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TenöenMse Serickterstattung. Rcichswirtichaftsrat und Arbeitnehmer. Der wirtschaftspolitische Ausschuß des vorläufigen Reichs- «irtschasterates hat am 9� Oktober und 11. April sich mit den Problemen der deutschen   Handelspolitik befaßt und zur Durch- führung einer vom Reichswirtschaftsministerium beantragten Enquete über die Verhältnisse im T« xt i l ge w e r b e und zur Prüfung der ffrogen der Erwerbslosigkeit und der l>m�tellung der Arl�itZkraft in Verbindung mit der Wirt- fchaftskrife Arbeitsausschüsse eingesetzt. Der amtliche Bericht, der uns über diese Sitzung vorliegt, enchält eine durch nichts hervorragende Red« des Reichswirtschaftsministers Hamm über die Wirtschaftslage, sowie ein Referat des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht über die deutsche Währung, die Gokddiskontbank und die Kreditbeschaffung für die Industrie. Seine Ausführungen deckten sich zu einem wesentlichen Teil mit den von uns bereits mitgeteilten Darlegungen Schachts vor den sächsischen In- dustriellen. Bemerkenswert ist, daß der Reichsbantpräsident Dr. Schacht, ebenso wie bei uns ausgeführt wurde,«inen wesentlichen Vorteil des Berichtes der internationalen Sach- verständigen in der Tatsache sieht, daß Geldübertragungen an die Entente künftig aus Deutschland   nur in dem Maß« er- folgen dürfen, dos eine Gefährdung der deutschen   Währung ausschließt. Auf die näheren Einzelheiten de» Berichtes einzugehen. müssen wir uns versagen. Protest müssen wir aber erheben gegen die einseitige Berichterstattung des Reichswirtschafts- rates. Der uns vorliegende Bericht enthält nämlich in aller Ausführlichkeit eine auf Wahlpropaganda zugespitzte, im übrigen gänzlich belanglose Rede des Vertreters der Land- Wirtschaft, Oekonomierat Roßdeutscher, während die mit großer Aufmerksamkeit entgegengenommen« Rede des Genosien Dr. Hilferding und die Darlegungen des Ge- werkschaftsvertreters. Genossen Tornow, der Oeffentlich- kcit vorenthalten werden. Da die Verhandlungen in den Ausschslsien des Reichswirtkchastsrates vertraulich sind, läuft eine derartige Praxis der Berichterstattung- darauf hin- aus, für die Interessen einzelner Berussstände Propaganda zu verschaffen, die Arbeit n e b m e r vertrete? aber mund- tot zu machen. Wenn der Reichswirtschoftsrat die Absicht hat. mit derartig parteiischer Berichterstattung das geringe Prestige noch einzubüßen, das er noch besitzt, so kann er nicht besser verfahren. Wenn er aber wenigstens diefenige Beachtuna sich sichern will, auf die schließlich ein m't Steuermitteln bezahltes Gutachtergremium Anspruch hat und sich vor unparteiischer öffentlicher Kontroll« seiner Tätigkeit nicht scheut, so ist es hohe �eit, daß er für«ine o b s« k t i v e Darstellung der Verhandlung besonder» bei so wichttgen Gegenständen Sorge trägt._ §ix;akeit und Mcktiykeit. Der lokalanzeigerllch«.lag' hat gestern, Sonnabend abend, «in Slanzstiick geliefert. Rot unterstrichen stand an der Spitze de» Blatte» die große Ueberschrift:»Die Etlnnt»-A.-<S. oerhandelt in Pari«.' Ob mit dieser Sensationsmeldung etwa ein Volts- und Landesverrat der Stinnes-A.-®. festgenagelt werden sollte, ist un» nicht bekannt und ist im übrigen ein« innere Frag« der heiligen Brüderschaft von der nationalen Schwerindustrie lmd ihrer Press«. Aufgebaut war die Sensation aus«In«r Meldung der lele- graphenunion über eine Reise de» Stinnes-Generaldlrektor» VSgler nach Pari». Dabei hat in den gestrigen Abendblättern gestanden, daß vögler nach Perlin   gefahren ist. Kaum hatte man in der 1.-11. da» nächtlich«.Tag'-Unheil entdeckt, al» man schleunigst die Richtig- fiellung verschickte, Vögler sei nicht nach Pari», sondern nach B» r- ltn gereist. Aber der.Tag' mit der Sensation war längst erschienen und im Verlaus. Di« Sache ist mehr ein spaßig«, Mißgeschick al» irgendwie ernst- zunehmen. Aber dieser Reinsall de,.Tag' wirst doch mich«in Licht aus seine sonstigen Nachrichten, mit denen er so gern die Ge- schäfte der Reaktion betreibt.
tanzt mit Ihr und bindet sie um ihren welchen chal». Paul, fromm und gläubig, immer wieder gefesselt von Lieb« zu einem Symbol, zu einer toten Andacht, erwürgt die Tanzend« In aufftammendem Ekel. Errnotlet fällt er hin. Und erkennt, erwachend, d?ß alle»«in Traum, ein Trugbild war. So führt ihn sein Freund Frank dem Leben wieder zu. Leben und Tod können nicht �beieinander Hausen. Paul Schott   ist verantwortlich für die Dramatisierung de» Rodenbachs-den Roman». Ein Puccmi.«in Strauß, auch ein Ree- nizet hätte da» Geisternde, da» Vlüfsende. da» Tolle des Stücks viel- leicht völlig in Kunst gewandelt. Korngold   macht« au» einem blin­kenden Talmi nur«in Drittel Goldkorn Träger der Houptparti« ist Richard Tauber  , ein Musiker durch und durch, herrlich bei Stimme, in kleinen �ügen pinchoiog.ich«in wirtliches Menschenbild schaffend. Lotte Lehmann   ist mit einer flattrigen, dem Ueber- schwang einer Stimmung kaum gereckst werdenden Stimm« kein« Idealverkörperung der Maneüa(und Marie), ihr Spiel«nträt auch nicht der Starrheit. Doch verhalf Musikalität und Schönheit zu einem erfolgreichen Ausgleich. In kleineren Rollen fielen Arthur Fleischer(Frank und Pirrrcst) durch schöne Nummern auf. Szäll dirigierte: straft, jung, blutgeladen. Da» Orchester klang, die Lichter Uitzten. Ein äußerer Erfolg_ Kurt Singer  . .Die Jüdin von Toledo', die gestern tn neuer Einstudlerung im ' Deutschen Theaterin Szene ging, hat die Direktion offenbar Zu Ehren Alexander Moissi  »-uf den Spielplan gebracht, der die Bombenrolle de» König» Alfons von Kastilien   unter begeisterter Zu- stimmung seiner Anhänger spielte. Bei aller Ehrfurcht vor dem ungluckversolgten österreichischen Dichter Grillparzer   muß doch gesagt werben, daß un» heute da» Trauerspiel reichlich oerstaubt erscheint. Moissi   hat an'einer Iugendfrisch« und an der gewohnten Art seiner Sprechkunst nicht» eingebüßt. Der Singsang seiner Stimme, da» Monotone seiner Eatzgeburg, die manchmal an das gebrochene Deutsch eines Ausländers erinnernd« Sprache mag nicht noch jetler- mann» Geschmack sein. Aber tm Setzen von Pausen, in der Art seiner Gebärd« liegt unnachahmlicher Schmelz und bestrickend« Liebenswü'digkeib Er versteht es, Steigerungen und Höhepunkte zu erzielen. Immer wieder wurde er vor die Rampe gerufen. Hände streckten sich ihm voller Jubel entgegen. Die Jüdin spielte Margarete Schlegel   bluten frisch mit Schelmerei und Liebreiz. Dies« jung« Künstlerw, die sich auch auf der Operetienbühne die Herzen zu erobern weiß, besitzt ein« übcnaichend weüe Skala eindrucksvoller Dar- stellungstunft. .. Die von Herminn Kr e hau geschaffenen Bühnenbilder und Kostuni« fordern in ihren übertriebenen Sti'spielereien nun doch end- n ch zum Widerspruch heraus. E» geht nickst an,»inen Hain von viiesenbananen hinzu bauen und vom Zuschauer zu verlang«!', daß er ihn ur einen Garten im englischen Stil hält. Auch da» Kostüm de, mittelalterlichen König» darf nicht aussehen wie die Galauniform eines Mitgliedes de» Bundes Oberlortd. Dgr. **' wr Meereswnbe ist jetzt getsine«: Sonntag«n» Ml«. moch U unentgeltlich. Montag»» Uhr, Soimabeud 113 U4v «mtnn. u«*d volbmutf. _«"rte. Seil,«in«» behandett«an«««nftch««»»»>»«r A«»jj g Vmnboldt-Hochschul«.«eorgensir-b«. v-
der partektag der Kommunisten. Sieg der Linken. Klara Zetkin   ausgeschifft. Ende der Woche tagte in Berlin   illegal der Parteitag der Rom  - munistischen Partei. Cr war am Freitag abend beendet: Aus diesem Parteitag wurden die Diskussionen, die seit Januar in der Kommo- nistischen Partei über die Oktober-Riederlage der Kommunisten ge» führt wurden, abgeschlossen. Die Partei-Link«, unter der Führung von Ruth Fischer  , trug«inen vollständigen Sieg über die Recht« und das Porteizintrum davon. All« rechten Führer wur- den aus der Zentral« ausgeschieden Bei der Wahl zur Zentrale unterlag Klara Zetkin   mit wenigen Stimmen. Sie wird künftig der kommunistischen   Zentrale nicht mehr angehören. Als Konzession der Linken an das Parteizentrum wurden in die Zentrale Eberlein, Hörnle und Remmele hineingenommen. K o« n e n und S t ö ck« r sind ausgeschieden worden. Der Kur» der Kommunistischen Partei wird also künftig von der Partei-Linten bestimmt. Wohin dieser Kurs gehen wird, geht an» einem Artikel von R u t h F i f ch e r.Der Kampf um die Kommunistisch« Partei' zum Parteitag hervor. Dort heißt es: .Aus dem, was heute die KPD. darstellt, einen kommu- nistischen Kern zu kristallisieren, der zu führen und zu arbeiten und zu kämpfen versteht. Ist nach dem, was hinter uns liegt,«In« Aufgab«, die mit den größten Schwierigkeiten belastet Ist. Von ihrer Lösung hängt das Schicksal der deutschen   Arbeiter. Kaste ab. Die i niernationale Entwicklung und die Entwicklung in Deutschkanb kann viel schneller, al, da, heut« auszusehen scheint, die Frag« de» akuten Kampf«« um die Macht aus die Tagesordnung stellen.' Der Kur» heißt also: Zurück zur Sekte. Vordereltlmg von neuen Putschen. Welcher denkend« Arbeiter kann ongeficht« der Reaktion In Deutschland   dieser Partei nachfolgen? Dauerkrise im Grduunqsland. Unter der Peitsche der Völkische  «. Weimar  . 12. April.  (Eigener Drahtbericht.) Die Regierung»- kris« in Thüringen   konnte bisher trotz eifriger«emühnngen der Regierungsparteien nicht beigelegt»erden. Der vor« schlag der Ordnuyg«parleien, an Stelle de« zurückgetretenen Finanzministers Dr. Stölze den Staatsrat von Altenbuig v. Kluechtcher zu wählen, findet bei den völki'chen keine Unter- stützung. Sie bestehen vorlänfig noch darauf, baß zunächst der SlaatSbankprästdent L o« b sofort vom seinem Posten entiernt wird. In der Sonnabendssttzung de» Landtag  « erklärte Dr. Dinier im Namen der völkischen Fraktion: Anläßlich der ve'prechuna de« Regierungsprogramm« haben wir keinen Zweifel darüber gelösten, unter welchen Bedingungen wir für die Regierung«intreten werden. Wir haben al« erste« von der Regierung verlangt, baß sie alle Juden bedingungslos au» den Aemlern enkfernen wüste. Der Landtag vertagte sich dann' auf Dienstag, um den Porreien Gelegenheit zu geben, zu der Frage der RegterungSergänzungSwahl Stellung zu nehmen._ Hakenkreuz gegen Kreuz. Völkische ReligionSbekehnmg. In Bayern   hat bei den Londtagvwahlen da» Hakenkreuz öder da» Kreuz gesiegt, die völkischen über die Bayerisch« Dolkspartei. Hakenkreuz gegen Kreuz das ist nicht nur politische Symbolik, sondern das ist ein Stück Religionstrieg. Religionskrisg im 20. Jahr- hundert? Aber bei den Völkischen Ist olles möglich. Die plump«, auf die niedrigsten Instinkt« und die finsterste« Traditionen der dunklen mittelalterlichen veegangenheit berechnet« antisemitisch« Hetz« de? Völkischen   hat bei«wer Reihe von ihnen, die dazu besonder» di»- poniert waren«in« Art religiösen Wahnsinns hervorgerufen. Ein« Anzahl völkischer Schriftsteller und Oberlehrer fühlt die Berufung w sich, Etftter eine? neuen Religion zu werden, und mit einem Eifer, der eines Mohammed würdig wäre, ziehen sie gegen die Hunde von Ungläubigen zu Feld«.. Unversehens ist der Antisemitis- mus bei ihnen zum Antichristentum geworden. Das Schlachtgeschret: Die Juden sind an allem schuld' wird abgelöst von dem Schlacht» geschrei:Das Christentum ist an allem schuld'. Ueber diesen neuen Glaubensseldzug des Hakenkreuze» gegen da» Kreuz unterrichtet eine Schrift von A. Steiger,.Facholizlsmu» und Judentum', die im Verlag derGermania' erschienen ist Die» Buch weist aus einig« interessant« Aeußerungen diese» Glaubenskriege» der Hatenkreuzler hin. In ihrer ZelftchriftReue» Leben' heißt es, da» deutsch  « Volk zeige ein« erbärmliche Haltung. .La» hat da» Christentum au» un» gemacht:' In derselben Zeitschrift versucht« Dr. Pudor 1S20 den Rochwei«, daß da» Reue Testament«in Juden buch sei. Der Sott de» Neue« Testaments ist ebenso wie der de» Men Testaments ein Iudengott und entspricht der jüdischen Austastung.' Di« Bibelist ein Juden- buch, ein Buch von Juden für die Richtjuden'.Germanien   soll wieder auferstehen. Fort mit dem Iudenbuch, der Li» belli' Ein anderer Prediger de».Deutschen Heiland»' gibt fol» gende Begriffsbestimmung:.Religion ist ahnende» Empfinden de» ewigen Geheimnisses, durch da» Priiina der Raste gesehen.' Jesu  « könne nie der deutsche Heiland sein,well er«de» kein Deutscher Ist' Es gibt keine Rettung al» di« Erweckung einer neuen Religion. Sloubensfätze der allen germanischen Heiden werden ausgestellt: bei solchem Stauben seien ste«In hochgemute» Volk geworden und geblieben,.bt» da« Christentum st« zermürbtet Diese interessante Wendung de« Antisemllismu, gegen da» Christentum könnte die absonderlichsten Vermutungen hervorrufen. vi« Völkischen haben mit der Reinheit ihrer besten Männer bisher wenig Glück gehabt. Unversehens wurde bald dem, bald jenem, der verhängnisvolle Tropfen jüdj'chen Blute» in seiner Ahnengalert» nachgewiesen. Sollte diese Wendung etwa damit in Zusammen- hang stehen, sollte dies« ganze Wendung schließlich«ine verteufelte jüdisch« Erfindung zur Diskreditierung de» Hakenkreuzes sei«? vi« Völkischen sind zu bedauern. Sie find überall von Blut»oerrat um» lauert. Sie haben e, nicht leicht! Am wenigsten leicht haben e» natürlich die völkischen Pastoren. Wa» sollen ste nun tun im Glaubenskrieg de» arischen Hakenkreuze» gegen da» jüdische Kreuz? Dies« Verlegenheit kommt zum Ausdruck in denMonatsheften für evangelischen Religion»« Unterricht'. Dort steht zu lesen, daß der völki'che Aellglon»l«hrer seine völkischen Gefühle nicht vor der Tür de» Klasten, immer« lasten könne, ln dem er Religionsunterricht erteilt. Li« Schwierigkeit fei eben, wie er sich mit I« s u» obfinden wolle: Venn mögen wir unseren Religionsunterricht fo völkisch ge- stalten wie wir wollen, das Gefübl haben wir alle: An Jesus  kommen wir nicht vorbei. Es front sich nur, wie wir es In unserem deut'chcn Resigionsimterricht rechtfertigen, daß wir diesen au» demlsraelitischenVolthervorgegangenenMann ln seinen Mittelpunkt stellen.' Es ist allerdings ein große» Kunststück, zugleich christlicher Pfarrer und Hatenkreuzler zu selnl Bei diesen Krämpfen kranker Gehirn««rinnern wir uns an da» Geschrei, da, sich erhob, als Soziallsten tn Preußen und Sachsen  au der Lösung der Verbindung von Schul« und Religio» zu«best«»
begann««, vi« Leute, bi« damal» am lautesten dagegen schrien im Namen de» Christentum», stehen heute im Lager der Hakenkreuzler. Kämen sie an die Regierung, würden ste wahrscheinlich di« Haken» treuzverehrung zur Staat»religion erheben. vor der Kammeranflösung. Pari». 12. April.  (WTB.) Kammer, yn der heutigen Nu Mittagsitzung, di« nur eine Viertelstunde dauerte, versuchte der Abs Frankltn-Bouillvn über die Verzögerung der Ratifizierung des Lausanner Vertrage» zu interpellieren. Mir-isteip iisiden, Poincarö sprach lein Bedauern darüber au», daß heut« weder eine Debatte über die Interpellation noch über den Gesetzentwurf betr. die Ratifizierung stattfinden könne, da die Kammer unmittelbar vor ihrer Auflösung stehe. Die Abstimmung zu Veginn der nächsten Legislaturperiode sei sicher, und die Regierung werde alle» tun. was in ihrer Macht stehe, um normal« Beziehungen wiederherzustellen. Auf Ausfühnmoen Franklin-Buoillon» und des Abg. Borbet, der besonders die französischen   Interessen in Syrien   für gefährdet erklärte, erwiderte Poincare  , er könne nicht finden, daß dl« Int«. essen Frankreich  , in Syrien   bedroht seien. Sie würden es sicher auch in Zukunft nicht fein. Wenn sie es wären, so könne« dte Der. Ncherung abgeban� daß die Regierung sie zu schützen wissen werde. In der Nachmittagssitzung, die nach mehrmaliger!L<rlagung«st um g Uhr beginnt, ist die Kamm« lediglich damit beschäftigt, die vom Senat an sie zurückverwiesenen verschiedenen Gesetzentwürfe der Legislaturperiode zu erledigen. Für heut« abend wird die Auf- lösuna der Kammer erwartet. Die Kammer konnte heute nachmittag dt« Debatte üb« ihr« Tagesordnung nicht beenden und hat sich deshalb auf morgen, Sonntag vormittag, vertagt.
Mussolini   trumpft in Sern auf. Lber die Schweizer   Regierung knickt nicht gleich zusammen Bern  . 12. April.  (Schweiz  «. Depeschenagentur.) Di« italienisch« Regierung hat heute beim Schweizer Bundesrat Beschwerde dagegen «hoben, daß schweizerische Militärpersonen, di« sich in unmittelbarer Röhe   der Grenz« bei Ponte Tresa   befanden, am S. d. M. s ei n d» selige Ruf« gegen Italien   und sein« Regierung ausgestoßen hätten. Di« letzter« gab gleichzeitig der Erwartung Ausdruck, daß ihr diejenige Genugtuung gegeben werde, die st» von einer benachbarten und befreundeten Regierung erwarten dürje. Der Bundesrat Hot den Chef des politichen Departement» beauf­tragt. dem italienilche« Gesandten zu antworten, daß« alsbald nach erhaltener Kenntnis von den über diesen Zwischenfall verbreiteten Gerüchten«Ine militärisch« Untersuchung angeordnet hat und diese rasch und energisch durchgeführt werde. Der Bundesrat ist bereit, die Akten der Untersuchung der italienischen   Regierung mitzuteilen, wie er seinerseit« erwartet, von den Akten der italienischen  Untersuchung Kenntnis zu erhalten. Wenn festgestellt wer- den sollt«, daß schweizerische Militärpersonen tatsächlich Handlunaen begangen hätten, deren man si« anklagt, so würden strenge Dstzi» plinarmaßnahmen gegen sie ergriffen w«d«n. Andererseits hat d« Chef des politischen Departement» den ttalienlschen Gesandten davon verständigt, daß laut einer offt- zlellen Mitteilung de? Tessiner   Regierung der Bürgermeister von Pont« Tresa am Freitag in Lares«(Italien  ) schweren per- sönlichen und polltischen Drohungen d« Faschisten ausgeliefert war. D« Chef de» polittschen Departement» hat im Namen de» Bundesrats das Ersuchen gestellt, daß auch über diesen Vorfall eine Untersuchung durchgeführt werde.
Tschitsit erins Antwort an powcarö. Zurückweisung im Poiuearö-Sltl. Moskau  . 12. April.<OE.) Der versuch Poinxarö«. stch in den 5tt« wer Prozeß einzumischen, wird, wie Tichitscherin in seiner Antwortdepeich« darlegt, von der Sowjetregierung«nt- rüstet zurückgewiesen. Die Sowjetregierung werde lein« Verletzung ihrer souveränen Recht« zulassen. Der verbrecherische Cgarakter der Berurteiite» sei der französischen   Regierung bekannt, da fie mtt dem französischen   Geheimdienst gearbeitet hätten. Die ftanzöfische Regierung schütz« ihre eigenen Spione unter der Matke der Humanität. Diese feindselige Handlung sei nur ein Glied in der Kette anderer, wie der Sankiionierung der bessarabiichen Annexion und der Verhinderung de» Ab- kommen» mit China  . Di« Sowjeiregierung, die wiebe,hol» ihre Bereitschaft zu Verhandlungen mit Frankreich   erklärt Hobe, stelle fest, daß die französische   Regterung kein Entgegenlommen zeige. ja nenerdivg» ihre feindlich« Politik verstärke. Trotz«« Rückkehr. Ausfische chre»,e. 12. April.  (Eigener Drabtbericht.) Auf dem Wege noch Motkau hielt sich Trotzki   in mehreren Städten auf. um grotze politische Reden zu halten, welche mit enthusiastischem veifall aufgenommen wurden.
polen   und die Ninderheiten. tondan. 12. Apris.(Eigener Doahtberjcht.) D« hier wellend« einflußreiche Führer der polnischen liberalen Volkspartei, I h u. g u t t, hat im Gespräch mit maßgebenden englischen Politikern«r. klärt, daß Polen   sofort nach Abschluß d« wirtschaftlichen Sani» rimgsattion an die Lösung der Problem« d«r natio- nalen Minderheiten schreiten werde. Keine«üudtgnng des Minderheitenschutzes. Warschau  . 12. April.  (Eigener Drahtbericht.) Di« Regierung er- klärt da» Gerücht, daß Polen   den Vertrag über den Minoritäten- schütz insolge der letzten Entscheidungen de» Bölk«bund«» zu kün- digen gedenke, al» unzutreffend. Dies« Gedanke wurde von dem K«nat»prSsid«nten Irompczynskt in«inlin Interview als Privatansicht geäußert. Die Zlottenvermlndernng. Da» mistralisch« ftitapschist-Austra- lia' ist 150 Mellen außerhalb Sidney-Head» gemäß dem Wafhing, ton« Vertrag v» r s« n t t worden.
Lette Nachrichten. Mileuz geschlagen. Gestern abend traf die Hoffnung d«, deutsch  «, Boxsport««. Erich Mlenz im Sportpalast auf England» Weltergewichtsineist« Ted Kid Cerols. Mitenz setzte gegen da» hohe Können und die blen- dend« Technik de» Engländer» den Mut. D« Engländer führt« gleich vom Beginn an den Kampf, Milenz. im weiteren Verlauf stark angejchlageo. mußte in der achten Rund» mehrer« Mole zu Boden, t 1» der Kampfleiter den Komps abbrach und Lewi» al» Steg« erklärt« Im Verlaus de» Abend» wurde der Trainingspartner de, Engländer» Sid Turner von Adolf Wingert nach scharfem und hartem Kampf In der S. Runde bi, 10 zu Boden geschickt. Der Schüler Lewis', Phil. Richard», konnte nach schönem, flottem Komps über Rolauf den Punktsieg davontragen. Hönscherl« und Brandt mußten sich nach 6 Runden unentschieden trennen. In den Reuiinqskämp'en macht« Horst Schade mit Willy Frank  « schnell« Arbeit und erledigt« chn bereit» in der 8. Runde. Kühlhorn nötigt« Damm, den Kampf schon in d« 1 Rund» aujzugtbM,