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Gewerkschaftsbewegung

Achtung, Gewerkschaftsvorstände!

Der Ausschuß der Berliner   Gewerkschaftskommiffion hat in Hinsicht auf die allgemeine Lage befchloffen, heute, Freitag, eine Vorständekonferenz stattfinden zu lassen, zu der Bertreter des ADG B. und der politischen Parteien geladen werden. Ort und Zeit werden telephonisch bekanntgegeben.

Ausschuß der Gewerkschaftstommission

AfA- Ortskartell

Streik der Berliner   Buchdrucker!

Die in Berfolg des Beschlusses der Funktionärversammlung der Buchdruder und graphischen Hilfsarbeiter am Donnerstag in den Betrieben vorgenommene Urabfiimmung hat sich mit übergroßer Mehrheit für den Streit ausgesprochen.

Bon der Streifleitung ist im Verlaufe des geftrigen Tages entsprechend dem Auftrag der Funktionäre versucht worden, den Forderungen der Arbeiterschaft Geltung zu verschaffen durch Ver­handlungen mit den Unternehmern sowie dem Reichsarbeitsminister. Da diese Verhandlungen zu feinem Ergebnis geführt haben, ruft die Streifleitung die Berliner   Buchdrucker und graphischen Hilfsarbeiter in Buchdruckereien auf, heute morgen 7 Uhr die Betriebe still zulegen.

Wir appellieren an die Solidarität aller Rollegen und an die Einsicht der gesamten Arbeiterschaft, daß die Buchdrucker zu diesen tiefeinschneidenden Maßnahmen nur unter dem Druck der für sie besonders ungünstigen Verhältnisse greifen. Die Arbeiter und Gemerffchaftspreffe er= scheint weiter. Ueber die Festlegung des Begriffs Arbeiter und Gewerkschaftspreffe haben sich die in Betracht kommenden Be­triebsräte mit der Streifleitung in Verbindung zu setzen, die heute vormittag im Bureau des Verbandes graphischer Hilfsarbeiter, Alte Jakobstraße 5, zu erreichen ist.

Für die Streifleitung:

2. Keller. Holz. Dörband.

Die Abstimmung der Buchdrucker und Hilfsarbeiter. Bon den 13 647 beschäftigten Mitgliedern des Bereins Berliner  Buchdrucker haben sich 9091 Mitglieder an der Abstimmung beteiligt. Davon stimmten 6628 für Streit, 2319 dagegen; 144 Stimmen waren ungültig.

Bon den Buchdruckereihilfsarbeitern beteiligten sich an der Urabstimmung 7709, wovon 7073 für den Streit und 609 für Arbeit stimmten, während 27 Stimmen ungültig waren. Insgesamt wurden also von den 16 800 Abstimmenden 13 701 Stimmen für den Streit

abgegeben

Im Laufe des Tages wurden nochmals Bermittlungsversuche mit den Arbeitgebern und beim Reichsarbeitsministerium gemacht, die jedoch zu keinem Ergebnis führten.

Die sozialdemokratischen Buchdrucker zum Streit. In einer Versammlung der Funktionäre der parteigenössischen Buchbrucker am gestrigen Abend wurde nach einem einleitenden Re­ferat des Fraktionsvorsitzenden über die Situation folgende Reso­lution einstimmig angenommen:

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Der

Lohnregelung für den Kohlenbergban. fchaften wurde für heute die fällige Lohnzahlung, außerdem aber die Die Vertreter der Arbeitsgemeinschaft für den Stein- Bahlung einer größeren Wirtschaftsveihilfe in Aussicht gestellt. Gegen und Braunkohlenbergbau in den Revieren Rheinland- Westfalen  , Köln  , 3 Uhr gestern nachmittag wurde die Arbeit in allen Werken wieder Aachen  , Düren  , Oberschlesien  , Niederschlesien  , Sachsen  , Bayern  , Nieder aufgenommen. fachsen, Ibbenbüren   und Mitteldeutschland   haben in der Berhand- Die Differenzen zwiffchen dem technischen Personal des Staats­lung im Reichsarbeitsministerium am 9. Auguft im Hinblick auf die theaters und dem Theatersekretär P., die sich um die re chtzeitige durch die Geldentwertung geschaffene außerordentliche Lage eine Lohnauszahlung drehten, find einstweilen beigelegt und die Bereinbarung getroffen, wonach die Löhne der passive Resistenz aufgegeben worden. Die endgültige Regelung foll Bergarbeiter vom 6. August ab um etwa 245 Pro3. auf dem Verwaltungswege im Kultusministerium erfolgen. erhöht werden. In dem Lohnzuschlag ist eine Abgeltung Arbeiterrat teilt uns mit, daß die vorherige Veröffentlichung feines für die zwischen dem Verdiensttage und dem Lohnzahlungstage zu Berichts in der Roten Fahne" von ihm nicht beabsichtigt war. erwartende Leuerung in einer geschätzten Höhe von 140 Proz. ent- Die Berliner   Metallarbeiter- Verbandstagsdelegierten, die der halten. Die Verhandlungen fußten auf der am 8. Auguft ge- BSP D. angehören, werden dringend ersucht, in der heutigen Ver. troffenen Vereinbarung über die Schaffung wertbeft än fammlung um 7% 1hr, Schulaula Weinmeisterstr  . 15, bestimmt zu diger Löhne im Rohlenbergbau. Die Durchschnittslöhne ein­schließlich des Hausstands- und Kindergeldes find danach im Ruhr- erscheinen. bezirk auf 2010 000 m. je Schicht, im mitteldeutschen Braunkohlen­Neue Cöhne in der. Cederwarenindustrie. Die Verhandlungen bergbau( Kernrevier) auf 1456 800 m. je Schicht erhöht worden. für die Täschner, Koffermacher, Portefeuiller und Geschirrsattler der Ferner ist den Bergarbeitern der aufgeführten Bezirke als Fabritationsbetriebe ergaben eine Vereinbarung, wonach Ausgleich für die bei der letzten Lohnregelung noch nicht völlig auf alle zurzeit gezahlten Zeit- als auch Affordlöhne ohne Unter­abgegoltene Teuerung für jede in der Zeit vom 2. bis einschließlich schied der Höhe des Verdienstes ein genereller Zuschlag von 5. Auguft verfahrene Schicht eine Nachzahlung gewährt mor- 110 Broz. erfolgt. Der Mindestſtundenlohn für Facharbeiter beträgt den, die für den Ruhrbezirk sich auf 550 000 m., für die Kernreviere für die Lohnwoche vom 3. bis 9. August 101 300 M., für Hills­des mitteldeutschen Brauntohlenbezirks auf 383 000 m. beläuft. arbeiter 92 183 M. und für Stepperinnen 68 884 M. Lehrlinge er­halten im 1. Jahr 455 850 M., im 2. Jahr 557 150 m., im 5. Halb­jahr 709 100 m. und im 6. Halbjahr 759 750 M. pro Woche. Für die im Sattler- Berband organisierten 3elte und Blanesattler beträgt der Mindeststunden ohn in derselben Woche 100 620 m.

Aus dem Kunstgewerbe.

Bon zuständiger Seite wird uns mitgeteilt:

Neue Cohnvereinbarung in der Goldleiften- und Bilderrahmen­

Die

Bei der Firma Erich Beaumont, Berlin  , Lugom straße 9, Kunstgewerbliche Werkstätten, find derartige Lohn- und Arbeitsverhältnisse, daß sie der Deffentlichkeit unterbreitet werden müssen. In der Woche vom 23. bis 29. Juli erhielten die feit langer industrie. Für die Woche vom 28. Juli bis 3. Auguſt erhöhen sich Zeit beschäftigten volljährigen Arbeiterinnen einen Stundenlohn die Löhne um 90 Broz. Damit beträgt der Lohn für den Fach­von 8500 M; in der Metallindustrie betrug der Stundenlohn arbeiter über 22 Jahre für diese Zeit 52 940 M. Diese um 90 Broz. 19 580 m. In der Woche vom 30. Juli bis 4. Auguft erhielten fie erhöhten Löhne werden ab 4. August um weiteree 100 Broz. er für zwei Tage nochmals 8500 m. und ab 1. August 11 700 m., höht; damit beträgt der Tariflohn der Facharbeiter über 22 Jahre während in dieser Woche der Lohn in der Metallindustrie für voll. vom 4. Auguft bis einschließlich 10. August 105 880 m. beiterinnen, so wird erwidert, daß man doch nicht die Löhne Ergebnis im Verwaltungssaal, Rungestr. 30, Steilung. jährige Arbeiterinnen 39 300 m. beträgt. Beschweren sich die Ar- Funktionäre der Branche nehmen heute nachmittag 5 Uhr zu dem wie in der Industrie zahlen fönne, da man funstgewerb. Die Ortsverwaltung. liche Werkstatt sei, sich auch nie einem Tarif unter­Im Buchhandel und der papierverarbeitenden Industrie ist bei werfen werde. den Berhandlungen eine endgültige Regelung über die mertbestän Beide Arbeitgeber­bigen Behälter noch nicht getroffen worden. verbände haben sich verpflichtet, am 11. Auguft eine à- Kontozahlung in Höhe von 100 Proz. des Brutto- Juligehalts vorzunehmen.

Dabei hat die Firma fast ausschließlich Auslandsliefe. rungen in Luruspuppen und drängt seit dem letzten Marksturz die Arbeiterinnen mit allen Mitteln zur Mehrleistung. Der Vertreters des Inhabers, ein Herr Watschöppfe, erflärte am Dienstag der Arbeiterin Steward, daß jedes Sprechen außer zu gefchäftlichen 3weden verboten sei. Leider sind die Arbeiterinnen meist unorganisiert und der Aufklärung fchwer zugänglich. Gern nehmen sie fleine Geschenke von der Frau Direktor Beaumont, anstatt gemeinsam ihre Lage zu verbessern. Am Geburtstag der Frau Direktor gab es vor einigen Wochen sogar ein Mittagessen mit Fleisch und Obft, und dabei war das Singen gestattet. Besonderen Antlang fanden bei der deutschrussischen Firma die Lieder Deutschland   über alles" und" He il Dir im Sieger franz".

Der Buchdruckerstreit in Chemnih, der seit Dienstag voriger Woche währte, ist durch Verhandlungen am Mittwochabend, die zu einer Einigung führten, beendet worden. Die Arbeit wurde gestern früh wieder aufgenommen.

Zur Schließung der Werft von Blohm n. Boß berichtet das am burger Echo", daß sämtliche 8000 Arbeiter ent­lassen worden sind. In einer gestern vormittag abgehaltenen Arbeiterversammlung, die sehr erregt verlief, wurde u. a. Lohn­zahlung in Goldmart und mindestens zweimalige Auszah lung wöchentlich gefordert. Wie unser Hamburger Parteiblatt weiter erfährt, haben die Arbeiter der Bultanwerft wegen Lohn­differenzen die Arbeit gestern vormittag eingestellt. Die Firma Blohm u. Boß hat ihren Angestellten am Mittwoch folgende Erflärung zur Unterschrift vorgelegt: Erklärung.

Borsicht bei Lehrverträgen im Baugewerbe.. Einzelne Innungsmeister fürzen den Lohn der Lehrlinge um 25 Broz.. 15 Proz. feien zur Abgeltung des Lehrgeldes pro Woche zu zahlen und 10 Broz. würden als Spargeld einbe Ich erkläre mich damit einverstanden, daß mein Gehalt auch halten, das dem Lehrling nach Beendigung der Lehre ausge- in Zukunft nach den seit dem 1. April 1922 bestehenden Grund­händigt wird. Auf unsere Rückfrage wurde uns von einer Firma fägen geregelt wird und verzichte ausdrücklich auf die Geltend­erklärt, es sei dies ein Beschluß der legten 3nnungs- machung irgendwelcher Ansprüche aus Schiedssprüchen, die sich versammlung. infolge Anrufung des Schlichtungsausschusses durch die Angestellten­verbände ergeben fönnten. Hamburg  , 8. August 1923.

Unterschrift

Bureau: Betrieb:

Die bestehenden Lehrverträge sind meist ohne eine derartige Klausel abgeschlossen, da ja im Maurergewerbe es bisher nicht üblich war, Lehrgeld zu zahlen. Auch wird bei Abschluß von Lehr­verträgen, wenn schon Lehrgeld gezahlt werden soll, eine feste Summe vereinbart, die bei Antritt der Lehre gezahlt werden muß. Die Innungsmeister stecken auf diese Art und Weise einen hübschen Den Angestellten wurde bedeutet, daß fie bei Berweigerung Nebenverdienst in ihre Tasche und es lohnt sich dann schon für fie, ihrer Unterschrift große Nachteile zu erwarten haben. Insbeson Lehrlingszüchterei zu betreiben. Diese 10 Broz. Spargeldere sollen Vorschüsse für Kohlen- und Kleideranschaffungen der" wurden ja unter der Aera des Gesezes für den Vaterländi- oder in Notfällen nicht mehr gegeben werden. schen Hilfsdienst vom Lohn eines jeden Jugendlichen abgezogen, Dieser Borgang ist für die Firma Blohm u. Boß charakteristisch. angeblich um die Jugend vor lasterhaften Ausschweifungen zu be­wahren".

,, Die am 9. August versammelten Funktionäre der BSPD.- Buch­drucker erklären den aus der wirtschaftlichen Not der Arbeiterschaft geborenen Kampf für eine Folge der verblendeten Finanz- und Währungspolitik der Reichsregierung und der Lohnpolitik des Unternehmertums, die die breiten Massen der arbeitenden Bevölkerung in eine Hungerfatastrophe ge­trieben haben, aus der sie nur noch durch den Kampf auf der breitesten Grundlage herauszukommen vermag. Sie werden dem­zufolge den mit übergroßer Mehrheit beschlossenen Kampf um ihre Lebensinteressen unbekümmert um die wirtschaftlichen und politischen Daß Spargelder heute keinen 3wed haben, wo die Pa­Folgen mit aller zur Verfügung stehenden Macht führen und müssen piermart wie Schnee unter der Sonne schmilzt, ist jedem flar, auch alie fich ergebenden Folgen auf die verantwortlichen Leiter der den Bauunternehmern, die ebenfalls zu den lautesten Rufern nach Reichsregierung und des Buchdruckunternehmertums abwälzen. Die wertbeständigen Anlagemöglichkeiten zählen und die Flucht vor der Berliner   Buchdruckerschaft erwartet in ihrem schweren Bapiermark in die Sachwerte mitmachen. Solange die Löhne ein Rampf in einer politisch aufs äußerste gespannten Situation die seitig von der Innung festgesetzt wurden, wagte man es nicht, von Sympathie der gesamten Berliner   Arbeiterschaft dem Trinkgeld, welches gezahlt wurde, noch Abzüge zu machen. und der Arbeiterpreffe, um so mehr, als dieser auch im Der wahre Grund ist die tarifliche Regelung der Koft Interesse der gesamten Arbeiterschaft aufgenommene Kampf auf geldsäge. Diese sind den Innungsmeistern zu hoch und liegen dem Boden der gewertschaftlichen Grandfäße bis ihnen schwer im Magen. Sagte doch auf der Handwerkertagung in zu senem notwendigen Ende geführt werden wird. Bayreuth   der Obermeister Wagner:

Der Fraktionsvorstand bittet alle Parteigenossen, fich im Sinne dieser Resolution in dem bevorstehenden Kampfe einzustellen und weitere Weisungen an dieser Stelle zu beachten. Zu allen Zusammen. tünften ist das Parteimitgliedsbuch mitzubringen. Der Fraktionsvorstand.

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Die Candarbeiter des Landkreises Emden waren am 2. Auguſt megen Lohnstreitigkeiten in den Ausstand getreten. Diesem Streit haben sich gestern auch die Arbeiter der großen Betriebe in Emden   angeschlossen.

Deutscher   Metallarbeiterverband. Achtung, Berwaltungsmitglieder! Die Die Ortsverwaltung.

Berwaltungsfisung findet heute nicht statt. Berband der Buchbinder und Bapierverarbeiter. Heute nachmittag 15 Uhr im Saal des Gewerkschaftshaufes, Engelufer 24, Bersammlung aller Ber trauensleute und Betriebsräte der Luguspapierbranche einschließlich Briefum schlagbetriebe. Bericht über die Lohnbewegung. Ein jeder Betrieb muß ver­treten fein! Es fönnen auch außerdem an der Tagesordnung intereffierte Mitglieder an diefer Versammlung teilnehmen.

Achtung, Holzarbeiter! Funktionärverfammlung für alle dem Reichsmantelvertrag unterstehenden Betriebe heute abend 7 Uhr int großen Gaal von Klient, Hafenheide. Bericht über die Lohnverhandlungen. Die Mitglieder der erweiterten Berwaltung treffen sich pünktlich 6 Uhr im Borraum besselben Lokals zur Verwaltungsfizung.

Die Orts

Die Gewertschaften find wefensfremde Organe die sich in das väterliche Verhältnis zwischen Lehrherr und verwaltung. Lehrling einschieben. Deshalb gilt es, deren Einfluß zurüdzu­Rommunal, Staats, Reichsbetriebsräte u. e. Sonntag vorm. 10 Uhr brängen." Bollversammlung im Großen Gaal der Bögom- Brauerei, Prenzlauer Berg  . Wir aber werden auch die Gewaltigen der Innung zu über unser Rampf gegen die weitere Berelendung.( Referent Rollege Schwanebed.) Gesamtbetriebsrat der Betriebe und zeugen wiffen, damit sie ihre Rückständigkeit aufgeben. Sollte Seder Betrieb muß vertreten sein! Berwaltungen des Magistrats Berlin  . Drohender Streik in den Buchbindereien. irgend ein Lehrherr an die Eltern zweds Anderung der Wertmeister- Bezirksverein Charlottenburg   I. Sonntag, den 26. August, Die hartnädige Haltung der Unternehmer in den Buchbinde. bestehenden Verträge in diesem Sinne herantreten, so ersuchen wir, Dampferpartie nach Mooriate bei Botsdam. Abfahrt um 7% Uhr vom Dampfersteg Riet, Charlottenburg  , Tegeler Weg. Billetts find zu haben bei reien hat einen Zustand herbeigeführt, der auf die Dauer unerträg dies zurückzuweisen, da der abgeschloffene Lehrvertrag den Kollegen Sofmann, Charlottenburg  , Nehringftr. 28; Gägel, Charlotten­lich ist. Die Lohnverhandlungen find infolgedessen auf einem toten gültig ist und nicht durch einseitige Menderung aufgehoben wer- burg, Werner- Siemens- Str. 22; Otto, Charlottenburg  , Rönigsweg 58. Berband der Maler. Der Stundenlohn der Maler für Groß- Berlin beträgt Bunft angelangt. Seit über 3 Wochen arbeiten die Buchbinder den kann. Alle diejenigen, welche jetzt im Herbst neue Lehr­Die Ortsverwaltung. und Buchbindereiarbeiterinnen in einem pollständig ungewissen Ver- perträge abschließen wollen, bitten wir, den Vertrag genau vor vom 10. bis einschließlich 18. Auguft 150 000 M. hältnis. Eine feste Grundlage des Lohnes ist nicht mehr vorhan-| der Unterschrift durchzulesen und eine derartige Klausel nicht den. Die Löhne schwanken in der letzten Woche zwischen 22 000 auzulassen. und 24 000 m. pro Stunde in der Spitze. Zu Nachzahlungen waren die Unternehmer nicht zu bewegen. Dieser Zustand löste natürlich große Erregung unter der Buchbindereiarbeiterschaft aus und führte in vielen Betrieben zur spontanen Protestbewegung.

Die Bewegung der Buchdrucker hat natürlich auch ihre Rüdwirtung auf die Buchbindereiarbeiterschaft ausgeübt, und der Beschluß der Buchdruckereiarbeiterschaft, in den Kampf zu treten, murde begeistert aufgenommen. Die Belegschaften der Großbuch­bindereien versammelten sich am Donnerstag und nahmen dort ein­stimmig folgende Resolution an:

Abschlagszahlung in der Berliner   Metallindustrie. Am Sonnabend, den 11. August, erhalten alle Arbeiter und Arbeiterinnen über 18 Jahre eine Abschlagszahlung von mil. lionen Mart, unter 18 Jahren 1 Million Mart.

Deutscher Metallarbeiterverband. J. A.: Gron.

Jm Kunstgewerbe werden außer dem tariflich festgelegten Lohn Don 68 500 m. für Facharbeiter usw. für die voll geleistete Arbeits­woche vom 28. Juli bis 5, August für Facharbeiter 200 000 m., für " Die durch die Hungerlöhne in den Buchbindereien hervorge ungelernte Arbeiter über 21 Jahre 180 000 m., für ungelernte Ar. rufene Bersammlung am 9. Auguft, mittags 1 Uhr, auf dem Hofe beiter von 18 bis 21 Jahren und für Frauen 130 000 M. zugezahlt. des Gewerkschaftshauses, fordert Friedensreallöhne, um menschen­würdig leben zu fönnen, ferner den Rücktritt der Regierung Cuno, Die paffive Refiftenz der Berliner   Elektrizitätsarbeiter, die ohne die die Hauptschuld an der Berelendung der Arbeiterschaft trägt irgendwelche Verständigung mit der Organisation gestern vormittag und verlangt an deren Stelle eine Arbeiter- und Bauernregierung." einsetzte, wurde im Laufe der Mittagsstunden beendet. Den Beleg­

Die Verkaufszeit

in unseren Geschäftshäusern

ist bis auf weiteres

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-W

verantwortlich für Politik: Victor Schiff  , Berlin  ; Wirtschaft: Artur Sateruus, Friedrichshagen  ; Gewerkschaftsbewegung: Friedrich Eglorn, Berlin  ; Feuilleton: A. S. Döscher, Wilmersdorf  ; Lotales und Sonstiges: Fris Rarstädt, Wilmersdorf  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Paul Ginger u. Co., Berlin   SB. 68, Lindenstraße 3.

Sierzu 1 Beilage.

Bergmanns   Zahnpafia

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die Sparsamkeit selbft Seif 70 Jahren bewährt

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