warum ss schweigsam? Wir hatten in der Sonntagsausgabe an das Reichssinanz- Ministerium die Frage gerichtet, ob es richtig fei, daß das Reichsfinanzministerium die Absicht habe, die der Stahl- sintmzierungs-Gesellschast und der Kohlenfinanzierunas-Ge- scllschaft gewährten Kredite in chöhe von rund 140 Trillic- nen Papicr.nark zu schenken. Es ist bezeichnend, daß die gesamte bürgerliche Presse diese unsere Anfrage t o t g e s ch w i e- gen hat. Wir glauben Anlaß zu der ZZcrmuwng zu haben, daß das im Zusammenhang steht mit dem Schweigen des Reichssinanzministeriums, denn obwohl wir keinen Zweifel darüber gelassen haben, daß die öffentliche Klarstellung der Absicht des Reichsfinanzministeriuins zu der von den Zmer- cssenten betriebenen Streichung der Trillionenbeträge dringend notwendig ist, Hot das Reichsfinanzministerium es nicht für erforderlich gehalten, deswegen die ungeheuer beunmhigte Oeffentlichkeit zu unterrichten. Sollte unser erneuter Versuch, dos Reichssinanzministemrni zum Reden zu veranlassen, auch diesmal ohne Erfolg fein, so wird man an anderer Stelle ausführlicher über diese Dinge sprechen müsien._
Kahr und öie Presseknebelung. Das Verbot der Presse in Layern ist, wie wir aus München erfahren, von Kahr nicht ganz freiwillig ziu'iükgeneiranen worden. Van verschiedener Seite wurde ein sehr starker Druck ausgeübt. Auch Minister- Präsident von Knil .'ing mochte seinen Einfluß geltend. Daß aber, der Gencralstootskommistar die sochatdeniokrarische Prüfst, soweit es in seinen Kräften steht, auch weiter zu knebeln versuchen wird, zeigen die Verhandlungen, die der Verlag der„München er ,P c st" in der letzten Woche mit dem Generalstoatskommissariat geführt hat. Die von der..München « Post" verlangten Garantien ergeben sich aus folgendem Schreiben der Münchener Polizeidirektisn an den Verlag: „I. Die„Mimchen« Post" darf dos erstemal am 27. November wieder erscheinen unter folgenden Vedingangen: 1. Sie darf keiner- I« Veröffentlichungen bringen, die geeignet sind, die Devölkerung aufzuhetzen: 2. als Sicherheit für die Einhaltung der unter 1. ge- gsnannten Bedingungen hat der Verlag der..Münchener Post" die Summe von ZOÜ E o l d m a r k in wertbeständigem Geld bis- längstens 27. November vann. 11 Uhr bei Ab- teilung Vf der Pollzeidirektion München zu hinterlegen. Diese Sicherheit kann von der Polizeidirektion München ganz oder teil- weise als dem Staat versallen erklärt merden, wenn die unter 1. genannte Bedingung nicht eingehalten wird. II. Die Befugnis, eine Zeitung oder Zeltfchxifr auf bestimmt« oder rmbestimmts Zett zu verbieten, wird dadurch nicht berührt, daß .wegen der Vervstentlichimg bereits ein« Berfallerkl-rrung ausge- fprochen worden ist. III. Der Verlag der..Münchener Post" ist verpflichtet, bis auf weiteres jeweils zwei Stunden vor Beginn der Verbreitung ein Exemplar der„Münchener Post" der Polizeidirektion München vorzulegen. gez. Mantel." Ob unter' diesen Garantien' das Erscheinet! der„Münchener Post" möglich ist, steht im Augenblick noch nicht fest. Abgesehen davon, daß dl« Erfüllung der rein materiellen Seit« dieser Forderung den Verlag vor gang außerordentlich« Schwierigkeiten stellt, muß man doch fragen, ob«s vom grundsätzlichen Standpunkt einer Zeitung aus möglich ist, sich derart entwürdigenden Bedin- aungen zu unterwerfen. Die berufenen Ovsawisotionen der M ü n- chener Zeitungsoerleger und der Journalisten tüandesvcrband der bayerischen Presse) ha! sich am Montagabend in einer gemeinsamen Sitzung, mit dem Vorgehen des General- staotstommiffars befaßt, das für die gesamte deutsche Presse einer empörenden Beleidigung gleichkommt.
Internationale Solidarität. Schweizerische Hilfsaktiv» für die deutsche Arbeiterschaft. In Olien fand, wie das Züricher „Aolksrechl" meidet,«ine Konferenz zur Besprechung einer Hilfsaktion für die deutsch « Arbeiterschaft statt, an der das Vundsskonütee, die sozialdemokratische und die kemmunistisch« Partei der Schweiz vertreten waren. Zu Händin der Organisationen wurde Uschlossen, die Hilskaktion sei zu teilen in eine solche für die Aufrechierhaltung der deutschen Äeiverkschasten und in eine selch« für die hungernde deutsche Arbeiterbevölterung. Di« Hilfsaktion für die deutschen Gewerkschaften soll Sache des Gewerkschaftsbundes und der Gewer!schastsv«bänd« bleiben, die hierfür Mittel flüssig machen sollen aus ihren Zentral- kaffen, aus den Settionskaffen und eventuell durch die Erhebung von freiwilligen und Ertrabeiträgen von den Mitgliedern. Die Hilfsaktion für die hungernd« deutsch « Arbeiter- bevölkerung soll vom Gswerkschaftsbund, der sazialdemo- kraüschen und der kommunistische» Partei gemeinsam durchgeführt werden. Es soll dies in Form einer öffentlichen Sammlung von Geld und Lebensmitteln, eventuell Kleidern, geschehen. WS schon berichtet, hat der Finanzausschutz des dänischen Reichstags zugestimmt, daß das Dänisch« Hauptkomitee für Hilfe- leistung in den vom Kriege heimgesuchten Ländern ebenso wie im Vorjahr einen staatlichen Zuschuß von S5 000 Kronen erhält. Dieses .Hauptkomitee hat im letzten Jahre 81 130 Kronen für Kinderspei» fung in Deutschland ausgegeben. Die Aufwandungen des Ko- mitees für Ueberführunz von deutschen Kindern nach Dänemark zum Erholungsaufenthalt betrugen 12 400 Kronen. Im deutichjprechenden Ausland sind überall Hilfsaktionen im Gang, aber auch weit darüber hinaus bei den Neutralen, in Ungarn usw. Die deutschösterreichisch« Sozialdemokratie gibt Sammelbons mit der Aufschrift„5000 Kronen für ein Brot" aus. Die Gewerk- schaften in veutschosterreich scnnmeln für die reichsdeutschen Ler- bände. Dasselbe geschieht in den deutschen Gebieten der Tscheche- slowskei.____ polnische Note an Deutschland . ErwerbSlsse P»le» s»kle» Unterftüknngen ertzalteu. WsrschMU, 27. November.(04t.) Der polnische Gesandte in Berlin hat der deutschen Regierung eine Note überreicht, in welcher die Gewöhrung c»n Unterstützungen an die orbeitsCosen poinifchen Staatsangehörigen in Deutschland gefordert wird. Die Note stützt sich auf den Berscn'ller Artikel 427 und auf das polnische Gesetz vom 8. Julc d. welches die für die polnischen Arbeiter geltenden Gesetze auch auf die«--beiter fremder Nationalität ausdehnt.
Die..Dresdener Dolkszeilunz", unser vom Wehrkreiskommando auf zehn Tage verboten«« Parteiblott» ist«it Wirk'ing vom ' November wieder freigegeben.
Sie wertbeständigen postl Die Gebühren im Post- und Postfchcckverkchr werden, wie öe- könnt, zum 1. Dezember auf wertbeständige Grund- log« in Nentanmark gestellt, gleichzeitig gelangen wertbestän- big« Freimarken zur Ausgabe, bei denen dt« aufgedruckt« Zahl den Wert in Neirtenpfennig'darstellt. Bei der zunächü noch zugelassenen Bezahlung der Gebühren und der Freimarken mit Papiermark«erden die Nenienmork-(Grund-)b«tröge mit einem Umrechnungsfotz vervielfacht, der sich hierbei ergebende Be- trag wird nötigenfalls auf voll« Milliarden Mark aufgerundet. Di« für die Vervielfachung anzuwendend« Schlüfselzahl ist vorerst dar Gvidumrechnungsfatz für Neichssteuern(die S t« u e r m a r k), und zwar gilt der jeweils Montags bis Freitags bekanntgegebene Umrechnungssatz immer für den" ganzen fol«nd«n Tag, der Umrech- nungssotz vom Sonnabend immer für i>« nächsten beiden Tage (Sonntag und Montag). Die jeweilig geltende Umrechnungs- zahl wird an den Postfchaltern durch Aushang bekanntgegeben. Die Umstellung auf wertbeständi-z« Grundgebühren gilt auch kür die Briesiendungen nach dem Ausland, für nochzuerhebende Beträge so- wie für die Neben gebühren. Di« letzteren sind im allge'neinen wieder auf die Vorkriegssätze gebracht, eine Reihe von Gebühren, darunter die Einschreibgebühr für Wertsendungen, die Einziehnngs- gebühr bei Poftausträgen und Nachnahmen, die Gebühr für wieder- holte Vorzeigung von Postaufträgen und Maßnahmen, die Zuschlag- gebühr für postlagernde Sendungen, die Pojtausgobeaebühr für die gewöynlich« Abholung uf«., sind fallen gelassen worden. Bei den Briefen im Orts- und Fernverkehr sind die bisherigen vier Gewicht- und Gebührenstufen auf zwei(bis 20 Gramm und über 20 bis 500 Gramm) beschränkt, bei den Drucksachen und Warenproben wer- den die beiden ersten Stufen zu einer Stuf« zusammengefatzt. Di« Popiermarkbeträge bei Postanweksungen, Zahlkarten, Nach- nahmen, Postaufträgen und Postkredirbriefen müssen vom 1. De- zember«n auf volle Milliarden lauten. Die wesentlichsten Gebühren, die vom 1. De ze m b e r an im Post- und Poftfcheckoer- kehr innerhalb Deutschlands gelten, sind folgend«: Im Ortsverkehr kostet die Postkarte Z und der Brief bis 20 Gramm 5. über 20 bis SSO Gramm 10 Rcnlenpfennize. Jn>
Unter Wefßer Decke. Da die Luft feit einigen Tagen immer unklarer wurde, war es ganz klar, daß irgend etwas in der Lust lag. Klar war es aber durchaus nicht, w a s da herunter wollte. Die einen prophezeiten auf Regen, ander« schloffen auf Wolkenbrüche und wieder andere meint?» sogar, angesichts der herabgegangenen Temperatur könne es nur ein Wintergewitte? werden. Dagegen stand die von Tag zu Tag mehr Zinhänger gewinnende Meinung, daß Schnee in der Luft liege, der durchaus und unter allen Umständen hsrunt«komm«n werde. Nach einigen! Geplänkel entschlossen sich die himmlischen Mächte denn auch zu einem Generalangriff, der in der letzten Nacht für Groß-Berlin angesetzt und durchgeführt wurde. Der Arbeits- mann, der schtm um 5 Uhr und noch früher heraus muß. war erstaunt, in dieser sonst so dunklen Frühe einen hellen Schimmer in die Fenster dringen zu sehen! Draußen war alles weiß geworden. Di- öden Mietkasernen, die grauen Straßen, die schmutzigen Höfe, das ganze namenlose dunkle drohende Alltagseinerlei war milde und facht zugedeckt. Zwar in den Berliner Berkehrsstraßen gibt es 'chon wieder„Matsch", aber draußen in den Vororten hält sich die himmlische Wsißheit noch länger und hier und da konnte man sogar schon Worte hoffnungsvoller Sportler wie„Müggelbcrze",„Rodel- bahn".„Ski " hören. Weniger Freude empfinden aber die olien wackeligen Leute und die am Gehen behinderten Kriegsbeschädigten, denn wenn nirgends gestreut wird, drohen ihnen schwer« Stürz«. Wie uns vom Wetterbureau mitgeteilt wird, rückte im Laufe des gestrigen Tages ein flaches Tief von Frankreich nach Mitteleuropa hin. Es verursachte in Südfrankreich recht ergiebige Schneefälle, die im Alpengebist in Regen übergingen. Die Schneefalle dehnten sich in der letzten Nacht bis an die Oder aus. Eine metzbare Schnee- decke meldete heut« morgen nur Kyritz . Die Schneefälle werden im Laufe des heutigen Tages nachlaffen, da ein von Spitzbergen bis nach Südftawkreich sich erstreckender Sjochdr.nffeil En-ftutz auf unsere Witterung gewinnen wird. Sch««fälle überall. Ganz Mitteleuropa wird zurzeit von Schneefällen heimgesuchi. Aus Leipzig wird gemeldet: Nachdem in der vergangenen Nacht 5 Grad Kälte eingetreten war, kam es in den gestrigen Abendstun- den zu einem anhaltenden Schneefall.— Auch aus Ungarn bzw. Budapest kommen ähnliche Meidungen. Ein feit Sonnabend früh anbauender Schneefall hat im Telephonverkehr und in der elek- irischen Stromlieserung große Störungen verursacht. Unter der Schneelast stich viele Leitungsdrahte gerissen, ss daß in zahlreich«, Häusern die elektrische Beleuchtung versagte. Auch der Straßen- bahnverkehr kann nur mit großen Schwierigkeiten aufrechterhalten «Srtzen.— Auch aus Thüringen und Süddeutschland liegen Meldungen über große Schneefälle vor. Ter Fiuanzdiktator mit dem Gier» von Bethlehem . Keinen Gedanken haben und den Ueberrest in schlechtem Deutsch ausdrücken könne«, das«acht den Redner, so dachte sicher Herr G« a n d e r, der im Meistersaal in der Käthen « Straße Deutsch- land den Weg wies. Er hatte alle diejenigen, die an„verantwort- lichem Posten" stehen, um ihr Erscheinen ersucht und empfahl sich ihnen teils verblümt und teils unverblümt als F i n o n z d i k ta t o r. Kühn behauptete er, daß den Volkswirtfchaftlern nicht das ABC der Volkswirtschaft bekannt sei. Herr Geonder hat aber auf keinem Gebiet eine blaffe Ahnung, denn sein Vorschlag der Besteuerung der Börsengewinne ist schon lange eine gegebene Tatsache. Herb Geander selbst hat Papiere, er gibt zu, es fei«ine Schani*, wie er verdient habe, doch würde«gern etwas abgebe«. Dan« schwärmte er«och von München und dem Rationaliozialismus und erzählte. datz die Waffe ihn nie verstehen«erde. Aber„die Masse hat nur an eine Person zu glauben(G-ande? nämlich), unsereins muß an etwas Unfaßbares glauben". Wir leben— so iagte Geander— im gewaltigsten Jahrhundert, im Zeitalter der Genialität, an den Zeiten des"Endes aus physikalischen Gründe«, und dabei schien im Mittelalter wenigstens noch der Stern von Bethlehem. Das Publikum wurde fuchsteuselswild, als es fiir fein schweres Eintrittsgeld so veräppelr wurde. Em Seander-Anhanger schrie unmonvert „Juden heraus". Die Zuhörer warfen, gelinde gesagt, den Redner raus. Und ein Hausangestellter rette die Situation und drehte das Licht aies.___
Schuh und Hilfe unsere» Blinde». Unter diesem Motto wurde im 5. Kreis(Friedrichshaüi) eine B l i n d« n k v m in i s s i o n ins Leben gerufen: Damen und Herren aller Bernfsständ« pflegen zurzeit 4 5 Blinde, die entweder durch Krankheit blind geworden oder blind geboren sind. Eine segensreiche Tätigkeit arurde entfaltet. Aus Sammlungen wurden Lebensmittel herangebracht. Eine großzügige Veranstaltung mit Unterstützung weitester Kreise brachte einen großen Erfolg. Das vor der Tür stehend« W e I h n a ch t s f e st erheischt den Aermsten gegenüber erhöhte Ausmerks smkeit, neue Quellen müssen gesunden werde«, und nicht jeder Sehende hat bisher seine Pflicht er- füllt und dem Nicktsehenden geholfen. Eines jeden Aufgabe ist es hier, zu si-lfen. dem Grundsatz getreu bleibend:„So menschenwürdig, wie ich lebe« will, soll es der Blinde auch." Un- beirrt der schweren Zeit muß Pe Blindenpslege organisiert und ausgebaut werden. Die Blindenpflegcr der Fnedrichstadt sind es.
gebühren ab 1 Sezember. Fernverkehr kostet die Postkarte B und dar Arsif bis 20 Gramm jO, über 20 bis 580 Gramm 20 Renkenpfennige. Drucksachen bis 50 Gramm 5, über 50 bis 100 Gramm 5, über 100 bis 250 Gram« 10, über 250 bis 500 20 und über 500 bis 1 Kilogramm 50 Rentenprennize. Für Paket« in der 1. bis 3. Zone gelten folgende Tarife: bis 3 Kilogramm 30, 50 und 60, über 3 bis 5 Kilogramm 40, 80 und 80, über 5 bis 6 Kilogramm 45, 90 und 1.35. über 6 bis 7 Kilogramm 50, 100 und 150, über 7 bis 8 Kilogramm 55, 110, 16o, über 8 bis 9 Kilogramm 60, 120, 180, über 9 bis 10 Kilogramm 65, 130 und 195 Rentenpfennixe. Schwerere Pakete kosten entsprechend mehr. Posta»«eisungen bis 25 Villionen(25 Rentenmark) 20, über 25 bis 50 Billionen(25 bis 50 Rm.) 40, über 50 bis IOC Billionen (50 bis 100 Rm.) 60, über 100 bis 250 Billionen(100 bis 250 Rm.) 80, über 250 bis 500 Billionen(250 bis 500 Rm.) 120, über 500 bis 750 Billionen(500 bis 750 Rm.) 160, und über 750 bis 1000 Billiv nen(750 bis 1000 Rm.) 200 Rentenpfennige. Für jede weiteren. 250 Billionen oder 250 Rentenmark 40 Rentenpsennige mehr. Für Rohrpofilsendvnge» beträgt das Porto, wenn der Aufgabe und Bestinnnungsort innerhalb des Geltungsbereichs der Ortsbrief gebühr von Groß-Berlin liegt, für die Rohrpo st karte 36 im.> für den Rohrpostbrief 40 Rente nnsennige. Liegt jedoch der Aufgabe- oder Bestimmungsort außerhalb des Geltungsbereichs der Ortsbriefgebühr von Groß-Borün, so kostet die Rvbrpostkarte 38 und der Rohrvostbrief 45 Pf«n»ig. Z-chlkarle« bis 25 Billionen 10, über 25 bis 50 Billionen 20, über 50 bis 106 Billionen 30, über 100 bis 250 Billionen 40, über 230 bis 500 Billionen 60, über 500 bis 700 Billionen 80, und über 750 bis 1000 Billionen 100 ReMenpfermigo. Für jede weiteren 250 Billionen oder«wen T«! davon 20 Renienpfennige mehr. Die Ausland-Uebühren betragen vom 1. Dezember an für P o st-i karten 20, jedoch nach Ungarn und der Tschechoslowakei 15 Renten- Pfennige. BriefebisAIGrammkostcnZO und jede weiteren, 20 Gramm 15 Rentenpfennig. jedoch nach Ungarn und der Tschecho slowakei bis 20 Gramm 25 und für jede weiteren 20 Gramm 15 Rentenpfennig.
die diesen Weck- und Hilferuf ertönen lassen. Spenden. Leb««»- mittel und Kleidung möge man bei Herrn Weißenbor«, Berlin O.. Frankfurter Allee 3!3, Fabrikgebäude parterre, abgeben. Unberechtigte Goldpreise. Trotz aller Bemühungen der zuständigen Stellen, die im Kroß- und Kleinhandel gegenwärtig festzesetzten Gold- grundpreis« auf ein berechtigtes Maß zurückzuführen, machen sich allenthalben Bestrebungen geltend, die Goldpreise weiter herauszusetzen. Begründet wird dieses Belangen einmal mit der Behauptung, daß der künstlich niedriggehaltene Gold- inarkstand in keinem Verhältnis zu der Bewertung der Mark im Zl: Island stehe; dann aber wird auch bei der Umrechnung des Papier- geldes in Goldmark von vornherein eine Risikospanne«ingesetzt, die nicht als berechtigt anerkannt werden darf. Ein Beispiel für dies« Herauffchraubrmg dir Goldpreise bietet neuerdings die Wurstwaren- induftrie. In den letzte» Tagen haben die Thüringer Wurst- f a b r i k e n dem Kleinhandel durch Rundschreibe« bekanntgemacht, daß sie ihre Erzeugnisse auf einen Grundpreis von 6,50 Goldmark heraussetzen nrüffen. Die Rüaenwaider W urstsabrikan- ten verlangen sogar 7,50 M. und die B ra u n s ch w e i ge r Wurst Industrie fordert für feine Wurst nicht weniger als 10 Gsltnnark pro Pfund. Dabei wird von einzelnen Fabrikanten trotz dies« Preise, die in gar keinem Verhältnis mehr zu der Kalku- lation der Vorkriegszeit stehen, wertbeständiges Geld»erlangt. Wenn man berechnet, daß zu den obengenannten Preisen noch die Berdienstspanne des Kleinhandels, die Transpartkost« us«. hinzu- geschlagen«erden, so ergibt sich, welche Preise der Berliner Handel fordern muß, um so mehr, als er die Berechtigung hat, bei Zahlung in Papiermark«ine entsprechende Auswertung vorzunehmen. Dos Landespolizeiamt hat sich mit dieser Preisbildung der Wurst- waren inimstri« bereits befaßt, und es durften hier, wie wir von zuständiger Seit« hören, Maßnahmen durchgeführt werden, die im. Interesse d« Bevölkerung nur zu begrüßen sind. Die W u che r p o l i z e l Berlin hat durch praktische versuche festgestellt, daß entgegen der bisherigen Kalkulation des Bäcker- gewerbes aus einem Sack Roggenmehl sich nicht 70, sondern 751- bis 77 Brote herstellen lasten. Die Vertreter der Berliner Bäcker sind deshalb heute vor die Wucherpoligei geladen«»rden, wo ihnen eröfsnat»»erden wird, iv?» in Zukunft der Preis für das Grau- brot um 3� Goldpfennig gesenkt werde« muß. Bei dem Weißbrst siegen ine Verhältnisse etwas anders, doch dürften auch hier Pretsreduzierunzen durchgeführt werden. der Kraueamsrö i« Osten. D« Tfutef mit Agobgut im W»il«ch. Zu dem grausigen Foauemuord, der den ganzen Osten in Eiy regunz hält, ist bisher durch die Behörden folgendes ermfttelt worden: Zwischen dem Mörder und seinem Opfer muß«in schmerer Kampf stattgefunden haben. Mit einer Z u ck e r s ch n u r hat der Mörder der Frau die Hände geseffelt. Wahrscheinlich«eil er den Anblick der Leiche nicht ertragen konnte, schob er ff« weit unter dos Bett und warf noch Lappen und ander« Sache« davor. Jetzt konnte er sich in aller Ruhe daran machen, die Behältniffe zu durchsuchen. Was alles geraubt ist, muffen die Kinde? im einzck.nen noch fest- stellen. Außer Bett und Leibwäsche fehlen eine silberne Armbai.d- uhr und eine silbern« Herrenuhr. Di» Frau war in der Gsgeöd ziemlich bekannt. Wer sie noch um OZä Uhr gesehen hat, wird dringend ersucht, sich sofort bei der Mordkommiffian zu melden. vermutlich cht ober dos verbrechen bald nach SV» Uhr ausgeführt worden. Der Mörder muß spätestens bis 3 Uhr dt« Wohnung und das Haus mit feiner Beute verlassen haben. Diese wird er nach den bisherigen Feffftellunoen in einen MilitärwoiLach eing«-- wickelt und mit einem dicken Bindfaden verschnürt haben. Er mutz an dem großen Paket ziemlich schwer zu tragen gehabt hoben. Wer hat zwischen 11 und 3 Uhr einen Mann mit einem derartigen Paket das Haus verlassen sehen od« vielleicht auch später anderswo beobachtet? Auf die Ermittlung des Verbrecher? wird von der Kriminalpolizei ein« hohe wertbeständige Belohnung ausgesetzt. Mitteilungen sind unrerzützüch an die Mordkommission Werneburg. Albrecht im Zimmer 20 des Polizeipräsidiums, Haus- anruf 433 und 301, zu richten._ Kleine Plünderungen«M Alentng. Auch am gestrigen Montag kam es in verschiedenen Stadtteilen zu gelegentlichen Plünderungen. In einem Kleiderzeschäft in der Posemalker Straß« wurden zwei Herrenanzüge aus dem Schaufenster, und m einem Schuh - worengeschäst in der Danckel mannst ra ß« in Edarlsitenburg zwölf Paar Schuhe entwendet. In einer Bäcker« in der Berliner Straße in Neukölln ließen sich 20 Erwerbslose aus Grund ihrer Kart? Brot geben. Der Selksbu'id Denlsche KrieUSUräberinrjerAe veranstaltete am Sonntag mittag in der Staatsaper eins sehr würdig« und ergreifend? Gedenkfeier zu Ehren der im Welttrisp®e- fall« nen, in der Pfarrer Siems die Gedächtnisrede hielt und die Lebenden ermahnt», über die gewiß harten und grausamen Sorgen des Tages nicht der vielen Hunderttausende von Krieger- gröber« zu vergessen, die außerhalb der Reichsarenzen liegen und deren Pfleg-' un» Erholhing sich der Belksbund besonders aryelegen fein lasse. Der Koslecks che Blsserbund unter Leitung von Pcokeffo? Th. Grawert und der Erksche Männergesa;-gverein unter Leitunz von Proseffor Max Stange rahmten mit prachtvollen, mächtfj wirkenden E hören die Rede«in, gaben ihr bedeutungsvollen Auftakt und gel-üteten sie mit erinnerungsschweren Akkorden zu ergreifendem Eahe.