2. Beilage zum ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 71.
Parlamentsberichte.
Abgeordnetenhaus.
48. Sigung vom 23. März, 11 Uhr. Am Ministertische: Kommissarien .
Auf der Tagesordnung steht zunächst die Berathung des Antrages der Abgg. Achenbach und Genossen auf Beglück wünschung des Fürsten Bismarck anläßlich seines bevorstehenden Geburtsfestes. Der Antrag lautet:
Sonntag, den 24. März 1895.
12. Jahrg.
Der Fürst Bismarck hat nur eine Situation aufgenommen, wie Abg. Motty( Pole): Ich habe im Namen meiner Landsleute sie war und wie sie gekommen wäre, ob er da war oder nicht. folgende Erklärung abzugeben: der gestellte Antrag ist eine hoch( Widerspruch im Zentrum; Zustimmung rechts und bei den politische Kundgebung bestimmt, der Begeisterung für das politische Nationalliberalen.) Das Gemeinschaftliche aber, welches wir mit Wirken des Fürsten v. Bismarck im Staate und im Reich einen einander haben und von dem ich weiß, daß es auch viele Katho- prägnanten Ausdruck zu geben. An einer derartigen Kundliken und treue Katholiken im Lande und auch in diesem Hause gebung theilzunehmen verbietet uns, als einer politischen Partei, mit uns haben, ist die Freude an dem neu geschaffenen die Rücksicht darauf, daß sich sowohl das amtliche als das außerDeutschen Reich und die Freude an der Stellung, die den amtliche Wirken des ersten Reichskanzlers zu den Rechten, welche Deutschen im Auslande geschaffen worden ist.( Zustimmung.) wir auf nationalem und kirchlichem Gebiete zu wahren haben, Und darum, meine Herren, glaube ich, können wir unbesorgt den in schroffen Gegensatz gestellt und diese natürlichen und verDas Haus der Abgeordneten wolle beschließen: Der Antrag annehmen, den wir gestellt haben, und der Ueberzeugung brieften Rechte verlegt hat. Wir sind daher nicht in der Lage, Herr Präsident wird beauftragt, dem Fürsten v. Bismarck sein, daß sich den Glückwünschen, die unser Herr Präsident uns den Herren Antragstellern anzuschließen und werden gegen anläßlich seines bevorstehenden Geburtsfestes die Glück namens des Hauses aussprechen wird, viele Katholiken, treue den gestellten Antrag stimmen.( Buruf rechts: habeat sibi!) wünsche des Hauses der Abgeordneten darzubringen. Söhne ihrer Kirche, anschließen werden.( Lebhafte Zustimmung Der Antragsteller verzichtet auf das Schlußwort. Zur Begründung des Antrages nimmt zunächst niemand rechts und bei den Nationalliberalen.) Was hat sich denn in Der Antrag wird mit großer Majorität angenommen. das Wort. den letzten 10 Jahren verändert, daß die Herren zu einer so Präsident v. Köller: Ich übernehme den Auftrag, den wir Abg. v. Heereman( 3.): Meine Herren! Im Namen veränderten Stellung kommen? Am 28. März 1885 sagte das Haus ertheilt hat und werde am Montag diesen Auftrag meiner politischen Freunde gebe ich folgende Erklärung ab: der Präsident dieses Hauses: Meine Herren, der Herr ausführen.( Beifall. An der politischen Rundgebung zur allgemeinen Ehrung Präsident des Staatsministeriums Fürst 1. Bismarck, und Anerkennung des früheren Ministerpräsidenten und feiert in den nächsten Tagen seinen siebzigsten Geburts Reichskanzlers zum Geburtstage theilzunehmen, find wir tag. Ich glaube, das Haus wird es sich nicht ver zu unserem Bedauern außer stande. Derselbe ist bei sagen wollen auch seinerseits auf grund dieses Anlasses den der mit den Rechten aller Staatsbürger vielfach nicht zu verein- Fürsten Bismarck zu beglückwünschen, und ich sehe Ihr Einbarenden, in die firchlichen Verhältnisse störend eingreifenden verständniß dahin voraus, daß solches durch den Präsidenten zu Richtung seiner Thätigkeit, insbesondere der katholischen Kirche geschehen haben wird. Es erfolgt kein Widerspruch.( Hört! hört!) Preußens und Deutschlands in so schroffer Weise und mit einer Der Vorschlag ist angenommen." Ja, meine Herren! Dem gegen so schädlichen Wirkung entgegen getreten, daß die dadurch herbei- über habe ich nichts weiter hinzuzufügen; ich habe nur das Ge geführten großen Nachtheile sich noch neuerdings in hohem Maße fühl des aufrichtigsten Bedauerns.( Zustimmung.) Ich bedauere, fühlbar machen, und die auch durch die anerkennenswerthe Ein- daß die Herren, die troß dem was sie gesagt haben, im wesentleitung friedlicherer Verhältnisse nicht beseitigt worden sind. Da lichen in den patriotischen. Gefühlen sich mit uns eins fühlen, es wir eine nähere Erörterung über diese Frage zur Zeit nicht für ablehnen, an der Ovation für einen Mann, wie ihn Deutschland wünschenswerth erachten, werden wir uns an der weiteren Be- lange nicht gehabt und lange nicht haben wird, sich zu be= sprechung, falls sie beliebt werden sollte, nicht betheiligen.( Vertheiligen.( Lebhafter Beifall rechts und bei den Nationaleinzelter Beifall im Zentrum und links.) liberalen.)
Sonntagsplauderet.
Abg. Virchow( dfr. Wp.): Die Mitglieder der freisinnigen Volkspartei haben geglaubt, daß bei dieser Gelegenheit zu einer Diskussion eigentlich kein Platz sei.( Rufe: Lauter) Wir haben geglaubt, daß Sie bei dieser Gelegenheit eine Diskussion über den Fürsten Bismarck nicht hervorrufen werden.( 3wischenrufe rechts.) Ja, ich bin daher nicht beauftragt, in diese Disfussion einzutreten, habe auch persönlich keine besondere Beranlaffung dazu. Ich bin der Meinung, es ist viel einfacher und natürlicher, daß wir bei anderer Gelegenheit diese allgemeinen Fragen austragen, da das eine praktische Bedeutung heute nicht hat. Daher beschränke ich mich darauf, die Erklärung zu verlesen, welche die Mitglieder der freifinnigen Volkspartei vor Ihnen und vor dem Lande abgeben:
In dritter Berathung genehmigt das Haus den Gefeßentwurf betreffend die unentgeltliche Uebereignung zweier Abschnitte des großen Thiergartens in Berlin an das Reich, in zweiter Berathung den Gesetzentwurf zur Ausführung des Vertrages mit Luxemburg wegen der Lachsfischerei und in erster und zweiter Berathung den Gefeßentwurf betreffend Aufhebung älterer in der Provinz Schleswig- Holstein und um Regierungsbezirk Kassel geltender feuerpolizeilicher Bestimmungen ohne Debatte. Echluß 113/4 Uhr. Nächste Sigung Dienstag 12 Uhr. ( Kleinere Vorlagen und zweite Lesung der Sekundärbahuvorlage.
Derlaminlungen.
Seinen zweiten Vortrag hielt Stadtv. Genosse Gehr aus Bremerhafen am 21. d. M. in einer im 6. Wahlkreise statt Graf Limburg- Stirum ( f.): Auf allen Seiten Deutschlands gehabten Versammlung. Das Thema des Vortrages lautete: bereitet man sich vor, dem Fürsten Bismarck zur Vollendung des Der deutsche Seemann und die Seemanns- Ordnung". Ganz so, 80. Lebensjahres die Kundgebungen und Glückwünsche der Nation wie es mit den heutigen Ordnungen" der Dinge, ist es auch darzubringen in einer Weise, wie sie bis dahin noch nie statt mit der Seemanns- Ordnung bestellt, welche heute noch in kraft gefunden haben. Meine Herren! Die Geschichte wird es als ist, trotzdem die Entwicklung der Schifffahrt gänzlich andere Ber einen schönen Zug des deutschen Volkscharakters bezeichnen, daß hältnisse geschaffen habe als vordem bestanden. es dankbar gewesen ist für solche große Leistungen, wie sie der früher Schiffseigenthümer, Kapitän und Bemannung gemeinsame Fürst Bismarck hinter sich hat.( Lebhafter Beifall rechts und bei Interessen und konnte ein gewisses patriarchalisches Verhältniß den Nationalliberalen), daß das deutsche Volk dankbar dafür bestehen, so ist das heute, wo das ausbeutende Kapital allein ist, daß er nach jahrhundertelanger Uneinigkeit der Deutschen seine Interessen vertritt ,. von dem alles abhängig ist, gänzlich das Deutsche Reich begründet hat, daß er den Deutschen anders. Dem profitsüchtigen Kapital kommt die Seemanns- Ordnung, im Julande und Auslande Ansehen und Selbstbewußtsein welche noch weit hinter der Gesinde- Ordnung zurück ist, mit ihren wiedergegeben hat.( Großer Beifall rechts und bei den National ungeheuerlichen Bestimmungen, denen die Seeleute unterworfen sind, liberalen). Unter diesen Umständen würde es befremden, wenn Es bedarf feiner Erinnerung daran, daß die Abgeordneten vortrefflich zu statten, weshalb auch die großen Rhedereien eine nicht dieses Haus sich diesen Kundgebungen in erster Linie au- der Freifinnigen Voltspartei wie früher die der deutschen Fort: Abänderung der Seemanns- Ordnung lediglich nach der Richtung schlösse.( Bustimmung.) Denn, meine Herren, in diesen Räumen schrittspartei die großen Verdienste des Fürsten Bismarck um hin wünschen, daß ihnen noch mehr Rechte eingeräumt werden, hat der Fürst Bismard in heißem Kampfe die Grundlagen zu die Aufrichtung des Deutschen Reiches offen anerkannt haben. als dies bereits der Fall ist. Unter den Seefahrern eine Orga der großen politischen Stellung gelegt, die er gehabt hat. Durch Die Verhandlungen dieses Hauses geben Beugniß davon. Wir nisation zu schaffen ist angesichts der ganz eigenartigen Berufs diefe politische Stellung hat er sich erbitterte Feinde zu be wiederholen für uns dieses Anerkenntniß.( Gelächter rechts.) thätigkeit erklärlicherweise ungeheuer schwierig. Dennoch ist es geisterten Freunden und vertrauensvollen Anhängern gemacht. Wenn wir trotzdem( Gelächter rechts) an der Feier, welche man gelungen, den Verband der Heizer und Kohlenzieher bereits auf ( Erneuter Beifall.) Er hat sich die Stellung erobert, jest plant, nicht theilnehmen können, so darf niemand erstaunt eine Mitgliederzahl von 1500 zu bringen und vermöge dieser daß im Auslande sein Name mit Hochachtung und sein( Höhnisches Lachen rechts. Rufe: Nein, nein!) niemand er Organisation einige Besserung zu schaffen, die anschaulich in die von den Deutschen mit Stolz genannt wird. Meine staunt fein( Wiederholte Rufe: Nein, nein!), daß eine Partei, Erscheinung tritt in der Abnahme der Selbstmorde von 17 im Herren! Da meine ich, muß es uns mit Bedauern er welche Jahrzehnte hindurch im prinzipiellen Gegensatz zu der Jahre 1890/91 auf 5 im vorigen Jahre. Allerdings will das füllen, wenn dem Antrage widersprochen wird, dem Fürsten Bis- inneren Politik des Fürsten Bismarck gestanden hat, diesen noch wenig bedeuten gegenüber den fürchterlichen bestehenden Mißmard zur Vollendung feines achtzigsten Lebensjahres amtlich zu Gegenfaß nicht in einem Augenblick verschleiern darf, wo die ständen, welche der Vortragende in anschaulicher Weise den Anbeglückwünschen. Die Auffassung, die aus den Worten des Herrn Verwirrung des öffentlichen Geistes( Höhnisches Gelächter rechts) wesenden vorführte. Derselbe schilderte das Seemannsleben in Vorredners hervorgeht, ist meiner Ansicht nach keine historische, durch diese Politik hervorgerufen und allgemein geworden ist. seiner wahren Gestalt, frei von aller falschen Romantik, wie er denn ich meine, in einem Moment wie dem jetzigen, da sollte Die Enthebung des Fürsten Bismarck von den höchsten Reichs es zum theil schon in seinem ersten Vortrage gethan hatte. So man dasjenige hervorheben, was vereint( Lebhafte Zustimmung), und Staatsämtern war die Borbedingung für die Genesung des Volls bestimmt die Seemanns- Ordnung z. B., daß die Anmusterung für nicht dasjenige, was trennt( Beifall). Ich glaube auch, die Ge- geistes( Gelächter rechts). Wenn die Freifinnige Volkspartei sich an die Dauer einer bestimmten Zeit oder einer bestimmten Reise schichte wird nicht verzeichnen, daß der Fürst Bismarck die dieser Demonstation betheiligen würde, würde nur von neuem Ver- zu erfolgen habe, sofern nicht andere Abmachungen" getroffen Ursache der firchenpolitischen Wirren und Konflikte gewesen wirrung eintreten. Die Mitglieder der freisinnigen Volkspartei werden. Dies letztere ist nun selbstverständlich der Fall und die ist, die wir gehabt haben, sondern die Geschichte werden daher gegen den Antrag Achenbach stimmen.( Höhnisches freie Vereinbarung" besteht darin, daß der Seemann nur alle wird fagen, daß daß diese Kirchenpolitischen Konflikte be- Gelächter rechts.) 6 Monate feine Stellung kündigen darf, während er gründet lagen in den Verhältnissen, wie fie in Abg. Rickert( frs. Vgg.): Jch beschränke mich auf die Er vom Rheder alle vier Wochen entlassen werden kann. Deutschland nun einmal geworden sind( oho! im Zentrum, flärung, daß meine näheren Freunde und ich für den Antrag Hat der Seemann erst angeheuert, so darf er ohne Zustimmung rechts und bei den Nationalliberalen) und in den stimmen werden.( Stürmischer Beifall rechts und bei den Erlaubniß das Schiff nicht verlassen. Aus dem Grunde nie genau zu definirenden Grenzen zwischen Staat und Kirche. Nationalliberalen.) ist es für die Seeleute so schwer, in eine Lohnbewegung ein. dein Bild, angesichts der ungeheuerlichen Schmach, niit der land sagt, und laßt uns nicht in Lächerlichkeit verfallen. So Deutschlands Volksvertreter sich nach Ansicht dieser einzig jammern dieselben Leute, die für ihr Theil tapfer und Was sind wir für Träumer, was für unverbesserliche wahren, echten Volksgenossen befleckten. Noch sehe ich Herrn rüftig in jüngster Zeit mitfechten, die geistige Entwickelung Phantasten! Wenn man von weltgeschichtlichen Ereignissen v. Kardorff vor mir, wie der Aufruhr, der in seinem Innern Deutschlands niederzuschlagen und die zunächst dem Gespött reden gehört hat, wie war man da von Jugend an ge- tobte, ihm Worte des schneidensten Hohnes eingab. Wenn aller human fortgeschrittenen Elemente verfallen sind. Diewöhnt, sich diese Vorgänge vorzustellen! Wie tief bewegt, die Sozialdemokratie, so flagte er, stumpf wie sie ist, an selben Leute predigen Duldsamkeit, die selbst während der erfüllt von innerlicher Macht, von äußerlichem Ansehen! der Heroengestalt Bismarc's mürrisch vorübergeht Bis- feierlich inszenirten Bismarck - Debatte jeden Anlaß mußten, Und nun darf man Zeuge eines welthistorischen Moments mard wird es verschmerzen; wenn aber die übrigen um gegnerische Anschauungen brutal niederzuschreien. Wie sein und alle Einbildungen sind zerstoben. Von verschiedenen Parteien, die der Gewaltige in überquellendem Gefühl von gröhlten sie, als Graf Hompesch vom Zentrum, der darlegen Seiten her tönt lantes, ja lärmendes Pathos an das Dhr, Lebenskraft hier und da einmal geknufft hat, heute wollte, man könne Bismarck's Politik nicht willkürlich in eine aber das Pathos klingt hohl. bei seite stehen, wie soll die Weltgeschichte darüber ur- Politik dem Ausland gegenüber und in eine innere Politik Soll das am besonderen Wesen der pathetischen theilen? Europa blickt auf uns! Aber keine Weihe- trennen, das nicht besonders glücklich gewählte Wort fand: Deklamatoren liegen, oder war am Ende der weltgeschicht- ftimmung wollte trotz aller herzbeweglichen Klagen Kardorff's Bismarck ist ein untheilbares Ganzes! Wie lärmten sie, als liche Moment" nur eine falsche Größe? Haben die Gerne- und trotzdem man ganz Europa auf sich gerichtet sah, auf- Singer doch die unzweifelhafte Thatsache vorbrachte, die sozialgroßen eine sensationelle Komödie aufgeführt oder hat ein kommen und Herr Liebermann von Sonnenberg donnerte demokratische Partei, als stärkste im Reiche, habe gewiß lebendiger Drang fie geleitet? Wenn die Gernegroßen in den Saal und mit dem breiten Selbstbewußtsein, das feinen Grund, dem Fürsten Bismarck dankbar zu sein. irgend ein Spektakelstück aufführen, dann sind sie ja dem starken Mann so wohl steht, stellte er sich trotzig hin Wie riefen sie höhnisch dazwischen: Gott sei dant. Sie von jeher gern bereit gewesen, auszurufen: Seht, als wollte er sagen: Ich bin der Simson, der die Philister geben sich als rücksichtslose Hasser und toben dennoch, wenn unser Vaterland blickt auf uns in dieser Feier- zu Paaren treibt und ich will's der Mitwelt verkünden: man in ihrem Reich sich nicht selig fühlt und seine Meistunde; nein, nicht blos unser Vaterland, ganz Die Weltgeschichte ist das Weltgericht. Das Weltgericht nung unverholen ausdrückt. Europa blickt auf uns! Und um das rednerische wird aburtheilen über uns, die wir die Vertreter. Die Entrüstungskomödie wird weiter gespielt werden. Uebermaß voll zu machen, klopft man zum Schluß noch ein einer höheren Intelligenz find, und über euch, über Das wird ein Gezeter geben in den nächsten Tagen. Wo drittes Mal an die treue Männerbrust und jubelt: nein, uns Lichtmenschen und über euch Finsterlinge. irgend im Ausland eine Zeugenschaft wird aufgetrieben nicht blos Europa , das Universum schaut auf uns. Aller Aufwand dieser großen Worte aber war umsonst werden, und wäre es die verdächtigste, sie wird herhalten So war es, als am Sonnabend im Sigungssaal des gethan. Die blöden Finsterlinge siegten und die Re- müssen als Beweis für den Schimpf, den die Mehrheit von Reichstages das vaterländische Rumoren um Bismarck's präsentanten der Lichtgeister, deren Würdigster Herr Deutschlands Volksvertretern am deutschen Namen und am achtzigsten Geburtstag ein Ende nahm. Die Tribünen sind Liebermann von Sonnenberg, unterlagen und Herr Schöpfer des Reichs" geübt hat. Im Schwulst wird man übervoll; die Hof- und Diplomatenlogen dicht besetzt. Man v. Levehow wurde zum grollenden Achill ; er legte sein die schlichte Wahrheit ersticken wollen. Selber hat man harrt mit Epannung der Dinge, die da kommen sollen. Amt nieder. demonstrirt, man hat die Volksvertreter, in deren Seele Aber in dieser unruhvollen Spannung, die über dem Hause Ju einer Possenszene tritt eine Mutter auf, die ihrer das Andenken an Bismard's Gewaltherrschaft noch lag, war nicht der großzügige Athem zu verspüren, der von Tochter zu einer guten Partie verhelfen möchte. Die leuchtet und brennt, herausgefordert, muthwillig und aus warmblütiger Theilnahme an mächtig bewegten Begebnissen Tochter stößt sich an dem Bräutigam; sie will sich selber politisch- egoistischen Gründen; und der politische Tartüffe ans geht; wie sensationslüsterne Neugier war es, nicht, wie ihr Glück schmieden. Da ruft die Mutter wüthend vor ihut nun wunder wie entrüstet, daß man dem Ergriffenheit. Und da kamen die Akteure, einer nach dem Born: Und ich werde Dich dennoch glücklich machen, und versöhnlichen Haffer nicht gerührt in die Arme fällt. Man andern, die für den Tag die Anbeter des Genies und die wenn ich Dich bei den Haaren zu Deinem Glück schleifen soll. kann Bismard's Gestalt sehr wohl begreifen; man kann be fliffenften Träger der Bismarckbegeisterung geworden und So war es auch, als die braven Musikanten auf der rechten ihn aus seinem Temperament, den Umständen, unter denen sagten ihre Sprüchlein her und einer wollte den andern Seite des Parlamentes, die nun auf einmal ihr Bismarck er emporgewachsen, erklären; man kann zu dem Sprichwort übertrumpfen. Armer weltgeschichtlicher Humor, was herz entdeckt hatten, das vor vier Jahren noch so stille sich befennen: Todte Löwen treten, ist nicht fein. Aber mußtest du im Parlament zu Berlin am 23. März über stand, die widerborstigen Elemente auf der Linken zum man kann von jenen, denen man Wunden, schmerzhafte dich ergehen lassen? Welthistorische Fronie, wie wurde es Glück der Heroenanbetung zwingen wollten. Ihr wollt nicht, Wunden zu schlagen versuchte, nicht verlangen, daß sie dir, als die Ritter vom Geiste sich nach einander erhoben, ihr Racker, wütheten sie, und wir wollen doch Euer Bestes, gerührt auf die Knie fallen, oder wie gepeitschte Hunde zu der weitausschauende Manteuffel, dessen adlige Stirn flöteten sie gleich darauf, und sie, die in junkerlicher Selbst- Kreuze kriechen. Der Bismarck- Tag im Parlament hat von Zornesröthe gefärbt war, Herr v. Kardorff, der wie herrlichkeit mit der famosen Schneid, die Borussiens Herren Offenheit gebracht, auch dem Ausland gegenüber, das die vom bitteren Weltekel erfaßt ein Hohngelächter über zu den erklärten Lieblingen der zivilisirten Welt gemacht hat, Manteuffel und Kardorff auf einmal mit so sorgsamer irdische Niedrigkeit ausstieß, und der ergrimmte nationale so oft zu prahlen wußten. Was fümmert uns das Ausland, Scheu betrachten. Mit der Astetenmoral ist es nichts mehr Trompeter Liebermann v. Sonnenberg ? Gie alle riefen was scheert uns Europa , winselten sie heute vor dem Zentrum in unserer Welt; und ein Narr segnet die, die ihm fluchen. Alpha. dich an, jeglicher nach seiner Weise. Sie alle beschworen und dem Freisinn: Bedenkt, was ihr thut, bedenkt, was das Aus
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