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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Mr. 61.

Parlamentsberichte.

Abgeordnetenhaus.

141. Sigung vom 12. März, 11 Uhr. Am Ministertische: Kommissarien  .

Die zweite Berathung des Staats- Haushaltsetats wird fort: gefekt mit dem Etat der Ansiedlungs- Kommission für Westpreußen   und Posen. In Verbindung damit steht die Berathung der Denkschrift über die Ausführung des Ansiedlungs. gesetzes pro 1894 und des Antrages der Abgg. Motty u. Gen. wegen Aufhebung dieses Gesetzes.

Abg. v. Pappenheim   referirt über den Stand der Ansiedlungs­arbeiten, welche nach dem vorliegenden Bericht ein sehr erfreu­liches Bild darbieten. Gesunde Existenzen würden geschaffen, teine großen Güterkomplexe, sondern mittlere Bauerngüter, auf welchen die Kolonisten sich wohl fühlen.

Abg. v. Jazdzewski( Pole) glaubt, daß ein objektiver Be obachter der Ansiedelungen in Bosen und Westpreußen   zu ent­gegengesetzten Resultaten kommen muß wie der Vorredner. Der wirthschaftliche und finanzielle Erfolg der Ansiedelungen sei ein äußerst geringer. Die Polen   legen aber das Hauptgewicht auf das politische Moment. Man spreche immer von der Offensive der Polen  ; mit Unrecht. Es müsse ein Lächeln hervorrufen, wenn man dort gegen die Polen   den gewaltigen Apparat des Militarismus und der Bureaukratie aufgeboten sehe. Glaube man denn wirklich, daß man mit der Handvoll Ansiedler das Polenthum zurückdrängen fönne? Das Ansiedelungsgesetz habe seinen Zweck vollständig verfehlt; es sei überflüssig.

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Abg. v. Tiedemann- Bomst  ( frt.): Die Erfahrungen mit fatholischen Ansiedlern zeigen, daß dieselben unter dem Einfluß der Geistlichkeit polonisirt werden. Die amtliche Statistik stimmt nicht überein mit den Zahlen der Konsistorien der Erzdiözese Posen. Die Polen   rechnen jeden polnisch redenden Deutschen   als Polen  , die amtliche Statistit unterscheidet aber genau. Ich habe von meinen früheren Angaben nicht ein Wort zurückzunehmen. Ein katholischer Propft, der einen großen Bruchtheil Deutscher zu pastoriren hat, hat gesagt:" In meinem Hause verstehe ich kein Deutsch  ". Abg. v. Jazdzewski: Gleiches Recht wird uns nicht zu theil, nach dem Ansiedlungsgeseh darf kein Pole ein Stück Land von der Ansiedlungs Kommission erwerben. Auf den Domänen follte eine organisirte Arbeitererziehung stattfinden. Die Interessen der Gutsherren und der Arbeiter müssen wieder gemeinsam sein. Alle Versuche von Privatmännern, wieder im Osten einen seß­hafteren Arbeiterstand zu schaffen, werden scheitern, der Privat­mann hat nicht die Mittel zur Auslegung von Arbeiter- Renten­gütern. Der Staat allein fann wirksam eine solche Arbeiter organisation schaffen, er kann auf seinen großen Domänen einen Versuch mit der Ansiedelung von Arbeitern machen. Die An­siedelungskommission sollte einen Theil der Ansiedelungsgüter als Domänen behandeln und an geeignete Pächter verpachten zum Zweck der Ansiedelung von Arbeitern. Das würde auch zur Stärkung des Deutschthums beitragen.( Beifall rechts.) Abg. Rickert( dfr. Vg.): Man sollte nicht immer die Staats­gewalt anrufen, das Deutschthum sollte sich auf seine eigene Kraft verlassen. Wenn selbst konservative Zeitungen, auch die Kreuz- Zeitung  ", zugeben, daß das Gesetz nicht gewirkt hat, so tommen immer mehr auf den Standpunkt des Herrn v. Delbrück  gegen das Gesetz zurück. Ich stimme heute für den Antrag auf Aufhebung des Gesetzes.

Geheimrath v. Rheinbaben: Wenn das Gesetz den Polen  so sehr nüzte, würden sie es doch nicht so sehr betämpfen. Es find bisher Güter im Werthe von 46 898 000 m. getauft worden, davon entfallen nach Abzug der Hypotheken zc. auf die Verkäufer

Gekrönte Häupter.")

Mittwoch, den 13. März 1895.

12. Jahrg.

und deren Angehörige nur 11 Millionen, also ein sehr geringer Ohrenzeuge der musikalischen Leistungen der drei Blondköpfe Theil. Das Gesetz schreibt nicht direkt vor, daß aus polnischer wurde. Die Folge war die Verurtheilung des Schankwirths zu Hand gekauft werden soll, nur ist in den Motiven die Direktive 50 M. Geldstrafe. Dieser legte Berufung ein und wollte der Sahin gegeben. In neuerer Zeit ist auch aus deutscher Hand fünften Strafkammer durch eine Anzahl von Zeugen beweisen, getauft worden, insgesammt sind bisher 102 Güter aus polnischer, daß ein derartiges martirtes" Musiziren durch Statistinnen in 16 aus deutscher Hand und 5 von Stiftungen angekauft worden. Berlin   ebenso üblich sei, wie das Mitsingen von Gassenhauer­Das Gesetz auf das ganze Land auszudehnen, würde sich schon Refrains. Der Gerichtshof war aber der Meinung, daß es sich deshalb nicht empfehlen, weil durch die Verwendung der noch hier um Gesangsaufführungen ohne höheren künstlerischen Werth vorhandenen geringen Bestände des Fonds für andere Provinzen handle, und da der Angeklagte die hierzu nothwendige polizei­liche Erlaubniß nicht besaß, wurde seine Berufung verworfen. der Zweck des Gesetzes beeinträchtigt würde. Der Etat der Ansiedlungskommission wird bewilligt, die Denkschrift wird für erledigt erklärt. Der Antrag Motty wird gegen die Stimmen des Zentrums, der Polen   und der Frei sinnigen abgelehnt. Der Etat des Finanzministerium3 wird bewilligt. Der Etat der Staatsschulden Verwaltung wird Der Rechenschaftsbericht über die ohne Debatte bewilligt. weitere Ausführung des Gesetzes vom 19. Dezbr. 1869 betr. Die Ronsolidation preußischer Staatsanleihen, wird durch Kenntniß­nahme für erledigt erklärt.

Der Etat der allgemeinen Finanzverwaltung wird ohne Debatte bewilligt, desgl. das Etatsgesetz und das Anleihegeset. Damit ist die zweite Berathung des Staatshaushalts Etats für 1895/96 beendet.

Echluß gegen 4 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 12 Uhr. ( Antrag Bachem- Roeren, betr. Anlage fonfessioneller Friedhöfe; Antrag Böttinger- Vopelius, betr. Beseitigung der Doppelbesteue­rung; Petitionen.)

Gerichts- Beifung.

Nach einem Urtheil des Kammergerichts, das dieser Tage gefällt wurde, muß jedes Fahrrad, welches nach Anbruch Laterne tragen. Es bleibt dabei gleichgiltig, ob der Führer auf der Dunkelheit die Straßen Berlins passirt, eine brennende dem Fahrrade sitzt oder neben ihm herläuft.

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Wie Deutsche von Vertretern der Obrigkeit" auf einer Polizeiwa che behandelt werden können, davon gab eine Verhandlung, die sich vor dem Echöffengericht in Wies­ baden   am 8. März abspielte, recht anschauliche Kunde. Der Tagelöhner Mager aus Koblenz   sollte, nach dem Bericht des Wiesbadener Tageblatts" vom 9. März, am 6. Juli v. I. Bewenden und man vergaß, daß im, Kommunistischen Manifest" von Geschichte der Klassenfämpfe die Rede ist, die man noch lange nicht schreibt, indem man die verschiedenen ökonomischen Faktoren aufzählt, um dann auf sein ehrliches Gesicht hin den Leser glauben zu machen, daß diese an allem Schuld seien. zwar ist das um so weniger zulässig, als die geschichtliche Auf­fassung der verschiedenen Epochen in ihrer sozialen Eigenart eine überaus schiefe und falsche ist, was durch folgenden Sat aus Nero", der das kaiserliche Rom   mit der heutigen Gesell­schaft vergleicht, illustrirt werden mag.

Vom Impfen. Der praktische Arzt Dr. med. May Böhm, früher in 28eimar, jeht in Friedrich 3roda, ist seiner Ueberzeugung nach zwar Impfgegner, hat sich aber auf Verans lassung einer Anzahl von Anhängern der Naturheilmethode bereit finden lassen, deren Kinder in milder Weise zu impfen, damit wenigstens den gesetzlichen Anforderungen entsprochen werde. In Weimar   wurde er wegen Vergehens gegen§ 278 Str.-G.-B. unter Anklage gestellt, weil die von ihm ausgestellten Impfscheine als unrichtige Zeugnisse über den Gesundheitszustand eines Menschen, zum Gebrauch bei einer Behörde wider besseres Wissen ausgestellt, betrachtet wurden. Hier erfolgte jedoch Freisprechung. Von Weimar   aus war Dr. Böhm am 15. Mai 1892 auf Ver­anlassung des Redakteurs Sonnemann nach Gera  ( Reuß) gereist und hatte 85-100 Kinder nach seiner eigenen Methode geimpft. Am 22. Mai hatte er dann die Kinder besichtigt und für die felben Zeugnisse ausgestellt, inhalts deren die Kinder erfolgreich Diese Zeugnisse mit Schußpocken- Lymphe geimpft waren. sollen nun ebenfalls unrichtig und wider besseres Wissen ausgestellt sein. Das Landgericht Gera hat Herrn Dr. Böhm am 24. September v. J. des Vergehens gegen§ 278 für schuldig befunden und zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. Festgestellt ist, daß er die Lymphe mit Glyzerin verrieben und diese Mischung beim Impfen verwendet hat. Er machte nicht, wie dies sonst üblich ist, mehrere Schnitte in den Oberarm, sondern nur drei bis vier kleine Stiche mit der Lanzette. Die indem statt der sonst auftretenden Pusteln nur kleine Flecke wie ganze Wirkung des Impfens wurde dadurch eine viel mildere, von Flohstichen herrührend, erschienen, die häufig nicht einmal Das in manchen Schanklokalen übliche Mitsingen einen Schorf bekamen und auch keine Narben hinterließen. der Refrains von volksthümlichen" Liedern Dr. Böhm ist der wissenschaftlichen Ueberzeugung, daß diese Art tann im Polizeistaat unter Umständen als unbefugtes Ver- der Impfung dem Impfgeseze feineswegs widerspricht. Die vom anstalten von Gesangs- Aufführungen" betrachtet werden. Diese Landgerichte Gera   vernommenen 3 Sachverständigen, Medizinal­Erfahrung hat der Restaurateur Tamm   gemacht, welcher wegen rath Tr. Heuber aus Jena  , Geh. Medizinalrath und Bezirks­des gedachten Vergehens gegen die Gewerbe- Ordnung zu 50 m. arzt Dr. Pfeifer aus Weimar   und Geh. Medizinalrath Prof. Geldstrafe verurtheilt worden ist. Er hatte zur Erheiterung Dr. Hoffmann aus Leipzig  , waren jedoch der Ansicht, daß seiner Gäste drei Musikanten engagirt, welche in seinem Lokale das Verfahren des Dr. Böhm in keiner Beziehung dem Geseze von einem kleinen Podium aus lustige Biermusik zu veranstalten entspreche, daß er dies habe wissen müssen und daß deshalb die hatten. Damit die Kapelle nicht gar so dürftig erschien, hatte von ihm ausgestellten Impfscheine wissentlich falsch ausgestellte er drei Damen, Frl. Alice, Frl. Käthe und Frl. Martha ärztliche Zeugnisse seien. Auf die Gutachten dieser drei impf­als Statistinnen gewonnen, fie in furze Kleider gesteckt und ihnen freundlichen Aerzte hin, ließ das Landgericht die Verurtheilung die Aufgabe zuertheilt, auf einem Atrappen- Cello und zwei eintreten. Atrappen- Geigen das Mitwirken im Orchester zu martiren". Das Reichsgericht hob gestern auf die Revision des Ant­Diese stumme Beschäftigung wurde den Talmi Musikanten auf geklagten hin das Urtheil auf und verwies die Sache an die Dauer zu eintönig und zu langweilig und wenn die prickelnde tas Landgericht Gera   zurück, weil die drei genannten Sachver Weise der Gigerlkönigin", des" Radetzki- Marsches" oder des ständigen in der Hauptverhandlung feinen Sachverständigeneid Sei nicht bös" ertönten, dann sangen sie im luftigen Chorus den geleistet hatten. Sie hatten die Richtigkeit ihres Gutachtens unter Refrain mit und ihr Beispiel wirkte ansteckend auf die Berufung auf den ein für alle Mal von ihnen geleisteten Sach­Gäste. Sie fonnten zwar nicht der Hoffnung leben, daß sie verständigeneid versichert. ihrer Stimmmittel wegen eines Tages vom Grafen Hochberg entdeckt werden würden, aber sie wußten, daß Gesang des Menschen Herz erfreut und deshalb wiederholten sie allabendlich ihren Chorgesang. Da nahte das Schicksal raub und hart in der Gestalt eines Kriminalschuhmanns, der eines Tages amtlich in dem Schanklokal des Angeklagten zu thun hatte und nun prangt, darf man vermuthlich für einen feurigen Proteft gegen Willkür und Polizeiherrschaft halten, wenn man nicht vorzieht, ihn weniger naiv und mehr deutlich als eine Locksreise zu be­Von Blut und Schmutz"," Verbrechen"," Unthaten" und zeichnen, die harmlose Gimpel in ein geschickt aufgestelltes Netz Um furz und bündig das Resultat aus unseren düsteren Bildern menschlicher Verruchtheit" schreit im rohesten locken soll. Jahrmarktsjargon der Verlag von Hans Banke eine Anzahl bisherigen Ausführungen zu ziehen, sind wir der unmaß schlechtgefügter Säge in die Welt, die die Kritik vermuthlich in geblichen Meinung, daß das ganze Unternehmen in seiner groben ihrer Geneigtheit für den Prospekt eines ernst zu nehmenden Mache, seiner lüderlichen Ausstattung, seiner sensationellen Effekt Unternehmens halten soll, die wir aber in aller schuldigen Ehre hascherei sich nur aus plattmateriellen Beweggründen, furcht bis zu weiterer Erleuchtung unseres beschränkten literari- dann aber auch total und raftlos erklären läßt, während ihm auch der schen Verständnisses als eine ordinäre und verwerfliche höflichste Kritiker keine irgendwie nennenswerthe ideelle Existenz- Es heißt Heft 20 S. 4." Im innersten Kern des Reklame bezeichnen müssen. Um aber der kritischen Db. berechtigung wird nackt weisen können. Der Verleger allerdings Wesens ist der Unterschied gegen den Zustand von heut nicht jektivität und dem Geschäftsgeist der Firma gleichermaßen lebt in dem findlich- holden Glauben, der Sache der Aufklärung allzugroß, nur der äußere Firniß ist heut glänzender. Reibt man die gebührende Achtung zu zollen, soll gern und willig anerkannt einen bescheidenen Dienst" zu erweisen und mag den Glauben, den Firniß aber ab, so ist fein(!) Unterschied zwischen den werden, daß hinter dem knüppelgroben Deutsch   sich eine seine den wir ihm nicht neiden, selbst wenn er ihm auch fernerhin| Delatoren von damals und den Majestätsbeleidigungs- Denunzianten und komplizirte Spekulation verbirgt. Im Interesse des kaufen- Absatz verschaffen sollte, immerhin behalten, wogegen wir denn von heut, zwischen den Gladiatorenspielen im alten Rom   und dem den Publikums halten wir es sogar für nützlich, dieselbe an das allerdings ebenso fest und unter besserer Begründung der anderen Verzweiflungskampf der heutigen Arbeiter mit der Maschine und Licht eines verständlicheren Deutsch zu befördern und glauben für Meinung sind, daß die ganze Anlage des Werkes den gekrönten ihren( der Maschine?) Arbeitskonkurrenten(!!), zwischen den diese Hebammenthätigkeit um so mehr Anerkennung beanspruchen Häuptern eine Wid tigkeit zumißt, die ihnen durchaus nicht zukommt Stlavenabschlachtungen(!) und den schneidigen Militär-, zu dürfen, als sie die wirklich nicht angenehme Beschäftigung mit und die weit eher geeignet ist, einen unklaren und in unserer Polizei- und Gendarmerie Attacken auf streikende Arbeiter(!!), dem Prospekt" und der allgemeinen Tendenz des Unternehmens zur 3eit fehr gefährlichen Fanatismus als flare Erkenntniß wie wir sie in Desterreich, Belgien   und Frankreich   gesehen haben. Boraussetzung hat. Mit Recht und Nachdruck muß nun zunächst geschichtlicher Entwickelung zu erzeugen. Es giebt nichts, das Der Unterschied zwischen heut und damals ist nur ein grad­hervorgehoben werden, daß der Verleger unter anerkennens dem Geist unserer Geschichtsauffassung mehr zuwider wäre als weiser( also hat sich im Wesen der Gesellschaft nichts vers werthem Auswand von Druckerschwärze es mit feinem Epürfinn das unverschämte Ueberwuchern von belanglosen persönlichen ändert?), die Klassenherrschaft von heut ist eben noch so vor­verstanden hat, gerade die Worte fett und breit leuchten zu laffen, Erlebnissen und Handlungen, das in diesen Hesten, ganz handen, wie damals". Den letzten Satz, der auch ſtiliſtiſch ein die geeignet sind, im Gemüth des ahnungsvollen Lesers Vorstellungen abgesehen von dem Groben und Unbeholfenen in der schrecklicher Blödsinn ist, beiseite, wird man doch wohl der un­von sensationellen Schauergeschichten und wollüstigem Grufeln Art ihrer Zusammenstoppelung, in geradezu unverantwort- maßgeblichen Meinung sein müssen, daß der Verfasser in dieser wachzurufen. Man muß schon zu den talentvolleren Rolportage- licher Weise zu tage tritt. Wenn es so heißt es in Parallele beträchtlich mehr als den Firniß" abreibt, wenn er romanen und den raffinirteren literarischen Erzeugnissen über Luft- dem mehrfach erwähnten und überaus charakteristischen Prospekt- römische Sklaven und moderne Industrie Arbeiter als soziale mordprozesse seine Zuflucht nehmen, um eine bis in die kleinsten in diesem Dunkel( womit nicht etwa der Stil, sondern die Nacht Existenzen ohne weiteres gleichstellt. Leider ist die zitirte Details gleichermaßen fein ausgeführte Spekulation auf die des Absolutismus gemeint ist) einen Lichtstrahl giebt, so ist es Stelle charakteristisch für die Unklarheit und den un niedrigsten literarischen Instinkte zu finden. Aber immerhin ist der Gedanke, daß die tyrannischen Ungeheuer das Rad der fähigen Dilettantismus des ganzen Unternehmens. In dieses Betonen des Gräßlichen und Blutrünstigen, so nüßliche Weltgeschichte nicht aufzuhalten vermögen, sondern von ihm zer- dem Heft, das Friedrich Wilhelm IV.   behandelt" Dienste es beim Kundenfang auch leisten mag, doch nur etwas I malmt werden. Gegen das gebrauchte Bild wird der eine oder findet sich um noch ein Beispiel anzuführen folgender Grobes und Aeußerliches, im Vergleich zu dem wirklich an andere vielleicht etwas einzuwenden haben, um so unanfecht- monumentale Say:" Das Zeughaus wurde gestürmt, in einzelnen erfennenswerthen Feinsinn, mit dem der Unternehmer der barer ist dafür der Juhalt, und wenn der Verlag diesen Say, Straßen stiegen Barrikaden auf; aber ohne weitere Folgen; Gekrönten Häupter" vorhandene Zeitströmungen auffaßt und statt ihn in gänzlich unangebrachter Bescheidenbeit an das Ende denn noch hatte die Dialektik dem Proletariat für seine Zwecke auszubeuten weiß. Gerade in unserer seiner Ausführungen zu hängen, an den Anfang derselben kein klassenbewußtsein eingepantt." Auf der Zeit, in der bei verschiedenen Gelegenheiten und auf den ver- gestellt hätte, wäre er vielleicht auf dem Wege einer nicht allzu selben Höhe geschichtlicher Erkenntniß steht auch die Charakteristik schiedensten Gebieten stark subjektiv gefärbte Aeußerungen des schweren logischen Echlußfolgerung zu dem Resultat gekommen, des Königs, um dessen Schicksal doch sicher ein Hauch von Monarchen Gegenstand öffentlicher Debatten und heimlichen Ge- daß die" Gefrönten Häupter" in ihrer jetzigen Gestalt ein Tragit weht und der z. B. in geschickter und langvoller Be­zischels waren, mußten Heftchen, die vorgaben, eine Natur durchaus werth loses und schädliches Unternehmen dar nußung seiner Muttersprache mehr leistete als sämmtliche Ge­geschichte des Absolutismus zu schreiben, auf große und kauf- stellen, dessen Verbreitung in Arbeiterfreisen im Interesse unserer lehrte der Gekrönten Häupter" zusammen, Ausdrücke wie luftige Intereffentenkreise stoßen. gediegenen Broschürenliteratur auf das entschiedenste und schnapsseliger König" und der Vergleich mit einem tümmel­Rechnet man noch hinzu, daß in Arbeiterfreifen als Reaktion rücksichtsloseste bekämpft werden muß. seligen Droschenkutscher" gehören auf die Gasse und auf die Lobhudeleien byzantinischer Geschichtsschreibung Mit leider alizu glücklichem Gelingen haben die Stribenten ihre Anwendung in einer geschichtlichen Studie zeugt ein starker und berechtigter Drang nach reellem ,, Gekrönten Häupter" den bürgerlichen Historikern ihre schäd- von blinder Tendenzsucht. Weder uns selbst noch unsern Lesern hülltem Geschichtswissen vorhanden ift, muß zu liche und verwirrende Personenvergötterung abgeguckt und daß kann zugemuthet werden, noch länger bei diesen Geschmacklofig­gegeben werden, daß eine geschäftliche Spekulation, sie sich bei Abfassung ihrer sagen wir: Bücher sozialistisch keiten, die sich beliebig vermehren ließen, zu verweilen. die Bolksaufklärung und sensationellen Klatsch in glücklicher räuspern und spucken, mit finsterem Tyrannenhaß schwarz Um aber nicht unbillig und unvollständig zu sein, wollen wir Vorurtheilslosigkeit liebevoll zu vereinigen wußte, alle Chancen in schwarz gemalte Bilder zusammenpinseln, fagt gegen zum Schluß gerne noch hervorheben, daß es der Firma gelungen ist, des Erfolges für sich hatte. Ein Ausfluß tiefster sittlicher Ent- das Prinzip der Methode, das mit demjenigen der wenigstens eines auf einer respektabeln Höhe zu halten, und zwar rüftung, die durch keine Beimengung geschäftlicher Interessen Gelehrten von Byzanz identisch ist, durchaus nichts. ist das der Preis. Ganz abgesehen davon, daß man geschmacklose getrübt wurde, war es vermuthlich auch, daß gerade die ersten Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaften so heißt Fabrikate dieses Genres immer zu theuer bezahlt, ist im Vers Hefte Katharina II.   und August der Starke   eine überreiche es im Kommunistischen   Manifest" ist die Geschichte von hältniß zum verwandten Material und der unglaublich lotterigen Fülle von geschlechtlichen Ausschweifungen enthielten, ganz Klaffenkämpfen" und dieser Satz scheint dann und wann wie ein Herstellung der Preis von 20 Pf. pro Heft auch relativ um die geeignet, von naiven Seelen mit heimlicher Wollust ver- mahnender Schatten vor den unglücklichen Verfassern aus der Hälfte zu hoch. Im materiellen und ideellen Interesse der Ar­schlungen zu werden. Auch den Vermert: Konfiszirt gewesen", Erde gewachsen zu sein; denn hier und da finden sich in dem beiter ist daher dringend zu wünschen, daß der Geschichtsregen, der groß und vielverheißend hinter diesen ersten Hesten unendlichen Wust von Schauergeschichten und Gleichgiltigkeiten der bis jetzt noch immer weiter auf das bemitleidenswerthe verschämte kleine Abschnitte, denen man Ueberschriften wie Publikum herabriefelt, bald sein Plätschern einstellt, damit für *) Bur Naturgeschichte des Absolutismus  . Berlag von Hans Soziale Bustände", ökonomische Grundlagen", Klaffen beffere Erzeugnisse Luft und Licht geschaffen wird. Baale. Berlin  , City- Passage. tämpfe" u. f. w., gegeben hat. Aber mit dem Titel hat es leider sein Erich Schlaikjer.

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