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Helten erleidet, fast als belanglos. Daß er sich zum Beispiel auch dann?ucht darauj besinnen kann, dem �Marsch auf Ber  « lin' zugestimmt zu haben, wenn mehrere Zeugen diese seine Zustimmung ausdrücklich befunden wollen, paßt nur zu seh? m den Rahmen des Bildes, das sich die Welt auch sonst schon oon dem Generalgewaltigen der bayerischen Reaktion ge­macht hat. Aber eine andere Frag« tauiht immer wieder aus. die bisher in öffentlicher Sstnmg nicht behandelt wurde: wer hat die Kampsverbände der Hitler. Heß. Roehm und Weber besoldet und w e r hat sie allen Entwassnungs. gesehen zum Trotz so stark bewaffnet, daß sie eine dauernde Gefahr für die Sicherheit des Landes und des Reiches wurden? Was in der Dunlkelkamneer der Geheim- iitzung verhandelt worden ist, entzieht sich selbstverständlich der Kenntnis der Oeffentlichkest. Der Ausschluß dieser Oeffent- lichkeit erfolgt ja regelmäßig unter ftcr Begründung, daß die zu erörternden Dingedie Staatssicherheit gefährden" würden. Wir können aus dem Grunde nicht annehmen, daß gerade diese bisher unbeantwortete Frage hiniter verschwsienen Türen verhandelt wurde. Denn das Auftrete» de? bewaffneten Heer- scharen war doch in Bayern   und<m ganzen Reiche ein » f f c n e s Geheimnis. Die Kampfbünde habe», doch ihre .."Felddienstübungen" ganz offen Abgehalten>md. wie im Prozeß bekundet wurde, zeitweilig soger den Kam man- deur der Reichswehr   Lossow dazu eingeladen. Schon dieses Dulden der bewoffnetsn Kampfbünde war ein schwerer Verstoß gegen die Gesetz« des Reiches. Wird Kahr  oder Lossow oder das Gericht darüber Aufschluß geben, ob diese Duldung bewaffneter Banden von der bayerischen Staatsautorität" als rechtmäßig anerkannt worden ist? Der Prozeß enthüllt Bilder von bakkanlschen Zu- st ä n d e n. Die Komitatschiführer intrigieren gegeneinander und miteinander gegen den Staat und das Reich. Sie. haben jahrelang das Spiel getrieben, bis die deutsche Republik tat- sächlich in allen ihren Teilen zermürbt worden ist. Den letzten Trumpf spielen sie jetzt in diesem Prozeß selbst aus. Die Tatsache, daß das Volksgericht in München   und nicht der Staatsgerichtshof zu Leipzig   über die Verbrecher aburteilen i oll. bedeutet ein« offene Fronde gegen das Reich Bor dem Staatsgerichtshof wäre allerdinge die nationale Phrase der Hochverräter um Ludendorff   und Kahr   nicht voll zur Geltung gekommen. Dort hätte man wahrscheinlich die bayerischenBelange" ein wenig kritischer nachgeprüft als vor dem sogenannten Volksgericht in München  , wo die Angeklagten rollende Anklagereden halten und das Reich samt allen feinen Einrichtungen abkanzeln dürfen, als stünden sie nicht auf der Anklagebank, sondern als Sieger an der Sävls vor dem Reichstag  .
Das Enöe des Reichstags. Auflösung ohne Abstimmung. Die Auflösung des Reichstags wird mit großer Wohrfcheinlich- ffett am Donnerstag ober Freitag erfolgen. Die Reichs- regienmg ist endgültig zur Auflösung entschlossen. Di« Regienmgs- Parteien werden es jedoch nichtmchr auf eine Ab st im- M» n g ankommen lassen. Die Ereignisse werden sich Voraussicht. RchAtt' der Weife> vollziehen, daß, da an eine Zimickziehung der An­läge auf Abänderung der Notverordnungen nicht zu denken ist und »uch ein Antrag ähf Nebergang zur Tagesordnung über diese An» t> nicht erwartet werden kann, der Reichskanzler nach Ab- ug der all gem ein e n Beratung und vor Eintritt in die Mbcraiung der Anträge die Auflösung erklären wird, deren Begründung ln der(Besamthaltustg des Reichs­tags gegeben sein würde. Die Frage des Wahltermin» ist noch nicht endgültig«nt- schieden. Tos Zentrum bereitet einen Antrag vor. der die Wahlen an einem Wochentag vor Ostern ermöglichen soll. Für dm änrch die Ausübung des Wahlrechts entgangenen Verdienst soll den 'Arbeitern und Angestellten Lohnsicherung auf Kosten der
Unternehmer gegeben«erdu». Eine Stellungnahme der Fraktionen zu einem solchen Antrag ist noch nicht erfolgt, vom Wahltermin hängt der Zeilpunkt der Auslösung ab. Der Aeltestenrat des Reichstags hat die Dispositionen für den Rest der Tagung so getroffen, daß am Donnerstag oder Freitag die Auflösung des Reichstags erfolgen kann. Am Mitt- w o ch werden das P o st s! n a n z g e s e tz. das Gesetz über die AnsprägungvonStlbermünzen und der deutschnational« Antrag wegen der Wahl des Reichspräsidenten  , und am Donnerstag das Besetz über die Golddiskontbank erledigt worden. Der Sporausschuh des Reichstags, der die Beschwerden der Beamten über den Personalabbau zu prüfen hat, soll als ein Ausschuß bei der Regierung fortbestehen. Reber ein« Berlängerung der Gültigkeit der Freifahrtorten der Abgeordneten bis zur Neuwahl soll noch mit dem Reichsrat oerhandelt werden. Ferner ist vorgesehen, aber noch nicht bestimmt beschlossen worden, daß die Wahlagitation während derKarwoche ruhe» soll, in dieser Woche also keine Versammlungen abgehalten werden sollen.
Die»unsichtbar� Besatzung. Trotz der Zilsichernngm, daß nach Abbau des passiven Wider- standes die Besatzung im Ruhrgebiet   möglichst unsichtbar gemacht werden solle, find erneut in großer Anzahl Feschlagnahmungen von Gebäuden und Wohnräumen vorgenommen worden. Der Re- gienrngspräsident in Düsseldorf   hat nun den französischen   Ober­befehlshaber gebeten, wenigstens für das Ruhrgebiet   zuzusichern, daß Neubauten nicht beschlagnahmt werden. Ob- wohl ohne weiteres' einleuchtet, daß eine solche Zusicherung eine wesentliche Loraussetzung für die Wiederbelebung der Bautätigkeit bildet, hat der französische   General noch in den letzter. Tagen diese Zusicherung ausdrücklich abgelehnt. Es sind dann mehrfache Versuch« unternommen worden, um die französischen   Befehlshaber zu bestimmen, von der Beschlag- nähme von Schulen Abstand zu nehmen. Auch hier sind die deutschen   Borstellungen ohne Erfolg geblieben. Aus einer vor- liegenden llebersicht ist mitzuteilen, daß noch in den letzten Monaten erhebliche Mengen von Schulen und Schulklassen be» schlagnahmt worden sind, u. a. im Landkreis Krefeld  «in« Schule sowie die Turnhalle: im Landkreise E s s e n neuerdinge acht Schulen: im Stadl kreis Düsseldorf   zwölf Schulen und zwölf Turnhallen: in der Bürgermeisterei Wedau zwei Schulen und das Seminar: in Velbert  «ine Schul«: in Lennep   zwei Schulen: in Rem» scheid zwei Schulen: in Wülfrath   zwei Schulen: in Geldern eine Schule. Außerdem wurden in einer Reihe oon Orten noch Schulklassen nrtd Schulgebäude teilweise beschlagnahmt. Aus K«tt- wig werden besonders sehr erschwerte Unterrichtsoerhältnisse ge­meldet: im Stadtkreis Remscheid   sind l2L8 Schulkinder nicht oder Nichr ausreichend beschult: im Stadtkreis Düsseldorf   stich 6743 Schulkinder nicht oder nickst ausreichend beschult. Nach einer weiteren llebersicht aus dem altbesetzten Gebiet sind dort bisher angefordert an Bauten zwei- undzwanzig T r up p e n l o g e r. die zum größten Teil als massive Baractendauten ausgeführt worden müssen. Angefordert sind Truppcnlager in Aachen   drei, je eins in Erkelenz  . Geilenkirchen  , Neuß  , Bonn  , Beul, Godesberg  . Kreuzberg  -Ahr, Euskirchen   zwei Lager. Weißenturm bei Koblenz  , Altenbrill. Krefeld  , Hoch-Emmerich. Homberg, Heert bei Düsseldorf  , Rheinkamp, Repelen, Mors  , Leiden  » Haufen. Es sind zudem verlangt worden Neubauten von IV Ka­sernen und Kasernenanlagen, und Zwar in Bonn  , Holierheid«, So. lingen, Kreuznach. Sobernheim  , Ludwigshafen  . Warbyn, Neustadt a. d. Haardt, Mainz  , Eostheün, Mainz  -Momdach, Uhlhorn, Biberich  . Dotzheim  , Schierstein  , Linx, Gonsenheim  . Außerdem müssen noch zur Entlastung der Gemeinden weiter« 11 Käser- nen gebaut werden, und zwar zwei Kasernen m Bingen  . zwei Kasernen In Kreuznach, je eine Kaserne in Langenschwaldach, Königstein  , Idstein  , Höchst, Ems, Oberstein und Et. Goar.
Schacht wieder in Pari». Der BankunterauSstbuß deS Komitees Dawes trat Dienstag nackimittag 4 Uhr zu einer Sitzung zusammen, der AeichSbonkpräsident Schach» beiwohnte.
Deutsche   Zreiheitstämpfer in ftemöem Geistesleben. Eine geschichtliche Reminiszenz von 3. Sllche. Tin trüber Zug spielt im Antlitz de» deutschen Volksgenlu». Bon laufend körperlichen und geistigen Sorgen bedrückt, vor wirtschaft­lichen Nöten nicht mehr du« noch«in wissend sehnen sich heute wieder große Scharen hinaus aus dem hartgeprüften Vaterland«. Trotz allem Fleiß und alle? Redlichkeit wurde ihnen die Heimat zu etwas Undankbarem, und wieder, wie in früheren ähnlich gelagerten Zeit- epochen, suchen sie in der außerdeutschen Fremde Gluck und Zukunft. , Sind es heute im wesentlichen die wirtschastlichen Fährnisse, Me so manchen außer Landes treiben, so waren es einstmals geistige Äedrücknngen, die einen Teil der Besten unseres Volkes landflüchtiq werden ließen. Fünfnndsiebzig Jahre waren es im vorigen Sommer, feit, nach Freiligrath, derMehltau der Reaktion" sich über die teutlchcn Gaue zu breiten begann und das im Märzen mächtig an- geschwollene Freiheitssehnen in allen seinen Blüten und Hoffnungen zu Grabe trug. Ein« lang« Reih« von Trägern guter Namen wan- buken über die Grenze und suchten sich Irgendwo im Ausland«, meist in Amerika  , Asyl und Heimat. Blätiern wir ein wenig im Buche der biographischen Erinnerung. Daß beispielsweise dar Kinkel-Befreier Ka r l Sch u lz in der damals für Deutsche   wirNich noch verhältnismäßig neuenNeuen Welt" es zu einem angesehenen Journalisten und weiter gar zu einem hochgeschätzten Regierungsmltgliede in Washington   gebracht hat. das ist schon des öfteren erzählt worden. Weniger bekannt ist die Rolle, die dieser und jener andere deutsche politische Flüchtling im geistigen Leben seiner neuen Wahlheimat spielte. Und doch sind es ihrer mehr, als man gemeinhin glaubt. So war ein Gesinnungsgenosse Schurzen» der Gießener   Theo- löge August Becker, dem Freunde der deutschen   Donnörzjqhre als derrote" Becker bekannt. Nach mehrfachen Reibereien mit der hessischen Justiz gab dieser in seiner Vaterstadt ein freiheitlich ge- sonnen os BlattDer jüngste Tag" heraus. Daß dessen Leben indes nicht lange währte, liegt nahe. Becker ging nach Amerika   und ist /pätcr in Cineinnati am Ohio   als schlagfertiger und einflußreicher Journalist gestorben. Ein ghnliehe» Schicksal war einem Namen»« und Eesinnungsvetter des eben Genannlen, Johann Philipp Becker  , beschieden. WS zum Oberkommandanten sämtlicher ba- bischer Dolkswehren ernannt, ging er nach der Niederlag« der Volks. Bewegung in die Schweif redigierte sechs Jahre lang in Genf   den ..Vorboten" und machte feln gastfreies Haus z» einer Durchgangs- statte für viele deutsch  « Flüchtlinge. In der Schweiz   fand auch du ehemalig« Berliner  » Schriftsetzer und vberkommandant beim Dre»- bener Maiaufstand von 18stS, Stephan Born  , schützende Zu- flucht. Er starb vor jetzt fünfundzwanzia Iahren als Leiter der Basier Nachrichten" und Liieraturproiessor(t an du dortigen Universität. Fünfundzwanzig Jahre sind es jetzt auch, seit Paul Grottkou, einer der Gründer und usten Führer du deutschen  Maurerorganisativn, in San Franzisko starb. Grotttau war freilich ketn Achtundvierziger: er ging Mitte der Siebziger Jahre übus große Wassu, weil in Deutschland   bereit« die Wolke» de» Sozialisten-
gesrtzes ihre Schatten zu werfen begannen.Drüben" war u erst Redakteur derEhigagou Arbeiterzeitung", dann des Milwauker Vorboten" und zuletzt derKolisornia Arbeiterzeitung" in San Franzisko. Eigenartig ist du Lebensweg eines anderen im amuikanischen Staate Ohio   aus dem Leben geschiedenen Freiheitskämpfus. und zwar des deute vergessenen Badensu Ausstandsführers August W t l l i ch. Dieser, von Buuf Offizier, nahm, cm du achtundviuziger Bewegung lebhaftesten Anteil mit der Folg«, daß er nach ihrem un- glücklichen Ausgange du Heimat den Rucken kehren mußte. Er ging nach England, wo u durch das dort erlernte Zimmumannshand- werk seinen Lebensunterhalt erwarb, und später nach Amerika  . Hier wurde er im Bürgukrieg Brigadegeneral, und später bekleidete er eine hohe Zioilstellung in Cincinnati  . Als Achtundvierziger sah sich auch der Phttoiog« Adolf D o u a i zur Auswanduung nach Amerika   genötigt. Ais Lehru   und Journalist in verschiedenen Städten du neuen Welt erprobt, war«r in seinen letzten zehn Lebens- jähren Redakteur derNsw Porku Volkszeitung". Am feiner- zeitigen New BorkuSozialist" und an der ChigogoerArbeiter- zeitung  " arbeitete, gleich Grottkau, auch der freiwillig nach Amerika  asgangZne Gerber und sozialistische Philolog von Rang Joseph Dietzgen  , dessen theoretische Schriften noch heute recht lefens- wert sind. Zum Schluß sei noch cm zwei Märzflüchtlinge uimiert: an August Braß   und an Otto R u p p i u s. Beide mußten 1848 den Staub du Heimat von ihren Füßen schüttetn und sich im Aus- lande die Lebensmöglichkeit suchen. Nach vierzehn Iahren kehrt« der Erstgenannte zurück und gründet« in Berlin   dieNorddeutsche Allgemeine Zeitung", das damalige Sprachrohr Bismarcks und heutige Stinnes-Orgon. Ein Jahr vor Braß war Otto Ruppiu», der buühmt« Wildwesterzählu unserer Jugend, als Amnestierter heim­gekehrt. Im gleichen Jahre, 1361 war es. druckte die damals in bester demokratischu Tradition stehendeGartenlaube" in ihren Spalten erstmalig einen Roman In laufenden Fortsetzungen. Es war Otto Ruppius  'Ein Deutscher  ". Ruppius' Derbrechen hatte darin bestanden, daß u einen(frei Ii ch nicht schmeichelhaften) Artikel über die Auslösuna der preußischen Nationalversammlung geschrie- cm hatte. Neun Monate Festungshaft war die Antwort der preu- ßischen Justizwächtrr gewesen. In Amerika   war er Redakteur an der New Nord:? StaatszeUung": 13SS gründete er in St. Louj, die Westlichen Blätter".
Du Mensch du Urzeit und feine flnttnr" war das Thema. über das Dr. A. H e i l b o r n in du mäßig besetzten v r a n i a sprach. Der Redner führt« au  », daß die Urzeitforschunq erst jungen Itatums sei, weil da» kirchliche Dogma des Schöpfunnsvorganges du wissenschaftlichen Untersuchung entgegenstand. Du Mensch sollte eben du letzte Schöpfungsakt sein. Die Forschung nach dem Ur» menschen vusiel du Lächerlichkeit und man haftet« ihr überdies den Makel du Sündhaftigkeit an. Abu die Wissenschaft kann vor dem Dogma nicht haltmachen, sobald sie es als irric? erkannt hat. Steinfunde au» der Urzeit wiesen darauf hin, daß Menschenhände sie bearbeitet hatten oder mit ihnen gearbeitet hatten. Di« Stein. bearbeltung wurde von du Knochenbearbeitung abgelöst. Wir würden von dem Gebrauch all diesu gefundenen Gerät« nicht»
vergeßt die Kriegsbeschädigte» nicht! Du Ausschuß für Kriegsbeschädigtenfrageu befaßte sich am 7. Mörz mit Lbu 50 Petitionen, die meist in Form von Protestschreiben. Resolutionen und Telegrammen zu einem erheb- lichen Teile auch mit ausführlichen Begründungen dem Reichstag zugegangen waren. S>e gmgen von allen Verbänden der Kriegs- beschädigten und Kriegshintublicbcnen aus und wandten sich ins- besondere gegen die niedrigen Goldrentensätze der B«r- sorgunasberechtigten, gegen die in der Personalabbauoer- ordnung des Reiches vom 27. Oktobu 1923 enthaltenen Bestim­mungen, soweit sie die Lriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen betreffen und gegen die niedrige Abfindungssumme für die Leichtbeschädigten usw. Du Berichterstatter beantragte, samt- liche Petitionen der Reichsregicrung zu überweisen. Genosse Weier- Zwickau erklärte im Austrage der sozialdemokratischen Fraktion sich damit einverstanden, bracht« aber zum Ausdruck, daß so unzulänglich wie bisher die ungenügende Versorgung der Kriegs- opfer nicht bleiben könne. Sein« Partei sei nicht in der Lage. die Verantwortung für den bisherigen Zustand länger zu tragen. Er beantragte, daß der Reichstag noch vor seinem End« wenigstens einen Teil des an den Kriegsopfern begangenen Unrechts wieder gutmache. De: Antrag de« Genossen Meier fand die Zustimmung des Ausschusses. Durch eine engere Kommission wurde«ine Entschließung formuliert, nach du die Reichsregierung ersucht wird, die Renten der Kriegsbeschädigten, Lriegerhinterbliebenen und sonstigen Miiitürrentner zum 1. April 1924 allgemein zu erhöhen und in Anlehnung an die Beomkenbesoldung auch örtliche Sonderzuschläge zu bewilligen. Gleichzeitig soll für alle Gruppen das Verhältnis zur Beamtenbesoldung ftundeftens so wieder­hergestellt werden, wie es bei der Derabschiedung der Novelle zum Reichsversorgungsgesetz vom 23. Juni 1923 bestanden hat. Der Aus- schuß hat am Dienstag den Bericht der engeren Kommission gebilligt. Eine weiter« sozialdemokratische Anregung, die Abfindungssumme bei Wiederverheiratungen den jeweiligen Verhältnissen anzupassen, wurde der Regierung zur weiteren Erledigung überwiesen.
Militärische Sparsamkeit/ In nnseru Ausgabe vom 1. März 1924 fMorg«na«?ga?e) brachten wir eine Notiz überMilitärische Tparsamkeit". Di« Nachrichtenstelle des ReichswehrministeriumS sendet uns dazu folgende Mitteilung: Die Angaben in dem ArtikelMilitärische Sparsamkeit" entsprechen nicht de» Tatsachen. Der Wohnungswechsel des Obersten v. G. toll sich in einem Tauschringe vollziehen. Der WohnungStauiib, an dem Oberst v. G. beteiligt ist. ist dadurch verzögert worden, daß bei Familien, die nicht dem Heer« an« gehören und gleichfalls am Tausch beteiligt sind, sich undorher- gesehene Schwierigkeiten ergeben haben, die jetzt behoben sind." Diese Richiigstellnng gebt allerdings an dem Kern der Tinge vorbei. Es war in jener Notiz mitgeteilt worden, daß die fmili- tärisch gebildete) Wohnungskommission entschieden habe, d!« dem Obersten v. G. zugewiesene Wobnung sei unzulänglich, weil die ISjährige Tochter durch da? Schlafzimmer ihres üjährigen Bruders gehen müsse und das die Sittlichkeit gefährde. Ist das auch un- richtig?_ Dle Eingememdungsfrage in Preußen. Der LandtagSauSschuß für die preußische Verwaliungl- reform bündele am Dienstag die usi« Letung der Sradt- und Landgemeindeordnung. Zur Eingemeindungs« frage wurde ein ZenlrumSanirag angenommen, wonach eine Eingemeindung nur durch Gesetz erfolgen kann, oder wenn die beteiligten Gemeinden sie mit Zweidrittelmehrheit beschlossen haben. Gegen den Beschluß der Gemeinden ist BürgerichastS« begehr und-entscheid zulässig. Die Bestimmungen über die Stadt- werdung von Gemeinden wurden unverändert nach den Rrsuung»- Vorschlägen angenommen._ Der amerikanische   Erdölskaudal, in den nach den Feststellungen der UiitersuchungSkoinmiision deS Senats schon 800 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verwickelt sind, hat nun zum Rücktritt des Marineministers Denbh geführt.
wissen, wenn die Eskimo«, die Feuerländer, die Papuas und die Lustraliu nicht heut« noch ähnliche Gegenständ« in Benutzung hätten. Zwischen den einzelnen Eiszeiten herrscht« tropisches Klima in Europa  , und Löwen  , Elefanten und Antliopen tummelten sich vielleicht dort, wo jetzt Berlin   liegt. Der Borläufu des Menschen hat überall seine Spuren hlntulaflen. Durch den Fund des Reandu- taler Skeletts kam die Wissenschaft einen gewaltigen Schritt vor- wärt», und wir Menschen von heute rechnen in der Menlchheits- geschichte hunderttausend Jahre zurück. Die Berliner besitzen im Völkerkunde-Museum den Schädel eines jungen Neandertalers, der an einem Zahnleiden gestorben ist. Di« Menschheit oon damals trug das Haupt noch nicht so ausrecht wi« wir. Es muß eine tleinwüchsige. plumpe, kräftig« Rasse mit einem furchtbaren Gebiß gewesen sein. Sie haue etwas durchaus Tierisches an sich, kannte aber das Feuer imd den religiösen Kult, sie jagte das Wild und ihre Mitmenschen. Man kennt viu Menschenrassen aus du Urzeit und steht an Funden, wie die höhuentwickeltc Rasse die tieferstehend« ausrottet« oder sich mit Ihr vermischt«. Uebu die Eiszeilrassen tobt noch mancher Ge- lehrtenstreit, eins jedoch ist sicher, diese Menschen sind mit dem Ende der Eiszeit unseren Blicken entschwunden. In der Forschung klafft oln« Lücke. Dielleicht sind d!« Urmenschen ihrem Jaqdwild nach dem Norden gefolgt und vielleicht wird uns durch Funde in nordischen Ländern noch einmal die volle Klarheit.«. b. lesla verbessert die drahtlose Drllcnübulraann«. Du New Dorker Korrespondent der.Tally News" hatte«m Interview mit dem berühmten Erfinder Nikola Tesla  , der ihm übu seine neue Er» ftndung drahtloser Vermittlung elektrischer Energien durch' die Erde  Aufklärungen gab. Während die Weiterleitung durch Draht große Verluste mit fich führe und auf seh? groß« Entfernungen überhaupt unmöglich sei. könne durch sein« Einrichtung die größte irdisch« Eni- fernung In einer Weise überbrückt wUden. daß die Verluste nicht einmal 1 Proz. betrügen. Hiuzu kämen etwa 4 Proz. Uebergongs- verluste von und zu den Apparaten. Tesla habe festgestellt, daß die bisherige Anffassung, die Erde und dl« Atmosphäre seien von einer verdünnten gutteitenden Atmosphäre umhüllt, irrtümlich sei. Im Gegenteil benehm« fich die Erde den elektrischen Erscheinungen gegen- über, al» ob sie im Räume vollständig isoliert wäre. Hieraus folg«. daß die elektrische Energie durch die Erde besser geleitet werden könne als sogar durch ein Kabel. Seine Erfindung bestände in der Lösung der Frag«, wie die elektrisch« Energie, die durch die Erde gesandt wird, wieder au» ihr herausgeholt werden könne. Nur ein« nach seinen Grundsätzen gebaut« Empfangsmaschine könne die Energie aufnehnxn. Es sei wahr, daß die von seinen Apparaten m die Erde gesandten elektrischen Ströme sich auf die ganze Erde vu- teilen und ebenso wi« das Wasser in einem großen Resuvoir Druck auf jeden Punkt ausüben. Wie aber das Wasser nur durch«inen Zapfen ins Freie ausströme, sei die elektrisch« Tnugi« nur durch einen Empfänger aufzunehmen. looo Aufnahme» In du Setande. 8.«.«edmore. du DlreNor eine» wlffenschafttichen Institute» für elettrifche Industrie, hat nach ein« Reibung au» London   einen Fllmausnahme.Apparat erfunden, mit dem e» möglich sem soll, w einer Sekunde 1000 Ausnahmen zu machen. Du Er- sinder glaubt, mit seinem Apparat da« Lehen der Inletten. Erscheinungen der Chemie. Sxplostonen und phtzsilalische Versuch« bi« in» dutthcu'oitt studiere» zu lSnueu.