Aufgabe, zu alle Kategorien Belange auf einen Cinheits- nenner zu bringen. Sie wird zur internationalen Dachorga- nifation der Beamten. Sie darf niemals parteipolitischen Gedankengängen unterliegen, aber sie muß alle Fragen poli- tisch sehen und zu lösen suchen. Die Entwicklung der Beamteninternatio- n a l e wird nicht zum wenigsten mit abhängig sein von der Gestaltung der Weltpolitik. Schon die Gründungsverhand- lungen haben gezeigt, welches Maß von Vorsicht nötig ist, um auch dem Lande den Beitritt zu ermöglichen, in dem zurzeit die Beamten durch reaktionäre Regierungsmethoden gehin- dert werden, sich gewerkschaftlich zu entwickeln. In solchen Fällen müssen Konzessionen gemacht werden. Es kommt nicht darauf an, die Formel um jeden Preis zu retten, wenn die Gewähr besteht, daß der Geist, in dem der Beitritt voll- zogen wird, die innere Struktur der Organisation nicht stört. In Frankreich besteht immer noch die Absicht der Re- gierung, die Beamten nicht zur gewerkschaftlichen Entwicklung kommen zu lassen, um jedes organisatorisches Zusammen- gehen mit den freien Arbeitnehmern zu verhindern. In I t a li e n herrscht der Faschismus. Er lähmt die Gewerk- schaftsbewegung und selbstverständlich auch die Organisa- tionsbewegung der Beamten. In anderen Ländern bestehen andere Gründe, die den sofortigen Anschluß der Beamten an die Beamteninternationale nicht erwarten lassen. Was bleibt ihr also zu sein übrig, als zu werben. Nicht mit schönen Worten, sondern mit dem ernsthaft unternommenen Bersuch, an der Praris die Richtigkeit der Idee zu erweisen. Ein mühevolles Beginnen, und dennoch ein Anfang, der Mühe wert. Die ihn wagen, gehen ihren Weg in dem Bewußtsein, daß die Zeit da ist, in der Internationalismus in das Bs- wußtsein der Menschen dringt.
Deutschvö'lkische Jugenüerzieher. Was in der deutschen Geschichts- nnd Bürgerknnde gelehrt werden soll. I. S. Lehmans Verlag versendet aus der Schriftenreihe der deutschvölkischen Monatsschrift„Deutschlands Erneuerung" eine Broschüre„Einst und heut" aus der Feder des durch seine Tätigkeit für Geheimbünde kompromittierten Reichslandbünd- lers Gahry v. N a tz m e r. Auch Schulleiter werden mit dieser Broschüre beehrt und der Verlag behauptet:„Der Inhalt eignet sich vorzüglich dazu, im Geschichtsunterricht, evtl. auch im Deutschen oder im Bürgerkunde- Unterricht mit verwendet zu werden." Blättert man in der Schrift, dann stößt man aus folgernde Stellen: „Gleichheit, Brüderlichkeit, Völterversöhnung, Weltfrieden, kurz„das Paradies auf Erden", das sind fixe Ideen, die es in Wirklichkeit nicht gibt, sie sind wider die Naturen." „Gedanken wie„Freiheit, Baterland, Ehr« werden heute verlacht, besudelt und von mancher Regierungsseite unterdrückt. Und wenn man näher hinsieht warum— um Konjusturgewinne einzuziehen oder sicherzustellen." „Aber unter dem Schutzmantel der politischen Parteien läuft heute bei uns ein vaterlandsloses Gesindel, Spione und Zuträger unserer Feinde, durch unser deutsches Baterland, hetzt Deutsche gegen Deutsche und denunziert jeden er- wachenden, sich bildenden nationalen Widerstand." Abgeordnete und Mini st er streiten sich heute in den Parlamenten herum, wer dem Feinde die größten Dienste erwiesen hat. E i n s ch a m l o s e r Z u st a n d. Ich behaupte, unsere gan- zen deutschen Parlamente sind die Kloaken, aus denen nicht nur der Zank über dos ganze deutsche Volk kommt, sondern aus denen unsere Feinde auch in den letzten vier Iahren den Dünger für ihre Reparation?- und Erpressungs- Politik gezogen haben. Als deutscher Mann möchte man mit dem Knüppel auf den sog. Tisch des chauses schlagen und auf gut deutsch sagen: Haltet allesamt das Maul, geht nach Haus und arbeitet!" Der Tag der Rettung wird so geschildert: Dann werden wir nicht fragen, wie viel« werden fallen, dann werden wir nicht danach fragen, gehen blühende deutsche Städte,
Cröbeerbowle. Ein Monolog, belauscht von Prolelus. Immer zu ebener Erde bleiben. Fräulein Ober, noch eins! Durch die Gurgel. Die alten Germanen tranken immer noch eins und noch eins und noch eins. Der alldeutsche Völkerfrühling dreht sich um sich selbst mit mir im Shimmytempo. Hitler vor die Front! Nie wieder Republik ! Mir haben sie den Verstand von der Stulle geklaut. Wenn das mein Kaiser wüßte, dem würde das Herz im Leide sich brechen. Aber der weiß von gar nichts: sein Herzchen ist beschäftigt, der kennt keine Parteien und Deutsche mehr, der hat die herrlichen Zeiten erreicht. Fräulein Ober, Sie wissen doch, was die alten Germanen taten? Brunner war nicht dabei, sonst wäre sowas nicht vorgekommen. Stolz weht und treu das Hakenkreuz. Prost! Meine Volksseele kocht. Sie beißen auf Granit; wir haben es ja dazu. Es lebe die nationale Einheitsfront von Westarp bis Wullel Heil mir in meinem Siegerkranz! Die Bayerische Alpe ist die Rutschbahn zur Monarchie, schwarzweißrot erglüht die Zugspitze . Fräulein Ober, die alten Germanen tranken noch immerzu eins. Ob die schon Gewerbesteuern zahlen mußten.....? Ob es in München auch Erdbccroowle gibt? Prost, Herr arischer Agrarier! Sie müssen weniger Bowle und mehr Milch trinken, Sie hat die Getreideumlage zu sehr mitge- nommcn. Sie müssen wieder zu Kräften kommen. Zum Wohle, Herr Studienrat! Ihnen ist wohl ein Jude über die Leber gelausen? Sie machen ja ein Gesicht wie vierzehn Tage Schutzgesetz der Republik . Das Hohenzollernwetter hat sich ausge- frühstückt. Prosit, Herr Staatsanwalt! Immer das rechte Auge zugetnis- fen! Wer kann durchs Monocle scharf zupacken? Immer an die eigene Familie denken! Bowle ex, Herr Diertimpel! Wie war doch Ihr werter Name? Burschen und Juden raus! Auf Ihr« Gesundheit, Herr Vizefeldwebel der Reserve; tragen Sie das Eiserne Kreuz noch immer auf dem nackten Herzen? Acht Tag« später und Sie wären Leutnant gewesen.— Der Dolchstoß der verfluchten Novemberlinge. Seid umschlungen Millionen, diesen Kuß dem Ludendorsf! Aber Einstein soll in Asien bleiben; Europa ist europäisch. Ich bin das Volk der Dichter und Denker. Ich fühl' die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein. Di« alten Barden tranken noch«ins. Ich möchte auch«In Barde fein. Fräulein Ober! Mein Ruf, der braust wie Donnerhall nach einem vollen Becher.
Zechen, Fabriten und Fluren zugrunde, wir werden nicht danach fragen, geht die Weltwirtschaft zu- gründe, nicht danach, welche Mittel sind recht, den Blutsauger zu töten, denn es gibt keine Erfindung, kein Mittel auf der Welt, was nicht einem Volke in der Verzweiflung von Gott selbst gegeben wäre, sich zu retten.— Deutsches Volk, so wird der Tag der Ret- tung aussehen, heute wie einst." Es gehört ein beträchtliches Maß von Unverfrorenheit dazu, diese Schrift amtlichen Stellen mst der Bitte um BerüHichttgung beim Lehrunterricht zu senden. Sie enthält nichts«eniger als eine Aufforderung, gegen die Schuloerord- nung zu verstoßen und die republikanische Staatsordnung ver- ächtlich zu machen. Das sollte ganz energisch abgelehnt werden.
Auslieferung an Belgien ? Oder deutschnationale Lügenhetze? Die reaktionäre Presse veröffentlichte eine sensationell auf- gemachte Darstellung der Westfälischen Landeszeitung in Münster , wonach am 13. Juli drei deutsch « Schupo- beamte wegen Ermordung des belgischen Leutnants Grafs zur Aburteilung an die Belgier ausgeliefert worden feien. Diese Darstellung ist, wie amtlich mitgeteilt wird, in allen Punkten unzutreffend. Der Sachverhalt ist folgender: Am 27. Januar d. I. sind durch ein belgisches Kriegsgericht in Aachen der Leutnant der Schutzpolizei Reinhardt , die Schutz- polizeiwachtmeister Riebke, Grabert und Klein wegen an- geblicher Ermordung des belgischen Leutnants Grafs zum Tode verurteilt worden; gegen eine Reihe weiterer Angeklagter ist aus schwere Zuchthausstrafen erkannt worden. Kurze Zeit vorher hatten die früheren Hamborner Schutzpolizeibeamten K a w s und Schwirrst sich von der Staatsanwaltschaft in Stetin frei- willig gestellt und gestanden, daß der Mord an dem belgischen Oberleutnant von ihnen in Gemeinschaft mit dem früheren Schahpolizeibeamten Engeler begangen worden sei. Die Bemühungen der deutschen Regierung, aus Grund dieses durchaus glaubhaften Geständnisses die Aburteilung der von den Belgiern unter dem Verdacht der Täterschaft festgenommenen Schutzpolizeibeamten hinauszuschieben, waren erfolglos geblieben. Die Anstrengungen der deutschen Stellen muhten sich nunmehr darauf beschränken, die Hinrichtung der unschuldig Der- urteilten zu verhindern. Auf einen Erfolg konnte natürlich nur gerechnet werden, wenn es gelang, bei dem belgischen Gericht die Aussagen der Kaws, Schwirrst und Engeler, die inzwischen von den deutschen Justizbehörden in Haft genommen waren, in einer straf- prozessual wirksamen Form zur Geltung zu bringen. Bei den hierüber alsbald eingeleiteten Verhandlungen ergab sich, daß die belgische Justiz nur dann in der Lag« sein würde, das Geständnis zugunsten der Verurteilten zu berücksichtigen, wenn die V s r n e h- m u n g der drei Genannten vor dem belgischen Revi- f i o n s g« ri ch t in Aachen unter Gegegenüberstellung mit den von den Belgiern verurteilten Deutschen stattfindet. Selbstverständlich war eine Auslieferung der Deutschen in belgische Gewalt schon verfassungs- und strafrechtlich völlig ausge- schloffen. Kein« deutsch « Stell« hat an irgendeinem Zeitpunkt eine solche Möglichkeit auch nur in Erwägung gezogen. In Frage kommen konnte nach der Rechts- und Sachlage nur eine Vernehmung der drei Schutzpolizeibeamten vor dem belgischen Revisionsgericht a l s Zeugen, nicht etwa als Angeklagt«. Aber auch auf«in« der- artig« Gestellung konnten sich die deutschen Behörden nur«inlassen unter der selbverständlichcn Voraussetzung, daß die unversehrte Rückführung der drei Zeugen belgischerseits gewährleistet ist. Di« einzelnen Bedingungen sind unter Beteiligung der deutschen Justizbehörden in einem schriftlichen Abkommen mit der belgischen Regierung niedergelegt worden. Hiernach verbleibt Hin- und Rückbeförderung sowie die Ueberwachung der drei Zeugen im Gefängnis in Aachen ausschließlich in deutschen Händen. Vernehmung und Gegenüberstellung der drei Zeugen durch belgisch« Beamte erfolgt im Beisein eines deutschen Beamten. Der Rück- kransport der Angeschuldigten kann jederzeit nach Belieben der deut- schen Regierung vorgenommen werden. Daraufhin sind die drei Zeugen, die sich mit ihrer Kon- frontation in Aachen ausdrücklich einverstanden erklärt haben,
Der Arbeiter an der Ruhr tut das Seinige, laßt mich das Meinige tun: Haltet aus im Sturmgebraus! Fräulein Ober! Fräulein Ober! Nehmen Sie das Glas wieder weg.-.1 Fräulein Ober! Wo kann man hier?-- Hupp—— Wer will des Stromes Hüter sein?
Richtkünstler als Kunsthochfchuldireklorev. Di« Lehrerschaft der staatlichen Akademischen Hochschul« für die bildenden Künste m Berlin-Charlottenburg hat in einer Eingab« an den Kultusminister zu den Äestrebungen Stellung genommen, die Direktoren- stellen der Kun st Hochschulen mit Verwaltungs- b e a m t e n oder Kunsthistorikern zu besetzen. In Frank- surt a. M., Düsseldorf und Stuttgart sind solche Besetzungen in den letzten Monaten erfolgt, bzw. stehen sie in Aussicht.„Diese Be- strsbungen beruhen" so sagt das Künstlerkollegium,„auf einem so völligen Mißverstehen, einer so absoluten Unkenntnis einerseits der feftellten Aufgaben, andererseits der Kenntnniffe, die erforderlich nd, einen solchen Posten auszufüllen, daß derartige Vorschläge auf dos bestimmteste zurückgewiesen werden müssen. Aus der Alter- nativ«, ob Verwaltungsbeamter oder Kunsthistoriker, geht zunächst hervor, daß in erster Linie der Künstler, also der Fachmann au:- geschaltet werden soll, aber auch, daß«in Derwaltungsbeamter nichr unbedingt nötig wäre. In der Tat kann das Derwaltungstechmsche durch dem Direktor unterstellte Organe wie bisher durchaus be- wältigt werden. Das vom Leiter einer Kunstakademie zu fordernde Maß kunsthistorischer Kenntnisse besitzt jeder Künstler ohnehin. Hin- gegen besitzt weder ein Beamter noch ein Kunsthistoriker die Fähig- leiten, Ersahrungen und Fachkenntnisse, die nur«in aus dem künft- lerischen Berus hervorgegangener Leiter einer Kunstakademie haben kann und haben muß, um nicht als gänzlich zwecklose, das Budget belastende und lediglich repräsentative Figur zu erscheinen. Nach diesen Ausführung« ergibt sich von selbst, daß für die Leitung von Hochschulen für die bildenden Künste nur Maler oder Bildhauer in Frage kommen können." Es ist eine bekannte Tatsache, daß Fachleute— besonders wenn sie nichts weiter als„Fachleute" sind— leicht zu einer Ueberschätzung der mit ihrer Tätigkeit verbundenen Spezialkenntnisse neigen und jeden als„Laien" betrachten, der nicht von der Zunft ist. Die von der Berliner Kunstakademie aufgestellten Behauptungen und Forde- rungen sind daher verständlich, aber in ihrer Verallgemeinerung nichts weniger als stichhaltig. Daß ein Verwaltungsbeamter ohne weiteres die Oualifikotion für den Posten eines Akademieleiters be- sitzt, wird niemand im Ernst behaupten wollen; dasselbe gilt für den Kunsthistoriker. Wohl aber können sich unter den Beamten wie unter den Kunstwissenschaftlern Persönlichkeiten finden, die als Direktoren von Kunstschulen in viel höherem Maße geeignet sind als sämtliche zur Verfügung stehenden Maler oder Bildhauer. lWesbalb sollen übrigens die Architekten ausgeschlossen sein?) Ein Kunsthistoriker wie der Mannheimer Wichert besitzt zweifellos die Befähigung zum Leiter einer Kunsthochschule, während der selige Anton v. Werner die Berliner Kunstakademie seinerzeit völlig aus den Hund gebracht hat. Das tiefste Niveau des Akademiebetriedes
zur Rettung ihrer mit dem Tode bedrohten Kameraden unter den vereinbarten Modalitäten vor«inigen Tagen nach Aachen verbracht worden. Hiernach handelt es sich nicht um die Auslieferung von Deutschen an belgische Gericht«, sondern um den Versuch, vi er Deutschen das Leben zu retten. Es gehört ein seltenes Maß von Leichtfertigkeit dazu, die von der Regierung richtiggestellten Borwürfe zu erheben, ohne den Sachverhalt durchzuprüfen. Es müßte auch in der Deutschnationalen Presse bekannt sein, daß die deutsche Regie- bung verfassungsmäßig garnicht in der Lage ist, einen Reichs- deutschen einem auswärtigen Justizorgan zur Aburteilung zu übergeben. Die Geschichte war also von vornherein sehr un- glaubwürdig. Auch dieser Fall zeigt, mit welchen Mitteln im deutschnationalen Lager gekämpft wird.
vom �ungerechten Gut". Die Zersplitterung der Wohlfahrtspflege. Es ist hier schon erörtert worden, daß nach§ S2 b de? Landessteuergesctzes neben den Prioatschulen die Einrichtungen und Anstalten der freien Wohlfahrts- pflege vom Reich«inen erheblichen Betrag erhalten<im ganzen vorläufig für§ 52b, jetzt 61, 200 Milliarden), und daß da- durch an Stell« der öffentlichen Wohlfahrtspflege der Organe des Staats und der Selbstverwaltungskörper unter Kontrolle und Mit- arbeit der(Besamtbevölkerung, insbesondere der Arbeiterschaft, die Zersplitterung der Wohlfahrtspfiege verewigt wird. Das Landessteuergesetz wird sich bei der Finanzlage des Reiches von selber widerlegen, und in kurzer Zeit wird die Frag« aufgerollt werden müssen, ob der§ 61 überhaupt zu halten ist. Aber dann müssen gleichzeitig auch noch andere Dinge erörtert werden. Bei dem Etat des Reichsministeriums des Innern und des Reichsarbeitsministeriums stehen«ine Reihe von Fonds für Wohl- fahrtszweck«, die eigentlich schon durch die großzügige Regelung des Landessteuergesetzes überflüssig werden, wie z. B. der 20-Milliarden- fonds für Anstalten, die ja alle noch dem Landessteuergesetz zuschuß- sähig smd. Di« Verteilung des Anstaltsfonds ist für die heute üb- liche Ausschüttung solcher Fonds bezeichnend. Die Hälft« ging an die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, wovon unter sieben zwei Zentrumsverbänd« sind, der Charitas-Verband und die Zen- tralwohlfahrtsstelle der christlichen Arbeiterschaft. Damit hat das Reich jeden Einfluß darauf verloren, daß die Mittel auch für wich- tige, gute Anstalten verwendet werden. Das Arbeitsministerium hat noch eine Reih« anderer Fonds für die freie Wohlfahrtspflege. Aus den Mitteln für die Kleinrentner usw. wird auch an private Organisationen gegeben. Völlig unkontrollierbar laufen daneben diS Mittel für die Wohlfahrtspflege des besetzten Gebiets. Da gibt es Zuschläge zu Fonds, Sonderfonds usw. Nach uns von dort gewordenen Mitteilungm schlagen sie gut an. Allerlei muckerische Bestrebungen leben wieder auf, insbesondere die kirchliche Betreuung gefährdeter Mädchen. Man muß bedenken, daß auch dem preußischen Wohlfahrtsministerium Fonds zur Verfügung stehen und auch dort eine gut kirchliche Gesinnung herrscht. Wi« die Verteilung im allgemeinen ist, mag man ermessen, wenn man er» fährt, daß der Hauptausschuß für Arbeiterwohisahrt aus dem 25-Millionen-Jugendwchlfahrtsfonds des als so linksstehend be- rühmten Innenministeriums bis jetzt 8 Millionen erhalten hat. Man muß dabei berücksichtigen, daß die Kirchengesellschaften% des Kulturfonds, zirka 34 Milliarden, erholten und die ihren Wohlfahrts- organisationen und ihnen aus dem Landessteuergesetz zufließenden Beträge darin nicht enthalten sind. Die Kirche, die schon ganze Länder aufgegessen hat, ohne sich zu überessen, wird ja auch noch mit ein paar Papiermilliarden fertig werden. Die Sozialdemokratie Hot demgegenüber die Interessen des Reichs zu oertreten und die einer planmäßigen Durchführung der Wohlfahrtspflege. Beide verlangen energischen Abbau des F o n d s s y st e in s._
Gen. Slrobel. der Vorsitzende der badischen Landesparteileitung unserer Partei, ist gestorben. Die Partei verliert in ihm einen treuen Mitarbeiter und eine feste Stütze.
wurde bekanntlich in iiiner Zeit erreicht, als an der Spitze aller deutschen Kunstschulen Künstler standen. Es kommt hier stets auf die Pe r s o n, nicht aus diezünff'ge Approbation an, und jede Engherzigkeit ist vom Ue'iel. Die Reinheil der Seeluft. Jedermann, der in diesen heißen Sommertagen Erholung am Mceresstrand sucht, weiß, daß einer der wichtigsten Faktoren für die Heilkräfte des Seeklimas die Rein- heil der Luft von Mikroben ist. Eingehende Untersuchungen, die zu diesem Zweck angestellt wurden, haben ergeben, daß die vom Seewind nach der Küste getrieben« Luft von Mikroben nahezu gänzlich frei ist. Ein gleiches gilt vom Landwind, nachdem dieser mindestens 100 Kilometer weit über See geweht hat. Diese hat somit die Fähigkeit, die Luft von Krankheitskeimen zu reinigen, und sie setzt folglich der Verbreitung von Epidemien und sonstizen ansteckenden Krankheiten ein unüberwindliches Hindernis entgegen. So wird das Meer zum Grabe der Keim«, die in der Luft schweben, und die sich sonst ins Unendliche vermehren würden. Daher kommt es auch, daß der Seewind schon weit im Binnenland, bei uns also der Westwind noch den Charakter reiner Luft trägt, was man ohne weiteres empfindet. Auf Seeschiffen ist. wenigftens in den Kabinen, die Luft allerdings wenigsr rein als etwa am Strande der Seebäder; immerhin ist die Luft in den Schiffsräumen, wenn auch nicht batterienfvei, so doch bakterienarm. Man hat durch eingehende Untersuchungen ermittelt, daß die Schiffsräume hundertmal wenigsr Bakterien enthalten als die großstädtischen Wohnräume. Interessant ist schließlich noch die Feststellung, daß bei hohem Seegang eine Abgabe von Bakterien seitens der aufgewühlten Wassermassen an die Luft statt- findet, wenn auch nur in geringem Maße. Reue Erzreichlümer in Rordschweden. Die geologische Anstalt des schwedischen Staates hat über die 1921 im nördlichen Schweden entdeckten Lagerstätten von Schwefel- und Kupfererz ein. gehcndere Untersuchungen angestellt, und wie nun aus dem jetzt vor- liegenden Bericht hervorgeht, haben dies« Funde einen mächtigen Umfang. Sie bilden die größten Reserven Schwedens an Schwefelerzen, außerdem sind in relativ günstigem Abstand von der nördlichen Stammbahn bedeutende reichhattige Kupfererzvor- kommen nachgewiesen worden, ebenso mehrere Schwefelkies- f u n d e, sowie etwas weiter, aber immer noch in praktisch erreich- barem Abstand von der Bahn, mehrere bedeutende Funde von so- wohl Schwefel-, wie Kupfer und Arsenikerz usw., zum Teil mit als Nebenprodukt gewinnbarem Gehalt von Silber und Gold. Tie nächste Führnna in der«bgastfammluug antiker Knust in der Universität(geöffnet Montag»'1,11—'1,2, Donnerstags 4—7 Sonntags 10—1) findet am 19., 5 Uhr, statt, Eingang Dorolh-enstrafie. Die Krankenschwester ol» Antolenkerin. In England b-ben die Kranlenpflcgerinnen eine Fahrschule gegründet, in der Schwestern al« Chauffeurinnen ausgebildet werden. Diese lallen den Landärzten beigegeben werden, die. ost Kranke aus verstreuten Anstedlungen besuchen müssen, und bei denen sich der Gebrauch de« AntoS immer mehr eingebürgert hat. so dafi Landärzte von Staat» wegen den Krastwagen gestellt erhalten. Da» »eben aber müssen die Schwestern im Falle notwendiger Operationen so- sort ihren Platz am Fübrerfitz mit dem am OperatwuSttsch»ertcmschea tonnen, um dea Landarzt als Assistenten beizustehe»