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heit der überwältigen Mehrheit der Arbeiterschaft, auf die wir Dolchftößler uns stützen, werden die Etappenkrieger auch beim nächsten Vorstoß scheitern. Keine Stunde freilich darf verloren gehen, um die Werbearbeit für den Gedanken des Sozialismus und der Demokratie aufzunehmen, der in schwerster Stunde seine Fruchtbarkeit so glänzend erwiesen hat. Streikzusammenbruch in Nittelüeutschlanü. Halle, 15. Zlugust.((Eigener Drahkberichl.) Die Streik­bewegung in ZNitteldeuischland ist heute so gut wie z u- s a m m e n geh r o ch e n. Die stärkste Hoffnung der Kommunisten, die Vergarbeiler, sind zuerst von den Moskauer   Parolen abgerückt, heule früh sind sast sämtliche Schächte der Maus- selber A.-G. in Betrieb geseht worden, heule abend, spätestens morgen früh, beginnt die allgemeine Wiederausnahme der Bergarbeit im gesamten mitteldeutschen Bergrevier. Die Führer der freien Gewerkschaften sind bereits, um die Bergarbeiter vor Schädigungen zu bewahren, mit den Unternehmern in Berhand- langen darüber getreten, daß Maßregelungen nach Möglich­keit nicht st a t t s I n d e n werden. Der Bergarbeiterstreik in Zeih ist n i ch t aus kommunistische Parolen, sondern daraus zurückzuführen. daß die Z e ch e n b e s i h e r unverständlicherweise sämtliche Borschüsse vom Lohn abzogen, so daß die meisten Ar­beiter mit einem Wochenlohn von kaum l Million nach Hause gehen mußten. Daher die ungeheuere Erregung. Der Streik der Zeiher Bergarbeiter stellt sich also lediglich als ein Berzwelflungs» akt dar. Die Parolen der Kommunisten werden mit überwältigen­der Majorität abgelehnt. Auch im Zeiher Revier ist für morgen ftüh mit der Wiederaufnahme der Arbeit zu rechnen. Die Berg­arbeiter haben nur die Absicht, am Tage der Beerdigung der zehn Todesopfer die Arbeit ruhen zu lassen. Die blutigen Zwischenfälle in Zeih sind entgegen früheren Darstellungen daraus zurückzuführen, daß Hakenkreuzler In Gemnnschast mit dem s y n d i k a l i- stischcn Spihel Meister aus Magdeburg   die Bergorbeller von Meuselwitz  , entgegen den Parolen der Gewerkschaftsführer, direkt in die Gewehre der Schupo-Beamten hineingetrieben haben. Zn halle a. d. S. ist die Streikstimmung gleichfalls im Abslauen. Sine gestern im Bolkspark von zirka 20 000 Personen besuchte Ber- sammlung nahm die Referate der kommunistischen   Streikheher mit eisiger Ruhe, ohne jede Beisallsbezeugung. auf. Auch die heule früh von Kommunisten versuchte Stillegung der Straßenbahn scheiterte an dem entschlossenen Widerstand der halleschen Straßettbahner. Auch in Halle, wo heule zu einem erhebstchen Teil K den Privatbetrieben schon gearbeitet wird, rechnet man für morgen früh mit allgemeiner Arbeitsaufnahme. Die Erregung gegen die Kommunisten innerhalb der Arbeiterschaft ist außerordentlich stark, so daß damit gerechnet werden kann, daß zukünftig die Parolen der Kommunisten auch von ihrer bisherigen Anhängerschaft nicht mehr befolgt werden. Die Gpfer üer tzetze. Am Montag und Dienstag gab es in verschiedenen Städten des Reiches erhebliche Unruhen und fokange die unüberbrückte Kluft zwischen dem Einkommen der Lohn- und Gehaltsempfänger und den Lebensmittelpreisen noch gähnt, kann auch Beruhigung nicht ein- treten. An nerschiedenen Orten jedoch trieb die fluchbeladene Putschheße der Kommunisten. Syndikalisten usw. und vielleicht auch ihrer rechts- radikalen Gegenspieler Unbesonnene zudirekten Aktionen', wie Entwaffnung von Polizei beomten, Angriffen auf öffentliche Gebäude und auf die staatliche Ordnungsmannschast. Dabei sind schwer« Opser an Leben und Gesundheit zu verzeichnen, die wieder einmal dasradikale' Hetzkonto belasten. So wurden in Aachener   Vororten mehrere Personen getötet, in Homburg   fünf Arbeiter getötet, etwa 20 Polizeibeamte und Arbeiter verwundet. Im nahen Wilhelms- bürg vier Menschen getötet und etwa 50 verletzt, in, Senkten berg gab es drei Tote und 14 Verletzte. Wo Plünderungen und Zwangsverkäufe begonnen, hat der Handel aufgehört es gibt also gar nichts. Wegen des kam- munistiichen Terrors gegen die Arbeiter sind die großen Farbwerk« in Köln  -Leverkufen geschlossen worden Die Aachener Plünderungen. Aachen  , 15. August,(ffiig. Drahtbericht. s Gestern abend gegen 0 Uhr gelang cs den Plünderern, in das Warenhaus Tietz einzu- dringen und größere Mengen Konserven und andere Lebensmittel zu rauben. Bei einem Zusammenstoß mit der Polizei wurde ein junger Mann durch Kopfschuß getötet. In einem anderen Lebensmittelge-
Ein öeutsther Tag. In Nünberg gibt Adolf  , der große Adolf Hitler  , denDeutschen Lolkswillen' lzeraus. In der Nr. 55 dieses Blattes finden wir unter der UeberschriftAdolf Hitler   in Franken' einen Bericht, der so lustig ist, daß er es verdiente, zur Erheiterung in dieser belammerten Zeit wortwörtlich hier zu stehen. Daß das nicht möglich ist, ist lediglich auf die im umgekehrten Verhältnisi« zur Papiernot stehende Länge des Berichtes zurückzuführen. Da war in Atsch Fahnenweihe und Deutscher Tag.(Wenn Adolf  kommt, wird der Tag sofortdeutsch  '!) Klotz, das ist ein Feldwebel von Hitler  , redete eine Festrede. Als sie zu Ende war, haben sie alle das Deutschlandlied gesungen.(Sie standen da und konnten nicht anders!) Plötzlich... Jedoch nein, das, was jetzt kommt, kommt eigentlich noch gar nicht, denn vorher war noch Feld gottes- dienst und Manöver. Plötzlich... Mag der Bericht selber reden, denn mos jetzt kommt, was sich jetzt durchdrängt und schiebt, dos kann ich nicht s o sagen. Piötzlich ertönen brausende heilruse, von einer Seite des Fest- Platzes: Heilrufe sich stets verstärkend. Ein Ruf geht durch die Masschi: ein Ruf, der jeden mitreißt in seinen Bann, jeden, der noch einen einzigen Tropfen deutschen   Blutes, noch einen einzigen Funken deutschen G-eistes hat: Adolf Hitler   ist da. Nur mühsam, Schritt für Schritt, konnte unser Führer sich seinen Weg bahnen: olle wollen ihn sehen, alle wollen in seiner Nähe sein, wollen die Kraft verspüren, die von seiner machtvollen Persönlichteit ausgeht. Als Hitler zu reden sich anschickte: Totenstille, das Bewußtsein eines gewaltigen Augenblickes.' Als der gewaltige Augenblick beendet war, da wollte der Beifall nicht enden. Und auf einmal fängt mir nischt, dir nischt das Regi- ment Franken eine Parade an. Alle sahen sie blitzenden Auges auf den Führer, den uns Gott geschenkt'. Das Geschenk aber blitzte wieder, und so blitzten sie eine Weile hin und her, bis es spät geworden und Adolf   den Triumphwagen bestieg. Die Ausfahrt Hitlers   aus Neustadt war ein erneuter Triumph- zug. Nur langsam konnte der Wagen sich einen Weg bahnen, alle wollten ihn zurückhalten, ihn, den doch die Pflicht für sein. Volt schon wieder an andere Stelle rief.' D. b. d., da helfen keine Pillen. W. Sp.
Oer Gipfel des Kitsches. Ben Akiba   ist ein für allemo! erledigt. Das ist noch nicht dagewesen. Wir nehmen reuig alles zurück, was wir jemals gegen Geldprotzentum, Kriegs- und Revolutions  - gewinnler und ihresgleichen grollend gesagt. O. ihr dicken gcldenen Uhrketten, auf prallen Bäuchen, ihr Serien von diamantbe*stzten Ringen an roten Wurstfingern, ihr Hühnerei- großen, blitzenden Brillantinä�e m steifen Hemdbrüsten, ihr i
schüft in der Großen Kölnstraße schoß ein Geschäftsinhaber auf die das Geschäft bestürmende Menge. Ein junger Mann wurde verletzt. Darauf drangen die Plünderer in das Geschäft ein, raubten es aus und zertrümmerten das Mobiliar vollständig. Die Polizei konnte nur in den wenigsten Fällen eingreisen. Die Straßenbahnen, die gestern wegen des Proteststreiks stillagen, verkehren seit heute wieder. Die Stadt hat einen Lebensmittelkredit für die Klein- Händler in höhe von 20 Milliarden bewilligt. * Breslau  , 15. August.(Eigener Dvahtbericht.) Die Unruhen in Schlesien   haben sich gestern nicht mehr wiederholt. Sowohl in Oberschtesien wie in den unruhigen Gebieten Mittel- schlesiens ist eine Enstpannung eingetreten. Die kommunistische Streikporol« hat nirgends in Schlesien   Erfolg gehabt, sondern wurde mit besonderer Schärfe dort abgelehnt, wo in Gewerkschaftsversamm- hingen die Arbeiter felber dazu Stellung nahmen. wie's gemacht wirü. Uns wird geschrieben: In F ü r st e n w a l d e o. d. Spree  , einer Stadt mit 27 000 Ein- wohnern, ist es den Kommunisten am Montag gelungen, die Ar- beiter aus den Betrieben mit den bekannten Mitteln herauszuziehen. Es wurde die Mär verbreitet, ganz Deutschland   st ehe im General st reik. Ueber 6000 Arbeiter befinden sich im Streik. Obwohl unsere Genossen den Kommunisten an Zahl weit überlegen. die Stadt einen sozialdemokratischen Bürgermeister und ein« sozial- demokratische Stadtvervrdnetenmehrheit besitzt, hoben sich unsere Genossen von den Kommunisten einschüchtern lasten und machen, wenn auch widerwillig, den groben Unfug mit. * Das ist die Methode, mit der die Kommunisten überall die Streiks inszenieren, den Zwiespalt in der Arbeiterschaft vertiefen und im Endeffekt nur die Arbeiter um ihren Lohn bringen. Das Beispiel zeigt aber auch, daß an manchen Orten eine ganz andere Energie nötig ist, und daß diesen Leuten von vornherein energisch entgegengetreten werden muß.
Zorüerungen der Kölner   Gewerkschaften. Köln  , 14. August.(Mtb.) Eine Vertreterversammlung der Kölner  freien Gewerkschaften nahm heute einstimmig ein« Entschließung an, in der vom Reichstag die sosartige Durchführung folgender Maßnahmen durch Gesetze gefordert wird: 1. Einführung einer wirklich wertbeständigen Entlohnung: 2. Automafische Anpossumz der Sozialversicherung und Wohl- fahrnpflege an die Geldentwertung: 3. Schärfste Geldbelastimg der Industrie, de» Handels und der Landwirtschaft zur Deckung aller Staats- und Gemeindeausgaben: 4. Eicherstellung aller Lebens- und Bedarssortikel, sowie Bei­behaltung der Zwangswirtschaft für Getreide, Brot, Milch und Zucker über das Erntejahr hinaus: 5. Gesetzliche Sicherung zur Einschränkung des Dertaists und Schließung der Betriebe; 6. Schaffung von Ottzonen zur Ueberwachuug der Preispolitik der Industrie, der Syndikate und des Großhandels. Der PolizeipräsSent wird zur Zusammeistastung von Helfern aus den Kreisen der Gewerkschaften zur Unterstützung der Wucherpolizei aufgefordert.
Sowjetkreuz und tzakenstern. Reventlow gibt Rädel Vorschriften. In seinerReichswarte' fetzt der bekannte H-Boot-Gras Reventlow die freundschaftliche Aussprache mit den Kommunisten über die Kooperation von Sowjetstern und Hakenkreuz fort. Allerdings macht er einige sehr erhebliche Einschränkungen, die er oorsichtigerweise den Lesern der Roten Fahne' nicht vorgesetzt hat. Er versichert, daß er bei den Kommunisten drei ver- schiedene Gruppen fand: 1. Idealisten, die als deutsch  « Weltverbesserer alles mit dem Strahle der eigenen Hoffnung vergolden: 2. Deutsche  , die meist von der Sozialdcmo- kratie kamen: 3. Juden, die die politische Führung haben, wie in Sowjetrußland und jetzt die russische proletarische Diktatur und die jüdische Internationale auch auf Deutschland  übertragen wollen. Anschließend daran fährt Reventlow fort:
zentnerschweren strahlenden Kolliers und Broschen auf hochwogenden Busen, seid uns gegrüßt in wehmütiger lSrinneruitgl Ihr seid veraltet, rückständig, geschlossen, überholt. Wie bescheiden und arm- elig wirktet ihr neben dem hohen Gipfel, den ein Zweig des deut- chen Kunstgewerbes soeben siegreich erklomm!. In einem Fachblatt der Goldschmiedekkunst empfiehlt ein ge- schäststüchfiger Optiker aus Zwickau   als Neuestes, Allerneuestes einen von ihm erfundenenueuen eleganten Klemmer' dessen goldener Nasenbügel und Glashaller rechts und links mit blitzenden Edelsteinen und kostbaren Perlen dicht besetzt sind. Der geniale Erfinder und Menschenkenner fügt hinzu:Zumeist wird die Neuheit wohl für Damen in Frage kommen, denn hier spielt die Eitelkeit eine gewisse Rolle.' Für die Keschäststüchtigkeit des Lieferanten spricht die Bemerkung:Außerdem ist ein solcher Klemmer ein Luxusgegenstand, der dann nicht unter den Wucher- Paragraphen fällt und für den man einen viel höheren Preis gern bezahlt.' Der Menschheit ganzer Jammer aber packt einem an, wenn man schreckensbleich aus der Ankündigung weiter erfährt:Auch Brillen mit oder ohne Rand lasten sich nach demselben Ge- brouchsmuster mit Schmuck versehen.' O, reizvolle Perspekfivel Zur Bekämpfung de» Ungeziefers. Während die bekannte Kriegsentlausung sich bekanntlich fast nur gegen die Kleiderläuse wendete, und zwar hauptsächlich wegen deren Gefährlichkeit al« llebertröger von Krankheiten, ist man neuerdings dazu übergegangen, auch die Kopfläuse systematisch zu bekämpfen. Sie verbreiteten sich meist in den Schulen von Kops zu Kopf und sind, wenn nicht ener-/ aische Mittel angewendet werden, oft recht hartnäckig. Ein bayerischer Ingenieur namens Ostermaier hat nuii einen zweckmäßigen Apparat gebaut, den die bayerische   Gescllschast für Schädlingsbekämpfung leb- Haft empfiehlt. Verwendet wird die schweflig« Säure(Schwefel- dioxyd), das bekannte scharf riechende, stechende Gas, das beim Der- brennen des Schwefels entsteht. Wer noch die alten Schwefelzünd- Hölzer gekannt hat, wird sich dieser Verbindung genau entsinnen. Für die Schulverwendung zum angegebenen Zwecke wird allerdings die schweflige Säure komprimiert in Stahlflaschen vorrätig geholten. Der vom haar bedeckte Kopfteil des Kindes bekommt einen luftdicht schließenden Kastenapparat ausgesetzt, in den aus der Stahlflasche eine abmeßbare Säurcmenge durch eine Kupfcrröhre hinüberströmt. Eine Diertelstunde Einwirkung genügt, um sowohl die Läuse wie ihre Brut, die sogenannten Nisten, abzutöten. Da die Kopsläuse nie- mal? auf andere Teile des Körpers übergehen, tritt so ein« völlige Entlausung ein. Das Verfahren hat sich auch über die bayerische  Grenze hinaus, z. B. in Mainz  , bestens bewährt. Neu- Forschungen über die Bedeutung de» Zellkerne». Man neigt neuerdings immer mehr dazu, die'Rolle, die der Zellkern im Leben einer Zelle spielt, stark einzuschränken. Früher wurde der Kern als das wirklich« Zentrum dir Zelle angesehen, ohne daß sie ' überhaupl nicht existieren kann. Es zeigte sich aber immer deut- ! licher, daß man den Einfluß des Kernes überschätzt hatte. Auch bei der Vererbung scheint nicht nur dem Kern, sondern auch dem Proto- plasma der Eizelle eine wichtige Rolls zuzukommen. Die Zell- i teilungsvorgänge sind, wie die neuesten Untersuchungen von Iollos
Daß es in diesen Fragen eine Einigung, eine Berständi- gung und ein Zusammengehen zwischen Völkischen und Kam- munisten nicht geben kann, solange die letzteren so bleiben, wie sie sind, ist selbstverständlich. Es ist von entscheidender Bedeutung, daß die Klarheit hierüber auf der völkischen Seite nie verloren gehe. Die Masse der deutschen Kommunisten aber gibt sich über die Zustände in Sowjetrußland Illusionen hin, lebt auch sonst von den Phrasen, mit denen die Mos- kauer Propaganda sie füttert. Im Grunde ist der M a s s e der deut­schen Kommunisten tue Internationale gleichgültig: sie wird sie ver- fluchen, sobald sie begreift, daß sie kein Rettungsboot ist, sondern eine Fallgrube. Dasselbe würde von den übrigen sowjefisfischen Plakatidealen gelten. Auch der deutsche Durchschnittskommunist aber ist mit Rechl über die deutschen Zustände außer sich und möchte sie durch Radikatmittel beseitigen und durch bessere er- setzen. Reventlow gibt weiter zu, daßsich schon lange vor der Schlageterreda Rädels in Versammlungen und privaten Unterhaltungen Berührungspunkte zwi- schen Völkischen und Kommunisten ergaben". Aber schließlich: Die Völkischen, wo immer sie mit Kommunisten zusammen- kommen, dürfen auch nicht vergessen, daß die kommunistischen   Führer, entweder als Juden von Natur auf Internationale und Jnternatio- nalismus eingeschworen sind, oder, wenn Deutsche  , unter der jüdischen Führung stehen. Auch dieser Punkt ist dauernd, besonders bei allen pcrsönsichen Annäherungen im Auge zu beHallen. Ebenso wenig daff vergessen werden, daß nicht sie, daß nicht wir Völkischen um die Kommunisten werben, sondern daß die Sache umgekehrt liegt. Der Völkische muß sich in diesem Zusammenhang« sagen, daß die Moskauer   Führer, wenn sie den Kommunismus in Deutsch  - land wirklich so stark glaubten, wie sie behaupten es zu tun, schwerlich an die Völkischen und noch dazu in dieser Weise herangetreten sein würden. Die kommunistische Werbung kann und dieser Gesichtspunkt entspricht der tatsächlichen Wirk­lichkeit bei den Völkischen lediglich das Bewußtsein ihrer Stärk« und damit ihr Selbstbewußtsein erhöhen. Für die Arbeiter, die sich noch immer für Kommunisten halten, wird diese Auslassung Reventlows gewiß überraschend kommen. Sie hatten sich schon eingebildet, durch die schlaue Taktik ihrer Radek und Frölich die völkischen Sturmtrupps vor dem KPD.  -Karren gespannt zu haben. Und nun ersahren sie allerdings nicht durch dieRote Fahne" daß die Völkischen lediglich aus kommunistische Dumme warten...!
Dauernder Sesatzungsterror. Essen, 15. August.(TU.) Die Franzosen   verlangen von der Gemeinde Weitmar   für die vor vier Wochen durch E x- p l o i i o n erfolgte Beschädigung ihres Automobilschuppens 500 Franken. Die Fortschasffung der bei den Möbelhändlern bc- fchlagnahmten Möbel dauert fort. In Witten   sind 50 Millienen Mark beschlagnahmt worden. Bei der Stadt kasse in Reckling- Hausen sind rund 182 Millionen Mark und bei den übrigen Kassen insgesamt 3!'- Milliarden Mark beschlagnahmt worden. Das Ge- richtsgefängnis Recklinghausen   wurde restlos von den Franzosen beschlagnahmt. Untersuchunq-gesangene, bei denen kein Fluchtverdacht vorlag, sowie solche Gefangene, die nur kurze Ge- sängnisstrafen zu verbüßen hatten, sind auf freien Fuß gesetzt worden. Aus der ZeclieUnser Fritz' bei Wanne wurden der Pro- kurist Frie»nd ein Bauführer von den Franzosen oerhaftet. Die Belegschaft ttat sofort in einen Proteststreik, ft*" Elberfeld  , 14. August.(Eigener Drahtbcricht.) In Reckling- Hausen dauern die wilden Beschlagnahmungen durch die Fron- zosen an. Der Wert der beschlagnahmten Waren beläuft sich auf über 40 Milliarden. In Gelsenkirchen   haben die Franzosen am Nachmittag des 13. August die Tresors der Rcichsbank mit Dynamit gesprengt. Ueber den Erfolg ist noch nichts bekannt. Aus dem Bahnhof Elberfeld   des unbesetzten Gebiete» beschlagnahmter die Franzosen am 7. August mehrere Pakete. Zwzi Frauen und zwei Männer, die die Pakete trugen, wurden in das besetzte Gebiet mitgeführt. Ueber ihren Verbleib ist nicht» bekannt. In Dort- m u n d haben die Franzosen am Dienstag die Druckerei Ruhfuß. wo verschiedene kommunale Verbände Notgeld drucken lasten, besetzt. Die Franzosen haben sich mit der Einfuhr englischer Kohle für das Phönix-Werk in Hörde unter der Bedingung einverstanden erklärt. daß der Transport am Tage erfolge.
und Peterfi in Berlin  -Dohlem zeigen, auch nicht in dem Maße von dem Zellkern abhängig, wie man bisher meist glaubte. Mit hilfe der neuesten, mikrochirurgischen Apparate ist es nämlich möglich, aus einer Ei.zell  « den Kern zu entfernen. Die genannten Forscher unternahmen an den hierfür sehr geeigneten Eiern des als Aqua- riumrier bekannten Arolotls derartige Experiment«, und fanden, daß sich die Eier auch ahn« Zellkern nach erfolgter Befruchtung zu entwickeln beginnen. Wenn auch die Furchungsvoroönge sich nicht ganz so klar wie bei einem normalen Ei abspielten, so kam es doch zu einem morula-artigen und dann zu einem blaswla-artigen Stadium, und in manchen Fällen war sogar die Gastrula angedeutet. Weiter«nttvickelten sich die Eier allerdings nicht, es ist aber nun gezeigt worden, daß die Zellteilung auch ohne Kern und ohne vorausgehende Kernteilung stattfinden kann: und ferner hat die Eizelle des Axowtls die Fähigkeit, aus sich heraus, ohne Beteili- gung des Kernes, die ersten Entwicklungsstadten der Furchung zu durchlaufen. Damit scheint die schon früher von Boveri   vertretene Ansichr bestäfigt zu sein, daß die ersten Enttoicklungsphasen vor- wiegend vom Eiplasma bestimmt werden, während spater der Em- ssuß des Zellkernes auf das weiter« Entwicklungsgeschehen zunimmt. Telephonisch In den Tod gehetzt. Daß! Fernsprecher den Menschen zur Derzweislung bringen kann, hat der oft zu tele- phonieren genötigt ist, wohl schon am eigenen Leibe erfahren. Daß diese Verzweiflung ober ein Todesopfer fordert, ist immerhin ein ungewöhnlicher Fall. Das Opfer sst eine Frau Ada Rotte, die Gattin eine« beim städtischen Bauamt angestellten Beamten von Pittsburg  . Frau Rotte wurde eines Abend» tot vor dem Telephonapparat ge- funden. Der Hörer war abgerissen: neben der Leiche stand eine Flasche mit Sublimat, die die Unglückliche ausgetrunken hatte. Wie der Gatte bei der Totenschau aussagte, wurde seine Frau seit sechs Monaten durch nichtswürdig« telephonische Gespräche geängstigt und in eine Aufregung versetzt, die sich allmählich zum Verfolgungswahn- sinn steigerte. Tag und Ngcht ertönte die Alarmglocke und eine zu- meist weibliche Stimme empfahl der ängstfich horchenden Frau, daß sie recht gut auf ihren Mann aufpassen solle, über dessen unmoralischen Lebenswandel der Frau die ungeheuerlichsten Einzelheiten zugc- flüstert wurden. Die Anrufe erfolgten stets, wenn der Mann nicht anwesend war. Alle Versuche, den Urheber dieses nichtswürdigen Unfugs festzustellen, blieben erfolglos. Ebenso vergeblich waren die Versuche des Mannes, der Frau die Grundlosigkeit der anonymen Verdächtigungen klarzumachen. Das Telephon war schließlich ein Schreckgespenst für sie geworden, das sie in den T«d hetzte.
Ztzeaterdjranik. Da? Kleine Theater eröffnet die neue Spkicl- zeit am Freilay mit der Srlloufwbnina.Klarissyz batbeS Herz" von Max«rod. Di- Direktion Rotter übernimmt SIm'any September da» Zentral- Tb-ater in eigene Regie. Der Thealcrraum wird einer oollkommcnen Renovierung unterzogen. Die Bühne wird mit den neuesten Errnnyensibalten der Bühnentcchnil ausgestattet.?!!S EröstnungS- «orslclliing ist eine Rcueinslubicrung von Hauptmanns. S l g a' geplant. TnS Schauipielertheotcr trill mit: Das cSastlviel im Centtaltbeater gebt am Mittwoch mit einer Austübruna van Schüllers.Räuber' zu Ende. Di« Siulerivielzcit beginnt am. Ottober. Dem Schauipielertbcater ge- hören bis jelzt u. a, an: Ernst Deutsch  . Hemrich George, Alexander Granoch, Karl Heinz Martin   und Elisabeth Berg»».