefetz eine solche Begrenzung durch die Be- stimmung verlangt, daß die Anwärterdienstzeit nicht mehr als fünf Jahre betragen soll. Größte Bedenken aber erregt die Absicht, die Auswahl der nicht nach den alten Bestim- mungen einzureihenden Anwärter den P r o v i n z i a l- fchulkollegien zu überlassen. Diese Behörden sind be- kanntlich, von den wenigen linksstehenden Mit- gliedern abgesehen, der Sammelpunkt der schul- politischen Reaktion und, wie ihnen vor einigen Tagen sogar ein volksparteilicher Abgeordneter im Landtag vorgeworfen hat. in Fragen des pädagogischen Fortschritts die Verkörperung der R ü ck st ö n d i g k c i t. Bei ihnen existiert z. B. heute noch(auf Grund einer Jnstruk- tion des längst zu seinen Vätern versammelten Althoss) eine „doppelte Buchführung", die den einzelnen Schulräten ennög- licht, neben den offiziellen und nach Art. 129 RV. jedem Beamten zugänglichen Einträgen in die Personal- papiere noch eine Art„p r i v a t e r N o t i z e n" zu führen, die aus persönlichen Eindrücken und vertraulichen Umfragen hergestellt und von Hand zu Hand weitergegeben werden. Das Vorhandensein solcher privater Notizen ist vor zwei Jahren aus einem durch Zufall an die Oeffentlichkeit gelangten Heft des Geheimrats Sachse erwiesen, derheutenochunan- g e f.o ch t e n im Prvvinzialschulkollegium Berlin tätig ist, sogar trotz des Protestes des Philologenverbandes.
Neugieröe. Don Karl Fischern Vor irgendeiner Polizeiwache in irgendeiner Straß« hält d«r grüne Wagen. Die grüne Minna, wie die„Kunden" sagen. Es ist laut und lebhaft in dem Wagen, der anscheinend auf neue Ladung wartet. Auf der Straße bleiben Menschen stehen und bücken neugierig auf das Gefährt und die Tür zu? Polizeiwache. Trotzdem der Wind scharf um die Ecke weht und in das Gesicht schneidet, stehen sie, und immer neu« gesellen sich dazu von den All- zuvielen dex Großstadt, die neugierig auf«in Nicht, sind, und warten wie auf ein Wunder. Da kommt ein alter Mann, der«inen vollbeladenen Handwagen hinter sich herschleppt. Der Alte keucht, denn die Last ist zu schwer für sein Alter und seine Arme, und nun kann er nicht weiter. Er läßt sich schwer nieder auf die Deichsel des Wagen», um sich zu verschnaufen. Da erblickt er die Meng« der Neugierigen, die wie ein« Mauer stehen, und sein Gesicht bleibt so finster, als wollte er beißen. „Maulaffm, verdammte," brummte er,„hab'n nischt weiter zu tun, als auf ein paar arme Kerle zu warten, die ins Kittchen soll«nl" Nach einer Weile öffnet sich die Tür der Polizeiwache, und ein „Grüner " kommt heraus mit Papieren in der Hand und steigt in den Wagen, der schnell�iaoon rattert. Die Neugierigen machen lange Gesichter, und enttäuscht gehen sie weiter. Und nun grinst der Alte grimmig und ruft ihnen nach:„Das geschieht Euch recht! Tagediebe, verdammte!" * Aus dem Fenster einer Wohnung im dritten Hof eines Hauses gendwo in dem grauen, großen steinernen Meer der Großstadt ist •T!« Frau auf die Straße gesprungen. Man weiß nicht, was sie zur Tot getrieben. Vielleicht hat sie der Hunger heruntergeholt. Und min liegt sie auf dem Pflaster, den Mund halb ossen as i>? gebrochen. Straßenstaub und Schmutz im ergrauten Hoer. Sofort sammeln sich Neugierige um die Selbstmörderin. Man geht ganz nahe heran an den Körper und man unterhält sich so ganz sachlich und ohne alle Sentimentalität, wie man vom Wetter speicht oder von der nächsten Sommerreise, warum die Frau wohl aus dem Fenster gesprungen ist, und man ist sehr verschiedener Ansicht, ob sie tot ist oder nur betäubt, ob sie Knochen gebrochen oder innere Verletzungen davongetragen hat.
» Wer weiß, wieviel diese„privaten Notizen" bei der Nicht- bestätigung linksgerichteter Persönlichkeiten mitge- sprachen haben? Die Auswahl der Anwärter durch diese Be- Hörden„nach Maßgabe der Eignung zum Lehrer und Er- zieher" bedeutet also die Garantie, daß l i n k s g e r i ch- t e t e und für Schulreform kämpfende Anwärter s o g u t wie ausgeschlossen sein werden. Eine Beschwerde- i n st a n z ist scheinbar nicht vorgesehen. Und selbst wenn das Ministerium als solche anzusehen wäre, welcher An- wärter wird es wagen, durch eine Beschwerde gegen die allmächtige vorgesetzte Behörde sich mißliebig zu machen? Erfolg werden dagegen die haben, die durch„anständige" Gesinnung, Augendienerei und sklavische Unterordnung unter die pädagogischen Auffassungen der Oberschulräte sich als die „Tüchtigsten" erweisen. Die st a a t l i ch e n höheren Schulen werden diesen„Tüchtigen" konkurrenzlos reserviert sein, aber auch die fortschrittlichen Kommunen werden durch diese Vorzensur bald nicht mehr in der Lage sein, in ihrem Sinne geeignete Bewerber zu finden. Diese große Gefahr kann nur vermieden werden, wenn die Auswahl der Anwärtsr durch eine zentrale Kommission, ähnlich wie es für die Anwärter p r ü fu n g geplant ist, ge- fchieht, in der das Ministerium und Vertreter der Landtags- fraktionsn mitwirken. Auf keinen Fall aber den altfränkisch eingestellten Herrschaften aus den Prooinzialschulkollegien allein noch auf Jahrzehnte hinaus der Nachwuchs der Erzieher überliefert wird.___ Dicke iuft in öapern. Da die Schilderungen, die der..Vorwärts" aus Bayern zu geben pflegt, vielfach als tendenziös übertrieben hingestellt werden, ist es uns wertvoll, einmal den Münchener Sonder- berichterstatter der„Deutschen Zeitung" zitieren zu können, der aus Anlaß des Falles Eckardt-Weger folgendes Stimmungsbild entwirft: Es herrscht wieder einmal dicke Luft in Bayern — unzweifelhaft... Ein Sturm der Entrüstung durchbraust ganz Bayern : Wir geben die beiden nicht heraus! Verhaftet können Eckart und Weg« nur durch bayerische Polizisten werden. Werden sich solche finden, die Hand an sie anlegen? Wir bezweifeln es, wir bezweifeln es vorläufig auch noch, daß die bayerische Regierung sich bereit erklären wird, einen Verhaftsbefehl gegen Dietrich Eckart und Weger ausführen zu lassen. Die jüdisch-sozialistischen Hetzer an der Spree sollen aus Granit beißen. Die Stimmung in Bayern ist furchtbar erregt, jeden Augenbllck kann sich ein Gewitter entladen, dessen Folgen für die weitere Entwicklung der Dinge in Deutschland vernichtend sein können. Reichskanzler Dr. Cuno ist bei seinem Besuch in München über die Lage in Bayern unterrichtet worden, denn er hat auch das Prä- stdium der vaterländischen Verbände empfangen: er weiß wohl, wer in Bayern die tatsächliche Macht in Händen hat. Wir haben es in Bayern satt, mr- noch weiterhin von Berlin aus drangsalieren zu lassen. Wenn es zu einem Zusammenstoß kommt, werden die Ber - liner jüdischen Hetzer die Verantwortung für das, was in Bayern geschieht, zu tragen haben! Also weil zwei Redakteure nicht die Güte haben wollen, sich dem gesetzlich zuständigen Gericht zu stellen, wird— inmitten der Ruhrkrise — mit Ereignissen gedroht, die für Deutschland vernichtend sein können. Inzwischen hat, wie bekannt, die bayerische Regierung erklärt, daß sie den Dollzug der Haftbefehle nicht ablehnen könne. Es wird sich also zeigen müssen, wer tatsächlich in Bayern und in Deutschland die Macht hat. Abrechnung mit den Hitlerleuten. In der schärfsten Weise wendet sich der„Bayerische K o u r i« r" gegen die Hitler -Leute, die Bayern in die schwerst« Konflikt« zu bringen drohen. Das Blatt schreibt über dies«„natio- nalen Vorkämpfer": „Die Nationalsozialistisch« Partei Bayerns hält den Zeitpunkt schwer st er nationaler Gefährdung für angemessen, um zwischen Bayern und dem Reiche und in Bayern selbst einen Kampf zu entfesseln, der notwendig die schärssten Formen an- nehmen muß. Sie, die national zu sein behauptet, ist bereit, Und dann kommt die Polizei und treibt die Neugierigen fort, die langsam und unwillig weichen und einen Haß auf die Schutzleute haben. ★ Ein« lang«, lärmersüllte Straße. Die Menschen hasten und hetzen dahin, wie von einem wilden Wirbel vorwärts gerissen. An der Seite, ängstlich und scheu an die Häuser gedrückt, schleicht ein Mütterchen dahin. Sie hustet, hart und wie heulend. Sie ist so matt, daß sie kaum noch weiter kann, und sie sieht aus, als wäre st« die lebende Verkörperung der Armut und des Elends. So schleicht und schlürft sie Schritt für Schritt, und bald hat sie der Menschenstrom verschluckt. Aber ein Neugieriger bleibt stehen, fragt, was ihr fehlt, und eine Hand findet sich, die helfen will. Die alte Frau mit der Last der Jahre und des Elends ist zu olltäglich, und kein Nichtstuer ist neugierig, Näheres zu hören, zu handeln oder zu helfen.
Einsteins Triumph. Wie schon gemeldet, haben die eingehenden Untersuchungen der Beobachtungen, die gelegentlich der Sonnenfinsternis am 21. September von englischen und amerikanischen Astronomen angestellt worden sind, eine neue Bestätigung der Rich- tigkeit jenes Teiles der Einsteinschen Relativitätstheorie ergeben, der sich mit der Ablenkung des Lichtes in einem Gravitationsfeid be. schästigt. Dabei ist, wie Professor Eambell, der rDiektor des' Lick- Observatoriums in Kalifornien , hervorhebt, die Uebereinstimmung der tatsächlichen Messungen mit den von Einstein vorausberechneten Werten so gut wie vollkommen. Eine der umstrittendsten Theorien der Einsteinschen Lehre darf durch dieses Ergebnis wohl endgültig als bestätigt gelten, zumal, da ja schon bei der Sonnenfinsternis vom 29. Mai 1919 durch eng- fische Astronomen ein ähnliches Resultat gewonnen worden ist. Di« Bedeutung des nunmehr gefundenen Ergebnisses geht weit hin- aus über die allgemeine Relativitätstheorie und greift aufs tiefste in unsere bisherige phnsikafische Erkenntnis ein. Es handelt sich ja nicht allein um den bloßen Nachweis der Ablenkung dos Lichtstrohls in einem Schwerefeld, sondern um die nun nicht mehr zu bestreitende Erkenntnis, daß der Lichtstrahl materieller Natur ist. Es bedarf fortan nicht mehr der Annahm« des hypothetischen Weltäthers, um die physikalischen Erscheinungen des Lichtes und der Elektrizität zu erklären. Dieser Aether, von dem man sich in keiner Weile eine reale Borstellung machen konnte, existiert nicht. Der Raum ist leer, und das einzige, was aus den unendlichen Tiefen des Universums wahr- nel.mbar bis zu unserem Planeten gelangt, das Licht, das von den Fixsternen und Nebelflecken ausgeht, die magnetischen Kräfte, die, gelegentlich in Polarlichtern sichtbar, geheimnisvoll von der Sonne zur Erde gelangen, sind reale Körper Es sind Teile der Materie, die sich selbst wie jede andere Materie gemäß den Graoitations- geseetzn fortbewegen. Der Lichtstrahl jenes fernen Fixsterns der bei
einen Streit vom Zaune zu brechen, der zur Stunde aus» schließlich nur Frankreich dienlich sein kann. Sie, die sich als Hüterin der Reichseinheit ausgibt, will eine Krise herausbeschwören, die, wie die Dinge liegen, zu einem Bruch zwischen Boyern und dem Reich führen muß. Sie, dm bayerische Interessen zu vertreten erklärt, rerlangt, daß Barzera jetzt die Opfer des Kampfes auf sich nehmen soll und zwei Schritt» leiter deutschoölkischer Organe, die Bayern mehr gescha» det haben als Tausende von Lügen der Bayetn» Hetzer, vor der Verantwortung zu schützen. Sie, die die bayerisch« Regierung zu beschimpfen nie aufhört, fordert die Hilfe dieser Regierung gegen die Organe des Reiches. Sie, die mitschuldig ist an den Schutzgesetzen, fordert, daß der Kamps gegen das Gesetz um eines Anlasses willen erneuert wird, der jeden moralischen und tatsächlichen Erfolg von vornherein aus- schließt. Und diese Partei, deren Politik ein höhn ist aus alle» wirklich Vaterländische, Deutschnational« und Bayerische, sie findet Leute, die sich für die Zwecke der nationalsozialistischen Poluit mißbrauchen lassen". Nach dieser scharfen Sprache der bayerischen Regierungs- presse und nach der von uns bereits mitgeteilten amtlichen Er» klärung der Regierung scheint es also, als ob man in Bayern schließ- lich doch eingesehen hat, daß dos Treiben der Nationassozialisten auf die Dauer von keinem Staat geduldet werden kann. Es wird sich bald zeigen, welche Kraft hinter den Worten der bayerischen Regierung steckt._ Aprilscherz. Der Sozialdemokratisch« Parlainentsdienst schreibt:„Die „Rote Fahne " erlaubt sich in ihrer heutigen Morgenausgabe einen weiteren Aprilscherz. In großen Lettern teilt sie mit, daß die Thüringer sozialistische Regierung die große Koalition vorbereite. Sie soll mit den Demokraten in Verhandlungen stehen und in den„geheimen Besprechungen" bereits wesentliche Zuge- ständnisse gemacht haben. Diese wesentlichen Zugeständnisse sollen in der Haupisache darin liegen, daß die Demokraten — für so dumm halten wir sie nicht— einen deutschnationalen Professor als Wirifchaftsminister zu bestellen gedenken. Daß gegen diesen„parlamen'.arischen Kuhhandel" innerhalb der sozialdemokra- tischen Arbeiterschaft„lebhafte Beschwerde" erhoben wird, müssen natürlich die„Rote Fahne" und die„Reue Zeitung" in Jena , die die Enthüllung über die angebliche Umbildung der Regierung in Thüringen veröffentlichte, am besten wissen. Wir sind von amtlicher thüringischer Seit« ermächtigt, di« Am gaben der„Roten Fahne" vollinhaltlich zu dementieren. Anpassung an öas Lohnniveau. Unter dieser Ueberschrfft erschien in Nr. 169 des„Dorwärts" am 12. April eine Notiz, nach.der am 11. April im Reichsarbeitss Ministerium Veratungen über die Frag« stattgefunden haben sollen, ob durch die erhöhten Beamtengehölter auch eine weitere Erhöhung des sonstigen Lohnniveaus erforderlich fei. Die Beratungen sollen zu dem Ergebnis geführt haben, daß die Borschußzahlungen, di« an die Beamten Mitte April und Mitte Mai geleistet werden, keinen Anlaß zu einer weiteren Steigerung der jetzt geltenden Löhne geben können. Im Hinblick auf die Beunruhigung, die durch diese Nachricht in weiten Kreisen der Arbeiter- und Angestelltenschaft entstanden ist, wurde vom AfA-Vund beim Reichsarbeitsministerium angefragt, od die oben erwähnte Nachricht zutreffe und, wenn ja, wer an diesen Beratungen teilgenommen habe. Darauf wurde die Auskunft er- teilt, daß den z u ft ä n d i g e n Stellen im Reichsarbeitsministerium von solchen Beratungen nichts bekannt fei, daß aber noch nachzeforfcht werde, ob überhaupt im RAM. Verhandlungen im Sinn« der oben erwähnten Nachricht stattgefunden haben. Dem AfA-Bund wurde in Aussicht gestellt, daß ihm über das Ergebnis der Nachforschungen sofort Bescheid zugehen werde. Wie uns vom AfA-Bund mitgeteilt wird, ist das bis heute nicht geschehen. Es muß infolgedessen angenommen werden, daß die Nachforschungen ergebnislos geblieben sind. Hiernach scheint es sich bei der oben erwähnten Nachricht der Korrespondenz Eca um eine Mystifikation zu handeln._ Dr. Dinier, der bekannte antisemitische Schriltsteller, der aus Veranlassunq der Thüringischen Regierung verbastct war, ist von der Staatsanwaltschaft wieder»reiaelassen worden. Demission de» Kabinetts Pasilsch. Das Kabinett Pafitfch hat demissioniert. Der Rücktritt hat aber nur formellen Charakter. Pasitsch ist wieder mit der Regierungsbildung beaustragt worden.
der letzten Sonnenfinsternis scheinbar unmittelbar am Rande der Sonne — in Wahrheit natürlrcha in unendlich viel größerer Eni» fernung— gestanden hat, verhält sich also nicht anders, als sich ein Stein, eine Metallkugel oder irgendeine ander« Materie verhalten hätte, die mit der Geschwindigkeit des Lichtes— 300 000 Kilometer in der Sekunde— durch dos Gravitationsfeld der Sonn« hindurch- gegangen wäre. Die Entfremdung deutschen kunsibesitzes. Beunruhigende Nachrichten sind in letzter Zeit über den Lerkauf wertvollen Kunstbesitze» ins Ausland an die Oeffentlichkeit gedrungen, und man beklagt sich mit Recht darüber, daß die von der Regierung«rgrisfenen Maß- nahmen, die hostbarsten und unersetzlichsten Schätze des Privat. besitze? dem deutschen Volk« zu erhalten, ungenügend oder unwirk- sam sind. Ein neuer Beweis für diese bedenklichen Mißstände ist ein Bildervertauf des früheren Großherzog von Weimar , über de« in der„Kunstchronik" berichtet wird. Es handelt sich um«in« Gruppe wertvoller Bilder aus dem Privatbesitz des Großherzogs, und zwar sind es ein heillger Augustinus von P e r u g i n o,«ine Madonna von Luini und zwei kleine Tafeln von H a n» M« m l i n g, die Heiligen Stephanus und Ehristophorus dar» stellend. Der Verkauf ist gerade bei den Memling -Tafeln um so merkwürdiger, als sie in die List« der Stücke aufgenommen sind, deren Aussuhr von einer besonderen staatlichen Genehmigung ab» hängig ist. Ein entsprechender Antrag soll aber überhaupt nicht gestcllr worden sein. Die Tänzerin vor Gericht. Das ungewöhnlich« Schauspiel, daß ein« Angeklagte vor dem Gerichtshof einen Tanz ausführte, ereignet« sich dieser Tage in Paris . Di« Tänzerin Rahna stand unter der Anklage, mit ihrem Partner, Harry Pilcer, dem früheren Partner der berühmten Tänzerin Gaby Deslys , einen unzüchtigen Tanz vor- geführt zu haben. Sie erhob vor Gericht entrüsteten Einspruch, und um zu beweisen, daß der Tanz sehr anständig sei. warf sie plötzlich ihre Pelz« ab. sprang aus der Anklagebant dicht vor den Tisch hin. an dem di« Richter saßen, und gab eine Borstellung, wobei sie auch alle Bewegungen ihres Partners aiisführte. Der Gerichtshof war von der Harmlosigkeit ihrer Schaustellung augenscheinlich nicht völlig überzeugt, denn er vertagte die Verhandlung, um später dos Urteil bekanntzugeben. Eine naturwissenschaftliche Begründung für die Notwendigkeit schleuniger radikaler Schulreform gibt in glänzender Weise ein jiest von Dr.- med. Ernst V allen tin„Schulreform als Forderung der Biologie. Aerztlichs Sewissensweckung für Eltern, Lehrer und Be- Hörden", das soeben im Berlage Oldenburg u Co., Berlin , heraus» kommt. Es fei ollen parteigenössischen Bildungskämpfern warm empfohlen. Alexander Moissi. der feine TSsigkeii amsdeutschenTheate» kianihcitskalbcr abbrechen muhte, nimmt sie am 25 April für diele Spiel- zeit wieder auf. Er wird«unZchkt den Fedja in Tolstoi ».Jebende» üeiifinam* siv.clc* und dann die Titelrolle im.»rafen von CdarolalS" und den Maiqui» Posa im„DonEarloS*. Ter deutsche RSntgenSongres, ist in München unter großer Dcteitiguna eröffnet worden. Der Voröfcende. Pro! Sänllch-Hmnburg, hielt die G-dächtniSrcde jür Prof. Röntgen. v-v