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Der Leutselige.

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Die gestrigen Wählerversammlungen.

An 24 verschiedenen Stellen sprachen gestern abend Jezialdemokratische Redner über die kommenden Reichstagswahlen. In 24 vollen Sälen wurden die Ausführungen unserer Genossen mit lautem, demonstrativem Beifall begrüßt, flang die feste Zuversicht der Versammlungsbesucher in begeisterte Hochrufe auf die Sozialdemo­

tratie aus.

Gewerkschaftsbewegung

Ernüchterung.

0920

Der Alte" schleicht jetzt auffallend oft auf dem Fabrikhof und in den Werkstätten umher. Eigentlich ist es noch ein ziemlich Junger. Machte das Stahlbad auf Grund feines mit knapper Not erlangten Die Arrangeure des tommunistischen Parteitags hatten darauf Einjährigen- Zeugniffes als Offizier mit, wurde wegen Rauhbeinig­feit durchaus nicht gegen seinen Willen geschaßt" und trat wieder gerechnet, mit ihrer ebenso länglichen als innerlich unwahrhaftigen Resolution gegen die Amsterdamer Gewerkschaften einen besonders mit gewohnter diftatorischer Forsche das Erbe seiner Väter an. Die Schwachen und Lauen fürchten, die Klugen belächeln und bemit demokratischen Partei klar auf, bewiesen, auf welch schwachen Füßen iutionsmachern selber ihr Handwerk nicht längst recht langmeilig Die fozialdemokratischen Redner zeigten die Ziele der sozial- starken Trumpf auszuspielen. Wenn den tommunistischen Refo­leiben ihn. Es fam ihm früher gar nicht darauf an, zu seinem alle Untlagen gegen die Sozialdemokratie stehen und wie töricht das Direktor oder einem anderen gehobenen Angestellten zu sagen: Gerede der bürgerlichen Parteien ist von der Schulb der Sozial- geworden ist, so müssen sie doch wahrnehmen, daß die Produkte " Seien Sie mich an, wenn ich mit Ihnen spreche, und nehmen demokraten an den traurigen wirtschaftlichen Verhältnissen Deutsch   ihrer Tätigkeit, in denen zum 100. Male wiedergefaut wird, was fie Sie den Bleistift hinter ihren langen Ohren fort!" Oder die Efels, lands. Die Redner unserer Partei vergaßen nicht, zu betonen und 99mal schon vorher in ihren verschiedenen Instanzen beschloffen und Ochsen und dumme Jungens praffelten nur so herab auf die Ange zu beweisen, daß Roalition und Klaffentamps sich wohl ver- auspofaunt haben, nur noch die eine Wirkung haben, zu langweilen. stellten, die sich diese vornehme Tonart mit der Fauft in der Tasche einbaren laffe, daß man aber dabei bebenten müsse, wie notwendig In unserer gestrigen Abendausgabe haben wir von der Reso gefallen ließen. Wer seine Menschenwürde wahrte und protestierte, es fei, ben Rampf heute wesentlich anders und aus anderen tatlution des tommunistischen Parteitages, in der die befannte Gemert­der flog. Glaubt aber nicht an einen schlechten Menschen. Er hat tischen Erwägungen heraus, als vor zwanzig und dreißig Jahren schaftstaftif der RPD. erneut festgelegt ist, der Ordnung halber zu führen. In wirkungsvoller Weise wurde von unseren Genoffen Renntnis genommen, um diese Resolution zu den übrigen zu legen. auch seine guten Geiten. Und gerade jest präsentiert er fie in Rein­bem gegenübergestellt, welche Gefahren der Republik   und der ar­fulfur. Häft beim Rundgang durch die Werkstätten bald diefem, beitenden Bevölkerung drohen, wenn Linksradikale oder Rechts- Die Rote Fahne für Brandenburg" hatte fich offenbar eingebildet, bald jenem die gefüllte Zigarrentasche hin. Will beweisen, daß radikale bas Ruder der Regierung in die Hand bekommen. Mit den der Vorwärts" werde dieser Resolution eine besondere Bedeutung Kleine Geschenke die Freundschaft erhalten. Spricht leutselig einen schamlosen Lügen der Rechtsparteien, mit dem beimessen, weil sie recht lang ist und vom Parteitag der KPD.   her. nach dem anderen an und schlängelt sich so ganz nebenbei mit blöden Antisemitismus der Deutschvölkischen und mit den heizerischen rührt. Weil wir die kommunistischen   Erwartungen jo ganz und gar Der vorsichtigen Wendungen ins politische Fahrwaffer. Beteuert, wieviel Tiraben der Kommunisten, die weiter nichts fönnen und weiter enttäuschten, ist daraus in der heutigen Roten Fahne" er, dessen Großvater angeblich ja auch nur Arbeiter gemejen nichts wollen, als spalten und Unfrieden zum Schaden der Arbeiter enttäuschte Vorwärts" geworden. In dieser Weise seine sei, in feinem Herzen für die Arbeiterschaft übrig habe. Mert fäen, wurde in deutlicher Weise aufgeräumt. Unsere Genoffen ließen eigene Enttäuschung zu zeigen, ist nicht gerade fiug. Weshalb der mürbig nur man hat im Ernst noch nicht allzu viel davon gesteinen 3meifel barüber aufkommen, daß die Abgabe eines Borwärts" enttäuscht sein sollte, ist wirklich nicht einzusehen. mertt Soll es erst jest merten. Ad) ja, es wird nie soviel gemogelt, fozialdemokratischen Stimmzettels am 4. Mai ir fennen die Weise und kennen den Text und fennen auch die als während eines Krieges und vor den Wahlen. Wie wohl die gleichbedeutend ist mit dem Eintreten für die Verfasser; ste prebigen öffentlich Einheitsfront und betreiben eifrig Wahlen diesmal ausfallen mögen? Und dann die abgebrochene Republik   und für den weiteren Ausbau der Re- Verfasser; ste predigen öffentlich Einheitsfront und betreiben eifrig publit im Interesse der Arbeidenden, daß aber eine die Spaltung. Finte: Rinder, den von euch möchte ich sehen, der mit feinen Führera Wahl der rechtsradikalen Elemente neuen Strieg und neues, nomen­zufrieden ist!" Der lange Orje fagt: Da seht ihrs, unser Alter ist lofes Elend bedeute. An die Ausführungen der Redner schloß sich jar nicht so schlecht!" Orje, der Außenseiter, der auf ein fettes überall eine lebhafte Diskussion, bei der in erster Linie fom Betriebspöftchen spefufiert, der nicht Organisierte. Rocht ihm der munistische Rebner das große Wort führten. Unferen Rebnern war Berband das Essen, tommi er, um für zwei zu fressen." Die es ein leichtes, zu beweisen, daß hinter ihrem Bhrafenschwall und anderen lachen fich fchedig im ftillen. Kennen längst den Wahl Wortgetlingel nichts Reales und Tatsächliches steckt. Auf welch rummel von der plöglich erwachten Jovialität, die zum Arbeiler niedrigem Niveau die Rebaer der Kommun i ft en standen, zeigte sich so recht in der Versammlung in Wilmersdorf  , in der ein herabsteigt, und denken: Spßt doch dem Alten das Vergnügen..Kommunist unserem Genossen Stampfer vorwarf, er habe sich mir roochen seine Wahlzigarren und wählen, wie immer, sozial- milfchuldig gemacht an der Annexion Belgiens  . Dieser Blödsinn demokratisch! löfte laute Heiterfeit aus, aber Genoffe Stampfer traf gewiß das Richtige, mena er im Schlußwort darauf hinwies, daß es ihm mehr zum heulen als zum Lachen gewesen sei, darüber, daß ein Arbeiter auf einem so tiefen Niveau der Geistesverfassung stehe. Ein bezeich nender Zwischenfall ereignete fich in den Andreasfestfälen, wo nach dem Referat des Genoffen Heimann ein Herr Schulz als rabitafer Stommunist in der Debatte auftrat, von dem nadh gewiesen werden konnte, daß er vor ein paar Tagen unter dem Ramen Ehrhardt in einer Bersammlung der Deutschvölkischen diefen zugejubelt hatte. In der Bersammlung in Weißensee, wo Genofie Breitscheib rejerierte, gab ein Kommunist, energisch aufgefordert, die Kampfmethoden und Kampfziele ber Rommunisten gegen die Deutschvölkischen anzugeben, unum munden zu: Das geht uns gar nichts an! Unser einziger Feind ist die Sozialdemokratie!" In einer Reibe anderer Versammlungen fonnte ein plumper Unfug der Kommunisten cftgestellt werden, der darin besteht, daß sie Russen, anscheinend Beauftragte der russischen Regierung, unter einem harmlosen deutschen   Namen in der Debatte gegen unsere Ge noffen auftreten faffen.

Der rabiate Prozeßgegner. Berhinderung eines am hellen Tage geplanten Ueberfalls. Ein Ueberfall, der gestern am hellen Lage am Kurfürstendamm  geplant war, wurde im letzten Augenblic durch die Kriminalpolizei Er galt einem Industriellen namens Jakobsen, einem alten Herrn, der am Sturfürstendaram seine Bureaus hat.

bereitelt.

Jakobsen lag seit längerer Zeit mit einem 47 Jahre alten Bete­rinär Dr. Baumgart in einem Zivilrechtsstreit, der zuungunsten Baumgarts rechtskräftig entschieden wurde. Dr. Baumgart, der im Besten Berlins   wohnt, beschäftigt fid) seit einiger Zeit mit hypnos tifcher Behandlung von Männern und Frauen und suchte sich durch öffentliche Vorträge bekannt und populär zu machen. Der un günftige Ausgang erzeugte in ihm einen geradezu pathologischen Haß gegen feinen Gegner. Er verfolgte ihn schon längere Zeit, Tonnte ihm aber auf feinem Wege beikommen. Endlich dang er sich Helfershelfer, die den alten Herrn in seinem Bureau überfallen follten. Einer der Komplicen follte die Brivatsekretärin, die in cinem Vorraume sigt, feffeln und frebeln. Dr. B. und die anderen wollen dann in die weiter hinten gelegenen Privattontorräume ein­dringen und über Jakobsen herfallen. Von diesem Plane erfuhr jedoch rechtzeitig das Raubdezernat der Kriminalpolizei. Dr. B. ourde verhaftet und in dem Augenblid feftgenommen, als er mit feinen Beuten die Treppen zu der Wohnung Jafobfens emporstieg. Er wurde überführt und gefteht jet, daß er seinem ehemaligen Brozeßgegner einen Dentzettel habe verabfolgen wollen, bestreitet jeech, daß er ihn habe töten oder berauben wollen.

Martha Demmning.

Wieber hat der Tod eine Büde in die Reihen der sozialbemofra­tijden Stabtverordneten gerissen. Unsere Genoffin Martha Demm­ning, die feit langer Zeit fower herzleidend mar, ist in der Nacht zu Mittwoch verstorben. In der Partei hatte der Name Demmning einen guten Klang, und viele Taufende von Genoffinnen und Genossen merden Martha Demmnings in Liebe gedenten. Sie ist meiteren Areifen befannt geworden durch ihre Tätigkeit im Kinderschutz, die fie cfs langjährige Obmännin der Kinderschußtommission ausübte. Zu einer Zeit, wo mit der Forderung eines Echutzes der Kinder vor Ausbeutung durch Erwerbsarbeit die Sozialdemokratie ziemlich allein dastand, wurde unfere Genoffin Martha Demmning eine Vorfämpferin für diesen Gedanken. Martha Demmning, die am 25. September 1875 geboren war, lebte in glüdlicher Che, aber Kinder maren ihr versagt. In der Gorge für fremde Rinder fuchte und fand fie Erfaz für das Mutterglück, das ihr selber nicht befchieden war. Als fie 1920 in die Stadtverordnetenversammlung einge­treten war, widmete sie auch hier ihre auf Erfahrung gestützte Ar­beitstraft besonders den Fragen der Jugendpflege. Im Verwaltungs­bezirk Friedrichshain   wurde sie 1921 Stadträtin und sie über­nahm dann die Leitung der Jugendpflege des Bezirfes. Genoffin Demmning ließ sich durch ihr schweres Leiden nicht hindern, die Pflich­ten ihres Amtes bis zuletzt in unermüdlicher Gewissenhaftigkeit und Treue zu erfüllen. Erst auf wiederholtes Drängen des Bezirksbürger­meisters nahm fie Urlaub, um durch eine Kur den Fortschritt des Leidens aufzuhalten, aber ärztliche Kunst war hier machtlos. Noch auf ihrem Sterbebeft im Cöpenider Krantenhaus sprach sie, als sie den Tod bereits nahen fühlte, immer wieder von ihren Kindern" und war erfüllt von Sorge um fie. Der raftlosen Arbeit und dem reichen Wirben diefer echt mütterligen Frau hat nun der Lob Halt geboten. Die Erinnerung an sie wird in der Partei lange fortleben.

Aufklärung eines Giftdiebstahls.

Ein großer Giftbiebstahl beschäftigte feit über zwei Monaten die hiefige Kriminalpolizei. In der Nacht zum 2. Februar wurden aus bem verschlossenen Lager einer hiesigen pharmazeutischen Fabrik bem 85 Rilogramm Diacethylmorphin, ein schweres Gift, das für die Ausfuhr ins Ausland bestimmt und freigegeben war, gestohlen. Jetzt ist es der Kriminalpolizei gelungen, die Diebe festzunehmen und ihre ganze Beute zu beschlagnahmen. Die Täter find Wertsangehörige der Fabrit. Sie bemühten sich, das Gift in Berlin   an den Mann zu bringen. Als sie endlich einen Käufer ge­funden hatten und im Begriff waren, das Gift aus dem Bersted, in dem fie es bisher verborgen hielden, herauszuholen und ins Ausland abzusenden, nahm die Polizei fie feft. Die Firma hat bestätigt, daß fie des gesamts Material zurückerhalten hat, daß aljo je de Gefahr eines Mißbrauchs beseitigt ist.

Mufitabend in Sportpalaft. Am Karfreitag hat der Sportpalast   in der Botsdamer Straße seinen Dritten Musikabend mit Mozarts Requiem   für Chor, Soli und Orchester unter Mitwirkung des Staats- und Domchors( Prof. Rüdel) und der Go­listen Gertrud Bindernagel  ( Staatsoper). Baldemar Henke( Stagts oper), Anna Reichner- Feiten( Ronzertfängerin) und Eduard Randi ( Deutsches Opanhaus).

Alexander Moifft und Gertrud Eyfoldt für die Altersheime. Das Wahlfahrtsamt Prenzlauer Berg   veranstaltet am Donnerstag, den 17. April d. J., abends pünktlich 6 und Uhr im Lichtspielhaus Eweizergarten, Am Friedrichshain 29/32, zum Besten seiner Alters und Rentnerheime eine Wohltätigkeitsvorführung bes Films utier" in abei geschlossenen Vorstellungen. Wie die Boutige Bereins- Film-.- G. Go- Film) und die Besiger des Lichtiple!- houses weiberatges Entgegenformen zeigten, haben sich auch Teran bet oiiii und Gertrud Eyfold: vom Deutschen   Theater und andere erste Stünstler gütight dem guien 3ived zur Verfügung gestellt.

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Wie wählt die Frau? Ueber dieses Thema sprach am Tage vorher in einer öffentlichen Frauenversammlung in Charlotten burg Genoffin Minna Tobenhagen. Gie fuchie die merk­würdige Taifache zu eellären, daß in Deutschland   bisher die Frauen durch ihre Stimmabgabe gerade diejenigen Parteien ge stärkt haben, die ftets Gegner der Frauenrechte geoefen imb, im Gegensatz zu Desterreich, wo bekanntlich bei den letzten Wahlen die Frauen mehr Stimmen für die Sozialdemokraten ab gegeben haben wie die Männer. Das Wahlrecht der Fraudas richtig ausgeübte Wahlrecht ist von größter Bedeutung für die Gefeggebung für das gesamte wirtschaftliche und soziale Leben Deutschlands  . In einem Ueberblid über das, was der bisherige Reichstag durch die Mitarbeit der Frauen geschaffen hat, und was an Forderungen und Wünschen noch unerfüllt geblieben ist, zeigte die Referentin, wie unrichtig die Frauen zum alten Reichstag ge wählt hatten, denn am Widerstand der bürgerlichen Parteien find viele notwendige Reformen gefcheitert. Bon größter Wichtigkeit ist die Zusammenlegung des neuen Reichstages für die Gestaltung un­ferer außenpolitischen Lage, und damit für die innere wirtschaftliche Gesundung Deutschlands  . Es ist selbstverständlich für jede Frau, fich der Partei anzuschließen, die für den Frieden eintritt und den Krieg betämpft. Darum wählt, ihr Frauen, am 4. Mai die Partei des Friedens, die Sozialdemokratie! Die fiaren fachlichen Ausführungen wurden mit größter Aufmerksamkeit entgegengenom men. Der Abend verlief ohne jede Störung. Einleitend sang der Charlottenburger Frauenchor Frohsinn". Mit den Mängen der Internationale" wurde die Bersammlung geschlossen.

Erdbeben in der Schweiz  .

Beim Schweizerischen Erdbebenamt in Zürich   sind eine große Anzahl telegraphischer Meldungen aus allen Teilen der Schweiz   eingegangen über einen starten Erd stoß am Diens­tag mittag 1 1hr 50 Minuten. Das Erdbeben ist von den Apparaien sehr start aufgezeichnet worden, z. B. in Neuenburg und Chur  . As Herd läßt sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eins der füd­lichen Täler des Kantons Wallis   angeben. Die Erschütterung war ziemlich heftig. In Ronstanz wurde am Dienstag mittag gegen 1% Uhr ein leichter Erdstoß verspürt. Schaden ist nicht an­gerichtet worden.

Das gestern gemeldete Erdbeben, das eine ungeheure Stärfe und Ausdehnung gewann, hat insbesondere gewisse Teile des Stil Ten Ozeans, in der Hauptsache die üste von Chile  . heim. gesucht. Der Seismograph von Faenza   in Italien   hat vier Stunden lang hintereinander Erdbeben verzeichnet. Der Registrierapparat von Lang hintereinander Erdbeben verzeichnet. Der Registrierapparat von Tailfarnham in Dublin   wurde 1% Stunden lang in Bewegung ge­halten. Nach den vorliegenden Beobachtungen hat das Beben vor­gestern nachmittag 5,40 Uhr begonnen.

Todessturz vom Luftschifffeil. Beim Banden wurde, wie aus Rom   gemeldet wird, ein Luftfreuzer durch einen plöglichen Wind­stoß mehrere hundert Meter in die Luft geriffen. Den Bergungs­mannschaften gelang es nicht mehr, die Taue loszumachen und sie wurden etwa 100 Meter mit fortgeriffen. Da ihnen die Kräfte ver­fagten, ließen fie, los, fielen herab und wurden sofort getötet. Der Luftkreuzer fonnte später glatt landen.

Elektrifizierung der Gotthardbahn  . Mitte Mai wird die Elektri­fizierung der Strede Bafel- Chiasso vollständig beendet fein. Das durch wird die Gotthardbahn zu einer der modernsten und am schnellsten befahrenen Bahnen Europas   gehören. Die Strecke Bajel­Lugano, für die bisher 6 Stunden benötigt wurden, wird nach der Elektrifizierung in 4% Stunden durchfahren werden. Ein weiterer, sehr bedeutsamer Borteil besteht darin, daß nach der Elektrifizierung bie unerträgliche Rauchbelästigung in den Tunnels fortfällt.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

74. Abt. Zehlendorf  . Morgen( Donnerstag) Erste große 3ffentliche Wählerperfamme Justg bei Gerice, Zehlendorf- Mitte, Karifit. Staetverordneter Genoffe Renter fpridi. Genoffen. Genoifinnen und Gesinnungsfreunde, ihr alle müßt ohne Musnahme erfcheinen!

Jungsozialistische Bereinigung, Gruppe Schöneberg  . Freitag frith 27 Fahrkarten­schalter Lehrter Hauptbahnhof zur Osterfahrt ins Savelland.

Mit meiden plumpen Roßläuscheriniffen die Moskauer ope rieren, sei an einem Beispiel gezeigt. Wir sprachen und sprechen mii vollem Recht von unseren Gewerkschaften, weil der ,, Borwärts" den für die ADGB.  - Gewerkschaften bis jetzt immer noch maßgebenden Standpunkt der Amsterdamer Gewerkschaftsinter­ nationale   vertritt, wie auch die Beschlüsse der deutschen Gemert­fchaftskongreffe; weil die Gewerkschaftsmitglieder- fo weit sie nicht der kommunistischen   Bartei dienstbar find, im Bor­wärts" das Organ ihrer gewerkschaftlichen Inter. essen erbliden; weil der Gewerkschaftsteil des Borwärts" an feine anderen Direktiven gebunden ist als an seine gewerffdaj! liche Ueberzeugung und weder aus Moskau   noch von irgendwelchen anderen außerhalb der Gewerkschaften stehen den Instanzen Befehle bekommt wie die fommunistische Bartei­preffe; meil der Borwärts" auf Grund seiner gesamten Ein­stellung und in jahrzehntelanger Zusammenarbeit mit den Gewerk schaften, mit der deutschen   Gewerkschaftsbewegung innerlich per wachsen ist. Deshalb fann der Vorwärts" von unseren Gemert­fchaften sprechen. Das Kommunistenblatt leitet daraus die Frage her: Geit wann sind denn die Gewertschaften offi 3iell Unterorganisationen der BSPD.? Das waren die Gewerkschaften niemals, mindestens nicht seit Gründung de Generalfommiffion. Die Unverschämtheit, mit der die Kommu nistische Partei auftritt, um die Gewerkschaften vor ihren Parteifarren zu spannen, die Strupellosigtei. mit der diese Partei versucht, die Gewertschaften ihren reformisti­fchen" Aufgaben zu entziehen und sie der kommunistischen  Barteipolitit und damit der russischen Außenpoli. tit bienfibar zu machen, soll durch diese Fragestellung bemänteli werden.

Bir

SP

Bir Kommunisten fämpfen gerade darum, die Gewerkschaften vom verderblichen Einfluß der BSBD.  - Führer zu befreien."

Die Mostauer Angestellten, die die Kommunistische Partei in Deutschland   zu leiten haben, als Befreier der Gemer? fchaften von dem Einfluß ihrer Führer! Diese Resolutions. für Bhrajen, Generaftreit und Weltrevolutionsmacher, die flir fich die Bläge in den Gewerkschaften freimachen möchten auf denen die Ge­wertschaftsführer stehen, sind als Befreier der Gemertschafter bod nur tomisch zu nehmen.

Wer die Gewerkschaften verfchluden will wie die Kommunistischs Partei, muß denn doch ihre Mitglieder für Schafe halten, die in den Mostauwölfchen ihre Befreier crblicken. Bon dieser kommunistischen  Spaßmaderei find mir allerdings enttäuscht und nicht nur der Borwärts". Weber ihre Wirkung aber werden die Kommunisten die Enttäuschten sein.

Der Konflikt bei der Hochbahn. Berbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches.

Der Schlichter für Groß- Berlin hat am geftrigen Dienstag den zur Lohnregelung bei der Hochbahn gefällten Schiedsspruch, der von den Arbeitnehmern abgelehnt worden war, für verbindlich erklärt. Der Schiedsspruch bringt den Handwerkern eine Stundenlohnerhö­hung um 5 Bf., den Angelernten 4 Pf. und den Ungelernten 3 Bi.

In der Begründung der Berbindlichkeitserklärung heißt es, daß im vorliegenden Falle die Borausfegungen dafür, daß die in bem Schiedsspruch getroffene Recelung bei gerechter Abwägung ber Intereffen beider Teile der Billigkeit entspricht und ihre Durchfüh rung aus wirtschaftlichen und sozialen Gründen erforderlich ist, ge­geben feien. Die festgesetzten Löhne enifprächen zwar nicht ganz den Löhnen und Gehältern in manchen Industrieameigen, bedeuten aber doch eine Aufbesserung. Bei der Wichtigkeit des Hochbahn­betriebes in Berlin   erscheine es geboten, den Schiedsspruch für ver­bindlich zu erfären.

Die Hochbahner werden heute durch Urabstimmung ihre Ent­fcheidung treffen.

Berhandlungen im Warenhausftreik.

Im Streit der Freien Angestelltengemertschaft gegen die Firma Sandorf ist heute nachmittag Termin vor dem Schlichtungsaus Gehaltsforderungen verhandelt werden soll. Eine Berjammlung. huß angesetzt, wobei über die von den Arbeitnehmern aufgestellten die abends im ,, Deutschen Hof" stattfindet, wird zu dem Ergebnis Stellung nehmen.

Die Brauereiarbeiter in Rheinland- Westfalen   stehen im Streit. 3uzug ist deshalb fernzuhalten!

Noch einige billige Tage fr

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Hans Bähr

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