Einzelbild herunterladen
 
flbenöansgabe Nr. 576 40. Jahrgang Ausgabe B Nr. 260
«»zug�kdinqmlgeo und Anzeigenpreis« find in der Mnrg»nan»niibe angegeben »«doriioa! SO. CS. ClnSeaftrab* 3 Zernsprechnr: VCnhoss 292 293 ScL'UCceneSajiaUcmotcal B«clta
or Sevltnev Volksblntt
70 Milliarden M. Montag IS. dezember 1925
Verlag nud Auzeig enabtetlung: »el»iist»ie>» 9 5 Udr Darlcgcc.-Ooiraiacts-Oerlag«imby. Berlin   SO. CS, Ctnticnstcaijc 3 Jermspracher- vCnhoff 2306-23«
�sntralorgan äer Vereinigten Sosiaickemokratitcken Partei Daitfchtands
1�7 /lrbeiterparteiler.
Londo«. 10.©cytnbrt.(EP.) Es sind drei weitere Ztesultat« bekamrigeworden. Di« Acnservativen haben bis seht ZSZ, die Libe- ralen 149, die Arbeiterpartei 19 7 und die kleinen Parteien S Sitze. Der kcnseroatioe Propagandachef erKürt« den Zeitungen, daß die unenrarict große Niederlage der tionservalioen de« Frauen zuzuschreiben sei, die von Gerüchten über«ine bevor« stehende Lebenshaütungsverteuerung erschreckt worden seien.(Diese.Gerüchte" waren die konservativen Schutzzollreden. Red.) Tie Arbeiterpartei zur Regierungsbildung bereit. London  , 9. Dezember. lWTB.) Romsaq Macdonald erklärt« in eine? Unterredung zu der Frag«, ob die Arbeiterpartei ihren Sieg zu einem logisch«» Abschluß bringen und die Regierung zu übernehmen bereit sein würde: Natürlich! Koalitionen se.en von der Arbeiterpartei immer ois ein« unangenehme Sache ange- sehen worden. D« Frage, ob er bereit sei. an einer Koalition teil­zunehmen, sei Saebe der Arbeiterpartei als Ganze» und könne daher von ihm persönlich nicht entschieden werten. Grundsätzlich seien Koalitionen unangenehm, sie führten zu Handlungen, die manche Leute als politisch« Unehr.'ichkeiten bezeichnen könnten. Parteisekretär Henderson sagte, die Führer der Arbeiter» pami würden wabrlcheinlich End« der Woche zur Besprechung der Hallung der Partei zuiommentixten. Da» Arbeiterblatt.Daily Herald" führt in einem.Weshalb nicht ein« Vrbeit«rr»gicrung?' überschrieben«» Leitartikel au  »,«» werde besser sein wenn die Arbeitervanei erklärt«, wir wollen die R«> gierung übernehmen, wir sind die einzig« Partei, die ein« Ar« beitslosenpolitik und di« ein« auswärtig« Politik bot. wir wollen das Amt übernehmen, und wir wollen di« anderen Par» teicn mit unseren Forderungen herausfordern. Wenn sie sie ob» lehnen, dann können wir sie nicht durch'ührrn. Wenn di« Zeit für einen Appell an das Land kommt, werden wir zeigen, wo» wir für das Gute des Volkes versucht haben..Da-ln Herald" er- klärt zum Schluß, es könne an keinen Tauschhandel mit irgendeiner anderen Partei wegen Unterstützung gedacht werden. keinerlei Arbeitsoereinborung könne erwogen werden. London  . 10. Dezember.(EP.) S» einer Versammlung ter Arbeiterpartei in Eauning low» bei London   forderten alle Redner sofortig« Einberufung de» Parlament», damit e, sich mit der Lösung der Arbeitslvsenfrage befasse. Abg. T Harns teilte
mit, daß er in einem Briefe an Macdonald und LÜyne» darauf be- standen habe, sofort da» Parlament einzuberufen und nicht tu» zum S. Januar zu warten. Frankreich   so« einlenke«! Pari». 10. Dezember.(MTB.) Ramsay Maedonald erklärte dem Eonderberichterstatter des.Matin",. er könne nicht ver» Ichweizen, daß augenblicklich da» englische Volk Frankreich   gegkn- über nicht günstig gesinnt sei. E» wäre eine Kleinigkeit, die öffentliche Meinung in Großbritannien   gegen Frankreich   aufzuhetzen. Er wünlche. daß die führenden Politiker Frankreichs   sich davon überzeugten, daß Frankreich   durch freundschafttiche Der- Handlungen den Versuch machen müsse, zu einem Einverständ- ni» zu gelangen. Ein« Frage, di« in kürzester Zeit gestellt werden würde, sei die der französisch:» Schuld gegenüber Großbritannien  . All« französischen Etaiistiten zeigten, daß Frankreich   gedeihe. Da» englisch  « Volk frage sich deshalb, warum es nicht bezahl«, was es schuldig sei, da di« Engländer doch ihre Schuld bei den Ler» einigten Staaten beglichen. Frankreich   könne sich rühmen, keine Arbeitslosen zu haben. E» schein« aber, daß es sich nicht Rechen'chsft davon ablege, daß England nicht so glücklich sei. In England glaube man. daß F-antrelch kein offenes Spiel treib« und daß e» eii« al» egoistisch empfunden« Politik verfolg«. Gewiss« Reben Poincare, hätten den schlechtesten Eindruck auf da» eng. lisch« Dolk gemacht. E» gäbe kein Volk auf der Welt, mit dem man befreundet bleiben könne, wenn man mit ihm nicht einig sei. Nach der Ansicht der englischen Arbeiter sei da» Ruhrunternehmen Frank- reich» vollkcmmen unannehmbar. Wenn Frankreich   die Entente aufrechterhalten wolle, müsse e» England einen Schritt ent- gegenkommen. Wohld eteiligung und Kosteuvorschnh. London  , lv. Dezember.(EP.) Nach einer gestern veröffent» lichten Statistik haben sich an den englischen Wahlen 71 P r o z. der wahlberechtigten Bevölkerung beteiligt. In Londoan betrug die Wahlbeteiligung 00 Proz. In England muß jeder Parlaments» kandidot ISO Pfund Sterling deponier«», die nach den Wahl«»«i«d«r zurückerstattet werden: e» sei denn, der Kandidat erhält nicht min« desten» ein Achtel der m seinem Wahlkreis abgegebenen Stimmen. Hierdurch sind 30 Kandidaten betroffen, davon 18 Arbeiterporteiler und 8 Liberale.
Rdem und Ruhr. Nach der Verständigung. Paris  , 10. Dezember.  (WTB.) Nach einer Havasmekdung«u» Koblenz   hat di« Rheinlandkommission beschlossen, ein« Anzahl von Sinschränkungsmaß nahmen rückgängig zu machen, di« in der Zeit des passiven Widerstandes getroffen worden sind. Vor allem seien zurückgezogen worden di« Derordnung über die Einschränkung de» Straßenbahnverkebrs, gewisse Einschränkungen des Lastautrverkchrs sowie die Verpflichtung der Gemeinden zur U-berwachung der Eisenbchnübergänge zu ebener Erde. Die neu« Verordnung gehe Hand in Hand mit den Maßnahmen, di« die mitf« tärischen Befehlsstellen im Ruhrgebiet   ergriffen hätten. Nach einer Hararmeldung aus Düsseldorf   sind b!« gestern im ganzen 10? Ausweisungsbefehle zurückgezogen worden. 103 betrafen Privatpersonen, 87 Gemeinde-, Post». Zoll- und Derwaltungsbeomte. Von Emafurteilen wurden 09 aufgehoben. davon betrafen SS Industrielle, 0 Arbeiter oder Angestellt«. Z? Be­amte. Gestern ist die Aufhebung von weiteren zehn Etrafuvteilen unterzeichnet worden, von denen 8 Industrielle und 2 Beamte berühren. Nach einer Hava»ma.dunft an» Düssekdors ist di, Kohlen» förderung der Bergwerke im Bezirk Aachen   w der vorigen Woche»m 20 Prozent gestiegen. Auf der Grub« Dahl» bu'ch habe sich die Förderung innerhalb von 14 Tagen verdoppett. Bei Krupp   habe die Kohlenförderung di« Katserzeugung um «in Drittel überschritten. In den Kokereien de» Konzern» Stinne» feien 100 Hochöfen wieder in Betrieb gesetzt worden(40 aus Grube Tremonia  . 60 aus Grubt Erich und 00 auf Grub« Hansa). Ferner 80 Oefcr. bei Harpener, 70 bei Hösch und 60 aus der Grub« Wont Eenis.___ d!e internationale ftrbekterhilfe. Dieses stark kommunistisch beeinflußt« Unternehmen hielt pestern in Berlin   einen Kononeß ab, der eine starke internat'onol« Det ilipung aufwies. Mit Rücksicht auf den Humanitären   Zweck hatten sowohl das Reick wi« auck der Berliner Magistrat und ver» sckisdene ausländische Gewerkschaften Vertretungen geschickt. Da» gleiche taten das Lnternationale Rot« Kreuz und der Berliner  Hauntausschuß für Arbeittrwoblfahrt. Di« Leitung lag in den Händen der Genossin Mathilde Wurm   und des Berliner   General» fekretärs Willy Münzenberg   von der IAH. Do» Hauptreferat Münzenberg» über di« Rot in Deutschland   und die Aufgab« der IAH. kam zu dem Ergebnis, daß in Deuttichland jetzt ein größerer Kreis von Vertonen als vor Lehren in Rußland   von Mangel und Entbehrung bedrückt werde. Mrklame Hilf« fei erst von einer Renaestaltuna de» inttr- nationalen Wirtschaftsleben» zu erwarten, aber d!« IAH. wolle durch sofortipes Eingreifen wenigsten« Linderung bringen, ver Redner erwähnt«, daß Tausend« französischer Ar» beiter. ehemalige Krieasgefanaen«, sich erboten haben, deutsche Kinder bei sich aufzunebmen.(Stürmischer Beifall.) Aber Voineare wolle den Kindern die Einmife verweigern. International« Solidarität mert« die zwischen den Völkern künstlich aufgerichteten Bartterrn bestitigen. i Dr. Helen« Stöcker gab ein Bild von der Rot der Frauen, der werdenden Mütter und der heran.
foos Paquet sprach über die Bedrängnis der Intellettuel» len, Karl Tiedt über di« Rot der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen. Johanne» Lüneburg für dl« Arbeitsinvaliden. Karl Grünbaum sprach für den Mittelstand. Der Nachmittag brachte«in Referat von Cdo F: mmen-Holland  Über di« Gewerkschaften und die Aufgab« der IAH. Er bedariene, über diesen Gegenstand nicht al» Vertreter der inier» natianalen Gewerkschaftsbewegung sprach:» zu können und beklag« da, Mißtrauen großer Teile der organisierten Ar» beiterschaft gegen die IAH., die ihnen al» kommunistische Mackenscyast gelte. Nach weiteren Ansprachen endet« der Kongreß mit der einstim- migen Annahm« eines Manifeste«, das zum Kampf gegen den Hunger in Deutschland   aufruft. Zusammenstöße in Athen   gab e» zwischen Sänigstreue» und Repubi'kanern. Zwei Tot« und mehrer« Verwundete sind zu ver- zeichnen.
Weiterer Zusammenbruch. Vörsenstimmunglustlos« Kurse unverändert! Di» Börse zeigte auch bei Beginn der neuen Woche eine außer- ordentlich lustlose Tendenz und nur geringe» Geschäft. An di« in letzter Zeit dekonM.gewordenen Insolvenzen reihen sich heute wieder di« Zusammenbrüche von zwei kleinen Bank- g e s ch ä f t e n und Zahlungsschwierigkeiten bei einer Maklerfirma. In letzterem Falle Ist bereit»«ine Stützung vorgenommen worden. Denn«» sich dabei auch nur um unbedeutender« Firmen handelt. so rufen doch diese fortgesetzten Insolvenzen an der Börse ein allge- meine» Gefühl der Unsicherheit und des Mißtrauens hervor. Man sst der Meinung, daß der Reinigungsprozeh noch nicht vollkommen abgeschlossen sei, insbesondere verweist man darauf, daß auch lm Darenhandel durch die starken Preissenkungen der letzten Tag« enorm« Verluste entstanden sind, die vielleicht noch zu unangenehmen Ueberraschungen führen können. Da über- dies die Feiertag« nah« bevorstehen, die«in« ziemlich lange Unter- brechung de» Börsenverkehr» bringen, ist die Spekulation absolut nicht geneigt, di« ermäßigten Kurf« zu Rückkäufen größeren Ettl» auszunutzen. Es kommt hinzu, daß für die nächsten Tage die Ber» äffen tlichung der Eteuerverordnung erwartet wird. Am Geldmarkte herrschte heute ein ziemlich reiche» Ange- bot bei Sätze» von*4 bi» 1 Proz. Im Deoisenverkehr be- merkte man«in erhebliche» Nachlassen der Nachfrage. Die amtlichen Notierungen erfolgten heute auf der bis« herigen Basis, wobei di« wichtigsten Devisen mit 3 Proz. zuge- teilt wurden. Außerordenillch stark war da» Angebot in wert- beständigen Anleihen, sogar in Goldan leihen und Dollarschätzen überwogen die Abgaben bei weitem. Die Kursschwankungen am Effektenmarkt waren trotz der wenig günstigen Stimmung nicht allzu groß, da ja bereits in der Vorwoche bedeutende Abschläge er- folgt sind.
Rentenmark   unö Golögehälter. Au» Deamtenkveisen wird uns geschrieben: Daß die Umstellung der Löhne und Gehälter auf Doldbasis dadurch, daß sie den Schleier der Jnflations» nullen wegreißt, erstmals«in deutliches Bild von der er- schreckenden Geringfügigkeit der Entlohnung schaffender Arbeit in Deutichland zeigen würde, war zu erwarten. Kaum ein Arbeitnehmer jedoch wird geglaubt haben, daß man bei dieser Gelegenheit versuchen werde, chm ein neues Opfer an Einschränkung seiner Lebenshaltung aufzubürden. Was mir jedoch bisher in der Frage der Goldlöhne und-gehälter erlebt haben, läuft auf nichts anderes hinaus, als daß in Zeiten daniederliegender Wirttchaft und weit über das Welt- marttniveau hinaus erhöhter Goldpreise die Kosten der Sanierung" von der großen Masse des arbeitenden und ver» brauchenden Volkes getragen werden sollen. Auch vor den Beamten macht dieser Versuch nicht Halt. Die Reichsregierung hat in den Berhandlungen mit den Spitzenorganisationen Goldgehälter in Dorschlag gebracht, die selbst unter den größten Einschränkungen die Existenz» Möglichkeit für die unteren Gruppen in keiner Weisemehrgewährleisten. Hinzu kommt, daß diese Gehälter trotz der steigenden Goldpreise nicht mehr wie bisher in gewissen Abständen der Teuerung angepaßt werden sollen. Die vorgeschlagenen Gehaltssätze betragen monatlich: Gruppe I..... M. 47,00 bis 03,50 n...... 52,50. 70 Hl...... 5«.-. 77,50 IV...... 67,, 89 50 , V...... 78,50. 104.50 . VI...... 96 50. 124,50 VII...... 115,. 155, . VIII...... 185.-,] 80, IX...... 157,50. 210. m»»»»»» 187,50 250, . XI...... 217 50, 290, Xir...... 255.-. 340, , XIII...... 312.60. 412 50 Hierzu kommen noch Orts zu schlüge von 10 bis 25 M. monatlich, die sich in fünf Ortsklassen nach unten hin abstufen, sowie ein F r a u e n z u s ch l a g von 7 M. und Kinder zu schlüge von 11. 12� und 14 M. monatlich. Die Bertreter der Reichsregierung bestreiten selbst nicht di« Unzulänglichkeit die'er Beträge. Sie motivieren sie aber damit, daß die stritte Notwendigkeit bestehe, mit den zurzeit äußerst geringen Goldeinnahmen und dem Rentenbankkr:>) von 900 Millionen Goldmark auszukommen. Wesentlich« go V werte Steuereingänge seien erst im nächsten Früh« sahr zu erwarten. Trifft dies zu. so beißt das, daß das Reich unter Verzicht auf eigene Finanzguellen a u s s ch l i e ß» lich Kostgänger der Rentenbank bzw. der diese tragenden Kreise geworden ist, und daß die Beamten und sonstigen öffentlichen Arbeitnehmer ebenfalls auf die Gnade dieser Kreise angewiesen sind. Vertrat man doch gesprächs» weise im Reichsfinanzministerium die Ansicht, daß es vielleicht fruchtbringender für das Re'ch fei, einmal für eine gewisse Zeit überhaupt keine Steuern zu erheben, da die gegen» wärtigen Steuern, selbst wenn sie auf Grund der Auf» wertungsvorschriften auf einen Goldfuß erhöht werden, doch durch die spätere Entwertung wieder wertlos gemacht würden. Wenn der Vertreter des Landbundes im Aufsichtsrat der Rentenbank, Herr H i l g e r. meinte:In Zukunft wer» den die Gelder diejenigen bewilligen, di« sie z a b l e n", so soll zwar nicht gesagt werden, daß dies auch die Auffassung der Vertreter des Reichsfinanzministeriums ist. In Wirklichkeit aber ist das Reich bereit» der Ge» fangen« dieser Kresse. Es zeigt sich jetzt, mit wie großem Recht der Allgemeine Deutsche Beamtenbund seinerzeit vom Standpunkt der Beamten, wi« übrigens auch vom allgemeinen staatspalitischen Gesichtspunkt aus. verlangt hatte, daß bei Durchführung der Wäbrungsreform eine Abhängigkeit de» Reichs von privatkapitalistischen Interessentenkreisen vermieden werden müsse. Erst kürzlich ist an dieser Stelle zahlenmäßig nachgewiesen worden, wie gering die Einnahmen des Reichs aus einer großen Zahl von Steuergesetzen sind. Dieser Zustand wird beinahe wie ein Fawm hingenommen: die Beamten und öffentlichen Arbeitnehmer jedoch müssen sich in die von der Wirtschaft bewilligten Kredite teilen, ohne daß auf ihr« Existenzmöglichkeit Rücksicht genommen wird. Den Gedanken, durch Stenernzablen dem Staate zu geben, was des Staates ist, wollen diese Kresse immer noch nicht ernsthast verwirklichen. Krasser hat sich die geaenwärtige innerpolitische und wirtschaftliche Gruppierung der Mächte und Interessengegensätze wohl kaum gezeigt als in dieser Frage. Wieweit man durch Ausübung dieses finanziellen Drucke» auf das Reich bei Herabdrückung der Lebensbaltung der Beamten glaubt gehen zu könen. möge folgendes Beispiel zeigen: Ein Amtsgehilfe(Gruppe II mittlere Stufe) soll nach dem Regierungsvorschlag mit Frau und zwei Kindern rund 1V0M. im Monat erhalten. Nach der beabsichtigten Re» form der Einkommenssteuer würde er hiervon 5 Proz. Steuern zu zahlen haben; verblieben also noch 95 M, Die Kosten des Ernähningsbedarfs für«ine solche oierköpfige Familie be» trugen in Berlin   nach dem Stande des 19. November 81,50 M. monatlich. Für Heizung, Beleuchtung. Kochen, Bekleidung. Miete und sonstige Ausgaben ist hierin noch kein Betrag ent- holten Sollen alle diel« Erfordernisse von den restlichen 10,50 M. bestritten werden? Allein die Ausgaben für Brot erfordern mindestens 18 bis 20 M. monatlich.